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Was Sie schon immer über
barrierefreie PDFs wissen
          wollten
                Markus Erle, Wertewerk




 Daisy 2009 - Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten
                          Leipzig, 22.09.2009
Wertewerk

• Spezialagentur für barrierefreie
  Kommunikation und Information
• Seit 2003
• Tübingen
Wertewerk
• Accessibility und Usability:
  Beratung, Schulung, Coaching
• Barrierefreies Web und Leichtes Web
• Barrierefreie PDF-Lösungen
• Barrierefreie User Interfaces
• Barrierefreies E-Learning
Wertewerk
• BIENE Wettbewerb:
  Shortlist 2004,
  Silber und Bronze 2008
• Liste 95plus
• führend im Bereich
  barrierefreies PDF und
  barrierefreie Lösungen für
  Menschen mit
  Lernschwierigkeiten
PDF


1. Wo liegen die Hürden?
2. Strukturierte
   Dokumente - das                PDF
   Grundprinzip verstehen
3. Merkmale
4. WCAG 2.0 und PDF
5. Qualitätssicherung als
   Herausforderungen
6. Der Mythos Knopfdruck
7. Muss ich ein Acrobat
   sein? - Werkzeuge und
   Workflows
                            PDF
8. Wünsche an Adobe
1.
Wo liegen die wahren
           Hürden?
     • beim Autor?
     • beim Ersteller?
     • bei der Technik?
     • beim Nutzer?
     • Oder doch beim Dokument?
1.
„Entscheidend ist, was
          hinten rauskommt“*
        •     Hürden im Dokument

        •     Hürden beim Nutzer

            ‣     Wissen, wie ich die Barrierefreiheitseigenschaften nutzen kann

        •     Hürden bei der Technik

            ‣     Autorenprogramme
            ‣     Konvertierungsprogramme
            ‣     Editorenprogramme
            ‣     Reader
            ‣     Assistive Technologien

     * Helmut Kohl in einer Pressekonferenz am 31. August 1984; zitiert in: DER SPIEGEL, 3. September 1984
1.
„Entscheidend ist, was
          hinten rauskommt“*

        •     Hürden beim Ersteller

            ‣     Wann ist ein Dokument barrierefrei?

        •     Hürden beim Autor

            ‣     Struktur und Semantik anlegen




     * Helmut Kohl in einer Pressekonferenz am 31. August 1984; zitiert in: DER SPIEGEL, 3. September 1984
1.
Was wir uns merken
           sollten

     • Probleme im weiten Feld der
       Barrierefreiheit sollten dort gelöst werden,
       wo sie am unaufwändigsten und
       nachhaltigsten für die Gesamtheit aller
       Beteiligten gelöst werden können



1.
2.

Strukturierte Dokumente -
das Grundprinzip verstehen
Praxis bisher


        • Layout und
          Inhalt in einem
          Gefäß vermischt
        • keine
          semantischen
          Informationen




2.
Praxis bisher




2.
Grundprinzip
     strukturierter Dokumente



        Layout   Inhalt   Struktur




2.
Der Screenreader kümmert
     sich nicht um das Aussehen



         Layout   Inhalt   Struktur




2.
Die Art der Präsentation
             anpassen



       Layout   Inhalt   Struktur




2.
Die Art der Präsentation
             anpassen



                Inhalt   Struktur




2.
Die Art der Präsentation
             anpassen



                       Struktur




2.
Die Art der Präsentation
             anpassen




2.
Struktur und Semantik
         von Anfang an
     • Der Autor muss daran denken
     • Das Programm muss es ermöglichen
     • Die Konvertierung in multiple Formate
       inklusive Übernahme der semantischen
       Informationen muss möglich sein
       („Allformat“)

2.
3.

Merkmale und Mindestanforderungen
   für barrierefreie PDF-Dateien
Grundlage

     • WCAG 2.0
     • BITV
     • BIK-Test
     • PDF/UA
     • Nutzertests
3.
Mindestanforderungen
     •   Text als Text - klar, oder?
     •   korrekte Tags für Überschriften, Listen, Links, Bilder und Tabellen (inklusive
         korrekte Rollen!)
     •   korrekte und sinnvolle Reihenfolge für Vorlesen, Umfließen und Tabben
     •   Alternativtexte
     •   externe Verknüpfungen / Links
     •   Schrift-/Hintergrundfarbe anpassbar
     •   Korrekte Zeichencodierung
     •   Lesezeichen in der Startansicht
     •   Grundsprache und Sprachwechsel auf Absatzebene (Block Level)
     •   Fenstertitel


3.
Sprachwechsel - englisch
Sprachwechsel türkisch
Zusätzliche
                Anforderungen

     •   keine harten Trennstriche
     •   Sprachwechsel auf Wortebene
     •   elegante Fußnoten-Lösung
     •   interne Verknüpfungen
     •   und vieles mehr




3.
4.


WCAG 2.0 und PDF
4. Prinzip: Robust


     • korrekte Rollenzuordnung für
       möglichst hohe Kompatibilität




4.
Mit korrekten
     Formatvorlagen formatiert
     <H1>
     <H2>
     <P>
     <H3>
     <P>

4.
„Mit der Hand am Arm“ -
     manuell formatiert

     <Standard>
     <Standard>
     <Standard>
     <Standard>


4.
Mit Formatvorlagen, keine
     Semantik

     <16pt fett>
     <14pt fett>
     <12pt>
     <12pt fett>
     <12 pt>

4.
Grundproblem:
     Zuordnung problematisch
     <Überschrift1>
     <Heading1>
     <H1>
     <Head_18pt_bold>
     Rolle H1 zuordnen

4.
Rollen
5.

Qualitätssicherung als
 Herausforderung
Qualitätssicherung
        in 3 Stufen
         A Automatische Prüfung


            B Manuelle Prüfung


       C Härtetest mit Screenreader


5.
A
     Automatische Prüfung
     • automatische Prüfung in Adobe Acrobat
       Professional
     • nützliches Werkzeug
     • 0 Fehler bedeuten aber kein barrierefreies
       Dokument (und anders herum)


5.
B
         Manuelle Prüfung

     • visuelle Tag-Baum-Prüfung
     • Reihenfolge für Vorlesen und Umfließen
     • semantische Prüfung

5.
C
     Härtetest mit Vorlesesoftware
     • Letztlicher Test der praktischen
       Barrierefreiheit
     • interpretierbare Zeichen
     • Navigierbar
     • komplexe Elemente (verschachtelte
       Tabellen beispielsweise)

5.
6.


Der Mythos Knopfdruck
Der Mythos
               Knopfdruck
     • betrifft das Erstellen:
       Ja, der Mythos lebt!
     • betrifft das Überprüfen:
       naja, das belassen wir lieber im Reich der
       Mythen


6.
7.

 Muss ich ein Acrobat sein? -
 Werkzeuge und Workflows
zum Erstellen und Bearbeiten
Akrobatik

     Unter Akrobatik (über Französisch acrobate, von griechisch
     ακροβατώ „auf Zehenspitzen gehen“, aus άκρος „hoch“
     und βαίνειν „gehen“), versteht man allgemein körperliche
     Bewegungen, die hohe koordinative und konditionelle
     Anforderungen an den Ausübenden stellen. Dazu gehören
     beispielsweise Überschläge, Salti und komplizierte Sprünge
     bzw. statische Figuren wie menschliche Pyramiden.
     Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Akrobatik




7.
Werkzeuge und Workflows
          zum Erstellen und Bearbeiten



     • Textverarbeitung
     • Layoutprogramme
     • Automatisierte Erstellung über XML
     • Weitere Werkzeuge

7.
Textverarbeitung
     •   Konvertierung über Adobe PDFMaker

         -   Microsoft Office / Lotus Notes

         -   Problematisch: Sprachwechsel, Rolle,
             Startansicht, Lesezeichen, Tab-Reihenfolge

     •   Eigene PDF-Konvertierung

         -   Word 2007 (ähnlich wie oben)

         -   OpenOffice 3 (nur Tab-Reihenfolge muss noch
             festgelegt werden)
7.
aus OpenOffice 3




7.
Layoutprogramme
     •   Adobe InDesign

         -   Tags für Überschriften / Bilder und Grafiken /
             Bildunterschrift / Zitat (absatzweise) /
             Hintergrund
         -   Alternativtexte
         -   Vorlese-Reihenfolge
         -   Liste (1. Ebene)
         -   Lesezeichen nur bedingt

7.
InDesign: Tags anlegen
Flyer Wickelfalz




7.
Automatisierte
      Erstellung über XML
     • bisher: „normales“ PDF aus XSL-FO
       (Extensible Stylesheet Language Formatting
       Object) über Renderer Interface
     • neu: barrierefreies PDF aus XSL-FO über
       Renderer Interface


7.
Automatisierte
     Erstellung über XML
                                     Datenbank




     XSL         XSL-FO                XML



             Renderer Interface




           PDF              bf PDF
7.
Weitere Werkzeuge
     • NetCentric Commonlook
     • NetCentric PAW
     • spezielle PlugIns für Adobe InDesign
     • xyMedia TagRenamer
     • axesPDF Processor (für Word, InDesign,
       Quark - weitere denkbar)

7.
8.

„Wir sind das Volk“ -
Wunschliste an Adobe
Wunschliste an Adobe
     •   Umfließen

     •   Lesezeichen aus Tags

     •   Adobe PDFMaker unterstützt Gliederungsebenen
         zu korrekten Überschriften-Tags

     •   Erwartbarkeit der Ergebnisse

     •   Abstimmung der Programme untereinander

     •   Indesign XML-Tags zu PDF-Tags

8.
Fazit

„Hüllenlose“ PDF-Dokumente lassen
sich ebenso „schnell“ erzeugen wie
barrierefreies HTML.
Man benötigt dazu Struktur und
Semantik von Anfang an.
Fragen und Diskussion


     Markus Erle, Wertewerk

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Was Sie schon immer über barrierefreie PDFs wissen wollten

  • 1. Was Sie schon immer über barrierefreie PDFs wissen wollten Markus Erle, Wertewerk Daisy 2009 - Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten Leipzig, 22.09.2009
  • 2. Wertewerk • Spezialagentur für barrierefreie Kommunikation und Information • Seit 2003 • Tübingen
  • 3. Wertewerk • Accessibility und Usability: Beratung, Schulung, Coaching • Barrierefreies Web und Leichtes Web • Barrierefreie PDF-Lösungen • Barrierefreie User Interfaces • Barrierefreies E-Learning
  • 4. Wertewerk • BIENE Wettbewerb: Shortlist 2004, Silber und Bronze 2008 • Liste 95plus • führend im Bereich barrierefreies PDF und barrierefreie Lösungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten
  • 5. PDF 1. Wo liegen die Hürden? 2. Strukturierte Dokumente - das PDF Grundprinzip verstehen 3. Merkmale 4. WCAG 2.0 und PDF 5. Qualitätssicherung als Herausforderungen 6. Der Mythos Knopfdruck 7. Muss ich ein Acrobat sein? - Werkzeuge und Workflows PDF 8. Wünsche an Adobe
  • 6. 1.
  • 7. Wo liegen die wahren Hürden? • beim Autor? • beim Ersteller? • bei der Technik? • beim Nutzer? • Oder doch beim Dokument? 1.
  • 8. „Entscheidend ist, was hinten rauskommt“* • Hürden im Dokument • Hürden beim Nutzer ‣ Wissen, wie ich die Barrierefreiheitseigenschaften nutzen kann • Hürden bei der Technik ‣ Autorenprogramme ‣ Konvertierungsprogramme ‣ Editorenprogramme ‣ Reader ‣ Assistive Technologien * Helmut Kohl in einer Pressekonferenz am 31. August 1984; zitiert in: DER SPIEGEL, 3. September 1984 1.
  • 9. „Entscheidend ist, was hinten rauskommt“* • Hürden beim Ersteller ‣ Wann ist ein Dokument barrierefrei? • Hürden beim Autor ‣ Struktur und Semantik anlegen * Helmut Kohl in einer Pressekonferenz am 31. August 1984; zitiert in: DER SPIEGEL, 3. September 1984 1.
  • 10. Was wir uns merken sollten • Probleme im weiten Feld der Barrierefreiheit sollten dort gelöst werden, wo sie am unaufwändigsten und nachhaltigsten für die Gesamtheit aller Beteiligten gelöst werden können 1.
  • 11. 2. Strukturierte Dokumente - das Grundprinzip verstehen
  • 12. Praxis bisher • Layout und Inhalt in einem Gefäß vermischt • keine semantischen Informationen 2.
  • 14. Grundprinzip strukturierter Dokumente Layout Inhalt Struktur 2.
  • 15. Der Screenreader kümmert sich nicht um das Aussehen Layout Inhalt Struktur 2.
  • 16. Die Art der Präsentation anpassen Layout Inhalt Struktur 2.
  • 17. Die Art der Präsentation anpassen Inhalt Struktur 2.
  • 18. Die Art der Präsentation anpassen Struktur 2.
  • 19. Die Art der Präsentation anpassen 2.
  • 20. Struktur und Semantik von Anfang an • Der Autor muss daran denken • Das Programm muss es ermöglichen • Die Konvertierung in multiple Formate inklusive Übernahme der semantischen Informationen muss möglich sein („Allformat“) 2.
  • 21. 3. Merkmale und Mindestanforderungen für barrierefreie PDF-Dateien
  • 22. Grundlage • WCAG 2.0 • BITV • BIK-Test • PDF/UA • Nutzertests 3.
  • 23. Mindestanforderungen • Text als Text - klar, oder? • korrekte Tags für Überschriften, Listen, Links, Bilder und Tabellen (inklusive korrekte Rollen!) • korrekte und sinnvolle Reihenfolge für Vorlesen, Umfließen und Tabben • Alternativtexte • externe Verknüpfungen / Links • Schrift-/Hintergrundfarbe anpassbar • Korrekte Zeichencodierung • Lesezeichen in der Startansicht • Grundsprache und Sprachwechsel auf Absatzebene (Block Level) • Fenstertitel 3.
  • 26. Zusätzliche Anforderungen • keine harten Trennstriche • Sprachwechsel auf Wortebene • elegante Fußnoten-Lösung • interne Verknüpfungen • und vieles mehr 3.
  • 28. 4. Prinzip: Robust • korrekte Rollenzuordnung für möglichst hohe Kompatibilität 4.
  • 29. Mit korrekten Formatvorlagen formatiert <H1> <H2> <P> <H3> <P> 4.
  • 30. „Mit der Hand am Arm“ - manuell formatiert <Standard> <Standard> <Standard> <Standard> 4.
  • 31. Mit Formatvorlagen, keine Semantik <16pt fett> <14pt fett> <12pt> <12pt fett> <12 pt> 4.
  • 32. Grundproblem: Zuordnung problematisch <Überschrift1> <Heading1> <H1> <Head_18pt_bold> Rolle H1 zuordnen 4.
  • 35. Qualitätssicherung in 3 Stufen A Automatische Prüfung B Manuelle Prüfung C Härtetest mit Screenreader 5.
  • 36. A Automatische Prüfung • automatische Prüfung in Adobe Acrobat Professional • nützliches Werkzeug • 0 Fehler bedeuten aber kein barrierefreies Dokument (und anders herum) 5.
  • 37. B Manuelle Prüfung • visuelle Tag-Baum-Prüfung • Reihenfolge für Vorlesen und Umfließen • semantische Prüfung 5.
  • 38. C Härtetest mit Vorlesesoftware • Letztlicher Test der praktischen Barrierefreiheit • interpretierbare Zeichen • Navigierbar • komplexe Elemente (verschachtelte Tabellen beispielsweise) 5.
  • 40. Der Mythos Knopfdruck • betrifft das Erstellen: Ja, der Mythos lebt! • betrifft das Überprüfen: naja, das belassen wir lieber im Reich der Mythen 6.
  • 41. 7. Muss ich ein Acrobat sein? - Werkzeuge und Workflows zum Erstellen und Bearbeiten
  • 42. Akrobatik Unter Akrobatik (über Französisch acrobate, von griechisch ακροβατώ „auf Zehenspitzen gehen“, aus άκρος „hoch“ und βαίνειν „gehen“), versteht man allgemein körperliche Bewegungen, die hohe koordinative und konditionelle Anforderungen an den Ausübenden stellen. Dazu gehören beispielsweise Überschläge, Salti und komplizierte Sprünge bzw. statische Figuren wie menschliche Pyramiden. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Akrobatik 7.
  • 43. Werkzeuge und Workflows zum Erstellen und Bearbeiten • Textverarbeitung • Layoutprogramme • Automatisierte Erstellung über XML • Weitere Werkzeuge 7.
  • 44. Textverarbeitung • Konvertierung über Adobe PDFMaker - Microsoft Office / Lotus Notes - Problematisch: Sprachwechsel, Rolle, Startansicht, Lesezeichen, Tab-Reihenfolge • Eigene PDF-Konvertierung - Word 2007 (ähnlich wie oben) - OpenOffice 3 (nur Tab-Reihenfolge muss noch festgelegt werden) 7.
  • 46. Layoutprogramme • Adobe InDesign - Tags für Überschriften / Bilder und Grafiken / Bildunterschrift / Zitat (absatzweise) / Hintergrund - Alternativtexte - Vorlese-Reihenfolge - Liste (1. Ebene) - Lesezeichen nur bedingt 7.
  • 49. Automatisierte Erstellung über XML • bisher: „normales“ PDF aus XSL-FO (Extensible Stylesheet Language Formatting Object) über Renderer Interface • neu: barrierefreies PDF aus XSL-FO über Renderer Interface 7.
  • 50. Automatisierte Erstellung über XML Datenbank XSL XSL-FO XML Renderer Interface PDF bf PDF 7.
  • 51. Weitere Werkzeuge • NetCentric Commonlook • NetCentric PAW • spezielle PlugIns für Adobe InDesign • xyMedia TagRenamer • axesPDF Processor (für Word, InDesign, Quark - weitere denkbar) 7.
  • 52. 8. „Wir sind das Volk“ - Wunschliste an Adobe
  • 53. Wunschliste an Adobe • Umfließen • Lesezeichen aus Tags • Adobe PDFMaker unterstützt Gliederungsebenen zu korrekten Überschriften-Tags • Erwartbarkeit der Ergebnisse • Abstimmung der Programme untereinander • Indesign XML-Tags zu PDF-Tags 8.
  • 54. Fazit „Hüllenlose“ PDF-Dokumente lassen sich ebenso „schnell“ erzeugen wie barrierefreies HTML. Man benötigt dazu Struktur und Semantik von Anfang an.
  • 55. Fragen und Diskussion Markus Erle, Wertewerk