Biografie * 1568 in Brüssel; † Januar 1625 in Antwerpen Maler der niederländischen Renaissance, bekannt für seine Darstellungen des bäuerlichen Lebens im Flandern des 16. Jahrhunderts. Bruegel bewunderte Hieronymus Bosch, was sich sowohl in der Themenwahl wie auch in der Gestaltung widerspiegelt: Seine Gemälde sind oft extrem detailreich (Wimmelbilder) voller Anspielungen.
Der Turmbau von Babel 1563, Kunsthistorischen Museum, Wien Inhalt: Turmbau von Babel in Bruegels Heimat, Antwerpen, übertragen. Interpretation: Antwerpen avancierte zu einer führenden Handelsmetropole. Verwirrung der Leute durch das enorme Wachstum der Stadt, das Aufeinanderprallen von verschiedensten Kulturen und Sprachen, die Zersplitterung der Religion (kath. Kirche, Reformation, versch. Sekten – Bruegel musste sich scheinbar auch mit einem Ortswechsel von einer Sekte lösen). Turm als Symbol für menschliche Selbstüberschätzung, Ehrgeiz, Hochmut und Vergänglichkeit. Vergeblichkeit des Bauunterfangens wird deutlich beim näheren Betrachten des Gebäudes: Auf gleicher Stufe sehen vollständige Bauabschnitte neben kaum begonnen Elementen. Trotz präziser und detailreicher Darstellung der Einzelarbeiten bleibt das Ganze ein chaotischer Ameisenhaufen, der nie fertig wird. König: Handwerker wirft sich zu seinen Füssen (Haltung unüblich für jene Zeit) Antwerpen: Extrem dicht gebaut Naturgetreue Wiedergabe eines Krans: Tretrad, mit Seil wird Block zusätzlich gelenkt Fantasiegebäude aus dem Altertum an europäische Verhältnisse angepasst Mögliche weitere Botschaft: Auflehnung gegen Unterdrückung durch Übermacht (spanische Herrschaft über Niederlande, übermächtige katholische Kirche, die durch die Ideen der Reformation in Bedrängnis gerät).
Fantasiegebäude aus dem Altertum an europäische Verhältnisse angepasst
Naturgetreue Wiedergabe eines Krans: Tretrad, mit Seil wird Block zusätzlich gelenkt
Antwerpen: Extrem dicht gebaut
König: Handwerker wirft sich zu seinen Füssen (Haltung unüblich für jene Zeit)
Zitate, Parodien des Bildes: Turmbau wird immer wieder als Symbol für menschlichen Grössenwahn verwendet: Titelblatt Stern
Plakat für WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft)
Fotomontage mit Kühlturm
Die Sprachverwirrung von Gustave Doré, 1865
Bauernhochzeit 1568, Kunsthistorischen Museum, Wien Hochzeit in einer Scheune, lebhaftes Gedränge; Braut hervorgehoben durch grünes Tuch (gefaltete Hände deuten auf Brauch, dass Braut keinen Finger rühren durfte), Bräutigam nicht erkennbar; Männer tragen Teller (Grüze?) auf Holztür herein, Bierausschank auf der linken Seite, Dudelsackbläser schaut sehnsüchtig nach dem Essen Unüblich für jene Zeit: Leben der einfachen Leute im Fokus Parodie: Asterix bei den Belgiern
Zitat von Uderzo: Asterix bei den Belgiern
Schlaraffenland Schlaraffenland («Land der faulen Affen», fiktives Land aus dem deutschen Märchen): Alles im Überfluss vorhanden (Flüsse aus Milch, Honig oder Wein statt Wasser – Häuser aus Kuchen… Faulenzertum ist oberstes Gebot. Wer hinein will, muss sich durch eine Mauer von Reisbrei fressen. – > Quasi Parodie auf das Paradies Bei Bruegel: Landarbeiter, Ritter und Lehrer liegen mit vollen Bäuchen unter Baum mit integrierter Tischplatte. Materieller Überfluss als Sehnsucht in einer Zeit des sozialen Elends.
Sprichwörter Über 100 Personen versinnbildlichen auf z.T. groteske Art holländische Sprichwörter