SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 14
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Dr. Brigitte Reiser
blog.nonprofits-vernetzt.de
Das Weblog zu Stakeholder-Management und Web 2.0
Bürger machen mit –
1
Bürger machen mit –
das Konzept der Koproduktion in
gemeinnützigen Organisationen
Input für das Socialcamp Berlin 19./20.11.2010
Definition der Koproduktion im Dritten Sektor
Dienstleistungen werden durch Netzwerke aus
professionellen Anbietern und Bürgern erbracht
Alle am Netzwerk Beteiligten steuern
Ressourcen beiRessourcen bei
Jedem Stakeholder wird zugetraut, dass er
Koproduzent sein kann
Das Verhältnis Einrichtung – Bürger ist auf
Augenhöhe
2
Koproduziert werden kann in jedem Abschnitt
der Wertschöpfungskette (Planung, Steuerung,
Leistungserstellung, Evaluation…)
„Full user/professional co-production“ liegt vor,„Full user/professional co-production“ liegt vor,
wenn Bürger nicht nur mit produzieren, sondern
auch mit planen
(vgl. Bovaird 2007)
3
Koproduktion über das Internet
Erstellung und
Ergänzung von Karten
durch Freiwillige zur
Planung und
Durchführung vonDurchführung von
Hilfseinsätzen im
Katastrophenfall
z.B. OpenStreetMap von
Port au Prince (via BBC)
4
Micro-Volunteering über
das Internet: Nutzer
wirken online an der
Planung/Umsetzung von
Leistungen im
gemeinnützigen Bereich
mit
z.B. sparked.com
5
Bürger erheben
Umweltdaten und helfen
NPOs bei der
Überwachung von
gefährdeten Gebieten
z.B. ned.reefcheck.org
6
Koproduktion im Sozialbereich
Bürger wirken zumeist an der
Leistungserstellung, aber nicht an der Planung
von sozialen Diensten mit
Bürger werden als „Helfer“, nicht alsBürger werden als „Helfer“, nicht als
„Mitentscheider“ betrachtet
Dominanz von Profession und Hierarchie im
wohlfahrtsverbandlichen Bereich
7
Chancen der Koproduktion für NPOs
Bessere Anbindung an die Zivilgesellschaft
Aufbau /Erweiterung von Netzwerken
Durch Förderung der Bürgerpartizpation werdenDurch Förderung der Bürgerpartizpation werden
NPOs zu wichtigen demokratischen Akteuren,
speziell auf kommunaler Ebene
8
Gewinnung zusätzlicher Bürger-Ressourcen,
insbesondere von Wissen
Verbesserung von Dienstleistungen durch
Beteiligung von Bürger-NutzernBeteiligung von Bürger-Nutzern
Veränderung/Aufwertung professioneller Profile
9
Chancen der Koproduktion für Bürger
Rückgewinnung von gesellschaftlichen
Räumen und Aufgaben
Einflussnahme auf die Ausgestaltung
sozialer Dienstesozialer Dienste
Ausbildung neuer Netzwerke
Ausbildung neuer (Beteiligungs)Kompetenzen
10
Die Rolle des Staates
Koproduktion wird von staatlicher Seite nur aus der
Kosteneinspar-Perspektive betrachtet
Das demokratische Potential der Koproduktion wird
unterschlagen und nicht gefördert
Der Bürger soll „Helfer“ bleiben und kein
„Mitentscheider“ werden
Die Zentralisierung und Bürokratisierung der
Dienstleistungsproduktion im Sozialbereich
erschwert Partizipationsprozesse
11
Stolpersteine des Koproduktions-Konzeptes
Gestaltung der Zusammenarbeit
von Bürgern und Profis
Finanzierung
Umgang mit komplizierten AbstimmungsprozessenUmgang mit komplizierten Abstimmungsprozessen
Die Ökonomisierung sozialer Dienstleister
läuft Partizipationsbestrebungen zuwider
Wohlfahrtsverbände schreiben den „ergänzenden“
Charakter des Bürgerengagements fest
12
Notwendige Veränderungen in NPOs
von der dominierenden Binnensicht zu den Stakeholder-Netzwerken
von der Organisation zu den Beziehungen
von der hierarchischen Steuerung zur Partizipation
von der Professionalisierung zum Wissen der Bürger
13
vom anbieterzentrierten
Servicemodell
zu den Bedürfnissen der Nutzer
vom Output zum Outcome
vom Paternalismus
zum Empowerment von
Bürger-Nutzern
von ungleichen Machtverhältnissen
zwischen der Einrichtung
und Bürgern
zu einem Verhältnis auf Augenhöhe.
Herzlichen Dank für Ihre/Eure Aufmerksamkeit
Dr. Brigitte Reiser
Beratung für Nonprofits
Twitter.com/npo_vernetzt
14

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Latierra 131013203920-phpapp02 (1)
Latierra 131013203920-phpapp02 (1)Latierra 131013203920-phpapp02 (1)
Latierra 131013203920-phpapp02 (1)connyrecabal
 
2simce8c 130930130452-phpapp02
2simce8c 130930130452-phpapp022simce8c 130930130452-phpapp02
2simce8c 130930130452-phpapp02connyrecabal
 
Latierra 131013203920-phpapp02 (1)
Latierra 131013203920-phpapp02 (1)Latierra 131013203920-phpapp02 (1)
Latierra 131013203920-phpapp02 (1)connyrecabal
 
Social Media Spickzettel
Social Media SpickzettelSocial Media Spickzettel
Social Media SpickzettelADENION GmbH
 
Public relations im internet neue herausforderungen für …
Public relations im internet   neue herausforderungen für …Public relations im internet   neue herausforderungen für …
Public relations im internet neue herausforderungen für …ADENION GmbH
 
2012 kommt der Bewusstseinssprung- Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack
2012 kommt der Bewusstseinssprung- Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack2012 kommt der Bewusstseinssprung- Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack
2012 kommt der Bewusstseinssprung- Hier schonmal ein kleiner VorgeschmackAlphabetist
 
8bciencias naturales luisa
8bciencias naturales luisa8bciencias naturales luisa
8bciencias naturales luisaconnyrecabal
 
5 Tipps für erfolgreiche Social Media Beiträge
5 Tipps für erfolgreiche Social Media Beiträge5 Tipps für erfolgreiche Social Media Beiträge
5 Tipps für erfolgreiche Social Media BeiträgeADENION GmbH
 
Wie Sie durch zeitversetztes Posten in den Social Media mehr Leser für Ihren ...
Wie Sie durch zeitversetztes Posten in den Social Media mehr Leser für Ihren ...Wie Sie durch zeitversetztes Posten in den Social Media mehr Leser für Ihren ...
Wie Sie durch zeitversetztes Posten in den Social Media mehr Leser für Ihren ...ADENION GmbH
 
X Flasher 360 How To
X Flasher 360   How ToX Flasher 360   How To
X Flasher 360 How Togueste108231
 
Presentacion de eleinis manjarrez
Presentacion de eleinis manjarrezPresentacion de eleinis manjarrez
Presentacion de eleinis manjarrez1065593214
 
Die Nutzung von Web 2.0-Anwendungen in der Unternehmenskommunikation
Die Nutzung von Web 2.0-Anwendungen in der UnternehmenskommunikationDie Nutzung von Web 2.0-Anwendungen in der Unternehmenskommunikation
Die Nutzung von Web 2.0-Anwendungen in der UnternehmenskommunikationMFG Innovationsagentur
 
Mud Sept Program 09 bbenz
Mud Sept Program 09 bbenzMud Sept Program 09 bbenz
Mud Sept Program 09 bbenzBob Benz
 
Blogbeiträge individuell optimiert und zeitversetzt auf XING posten
Blogbeiträge individuell optimiert und zeitversetzt auf XING postenBlogbeiträge individuell optimiert und zeitversetzt auf XING posten
Blogbeiträge individuell optimiert und zeitversetzt auf XING postenADENION GmbH
 
La construcción de la propia imagen
La construcción de la propia imagenLa construcción de la propia imagen
La construcción de la propia imagenmartamagisterio
 
La floración en cieza
La floración en ciezaLa floración en cieza
La floración en ciezaabernalp
 
Santiago jhon jjonathan
Santiago jhon jjonathanSantiago jhon jjonathan
Santiago jhon jjonathanmaicol1996
 

Andere mochten auch (20)

Latierra 131013203920-phpapp02 (1)
Latierra 131013203920-phpapp02 (1)Latierra 131013203920-phpapp02 (1)
Latierra 131013203920-phpapp02 (1)
 
2simce8c 130930130452-phpapp02
2simce8c 130930130452-phpapp022simce8c 130930130452-phpapp02
2simce8c 130930130452-phpapp02
 
Latierra 131013203920-phpapp02 (1)
Latierra 131013203920-phpapp02 (1)Latierra 131013203920-phpapp02 (1)
Latierra 131013203920-phpapp02 (1)
 
Social Media Spickzettel
Social Media SpickzettelSocial Media Spickzettel
Social Media Spickzettel
 
Public relations im internet neue herausforderungen für …
Public relations im internet   neue herausforderungen für …Public relations im internet   neue herausforderungen für …
Public relations im internet neue herausforderungen für …
 
Aus Dem Bild2
Aus Dem Bild2Aus Dem Bild2
Aus Dem Bild2
 
2012 kommt der Bewusstseinssprung- Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack
2012 kommt der Bewusstseinssprung- Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack2012 kommt der Bewusstseinssprung- Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack
2012 kommt der Bewusstseinssprung- Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack
 
8bciencias naturales luisa
8bciencias naturales luisa8bciencias naturales luisa
8bciencias naturales luisa
 
5 Tipps für erfolgreiche Social Media Beiträge
5 Tipps für erfolgreiche Social Media Beiträge5 Tipps für erfolgreiche Social Media Beiträge
5 Tipps für erfolgreiche Social Media Beiträge
 
Wie Sie durch zeitversetztes Posten in den Social Media mehr Leser für Ihren ...
Wie Sie durch zeitversetztes Posten in den Social Media mehr Leser für Ihren ...Wie Sie durch zeitversetztes Posten in den Social Media mehr Leser für Ihren ...
Wie Sie durch zeitversetztes Posten in den Social Media mehr Leser für Ihren ...
 
X Flasher 360 How To
X Flasher 360   How ToX Flasher 360   How To
X Flasher 360 How To
 
Yoga Kongress 2012
Yoga Kongress 2012Yoga Kongress 2012
Yoga Kongress 2012
 
Presentacion de eleinis manjarrez
Presentacion de eleinis manjarrezPresentacion de eleinis manjarrez
Presentacion de eleinis manjarrez
 
Die Nutzung von Web 2.0-Anwendungen in der Unternehmenskommunikation
Die Nutzung von Web 2.0-Anwendungen in der UnternehmenskommunikationDie Nutzung von Web 2.0-Anwendungen in der Unternehmenskommunikation
Die Nutzung von Web 2.0-Anwendungen in der Unternehmenskommunikation
 
Mud Sept Program 09 bbenz
Mud Sept Program 09 bbenzMud Sept Program 09 bbenz
Mud Sept Program 09 bbenz
 
Blogbeiträge individuell optimiert und zeitversetzt auf XING posten
Blogbeiträge individuell optimiert und zeitversetzt auf XING postenBlogbeiträge individuell optimiert und zeitversetzt auf XING posten
Blogbeiträge individuell optimiert und zeitversetzt auf XING posten
 
La construcción de la propia imagen
La construcción de la propia imagenLa construcción de la propia imagen
La construcción de la propia imagen
 
La floración en cieza
La floración en ciezaLa floración en cieza
La floración en cieza
 
Santiago jhon jjonathan
Santiago jhon jjonathanSantiago jhon jjonathan
Santiago jhon jjonathan
 
Webinar_Open_culture_bw_2105
Webinar_Open_culture_bw_2105Webinar_Open_culture_bw_2105
Webinar_Open_culture_bw_2105
 

Ähnlich wie Socialcamp Berlin 2010 - Koproduktion

Koproduktion und Codesign
Koproduktion und Codesign Koproduktion und Codesign
Koproduktion und Codesign npovernetzt
 
Government 2.0 Camp Berlin 2009
Government 2.0 Camp Berlin 2009Government 2.0 Camp Berlin 2009
Government 2.0 Camp Berlin 2009npovernetzt
 
Sharing Economy: Potential im öffentlichen Sektor
Sharing Economy: Potential im öffentlichen SektorSharing Economy: Potential im öffentlichen Sektor
Sharing Economy: Potential im öffentlichen SektorPeterKuhn22
 
Government 2.0 Introduction - politcamp10 Germany (03/2010)
Government 2.0 Introduction -  politcamp10 Germany (03/2010)Government 2.0 Introduction -  politcamp10 Germany (03/2010)
Government 2.0 Introduction - politcamp10 Germany (03/2010)Anke Domscheit-Berg
 
Government 2.0 - Politcamp 2010 Germany
Government 2.0 - Politcamp 2010 GermanyGovernment 2.0 - Politcamp 2010 Germany
Government 2.0 - Politcamp 2010 GermanyAnke Domscheit-Berg
 
Mehr transparenz-im-dritten-sektor-präsentation-reiser
Mehr transparenz-im-dritten-sektor-präsentation-reiserMehr transparenz-im-dritten-sektor-präsentation-reiser
Mehr transparenz-im-dritten-sektor-präsentation-reisernpovernetzt
 
Chancen und Möglichkeiten von Government 2.0 (09/2010, Gov20Camp Berlin Keynote)
Chancen und Möglichkeiten von Government 2.0 (09/2010, Gov20Camp Berlin Keynote)Chancen und Möglichkeiten von Government 2.0 (09/2010, Gov20Camp Berlin Keynote)
Chancen und Möglichkeiten von Government 2.0 (09/2010, Gov20Camp Berlin Keynote)Anke Domscheit-Berg
 
131122 thesenpapier lokale_demokratie
131122 thesenpapier lokale_demokratie131122 thesenpapier lokale_demokratie
131122 thesenpapier lokale_demokratieJenapolis
 
Report: Social Collaboration in der Landes- und Kommunalverwaltung
Report: Social Collaboration in der Landes- und KommunalverwaltungReport: Social Collaboration in der Landes- und Kommunalverwaltung
Report: Social Collaboration in der Landes- und KommunalverwaltungChristoph Herzog
 
Dokumentation der Fachtagung vom 07. und 08. Oktober 2013
Dokumentation der Fachtagung vom 07. und 08. Oktober 2013Dokumentation der Fachtagung vom 07. und 08. Oktober 2013
Dokumentation der Fachtagung vom 07. und 08. Oktober 2013Medien auf dem Land
 
Crowdsourcing_PS_WS2011_12_Uni_Salzburg
Crowdsourcing_PS_WS2011_12_Uni_SalzburgCrowdsourcing_PS_WS2011_12_Uni_Salzburg
Crowdsourcing_PS_WS2011_12_Uni_Salzburgdavidroethler
 
Smart City: Daten als Innovationstreiber der intelligenten Stadt
Smart City: Daten als Innovationstreiber der intelligenten StadtSmart City: Daten als Innovationstreiber der intelligenten Stadt
Smart City: Daten als Innovationstreiber der intelligenten StadtStephan Haller
 
Social Software & Politik
Social Software & PolitikSocial Software & Politik
Social Software & Politikdavidroethler
 
Social Software & Politik
Social Software & PolitikSocial Software & Politik
Social Software & Politikdavidroethler
 
Social Software & Politik
Social Software & PolitikSocial Software & Politik
Social Software & Politikdavidroethler
 
Bürgerhaushalt - ein Rundblick
Bürgerhaushalt - ein RundblickBürgerhaushalt - ein Rundblick
Bürgerhaushalt - ein RundblickPeter Kühnberger
 
Partizipationskonzept: Entwicklung eines digitalen Diskursraumes
Partizipationskonzept: Entwicklung eines digitalen DiskursraumesPartizipationskonzept: Entwicklung eines digitalen Diskursraumes
Partizipationskonzept: Entwicklung eines digitalen DiskursraumesMarja Annecke
 

Ähnlich wie Socialcamp Berlin 2010 - Koproduktion (20)

Koproduktion und Codesign
Koproduktion und Codesign Koproduktion und Codesign
Koproduktion und Codesign
 
Government 2.0 Camp Berlin 2009
Government 2.0 Camp Berlin 2009Government 2.0 Camp Berlin 2009
Government 2.0 Camp Berlin 2009
 
Sharing Economy: Potential im öffentlichen Sektor
Sharing Economy: Potential im öffentlichen SektorSharing Economy: Potential im öffentlichen Sektor
Sharing Economy: Potential im öffentlichen Sektor
 
Government 2.0 Introduction - politcamp10 Germany (03/2010)
Government 2.0 Introduction -  politcamp10 Germany (03/2010)Government 2.0 Introduction -  politcamp10 Germany (03/2010)
Government 2.0 Introduction - politcamp10 Germany (03/2010)
 
Government 2.0 - Politcamp 2010 Germany
Government 2.0 - Politcamp 2010 GermanyGovernment 2.0 - Politcamp 2010 Germany
Government 2.0 - Politcamp 2010 Germany
 
Mehr transparenz-im-dritten-sektor-präsentation-reiser
Mehr transparenz-im-dritten-sektor-präsentation-reiserMehr transparenz-im-dritten-sektor-präsentation-reiser
Mehr transparenz-im-dritten-sektor-präsentation-reiser
 
2050 Frankfurt GreenCity with Serious Games and Crowdsoucing
2050 Frankfurt GreenCity with Serious Games and Crowdsoucing2050 Frankfurt GreenCity with Serious Games and Crowdsoucing
2050 Frankfurt GreenCity with Serious Games and Crowdsoucing
 
Chancen und Möglichkeiten von Government 2.0 (09/2010, Gov20Camp Berlin Keynote)
Chancen und Möglichkeiten von Government 2.0 (09/2010, Gov20Camp Berlin Keynote)Chancen und Möglichkeiten von Government 2.0 (09/2010, Gov20Camp Berlin Keynote)
Chancen und Möglichkeiten von Government 2.0 (09/2010, Gov20Camp Berlin Keynote)
 
131122 thesenpapier lokale_demokratie
131122 thesenpapier lokale_demokratie131122 thesenpapier lokale_demokratie
131122 thesenpapier lokale_demokratie
 
Report: Social Collaboration in der Landes- und Kommunalverwaltung
Report: Social Collaboration in der Landes- und KommunalverwaltungReport: Social Collaboration in der Landes- und Kommunalverwaltung
Report: Social Collaboration in der Landes- und Kommunalverwaltung
 
Dokumentation der Fachtagung vom 07. und 08. Oktober 2013
Dokumentation der Fachtagung vom 07. und 08. Oktober 2013Dokumentation der Fachtagung vom 07. und 08. Oktober 2013
Dokumentation der Fachtagung vom 07. und 08. Oktober 2013
 
Crowdsourcing_PS_WS2011_12_Uni_Salzburg
Crowdsourcing_PS_WS2011_12_Uni_SalzburgCrowdsourcing_PS_WS2011_12_Uni_Salzburg
Crowdsourcing_PS_WS2011_12_Uni_Salzburg
 
Die Schlüsselfaktoren der digitalen Kommunikation
Die Schlüsselfaktoren der digitalen KommunikationDie Schlüsselfaktoren der digitalen Kommunikation
Die Schlüsselfaktoren der digitalen Kommunikation
 
Smart City: Daten als Innovationstreiber der intelligenten Stadt
Smart City: Daten als Innovationstreiber der intelligenten StadtSmart City: Daten als Innovationstreiber der intelligenten Stadt
Smart City: Daten als Innovationstreiber der intelligenten Stadt
 
Social Software & Politik
Social Software & PolitikSocial Software & Politik
Social Software & Politik
 
Social Software & Politik
Social Software & PolitikSocial Software & Politik
Social Software & Politik
 
f/21 Quarterly Q4|2018
f/21 Quarterly Q4|2018f/21 Quarterly Q4|2018
f/21 Quarterly Q4|2018
 
Social Software & Politik
Social Software & PolitikSocial Software & Politik
Social Software & Politik
 
Bürgerhaushalt - ein Rundblick
Bürgerhaushalt - ein RundblickBürgerhaushalt - ein Rundblick
Bürgerhaushalt - ein Rundblick
 
Partizipationskonzept: Entwicklung eines digitalen Diskursraumes
Partizipationskonzept: Entwicklung eines digitalen DiskursraumesPartizipationskonzept: Entwicklung eines digitalen Diskursraumes
Partizipationskonzept: Entwicklung eines digitalen Diskursraumes
 

Socialcamp Berlin 2010 - Koproduktion

  • 1. Dr. Brigitte Reiser blog.nonprofits-vernetzt.de Das Weblog zu Stakeholder-Management und Web 2.0 Bürger machen mit – 1 Bürger machen mit – das Konzept der Koproduktion in gemeinnützigen Organisationen Input für das Socialcamp Berlin 19./20.11.2010
  • 2. Definition der Koproduktion im Dritten Sektor Dienstleistungen werden durch Netzwerke aus professionellen Anbietern und Bürgern erbracht Alle am Netzwerk Beteiligten steuern Ressourcen beiRessourcen bei Jedem Stakeholder wird zugetraut, dass er Koproduzent sein kann Das Verhältnis Einrichtung – Bürger ist auf Augenhöhe 2
  • 3. Koproduziert werden kann in jedem Abschnitt der Wertschöpfungskette (Planung, Steuerung, Leistungserstellung, Evaluation…) „Full user/professional co-production“ liegt vor,„Full user/professional co-production“ liegt vor, wenn Bürger nicht nur mit produzieren, sondern auch mit planen (vgl. Bovaird 2007) 3
  • 4. Koproduktion über das Internet Erstellung und Ergänzung von Karten durch Freiwillige zur Planung und Durchführung vonDurchführung von Hilfseinsätzen im Katastrophenfall z.B. OpenStreetMap von Port au Prince (via BBC) 4
  • 5. Micro-Volunteering über das Internet: Nutzer wirken online an der Planung/Umsetzung von Leistungen im gemeinnützigen Bereich mit z.B. sparked.com 5
  • 6. Bürger erheben Umweltdaten und helfen NPOs bei der Überwachung von gefährdeten Gebieten z.B. ned.reefcheck.org 6
  • 7. Koproduktion im Sozialbereich Bürger wirken zumeist an der Leistungserstellung, aber nicht an der Planung von sozialen Diensten mit Bürger werden als „Helfer“, nicht alsBürger werden als „Helfer“, nicht als „Mitentscheider“ betrachtet Dominanz von Profession und Hierarchie im wohlfahrtsverbandlichen Bereich 7
  • 8. Chancen der Koproduktion für NPOs Bessere Anbindung an die Zivilgesellschaft Aufbau /Erweiterung von Netzwerken Durch Förderung der Bürgerpartizpation werdenDurch Förderung der Bürgerpartizpation werden NPOs zu wichtigen demokratischen Akteuren, speziell auf kommunaler Ebene 8
  • 9. Gewinnung zusätzlicher Bürger-Ressourcen, insbesondere von Wissen Verbesserung von Dienstleistungen durch Beteiligung von Bürger-NutzernBeteiligung von Bürger-Nutzern Veränderung/Aufwertung professioneller Profile 9
  • 10. Chancen der Koproduktion für Bürger Rückgewinnung von gesellschaftlichen Räumen und Aufgaben Einflussnahme auf die Ausgestaltung sozialer Dienstesozialer Dienste Ausbildung neuer Netzwerke Ausbildung neuer (Beteiligungs)Kompetenzen 10
  • 11. Die Rolle des Staates Koproduktion wird von staatlicher Seite nur aus der Kosteneinspar-Perspektive betrachtet Das demokratische Potential der Koproduktion wird unterschlagen und nicht gefördert Der Bürger soll „Helfer“ bleiben und kein „Mitentscheider“ werden Die Zentralisierung und Bürokratisierung der Dienstleistungsproduktion im Sozialbereich erschwert Partizipationsprozesse 11
  • 12. Stolpersteine des Koproduktions-Konzeptes Gestaltung der Zusammenarbeit von Bürgern und Profis Finanzierung Umgang mit komplizierten AbstimmungsprozessenUmgang mit komplizierten Abstimmungsprozessen Die Ökonomisierung sozialer Dienstleister läuft Partizipationsbestrebungen zuwider Wohlfahrtsverbände schreiben den „ergänzenden“ Charakter des Bürgerengagements fest 12
  • 13. Notwendige Veränderungen in NPOs von der dominierenden Binnensicht zu den Stakeholder-Netzwerken von der Organisation zu den Beziehungen von der hierarchischen Steuerung zur Partizipation von der Professionalisierung zum Wissen der Bürger 13 vom anbieterzentrierten Servicemodell zu den Bedürfnissen der Nutzer vom Output zum Outcome vom Paternalismus zum Empowerment von Bürger-Nutzern von ungleichen Machtverhältnissen zwischen der Einrichtung und Bürgern zu einem Verhältnis auf Augenhöhe.
  • 14. Herzlichen Dank für Ihre/Eure Aufmerksamkeit Dr. Brigitte Reiser Beratung für Nonprofits Twitter.com/npo_vernetzt 14