Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung "Wissenschaftskommunikation erforschen" der Abteilung Wissenschaftskommunikation am Institut für Germanistik des Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Gehalten am 23. April 2015 von Prof. Dr. Stephan Ruß-Mohl (Kommunikationswissenschaft, Universität Lugano).
2. www.ejo.ch
Überblick
1. Zur Einstimmung: Selbstverortung, Spiritus loci,
Fehlentwicklungen im Umfeld
2. Bestandsaufnahme: Langfristige Entwicklung von
Wissenschaftsjournalismus und Wissenschaftskommunikation
3. Folgen und Herausforderungen der Aufmerksamkeitsökonomie,
Medienkonvergenz und Digitalisierung
3. www.ejo.ch
Auf den Schultern von Riesen
(Robert K. Merton)
Die «üblichen Verdächtigen»:
Luhmann, Habermas, Noelle-
Neumann
Forschung zur
Wissenschaftskommunikation:
Hömberg, Peters, Kohring,
Weingart
4. www.ejo.ch
Riesen und Anker
Riesen wirken auch als Anker.
Sie halten einen fest und
versperren mitunter den Blick
auf die veränderte Wirklichkeit
Im konkreten Fall der
Wissenschaftskommunikation:
auf individuelle Leistungen und
(verhaltens-)ökonomische
Grundlagen von Journalismus,
PR, Medienkonvergenz
7. www.ejo.ch
Spiritus loci
- Die Stadt, in der der Querdenker Peter Sloterdijk lehrt – der Autor
der «Zynischen Vernunft»
- Die Stadt, in der der soeben verstorbene Klaus Tschira mit seiner
Grossspende die Aktivitäten des NaWik möglich gemacht hat:
Stiftungsziel, Wissenschaftler darin stärken, ihre Arbeit der
Gesellschaft verständlich zu machen.
- 5-Uhr-Morgen-Schock: Nicht einfach nur Vorhandenes
kondensieren…
8. www.ejo.ch
Spiritus loci
«Der findige Wissenschaftsjournalist ist weder Kumpan noch Konkurrent
des Wissenschaftlers, sondern dessen funktionelles Komplement, das
die Informationslage um Beiträge ergänzt, welche die Wissenschaft
nicht erbringen und die Wissensgesellschaft nicht entbehren kann»
«Als Agent der Gelegenheitsvernunft untersucht er die Verhältnisse am
Ort des Geschehens, befragt im Streitfall die Parteien und Dritte…»
Helmut F. Spinner
Quelle: Spinner, Helmut F. (1987) Das «wissenschaftliche Ethos» als Sonderethik des Wissens,
Tübingen: Mohr-Siebeck, 99 f.
9. www.ejo.ch
Spiritus loci
Helmut F. Spinners Plädoyer für einen
«findigen Wissenschaftsjournalismus»
«…der Wissenschaftsjournalist macht eigenständige Erkenntnisarbeit in
problemlösender Absicht»
«…unternehmerischer (Wissenschafts-)Journalist (ist) derjenige,
welcher die News vor Ort jagt, um sie in den gesellschaftlichen
Problemlösungsprozess als Kontrollinformation einzubringen.»
Quelle: Spinner, Das «wissenschaftliche Ethos» als Sonderethik des Wissens, Tübingen: Mohr-
Siebeck 1987, 96, 87u. 93
10. www.ejo.ch
Ineffizienz und Betrug -
von «der Wissenschaft» geduldet
• Mittelverschwendung – nicht nur in der Medizin (Lancet-Serie
• Fragwürdige Publikationszwänge, Rankings, Peer Reviews
• Inflation von Fachzeitschriften, damit einhergehend Korruption
• Organisierte Unverantwortlichkeit von Gremien
• Hilflosigkeit im Umgang mit Cybermobbing etc.
15. www.ejo.ch
Aufmerksamkeits-
Ökonomie: Hinterbühne
Transaktionen zwischen Journalismus and
Quellensystem
Öffentlicher Raum –
Journalisten als
Gatekeeper
und Rechercheure
Seeks tomaximize
his own “profits”
Quellensystem
PR Experten als
Gatekeeper
Aufmerksamkeit
Information – Halbe Wahrheit,
aber keine Halbwahrheiten
“subsidies” (Oscar Gandy, 1982)
“nudging” (Sunstein/Thaler, 2008)
17. www.ejo.ch
Wissenschafts-PR und
Wissenschaftsjournalismus
in der Aufmerksamkeits-Ökonomie
Marktmodell: „normale“ Routine
PR1
PR2
PRn
NR1
NR2
NRn
Tauschbeziehungen
Nachrichten vs.
Aufmerksamkeit
(Win-Win Situationen)Wettbewerb
zwischen PR-
Einheiten
Wettbewerb
zwischen
Redaktionen
Bypassing
Strategien:
Stakeholder-Ansprache
unter Umgehung
der Journalisten
Bypassing
Strategien:
Recherche
unter Umgehung
der PR-Einheiten
21. www.ejo.chSource: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 11.5.02
“An ihnen kommt keiner
vorbei…”
Fachkomptenz oder
Medienkompetenz?
Die Medien präsentieren immer
dieselben Forscher...
Rechercheökonomie
23. www.ejo.ch
Bestätigung des Trends in
Deutschland
Vergleich der Wissenschaftsberichterstattung von FAZ, Welt, und
Süddeutscher Zeitung 2003/04 und 2006/07:
Auslöser für Artikel mit wissenschaftlichem Bezug sind immer öfter
Naturkatastrophen, politische Debatten, o.ä.
Orientierung an den Nachrichtenwerten „Nähe“ und „Relevanz“
Wissenschaftliches Publikum und Standards stehen weniger im
Mittelpunkt
Mehr Zitate von Experten (statt aus wissenschaftlichen
Fachzeitschriften)
Quelle: Holger Wormer et al.
25. www.ejo.ch
“Gute, alte Zeit”:
Profitable Medien
PR Publika
Werbung
Direkte Subventionen:
50-100 Prozent der
Kosten von
Medienproduktion
0-50 Prozent der Kosten
von Medienproduktion
(direkte Finanzierung)
Indirekte Subvention:
Ca 20 - 50 % der
Redaktionskosten
durch Zulieferungen
Journalismus
Nicht berücksichtigt:
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk
50 –100 %
indirekte
Finanzierung
100%
50 %
100%
50 %
50 %
0 %
50 %
0 %
26. www.ejo.ch
Journalismus
im Bermuda-Dreieck
PR Publika
Werbung
Journalis-
mus
- nimmt überhand (drei-
bis vierfach)
- nutzt die geöffneten
Schleusen in
geschrumpften
Redaktionen
- ersetzt zum Teil
Werbung
- wandert ins Internet
- dort herrscht Wettbewerb, die
Margen schrumpfen
- Kleinanzeigen gibt es gratis
- wandern ins Internet
- Zahlungsbereitschaft
geht gegen Null (online
„Gratis“produkte)
28. www.ejo.ch
Alles hat seinen Preis: “There is no such thing as a free lunch“.
(Milton Friedman 1975)
„Wer zahlt, schafft an.“
Gratiskultur?
Ökonomen-Binsenwahrheit:
29. www.ejo.ch
„Public Relations wird vom Journalismus unabhängiger, während
der Journalismus immer mehr in die Abhängigkeit von der PR
gerät.“
John Lloyd/ Laura Toogood, Reuters
Institute for the Study of Journalism,
Oxford
„Die Bullshit-Daten-Woge nimmt überhand, und jetzt ist es an uns,
herauszufinden, wie wir von ihr nicht fortgeschwemmt werden.“
Jacob Harris, Software Architect,
New York Times
Quellen: Jacob Harris (2014): A wave of PR Data, in: Nieman Journalism Lab v. 17.12.2014
John Lloyd/Laura Toogood (2014): Journalism and PR. News Media in the Digital Age, London: I.B. Tauris & Co
PR-Aufrüstung –
redaktionelle Abrüstung
32. www.ejo.ch
Aufgabengebiete:
• Betreuung Webseite
• „Beziehungspflege“ (Politik etc.)
• Interne Kommunikation
• Publikationen (Jahresberichte, Newsletters, Periodika)
• Studentenwerbung, Info-Material (Flyer, Broschüren etc. )
• Veranstaltungsorganisation
• Technischer Support
Also: Nicht nur Medienarbeit
Kommunikations-Aktivitäten
der Universitäten
33. www.ejo.ch
Medienarbeit
Schweizer Universitäten
2009 2015
Vollzeitstellen ca. 21 ca.26
Mitarbeiter 28 38
Entwicklung in den Jahren davor
Ausbau 7 7
gleichbleibend 4 2
weniger Ressourcen 1 2 (SG, GE)
Basis: 12 Universitäten in 2009 / 11 Universitäten in 2015 (Keine Angaben von UNIFR)
Quelle: Internetseiten Universitäten, Telefoninterviews (2009) und E-Mails (2015) mit Leitern
Kommunikationsabteilung, zuständigen Mitarbeitern, Dez 2008/Jan 2009 und April-März 2015
34. www.ejo.ch
Eigenpublikationen
• Alle Universitäten publizieren ein eigenes Magazin.
• Austrocknung des Marktes für redaktionell unabhängige
Wissenschaftsmagazine durch die universitätseigenen Titel
Basis: 12 Universitäten
Quelle: Internetseiten Universitäten, E-Mails mit Leitern Kommunikationsabteilung,
zuständigen Redaktoren, März-April 2015
35. www.ejo.ch
Eigenpublikationen 2015
• Je Uni mindestens eine Zeitschrift, die meisten haben zwei bis
drei Plattformen (Zeitschriften, Magazine, Zeitungen, Newsletter,
Blogs).
• Zeitschriften/Magazine erscheinen meist 3x, 4x oder 6x im Jahr.
• Eine Zeitschrift erscheint 8x (Technologist, TH Lausanne –
zusammen mit anderen THs in Dänemark, Deutschland und den
Niederlanden) zwei 12 x (Flash, ETH Lausanne, Uniscope,
Universität Lausanne).
• Auflage zwischen 2 000 (UniluAKTUELL, Uni Luzern), und 58 000
(Globe, ETH Zürich).
• Im Schnitt: ~12 000 Exemplare
Basis: 12 Schweizer Universitäten: Quellen: Internetseiten der Universitäten, E-Mail-
Auskünfte der Leiter der Kommunikationsabteilungen/zuständigen Redaktoren, März-
April 2015; ohne Universität Genf. Daten teilweise lückenhaft
39. www.ejo.ch
Medienarbeit
Schweizer Universitäten 2009
Auffällig:
• Sozialwissenschaften/Wirtschaft im Vergleich zu „klassischen“
Wissenschaften unterrepräsentiert
Medizin/Technik/Naturwissenschaften = 175 Medienmitteilungen
Sozialwissenschaften/Wirtschaft = 49 Medienmitteilungen
Basis: 12 Universitäten
Quelle: Internetseiten Universitäten
40. www.ejo.ch
Absurditäten
in der Schweiz
Schweizer Depeschenagentur (sda) seit 2008 mit neuer
Wissenschaftsredaktion:
80%-Stelle Deutsch, 20%-Stelle Französisch
5 bis 10 Meldungen pro Tag
Keine Angaben zur Nutzung in den Redaktionen
Teilfinanzierung durch Swissuniversities (Rektorenkonferenz) und
Schweizer Nationalfonds
Quelle: Telefoninterview mit RedaktionsleiterJan. 2009; E-Mail Bestätigung der fortdauernden
Finanzierung vom Februar 2015 durch Swissuniversities
41. www.ejo.ch
• Gebhard Rüf Stiftung/Stiftung Mercator Schweiz
• 368 000 Fr. jährlich, 4100 Fr. pro Seite
• Direkte Nutzniesser: Tamedia and Scitec Media
• PR-Agentur liefert Wissenschaftsjournalismus zu
Absurditäten in
der Schweiz
Stiftungsfinanzierte Wissenschaftsredaktion
im hochprofitablen Gratisblatt
44. www.ejo.ch
Nichts für Schwarz-Weiss-Maler
Realistischere Annahme: (Wissenschafts-)Journalisten als
auch PR-Leute handeln nicht nur eigeninteressiert und
rational.
Als Menschen bedienen sie sich Heuristiken.
Dabei unterlaufen oftmals Denkfehler, die angesichts von
Wiederholungsgefahr sogar „berechenbar irrational“ (Ariely
2008) sein können.
Chancen, Risiken, Nebenwirkungen
der Verhaltensökonomie
45. www.ejo.ch
Mosaiksteine:
Auch (Wissenschafts-)Journalisten und PR-Leute
unterliegen selektiver Wahrnehmung.
werden zu „Victims of Groupthink“ (Janis 1972).
haben einen Sensus für Fairness/Altruismus.
Wissenschaftskommunikation
und Verhaltensökonomie
46. www.ejo.chSlide 46
Mosaikstein:
„Zero cost craze“
Wenn etwas nichts kostet, verhalten wir
uns irrational – die versteckten Kosten von
“zero cost” werden erst später sichtbar
im (Wissenschafts-)Journalismus:
Glaubwürdigkeitsverluste verringern
Zahlungsbereitschaft der Publika
in der (Wissenschafts-)PR:
Glaubwürdigkeitsverlust des
Journalismus entwertet auch PR über
Massenmedien
47. www.ejo.ch
Redaktionen ruinieren mit ihrer Bereitschaft,
PR-Botschaften ohne „added value“ in
„Journalismus“ zu verwandeln, ihr eigenes
Geschäftsmodell gleich doppelt:
Glaubwürdigkeitsverluste beim Publikum
Weniger Werbeerlöse
Mosaikstein: “Zero Cost Craze”
48. www.ejo.ch
Herausforderung an Medienunternehmen:
Kommunizieren wie Max Havelaar oder die
Teekampagne.
Mosaikstein:
Sinn für Fairness
49. www.ejo.ch4/23/2015 Slide 49
Mosaikstein: Herdentrieb
Treibende Kraft – nicht nur in der Medienindustrie und in Redaktionen
Medienverantwortliche, auch Wissenschaftsjournalisten, folgen
Cheerleaders – und werden zu victims of groupthink (Janis) und von
social proof.
PR-Leute nutzen und befeuern Issue Cycles
Rationale und irrationale Formen von
Herdentrieb
50. www.ejo.ch
Beispiel: Fukushima – Ausstieg aus der
Kernenergie (Kepplinger/Lemke, 2012),
Deutschland/Schweiz versus
Frankreich/U.K.
Unterschiedliche Thematisierung des
Unglücks durch die Medien
Unterschiedliche Policy-Outcomes
Auch: unterschiedliches Spoonfeeding
durch PR?
Ohne Herdentrieb
weniger Medienhypes
52. www.ejo.chSlide 52
Mosaikstein: Overconfidence
und Kontrollillusion
(Wissenschafts-)Journalisten
überschätzen ihre Möglichkeiten,
mit PR-Zulieferungen
angemessen umzugehen – und
unterschätzen, wieviel Zeit sie
dafür bräuchten.
PR
54. www.ejo.ch
Nur 25 % der Journalisten empfindet Beziehung als „eng“, knapp 40 % als
„vertrauenswürdig“; vice versa: fast doppelt so viele PR-Praktiker sehen das so.
Knapp 50 % der PR-Experten glauben (wohl realistischerweise), dass sie einen
grossen Einfluss auf die journalistische Arbeit haben, aber nur knapp 20 % der
Journalisten wollen das wahrhaben.
Noch nicht einmal ein Drittel der Journalisten konzediert, dass ihre Arbeit „viel
schwieriger“ wäre ohne PR-Zulieferungen, PR-Leute konstatieren das mit einer
satten 2/3-Mehrheit.
Beeinflussung: „Mit Argumenten“, meinen 90 % der PR-Leute, aber nur knapp
20 % der Journalisten; „indem sie Anzeigen schalten“, mutmassen ein Drittel der
Journalisten, dagegen weniger als 20 % der PR-Leute.
Overconfidence und
Kontrollillusion Im Journalismus
55. www.ejo.ch
Überschätzte Wirkungsmacht der PR: Annahme, man
könnte als skandalisierte Organisation die
Medienberichterstattung im Moment der Skandalisierung
aktiv steuern.
Anton Hunger: Wer erst einmal von den Medien
skandalisiert wird, dem ist kaum „aus der medialen Patsche“
zu helfen: „Der Verdächtigte ist nackt, das Guckloch in der
Peepshow offen und der den Verdächtigen schützende Spin
Doctor ein zahnloser Tiger“.
Overconfidence
und Kontrollillusion in der PR
56. www.ejo.chSlide 56
Mosaikstein: Reziprozität
(Trivers 1971)
In jeder Branche und Profession gibt es die
ungeschriebenen Regeln:
„Eine Hand wäscht die andere.“
„Eine Krähe hackt der anderen kein Auge
aus.”
„Wie Du mir, so ich Dir.“
Aus Dankbarkeit oder auch
Rachegelüsten wird häufig irrational
entschieden
(Trivers 1971; Falk 2003; Dobelli 2012 25ff).
57. www.ejo.ch
„Geschmierte“ Beziehungen zu Journalisten sind allerdings
nur bedingt belastbar: Im Skandalisierungs-Tsunami kann der
bestochene Journalist nicht gegen das Rudel der anderen
anschreiben.
Die meisten Medien und Journalisten „sind notorisch treulos
und notorisch illoyal. Die grosse Stärke der Medien ist ihre
Illoyalität gegenüber Interessenbindungen.“ Kurt W.
Zimmermann (2013)
Beide Seiten wissen immerhin, dass sie aufeinander
angewiesen sind.
Reziprozität
58. www.ejo.chSlide 58
Mosaikstein: Verlust-Aversion
Das auf den Verlust von Besitztümern
bezogene Konzept lässt sich auch auf
Machtverlust übertragen:
Sowohl Journalisten als auch PR-
Leute reagieren empfindlicher auf
drohenden Machtverlust als auf die
Chance des Machtzugewinns.
Wi
n
Loss
62. www.ejo.ch
Das Ende der Aufklärung?
«Massive digital misinformation» – «Digital wildfires in a
hyperconnected world», one of the «main risks for modern society»
World Economic Forum
66. www.ejo.ch
«Früher gab es Gelehrte, und es waren
wenige. Was aber jetzt deren Platz
eingenommen hat, ist etwas ganz anderes:
ein Gedränge von Fabrikanten, Vertretern
und Verkäufern wissenschaftlicher Kurz-
und Schnittwaren hat den wenigen
Verbrauchern den Zutritt versperrt, da es
ihnen genügt, wenn sie untereinander
Handel treiben.»
Erwin Chargaff, 1982
Quelle: Erwin Chargaff, Warnungstafeln, Stuttgart: Klett-
Cotta 1982, 23
67. www.ejo.ch
Schlussfolgerungen: Was tun?
Im Wissenschaftsbetrieb:
Wissenschafts-PR verstärken (dezentral)
Anreize für Wissenschaftler zur Kommunikation über die
Fachgrenzen hinaus schaffen (in der Forschungsförderung!)
Forschung zur Wissenschaftskommunikation verstärken
68. www.ejo.ch
Schlussfolgerungen: Was tun?
Im Journalismus:
Kontextorientiete und lokale Wissenschaftsberichterstattung
ausbauen
Platz für Sozial- und Geisteswissenschaften schaffen
Personell: Naturwissenschaftlich-technisch-medizinische
Kompetenz stärken
Auf Expertise der Forscher achten – bei Kontroversen:
Quellenvielfalt
Quellen und Berichterstattungsbedingungen offenlegen
Gegenlesen: Auch Forscher-Statements auf sachliche Richtigkeit
prüfen (lassen)
69. www.ejo.ch
Hysterie : Beispiel BSE
Kein nachgewiesener Todesfall, aber höchst reale
Auswirkung der Medien: Sinkender Rindfleischkonsum
Quelle: Roland Schatz, Medien Tenor: Von der Konjunktur- zur Strukurkrise? Präsentation beim
20. Sinclair-Haus-Gespräch, Bad Homburg 9./10.5.2003