Inflation: Betroffenheit und Sparverhalten der Deutschen
Kundenveranstaltung aktuell
1. • Geboren 1947, verh., 2 Kinder, 3 Enkerln
• 1965 bis 1980 Vertriebsleiter, Marketingleiter,
Geschäftsführer in der Privatwirtschaft (Handel,
Markenartikel, Produktion)
• 1980 bis 2001 Marketing- und Vertriebsleiter, Direktor, GF
in der Finanzwirtschaft (Pensionskasse, Bank und
Versicherung)
• Seit dem Jahr 2000 mit der FINNET KG selbständig,
Coach, Unternehmensberater, Trainer, Vortragender
• Seit 12/2012 mit 46,5 Versicherungsjahren in reg. AP
Initiator von:
• Projekt: <FinanzWissenKompakt>
• Projekt: <Die BAV*) Experten in Österreich> *)
(Betriebliche Altersvorsorge)
• Projekt <Der Pensionsexperte>
Ihr Referent: Peter Manhart
5. Was der gute Mann nicht weiß…
Gleichzeitig Inhalt heute:
• Ob er dem APG oder ASVG unterliegt
• Wie hoch der Steigerungssatz seiner künftigen
Pension ist
• Welche Durchrechnungszeit für ihn gilt
• Wie hoch die Aufwertungsprozente sind
• Wie hoch seine künftige Pension circa sein wird
• Dass seine künftige Pension ständig sinkt
• Aber nicht die seines Opas (Vaters)
• Warum? Das werde ich heute beantworten!
6. Das wusste ich nicht!
Aber Sie bekommen einmal nur halb
so viel wie er!
7. Kurztitel
Bundesgesetz vom 9. September 1955 über
die Allgemeine Sozialversicherung
(Allgemeines Sozialversicherungsgesetz -
ASVG.).
Kundmachungsorgan BGBl. Nr. 189/1955
Text
Der Nationalrat hat beschlossen:
Kurz nach dem Krieg…
13. Entwicklung in den Folgejahren
Minus
• Späterer Berufseinstieg
• Früherer Pensionsantritt
Plus
• Geburtenboom (Baby Boomer) – mehr gut
ausgebildete, gut verdienende Beitragszahler
• Sehr gute Wirtschaftsentwicklung – Höhere
Beiträge, geringe Arbeitslosigkeit, Löhne steigen
über Preisindex
15. Entwicklung in den Folgejahren ab 1980
Minus
• Noch viel späterer Berufseinstieg
• Noch viel früherer Pensionsantritt
• Schlechtere Wirtschaftsentwicklung – Preise
steigen stärker als Löhne
• Lebenserwartung steigt stark (3 Monate/Jahr)
Plus
• ?
• ?
• ?
16. Dazu kommt: Zahler werden weniger, Nehmer aber nehmen um ein Drittel zu
Entwicklung in den Folgejahren ab 1980
17. Umlageverfahren bedeutet:
– 1955 finanzierten 4 Zahler 50 Jahre lang einem
Nehmer durchschnittlich 7 Jahre die Pension
– Heute finanzieren 2 Zahler 36 Jahre lang einem
Nehmer durchschnittlich 20 Jahre die Pension
– Wie ist das möglich?
– Günstige Bedingungen
– Staatszuschuss vervielfacht
– die (künftigen) Pensionen werden immer weniger
– Künftig wird 1 Zahler mit 36 Jahren Beitragszahlung
25 Jahre einen Pensionisten erhalten müssen
22. Aber zum Glück gibts
verantwortungsvolle Politiker...
• Manche sind zwar rasch müde geworden…
• Manche ratlos…
• Manche ganz einfach nur schön…
• Aber andere haben es wirklich drauf und sind
reformwillig…
23. Lebensjahre Lebensjahre
männlich weiblich
Personen Personen
Volkszählung 2001 Bevölkerungsvorausschätzung
(Rohdaten) Hauptvariante (mittlere Wanderung und Fertilität)
020.00040.00060.00080.000 0 20.000 40.000 60.000 80.000
0
5
10
15
20
25
30
35
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50
55
60
65
70
75
80
85
90
9595+
020.00040.00060.00080.000
Lebensjahre Lebensjahre
männlich weiblich
Personen Personen
Bevölkerungsvorausschätzung Bevölkerungsvorausschätzung
Hauptvariante (mittlere Wanderung und Fertilität) Hauptvariante (mittlere Wanderung und Fertilität)
020.00040.00060.00080.000 0 20.000 40.000 60.000 80.000
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9595+
020.00040.00060.00080.000
Lebensjahre
männlich weiblich
Personen Personen
Bevölkerungsvorausschätzung
Hauptvariante (mittlere Wanderung und Fertilität)
020.00040.00060.00080.000 0 20.000 40.000 60.000 80.000
0
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9595+
Österreich: Bevölkerung im Zeitvergleich
2001
2021 2041
1,72 Mio. 2,28 Mio.
2,85 Mio.
5,06 Mio. 4,87 Mio.
4,39
Mio.
1,34 Mio. 1,18 Mio. 1,10
Mio.
Quelle: Statistik
„Anschluss-“ Kinder „Baby-Boomer“ der 60er- Jahre
Der demographische Kollaps naht!
25. Der Staat wird`s schon zahlen!
Doch wer ist „der Staat“?
•Der Staat sind wir!
•Unsere Steuern!
•Unsere Abgaben!
•Unsere Beiträge!
•Wenn die PV Beiträge also nicht reichen, muss alles
Andere erhöht werden.
•Aber um wie viel?
33. Pensionsreform 2000 – zaghafte erste
Schritte!
• Auslöser: Pensionswelle der
Anschlusskinder
• Motto: Frühpension ist pfui – aber
nicht ganz!
• Anhebung des Frühpensions-
alters
• Anhebung Abschläge von 2% auf
3% pro Jahr
• Anhebung des Frauenpensions-
alters von 2024 – 2034
34. 40 x 2 = 71,240 x 2 = 71,2
Der 31.12.2002Der 31.12.2002
Wie sehr man Formeln trauen kann…
40 x 2 = 8040 x 2 = 80
35. Pensionsreform 2003 – der Hammer!
• Motto: Vielleicht gibt es Schwarz/Blau nur
einmal
• Oder: Wir müssen es wirklich reparieren
• Steigerungssatz von 2% auf 1,78% pro
Jahr,
• Abschlag von 3% auf 4,2% pro Jahr
• schrittweise Anhebung der
Durchrechnung auf 40 Jahre
• Verlustdeckelung 10%
• Einführung Parallelrechnung I
Pensionsreform 2003 – die Angst!
Minus
11 %
Minus
20 50 %–
36. Pensionsreform 2005 – Harmonisierung
und Zweiklassengesellschaft!
• Pensionsharmonisierungsgesetz – alles ist gleich, aber
erst in 33 Jahren oder später!
• Verlustdeckelung 5% steigend auf 10%
• Für alle nach dem 1.1.1955 Geborenen:
• Einführung APG, Pensionskonto und Parallelrechnung II
• Nur APG für alle erstmaligen Arbeitsverhältnisse 2005
und später
Bis Minus
50 %
37. Pensionsreform 2012 – die gut versteckte
„Keule“!
• Neue Erstgutschrift für alle nach dem
1.1.1955 Geborenen und schon vor
dem 1.1.2005 Arbeitenden
• Abschaffung Parallelrechnung und
damit Verlustdeckelung
• höherer Abschlag bei Korridorpension
(5,1%)
• Hacklerpension nur mehr für Männer
mit Abschlägen (4,2%)
Bis
M
in
u
s
5
0
%
g
e
g
e
n
be
r
v
o
r
ü
2
000
38. Ein 62 – jähriger Mann verdiente immer Höchstbeitragsgrundlage und
geht 2010 mit 40 VSJ in Pension*), Letzteinkommen € 4110,--
*) der Einfachheit halber alles mit heutigem Einkommen/Pension gerechnet, alle Angaben sind Brutto
Recht 1980 … Bemessungsgrundlage Letzteinkommen
Steigerungssatz 2%
Abschläge 2%
Pension: € 3.091,-
oder 75,2% v. LE
Wir berechnen eine Pension
39. Ein 62 – jähriger Mann verdiente immer Höchstbeitragsgrundlage und
geht 2010 mit 40 VSJ in Pension*), Letzteinkommen € 4110,--
*) der Einfachheit halber alles mit heutigem Einkommen/Pension gerechnet, alle Angaben sind Brutto
Recht 1990 … Bemessungsgrundlage Besten 5 Jahre
Steigerungssatz 2%
Abschläge 2%
Pension: € 3.041,-
oder 74% v. LE
Wir berechnen eine Pension
40. Ein 62 – jähriger Mann verdiente immer Höchstbeitragsgrundlage und
geht 2010 mit 40 VSJ in Pension*), Letzteinkommen € 4110,--
*) der Einfachheit halber alles mit heutigem Einkommen/Pension gerechnet, alle Angaben sind Brutto
Recht 1995 … Bemessungsgrundlage Besten 10 Jahre
Steigerungssatz 2%
Abschläge 2%
Pension: € 2.942,-
oder 71,6% v. LE
Wir berechnen eine Pension
41. Ein 62 – jähriger Mann verdiente immer Höchstbeitragsgrundlage und
geht 2010 mit 40 VSJ in Pension*), Letzteinkommen € 4110,--
*) der Einfachheit halber alles mit heutigem Einkommen/Pension gerechnet, alle Angaben sind Brutto
Recht 2001… Bemessungsgrundlage Besten 18 Jahre
Steigerungssatz 2%
Abschläge 3%
Pension: € 2.806,-
oder 68,3% v. LE
Wir berechnen eine Pension
42. Ein 62 – jähriger Mann verdiente immer Höchstbeitragsgrundlage und
geht 2010 mit 40 VSJ in Pension*), Letzteinkommen € 4110,--
*) der Einfachheit halber alles mit heutigem Einkommen/Pension gerechnet, alle Angaben sind Brutto
Recht 2011 … Bemessungsgrundlage Besten 23 Jahre
Steigerungssatz 1,78%
Abschläge 4,2%
Pension: € 2.293,-
oder 55,8% v. LE
Verlustdeckel 6,5%
daher: € 2.624,-- oder 63,8% v. LE
Wir berechnen eine Pension
43. Ein 62 – jähriger Mann verdiente immer Höchstbeitragsgrundlage und
geht 2010 mit 40 VSJ in Pension*), Letzteinkommen € 4110,--
*) der Einfachheit halber alles mit heutigem Einkommen/Pension gerechnet, alle Angaben sind Brutto
Recht 2028 … Bemessungsgrundlage 40 Jahre
Steigerungssatz 1,78%
Abschläge 5,1%
Pension: € 1.901,-
oder 46,2% v. LE
Wir berechnen eine Pension
44. Drei Maßnahmen – Pensionskürzung
von 25 - 50 und mehr Prozent
• Kürzung des Steigerungssatzes von 2% auf
1,78% bedeutet minus 11%
• Anhebung der Abschläge von 2% auf 5,1% um
155%
• Ausdehnung des Bemessungszeitraumes von 5
auf Lebensarbeitszeit bedeutet minus zwischen
20% und bis zu 60%
45. Die Auswirkungen der Reformen
Pension: € 3.091,-
oder 75,2% v. LE
Pension: € 1.901,-
oder 46,2% v. LE
46. Denn: Alle Maßnahmen der Reformen
trafen nur eine Gruppe …
• … jene, welche die derzeitigen (hohen)
Pensionen finanzieren, aber selbst später
einmal viel weniger bekommen werden
• nicht aber die derzeitigen Pensionisten, welche
für die gleiche Leistung viel mehr Pension
bekommen als die künftigen Pensionisten
48. Durchschnitt der besten 10 Jahre
2900,- EUR
Vor 1990
Pro Jahr 2%: 40 x 2 = 80%
80% von 2900,- = 2320,-
2320,- minus 6% = 2181,- Pension
oder 70% vom Letztbezug (3300)
Pro Jahr früher: 2% : 3 x 2 = 6%
Auswirkungen der Durchrechnung
49. Durchschnitt aller 40 Jahre
2300,- EUR
In Zukunft
Pro Jahr 1,78%: 40 x 1,78 = 71,2%
71,2% von 2300,- = 1638,-
1638,- minus 15,3%=1387,- Pension
oder 44,7% vom Letztbezug (3300)
Pro Jahr früher: 5,1%: 3x5,1=15,3%
Auswirkungen der Durchrechnung
52. Richtig zum Fürchten
Durchschnitt der besten 10 Jahre
2500,- EUR
Vor 1990
Pro Jahr 2%: 40 x 2 = 80%
80% von 2500,- = 2000,-
2000,- minus 6% = 1880,- Pension
oder 80% vom Letztbezug (2650)
Pro Jahr früher: 2% : 3 x 2 = 6%
Durchschnitt aller 40 Jahre
1680,- EUR
In Zukunft
Pro Jahr 1,78%: 40 x 1,78 = 71,2%
71,2% von 1680,- = 1196,-
947,- minus 15,3%= 1013,- Pension
oder 38% vom Letztbezug (2650)
Pro Jahr früher: 5,1%: 3x5,1=15,3%
Richtig zum Fürchten
55. Altrecht
Vor 1955 geboren
Neurecht
Nach 1955 geboren, erst ab 2005
gearbeitet
„Gemischtes Recht“
Nach 1955 geboren, vor 2005
gearbeitet
Pension wird nach dem
ASVG berechnet
Pension wird nach dem
APG berechnet
Pension wird mittels
Parallelrechnung
berechnet
Pensionsberechnung bisherBerechnung ab 2014
Läuft bis 2021 aus
Läuft Entfällt ab 2014
58. 29.2.2012
„Angesichts der bevorstehenden demographischen
Entwicklungen, den Budgetkonsolidierungs-
Erfordernissen und den damit einhergehenden
notwendigen Anpassungen im staatlichen
Pensionsbereich gibt es keine Alternative zur privaten
Pensionsvorsorge“, betont Schenz, seines Zeichens
Kapitalmarktbeauftragter im Finanzministerium
(BMF).
59. Auch der jüngste OECD-Pensionsbericht belegt, dass
sich das deutsche Pensionssystem im Vergleich zu
Österreich durch eine niedrige Ersatzrate von maximal
43 % des Letztgehaltes und ein hohes Pensionsalter
auszeichnet.
2011
60.
61. Die Pensionsreform des Bundes beschert jungen
Beamten massive Kürzungen. Grund ist die Anpassung
an die auch für Arbeiter und Angestellte geltende
ASVG-Pension. Während ältere Beamte noch mit bis zu
80 Prozent des Letztbezuges in Rente gehen konnten,
müssen sich ab Ende der 70er Jahre geborenen
Staatsdiener im Ruhestand mit nur noch 38 Prozent des
Letzteinkommens begnügen. Rechnungshof 18.
September 2009, 11:04
2009
63. Die allgemeine Ersatzrate - das Verhältnis zwischen
dem Durchschnittslohn und der Durchschnittspension -
wird laut Mayrhuber auf 31 Prozent im Jahr 2050
sinken. (Christine Mayrhuber vom Wirtschafts-
Forschungsinstitut (WIFO) gegenüber ORF.at.
7.6.2011)
7.6.2011
64.
65. Was sollten Sie tun
• Pensionskontoauszug besorgen (mit Hilfe Ihres
Pensionsexperten)
• Auswirkungen der Pensionsreformen bisher auf
persönlicher Basis erklären lassen
• Schätzung in die Zukunft machen
• Andere „Problembereiche“ mit einbeziehen
(Erwerbsunfähigkeit, Pflege)
• Getroffene Maßnahmen überprüfen
• Gegebenenfalls „Lücken“ schließen