Neben umfassender Darstellung lag der Fokus auf den Wisensrisiken und den seitens der Internen Revision zu beachtenden Prüffelder. Dieser Vortrag vom 25.6.2007 trifft voll in die heute im Zuge von E-Government und Open Government diskutierten "Wissensgrundlagen".
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...
Management der Arbeit mit Wissen in der öffentlichen Verwaltung
1. Management der Arbeit mit Wissen
Herausforderung der Internen Revision
Incentives - Einfach zum Nachdenken
Wolfgang Keck
Interne Revision in der öffentlichen Verwaltung
Strategien und Konzepte für eine zukunftsorientierte
Revisionsarbeit in der öffentlichen Verwaltung
IIR-Fachkonferenz - 25. Juni 2007
Fleming‘s Hotel Wien-Westbahnhof
2. Was dürfen Sie erwarten?
• Warum Management der Arbeit mit Wissen?
• Wissen und Wissensarbeit
• Wissensziele
• Management der Wissensarbeit
• Intellektuelles Vermögen - Wissensbilanz
• Management des Wissensrisikos
• Rolle der Internen Revision
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 2
3. Warum Management
der Arbeit mit Wissen?
• Dynamisches Umfeld – diskontinuierliche Veränderungen
– Bedarf zur raschen Anpassung an sich verändernde Bedingungen
• Aufgabenanreicherung bei gleichzeitiger Ressourcenknappheit
– Bedarf zur Effizienz- und Effektivitätssteigerung
• Von hierarchischen zu netzwerkorientierten Organisationsformen
– Bedarf der Flexibilisierung von Strukturen
– Bedarf an kreativer Tätigkeit
• Aufgabenstellungen wissensintensiver
– Bedarf des Einzelnen an mehr Informationen
• Zahl, Komplexität und Heterogenität von Info-Systemen steigt
– das Finden relevanter Informationen wird immer ressourcenintensiver
• Im Verhältnis zum verfügbaren Wissen weiß der Einzelne immer weniger
– Bedeutung des Managements von Nicht-Wissen steigt
In Anlehnung an BMF
Josef Makolm, Andreas Kühn, Doris Reisinger
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 28.11.2006 3
4. Wissen
„Wissen ist etwas, was beim gegenwärtigen Stand nichts mit
Computern und IT zu tun hat, sondern mit Gehirnen und mehr noch
mit Verstand und Vernunft.
Wissen ist etwas, was seinen Ort, salopp formuliert, zwischen zwei
Ohren hat und nicht zwischen zwei Modems.“
Fredmund Malik
„Gefährliche Managementwörter und warum
man sie vermeiden sollte“ FAZ-2004
„Wissen besteht aus Fähigkeiten und Kenntnissen, verbunden mit
Erfahrungen, Gefühlen, Werten und Ahnungen.
Wissen ist ein immaterielles Gut, dessen Wert sich im Gegensatz zu
allen anderen Ressourcen durch den Gebrauch und die Teilung
erhöht und dessen Nutzen deshalb erst im Rückblick bewertbar ist.
Wissen ist komplexer als reine Informationen und kann deshalb nicht
so leicht gespeichert werden.“ Bettina Trauner/Sandra Lucko
„Wissensmanagement“ 2005
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 4
5. Wissen in der öffentlichen Verwaltung
• Sachwissen
– z.B. Wissen um ein bestimmtes Gesetz
• Handlungswissen im öffentlichen Sektor
– ermöglicht erst Abläufe und Prozesse in einer Organisation
– z.B. hierarchische und laterale Führungsfähigkeiten (Projektleitung)
– i.d.R. schwerer zugänglich als Fachwissen
– kann schneller verloren gehen
– Dazu zählt:
• Prozess- und Verfahrenswissen
• Fall- oder auch Inhaltswissen umfasst Fakten- und Regelwissen, das darüber
hinaus Wissen über Ergebnis, Begründungen und Verlauf bereits
bearbeiteter Fälle inkludiert
• Kontextwissen – Wissen über die Umgebung, in der ein wissensbasiertes
Handeln stattfindet
Strube et al. 1996
Lenk, Wengelowski 2004
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 5
6. Hierarchisches Modell der „Wissenstreppe“
E NT
EM
AG EVALUIERUNG
AN
SM
S SEN
S WI SYNTHESE
HE
GISC
ATE + Verifizierung
STR ANALYSE
Konkurrenzfähigkeit*)
+ von elementaren zu
komplexen Begriffen
KOMPETENZ
+ Erkennen von
Gesetzmäßigkeiten
HANDELN + Einzigartigkeit
KÖNNEN
+ richtig handeln
Lernen
WISSEN + Wollen
INFORMATIONEN + Anwendungsbezug
+ Vernetzung (Kontext, Erwartungen, Erfahrungen, Emotionen)
DATEN
Information in Verbindung mit persönlicher Erfahrung
ZEICHEN + Bedeutung – Daten in einem Problemzusammenhang
+ Syntax – sinnvoll kombinierte Folge von Zeichen
In Anlehnung an
ENT
GEM Prof. Dr. Ing. Klaus North, FH Wiesbaden
NA
MA
ENS
W ISS
VES
ERATI *) Im lateinischen Sinne des Wortes „concurrere“ =zusammenlaufen
OP Virtuelles Unternehmen: das Netzwerk zusammenlaufender Fäden
(Helmut Geiselhart „Das lernende Unternehmen im 21. Jahrhundert“
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 6
7. Wissensbezogene Ressourcen
Ressourcen
• organisatorische Ressourcen sind materieller, immaterieller oder finanzieller
Natur
• wissensbezogene Ressourcen als Teil der immateriellen Ressourcen werden in
Geschäftsprozessen zur Generierung von Wert und Wettbewerbsvorteilen
eingesetzt
Wissensträger
Wissen kann an unterschiedliche Träger gebunden Person
sein (Nonaka et al. 2000; Cummings, Teng 2003)
• Person: z.B. Ausbildung, Kompetenzen, Erfahrungen Organisation
Objekt
• Organisation: z.B. Routinen, Strukturen, Gruppenwissen
kollektiv, vernetzt, kombiniert
• Objekt: z.B. Produkte, Patente, dokumentiertes Wissen (elektronisch u. physisch),
Informationssysteme, Artefakte Prof. Dr. Ronald Maier (Uni Innsbruck)
Dipl. Kfm. Florian Bayer (Uni Halle – Wittenberg)
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck Wissenstag 11.6.2007 „Management von Wissensrisiken“ 7
8. Wissensarbeiter
„Wissensarbeit leistet, wer Wissen erwirbt, oder
bestehende Wissensinhalte so umwandelt und kombiniert,
dass neue Einsichten und Erkenntnisse entstehen.“
Max Harnoncourt
Copyright: factline Webservices GmbH
Publiziert von: Angela Gamsriegler
• erfordert viel Kreativität
• lösen schwierige und schlecht spezifizierte Probleme
• Produkte bestehen aus Wissen
• arbeiten “durch den Bildschirm”
• keine klare Trennung von Arbeiten und Lernen
• Lernen als neue Form der Arbeit!
Dr. Stefanie Lindstaedt – KnowCenter 1.2.2007
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 8
9. Drei Rollen von Wissensarbeitern
Kompetenz
Kompetenz
Kompetenz Kompetenz Kompetenz
Lerner
sucht nach
Geschäftsebene Lernsysteme Informationen,
Arbeiter lernt,
wendet Wissen fragt,
in wertschöpfenden entwickelt
Prozessen an Kompetenzen,
unterrichtet
Experte
hilft anderen durch Zusammenarbeit
oder Kommunikation weiter
Wissensmanagement (face to face und e-Collaboration)
In Anlehnung an
Dr. Stefanie Lindstaedt – KnowCenter 1.2.2007
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 9
10. Produktivität des Wissensarbeiters
1. Grundlegende Fragestellung:
„Welcher Aufgabe müssen wir uns stellen?“
2. Wissensarbeiter übernehmen selbst die Verantwortung für ihre
Produktivität:
– müssen sich selbst managen und autonom agieren können
3. Innovationsleistungen müssen dauerhafter Bestandteil der Arbeit,
der Aufgabenstellung und des Verantwortungsbereiches der
Wissensarbeiter sein
4. Wissensarbeit verlangt:
– vom Wissensarbeiter die Bereitschaft kontinuierlich zu lernen
– vom Arbeitgeber die Bereitschaft kontinuierlich in die Aus – und
Weiterbildung zu investieren
5. Quantität und Qualität (!) bestimmen gleichermaßen die Leistung.
6. Wissensarbeiter ist „Vermögenswert“ und nicht „Kostenfaktor“ -
Unternehmensbindung
Peter F. Drucker
„Management im 21. Jahrhundert“
1999 – 4. Auflage 2005
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 10
11. Wissensarbeit
mit Wissen arbeiten
Tägliche Arbeit Blended collaborative Learning (Kurse)
• kurzfristige Ziele • vordefinierte Ziele
• spontane Suche • strukturierte Inhalte
• Kollegen fragen • Lehrer, Trainer, Tutoren fragen
• Arbeitskontext • generalisierend, integrierend
arbeits-integriertes Lernen
• Lernziele abgeleitet vom konkreten Arbeitskontext
• Intelligente Informationsbereitstellung basierend auf Kontext
• Wiederverwendung und Erweiterung von Informationen aus dem
Unternehmensgedächtnis
• dynamische Bildung von Lerngruppen
In Anlehnung an
Dr. Stefanie Lindstaedt – KnowCenter 1.2.2007
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 11
12. BSC und Wissensziele
normative Wissensziele
Werte
Warum existieren wir? Bedürfnisse
MISSION
Was ist unser Zweck?
Wo wollen Zufriedenheit
ZUKUNFTSBILD wir hin?
LEITBILD PERSON
WERTE wahrnehmen
FÄHIGKEITEN erkennen
WERTEHALTUNGEN -
HANDLUNGEN
SINNSTIFTUNG
STRATEGIE Welche Strategie verfolgt die Organisation,
strategische Wissensziele um das Zukunftsbild zu erfüllen?
Mit welchen Messgrößen
Finanzwirt- Messgrößen Messgrößen
Prozess- können wir die Umsetzung
BSC schaftliche über Markt
messgrößen
über Innovation
der Strategie messen?
Messgrößen und Kunden und Mitarbeiter
Welche Maßnahmen müssen zum
operative Wissensziele OPERATION Erreichen der Strategie gesetzt werden?
In Anlehnung an Dr. Christian Horak
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck
Nachhaltiges Führen – Mai 2006 12
13. Wissensziele im House of Quality
normative Wissensziele MISSION
ZUKUNFTSBILD
WERTEHALTUNGEN
STRATEGIE
strategische Wissensziele
Risikomanagement
Balanced Scorecard Wissensmanagement
Beziehungsmanagement
operationale Wissensziele
operationalisieren
Auftragsfluss
Dienstleistungen bereitstellen und erbringen
Kostenmanagement Personalmanagement
Ku art
-
nd un
er
w
n
en g
de ng
er
n ru
Ku fah
-
Informationsmanagement
Projektmanagement Veränderungsmanagement
Prozessmanagement
Controlling, Kontrolle und Interne Revision
W. Keck, Vorträge, Herbst 2006
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 13
14. Kern des Managements der
Arbeit mit Wissen
individuell kollektiv - komplementär
Optimierung
individueller
Expertise & Können
Wissenstransfer
Spitzenexperte
teilen / verteilen
kombinieren, vernetzen
n
sio
Fachexperte
ff u
Di
definieren,
strukturieren,
Sachbearbeiter beschreiben
Anfänger
Kodifizierung
h
t
uc
n
s
in
e
rd
Ba
po
ad
Dr.-Ing. Josef Hofer-Alfeis
da
itf
er
f&
Wissenstag 11.6.2007
an
Le
w
op
Po
„Sobald Wissen geht – was bleibt?“
St
K
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 14
15. Management der Arbeit mit Wissen
in der öffentlichen Verwaltung
• Erforderlich ist:
– Das Wissen über geeignete Steuerungs- und
Entscheidungsmechanismen, damit
• das Wissen von der richtigen Stelle abgeholt und
• genau an die Stelle verteilt oder von diesen abgerufen werden kann, wo es
gebraucht wird.
– Soziale, politische und ökonomische Faktoren müssen berücksichtigt
werden
• Wichtige Informationsquellen
– Akte, Archive
– Dateien in elektronischen Medien und Dateien
– Amtliche Verzeichnisse und Verlautbarungen
– Bibliotheken
– Sachverständigengutachten
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 15
16. Instrumente des WM
in der öffentlichen Verwaltung
• Wissenscontrolling
– Instrumente mit denen die öffentliche Verwaltung mit einem
Dienstleistungsunternehmen gleichgesetzt wird
(KGST Köln – Neues Steuerungsmodell)
• Ziele:
– neue Verwaltungsstruktur
– Berichtswesen für Führungskräfte – Unterstützung im Managementprozess (MIS)
– Feedbackinformationen
– Leistungs- und Effektivitätssteigerung
– Stärkere Bürgerorientierung
– Erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit
• Dokumentenmanagementsysteme (ELAK, ELGA, DOXIS)
• Intranetverbund
• Internet und e-government
• Projekt „DYONIPOS“ des BMF in Kooperation mit m2n (02/08) zur
dynamischen, intelligenten Unterstützung der Wissensprozesse
• Wissensmanagement-Projekte z.B. im RH und LRH OÖ
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 16
18. Wissensrisiken?
Wandel zur Wissensgesellschaft
• steigende Bedeutung der Ressource
Wissen (Mentzas et al., 2003; Wolff,
2005)
• Wissensmanagement (WM) hat zum Ziel
die organisatorische Effizienz u. a. durch
Entwicklung, Transfer, Anwendung und
Transparenz von Wissen zu verbessern
Zunehmende Risikoorientierung
Triebkräfte für Risikomanagement (RM) sind u.a. gestiegene Umweltdynamik, vernetzte
IT-Infrastrukturen sowie prominente Unternehmenskrisen
• Regulierungen wie Sarbanes-Oxley, Basel II oder KonTraG als Konsequenz
Fehlende Integration
• WM-Ansätze fokussieren selten den Schutz von Wissen
• RM-Ansätze fokussieren vorwiegend Markt-, Kredit- und operationelle Risiken
• unzureichende Beachtung von Risiken, die die Ressource Wissen betreffen
Prof. Dr. Ronald Maier (Uni Innsbruck)
Dipl. Kfm. Florian Bayer (Uni Halle – Wittenberg)
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck Wissenstag 11.6.2007 „Management von 18
Wissensrisiken“
19. Betriebswirtschaftlicher Risikobegriff
• ursachen- bzw. wirkungsbezogene Begriffsauffassung z.B. informations-
, entscheidungs- und zielorientiert
(Knight 1921; Karten 1978)
• Risiko als Abweichung von geplanten Größen, von Zielen oder
Ergebnissen einer Entscheidung
• Risiko resultiert aus der Unsicherheit über Eintritt zukünftiger Ereignisse
und führt zu finanziellen Verlusten (Schulte 1997; Kendall 1998)
• positive Abweichung als Chance und negative Abweichung als Risiko
• Risiken unterscheiden sich im Hinblick auf ihren strategischen Gehalt
operationelles Risiko (Basel II)
ist die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des
Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder infolge
externer Ereignisse eintreten.
(Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, 2004, 127). Prof. Dr. Ronald Maier (Uni Innsbruck)
Dipl. Kfm. Florian Bayer (Uni Halle – Wittenberg)
Wissenstag 11.6.2007 „Management von
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck Wissensrisiken“ 19
20. Wissensrisiko
Ein operationelles Risiko, das durch
• einen Verlust,
• eine unerwünschte Diffusion,
• einen unzureichenden Transfer oder
• eine eingeschränkte Qualität von wissensbezogenen Ressourcen
verursacht wird und in
einem Mangel bzw. in einer Nicht-Exklusivität dieser Ressourcen
resultiert.
(Hamel et al. 1989; Probst/Knaese 1998; Das/Teng 1999;
Coleman/Casselman 2004; Lindstaedt et al. 2004)
Prof. Dr. Ronald Maier (Uni Innsbruck)
Dipl. Kfm. Florian Bayer (Uni Halle – Wittenberg)
Wissenstag 11.6.2007 „Management von
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck Wissensrisiken“ 20
21. Beispiele für Wissensrisiko
• Verlust:
Mitarbeiterfluktuation, Nichtdokumentation oder Vernichtung ( Mangel)
• Diffusion:
unautorisierte Zugriffe, Weitergabe durch Mitarbeiter
( Nichtexklusivität)
• Transfer:
Zurückhaltung oder übermäßiger Schutz ( Mangel)
• Qualität:
geringe Aktualität, Korrektheit oder Anwendbarkeit von Wissen
( Mangel)
Prof. Dr. Ronald Maier (Uni Innsbruck)
Dipl. Kfm. Florian Bayer (Uni Halle – Wittenberg)
Wissenstag 11.6.2007 „Management von
Wissensrisiken“
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 21
22. Wissensreifung und -risiken
curiosity, crea- common termi- structure, application con- didactical arrange-
tivity, informal nology, endorse- decontextuali- text, didactical ment, sequencing,
discussions ment, validation zation, approval refinement certification
expressing distributing in ad-hoc formal
ideas formalizing learning training
communities
rumours ideas/ project learning reorganized
proposals reports objects business
processes
personal questions/ lessons good/best courses
experiences answers learned practices
patents
advanced skillful
novices competent experts
beginners masters
Risikoausmaß
Risikobewusstsein
Quelle: Maier 2007, 293, nach Dreyfus/Dreyfus 1986, Maier/Schmidt 2007
Prof. Dr. Ronald Maier (Uni Innsbruck)
Dipl. Kfm. Florian Bayer (Uni Halle – Wittenberg)
Wissenstag 11.6.2007 „Management von
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck Wissensrisiken“ 22
23. Management von Wissensrisiken
• Management von Wissensrisiken ist an die Kernaufgaben des
traditionellen Risikomanagements angelehnt
(Mehr/Hedges 1974; Farny 1979; Diedrichs et al. 2004)
• wissensbezogene Ressourcen bilden den Analysefokus
- Identifikation dieser Ressourcen kann auf Identifikation
wissensbezogener
verschiedenen Quellen basieren (z.B. Ressourcen
Intellektuelles Kapital, Wissenskarten)
- Bewertung erfordert zur Ermittlung des Wissensrisiko- Wissensrisiko-
Person
Risikoerwartungswertes die Wertbe- überwachung identifikation
stimmung wissensbezogener Ressourcen Objekt Organisation
(z.B. immaterielle Vermögenswerte)
- Aggregation der Einzelrisiken unter
Wissensrisiko- Wissensrisiko-
Beachtung von Interdependenzen als steuerung bewertung
Ergebnis der Bewertung
Prof. Dr. Ronald Maier (Uni Innsbruck)
Dipl. Kfm. Florian Bayer (Uni Halle – Wittenberg)
Wissenstag 11.6.2007 „Management von
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck Wissensrisiken“ 23
24. Steuerung von Wissensrisiken
• schließt als Handlungsalternativen Vermeiden, Vermindern,
Überwälzen und Akzeptieren ein
• setzt Klassifikation von Wissen voraus
• entleiht Maßnahmen aus verschiedenen Forschungsgebieten, z.B.
IT-Sicherheits-, Personal-, Wissensmanagement, Management
strategischer Allianzen oder Abwehr von Wirtschaftsspionage
• ist primär präventiv ausgerichtet
• schließt Maßnahmen organisatorischer, technischer und rechtlicher
Natur ein
organisatorisch technisch rechtlich
• Definition von Zutritts- und • Zugriffskontrollsysteme • Geheimhaltungs-,
Zugriffsrechten • IT- Sicherheitstechnologien • Kooperationsvereinbarungen,
• Nachfolgeregelungen • digitales Rechtemanagement • gewerbliche Schutzrechte
• Genehmigungsprozesse
Prof. Dr. Ronald Maier (Uni Innsbruck)
Dipl. Kfm. Florian Bayer (Uni Halle – Wittenberg)
Wissenstag 11.6.2007 „Management von
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck Wissensrisiken“ 24
25. Hypothesen zur
Steuerung von Wissensrisiken
H 1: Die Steuerung von Wissensrisiken wirkt positiv
Wissens - auf die Wissensqualität.
qualität (Kahn et al. 2002; Eppler 2003)
H1 +
Wissens -
H 2: Die Steuerung von Wissensrisiken wirkt positiv
transfer auf den Wissenstransfer.
H2 + (Wathne et al. 1996; Simonin 1999; Cummings/Teng 2003)
Steuerung von
Wissensrisiken
H3 - H 3: Die Steuerung von Wissensrisiken wirkt negativ
Wissens -
diffusion auf die Wissensdiffusion.
(van den Brink 2001; Knaese 2004; Desouza/Vanapalli 2005)
H4 -
Wissens - H 4: Die Steuerung von Wissensrisiken wirkt negativ
verlust
auf den Wissensverlust.
(Kogut/Zander 1992; Zander/Kogut 1995; Liman 1999)
Prof. Dr. Ronald Maier (Uni Innsbruck)
Dipl. Kfm. Florian Bayer (Uni Halle – Wittenberg)
Wissenstag 11.6.2007 „Management von
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck Wissensrisiken“ 25
26. Wissensqualität und -transfer
Wissensqualität
• 4 Dimensionen: Inhalt, Prozesse und IT - Infrastruktur zur Wissensbereitstellung
sowie die Community, in der das Wissen erstellt und angewandt wird
• Variablen: Aktualität, Anwendbarkeit, Verfügbarkeit etc.
• Wirkung der Steuerung (+): Verbesserung der Wissensqualität durch Reduktion
von Qualitätsdefiziten
Wissenstransfer
• Prozess, durch den Wissen zw. einem Sender und einem Empfänger übermittelt
wird, wobei De- und Rekontextualisierung des Wissens erforderlich sind
• Erfolg d. Wissenstransfers nimmt mit Grad der Rekonstruktion beim Empfänger zu
• Variablen: Erweiterung der Wissensbasis, Reduktion von Abhängigkeiten etc.
• Wirkung der Steuerung (+): Verbesserung des Erfolgs des Wissenstransfers durch
Klarheit über Transferierbarkeit
Prof. Dr. Ronald Maier (Uni Innsbruck)
Dipl. Kfm. Florian Bayer (Uni Halle – Wittenberg)
Wissenstag 11.6.2007 „Management von
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck Wissensrisiken“ 26
27. Wissensdiffusion und -verlust
Wissensdiffusion
• unerwünschte Kenntnisnahme von Wissen durch nicht autorisierte Personen
• abgrenzend zum Wissensverlust ist das Wissen noch vorhanden, aber nicht
exklusiv im Unternehmen, wodurch dessen Wert abnehmen kann
• Variablen: Reverse Engineering, Competitive Intelligence etc.
• Wirkung der Steuerung (-): Reduktion der Wissensdiffusion durch
Zugriffskontrolle, Geheimhaltungs- oder Kooperationsvereinbarungen
Wissensverlust
• nicht wieder herstellbar; betrifft an Personen gebundenes und in Objekten
inkorporiertes Wissen
• Variablen: Extra- und Interfluktuation von Mitarbeitern, Nichtdokumentation,
Verlust dokumentierten Wissens etc.
• Wirkung der Steuerung (-): Reduktion von Wissensverlusten durch
Nachfolgeregelungen oder Dokumentation
Prof. Dr. Ronald Maier (Uni Innsbruck)
Dipl. Kfm. Florian Bayer (Uni Halle – Wittenberg)
Wissenstag 11.6.2007 „Management von
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck Wissensrisiken“ 27
28. Operationalisierung der Konzepte
Verfügbarkeit
Nachvollziehbarkeit
Rechtzeitigkeit
Wissens- Korrektheit
qualität Aktualität
Anwendbarkeit
Klassifikation von Wissen
Zutrittsbeschränkung Erweiterung der Wissensbasis
Zugriffsbeschränkung Beitrag zu anderen Aufgaben ,
Dynamisierung der Zugriffsrechte Prozessen und Projekten
Geheimhaltungsvereinbarungen
Wissens- Reduktion der Abhängigkeit
Richtlinien zur Wissens- transfer / des Verlassens auf den Partner
weitergabe Qualität externen Wissens
Begrenzung von
Steuerung Quantität externen Wissens
Interaktionspunkten von Wissens-
unautorisierte Zugriffe
Kooperationsvereinbarungen risiken nachteilige Mitarbeiterfluktuation
Konkurrenzschutzklauseln Reverse Engineering
IT-Sicherheitsrichtlinien
Wissens-
Imitation
IT-Sicherheitsbewusstsein diffusion
Competitive Intelligence Bestrebungen
gewerbliche Schutzrechte (IP) unerwünschter Zugang für Partner
Reduktion von Abhängigkeiten
Nichtdokumentation (Tagesgeschäft)
Nichtdokumentation (Projektgeschäft)
Wissens- Nachbesetzung
verlust Vertretung
Reorganisation
Verlust dokumentierten Wissens
Prof. Dr. Ronald Maier (Uni Innsbruck)
Dipl. Kfm. Florian Bayer (Uni Halle – Wittenberg)
Wissenstag 11.6.2007 „Management von
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck Wissensrisiken“ 28
29. Rolle der Internen Revision
• Ordnungsmäßigkeits- und Systemprüfung im Sinne
– der Prozessunabhängigkeit der IR,
– des Managements von Risiken und der Überwachung des IKS,
– des Stellenwertes der IR als höchste objektivierend bewertende Instanz,
– die Kontrolle von Daten- und Informationsqualität, -schutz und Sicherheit
– der Kontrolle der Qualität externer Berater,
– der Überwachung des Beziehungsmanagements,
– der Gewährleistung eines ausgewogenen Wissensaustausches,
– der qualitativen Sicherstellung von Wissensprozessen,
– des Beitrags zu verantwortungsvoller Unternehmensführung,
– des Beitrags zu verantwortungsvollem Personalmanagement,
– der Sicherstellung der Voraussetzungen für zielgerichtete Wissensarbeit
(Innovation und Kreativität im Sinne der Unternehmensziele)
– der Akzeptanz, Qualifikation und Konkurrenzfähigkeit der IR
• unter den Voraussetzungen
– dynamischer Soll-Entwicklungen (Versionierungen) und deren Reflexion,
– vollständiger und klarer Vereinbarungen mit der obersten
Unternehmensführung (Darstellung aller Konsequenzen) sowie
– dem Fokus auf die wesentlichen Faktoren und deren Zusammenwirken für
die Gesamtheit des Unternehmens.
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 29
30. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Wolfgang Keck
Beiratsmitglied des Future Network
BA-Mitglied der GPA-IG work@education
Aktives Mitglied der Wissensmanagement-
Plattformen Wien (Know-Center) und Graz, des
IIAA, der ÖVO, des OCG
Hardeggasse 63/5/19
1220 Wien
Email: wkeck@tmo.at
Tel: +43 676 933 67 52
25.7.2007 IIR-Fachkonferenz/W. Keck 30