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OECD INTERNATIONALER
MIGRATIONSAUSBLICK UND
HERAUSFORDERUNGEN DER
FLÜCHTLINGSKRISE
Dr. Thomas Liebig
Leitender Ökonom
Abteilung für internationale Migration
22. September 2015
I. OECD Internationaler Migrationsausblick 2015
 Trends in der dauerhaften Migration
 Migration im Gesundheitssektor
II. Flüchtlingsmigration 2015
 Asylanträge in Deutschland, Österreich und der Schweiz im
internationalen Vergleich
 Herausforderungen
 Integration von Flüchtlingen
Übersicht
I. OECD Internationaler Migrationsausblick
2015
Dauerhafte Zuwanderung in OECD Staaten war
bereits vor der Flüchtlingskrise im Anstieg
4.1
4.7
4.4
4.1
4.0 4.0 4.0
4.1
4.3
3.5
4.0
4.5
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 (e)
Millionen
14%
8%
35%8%
5%
30%
Arbeit
Mitreisende
Angehörige
von Arbeits-
migranten
Familien-
nachzug
Humanitäre
Migration
Sonstige
Freizügigkeit
EU
Entwicklung der Zuwanderung in den OECD-Raum
Zuwanderung nach
Migrationskategorien
in 2013
76%
Freizügigkeit
0,5%
Sonstige
6,5% Humanitäre
Migration
12% Familiennachzug
Deutschland
Gesamt = 468 000
5% Arbeit
OECD
Gesamt = 4,1 Mio
 Deutschland bleibt mit deutlichem Abstand das
zweitwichtigste Einwanderungsland in der OECD (in
absoluten Zahlen) nach den USA
 Weiterer kräftiger Anstieg - vor allem auf Intra-EU-
Mobilität zurückzuführen
 Voraussichtlich mehr als 500 000 dauerhafte Zuwanderer,
Anstieg in allen Kategorien erwartet (intra-EU, Familie,
Arbeit, Humanitär).
 Voraussichtlich wiederum rund drei Viertel der dauerhaften
Neuzuwanderung kamen aus der erweiterten EU
Trends – Dauerhafte Einwanderung nach
Deutschland – vorläufige Zahlen 2014
 Personenfreizügigkeit im ersten Quartal nicht weiter gestiegen
 Anstieg in der Arbeitsmigration aus Drittstaaten
 Anstieg in der humanitären Migration hat auch einen Anstieg in
der Familienmigration zur Folge
 Ca. 300 000 – 350 000 dauerhafte Zuwanderer aus dem
Asylsystem (Annahme: 800 000 Asylsuchende,
Anerkennungsquote ca. 40%) – in absoluten Zahlen wird
humanitäre Zuwanderung voraussichtlich auch 2015 unter der
Zuwanderung aus der EU liegen
 Pro Kopf hatten viele kleine OECD-Länder in der Vergangenheit
eine größere dauerhafte Migration
=> keine Migrations-, sondern eine Flüchtlingskrise!
Trends – Dauerhafte Einwanderung nach
Deutschland - erste Trends 2015
• Bei den Männern ist die Beschäftigungsquote von Migranten
mittlerweile fast so hoch wie von in Deutschland geborenen
Personen (77% vs. 78%) – das ist höher als in Kanada
• Bei den Frauen ist der Abstand nach wie vor erheblich (60% vs.
71%). Allerdings hat sich die Beschäftigungsquote für zugewanderte
Frauen in Deutschland in den letzten Jahren deutlich verbessert
• Dies gilt auch für die Schweiz und, in einem geringeren Maße, für
Österreich
Stand 4.Quartal 2014
Die Arbeitsmarktintegration der Zuwanderer hat
sich in den letzten Jahren deutlich verbessert…
• Deutschland ist das drittgrößte Herkunftsland für Ärzte, die im OECD-
Ausland arbeiten – und das viertgrößte für Krankenschwestern
Trends – Migration im Gesundheitssektor
Top 10 Herkunftsländer für im Ausland geborene
Ärzte Krankenschwestern in der OECD
0
10 000
20 000
30 000
40 000
2000/01 2010/11
86 680
(2010/11)
55 794
(200/01)
0
20 000
40 000
60 000
80 000
2000/01 2010/11
221 344
(2010/11)
110 774
2000/01)
• Allerdings wandert auch verstärkt Gesundheitspersonal nach
Deutschland ein
• 2010/11 waren 16% (57 210) der in Deutschland tätigen Ärzte im
Ausland geboren; in Österreich 17% und in der Schweiz sogar fast
42%
• Hauptherkunftsländer in Deutschland: Rumänien, Griechenland,
Österreich, Russische Föderation, Polen
• Häusliche Altenpflege: 11% der Pflegekräfte sind im Ausland
geboren (im Vergleich: Österreich 30%, Schweiz 20%, Italien 90%)
Trends – Migration im Gesundheitssektor
• Kanada hat zum 1. Januar 2015 sein Arbeitsmigrationssystem
komplett reformiert und auf ein zweistufiges Verfahren umgestellt
• Kandidatenpool, aus dem Arbeitgeber rekrutieren können. Bei
Arbeitsangebot erhalten Kandidaten praktisch automatisch eine
Aufenthaltsberechtigung
• Australien und Neuseeland haben ähnliche Verfahren
• Evtl. von Interesse für Diskussion in Deutschland zu einer Reform
der Zuwanderungsgesetzgebung?
Trends – Migrationspolitik
II. Flüchtlingsmigration 2015
2015 wird ein Rekordjahr für die Asylmigration
0
200
400
600
800
1980
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Thousands
OECD
EU
GermanyDeutschland
401
652
269
476
85
173
Jan-Jul
2014
Jan-Jul
2015
OECD
EU
GermanyDeutsch-
land
Zahl der Asylanträge in 1 000
1980-2014
2014 vs. 2015:
Januar bis Juli
Anträge von syrischen und afghanischen
Asylsuchenden sind 2015 stark angestiegen
0
5
10
15
20
2013M01
2013M02
2013M03
2013M04
2013M05
2013M06
2013M07
2013M08
2013M09
2013M10
2013M11
2013M12
2014M01
2014M02
2014M03
2014M04
2014M05
2014M06
2014M07
2014M08
2014M09
2014M10
2014M11
2014M12
2015M01
2015M02
2015M03
2015M04
2015M05
2015M06
InTausenden
Syria
Afghanistan
Albania
Eritrea
Iraq
Kosovo
Albanien
OECD
Syrien
Irak
Besonders Asylbewerber aus der Balkanregion
sind stark in Deutschland konzentriert
Ungarn
22%
Frankreich
4%
Schweden
3%
Österreich
2%
Sonstige
4%
Deutschland
65%
Antragsteller aus der Balkanregion
1. Halbjahr 2015
Gesamt = 106 440
Deutschland
83%
Frankreich
4%
Schweden
3%
Vereinigtes
Königreich
2%
Belgien
1%
Norwegen
1%
Sonstige
6%
Antragsteller aus Albanien
1. Halbjahr 2015
Gesamt = 25 710
Deutliche Unterschiede in der
Zusammensetzung der Herkunftsländer
22%
Sonstige
23%
Syrien
16%
Albanien
13%
Kosovo
6%
Serbien
6%
Afghanistan
5% Irak
3% Mazedonien
3% Eritrea
2% Pakistan
1% Nigeria
Deutschland
Jan-Aug 2015
Gesamt = 231 302
Österreich
Jan-Juli 2015
Gesamt =
35 604
Schweiz
Jan-Aug 2015
Gesamt = 19 668
31%
Sonstige
28%
Syrien
23%
Afghanistan
14%
Irak
6 % Kosovo
40%
Sonstige
18%
Syrien
EU
Jan-Juni 2015
Gesamt =
399 165
10% Afghanistan
6% Albanien
5% Irak
15%
Kosovo
3% Serbien
3% Eritrea
46%
Sonstige
38%
Eritrea
2% Kosovo
5% Somalia
6% Sri Lanka
6% Afghanistan
7% Syrien
Rund jeder dritte Asylbewerber in 2015 kam
nach Deutschland
1. Halbjahr 2013
OECD gesamt =250 000
1. Halbjahr 2014
OECD gesamt =300 000
1. Halbjahr 2015
OECD gesamt =500 000
17%
13%
25%
DeutschlandSonstige
OECD Staaten
USA
7%
Türkei
6% Vereinigtes
Königreich
5% Ungarn
3% Österreich
4% Italien
12% Frankreich
8% Schweden
22%
1% Ungarn
3%
8% Italien
10%
Frankreich
9% Schweden
5% Vereinigtes
Königreich
14%
USA
9% Türkei
19%
Sonstige
OECD Staaten Deutschland
Österreich
31%
Deutschland
13%
Ungarn3% GB
11% USA
9%
Türkei
11%
Sonstige
OECD
Staaten
5% Österreich6% Italien
6% Frankreich
5%
Schweden
• Pro Kopf gerechnet haben Ungarn, Österreich und Schweden die
meisten Asylanträge zu verzeichnen
Asylanträge im Verhältnis zur Einwohnerzahl
verdeutlichen die Konzentration auf wenige
Länder
7 714
0
1 000
2 000
3 000
4 000
Jan-Jul 2014 Jan-Jul 2015
Erstanträge pro eine Million Einwohner im ersten Halbjahr 2014 und
2015
• In Deutschland: 32% aller Asylbewerber sind unter 18 und
71% sind Männer
• Zum Vergleich in der Türkei: 55% aller temporär
aufgenommenen Syrer sind unter 18 (Stand März 2015),
knapp unter 50% sind Frauen
=> Familiennachzug wird in Zukunft an Bedeutung
gewinnen!
Asylsuchende nach Alter und Geschlecht
Zeitraum Verfahrensdauer in
Monaten
2013 7,2
2014 7,1
– 30.06.2015 5,3
Asylverfahren haben sich verkürzt
Verfahrensdauer (Erst- und Folgeverfahren)
Quelle: Daten des BAMF
• Hinweise auf besseren Ausbildungsstand der Flüchtlinge, aber große
Unterschiede
• Die öffentliche Meinung zu Flüchtlingen ist positiver
• Deutschland ist besser vorbereitet: effizientere Asylinfrastruktur und
bessere Integrationspolitik
• Besserer Arbeitsmarktzugang: Zwischen Januar und Juni 2015
erhielten beinahe 11 000 Asylbewerber mit weniger als 15 Monaten
Aufenthalt eine Arbeitserlaubnis, ca. 6 000 Ablehnungen
• Günstigere Arbeitsmarktlage, veränderte Demographie
• Nicht-humanitäre Immigration ist größtenteils Arbeitsmigration aus
EU Ländern (in den 1990ern v.a. Immigration von Aussiedlern, die
ebenfalls niedrige Beschäftigungsquote hatten)
• Die Mehrheit der Asylbewerber kommt nicht aus Europa
• Geringere Rückkehraussichten
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
zwischen der Situation Anfang der 1990er
und heute - Deutschland
I. Viele Krisen zur gleichen Zeit in der Umgebung von Europa mit
geringen Aussichten auf Besserung – nicht nur Syrien, sondern auch
Afghanistan, Eritrea und Irak
II. Verschlechterung der Situation in Transitländern bzw. Ländern, die
vorübergehend Schutz gewähren
III. Vielzahl an Herkunftsländern und Migrationsmotiven
IV. Qualifikations- und Bildungsstand von Asylsuchenden ist breit
gestreut
V. Asylsuchende verteilen sich überwiegend auf wenige Länder;
Konzentration auch bei den Einreisepunkten
VI. Situation verändert sich schnell (Kommunikationstechnologie und
neue Schlepper-Routen)
VII. In vielen europ. Ländern stellt sich die Öffentlichkeit gegen weitere
Migration – auch weite Divergenz in der wirtschaftlichen Lage
Die derzeitige Situation birgt einige spezifische
Besonderheiten und Herausforderungen
• Integrationskurse für Flüchtlinge in Skandinavien dauern i.d.R. 2-3 Jahre;
Niedrigqualifizierte brauchen länger als andere Flüchtlinge
• Die Integrationsbedürfnisse von Flüchtlingen hängen von ihren Qualifikationen
ab – Universallösungen kann es deshalb nicht geben
• Der Integrationsprozess sollte mit einer Bestandsaufnahme der Fähigkeiten
beginnen, um Qualifikationen richtig einzuschätzen und zu fördern
• Im Durchschnitt dauerte es in der Vergangenheit in den europäischen Ländern
5-6 Jahre, bis die Mehrheit in Beschäftigung ist. Diese Zeit schwankt jedoch
mit Arbeitsmarktlage und Integrationspolitik
• Schnelles Handeln nach der Ankunft: Frühzeitige Integration in Schulsysteme
und den Arbeitsmarkt ist für langfristige Integration unabdingbar
• Das Erlernen der Sprache sollte möglichst berufsbezogen sein
• Flüchtlinge sollten in Regionen mit guten Jobaussichten angesiedelt werden
– und nicht dort, wo günstiger Wohnraum zur Verfügung steht
Zentrale Erkenntnisse zur Integration von
Flüchtlingen aus OECD-Studien
Für weitere Informationen zur Arbeit der OECD im Bereich
Migration und Integration:
www.oecd.org/migration
Thomas.Liebig@oecd.org

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International Migration Outlook 2015

  • 1. OECD INTERNATIONALER MIGRATIONSAUSBLICK UND HERAUSFORDERUNGEN DER FLÜCHTLINGSKRISE Dr. Thomas Liebig Leitender Ökonom Abteilung für internationale Migration 22. September 2015
  • 2. I. OECD Internationaler Migrationsausblick 2015  Trends in der dauerhaften Migration  Migration im Gesundheitssektor II. Flüchtlingsmigration 2015  Asylanträge in Deutschland, Österreich und der Schweiz im internationalen Vergleich  Herausforderungen  Integration von Flüchtlingen Übersicht
  • 3. I. OECD Internationaler Migrationsausblick 2015
  • 4. Dauerhafte Zuwanderung in OECD Staaten war bereits vor der Flüchtlingskrise im Anstieg 4.1 4.7 4.4 4.1 4.0 4.0 4.0 4.1 4.3 3.5 4.0 4.5 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 (e) Millionen 14% 8% 35%8% 5% 30% Arbeit Mitreisende Angehörige von Arbeits- migranten Familien- nachzug Humanitäre Migration Sonstige Freizügigkeit EU Entwicklung der Zuwanderung in den OECD-Raum Zuwanderung nach Migrationskategorien in 2013 76% Freizügigkeit 0,5% Sonstige 6,5% Humanitäre Migration 12% Familiennachzug Deutschland Gesamt = 468 000 5% Arbeit OECD Gesamt = 4,1 Mio
  • 5.  Deutschland bleibt mit deutlichem Abstand das zweitwichtigste Einwanderungsland in der OECD (in absoluten Zahlen) nach den USA  Weiterer kräftiger Anstieg - vor allem auf Intra-EU- Mobilität zurückzuführen  Voraussichtlich mehr als 500 000 dauerhafte Zuwanderer, Anstieg in allen Kategorien erwartet (intra-EU, Familie, Arbeit, Humanitär).  Voraussichtlich wiederum rund drei Viertel der dauerhaften Neuzuwanderung kamen aus der erweiterten EU Trends – Dauerhafte Einwanderung nach Deutschland – vorläufige Zahlen 2014
  • 6.  Personenfreizügigkeit im ersten Quartal nicht weiter gestiegen  Anstieg in der Arbeitsmigration aus Drittstaaten  Anstieg in der humanitären Migration hat auch einen Anstieg in der Familienmigration zur Folge  Ca. 300 000 – 350 000 dauerhafte Zuwanderer aus dem Asylsystem (Annahme: 800 000 Asylsuchende, Anerkennungsquote ca. 40%) – in absoluten Zahlen wird humanitäre Zuwanderung voraussichtlich auch 2015 unter der Zuwanderung aus der EU liegen  Pro Kopf hatten viele kleine OECD-Länder in der Vergangenheit eine größere dauerhafte Migration => keine Migrations-, sondern eine Flüchtlingskrise! Trends – Dauerhafte Einwanderung nach Deutschland - erste Trends 2015
  • 7. • Bei den Männern ist die Beschäftigungsquote von Migranten mittlerweile fast so hoch wie von in Deutschland geborenen Personen (77% vs. 78%) – das ist höher als in Kanada • Bei den Frauen ist der Abstand nach wie vor erheblich (60% vs. 71%). Allerdings hat sich die Beschäftigungsquote für zugewanderte Frauen in Deutschland in den letzten Jahren deutlich verbessert • Dies gilt auch für die Schweiz und, in einem geringeren Maße, für Österreich Stand 4.Quartal 2014 Die Arbeitsmarktintegration der Zuwanderer hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert…
  • 8. • Deutschland ist das drittgrößte Herkunftsland für Ärzte, die im OECD- Ausland arbeiten – und das viertgrößte für Krankenschwestern Trends – Migration im Gesundheitssektor Top 10 Herkunftsländer für im Ausland geborene Ärzte Krankenschwestern in der OECD 0 10 000 20 000 30 000 40 000 2000/01 2010/11 86 680 (2010/11) 55 794 (200/01) 0 20 000 40 000 60 000 80 000 2000/01 2010/11 221 344 (2010/11) 110 774 2000/01)
  • 9. • Allerdings wandert auch verstärkt Gesundheitspersonal nach Deutschland ein • 2010/11 waren 16% (57 210) der in Deutschland tätigen Ärzte im Ausland geboren; in Österreich 17% und in der Schweiz sogar fast 42% • Hauptherkunftsländer in Deutschland: Rumänien, Griechenland, Österreich, Russische Föderation, Polen • Häusliche Altenpflege: 11% der Pflegekräfte sind im Ausland geboren (im Vergleich: Österreich 30%, Schweiz 20%, Italien 90%) Trends – Migration im Gesundheitssektor
  • 10. • Kanada hat zum 1. Januar 2015 sein Arbeitsmigrationssystem komplett reformiert und auf ein zweistufiges Verfahren umgestellt • Kandidatenpool, aus dem Arbeitgeber rekrutieren können. Bei Arbeitsangebot erhalten Kandidaten praktisch automatisch eine Aufenthaltsberechtigung • Australien und Neuseeland haben ähnliche Verfahren • Evtl. von Interesse für Diskussion in Deutschland zu einer Reform der Zuwanderungsgesetzgebung? Trends – Migrationspolitik
  • 12. 2015 wird ein Rekordjahr für die Asylmigration 0 200 400 600 800 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Thousands OECD EU GermanyDeutschland 401 652 269 476 85 173 Jan-Jul 2014 Jan-Jul 2015 OECD EU GermanyDeutsch- land Zahl der Asylanträge in 1 000 1980-2014 2014 vs. 2015: Januar bis Juli
  • 13. Anträge von syrischen und afghanischen Asylsuchenden sind 2015 stark angestiegen 0 5 10 15 20 2013M01 2013M02 2013M03 2013M04 2013M05 2013M06 2013M07 2013M08 2013M09 2013M10 2013M11 2013M12 2014M01 2014M02 2014M03 2014M04 2014M05 2014M06 2014M07 2014M08 2014M09 2014M10 2014M11 2014M12 2015M01 2015M02 2015M03 2015M04 2015M05 2015M06 InTausenden Syria Afghanistan Albania Eritrea Iraq Kosovo Albanien OECD Syrien Irak
  • 14. Besonders Asylbewerber aus der Balkanregion sind stark in Deutschland konzentriert Ungarn 22% Frankreich 4% Schweden 3% Österreich 2% Sonstige 4% Deutschland 65% Antragsteller aus der Balkanregion 1. Halbjahr 2015 Gesamt = 106 440 Deutschland 83% Frankreich 4% Schweden 3% Vereinigtes Königreich 2% Belgien 1% Norwegen 1% Sonstige 6% Antragsteller aus Albanien 1. Halbjahr 2015 Gesamt = 25 710
  • 15. Deutliche Unterschiede in der Zusammensetzung der Herkunftsländer 22% Sonstige 23% Syrien 16% Albanien 13% Kosovo 6% Serbien 6% Afghanistan 5% Irak 3% Mazedonien 3% Eritrea 2% Pakistan 1% Nigeria Deutschland Jan-Aug 2015 Gesamt = 231 302 Österreich Jan-Juli 2015 Gesamt = 35 604 Schweiz Jan-Aug 2015 Gesamt = 19 668 31% Sonstige 28% Syrien 23% Afghanistan 14% Irak 6 % Kosovo 40% Sonstige 18% Syrien EU Jan-Juni 2015 Gesamt = 399 165 10% Afghanistan 6% Albanien 5% Irak 15% Kosovo 3% Serbien 3% Eritrea 46% Sonstige 38% Eritrea 2% Kosovo 5% Somalia 6% Sri Lanka 6% Afghanistan 7% Syrien
  • 16. Rund jeder dritte Asylbewerber in 2015 kam nach Deutschland 1. Halbjahr 2013 OECD gesamt =250 000 1. Halbjahr 2014 OECD gesamt =300 000 1. Halbjahr 2015 OECD gesamt =500 000 17% 13% 25% DeutschlandSonstige OECD Staaten USA 7% Türkei 6% Vereinigtes Königreich 5% Ungarn 3% Österreich 4% Italien 12% Frankreich 8% Schweden 22% 1% Ungarn 3% 8% Italien 10% Frankreich 9% Schweden 5% Vereinigtes Königreich 14% USA 9% Türkei 19% Sonstige OECD Staaten Deutschland Österreich 31% Deutschland 13% Ungarn3% GB 11% USA 9% Türkei 11% Sonstige OECD Staaten 5% Österreich6% Italien 6% Frankreich 5% Schweden
  • 17. • Pro Kopf gerechnet haben Ungarn, Österreich und Schweden die meisten Asylanträge zu verzeichnen Asylanträge im Verhältnis zur Einwohnerzahl verdeutlichen die Konzentration auf wenige Länder 7 714 0 1 000 2 000 3 000 4 000 Jan-Jul 2014 Jan-Jul 2015 Erstanträge pro eine Million Einwohner im ersten Halbjahr 2014 und 2015
  • 18. • In Deutschland: 32% aller Asylbewerber sind unter 18 und 71% sind Männer • Zum Vergleich in der Türkei: 55% aller temporär aufgenommenen Syrer sind unter 18 (Stand März 2015), knapp unter 50% sind Frauen => Familiennachzug wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen! Asylsuchende nach Alter und Geschlecht
  • 19. Zeitraum Verfahrensdauer in Monaten 2013 7,2 2014 7,1 – 30.06.2015 5,3 Asylverfahren haben sich verkürzt Verfahrensdauer (Erst- und Folgeverfahren) Quelle: Daten des BAMF
  • 20. • Hinweise auf besseren Ausbildungsstand der Flüchtlinge, aber große Unterschiede • Die öffentliche Meinung zu Flüchtlingen ist positiver • Deutschland ist besser vorbereitet: effizientere Asylinfrastruktur und bessere Integrationspolitik • Besserer Arbeitsmarktzugang: Zwischen Januar und Juni 2015 erhielten beinahe 11 000 Asylbewerber mit weniger als 15 Monaten Aufenthalt eine Arbeitserlaubnis, ca. 6 000 Ablehnungen • Günstigere Arbeitsmarktlage, veränderte Demographie • Nicht-humanitäre Immigration ist größtenteils Arbeitsmigration aus EU Ländern (in den 1990ern v.a. Immigration von Aussiedlern, die ebenfalls niedrige Beschäftigungsquote hatten) • Die Mehrheit der Asylbewerber kommt nicht aus Europa • Geringere Rückkehraussichten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Situation Anfang der 1990er und heute - Deutschland
  • 21. I. Viele Krisen zur gleichen Zeit in der Umgebung von Europa mit geringen Aussichten auf Besserung – nicht nur Syrien, sondern auch Afghanistan, Eritrea und Irak II. Verschlechterung der Situation in Transitländern bzw. Ländern, die vorübergehend Schutz gewähren III. Vielzahl an Herkunftsländern und Migrationsmotiven IV. Qualifikations- und Bildungsstand von Asylsuchenden ist breit gestreut V. Asylsuchende verteilen sich überwiegend auf wenige Länder; Konzentration auch bei den Einreisepunkten VI. Situation verändert sich schnell (Kommunikationstechnologie und neue Schlepper-Routen) VII. In vielen europ. Ländern stellt sich die Öffentlichkeit gegen weitere Migration – auch weite Divergenz in der wirtschaftlichen Lage Die derzeitige Situation birgt einige spezifische Besonderheiten und Herausforderungen
  • 22. • Integrationskurse für Flüchtlinge in Skandinavien dauern i.d.R. 2-3 Jahre; Niedrigqualifizierte brauchen länger als andere Flüchtlinge • Die Integrationsbedürfnisse von Flüchtlingen hängen von ihren Qualifikationen ab – Universallösungen kann es deshalb nicht geben • Der Integrationsprozess sollte mit einer Bestandsaufnahme der Fähigkeiten beginnen, um Qualifikationen richtig einzuschätzen und zu fördern • Im Durchschnitt dauerte es in der Vergangenheit in den europäischen Ländern 5-6 Jahre, bis die Mehrheit in Beschäftigung ist. Diese Zeit schwankt jedoch mit Arbeitsmarktlage und Integrationspolitik • Schnelles Handeln nach der Ankunft: Frühzeitige Integration in Schulsysteme und den Arbeitsmarkt ist für langfristige Integration unabdingbar • Das Erlernen der Sprache sollte möglichst berufsbezogen sein • Flüchtlinge sollten in Regionen mit guten Jobaussichten angesiedelt werden – und nicht dort, wo günstiger Wohnraum zur Verfügung steht Zentrale Erkenntnisse zur Integration von Flüchtlingen aus OECD-Studien
  • 23. Für weitere Informationen zur Arbeit der OECD im Bereich Migration und Integration: www.oecd.org/migration Thomas.Liebig@oecd.org

Notas del editor

  1. German data refer to formal asylum registrations. Given the large increase, there is an additional significant and growing number of asylum seekers who are still waiting for their request to be formally filed. The vast majority of refugees in Turkey do not apply for asylum. In Turkey, 2 Million Syrians have temporary protection; in addition there are about 300’000 Afghans and Iraqis in Turkey without formal status.
  2. Keine Migrations- sondern Flüchtlingskrise Nicht nur Flüchtlinge aus Syrien, sondern auch hohe Anzahl an Afghanen, Irakern, Eritreern – in diesen Ländern, aber auch in Herkunfts- und Transitländern besteht wenig Hoffnung, dass die Situation sich verbessert IV. Und oft ist die Faktenlage unklar