2. Agenda
1. Ausgangpunkt, Zielsetzung der Untersuchung
2. Theoretische Bezugsrahmen der Untersuchung
3. Hypothesenmodell der Hauptuntersuchung
4. Untersuchungsergebnis
4.1. Deskriptive Analyse der Stichprobe
4.2. Ergebnisse der Hauptuntersuchung
4.3. Empfehlungen und Implikationen für die Anwendung des
Web2.0 im Tourismusmarketing
5. Liste der teilgenommenen Foren/Reisecommunities
3. 1.
Ausgangspunkt der Untersuchung
• Ausgangspunkte:
– Tourismus ist ein „Informationsgeschäft“
– 70% der Deutschen haben Internetzugang
– 50% aller deutschen Urlauber nutzen Internet als
Informationsquelle für Reiseentscheidung
– Persönliche Empfehlungen bzw. Bewertungen sind die
glaubwürdigsten Informationsquellen für Reiseentscheidungen
Einfluss und Wichtigkeit der persönlichen Reiseinformationen bzw.
Empfehlungen im Tourismus
Vorteile der Web 2.0-Anwendungen für touristischen Unternehmen
im Marketing: Word of Mouth – Marketing, Kundenbindung und
Kommunikationspolitik
4. 1.
Untersuchungsziel und Untersuchungsfrage
• Untersuchungsfrage
Von welchen Motiven hängt der aktive Nutzung von Web 2.0 -
Anwendungen der Privatreisenden für die Weitergabe eigener
Reiseinformationen ab?
• Untersuchungsziel
Identifikationen der Motiven für die aktive Weitergabe von
Reiseinformationen auf Web 2.0-Anwendungen. Die
Untersuchungsergebnis sollte zu einem besseren Verständnis des
Informationsverhaltens von Reisenden beitragen.
5. 2.
Theoretische Bezugsrahmen der Untersuchung
Theoretische Bezugsrahmen für die Motive der Weitergabe
von Produktinformationen:
• Der motivationstheoretische Ansatz von Dichter (1960)
• Der gruppen-soziologische Ansatz von Katz und Lazarsfeld (1955).
mögliche Motive für die Weitergabe von Reiseinformationen:
• Das Involvement (persönliche Wichtigkeit der Reise)
• Das situative Involvement (vorübergehende Wichtigkeit der Reise bzw. der
Grad der Beteiligung an Informations- und Entscheidungsprozess für die
letzte Reise)
• Das Kommunikationsbedürfnis (der Wunsch, sich mit anderen zu
unterhalten, besonders zum Thema Reisen)
• Der Altruismus (Wunsch, anderen beim Thema Reisen zu helfen)
• Das Selbstdarstellungsbedürfnis (der Wunsch, sich durch eigene
Informationen und Erfahrungen zum Thema Reisen nach außen
darzustellen)
• Die Meinungsführerschaft (hohen Einflüsse bestimmter Personen auf
Reiseentscheidung der anderen innerhalb eines Netzwerks).
6. 2.
Theoretische Bezugsrahmen der Untersuchung
Die aktive Nutzung von Web 2.0-Anwendungen:
• Das Aufkommen von Web 2.0 führt zu einem Wandel in der
Mediennutzung, bietet den Nutzer die technischen Möglichkeiten
zur Rückkoppelung, Eingriff und Gestaltung der Medien.
• der Grad der Aktivität in der Nutzung von Web 2.0-Anwendungen
hängt davon ab, in wieweit die technische Interaktivitätsmöglichkeit
des Web 2.0 von Nutzer bei der Veröffentlichung eigener
Informationen ausgeschöpft sind (Sutter, T. (2010)).
• aktive Nutzer: veröffentlichen eigene Inhalte, nehmen sich an der
Gestaltung und Produktion des Webinhalts teil.
• passive Nutzer: nutzen Web 2.0-Anwendungen für den Konsum von
Informationen, produzieren/veröffentlichen keine eigene
Informationen.
7. 2.
Betrachtung des Web2.0 in zwei Dimensionen
Quelle: Result/SRW Studie 2007
8. 2. Betrachtung der Nutzung von Web2.0-
Anwendungen in zwei Dimensionen (Result/SRW
Studie 2007)
Gestaltungsgrad
• beschreibt, in wieweit der Webinhalt durch die veröffentlichten Inhalt
der Nutzer erweitert wird
• erstreckt sich von Betrachten des Webinhalt (reiner
Informationskonsum) bis zu eigener Produktion und Veröffentlichung
von Seiten, Filmen
• dazwischen liegenden Formen des Gestaltungsgrads sind
Anmerkungen und Änderungen des Webinhalts wie: Kommentieren,
Ändern, Erweitern bestehenden Beiträge oder Tagging
Kommunikationsgrad
• erstreckt sich über Bereich von „individueller Kommunikationen“
(durch Chat, Email, Message) bis hin zu „öffentliche
Kommunikationen“ (Kommunikation in Foren, Communities).
• Es ist entscheidend, dass die Interaktionen über viele verschiedene
Websites hinweg geschehen sind.
9. 2.
Bestimmung der Aktivität bei der Nutzung von
Web 2.0-Anwendungen
Gestaltungsgrad: Kommunikationsgrad
Zwei Haupttypen der aktiven Nutzer:
• Produzierende Nutzer: veröffentlichten selbstständig
produzierten Informationsinhalte
• Partizipierende Nutzer: veröffentlichen Informationen in
Form von Kommentaren und Bewertungen
10. 2.
Bestimmung der Aktivität bei der Nutzung von
Web 2.0-Anwendungen
Der Grad der Aktivität bei der Nutzung von Web 2.0-Anwendungen ist
abhängig von und werden anhand die folgenden Indikatoren
gemessen:
• Anzahl der Anwendungen
• Anzahl der selbst produzierten Inhalten
• Anzahl der kommunizierenden Inhalten.
11. 3.
Darstellung der Hypothesen im Wirkungsmodell
12. 4.
Empirische Untersuchung
• Untersuchungsmethode: Online-Befragung
• Untersuchungsobjekt: letzte Reise, die länger als 5 Tage gedauert ist
• Teilnehmer: Mitglieder von Reisecommunity, Reiseforen,
Subcommunities/Gruppen zum Thema Reisen auf soziale Online-
Netzwerke (Facebook, Studi-VZ)
• 326 Teilnehmer, davon 211 abgeschlossene Interviews. Es stehen
119 Datensätzen (von aktiven Nutzern) für die Hauptuntersuchung
zur Verfügung
• Befragungszeitraum: 07.06-30.07.2011
• Auswertungsmethode: Kausalanalyse mittels PLS-Ansatzes
(Statistikprogramm: SmartPLS)
13. 4.1.
deskriptive Analyse
• N=211
• Mehr als die Hälfe der
Teilnehmer nutzen Web 2.0-
Anwendungen, um
56,4 % 43,6%
Informationen über seine Reise
(119) (92)
mit anderen mitzuteilen.
aktive Nutzer passive Nutzer
14. 4.1. Gründe für die passive Nutzung:
Sorgen um Datensicherheit und Privatsphäre hindern die
Veröffentlichung eigener Reiseinformationen im Internet.
technische Komplikation 8,70
nichts interessantes zu erzählen 6,52
kein Vertrauen an Datensicherheit von
32,61
Internetplattformen
meine Reiseerlebnisse sollte nur privat bleiben 36,96
keine Lust 42,39
keine Zeit 45,65
%
0 10 20 30 40 50
Frage: Was hindern Sie dabei, Informationen Ihrer Reise bzw. ihre Reiseerfahrungen ins Netz
N=92
zu stellen?
15. 4.1. Ein Vergleich: Regelmäßiges Besuchen der Web2.0-
Plattformen zum Thema Reisen
% 89,92
100
80
57,61
60
42,39
ja
40
nei n
20 10,08
0
akti ve Nutzer passi ve Nutzer
Frage: Besuchen Sie regelmäßig Foren und Portalen zum Thema Reisen, auch wenn Sie nicht reisen
wollen? (aktive Nutzer N=119, passive Nutzer N=92)
Aktive Nutzer sind mehr verbunden mit Foren und Portalen zum Thema
Reisen.
16. 4.1. Ein Vergleich: Web 2.0-Anwendungen als
Informationsquelle
28,26
Mittelwert* viel genutzt
42,02
Häufigkeit
teilw eise 43,48
genutzt 49,58
26,09
nicht genutzt
7,56
0,00 20,00 40,00 60,00
%
aktive Nutzer passive Nutzer
*auf einem 3 stufigem Skala mit 1=nicht genutzt; 2=teilweise genutzt; 3=viel genutzt.
Aktive Nutzer (N=119), passiver Nutzer (N=92)
aktive Nutzer beschäftigen sich stärker mit Web 2.0-Plattformen, um
Informationen für Reiseentscheidung zu beschaffen.
17. deskriptive Beschreibung der aktiven Nutzer:
4.1. 62% der aktiven Nutzer sind über 40 Jahre alt,
die Hälfte der aktiven Nutzer sind Frauen
fast 70% der aktiven Nutzer sind vollzeit beschäftigt
%
35
30,3
30
25
20,2 19,3
20
16,0
15 12,6
10
5
1,7
0
14-19 J. 20-29 J. 30-39 J. 40-49 J. 50-59 J. ab 60 J. Männer Frauen keine Angabe
Vollzeit berufstätig
70
60 Teilzeit berufstätig
50 Rentner/Pensionär
40
Hausfrau/-mann
30
20 Ausbildung, Student/in,
10 Schüler
Sonstiges
0
Berufstätigkeit nicht beantw ortet
N=119
18. 4.1. Informationen über eigene Reise werden am meisten in
Reiseforen, sozialen Online-Netzwerken und
Bewertungsportalen veröffentlicht.
Po d cas t
0,84
B o o km arking 0,84
W ikis
2,52
T witter 4,20
G o o g leearth 5,88
Vid eo p o rtale 7,56
F o to p o rtale 19,33
W eb lo g
21,85
R eis eco m m unities 22,69
B ewertung s p o rtale 32,77
S o ziale O nlinenetzwerke 45,38
R eis efo ren 49,58
0 10 20 30 40 50 60 %
N=119
19. 4.1. Reisefotos, -berichte und Bewertungen sind die
häufigsten Formen der weitergegebenen
Reiseinformationen auf Web 2.0.
Wiki - Eintrag 1,68
eigene Videos 10,92
Verweis auf interessante Links 22,69
Kommentaren auf Fotos/Video 29,41
Kommentaren auf Blog-/Foreneintrag 40,34
Tipps auf Reisecommunities 42,86
Bewertungen 43,70
Reiseberichte 63,87
eigene Fotos 75,63
0 10 20 30 40 50 60 70 80 %
N=119
21. 4.2.
Ergebnisse der Hauptuntersuchung
Je …
• stärker die Neigung einer Person zur Selbstdarstellung geprägt ist,
• höher die persönliche Wichtigkeit des Reisens für eine Person ist,
• stärker man mit der Informations- und Entscheidungsprozess der
Reise beteiligt,
…desto aktiver ist man bei der Nutzung von Web2.0-Anwendungen
für die Weitergabe eigener Reiseinformationen.
Nicht bestätigt sind die Vermutungen, dass die Meinungsführer,
Menschen mit stärkeren Kommunikationsbedürfnis zum Thema
Reisen, Menschen mit stärkerer Ausprägung des Altruismus aktiver
als anderen bei der Weitergabe ihrer Reiseinformationen auf Web
2.0-Anwendungen sind.
22. 4.3. Empfehlungen und Implikationen für die
Anwendung des WEb2.0 im Tourismusmarketing
• Das Selbstbild der Reisenden sollte das Hauptthema bei der Gestaltung und Einsetzung von
Web2.0-Anwendungen als ein Marketinginstrument sein. Web2.0-Plattformen sollte den Kunden
die Möglichkeit bieten, sich zu präsentieren. Informationen, die von Unternehmen beeinflusst
werden (Werbung, Informationen auf Webseite, Marketingkampagne), sollte Imagefaktoren
enthalten, die mit dem Selbstbild der Kundenzielgruppen übereinstimmen. Dadurch kann die
Kundenbindung verbessert und die Kommunikation zwischen Kunden gefördert werden.
Unternehmen sollte dabei authentisch und kooperationsbereit bleiben. Datensicherheit ist ein
wichtiges Thema, das Unternehmen dabei berücksichtigen müssen.
• Word-of-Mouth Campagne sollte im Bezug von dem situativen Involvement insbesondere auf den
Zeitpunkt kurz nach der Reise ausgerichtet werden. Nachkaufmarketing hat dabei eine große
Bedeutung. Eine Kombination von traditionellen Marketinginstrumenten (Incentives, Werbungen,
Kundenevent, Promotions, …) und die Kommunikation auf Web2.0-Anwendungen können die
Reisenden motivieren, aktiver über Ihre Reise per Web2.0-Anwendungen zu sprechen, bzw.
weiterzuempfehlen.
• Hochinvolvierte Personsen sind aktiver bei der Weitergabe von Reiseinformationen bzw.
Empfehlungen auf Web2.0-Anwendungen. Sie sollten deshalb die Hauptzielpersonen für die
Kundenbindung und Kommunikationspolitik von Reiseunternehmen sein.
• Eine gemeinsame Betrachtung dieser drei Motiven in Marketingmaßnahmen kann einen großen
Effekt erzielen, die positive Mundwerbung bei den Kunden fördern und veranlassen kann.
23. 5. Teilnehmer der Befragung
Die Einladung zur Befragung wurde in folgenden Foren/Community
veröffentlicht:
Foren/Community
• www.globalzoo.de
• www.joinmytrip.de
• www.geo.reisecommunity.de
• www.travunity.de
• www.reise-forum.weltreiseforum.de
• www.statravel.de
• www.thailand-reisetipps.de
• www.travelamigos.de/forum
• www.traveltalk.weltreiseforum.com
• www.forum-kroatien.de
• www.Amerika-forum.de
• www.mallorca-forum.com
24. 5. Teilnehmer der Befragung
Die Einladung zur Befragung wurde in folgenden Foren/Community
veröffentlicht:
Subcommunity auf Studi-VZ Subcommunity auf Facebook
• Backpacker-Reisen in die ganzen • Fernweh
Welt • STA-Travel
• Fernweh, ich liebe das Reisen • Urlaub
• Reisen • Ich brauche Ferien
• Reisen und die Welt genießen • Ferien
25. Vielen Dank für die freundlichen
Unterstützungen von Administratoren der
Foren/Communities und den Mitgliedern,
die an meiner Befragung teilgenommen
haben.
Für das Neujahr wünsche ich Ihnen
viele tolle Reiseerlebnisse!