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Thema: Die Transparenz-Revolution


 4 AuToRen                                                           > Technologie
110 SummARieS                                                        Anja Dilk . Heike Littger
112 GDi-STuDien                                                   32 DATen füR Alle Sinne
113 GDi-VeRAnSTAlTunGen                                              Erst alle drei Dimensionen, dann alle fünf Sinne – Daten
114 GoTTlieb DuTTweileR inSTiTuTe                                    erschliessen sich immer mehr Wahrnehmungskanäle,
116 GDi-AGenDA 2010                                                  um in unser Bewusstsein vorzudringen.
116 impReSSum
                                                                     > Die grosse Grafik
                                                                  40 Schöne neue DATenwelT
    > Beziehungsökonomie                                             Von Daten-Brokern und höflicher Software: Trends aus
    Andreas Weigend . Adrian Chan                                    dem Workshop «Social Data Revolution».
 8 SociAl DATA ReVoluTion
    Die rasant wachsende Quantität an Datenspuren, die wir           > Ökonomie
    überall hinterlassen, führt zu einer neuen Qualität von          Detlef Gürtler
    Beziehungen.                                                  42 Die neue wähRunGSVielfAlT
                                                                     Die monetäre Monostruktur staatlicher Währungen
    > Marketing                                                      wird durch finanzielle Ökosysteme abgelöst. Aus One-
    Marion Marxer                                                    size-fits-all-Geld wird ein Persönlichkeitsmerkmal.
16 GeneRATion App
    Eine Generation, die mit dem Bewusstsein aufwächst,              > Foto-Essay
    dass es für alles eine «App» gibt, entwickelt ein neues Le-      Julia Stübner
    bensgefühl. Zentrales Element ist die Unverbindlichkeit.      48 public ShARinG


    > Soziale Netzwerke
    Anja Dilk . Heike Littger
20 SechS milliARDen GlobAl VillAGeS
    In sozialen Netzwerken erschafft sich jeder sein eigenes             woRkShop «SociAl DATA ReVoluTion»
    Dorf. Meist nicht sehr global, aber offener und durch-               Das GDI dankt allen Partnern und Sponsoren, die
    mischter als die Beziehungen in der physischen Welt.                 diese Veranstaltung möglich gemacht haben.

    > Software                                                           Partner
    Gespräch mit Oliver Christ
28 STRukTuRen füR DAS DATenchAoS
    Unstrukturierte Informationen, etwa aus Twitter und
    YouTube, nehmen auch in Unternehmen drastisch zu.
    Wie man darin Muster erkennt und Chancen nutzt.
                                                                         Sponsor                     Co-Initiator
ideen                                                           workshop


   > Weltwirtschaft                                                > Handel
   Nouriel Roubini                                                 Alain Egli
64 einfühRunG in Die kRiSenökonomie                            96 Simply The beST
   Finanz- und Wirtschaftskrisen können nicht für immer            Je komplexer die Welt wird, desto mehr ersehnen wir
   abgeschafft werden. Stattdessen sollten Politik und Wirt-       Einfachheit. Und immer öfter bekommen wir sie auch.
   schaft Dämme bauen, um ihre Schäden zu begrenzen.
                                                                   > Globalisierung
   > Innovation                                                    Gespräch mit Eberhard Sandschneider
   Gespräch mit Stefan Michel                                  100 GoinG Down in STyle
72 wie mAn kunDen innoVieRT                                        Europa ist global gesehen im Abstieg begriffen. Jetzt geht
   Um innovativ zu sein, müssen sich Dienstleistungs-              es darum, diesen Abstieg erfolgreich zu managen.
   anbieter von der industriellen Logik befreien und an-
   fangen, in Kunden-Nutzen zu denken.                             > Tourismus
                                                                   Karin Frick
   > Branding                                                  104 DeR SommeR wiRD DeR neue winTeR
   Jörn Klare                                                      Der Klimawandel bedroht den Wintertourismus – und
78 mein mARkenweRT                                                 bietet neue Chancen für kühlende Sommerfrischen.
   Nicht nur bei Roger Federer und David Beckham hat die
   Persönlichkeit einen Markenwert, sondern potenziell bei         > Kolumne
   jedem. Die Berechnung ist allerdings komplex.                   Peter Felixberger
                                                               108 «wAS Tun, wenn Alle jAmmeRn? AufbRechen!»
   > Branding                                                      Gute neue Bücher von Armin Nassehi, Nicholas Christa-
   Markus Weisbeck                                                 kis, James Fowler, Gunter Dueck und Kathrin Röggla.
82 Die mARke im ZeiTAlTeR ihReR TechniSchen
   DepRoDuZieRbARkeiT
   Jeder kann heute ohne grossen Aufwand Marken ver-
   fremden; und viele tun es. Marken mit einer starken
   Aura können davon sogar profitieren.

   > Zwischenruf
   Alexandra Hildebrandt
88 beSSeR ScheiTeRn
   Die Zumutung, ein Grenzgänger zu sein, und die Chan-
   cen, die darin stecken – für die Unternehmen und für die
   Menschen.
Autoren
                                                                                    tigkeit/CSR, Corporate Governance und Diversity Management. Sie ist Lehr-
                                                                                    beauftragte und Gastdozentin an verschiedenen Universitäten, Herausgeberin
                                                                                    und Autorin zahlreicher Sachbücher. Zuletzt erschienen: «Welche Zeiten, in
                                                                                    denen wir leben – Was erfolgreiches Unternehmertum ausmacht» (Kehsler
                                                                                    Verlag 2010) und «Die Andersmacher – Unternehmerische Verantwortung
                                                                                    jenseits der Business Class» (Kamphausen Verlag 2008). Sie ist Beiratsmit-
                                                                                    glied der Keep The World Foundation, Expertin für Gesellschaftspolitik und
                                                                                    Umwelt im Beirat der Wirtschaft e. V. (Bundesverband für Nachhaltigkeit und
AdriAn chAn > S. 8 (r.) ist Berater für Social Interaction Design. Er               ökosoziale Marktwirtschaft) sowie Gründerin der Stiftung i. G. Verantwortung
studierte Politik- und Sozialwissenschaften in Stanford und Berlin und ist          tragen. www.verantwortungtragen.net
seit zwei Jahrzehnten in verschiedenen Kommunikationssektoren tätig: als
Autor und Blogger, als Webdesigner und Online-Projektentwickler, als                Jörn KlAre > S. 78 ist freier Journalist in Berlin. Er schreibt Reportagen
Berater für Content Management, Branding, Web 2.0 und Kommunikations-               und Features, unter anderem für den Deutschlandfunk und «Die Zeit». Für
design. Chan ist Senior Fellow der Society for New Communications                   sein Feature «Der Weltgerechtigkeitsbasar» erhielt er 2008 den Robert-
Research und lebt in San Francisco. www.gravity7.com                                Geisendörfer-Preis der Evangelischen Kirchen in Deutschland. Soeben ist
                                                                                    bei Suhrkamp sein erstes Buch, «Was bin ich wert?», erschienen, das auch
Oliver chriSt > S. 28 ist seit 2006 Forschungsdirektor bei SAP Schweiz              Thema seines Twitter-Accounts ist. http://twitter.com/WasBinIchWert
in St. Gallen. Davor war er drei Jahre in der SAP-Konzernzentrale in Walldorf als
Assistent des CEO Henning Kagermann tätig. Christ studierte Germanistik und         MAriOn MArxer > S. 16 ist seit Dezember 2009 Head of Digital/
Betriebswirtschaft in Frankfurt sowie Informationsmanagement und E-Business         Dialogue und Boardmitglied der Werbeagentur Jung von Matt/Limmat in
an der Hochschule St. Gallen. Dort war er auch Projektleiter am Mobile and          Zürich. Zuvor war sie in der Geschäftsführung der Agentur Publicis tätig,
Ubiquitous Computing Lab (M-Lab). Seine Doktorarbeit beschäftigte sich mit          wo sie eine Einheit für digitale Kommunikation aufbaute und Crossmedia-
Systemlösungen für «eine Architektur für das Content Management».                   Kampagnen verantwortete. Zudem organisiert Marxer das Tweakfest, ein
www.sap.com/about/company/research/                                                 jährlich stattfindendes Festival für digitale Kultur und Lifestyle in Zürich.
                                                                                    www.jvm.ch
AlAin egli > S. 96 ist Manager PR & Communications am GDI Gottlieb
Duttweiler Institute. Davor beschäftigte er sich knapp zehn Jahre lang als          SteFAn Michel > S. 72 ist Marketing-Professor am IMD in Lausanne,
Journalist mit Themen der Kommunikation. So konzipierte und betreute er             das sich auf die Entwicklung von Führungskräften spezialisiert. Geprägt,
unter anderem die Website der «Weltwoche», arbeitete als Newsjournalist             vielleicht geschädigt durch die Kindheit im familieneigenen Restaurant,
für persoenlich.com und war Redaktor beim Schweizer Nachrichtenmagazin              spezialisierte sich Michel auf das Thema Dienstleistungsmarketing. Er pub-
«Facts». www.gdi.ch                                                                 liziert Bücher, Fallstudien und Artikel in führenden Zeitschriften zu diesem
                                                                                    Thema, referiert weltweit an Konferenzen und berät Unternehmen bei der
KArin FricK > S. 104 ist Leiterin Research und Mitglied der Geschäftsleitung        Umsetzung von Wachstumsstrategien mit Dienstleistungen. www.imd.ch
des GDI Gottlieb Duttweiler Institute. Als Ökonomin erforscht sie seit zwei Jahr-
zehnten Trends und Gegentrends in Wirtschaft, Gesellschaft und Konsum. Seit         nOuriel rOubini > S. 64 ist Wirtschaftsprofessor an der Stern School
ihrem Studium an der Universität St. Gallen befasst sie sich in verschiedenen       of Business der New York University. Unter Bill Clinton war er Wirtschafts-
Funktionen mit Zukunftsthemen, Innovation und Veränderung von Menschen und          berater des Weissen Hauses und des amerikanischen Finanzministeriums.
Märkten. Sie war unter anderem Geschäftsführerin der Schweizerische Vereinigung     Seine einzigartig frühe und exakte Prognose der Weltwirtschaftskrise brach-
für Zukunftsforschung und Chefredaktorin dieser Zeitschrift. www.gdi.ch             te ihm den Spitznamen «Dr. Doom» («Dr. Weltuntergang») ein. Der in Istan-
                                                                                    bul geborene und in Italien aufgewachsene Sohn iranischer Juden ist einer
AlexAndrA hildebrAndt > S. 88 ist Expertin für Nachhaltigkeit und                   der bekanntesten und gefragtesten Wirtschaftsexperten der Welt. Sein neu-
Wirtschaftskommunikation. Zuletzt verantwortete sie als Leiterin Gesellschafts-     estes Buch: «Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft – Crisis Econo-
politik der Karstadt Quelle AG (Arcandor AG) den Direktionsbereich Nachhal-         mics» (Campus Verlag 2010). www.rgemonitor.com
S. 78




   S. 82                                                                         S. 16




                                                 S. 72


                                                                                                                     S. 8




S. 100
                                    S. 96




                                                                                                                                         S. 28




                                                 S. 64

                                     S. 88                                                                        S. 104




 eberhArd SAndSchneider > S. 100 gehört zu den international                    Biennale Venedig 2007 und 2009 sowie das der Siemens-Stiftung. Neben
 bekanntesten deutschen Aussenpolitik-Experten. 1993 beendete er seine          grafischen Arbeiten für Künstler wie Isa Genzken, Thomas Demand und
 Habilitation zu dem Thema: «Stabilität und Transformation politischer Sys-     William Forsythe gestaltete er Corporate Brands für die Zumtobel AG, das
 teme». Vor sieben Jahren wurde er Direktor des Forschungsinstitutes der        Jüdische Museum, Frankfurt, Cocoon Recordings und den Verlag Sternberg
 Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, das er seither leitet. Zuvor    Press NY. Als Gastprofessor unterrichtete er an der HGB Leipzig, der Hoch-
 war er Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Mainz       schule Darmstadt und der Bauhaus-Universität Weimar. Die Arbeiten seiner
 und der FU Berlin. Zu seinen letzten Publikationen zählen: «Globale Rivalen    Agentur Surface wurden vielfach von Designpublikationen ausgezeichnet.
 – Chinas unheimlicher Aufstieg und die Ohnmacht des Westens» (Hanser           www.surface.de
 Wirtschaft 2007) und «Empire» (Nomos 2007). www.dgap.org


 AndreAS Weigend > S. 8 (l.) ist Data-Mining-Spezialist, ehemaliger
 Chief Scientist von Amazon.com und Berater für strategische und analy-
 tische Projekte internationaler Unternehmen in den USA, Europa und Asien.
 Bis 1999 war Weigend Associate Professor of Information Systems an der
 New York University, zuvor Assistant Professor an der University of Colorado
 (Boulder). Er hält Vorlesungen und Workshops an der Stanford University,
 der Universität Berkeley und beim MBA-Programm von Insead/Tsinghua in
 Peking. Weigend lebt in San Francisco und auf www.weigend.com.


 MArKuS WeiSbecK > S. 82 ist Art Director und Typograf. Zu seinen
 Arbeiten zählt das Corporate Design des Deutschen Pavillons auf der
Summaries
                                                  hin oder was man überhaupt will: Man lässt        deln. Dies betrifft sowohl die Daten von Social
                                                  sich schlicht durchs Leben guiden. Faktisch       Media als auch die von RFID-Systemen.
                                                  wird damit der klassische Branding-Prozess
                                                  genau umgedreht: Die Generation App kann          Anja Dilk . Heike Littger > Seite 32
                                                  mit keiner Botschaft erreicht werden, da sie      daten für alle Sinne Erst alle drei Dimen-
                                                  nicht zuhört. Es wird zur Aufgabe der Marken,     sionen, dann alle fünf Sinne: Die Daten er-
                                                  die Botschaften der Menschen aufzunehmen.         schliessen sich immer mehr Wahrnehmungs-
                                                                                                    kanäle, um in unser Bewusstsein vorzudringen.
                                                  Anja Dilk . Heike Littger > Seite 20              Der Tastsinn ist durch Touchscreens gerade
                                                  SechS Milliarden Global villaGeS In               aktiviert worden – als Prototypen gibt es auch
                                                  sozialen Netzwerken stellt sich die Welt nicht    schon Handys, die sich je nach Situation
                                                  als das einst verheissene globale Dorf dar,       unterschiedlich anfühlen. Die nächste Heraus-
                                                  sondern als eine Ansammlung von Milliarden        forderung der Forscher besteht darin, auch
  theMa
                                                  von Dörfern: Jeder erschafft sich sein eigenes    den Geruchssinn zu aktivieren: Mit Duft-Infor-
Andreas Weigend . Adrian Chan > Seite 8           Umfeld, das bei den meisten eng mit den auch      mationen finden sich Menschen besser in ihrer
Social data revolution Jede unserer               in der realen Welt gepflegten Beziehungen ver-    Umgebung zurecht und sind konzentrierter.
Handlungen zieht eine wahre Datenflut nach        knüpft ist. Die hohe Zahl von «Freunden» in       Noch in der Ferne liegt die Verbindung von
sich – nicht nur Daten über uns, sondern auch     diesen individuellen Dörfern bedeutet nicht,      Daten mit Geschmacks-Informationen, da
über unsere Kommunikation und unsere sozia-       dass die Zahl von echten Freundschaften           diese aus einer Kombination von Schmecken,
len Verbindungen. Die Quantität der Produkti-     wüchse – stattdessen werden eher schwache         Riechen und haptischem Reiz bestehen.
on dieser Social Data steigt mit wachsendem       Beziehungen aufrechterhalten, etwa zu ehe-
Tempo, wodurch eine neue Qualität von Bezie-      maligen Klassenkameraden oder Arbeitskolle-       Detlef Gürtler > Seite 42
hungen entsteht. Diese Social Data Revolution     gen, die dann bei Bedarf einfacher reaktiviert    die neue WährunGSvielfalt Das rapide
betrifft unter anderem die Beziehungen zwi-       werden können. Tendenziell ist dadurch die        sinkende Vertrauen in staatliche Währungen
schen Konsumenten und Unternehmen: Märkte         soziale Durchmischung in virtuellen Netzwer-      führt zu einem Übergang von monetären Mono-
entstehen nicht mehr durch Marken, sondern        ken stärker als in den meist sehr homogenen       strukturen zu finanziellen Ökosystemen, die
werden von den Verbrauchern geschaffen.           Beziehungen in der physischen Welt.               Nischen für eine Vielzahl von Währungen
Marken müssen deshalb lernen zuzuhören und                                                          bieten. Diese können auf eine Region oder eine
sich auf das einlassen, was die Konsumenten       Gespräch mit Oliver Christ > Seite 28             soziale Gruppe begrenzt sein oder von Unter-
ihnen, und einander, zu sagen haben.              Strukturen für daS datenchaoS Die                 nehmen ausgegeben werden – bei Weltkon-
                                                  Business-Welt wird immer stärker geprägt          zernen können sie sogar globale Verbreitung
Marion Marxer > Seite 16                          durch unstrukturierte Informationen, etwa von     finden. Durch die jeweils individuellen Wäh-
Generation aPP Wer mit der Erfahrung auf-         Twitter oder YouTube – Informationen, die nicht   rungsportfolios der Bürger wird aus dem heu-
wächst, dass es für jedes Bedürfnis eine «App»    in die Unternehmenssysteme integriert sind.       tigen One-size-fits-all-Geld ein Persönlich-
gibt, also ein massgeschneidertes Programm,       Während einige Unternehmensbereiche klare,        keitsmerkmal. Für die Unternehmen wird damit
entwickelt ein neues Lebensgefühl. Dieses Le-     hierarchische Strukturen brauchen, etwa in der    die Preisbildung und -findung eine Herausfor-
bensgefühl der «Generation App» wird vor al-      Buchhaltung, gibt es auch viele Bereiche, ins-    derung. Eine mögliche Lösung wäre Patchwork-
lem durch eine immer grössere Unverbindlich-      besondere in Marktnähe, in denen es mehr auf      Pricing, bei dem sich Kasse des Verkäufers
keit gekennzeichnet: Man ist auf niemanden        die Vielfalt des realen Lebens ankommt. Für       und Portemonnaie des Käufers auf die zu ver-
mehr angewiesen, um zu erreichen, was man         Unternehmen besteht deshalb eine grosse           wendenden Währungen einigen.
will – man sagt einfach, was man will, und ver-   Chance darin, durch Strukturierung des Un-
lässt sich darauf, dass es die gerade passende    strukturierten Muster im Daten- oder Waren-
App gibt. Man muss nicht einmal wissen, wo-       fluss zu erkennen und entsprechend zu han-


                                                                        110
GDI Impuls . Nummer 2 . 2010




                                                 men: Da jeder Mensch eine einzigartige Per-
  ideen                                                                                               WorkShoP
                                                 sönlichkeit ist, hat grundsätzlich jeder das
Nouriel Roubini > Seite 64                       Potenzial für einen Markenwert.                    Alain Egli > Seite 96
einführunG in die kriSenökonoMie Die                                                                SiMPly the beSt Die Komplexität nimmt ra-
Finanz- und Wirtschaftskrise der vergangenen     Markus Weisbeck > Seite 82                         sant zu, und wir verstehen immer weniger, was
Jahre hat mit dem Glauben an einen immer-        die Marke iM zeitalter ihrer tech-                 um uns herum passiert. Es wächst der Wunsch
währenden Aufschwung aufgeräumt. Wirt-           niSchen deProduzierbarkeit Das äus-                nach Einfachheit, und immer häufiger wird er
schaft und Politik müssen wieder lernen, zu      sere Erscheinungsbild von Marken ist heute         auch erfüllt. Lebensmittelhersteller reduzieren
akzeptieren, dass Krisen nicht einfach abge-     mit einer Vielzahl von kaum kontrollierbaren       die Zahl der Zutaten ihrer Produkte, Unterneh-
schafft werden können: Sie lassen sich zwar      Verfremdungsaktionen konfrontiert. Ob Paro-        men spezialisieren sich auf die Herstellung von
zeitlich hinausschieben, das aber um den Preis   dien der iPhone-Werbung auf YouTube oder           How-to-Videos, also einfachen Gebrauchs-
einer umso tieferen Krise zu einem späteren      Fashion-Hijacking bei H & M: Praktisch jeder       anweisungsfilmen. Im Einzelhandel, wo im
Zeitpunkt. Stattdessen sollte es den Akteuren    ist heute in der Lage, die Markenidentität zu      vergangenen Jahrzehnt die Sortimente stark
in Politik und Wirtschaft darum gehen, die       attackieren; und viele tun es auch. Von dieser     gewachsen sind, geht der Trend jetzt zur Aus-
Ausmasse der Krisen einzugrenzen. Wenn wir       unbegrenzten Deproduzierbarkeit können Mar-        dünnung – zu grosse Auswahl verwirrt die
die Dämme um unser Finanzsystem verstär-         ken sogar profitieren – wenn sie über ein intak-   Kunden und lässt den Umsatz sinken, und das
ken, können wir die unweigerlich kommenden       tes Aura-Bewusstsein verfügen, also in sich        bei höheren Logistikkosten.
Stürme bestehen.                                 selbst ruhen. Ein Beispiel für die Stärkung
                                                 durch Verfremdung sind die Subbrands von           Gespräch mit Eberhard Sandschneider > S. 100
Gespräch mit Stefan Michel > Seite 72            Fussball-Fanklubs: Sie schaffen sich ein eige-     GoinG doWn in Style Europas Bedeutung
Wie Man kunden innoviert Eine Dienst-            nes Erscheinungsbild (um sich von anderen          im Konzert der Weltmächte nimmt ab – sowohl
leistung ist kein Produkt: Sie schafft keine     Fanklubs abzuheben), aber sie agieren dabei        aus ökonomischen als auch aus demografi-
Werte für den Kunden, sondern mit dem Kun-       stets unter dem Dach der Aura des Fussball-        schen Gründen. Allerdings sind die Europäer
den. Eine Innovation bei Dienstleistungen be-    klubs – da die Verfremdungen sich auf die          noch nicht bereit, sich ihre gesunkene und
steht deshalb auch nicht darin, ein Produkt      Kernelemente einer Marke beziehen müssen,          weiter sinkende Bedeutung einzugestehen. Es
besser, einfacher oder schneller zu machen,      um noch ihren Ursprung kenntlich zu machen.        geht jetzt darum, den unweigerlichen Abstieg
sondern darin, dem Kunden zu ermöglichen,        Damit stärken sie Marke und Aura.                  gut zu managen. Eine mögliche Lösung dafür
etwas besser, einfacher oder schneller zu ma-                                                       ist eine Insel-Lösung, ähnlich wie sie in der
chen, denn es ist nicht entscheidend, was die    Alexandra Hildebrandt > Seite 88                   Schweiz seit langem praktiziert wird.
Dienstleistung macht, sondern was der Kunde      beSSer Scheitern Grenzgänger stellen für
damit macht. Dafür kommt es darauf an, dass      Unternehmen, und für sich selbst, eine Zu-         Karin Frick > Seite 104
der Anbieter sich von der industriellen Logik    mutung dar. Sie suchen nach den Rändern, an        der SoMMer Wird der neue Winter Im
verabschiedet und mit Service-Logik arbeitet.    denen sich am besten etwas bewegen lässt,          Zuge des Klimawandels wird die touristische
                                                 sie brechen mit alten Gewohnheiten und ent-        Wintersaison kürzer werden. Für die Schweiz
Jörn Klare > Seite 78                            decken im Möglichen das Ungewöhnliche. Sie         kommt es deshalb darauf an, verstärkt Som-
Mein MarkenWert Es gibt mehr als 500             passen in kein Unternehmensprofil und schei-       mergäste zu gewinnen. Sie kann sich dafür
verschiedene Verfahren, um den Wert von          tern häufiger als andere. Aber sie selbst ziehen   als sichere und saubere Sommerfrische posi-
Marken zu berechnen. Einige davon können         aus jedem Scheitern eine Lektion, und für die      tionieren und vom ausgeprägten Qualitäts-
auch angewendet werden, um den Wert von          Unternehmen können sie wertvoll sein wie ein       bewusstsein reiferer Kunden profitieren.
Personenmarken zu kalkulieren. Für Sportstars    Joker im Kartenspiel. Denn Unternehmen             Allerdings braucht die Schweiz hierfür einen
und andere Prominente sind solche Verfahren      schätzen zwar die Geradlinigkeit – aber gerade     Kulturwandel – von der jetzt vorherrschenden
bereits üblich, theoretisch können sie aber      Linien bleiben immer auf derselben Ebene und       kühlen Kultur hin zur Wärme. Ein solcher
auch bei anderen Menschen zum Einsatz kom-       führen nicht in den Raum hinaus.                   Wandel kann Jahrzehnte dauern.


                                                                       111
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     Rosenzweig: «Manager lassen sich über das Geheimnis des               GDI Impuls Leserservice
     Erfolgs systematisch täuschen» . Douglas Rushkoff: «Der in­           Postfach
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     ping­Mall» . Edgar Schein: Vier Gesichter der Führung .
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     man Engelskreise konstruiert . Muhammad Yunus: Soziales
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  • 1.
  • 2. Thema: Die Transparenz-Revolution 4 AuToRen > Technologie 110 SummARieS Anja Dilk . Heike Littger 112 GDi-STuDien 32 DATen füR Alle Sinne 113 GDi-VeRAnSTAlTunGen Erst alle drei Dimensionen, dann alle fünf Sinne – Daten 114 GoTTlieb DuTTweileR inSTiTuTe erschliessen sich immer mehr Wahrnehmungskanäle, 116 GDi-AGenDA 2010 um in unser Bewusstsein vorzudringen. 116 impReSSum > Die grosse Grafik 40 Schöne neue DATenwelT > Beziehungsökonomie Von Daten-Brokern und höflicher Software: Trends aus Andreas Weigend . Adrian Chan dem Workshop «Social Data Revolution». 8 SociAl DATA ReVoluTion Die rasant wachsende Quantität an Datenspuren, die wir > Ökonomie überall hinterlassen, führt zu einer neuen Qualität von Detlef Gürtler Beziehungen. 42 Die neue wähRunGSVielfAlT Die monetäre Monostruktur staatlicher Währungen > Marketing wird durch finanzielle Ökosysteme abgelöst. Aus One- Marion Marxer size-fits-all-Geld wird ein Persönlichkeitsmerkmal. 16 GeneRATion App Eine Generation, die mit dem Bewusstsein aufwächst, > Foto-Essay dass es für alles eine «App» gibt, entwickelt ein neues Le- Julia Stübner bensgefühl. Zentrales Element ist die Unverbindlichkeit. 48 public ShARinG > Soziale Netzwerke Anja Dilk . Heike Littger 20 SechS milliARDen GlobAl VillAGeS In sozialen Netzwerken erschafft sich jeder sein eigenes woRkShop «SociAl DATA ReVoluTion» Dorf. Meist nicht sehr global, aber offener und durch- Das GDI dankt allen Partnern und Sponsoren, die mischter als die Beziehungen in der physischen Welt. diese Veranstaltung möglich gemacht haben. > Software Partner Gespräch mit Oliver Christ 28 STRukTuRen füR DAS DATenchAoS Unstrukturierte Informationen, etwa aus Twitter und YouTube, nehmen auch in Unternehmen drastisch zu. Wie man darin Muster erkennt und Chancen nutzt. Sponsor Co-Initiator
  • 3. ideen workshop > Weltwirtschaft > Handel Nouriel Roubini Alain Egli 64 einfühRunG in Die kRiSenökonomie 96 Simply The beST Finanz- und Wirtschaftskrisen können nicht für immer Je komplexer die Welt wird, desto mehr ersehnen wir abgeschafft werden. Stattdessen sollten Politik und Wirt- Einfachheit. Und immer öfter bekommen wir sie auch. schaft Dämme bauen, um ihre Schäden zu begrenzen. > Globalisierung > Innovation Gespräch mit Eberhard Sandschneider Gespräch mit Stefan Michel 100 GoinG Down in STyle 72 wie mAn kunDen innoVieRT Europa ist global gesehen im Abstieg begriffen. Jetzt geht Um innovativ zu sein, müssen sich Dienstleistungs- es darum, diesen Abstieg erfolgreich zu managen. anbieter von der industriellen Logik befreien und an- fangen, in Kunden-Nutzen zu denken. > Tourismus Karin Frick > Branding 104 DeR SommeR wiRD DeR neue winTeR Jörn Klare Der Klimawandel bedroht den Wintertourismus – und 78 mein mARkenweRT bietet neue Chancen für kühlende Sommerfrischen. Nicht nur bei Roger Federer und David Beckham hat die Persönlichkeit einen Markenwert, sondern potenziell bei > Kolumne jedem. Die Berechnung ist allerdings komplex. Peter Felixberger 108 «wAS Tun, wenn Alle jAmmeRn? AufbRechen!» > Branding Gute neue Bücher von Armin Nassehi, Nicholas Christa- Markus Weisbeck kis, James Fowler, Gunter Dueck und Kathrin Röggla. 82 Die mARke im ZeiTAlTeR ihReR TechniSchen DepRoDuZieRbARkeiT Jeder kann heute ohne grossen Aufwand Marken ver- fremden; und viele tun es. Marken mit einer starken Aura können davon sogar profitieren. > Zwischenruf Alexandra Hildebrandt 88 beSSeR ScheiTeRn Die Zumutung, ein Grenzgänger zu sein, und die Chan- cen, die darin stecken – für die Unternehmen und für die Menschen.
  • 4. Autoren tigkeit/CSR, Corporate Governance und Diversity Management. Sie ist Lehr- beauftragte und Gastdozentin an verschiedenen Universitäten, Herausgeberin und Autorin zahlreicher Sachbücher. Zuletzt erschienen: «Welche Zeiten, in denen wir leben – Was erfolgreiches Unternehmertum ausmacht» (Kehsler Verlag 2010) und «Die Andersmacher – Unternehmerische Verantwortung jenseits der Business Class» (Kamphausen Verlag 2008). Sie ist Beiratsmit- glied der Keep The World Foundation, Expertin für Gesellschaftspolitik und Umwelt im Beirat der Wirtschaft e. V. (Bundesverband für Nachhaltigkeit und AdriAn chAn > S. 8 (r.) ist Berater für Social Interaction Design. Er ökosoziale Marktwirtschaft) sowie Gründerin der Stiftung i. G. Verantwortung studierte Politik- und Sozialwissenschaften in Stanford und Berlin und ist tragen. www.verantwortungtragen.net seit zwei Jahrzehnten in verschiedenen Kommunikationssektoren tätig: als Autor und Blogger, als Webdesigner und Online-Projektentwickler, als Jörn KlAre > S. 78 ist freier Journalist in Berlin. Er schreibt Reportagen Berater für Content Management, Branding, Web 2.0 und Kommunikations- und Features, unter anderem für den Deutschlandfunk und «Die Zeit». Für design. Chan ist Senior Fellow der Society for New Communications sein Feature «Der Weltgerechtigkeitsbasar» erhielt er 2008 den Robert- Research und lebt in San Francisco. www.gravity7.com Geisendörfer-Preis der Evangelischen Kirchen in Deutschland. Soeben ist bei Suhrkamp sein erstes Buch, «Was bin ich wert?», erschienen, das auch Oliver chriSt > S. 28 ist seit 2006 Forschungsdirektor bei SAP Schweiz Thema seines Twitter-Accounts ist. http://twitter.com/WasBinIchWert in St. Gallen. Davor war er drei Jahre in der SAP-Konzernzentrale in Walldorf als Assistent des CEO Henning Kagermann tätig. Christ studierte Germanistik und MAriOn MArxer > S. 16 ist seit Dezember 2009 Head of Digital/ Betriebswirtschaft in Frankfurt sowie Informationsmanagement und E-Business Dialogue und Boardmitglied der Werbeagentur Jung von Matt/Limmat in an der Hochschule St. Gallen. Dort war er auch Projektleiter am Mobile and Zürich. Zuvor war sie in der Geschäftsführung der Agentur Publicis tätig, Ubiquitous Computing Lab (M-Lab). Seine Doktorarbeit beschäftigte sich mit wo sie eine Einheit für digitale Kommunikation aufbaute und Crossmedia- Systemlösungen für «eine Architektur für das Content Management». Kampagnen verantwortete. Zudem organisiert Marxer das Tweakfest, ein www.sap.com/about/company/research/ jährlich stattfindendes Festival für digitale Kultur und Lifestyle in Zürich. www.jvm.ch AlAin egli > S. 96 ist Manager PR & Communications am GDI Gottlieb Duttweiler Institute. Davor beschäftigte er sich knapp zehn Jahre lang als SteFAn Michel > S. 72 ist Marketing-Professor am IMD in Lausanne, Journalist mit Themen der Kommunikation. So konzipierte und betreute er das sich auf die Entwicklung von Führungskräften spezialisiert. Geprägt, unter anderem die Website der «Weltwoche», arbeitete als Newsjournalist vielleicht geschädigt durch die Kindheit im familieneigenen Restaurant, für persoenlich.com und war Redaktor beim Schweizer Nachrichtenmagazin spezialisierte sich Michel auf das Thema Dienstleistungsmarketing. Er pub- «Facts». www.gdi.ch liziert Bücher, Fallstudien und Artikel in führenden Zeitschriften zu diesem Thema, referiert weltweit an Konferenzen und berät Unternehmen bei der KArin FricK > S. 104 ist Leiterin Research und Mitglied der Geschäftsleitung Umsetzung von Wachstumsstrategien mit Dienstleistungen. www.imd.ch des GDI Gottlieb Duttweiler Institute. Als Ökonomin erforscht sie seit zwei Jahr- zehnten Trends und Gegentrends in Wirtschaft, Gesellschaft und Konsum. Seit nOuriel rOubini > S. 64 ist Wirtschaftsprofessor an der Stern School ihrem Studium an der Universität St. Gallen befasst sie sich in verschiedenen of Business der New York University. Unter Bill Clinton war er Wirtschafts- Funktionen mit Zukunftsthemen, Innovation und Veränderung von Menschen und berater des Weissen Hauses und des amerikanischen Finanzministeriums. Märkten. Sie war unter anderem Geschäftsführerin der Schweizerische Vereinigung Seine einzigartig frühe und exakte Prognose der Weltwirtschaftskrise brach- für Zukunftsforschung und Chefredaktorin dieser Zeitschrift. www.gdi.ch te ihm den Spitznamen «Dr. Doom» («Dr. Weltuntergang») ein. Der in Istan- bul geborene und in Italien aufgewachsene Sohn iranischer Juden ist einer AlexAndrA hildebrAndt > S. 88 ist Expertin für Nachhaltigkeit und der bekanntesten und gefragtesten Wirtschaftsexperten der Welt. Sein neu- Wirtschaftskommunikation. Zuletzt verantwortete sie als Leiterin Gesellschafts- estes Buch: «Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft – Crisis Econo- politik der Karstadt Quelle AG (Arcandor AG) den Direktionsbereich Nachhal- mics» (Campus Verlag 2010). www.rgemonitor.com
  • 5. S. 78 S. 82 S. 16 S. 72 S. 8 S. 100 S. 96 S. 28 S. 64 S. 88 S. 104 eberhArd SAndSchneider > S. 100 gehört zu den international Biennale Venedig 2007 und 2009 sowie das der Siemens-Stiftung. Neben bekanntesten deutschen Aussenpolitik-Experten. 1993 beendete er seine grafischen Arbeiten für Künstler wie Isa Genzken, Thomas Demand und Habilitation zu dem Thema: «Stabilität und Transformation politischer Sys- William Forsythe gestaltete er Corporate Brands für die Zumtobel AG, das teme». Vor sieben Jahren wurde er Direktor des Forschungsinstitutes der Jüdische Museum, Frankfurt, Cocoon Recordings und den Verlag Sternberg Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, das er seither leitet. Zuvor Press NY. Als Gastprofessor unterrichtete er an der HGB Leipzig, der Hoch- war er Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Mainz schule Darmstadt und der Bauhaus-Universität Weimar. Die Arbeiten seiner und der FU Berlin. Zu seinen letzten Publikationen zählen: «Globale Rivalen Agentur Surface wurden vielfach von Designpublikationen ausgezeichnet. – Chinas unheimlicher Aufstieg und die Ohnmacht des Westens» (Hanser www.surface.de Wirtschaft 2007) und «Empire» (Nomos 2007). www.dgap.org AndreAS Weigend > S. 8 (l.) ist Data-Mining-Spezialist, ehemaliger Chief Scientist von Amazon.com und Berater für strategische und analy- tische Projekte internationaler Unternehmen in den USA, Europa und Asien. Bis 1999 war Weigend Associate Professor of Information Systems an der New York University, zuvor Assistant Professor an der University of Colorado (Boulder). Er hält Vorlesungen und Workshops an der Stanford University, der Universität Berkeley und beim MBA-Programm von Insead/Tsinghua in Peking. Weigend lebt in San Francisco und auf www.weigend.com. MArKuS WeiSbecK > S. 82 ist Art Director und Typograf. Zu seinen Arbeiten zählt das Corporate Design des Deutschen Pavillons auf der
  • 6. Summaries hin oder was man überhaupt will: Man lässt deln. Dies betrifft sowohl die Daten von Social sich schlicht durchs Leben guiden. Faktisch Media als auch die von RFID-Systemen. wird damit der klassische Branding-Prozess genau umgedreht: Die Generation App kann Anja Dilk . Heike Littger > Seite 32 mit keiner Botschaft erreicht werden, da sie daten für alle Sinne Erst alle drei Dimen- nicht zuhört. Es wird zur Aufgabe der Marken, sionen, dann alle fünf Sinne: Die Daten er- die Botschaften der Menschen aufzunehmen. schliessen sich immer mehr Wahrnehmungs- kanäle, um in unser Bewusstsein vorzudringen. Anja Dilk . Heike Littger > Seite 20 Der Tastsinn ist durch Touchscreens gerade SechS Milliarden Global villaGeS In aktiviert worden – als Prototypen gibt es auch sozialen Netzwerken stellt sich die Welt nicht schon Handys, die sich je nach Situation als das einst verheissene globale Dorf dar, unterschiedlich anfühlen. Die nächste Heraus- sondern als eine Ansammlung von Milliarden forderung der Forscher besteht darin, auch theMa von Dörfern: Jeder erschafft sich sein eigenes den Geruchssinn zu aktivieren: Mit Duft-Infor- Andreas Weigend . Adrian Chan > Seite 8 Umfeld, das bei den meisten eng mit den auch mationen finden sich Menschen besser in ihrer Social data revolution Jede unserer in der realen Welt gepflegten Beziehungen ver- Umgebung zurecht und sind konzentrierter. Handlungen zieht eine wahre Datenflut nach knüpft ist. Die hohe Zahl von «Freunden» in Noch in der Ferne liegt die Verbindung von sich – nicht nur Daten über uns, sondern auch diesen individuellen Dörfern bedeutet nicht, Daten mit Geschmacks-Informationen, da über unsere Kommunikation und unsere sozia- dass die Zahl von echten Freundschaften diese aus einer Kombination von Schmecken, len Verbindungen. Die Quantität der Produkti- wüchse – stattdessen werden eher schwache Riechen und haptischem Reiz bestehen. on dieser Social Data steigt mit wachsendem Beziehungen aufrechterhalten, etwa zu ehe- Tempo, wodurch eine neue Qualität von Bezie- maligen Klassenkameraden oder Arbeitskolle- Detlef Gürtler > Seite 42 hungen entsteht. Diese Social Data Revolution gen, die dann bei Bedarf einfacher reaktiviert die neue WährunGSvielfalt Das rapide betrifft unter anderem die Beziehungen zwi- werden können. Tendenziell ist dadurch die sinkende Vertrauen in staatliche Währungen schen Konsumenten und Unternehmen: Märkte soziale Durchmischung in virtuellen Netzwer- führt zu einem Übergang von monetären Mono- entstehen nicht mehr durch Marken, sondern ken stärker als in den meist sehr homogenen strukturen zu finanziellen Ökosystemen, die werden von den Verbrauchern geschaffen. Beziehungen in der physischen Welt. Nischen für eine Vielzahl von Währungen Marken müssen deshalb lernen zuzuhören und bieten. Diese können auf eine Region oder eine sich auf das einlassen, was die Konsumenten Gespräch mit Oliver Christ > Seite 28 soziale Gruppe begrenzt sein oder von Unter- ihnen, und einander, zu sagen haben. Strukturen für daS datenchaoS Die nehmen ausgegeben werden – bei Weltkon- Business-Welt wird immer stärker geprägt zernen können sie sogar globale Verbreitung Marion Marxer > Seite 16 durch unstrukturierte Informationen, etwa von finden. Durch die jeweils individuellen Wäh- Generation aPP Wer mit der Erfahrung auf- Twitter oder YouTube – Informationen, die nicht rungsportfolios der Bürger wird aus dem heu- wächst, dass es für jedes Bedürfnis eine «App» in die Unternehmenssysteme integriert sind. tigen One-size-fits-all-Geld ein Persönlich- gibt, also ein massgeschneidertes Programm, Während einige Unternehmensbereiche klare, keitsmerkmal. Für die Unternehmen wird damit entwickelt ein neues Lebensgefühl. Dieses Le- hierarchische Strukturen brauchen, etwa in der die Preisbildung und -findung eine Herausfor- bensgefühl der «Generation App» wird vor al- Buchhaltung, gibt es auch viele Bereiche, ins- derung. Eine mögliche Lösung wäre Patchwork- lem durch eine immer grössere Unverbindlich- besondere in Marktnähe, in denen es mehr auf Pricing, bei dem sich Kasse des Verkäufers keit gekennzeichnet: Man ist auf niemanden die Vielfalt des realen Lebens ankommt. Für und Portemonnaie des Käufers auf die zu ver- mehr angewiesen, um zu erreichen, was man Unternehmen besteht deshalb eine grosse wendenden Währungen einigen. will – man sagt einfach, was man will, und ver- Chance darin, durch Strukturierung des Un- lässt sich darauf, dass es die gerade passende strukturierten Muster im Daten- oder Waren- App gibt. Man muss nicht einmal wissen, wo- fluss zu erkennen und entsprechend zu han- 110
  • 7. GDI Impuls . Nummer 2 . 2010 men: Da jeder Mensch eine einzigartige Per- ideen WorkShoP sönlichkeit ist, hat grundsätzlich jeder das Nouriel Roubini > Seite 64 Potenzial für einen Markenwert. Alain Egli > Seite 96 einführunG in die kriSenökonoMie Die SiMPly the beSt Die Komplexität nimmt ra- Finanz- und Wirtschaftskrise der vergangenen Markus Weisbeck > Seite 82 sant zu, und wir verstehen immer weniger, was Jahre hat mit dem Glauben an einen immer- die Marke iM zeitalter ihrer tech- um uns herum passiert. Es wächst der Wunsch währenden Aufschwung aufgeräumt. Wirt- niSchen deProduzierbarkeit Das äus- nach Einfachheit, und immer häufiger wird er schaft und Politik müssen wieder lernen, zu sere Erscheinungsbild von Marken ist heute auch erfüllt. Lebensmittelhersteller reduzieren akzeptieren, dass Krisen nicht einfach abge- mit einer Vielzahl von kaum kontrollierbaren die Zahl der Zutaten ihrer Produkte, Unterneh- schafft werden können: Sie lassen sich zwar Verfremdungsaktionen konfrontiert. Ob Paro- men spezialisieren sich auf die Herstellung von zeitlich hinausschieben, das aber um den Preis dien der iPhone-Werbung auf YouTube oder How-to-Videos, also einfachen Gebrauchs- einer umso tieferen Krise zu einem späteren Fashion-Hijacking bei H & M: Praktisch jeder anweisungsfilmen. Im Einzelhandel, wo im Zeitpunkt. Stattdessen sollte es den Akteuren ist heute in der Lage, die Markenidentität zu vergangenen Jahrzehnt die Sortimente stark in Politik und Wirtschaft darum gehen, die attackieren; und viele tun es auch. Von dieser gewachsen sind, geht der Trend jetzt zur Aus- Ausmasse der Krisen einzugrenzen. Wenn wir unbegrenzten Deproduzierbarkeit können Mar- dünnung – zu grosse Auswahl verwirrt die die Dämme um unser Finanzsystem verstär- ken sogar profitieren – wenn sie über ein intak- Kunden und lässt den Umsatz sinken, und das ken, können wir die unweigerlich kommenden tes Aura-Bewusstsein verfügen, also in sich bei höheren Logistikkosten. Stürme bestehen. selbst ruhen. Ein Beispiel für die Stärkung durch Verfremdung sind die Subbrands von Gespräch mit Eberhard Sandschneider > S. 100 Gespräch mit Stefan Michel > Seite 72 Fussball-Fanklubs: Sie schaffen sich ein eige- GoinG doWn in Style Europas Bedeutung Wie Man kunden innoviert Eine Dienst- nes Erscheinungsbild (um sich von anderen im Konzert der Weltmächte nimmt ab – sowohl leistung ist kein Produkt: Sie schafft keine Fanklubs abzuheben), aber sie agieren dabei aus ökonomischen als auch aus demografi- Werte für den Kunden, sondern mit dem Kun- stets unter dem Dach der Aura des Fussball- schen Gründen. Allerdings sind die Europäer den. Eine Innovation bei Dienstleistungen be- klubs – da die Verfremdungen sich auf die noch nicht bereit, sich ihre gesunkene und steht deshalb auch nicht darin, ein Produkt Kernelemente einer Marke beziehen müssen, weiter sinkende Bedeutung einzugestehen. Es besser, einfacher oder schneller zu machen, um noch ihren Ursprung kenntlich zu machen. geht jetzt darum, den unweigerlichen Abstieg sondern darin, dem Kunden zu ermöglichen, Damit stärken sie Marke und Aura. gut zu managen. Eine mögliche Lösung dafür etwas besser, einfacher oder schneller zu ma- ist eine Insel-Lösung, ähnlich wie sie in der chen, denn es ist nicht entscheidend, was die Alexandra Hildebrandt > Seite 88 Schweiz seit langem praktiziert wird. Dienstleistung macht, sondern was der Kunde beSSer Scheitern Grenzgänger stellen für damit macht. Dafür kommt es darauf an, dass Unternehmen, und für sich selbst, eine Zu- Karin Frick > Seite 104 der Anbieter sich von der industriellen Logik mutung dar. Sie suchen nach den Rändern, an der SoMMer Wird der neue Winter Im verabschiedet und mit Service-Logik arbeitet. denen sich am besten etwas bewegen lässt, Zuge des Klimawandels wird die touristische sie brechen mit alten Gewohnheiten und ent- Wintersaison kürzer werden. Für die Schweiz Jörn Klare > Seite 78 decken im Möglichen das Ungewöhnliche. Sie kommt es deshalb darauf an, verstärkt Som- Mein MarkenWert Es gibt mehr als 500 passen in kein Unternehmensprofil und schei- mergäste zu gewinnen. Sie kann sich dafür verschiedene Verfahren, um den Wert von tern häufiger als andere. Aber sie selbst ziehen als sichere und saubere Sommerfrische posi- Marken zu berechnen. Einige davon können aus jedem Scheitern eine Lektion, und für die tionieren und vom ausgeprägten Qualitäts- auch angewendet werden, um den Wert von Unternehmen können sie wertvoll sein wie ein bewusstsein reiferer Kunden profitieren. Personenmarken zu kalkulieren. Für Sportstars Joker im Kartenspiel. Denn Unternehmen Allerdings braucht die Schweiz hierfür einen und andere Prominente sind solche Verfahren schätzen zwar die Geradlinigkeit – aber gerade Kulturwandel – von der jetzt vorherrschenden bereits üblich, theoretisch können sie aber Linien bleiben immer auf derselben Ebene und kühlen Kultur hin zur Wärme. Ein solcher auch bei anderen Menschen zum Einsatz kom- führen nicht in den Raum hinaus. Wandel kann Jahrzehnte dauern. 111
  • 8.
  • 9. GDI Impuls Wissensmagazin für Wirtschaft, Gesellschaft, Handel IHR ABONNEMENT AUF DAS RELEVANTE NEUE Sichern Sie sich den Zugriff auf ein einzigartiges Informa­ tionsnetz für innovative Ideen. In GDI Impuls präsentieren Ihnen renommierte Autoren alle drei Monate die wichtigsten Trends und Entwicklungen in Wirtschaft, Gesellschaft, Marketing, Konsum und Management – unverdünnte Infor­ mationen zum Wandel der Märkte. Unser Wissensmagazin richtet sich an Vordenker und Ent­ scheider in Unternehmen, an Menschen die sich beruflich mit der Entwicklung der Konsumgesellschaft beschäftigen. Sie erhalten ein kompetentes Update über das relevante Neue sowie Denkanstösse am Puls der Zeit. Z Das Gottlieb Duttweiler Institute in Rüschlikon / Zurich ist ein EA unabhängiger, weltweit vernetzter Thinktank und eine wich­ tige Plattform für zukunftsorientiertes Denken. AUTORENLISTE (AUSZUG) FAX-ANTWORT Kofi Annan: Die afrikanische Herausforderung . Norbert Bolz: Summaries aller Artikel finden Sie unter www.gdi­ Religion ist der Antitrend zu allen Trends – Und deshalb impuls.ch. Über das Archiv können einzelne Beiträge online Trend . Dieter Brandes: Die Kunst des Weglassens . Thomas bezogen werden. Unseren Leserservice erreichen Sie unter Davenport und Jeanne Harris: Das Handbuch der Prognose­ Tel +41 41 329 22 34 (oder E­Mail: gdi­impuls@leserservice. Techniken . Dagmar Deckstein: Klasse­Bewusstsein für ch) – oder faxen Sie uns einfach diesen Talon an: Fax +41 41 Manager . Daniel Goleman: Emotionales Management . Tim 329 22 04 Renner: «Warum Bauen Autobauer keine Fahrräder?» . Phil Rosenzweig: «Manager lassen sich über das Geheimnis des GDI Impuls Leserservice Erfolgs systematisch täuschen» . Douglas Rushkoff: «Der in­ Postfach teraktive Raum ist heute ebenso verschmutzt wie die Shop­ CH­6002 Luzern ping­Mall» . Edgar Schein: Vier Gesichter der Führung . Burkhard Spinnen: Kapitalismus, Sozialismus, Fraternismus . Peter Wippermann: Sozialer Reichtum . Klaus Woltron: Wie man Engelskreise konstruiert . Muhammad Yunus: Soziales Business JAHRES-ABONNEMENT KOLLEKTIV-JAHRES-ABONNEMENT SENDEN SIE UNS BITTE:  Ich bestelle GDI Impuls (4 Ausgaben  Zu einem Jahres­Abonnement können  ein Schnupper­Abonnement (2 Ausga­ pro Jahr) zum Preis von: CHF 120.–/ Sie bis zu zwei vergünstigte Zusatz­ ben) CHF 45.–/EUR 30.– (inkl. MwSt.; EUR 80.– (inkl. MwSt.; exkl. Versand) abonnemente beziehen. Pro Zusatz­ exkl. Versand) abonnement (Anzahl …): CHF 50.–/  Einzelausgabe Nr. …… CHF 35.–/Euro 25.– EUR 33.50 (inkl. MwSt.; exkl. Versand) (inkl. MwSt.; exkl. Versand)  den GDI_Newsletter* NAME/VORNAME FIRMA STRASSE/NR. PLZ/ORT/LAND E­MAIL* TELEFON DATUM/UNTERSCHRIFT