Der Online- und Digitalisierungstrend ist gerade im Finanzsektor mächtig und unübersehbar; gleichwohl halten die Deutschen gerne an Altvertrautem fest. Wie die repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, wollen die meisten Kunden auch im digitalen Zeitalter auf ihre Bankfiliale nicht verzichten, bleiben bei Fragen der Datensicherheit im Netz sensibilisiert bis skeptisch und bevorzugen – ob beim Online-Kauf oder im Geschäft – eher konventionelle Bezahlverfahren. Das Tempo digitaler Innovation hängt auch von der Bereitschaft des Kunden ab, neue Produkte und Verfahren anzunehmen. Die Banken stehen vor der Herausforderung, ihre Angebote auf den neuesten technologischen Stand zu treiben, gleichzeitig jene Kunden aber auf dem Weg der Digitalisierung mitzunehmen, die dagegen noch Vorbehalte haben.
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Bank der Zukunft: Die Kunden auf dem Weg zur Digitalisierung mitnehmen!
1. Bank der Zukunft: Die Kunden auf dem
Weg zur Digitalisierung mitnehmen!
Repräsentative Umfrage im Auftrag des
Bundesverbandes deutscher Banken
März 2017
2. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
Eine Zukunft ohne Bankfilialen kann sich
weder jung noch alt vorstellen
Dem im Finanzsektor allgegenwärtigen Online- und Digitalisie-
rungstrend zum Trotz: Ganz ohne Bankfiliale geht es wohl noch
nicht. Zumindest sieht das die große Mehrheit der Deutschen
so. Weitgehend unabhängig von ihrem Alter widersprechen fast
neun von zehn Befragten (86%) der Aussage, dass Banken
heutzutage keine Filialen mehr bräuchten. Selbst unter den
Bankkunden, die Online-Banking nutzen, sind noch über drei
Viertel der Befragten (79%) dieser Auffassung.
Trotz abnehmender Tendenz seit 2014 besucht aktuell immerhin
rund die Hälfte der Befragten (48%) die Filiale ihrer Hauptbank
mindestens einmal im Monat, ein weiteres Fünftel (21%) sogar
mindestens einmal in der Woche. Die Differenzierung nach
Altersgruppen zeigt, dass jüngere Bankkunden die Filiale
allerdings tendenziell seltener aufsuchen als die älteren.
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3. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent. 3
54 53
43
64
47
56
32 33
32
25
44
30
8 9
20
5 4 7
5 5 5 6 5 4
voll und ganz
eher
eher nicht
gar nicht
18-29 J. 30-39 J. 40-49 J.alle
nach Altersgruppen
50-59 J. ab 60 J.
„Banken brauchen heute keine Filialen mehr – alle Finanz-
dienstleistungen können online abgewickelt werden.“
„Dieser Aussage stimme ich ... zu.“
86%
Frage: Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu: „Banken brauchen heutzutage keine Filialen mehr – man kann genauso gut alle
Finanzdienstleistungen online abwickeln.“; Angaben in Prozent
4. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
„Banken brauchen heute keine Filialen mehr – alle Finanz-
dienstleistungen können online abgewickelt werden.“
4
Frage: Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu: „Banken brauchen heutzutage keine Filialen mehr – man kann genauso gut alle
Finanzdienstleistungen online abwickeln.“; Angaben in Prozent
54
39
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26
8
15
25 7 3
voll und ganz
eher
eher nicht
gar nicht
Nutzung
Online-Banking
Kein
Online-Bankingalle
„Der Aussage stimme ich ... zu.“
5. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
„Ich besuche die Filiale meiner Hauptbank …“
5
Frage: Wie häufig besuchen Sie die Filiale Ihrer Hauptbank?; Angaben in Prozent
8 13
6
25
17
9 11
8
8 19
11
5
5 3
13 10
12
7
10
13
9
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48
49 41
47
42 54
27
21
14 16 21
27
22
mind. 1x/Woche
mind. 1x/Monat
mind. 1x/Quartal
mind. 1x/Jahr
seltener bzw. nie
18-29 J. 30-39 J. 40-49 J.
alle
2014 2017
Nach Altersgruppen
50-59 J. ab 60 J.
6. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
Die Sicherheit ihrer Daten im Netz ist den Deutschen
wichtig – große Vorbehalte gegenüber Google & Co
In Sachen Datensicherheit im Netz ist die Mehrheit der Deutschen
durchaus besorgt. Sieben von zehn Befragten (69%) haben ein
„ungutes Gefühl“, wenn sie persönliche Daten wie Name, Adresse
oder Telefonnummer, etwa bei einer Online-Bestellung, angeben
müssen. Jeder Fünfte (21%) vermeidet aus Angst vor Datenmiss-
brauch solche Angaben im Internet.
Mit Blick auf die knappe Ressource Vertrauen bei der Datensicher-
heit schneiden Kreditinstitute bei den Bürgern noch am besten ab.
So sind immerhin sechs von zehn Deutschen (61%) überzeugt,
dass Kundendaten bei Banken und Sparkassen (sehr) gut vor
Zugriffen Dritter geschützt sind; von den jungen FinTech-Unter-
nehmen glaubt das weniger als jeder fünfte Befragte (17%), von
den großen Internetakteuren Google, Amazon oder Facebook
sogar nur jeder zehnte.
Würden letztgenannte Unternehmen in Deutschland Bankdienst-
leistungen anbieten, so würden lediglich 3% der Befragten mit
ihren Bankgeschäften zu ihnen wechseln.
6
7. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent. 7
„Wenn ich persönliche Daten im Internet angeben
soll, habe ich …“
Frage: Wenn Sie im Internet bei einem Bestellvorgang oder an anderer Stelle Ihren Namen, ihre Adresse, Telefonnummer und vielleicht
auch noch Ihr Geburtsdatum angeben müssen, wie fühlen Sie sich dann dabei?; Basis: Internetnutzer (78%); Angaben in Prozent.
21
48
6
22
kein Problem damit, weil ich
darauf vertraue, dass die
Daten geschützt sind
kein Problem damit, wenn
die Daten noch anderweitig
genutzt werden
ein ungutes Gefühl, weil die
Daten missbraucht werden
könnten
ein ungutes Gefühl und gebe
keine Daten an
8. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
13
1
1
48
9
16
28
51
44
9
33
19
3
6
21
sehr gut gut nicht so gut gar nicht gut w.n.
„Die Kundendaten sind vor Zugriffen Dritter …
geschützt.“
8
Frage: In Deutschland gibt es eine Diskussion über die Sicherheit von persönlichen Daten und darüber, inwieweit Unternehmen in der Lage sind,
die Daten ihrer Kunden vor Zugriffen Dritter zu schützen. Glauben Sie, dass die Kundendaten bei den folgenden Institutionen / Unternehmen
sehr gut, gut, nicht so gut oder gar nicht gut geschützt sind?; Angaben in Prozent
… bei Banken und Sparkassen
… bei Unternehmen wie Google oder
Facebook
… bei so genannten FinTechs, also
jungen Technologieunternehmen, die
seit einiger Zeit auch im Internet
Finanzdienstleistungen anbieten
9. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
„Falls Unternehmen wie Google, Amazon oder
Facebook Bankdienstleistungen anbieten würden,
würde ich mit meinen Bankgeschäften dahin …“
9
3
95
2
wechseln
nicht wechseln
weiß nicht/k.A.
Frage: Falls Unternehmen wie Google, Amazon oder Facebook in Deutschland Bankdienstleistungen anbieten würden, würden Sie dann
mit Ihren Bankgeschäften zu einem solchen Unternehmen wechseln, oder würden Sie nicht wechseln?; Angaben in Prozent
10. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
Die Nutzung von Internet und Online-Banking ist
weiterhin stark altersabhängig
Die Nutzung des Internet ist in der Gesellschaft weit verbreitet
und kaum mehr wegzudenken. Dennoch gibt es noch immer rund
ein Fünftel der Deutschen (22%), die keinen Netzzugang haben.
Und die Intensität der Nutzung ist stark vom Alter abhängig:
Während fast alle unter 30 Jahren das Internet täglich nutzen, tut
das nur ein Viertel der über 60-Jährigen; rund die Hälfte der
Befragten dieser Altersgruppe verfügt über gar keinen
Internetzugang.
Auch beim Online-Banking sind die Jungen weit vorn: Rund sieben
von zehn der 18- bis 39-Jährigen (70 bzw. 67%) tätigen
zumindest einen Teil ihrer Bankgeschäfte online und liegen damit
deutlich über dem Gesamtdurchschnitt von 45%. Die höhere
Nutzung geht dabei mit der in jüngeren Altersgruppen stärker
verbreiteten Auffassung einher, dass Online-Banking (sehr) sicher
sei. Während dies nur ein Drittel der über 60-Jährigen annimmt,
gehen drei Viertel der unter 30-Järigen davon aus.
10
11. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
„Ich nutze das Internet …“
11
Frage: Nutzen Sie privat das Internet …?; Angaben in Prozent
22
5 4 9
16
497
0 0
5
10
12
17
2
14
28
28
12
54
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83
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26
täglich
mehrmals/Woche
seltener
nie
18-29 J. 30-39 J. 40-49 J.alle
Nach Altersgruppen
50-59 J. ab 60 J.
78%
Internet-
Nutzer
12. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
„Ich nutze Online-Banking.“
12
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54
46
22
44
59 59
54
46
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60
alle 18-29 J. 30-39 J. 40-49 J. 50-59 J. ab 60 J.
6/2013 2/2016 2/2017Nach Altersgruppen
Frage: Wickeln Sie zumindest einen Teil Ihrer Bankgeschäfte online ab, machen Sie also selbst Online-Banking über einem Computer oder
Mobile-Banking über einen Tablet-PC beziehungsweise Handy oder Smartphone?; Angaben in Prozent
13. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent. 13
Frage: Für wie sicher halten Sie Online-Banking, also die Abwicklung von Bankgeschäften über das Internet? Halten Sie das für...?;
Angaben in Prozent
15
4 8
23
13
21
32
24
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25
34
42
41
58
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44 41
27
9 14 13 8 11
5
sehr sicher
sicher
nicht so sicher
gar nicht sicher
18-29 J. 30-39 J. 40-49 J.alle
nach Altersgruppen
50-59 J. ab 60 J.
„Ich halte Online-Banking für …“
14. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
Ob online oder im Geschäft - die Deutschen bevor-
zugen oft noch konventionelle Bezahlverfahren
Von den Internetnutzern in Deutschland kaufen 86% - das ent-
spricht etwa zwei Dritteln der Bevölkerung - zumindest gelegent-
lich Waren oder Dienstleistungen online im Internet; rund ein
Fünftel tut das nach eigenem Bekunden sogar oft. Dabei zahlen
die Online-Käufer aber am liebsten noch klassisch per Rechnung.
Nach Paypal, das an zweiter Stelle steht, folgen dann auf der
Beliebtheitsskala mit Überweisung, Kreditkarte und Lastschrift
weitere konventionelle Bezahlverfahren.
Die Vorliebe der Deutschen fürs traditionelle Bezahlen zeigt sich
auch beim Einkauf im Geschäft: Trotz abnehmender Tendenz
zahlen dort noch immer mehr als doppelt so viele lieber mit
Bargeld (41%) als mit einer Kredit- oder Girokarte (17%).
Viele stehen auch der Möglichkeit noch reserviert gegenüber, in
Geschäften an der Kasse per Mobile-Payment kontaktlos zu
bezahlen. Allerdings zeigt der Vergleich mit einer Vorjahres-
umfrage: Die Akzeptanz hat bei den unter 40-Jährigen stark
zugenommen und Mobile-Payment findet in dieser Altersgruppe
nun bereits bei rund der Hälfte der Befragten Anklang.
14
15. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
„Ich kaufe Produkte oder Dienstleistungen im
Internet … und bezahle sie überwiegend per …“
15
Frage: Kaufen oder bestellen Sie Produkte bzw. Dienstleistungen im Internet? Und wie haben Sie die Produkte oder Dienstleistungen, die Sie
in den letzten 12 Monaten im Internet gekauft haben, überwiegend bezahlt? *Angaben in Prozent der Internetnutzer (78%); **Mehrfachnennungen.
Online-Shopper*
Bezahlverfahren
im Internet**
49
47
42
38
32
25
12
4
3
2
Rechnung
Paypal
Überweisung
Kreditkarte
Lastschrift
SOFORT-Überw.
Nachnahme
Giropay
Paydirekt
Sonstige14
27
37
22
oft
ab und zu
selten
nie
16. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
„Beim Einkaufen zahle ich im Geschäft lieber …“
16
47
22
16 15
41
17
22
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in bar mit Karte beides gleich
gern
hängt vom
Betrag ab
2/2016
2/2017
Frage: Was bevorzugen Sie ganz generell: Die Bezahlung mit der Karte (girocard/EC-Karte/Kreditkarte) oder die Bezahlung mit Bargeld?;
Angaben in Prozent
17. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.
„Die Möglichkeit, überall per Mobile Payment
kontaktlos zu bezahlen, fände ich …“
17
4
20
35
28
13
5
24
37
27
8
sehr gut eher gut eher schlecht sehr
schlecht
weiß
nicht/k.A.
2/2016
2/2017
Frage: Inzwischen ist in Deutschland vereinzelt schon Mobile Payment möglich, also das kontaktlose Zahlen mit dem Handy/Smartphone an der
Supermarktkasse. Wie fänden Sie es, wenn diese Bezahlmöglichkeit überall möglich wäre?; Angaben in Prozent
18. Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent. 18
24
29
34
31
23
16
28
55
49
23
18 16
alle 18-29 J. 30-39 J. 40-49 J. 50-59 J. ab 60 J.
2016
2017
Top-Box „sehr gut“ und „gut“
nach Altersgruppen
„Wenn Mobile Payment überall möglich wäre,
fände ich das (sehr) gut.“
Frage: Inzwischen ist in Deutschland vereinzelt schon Mobile Payment möglich, also das kontaktlose Zahlen mit dem Handy/Smartphone an der
Supermarktkasse. Wie fänden Sie es, wenn diese Bezahlmöglichkeit überall möglich wäre?; Angaben in Prozent
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Informationen zur Umfrage „Bank der Zukunft“
Erhebungszeitraum: 9. bis 17. Februar 2017
Stichprobe: 984 Befragte ab 18 Jahre
(deutsche Wohnbevölkerung)
Erhebungsmethode: CATI - Computer-Assisted Telephone Interview
Auftraggeber: Bundesverband deutscher Banken, Berlin
Erhebung: GfK Marktforschung, Nürnberg
Die Umfrageergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in
Deutschland. Alle Ergebnisse sind in Prozent angegeben.
Fehlende Prozentpunkte zu 100 % = „weiß nicht“/keine Angabe.