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̶G̶̶e̶̶w̶̶a̶̶l̶̶t̶̶f̶̶r̶̶e̶̶i̶̶e̶ Wertschätzende Kommunikation

  1. Gewaltfreie Wertschätzende Kommunikation Einführung und Grundlagen UX Camp West 2016 Alexander Dodig, Katja Busch | 28.08.2016 | #uxcw16
  2. Ist unsere Kommunikation wirklich „gewalttätig“? Gewaltpotenziale unserer Sprache
  3. Moralische Urteile „Das eigentliche Problem ist, dass er immer so unsortiert und chaotisch ist.“ „Du denkst leider bei Besprechungen oftmals nicht richtig mit.“ Verantwortung leugnen „Es gibt Dinge, die man tun muss, ob es einem gefällt oder nicht.“ „Ich habe den Kunden falsch informiert , weil mein Chef es mir so gesagt hat.“ Übung 1: Gewaltpotenzial erkennen Vergleiche anstellen „Ich werde das niemals so gut präsentieren können wie sie.“ „Du arbeitest viel langsamer als deine Kollegen.“ Wünsche als Forderungen „Ich hätte gerne, dass du mehr Verantwortung übernimmst.“ „Ich verdiene mehr Respekt.“
  4. Moralische Urteile • Wir unterstellen Menschen Fehlverhalten oder böse Absicht, wenn sie sich nicht unseren Wünschen gemäß verhalten. • Hierdurch erzeugen wir bei Menschen Abwehrverhalten und Widerstand. Sie handeln schlussendlich nur noch aus Schuldgefühl, Angst oder Scham.
  5. Vergleiche anstellen • Vergleiche sind ebenfalls eine Form von Verurteilung. • Wir tendieren dazu, uns mit als ideal empfunden Menschen zu vergleichen oder negativen Eigenschaften anderer besondere Aufmerksamkeit zu schenken. • In beiden Fällen fühlen wir uns schlecht und blockieren unsere Fähigkeit empathisch zu sein.
  6. Verantwortung leugnen • Wir verdrängen die Verantwortung für unsere eigenen Gefühle, Gedanken und Handlungen, indem wir sie durch distanzierende Floskeln und Sprachanwendungen verschleiern. • Wenn wir uns dieser Verantwortung nicht bewusst sind, führen wir Handlungen aus, ohne sie zu hinterfragen – vielleicht sogar obwohl sie uns unangenehm sind.
  7. Wünsche als Forderungen • Wir glauben, Menschen oder ihr Verhalten dadurch ändern zu können, dass wir unsere Wünsche als Forderungen formulieren. • Hierdurch verknüpfen wir ihre Handlungen implizit mit Lob oder Bestrafung und blockieren eine wertschätzende Art, miteinander zu kommunizieren.
  8. „Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ Dschalal ad-Din ar-Rumi (persischer Dichter)
  9. Lebensentfremdende Kommunikation Meine Position Deine Position Meine Gefühle Deine Gefühle Meine Bedürfnisse Deine Bedürfnisse Lebensentfremdende Kommunikation Inspiriert durch eine Grafik von Penny Walker, http://www.penny-walker.co.uk/
  10. Lebensentfremdende Kommunikation Meine Gefühle Deine Gefühle Meine Bedürfnisse Deine Bedürfnisse Lebensentfremdende Kommunikation Meine Position Deine Position Inspiriert durch eine Grafik von Penny Walker, http://www.penny-walker.co.uk/
  11. Lebensentfremdende Kommunikation Meine Gefühle Deine Gefühle Meine Bedürfnisse, Wünsche und Ziele Deine Bedürfnisse, Wünsche und Ziele Gemeinsame Bedürfnisse, Wünsche und Ziele Meine Position Deine Position Inspiriert durch eine Grafik von Penny Walker, http://www.penny-walker.co.uk/
  12. Bedürfnisse und Anliegen Autonomie Stimmigkeit mit sich selbst Kontakt mit anderen Struktur / Klarheit Physische Existenz / Wohlbefinden Umschreibung im Arbeitsumfeld Arbeit selbst einteilen / Ziele verwirklichen selbst bestimmen / entscheiden können Zeit effizient nutzen dass die Arbeit Sinn macht / erfolgreich ist Entwicklung / Fortschritt machen Kreativität / einen Beitrag leisten / Integrität Authentizität / Glaubwürdigkeit / Einfluss nehmen Wertschätzung / Anerkennung (der Arbeit) Vertrauen / Offenheit / wahrgenommen werden Akzeptanz (der Person) / Verständnis Unterstützung / Rücksichtnahme Teamgeist / Gemeinschaft / Kooperation Respekt / Zugehörigkeit Transparenz / einbezogen sein Absprachen einhalten / Verlässlichkeit Frieden / Harmonie / Kollegialität Balance zwischen Erholung und Aktivität Bewegung / Nahrung für Körper und Geist Quelle: Gabriele Lindemann, „Erfolgsfaktor Menschlichkeit: Wertschätzend führen - wirksam kommunizieren.“, Junfermann, 2012, S. 60
  13. Was ist gewaltfreie Kommunikation (GFK)?
  14. GFK ist eine prozessorientierte Sprache, die auf Vertrauen und Aufmerksamkeit basiert. Gewaltfreie Kommuniaktion (GFK) Sie wurde in den 60er Jahren vom US-amerikanischen Psychologen Marshall B. Rosenberg entwickelt und wird weltweit erfolgreich angewandt.
  15. Es geht darum, wertschätzende Beziehungen aufzubauen, die zu mehr Kooperation und gemeinsamer Kreativität führen. Gewaltfreie Kommuniaktion (GFK)
  16. Es geht nicht darum, andere Menschen zu einem bestimmten Handeln zu bewegen. Gewaltfreie Kommuniaktion (GFK)
  17. 1. Beobachtungen Was hören wir was andere sagen? Was sehen wir was andere tun? 3. Bedürfnisse Welche Bedürfnisse genau stehen hinter diesen Gefühlen? Die vier Komponenten von GFK 2. Gefühle Wie fühlen wir uns, wenn wir diese Handlungen beobachten? 4. Bitten Was kann mein Gegenüber konkret tun, damit unser beider Bedürfnisse erfüllt werden?
  18. 1. Beobachten ohne zu bewerten Die vier Komponenten von GFK
  19. Vermischen wir Beobachtungen mit Bewertungen, neigen Menschen eher dazu, Kritik zu hören.
  20. Beispiel „In Meetings verhält sich Klaus immer total arrogant.“
  21. Beispiel Kein Konkreter Handlungszusammenhang Keine konkrete Zeit Beobachtung und Bewertung in einem Satz „In Meetings verhält sich Klaus immer total arrogant.“
  22. „Gestern im Meeting hat mich Klaus nicht nach meiner Meinung zum Design gefragt. Das hat mich irritiert.“ Beispiel
  23. „Gestern im Meeting hat mich Klaus nicht nach meiner Meinung zum Design gefragt. Das hat mich irritiert.“ Beispiel Konkreter Zeitpunkt Konkreter Handlungszusammenhang Bewertung folgt nach der konkreten Beschreibung der Beobachtung
  24. 2. Gefühle wahrnehmen und ausdrücken Die vier Komponenten von GFK
  25. Es ist wichtig zu unterscheiden zwischen dem was für fühlen und dem was wir denken.
  26. „Ich fühle mich missverstanden.“ Beispiel
  27. „Ich fühle mich missverstanden.“ Beispiel Ist nur eine Einschätzung über die andere Person, keine Gefühlsregung. Sätze mit „fühlen“ drücken nicht zwingend eine Gefühlsregung aus.
  28. Tätergefühle (Pseudogefühle) „Du gibst mir das Gefühl, ich sei nichts wert.“ = „Ich bin deprimiert und ängstlich, weil mir Wertschätzung wichtig ist.“ „Du vernachlässigst mich.“ = „Ich fühle mich einsam und brauche etwas Gesellschaft.“ „Ich fühle mich provoziert.“ = „Ich bin wütend, weil ich Respekt brauche“ „Ich habe das Gefühl, du willst dich drücken.“ =„Ich bin beunruhigt, weil mir Unterstützung wichtig ist.“ „Ich fühle mich ausgenutzt.“ = „Ich bin zornig, weil ich Respekt und Rücksicht brauche!“ „Ich fühle mich total unter Druck gesetzt.“ = „Ich bin sehr angespannt, weil ich meine Entscheidung gerne selbst und in meinem Tempo treffen möchte.“
  29. Tätergefühle (Pseudogefühle) abgelehnt angegriffen ausgenutzt bedrängt bedroht benutzt beschuldigt betrogen eingeengt eingeschüchtert getäuscht gezwungen herabgesetzt hintergangen im Stich gelassen in die Enge getrieben ignoriert lächerlich gemacht manipuliert missachtet missverstanden mit Füßen getreten nicht akzeptiert nicht ernst genommen nicht wertgeschätzt nicht unterstützt niedergemacht provoziert reingelegt übergangen übers Ohr gehauen überwältigt unbeachtet unbedeutend unerwünscht ungehört ungeliebt ungesehen unrespektiert unpassend unter Druck gesetzt unterdrückt unverstanden verarscht verlassen vernachlässigt schuldig
  30. „Ich bin unsicher.“ „Ich bin frustriert.“ „Ich fühle mich mutlos.“ Beispiel Aufrichtige Gefühle
  31. Tipps • Wörter wie „ignoriert“, „angegriffen“ oder „übergangen“ sind lediglich Interpretationen über die möglichen Absichten anderer Menschen. Sie drücken nicht unsere Gefühle aus (“Tätergefühle“). • Es kann daher hilfreich sein, sich einen Gefühlswortschatz anzueignen, mit dem wir ausdrücken können wie wir uns fühlen, wenn unsere Bedürfnisse erfüllt bzw. nicht erfüllt werden.
  32. Quelle: Marshall B. Rosenberg, „Gewaltfreie Kommunikation“, Junfermann, 2012
  33. 3. Bedürfnisse erkennen und akzeptieren Die vier Komponenten von GFK
  34. Was andere sagen oder tun kann Auslöser für Gefühle sein, aber nie ihre Ursache.
  35. „Du denkst leider bei Besprechungen oftmals nicht richtig mit.“ Beispiel
  36. „Du denkst leider bei Besprechungen oftmals nicht richtig mit.“ „Ja, ich sollte in Zukunft aufmerksamer und aktiver sein.“ Beispiel Uns selbst die Schuld geben
  37. „Du denkst leider bei Besprechungen oftmals nicht richtig mit.“ „Du hast kein Recht, sowas zu sagen. Ich denke immer mit!“ Beispiel Abwehrhaltung / anderen die Schuld geben
  38. „Du denkst leider bei Besprechungen oftmals nicht richtig mit.“ „Wenn du sagst, dass ich nicht richtig mitdenke, dann frustriert mich das, denn ich möchte, dass meine Bemühungen anerkannt werden.“ Beispiel … und ausdrücken. Anschließend ... Unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen …
  39. „Du denkst leider bei Besprechungen oftmals nicht richtig mit.“ „Wenn du sagst, dass ich nicht richtig mitdenke, dann frustriert mich das, denn ich möchte, dass meine Bemühungen anerkannt werden. „Bist du frustriert, weil du dir in Besprechungen Feedback von mir wünschst?“ Beispiel … und ergründen. ... die Gefühle und Bedürfnisse anderer wahrnehmen …
  40. Tipps • Unpersönliche Pronomen wie „es“ oder „das“ können ein Hinweis darauf sein, das zugrundeliegende Gefühle verdeckt werden. • Aussagen, in denen nur die Handlungen anderer vorkommen deuten auf fehlende Verantwortung für die eigenen Gefühle hin. • Gleiches gilt, wenn auf „Ich fühle mich, weil …“ eine andere Person als man selbst genannt wird.
  41. 4. Um das bitten, was uns wichtig ist Die vier Komponenten von GFK
  42. Wünsche in positiver Handlungssprache formulieren fördert das zutage, was wir wirklich wollen.
  43. „Ich möchte, dass du mehr Verantwortung übernimmst.“ Beispiel
  44. „Ich möchte, dass du mehr Verantwortung übernimmst.“ Beispiel Vage Ausdrucksweise Keine konkret erfüllbare Handlung
  45. „Wärst du dazu bereit, die nächste Kunden-Präsentation ohne meine Hilfe zu erstellen?“ Beispiel Konkret erfüllbare Handlung Bitte in eindeutiger, positiver Handlungssprache
  46. „Ich traue mir das nicht zu.“ Beispiel
  47. „Ich traue mir das nicht zu.“ „Komm, das kannst du inzwischen doch schon selbst.“ Beispiel
  48. „Ich traue mir das nicht zu.“ „Komm, das kannst du inzwischen doch schon selbst.“ Beispiel Ursache für eigene Enttäuschung wird beim anderen gesucht Rückzug in vage Formulierung Aus der Bitte ist eine Forderung geworden Wertung mit implizitem Vorwurf
  49. „Ich traue mir das nicht zu.“ „Bist du unsicher und brauchst jemanden, der vorher einen Blick auf deine Präsentation wirft?“ Beispiel Konkreter Vorschlag zur Erfüllung gemeinsamer Bedürfnisse Sprecher zeigt Einfühlungsvermögen
  50. Tipps • Je konkreter wir ausdrücken, was wir vom anderen bekommen möchten, desto wahrscheinlicher ist es, dass unsere Bedürfnisse erfüllt werden. • Um Klarheit zu erlangen, dass die gesendete Botschaft richtig empfangen wurde, ist es hilfreich, um Wiedergabe zu bitten. • Es ist eine Bitte, wenn ein Sprecher einfühlsam auf die Bedürfnisse des anderen reagiert. Kritisiert oder verurteilt er, ist es eine Forderung.
  51. Gewaltfreie Kommunikation als Prozess Beobachtung Gefühle Bitten Bedürfnisse
  52. Quellen und Buchempfehlungen
  53. #dareconf London, www.dareconf.com
  54. Mit für euch erstellt. Vielen Dank. Alexander Dodig a.dodig@me-company.de @amjec Katja Busch katja.busch@posteo.de Katja_Busch
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