3. BEGRIFF
Das Wort klassisch stammt vom lateinischen classicus mit
dem man Angehörige der höchsten Steuerklasse bezeichnete.
Der Klassizismus steht in der Bildenden Kunst einschließlich
der Architektur für eine Strömung, in der die Nachahmung
des klassischen Altertums – der griechischen und der
römischen Antike – zum Programm erhoben wird. Der
Klassizismus ist in der Kunstgeschichte von der Mitte des 18.
bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts anzusiedeln und
folgte der Epoche des Barocks. Da die Rezeption der Antike
bereits seit der Renaissance ein wiederkehrendes Thema in
den Künsten war, wird der Begriff gelegentlich auch schon
für entsprechende Strömungen der früheren Epochen
angesetzt. Abgelöst wurde der Klassizismus im 19.
Jahrhundert vom Historismus.
4. Die Deutsche Klassik beginnt mit Goethes
italienischer Reise und endet mit seinem
Tode. Beide Daten können als Grenzjahre
angesehen werden. Denn die zum Teil schon
ausgearbeiteten ‘klassischen’ Dramen
Goethes ‘Egmont’,’ Iphigenie auf Tauris’ und
‘Torquato Tasso’ erhielten erst auf der
italienischen Reise ihre letzte Form. Zur
gleichen Zeit nähert sich Schiller durch das
Studium der Geschichte und der Philosophie
Kants der Klassik
5. HISTORISCHER HINTERGRUND
Im Jahre 1789 fand die große Französische
Revolution statt. 1792 brach die Herrschaft
der Jakobiner und gleichzeitig auch die Zeit
des Terrors an. Durch einen Staatsstreich
gelangte Napoleon Bonaparte 1799 an die
Macht in Frankreich, 1804 wurde er zum
französischen Kaiser. 1806 kam es zur
Gründung des Rheinbundes, der
Schutzherrschaft Napoleons über die
rheinischen Staaten.
6. In den Schlachten bei Jena und Auerstedt
wurden die preußischen Truppen 1806
vernichtend geschlagen.
Zwischen 1807 und 1814 werden in Preußen
wichtige Reformen vollzogen, die einen großen
Einfluss auf die Gesellschaft hatten:
Bauernbefreiung, Selbstverwaltung der Städte,
Gewerbefreiheit, Judenemanzipation,
Bildungsreform und Heeresreform.
Nach Napoleons gescheitertem Russlandfeldzug
1812 setzen 1813 die Befreiungskriege gegen
Frankreich ein. In der Schlacht bei Waterloo
1815 wurde Napoleon endgültig besiegt. 1815
regelte der Wiener Kongress die Neuordnung
Europas.
7. PHILOSOPHISCHER HINTERGRUND
Wichtig für die Herausbildung des Idealismus
war die Philosophie Immanuel Kants. In
seiner Kritik der reinen Vernunft (1781-87)
untersuchte er die Erkenntnisfähigkeit des
Menschen. In der Kritik der praktischen
Vernunft (1788) versucht er Gründe für das
sittliche Handeln zu finden, das nicht nur auf
Konventionen und Geboten beruhen kann,
sondern aus einem sittlichen Willen resultiert.
8. In der Kritik der Urteilskraft (1790)
beschäftigt sich Kant auch mit der Ästhetik.
Schöne Kunst ist für ihn Kunst eines Genies
denn sie ist exemplarisch.
Nach der Sturm und Drang beginnt die
deutsche Klassik im engeren Sinne mit
Goethes Italienischer Reise und endet mit
seinem Tode.
9. PERSONELLE UND GESELLSCHAFTLICHE
BASIS
Die Ideen der Klassik wurden hauptsächlich
von zwei Dichtern entwickelt und
verbreitet:Johann Wolfgang von Goethe
(1749-1832) und Friedrich von Schiller
(1759-1805). Ort deren Zusammenarbeit
war Weimar. Dort residierte Herzog Karl
August (1775-1828) über das kleine
Fürstentum Sachsen Weimar und Eisenach.
Der Fürst war ‘aufgeklärt’, d.h er war
bestrebt, für das Wohl seiner Untertanen zu
regieren, obwohl er ein absolutistischer Fürst
war.
10. Sein besonderes Interesse galt der Kunst und
Wissenschaft.
Karl August lud 1775 den 26-jährigen
Goethe, den er ein Jahr zuvor kennen gelernt
hatte, nach Weimar ein. Goethe war damals
v.a. als Autor des 1774 erschienenen Romans
"Die Leiden des jungen Werthers" bekannt.
Am Hof zu Weimar wurde Goethe Vertrauter
und Ratgeber des Herzogs, bald Minister.
Neben seiner politischen Tätigkeit fand er viel
Zeit zum Dichten und Forschen, er leitete das
Hoftheater und unternahm zahlreiche Reisen.
11. Einige davon führten ihn nach Italien (1786,
1788, 1790). Die Italienreise gehörte damals
zum Bildungsprogramm junger Adliger und
reicher Bürgersöhne. Goethe lernte in Italien
die Antike (bzw. deren Überreste) mit eigenen
Augen kennen, sie wurde von da an zu
seinem entscheidenden Vorbild. (Aus diesem
Grund setzt man auch den Beginn der
deutschen Klassik 1786 an.)
12.
13. Definiton des Begriffs
Der Begriff wurde erst im Laufe des
19.Jahrhunderts geprägt, keiner der vier Dichter hat
sich selbst als Klassiker bezeichnet. Heute gibt es
zwei unterschiedliche Definitionen des Begriffs
Weimarer Klassik. Die erste, weit gefasste Definition
bezieht sich auf die Zeit und den Ort des Wirkens
von Wieland, Herder, Goethe und Schiller. Diese
vereinfachende Definition suggeriert weitreichende
Übereinstimmungen im literarischen Schaffen der
Vier, diese Übereinstimmungen bestanden allerdings
vor allem zwischen Goethe und Schiller in der Zeit
von 1794 bis 1805. Auch existieren nie zeitgleich
auβergewöhnliche persönliche Beziehungen aller
Vier zueinander.
14. Somit fasst diese Definition des Begriffs vor allem
die vier prominentesten literarischen
Persönlichkeiten des damals bestehenden
Kulturraums(Weimar und Jena) zusammen, die
nicht der frühromantischen Strömung angehörten.
Die zweite, wesentlich enger gefasste Definition
bezieht sich auf die etwa 11 jährige gemeinsame
Schaffensperiode von Goethe und Schiller. Mit
dieser Beschränkung der Definition auf die
intensive persönliche Freundschaft und die
Ästhetische Allianz in der Dichtung ist es möglich,
den Begriff Weimar und Jena um das Jahr 1800
abzugrenzen. Hier ist hinzuzufügen, daβ Goethe
nach dem Tode Schillers(1805) diese Allianz
inhaltlich weiterführte.
15.
16. Auch war die Begriffsprägung des 19.
Jahrhunderts bezüglich des Ortes
vereinfachend, denn Schiller lebte und
arbeitete die erste Hälfte der klassichen
Epoche in Jena(bis Dezember 1799), so daβ
ein groβer Teil der Kommunikation über
Briefe und bei gegenseitigen Besuchen
stattfand.
Die Dichterfreundschaft zwischen Goethe
und Schiller und deren Werke aus dieser Zeit
bilden somit, aus literaturwissenschaftlicher
wie auch historischer Sicht, eine wesentlich
genauere und besser anwendbare Definition
des Begriffs.
17.
18. Voraussetzungen für die Weimarer Klassik
Die Französische Klassik wurde weltweit als
Höhepunkt der Bestrebungen seit der Renaissance
betrachtet, die Dichtung der Antike aufleben zu
lassen. Nach dem Tod des Sonnenkönigs 1715
zeigten sich Tendenzen, sich von diesen
Vorbildern zu lösen.
Johann Joachim Winckelmann schrieb 1755 seine
Gedanken über die „Nachahmung der
griechischen Werke in der Malerei und
Bildhauerkunst“ und 1764/67 seine „Geschichte
der Kunst des Altertums“. Seine ästhetische
Betrachtung der griechischen Kunst (edle Einfalt,
stille Größe) war eine Grundlage für die Zeit der
„deutschen“ Klassik
19. Das Prunkvolle der Französischen Klassik
wurde damit zum bürgerlich Schlichten
gemacht. Dies entsprach der Tendenz im
deutschen Sprachgebiet, zwischen Adel und
Bürgertum zu vermitteln, statt Abgrenzungen
zu schaffen. Auch die literarische Klassik,
später auch Weimarer Klassik genannt, blieb
diesen Grundsätzen treu.
20.
21.
22. GRUNDIDEEN
Wie die Aufklärung ging die Klassik von der
Erziehbarkeit des Menschen zum Guten aus. Ihr Ziel
war die Humanität, die wahre Menschlichkeit (das
Schöne, Gute, Wahre). Doch der Mensch sollte nicht
nur einzelne Tugenden (z.B. Toleranz,
Nächstenliebe) besitzen, sondern einem Ideal
zustreben, das mit den Begriffen "Harmonie" und
"Totalität" umschrieben wurde. Dies bedeutete, dass
alle menschlichen Kräfte und Fertigkeiten
ausgebildet werden sollten: Gefühl und Verstand,
künstlerisches Empfinden und wissenschaftliches
Denken, theoretisches Erfassen und praktische
Umsetzung (Totalität).
23. Dabei sollten diese Eigenschaften aber nicht
im Widerspruch zueinander stehen, eine auf
Kosten der anderen bevorzugt werden,
sondern eine ausgewogene Einheit bilden
(Harmonie).
Verwirklicht sah man dieses Ideal in der
griechischen Antike; die Griechen des
klassischen Altertums hätten - jeder Einzelne
und die gesamte Gesellschaft - ihre Kräfte
allseitig und harmonisch entfaltet wie kein
Volk zuvor oder danach. Als einen weiteren
Bereich, in dem das Ideal bereits Wirklichkeit
sei, verstand man die Natur. Dieser Gedanke
wurde v.a. von Goethe vertreten.
24. Er verstand sich selbst in erster Linie als
Naturforscher, nicht als Dichter. Zeit seines
Lebens versuchte er die mannigfaltigen
Erscheinungsformen der Tier- und
Pflanzenwelt auf bestimmte Urformen
zurückzuführen (z.B. die Urpflanze), aus
denen sich dann seiner Meinung nach die
einzelnen, konkreten Formen durch
Metamorphose entwickelt haben. Er entdeckte
auch den Zwischenkieferknochen beim
Menschen (Sutura incisiva Goethei).
25. Das angebliche Fehlen dieses Knochens, der
beim tierischen Schädel im Gegensatz zum
menschlichen deutlich ausgeprägt ist, hatte
vor Goethe als Beweis gegolten, dass der
Mensch eine eigenständige Schöpfung der
Natur (Gottes) sei. Durch seine Entdeckung
zeigte nun Goethe Jahrzehnte vor Darwin den
Zusammenhang zwischen Tier- und
Menschenwelt und damit die Einheit
("Harmonie") der Natur.
26. Die Wirklichkeit betrachteten die Klassiker
gegenüber ihrem Ideal als unzureichend. Sie
verstanden sie als geprägt durch die
Arbeitsteilung der Gesellschaft, die den
Einzelnen nur auf bestimmte, seinem Beruf
zugeordnete Tätigkeiten und Fähigkeiten
festlegte (Spezialisierung). Entsprechend
herrsche im Menschen selbst ein Zwiespalt
zwischen Gefühl und Verstand, Pflicht und
Neigung, Denken und Handeln. Deutschland
galt als rückständig, provinziell, spießbürgerlich.
Große Hoffnungen setzte man zunächst auf die
Französische Revolution (1789), war aber dann
von deren Verlauf, v.a. der Schreckensherrschaft
enttäuscht.
27. WIRKUNG
Im 19. Jh. entfaltete die deutsche Klassik im
Bildungsbürgertum eine ungeheure Wirkung.
Zitate aus den Werken Goethes und Schillers
wurden zu volkstümlichen Sprichwörtern.
Die Lektüre der Klassiker wurde
Pflichtpensum in den höheren Schulen,
Schillers Dramen beherrschten die Spielpläne
der Theater. Dabei entwarf man allerdings ein
idealisiertes Bild der deutschen Klassiker. Für
die Brüche in ihren Leben und Werk, für das
Kritische in vielen ihrer Werke hatte man
keinen Blick.
28.
29. LITERATUR DER KLASSIK
Die Dichtung der Klassik war sehr vom
Idealismus geprägt. Sie zielte auf eine
geschlossene Form, auf Vollendung, auf
Humanität, auf Sittlichkeit und auf Harmonie.
In Schillers Briefen über die ästhetische
Erziehung des Menschen (1795) forderte er
eine Wahrnehmung der Kunst, die auch die
Gesellschaft befördert. Durch die ästhetische
Erziehung wurde die Natur durch die Kunst
überwunden, die aber wieder Natur ist, um
Harmonie zu erreichen. Ziel der klassischen
Dichtung war nicht Abbildung oder
Nachahmung der Natur, sondern das Wesen
der Dinge zu erfassen.
30. Klassikverständnis
Das Klassikverständnis ging auf die
Betrachtung antiker Bildkunst zurück. Von
ihr wurde z.B. durch Winkelmann abgeleitet,
was das Schönheitsideal ausmachte. Für
Winkelmann war das Menschenbild geprägt
durch "edle Einfaltund stille Größe".
31. Die Klassische Ballade
Die Balladenproduktion der Klassiker im Jahr 1797 waren
Werkstatterfindungen. Die klassische Ballade bechränkt sich
auf die Arbeiten Schillers und Goethe in den Jahren 1797
und 1798, die in den ‘Musenalmanach für das Jahr 1798’
und ‘Musenalmanach für das Jahr 1799’ veröffentlicht
wurden. Im sog. ‘Balladenjahr’ 1797 machten Schiller und
Goethe die Ballade zum Gegenstand eines ‘bewussten
Kunstwillens und ästhetischen Experiments. Im
‘Musenalmanach für das Jahr 1798’ erschienen Goethes ‘Der
Zauberlehrling, Die Braut von Korinth,Der Gott und die
Bajadere sowie Schillers ‘Der Ring des Polykrates,Der
Handschuh,Ritter Taggenburg,Der Taucher und die Kraniche
des Ibykus. Im ‘Musenalmanach für das Jahr
1799’erschienen Schillers ’Der Kampf mit dem Drachen’
und’ Die Bürgschaft’.
33. Odenmaβe:alkäische Ode,sapphische Ode und
asklepiadeische Ode;geprägt von Erhabenheit und
Würde.
Hymne(griech.Festgesang):feierlicher Lob-und
Preisgesang;meist freie Rhythemen
Sonett:Festgelegt sind=Vermaβ, Reim, Strophenform
und Länge. Ein Sonett besteht aus 14 Verse und als
Versform den Alexandriner.Unterschieden wird
zwischen Italienischem Sonett, das sich aus zwei
Quartetten und zwei Terzetten zusammensetzt und
dem Elisabethanischem Sonett(Shakespeare Sonett),
bestehend aus drei Quartetten und einem
abschlieβendem Reimpaar.
34. Distichon:Kombination von Hexameter und
Pentameter;meist reimlos.
Stanze:Strophenform zu achten Versen,mit
fünfhebigem Jambus und weiblicher
Kadenz;Reimschema:ab ab ab cc
35. VERTRETER
Johann Wolfgang von Goethe
(1749-1832)
Friedrich von Schiller (1759-1805)
Johann Friedrich Herder (1744-
1803)
Christoph Martin Wieland (1733-
1813)
36. CHRISTOPH
MARTIN
WIELAND
(1733-1813)
Christoph Martin Wieland wurde am
5. September 1733 in Oberholzheim bei
Laupheim geboren. Er war ein Lyriker
zur Zeit der Äufklärung. Er war ein
Übersetzer und Herausgeber und sehr
vielseitiger und bedeutender Dichter
der Äufklärung. Wieland war neben
Gotthold Ephraim Lessing, Georg
Christoph Lichtenberg und Immanuel
Kant – der bedeutendste und
reflexionsmächtigste Schriftsteller der
Aufklärung im deutschen Sprachgebiet
und der Älteste des klassischen
Viergestirns von Weimar (siehe auch
Johann Gottfried Herder, Johann
Wolfgang Goethe, Friedrich Schiller).
37. Wieland war der Begründer der Tradition
des deutschen Bildungsroman und leistete
auch als Übersetzer Bedeutendes. Nach einer
pietistischen Phase der Schwärmerei
entwickelte er sich zu einem der
einflussreichsten Schriftsteller der
Äufklärung.
Er war der meistgelesene Dichter seiner Zeit,
auβerdem Philosoph, Gesellschaftskritiker,
Journalist, Publizist und Prinzenerzieher. Er
umfasste mit seinem schöpferischen Leben
die Epochen der deutschen Literatur von der
Aufklärung bis zur Klassik und Romantik.
38.
39. SEINE WERKE
Alceste, deutsches Singspiel (1773, Uraufführung:
Weimar, 25. Mai 1773)
Die Geschichte der Abderiten, Roman (Leipzig 1774-
1780)
Hann und Gulpenheh, Verserzählung (Weimar 1778)
Schach Lolo, Verserzählung (Weimar 1778)
Oberon, Verserzählung (Weimar 1780; gekürzte
Fassung: Leipzig 1784)
Dschinnistan (3 Bände, Winterthur 1786-1789)
Geheime Geschichte des Philosophen Peregrinus Proteus,
Roman (Vorabdruck: Weimar 1788/89; Leipzig 1791)
Agathodämon, Roman (Leipzig 1796-1797)
Aristipp und einige seiner Zeitgenossen, Briefroman (4
Bände, Leipzig: Göschen 1800-1802)
40. JOHANN
GOTTFRIED VON
HERDER
(1744-1803)
Johann Gottfried von Herder
war ein deutscher Dichter,
Übersetzer, Theologe sowie
Geschichts- und Kultur-
Philosoph der Weimarer
Klassik. Er war einer der
einflussreichsten Schriftsteller
und Denker deutscher
Sprache im Zeitalter der
Aufklärung und zählt mit
Christoph Martin Wieland,
Johann Wolfgang Goethe und
Friedrich Schiller zum
klassischen „Viergestirn“ von
Weimar.
41. Freundschaft mit Goethe, Hauptwerk
Seit Anfang der 1780er Jahren war das gute
Verhältnis zu Goethe wiederhergestellt. Dessen
Ansichten über eine organische Entwicklung in der
Naturgeschichte ähnelten seinen früheren
Vorstellungen einer Morphologie der kulturellen
Entwicklung.
Sein Hauptwerk Ideen zur Philosophie der
Geschichte der Menschheit (1784–1791) beruht auf
den Gedanken, die er bereits in kleineren Schriften
veröffentlicht hatte.
42. Italienreise, Zerwürfnis mit Goethe
In den Jahren 1788–1789 unternahm Herder als Begleiter des
Domherrn Johann Friedrich Hugo von Dalberg eine Italienreise. Goethe
wirkte für Herders Bleiben in Weimar und konnte im Einverständnis mit
dem Herzog Zusagen für die Zukunft machen. Herder ließ sich
widerwillig darauf ein. Von Krankheiten gezeichnet, seine materiellen
Probleme nur vorübergehend gemildert, führten seine Ansprüche
aufgrund der Abmachungen zum endgültigen Bruch mit Goethe. Zudem
hatten beide sehr unterschiedliche Ansichten über die gesellschaftlichen
Umwälzungen der Epoche. Uneinig waren sie sich über die Französischen
Revolution 1789, die Herder begrüßte. Außerdem hatte Herder schon
zuvor mit Eifersucht die wachsende Intimität zwischen Goethe und
Schiller betrachtet. So trat allmählich ein Zustand der Isolierung und
verbitterten Beurteilung alles ihn umgebenden Lebens ein.
1792 erschien Herders Aufsatz Über ein morgenländisches Drama, eine
begeisterte Reaktion auf Johann Georg Adam Forsters „Sakontala“. Der
fünfte Teil der Ideen … blieb ungeschrieben, und bereits die Briefe zur
Beförderung der Humanität (1793–1797) waren von einer
pessimistischen Haltung geprägt. Die geistigen Gegensätze, in denen er
sich zur Philosophie Kants, zum Klassizismus Schillers und Goethes fand,
traten nun mehr und mehr in Herders literarischen Arbeiten hervor.
43.
44. Werke
Volkslieder
Übersetzungen:
Der Cid
Literatur- und kulturtheoretische Schriften:
Fragmente einer Abhandlung über die Ode (1765)
Fragmente über die neuere Deutsche Literatur (1766)
Die kritischen Wälder (1769)
Abhandlung über den Ursprung der Sprache (1771/72)
Von deutscher Art und Kunst (1773)
Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der
Menschheit (1774)
Ideen zur Philosohpie der Geschichte der Menschheit
(1784-1791)
Briefe zur Beförderung der Humanität (1793-1797)
Eine Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft (1799)
Die Metakritik der Urteilskraft (1800)
45. JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
(1749-1832)
JOHANN CHRISTOPH VON
SCHILLER (1759-1805)
46.
47. GOETHE UNDSCHILLER ALS
DICHTUNGSTHEORETIKER
Goethes Aufsatz Einfache Nachahmung der
Natur, Manier, Stil (1789) stellt das Ergebnis
seines Kunstlebens in Italien dar: des
Studiums des Natur- und Volkslebens und
dem Römischen Karneval. In dieser Theorie
unterscheidet er zwischen drei Methoden
des Kunstschaffens: Nachahmung:
(natürliche Erfassung der Natur), Manier:
(Ausdruck des individuellen Sicht der
Dinge) und Stil: (Erfassung des Wesens der
Dinge). Der Stil ist das höchste Mittel der
Darstellung.
48. Schillers Briefe Über die ästhetische
Erziehung des Menschen (1795) stellen den
Versuch dar, das Schöne zu bestimmen und
die Frage nach der Funktion der Kunst
innerhalb der Kulturentwicklung des
Menschen zu klären, besonders in der Zeit
nach der Französischen Revolution. Für
Schiller ist eine revolutionäre Umgestaltung
der Gesellschaft, wie die Französische
Revolution, zum Scheitern verurteilt.
Politische Veränderungen können erst
erreicht werden, wenn der Mensch seine
Harmonie wiedergefunden hat.
49. FREUNDSCHAFT
MIT SCHILLER
Am Anfang hatte Schiller und
Goethe nicht eine gute Freundschaft.
Waehrend Schiller in Weimar in
1787 ging, kannte er Goethe lernen.
Er wusste, dass Goethe ein guter
Gedichter, Autor und Mann war und
alle Menschen wunderten sich ihm.
Sie hatten Meinungs-
verschiedenheiten über vielen
Thema. Waehrend Schiller durch
seiner Einbildungskraft schrieb,
schrieb Goethe durch seiner
Erfahrungen. Schiller war Logischer
und Idealist aber Goethe war
Beobachtunger und Realist.
50. Der Stil von Schiller war subjektiv
aber Goethe’s Stil war objektiv.
Obwohl alle Entgegengesetze
waren, begann die Freundschaft
Schillers und Goethes in 1784.
In Jena, wo Schiller Professor
für Geschischte geworden war,
kam es endlich zu einem
laengeren Gespraech. Beide
hatten sie sich inzwischen
weiterentwickelt-und waren sich
dabei naehergekommen. Sie
arbeiteten in der Theaterleitung
zusammen, gab (1796-1800)den
‘’Musenalmanah’’ und (1795-
97)die ‘’Horen’’ heraus und
Goethes ‘’Propylaen’’ die
wichtigsten Publikationsorgane
der Klassiker sind. Diese
Freundschaft dauerte zehn
Jahren bis Schiller starb.
51. SEINE WERKE
Iphigenie auf Tauris (1787) - Goethe
Don Carlos, Infant von Spanien
(1787)Schiller
Die Götter Griechenlands (1788) -
Schiller
Faust, ein Fragment (1790) - Goethe
Über die ästhetische Erziehung des
Menschen, in einer
Reihe von Briefen (1795) - Schiller
Wilhelm Meisters Lehrjahre
(1795/96) - Goethe
Über naive und sentimentale
Dichtung (1795/96) - Schiller
Das Lied von der Glocke(1797) –
Schiller
Hermann und Dorothea (1797) -
Goethe
52. Wallenstein (1798/99) - Schiller
Maria Stuart (1800) - Schiller
Wilhelm Tell (1804) - Schiller
Faust I (1806) - Goethe
Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit
(1811/14) - Goethe
West-östlicher Divan (1819) - Goethe
Urworte. Orphisch (1820) - Goethe
Wilhelm Meisters Wanderjahre (1821) - Goethe
Faust II (1831) - Goethe
55. KLASSISCHE KUNST
Klassische Kunst meint im engsten
kunstwissenschaftlichen Sinn die Kunst der
griechischen Klassik, also die Gesamtheit der
griechischen Kunstproduktion zwischen
480v.Chr und dem Tod Alexanders des
Groβen 323v.Chr.
Qualitaten gehen in diese enge Bestimmung
nicht ein, doch nennen unterschiedlichste
Autoren mir groβer Übereinstimmung als
Haupteigenschaften klassischer Kunst: Die
Maβgeblichkeit bzw.Zeitlosigkeit, die
Harmonie und Naturähnlichkeit. Besonders
soll die Idee der Maβgeblichkeit klassische
Kunst unterscheiden und ihr so unter allen
Epochen und Strömungen eine
Ausnahmestellung geben.
56. Berühmte Künstler dieser Zeit waren:
Claude-Nicolas Ledoux:Baumeister
Jean Auguste Dominique Ingres:Maler
Antonio Canova:Bildhauer
57. BÜRGSCHAF
TZu Dionys dem Tyrannen, schlich
Damon den Dolch im Gewande,
Ihn schlugen die Häscher in Bande.
"Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!"
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
Die Stadt vom Tyrannen befreien!"
Das sollst du am Kreuze bereuen."
"Ich bin", spricht jener, "zu sterben bereit,
Und bitte nicht um mein Leben,
Doch willst du Gnade mir geben,
Ich flehe dich um drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit,
Ich lasse den Freund dir als Bürgen,
Ihn magst du, entrinn ich, erwürgen."
Da lächelt der König mit arger List,
Und spricht nach kurzem Bedenken:
"Drei Tage will ich dir schenken.
Doch wisse! Wenn sie verstrichen die Frist,
Eh du zurück mir gegeben bist,
So muß er statt deiner erblassen,
Doch dir ist die Strafe erlassen."
Und er kommt zum Freunde: "Der König
gebeut,
Daß ich am Kreuz mit dem Leben
Bezahle das frevelnde Streben,
Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit,
So bleib du dem König zum Pfande,
Bis ich komme, zu lösen die Bande."
Und schweigend umarmt ihn der treue
Freund,
Und liefert sich aus dem Tyrannen,
Der andere ziehet von dannen.
Und ehe das dritte Morgenrot scheint,
Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester
vereint,
Eilt heim mit sorgender Seele,
Damit er die Frist nicht verfehle.
58. Da gießt unendlicher Regen herab,
Von den Bergen stürzen die Quellen,
Und die Bäche, die Ströme schwellen.
Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab,
Da reißet die Brücke der Strudel hinab,
Und donnernd sprengen die Wogen
Des Gewölbes krachenden Bogen.
Und trostlos irrt er an Ufers Rand,
Wie weit er auch spähet und blicket,
Und die Stimme, die rufende, schicket,
Da stößet kein Nachen. vom sichern Strand,
Der ihn setze an das gewünschte Land,
Kein Schiffer lenket die Fähre,
Und der wilde Strom wird zum Meere.
Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,
Die Hände zum Zeus erhoben:
"O hemme des Stromes Toben!
Es eilen die Stunden, im Mittag steht
Die Sonne und wenn sie niedergeht,
Und ich kann die Stadt nicht erreichen,
So muß der Freund mir erbleichen."
Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,
Und Welle auf Welle zerrinnet,
Und Stunde an Stunde entrinnet,
Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich Mut
Und wirft sich hinein in die brausende Flut,
Und teilt mit gewaltigen Armen
Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.
Und gewinnt das Ufer und eilet fort,
Und danket dem rettenden Gotte,
Da stürzet die raubende Rotte
Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,
Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet Mord
Und hemmet des Wanderers Eile
Mit drohend geschwungener Keule.
59. QUELLEN
Aytaç, Gürsel(1972), Yeni Alman Edebiyatı
Tarihi, Ankara Üniversitesi Basımevi,Ankara
Lechner Hermann(1947), Grundzuge Der Literatur Geschichte,
Insbruck,Wien
http://de.wikipedia.org/wiki/Klassik (2010)
Wilhelm,Bortenschlager(1981),Deutsche Literatur-Geschichte,Herold
Druck,Wien
Schenker und Hassler(1944), Einführung In Die Deutsche
Literatur,Lausanne
http://de.wikipedia.org/wiki/Barock 21.11.2011
http://de.wikipedia.org/wiki/Klassik_(Literatur) 16.03.2012
http://www.literaturwelt.com/epochen/klassik.html 16.03.2012