Das globale Wirtschaftswachstum hat durch den Impffortschritt und damit verbundene Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen bereits deutlich an Fahrt aufgenommen. Für das laufende Jahr wird vom IWF ein
Weltwirtschaftswachstum von 6 %, für 2022 von 4,4 % prognostiziert. Die rasche Erholung wurde durch zahlreiche fiskal-, geldpolitische und regulatorische Maßnahmen gestützt, die nicht zu schnell zurückgefahren werden sollten. Denn aufgrund von Virusmutationen bestehen weiterhin Unsicherheiten.
Laut ESRB müssen die fiskalpolitischen Maßnahmen gezielter werden, um den Aufschwung bestmöglich zu begleiten.
3. Allgemeine Lage
3
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deutscher
Banken
–
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Volkswirtschaft
16.07.2021
Positive Aussichten für die Weltwirtschaft
Das globale Wirtschaftswachstum hat durch den Impffortschritt und damit verbundene Lockerungen der Eindäm-
mungsmaßnahmen bereits deutlich an Fahrt aufgenommen. Für das laufende Jahr wird vom IWF ein
Weltwirtschaftswachstum von 6 %, für 2022 von 4,4 % prognostiziert.
Die rasche Erholung wurde durch zahlreiche fiskal-, geldpolitische und regulatorische Maßnahmen gestützt, die nicht
zu schnell zurückgefahren werden sollten. Denn aufgrund von Virusmutationen bestehen weiterhin Unsicherheiten.
Laut ESRB müssen die fiskalpolitischen Maßnahmen gezielter werden, um den Aufschwung bestmöglich zu begleiten.
Entwicklung auf den Rentenmärkten
Die Erholung der US Wirtschaft hat zu einem Anstieg der Inflationserwartungen und höheren Renditen für 10-jährige
Staatsanleihen geführt. Diesem Trend konnten sich auch die deutschen Staatsanleihen nicht entziehen. Analog zu den
USA sind die Kapitalmarktrenditen am aktuellen Rand allerdings wieder leicht gesunken.
Angesichts der deutlich gestiegenen Verschuldung mancher EU-Länder könnte ein möglicher Anstieg der Renditen für
europäische Staatsanleihen negative Folgen für die Schuldendynamik haben. Dies wirkt sich dämpfend auf einen
möglichen geldpolitischen Exit aus.
Preisentwicklung
Besonders in den USA ist die Inflation deutlich angezogen (5,4 % ggü. Vorjahr im Juni 2021). Die Fed hat bereits
eine Diskussion über die Reduzierung der Anleihekäufe begonnen.
Als ein Grund für die anziehenden Preise, nicht nur in den USA, werden Sondereffekte der Pandemie gesehen, wie
Rohstoffpreissteigerungen gegenüber einem pandemiebedingt niedrigem Vorjahresniveau oder Engpässe im
Welthandel. Die EZB erwartet in diesem Jahr eine Inflationsrate von 1,9 % für den Euroraum, doch bereits im
kommenden Jahr soll sich diese Entwicklung auf 1,5% abschwächen.
4. Aktienmärkte verzeichnen weiteren Anstieg
4
Aktienmärkte vom Einbruch erholt
01.01.2020 = 100
60
70
80
90
100
110
120
130
140
Jan Mrz Mai Sep Nov Jan Jul
Jul
2020
Mrz Mai
2021
Euro Stoxx 50 Shanghai Composite Nikkei 225 DAX 30 S&P 500
Quelle: Macrobond
Der Anstieg der Aktienkurse setzt sich weltweit fort.
Die wichtigsten Aktienindizes in Deutschland und den
USA haben das Niveau von Februar 2020, also von vor
der Pandemie, bereits Ende des vergangenen Jahres
wieder erreicht. Mittlerweile liegen alle aufgeführten
Indizes über dem Vor-Pandemie-Niveau.
Die globalen Wachstumsprognosen sowie die Gewinn-
prognosen für viele Unternehmen sind für das laufen-
de Jahr aufgrund der fortschreitenden Impfkampagnen
deutlich positiv. Obwohl die wirtschaftliche Erholung in
einigen Ländern durch Virusmutationen unter Druck
geraten könnte, ist der Optimismus an der Börsen
weiterhin zu spüren.
Die umfassenden Fiskalprogramme und das Offen-
halten der geldpolitischen Schleusen haben für zusätz-
liche Liquidität gesorgt, die zumindest teilweise in die
Finanzmärkte fließt. Die auf absehbare Zeit niedrigen
Zinsen tun ein Übriges.
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deutscher
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Volkswirtschaft
16.07.2021
5. Volatilität weiter reduziert
5
Volatilitäts-Indices
Prozent
VIX
VSTOXX
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Jan Mrz Mai Sep Nov Jan Jul
Jul
2020
Mrz Mai
2021
Quelle: Macrobond
Parallel zur Kurserholung an den Aktienmärkten ist die
Volatilität seit ihrem Höhepunkt im März 2020
kontinuierlich zurückgegangen.
Dieser Trend hat sich auch 2021 fortgesetzt. Allerdings
muss nach wie vor mit Ausschlägen nach oben, wie im
März und Mai 2021, gerechnet werden.
Trotz des sich fortsetzenden Rückgangs liegt die
Volatilität leicht oberhalb des Niveaus von Januar 2020,
also vor der Pandemie.
Volatilitäts-Index
Volatilitäts-Indizes messen die zu erwartende
Schwankung eines Börsenindexes.
VSTOXX: Erwartete Schwankungsbreite des euro-
päischen Aktienindex EURO STOXX 50.
• VIX: Erwartete Schwankungsbreite des US-Aktien-
index S&P 500.
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Volkswirtschaft
16.07.2021
6. Systemischer Stress auf Vorkrisenniveau
6
Composite Indicator of Systemic Stress (CISS)
Index
-0,4
-0,3
-0,2
-0,1
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
Jan Mrz Mai Sep Nov Jan Mrz Mai Jul
Jul
2020 2021
CISS Korrelation Equity Market FX Market Bond Market Financial Sector Money Market
Quelle: Macrobond
Der zusammengesetzte Indikator für systemischen
Stress (CISS) in der Europäischen Union (EU) ist
zwischen Ende Mai und Anfang Juli wieder leicht
gestiegen, nachdem er im Mai unter das Niveau vor
der Pandemie gefallen war.
Der Gesamtindikator liegt aber weiterhin auf einem
moderaten Niveau.
Im Vergleich zum Vorjahr haben sämtliche Teilindi-
katoren zu einem Rückgang des CISS beigetragen.
Composite Indicator of Systemic Stress (CISS)
Der CISS ist ein zusammengesetzter Indikator für
systemischen Stress in der Europäischen Union.
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Volkswirtschaft
16.07.2021
7. Rentenmärkte: Seitwärtsbewegung am aktuellen Rand
7
Zinsen 10-jähriger Staatsanleihen
Prozent
Prozent
Zinsdifferenz
USA - DE
(rechte Skala)
Deutschland
(linke Skala)
USA
(linke Skala)
-1,0
-0,5
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
1,0
1,1
1,2
1,3
1,4
1,5
1,6
1,7
1,8
1,9
2,0
2,1
2,2
Jan Mrz Mai Sep Nov Jan Jul
Jul
2020
Mrz Mai
2021
Quelle: Macrobond
Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihe sind
nach ihrem Höchststand im März wieder etwas
gesunken, auf rund 1,42 % Mitte Juli 2021.
Auch die Rendite der deutschen Staatsanleihen ist
zuletzt etwas niedriger. Gründe dafür könnten die
Aussagen der EZB sein, das Tempo der Nettoanleihe-
käufe im dritten Quartal beizubehalten und dass eine
Diskussion über reduzierte Wertpapierankäufe verfrüht
sei.
Der Abstand zwischen den 10-jährigen Renditen ist
aufgrund des stärkeren Rückgangs der Rendite
amerikanischer Staatsanleihen im zweiten Quartal
dieses Jahres wieder gesunken.
Auf EU-Ebene könnte angesichts der deutlich
gestiegenen Verschuldung mancher EU-Länder ein
möglicher Anstieg der Staatsanleihen-Renditen
negative Folgen für die Schuldendynamik haben.
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Volkswirtschaft
16.07.2021
8. CDS-Spreads nähern sich weiter an
8
CDS-Spreads auf 10-jährige staatliche Wertpapiere
Basispunkte
Italien
Spanien
Deutschland
Frankreich
0
50
100
150
200
250
300
350
Jan Mrz Mai Sep Nov Jan Jul
Jul
2020
Mrz Mai
2021
Quelle: Macrobond
Die Staatsverschuldung und mit ihr die öffentliche
Schuldenquote stiegen in allen EU-Mitgliedstaaten
aufgrund umfangreicher fiskalischer Stützungsmaß-
nahmen während der Pandemie stark an. Die öffent-
lichen Schuldenquoten in der EU schwankten Ende
2020 zwischen 18,2 und 205,6 % des BIP.
Laut der Europäischen Kommission wird 2021 voraus-
sichtlich in 25 der 27 Mitgliedstaaten die 3 %-Schwelle
der öffentlichen Defizitquote überschritten.
Im zweiten Quartal 2021 sind die CDS-Prämien auf
Staatsschulden weiter leicht gesunken. Die CDS-
Prämien auf italienische und spanische Staatsschulden
liegen dabei Anfang Juli 2021 sogar unterhalb des
Niveaus von Februar 2020.
Credit Default Swap Spreads (CDS-Spreads)
Bei einem CDS wird das Ausfallrisiko einer Anleihe
oder eines Kredits gehandelt.
Der Spread ist ein Aufschlag beim Handel dieses
Ausfallrisikos, der höher ist, wenn das Risiko
größer ist.
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Volkswirtschaft
16.07.2021
9. US-Dollar gewinnt an Stärke
9
Euro-Dollar-Wechselkurs
Preis für einen Euro in US-Dollar
Abwertung
des Euro
Aufwertung
des Euro
1,075
1,100
1,125
1,150
1,175
1,200
1,225
1,250
Jun Jul Aug Sep Okt
2020
Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul
2021
Quelle: Macrobond.
Nach einer deutlichen Aufwertung des Eurokurses
gegenüber dem US-Dollar im April und Mai dieses
Jahres hat sich die europäische Gemeinschafts-
währung in den letzten beiden Monaten wieder
abgeschwächt.
Diese Entwicklung dürfte unter anderem damit
zusammenhängen, dass sich die Signale der Euro-
päischen Zentralbank zuletzt verdichtet haben, trotz
der anziehenden Inflationsrate den Expansionsgrad
der Geldpolitik bis auf weiteres unverändert zu lassen.
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deutscher
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Volkswirtschaft
16.07.2021
10. Immobilienboom in Europa setzt sich fort
10
Hauspreis-Indizes in Deutschland und ausgewählten EU-Ländern
3-Jahres-Veränderung
Letzter Wert
1. Quartal 2021
BEL
CZ
LT
LUX
NL
POR
SK
SVN
ESP
SWE
DK
EE
FIN
FR
Deutschland
IRL
IT
LV
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
0,0 2,5 5,0 12,5 15,0 17,5
7,5 10,0
Veränderung gegenüber Vorjahr
Quelle: Macrobond.
Ungeachtet der Auswirkungen der Pandemie sind die
Preise für Wohnimmobilien in fast allen EU-Mitglied-
staaten im ersten Quartal 2021 weiter gestiegen.
Nach Berechnungen der EZB lag das jährliche Wachs-
tum der Wohnimmobilienpreise im Euroraum im 4.
Quartal 2020 bei 5,8 % und setzte damit den Trend
deutlicher Preissteigerungen in den vergangenen drei
Jahren fort.
In Anbetracht dieser Dynamik stuft die EZB die Preise
für Wohnimmobilien in mehreren EU-Mitgliedstaaten
auf der Grundlage verschiedener Bewertungs-
methoden als überbewertet ein.
Hauspreis-Index
Der Hauspreis-Index misst die Preisentwicklung
der von Haushalten erworbenen Wohnimmobilien.
Dazu zählen Ein- und Zweifamilienhäuser sowie
Eigentumswohnungen.
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Volkswirtschaft
16.07.2021
11. Immobilienpreise in Deutschland steigen weiter
11
Am deutschen Markt für Wohnimmobilien hat die
Pandemie entgegen vielen Erwartungen nicht zu einer
Trendumkehr geführt.
Im ersten Quartal 2021 war der Anstieg zum Vorjahr
mit über 8 % der Höchste seit Beginn der Pandemie.
Somit hat sich die Preisdynamik im Verlauf des ver-
gangenen Jahres nicht weiter verlangsamt und
verharrte auf hohem Niveau.
%
Entwicklung der Preise für Wohnimmobilien in Deutschland
Veränderungen in Prozent gegen Vorjahr
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
8,44%
Q1 Q3 Q1 Q3 Q1 Q3 Q1
2015 2016 2017
Q3 Q1 Q3 Q1 Q3 Q1
2018 2019 2020 2021
Quelle: Macrobond
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16.07.2021
13. Banken haben sich in der Pandemie als robust erwiesen
13
Insolvenzwelle bleibt aus – Risikovorsorge gedrosselt
Auch nach der inzwischen wieder vollständig gültigen Insolvenzantragspflicht ist es in Deutschland zu keinem
sprunghaften Anstieg der Unternehmensinsolvenzen gekommen. Ebenso wie in den europäischen
Nachbarstaaten dürften insbesondere die umfangreichen staatlichen Hilfen eine Insolvenzwelle in Folge der
Pandemie verhindern.
Banken haben die (zusätzlichen) Rückstellungen für Kreditrisiken in Q1 2021 gedrosselt. In den USA haben
Banken aufgrund des verbesserten Umfelds sogar teilweise damit begonnen, ihre Risikovorsorge aufzulösen.
Kreditvergabe
Die Kreditvergabe der Banken ist nach einem temporären Anstieg zu Beginn der Covid-19-Pandemie rückläufig.
Dies dürfte auf einen niedrigeren Liquiditätsbedarf und deutlich gedrosselte Investitionen in Folge von Unsicher-
heiten während der Pandemie zurückzuführen sein.
Deutsche Banken sind besser kapitalisiert als vor der Finanzkrise und haben ihre Kapitalpuffer in den vergangen
Jahren spürbar erhöht. Während der Krise hat sich aber gezeigt, dass eine mögliche Reduzierung der Kapitalpuffer
für eine Ausweitung der Kreditvergabe von den Banken wenig genutzt wurde (Sorge vor der Auswirkung auf
Ratings und Refinanzierungskosten sowie der unsicheren Entwicklung der Wirtschaft).
Klimarisiken ungleich verteilt
Die mit dem Klimawandel einhergehenden Risiken sind im Bankensektor des Euroraums sehr unterschiedlich
verteilt.
Physische Risiken wie Überschwemmung, Hitze und Brände, aber auch Übergangsrisiken aufgrund regulatorischer
Vorgaben könnten zu Kreditverlusten führen.
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Volkswirtschaft
16.07.2021
14. Erholung der Bankaktien schwächt sich etwas ab
14
Bankaktien - internationaler Vergleich
01.01.2020 = 100
50
75
100
125
150
175
200
Jan Mrz Mai Sep Nov Jan Jul
Jul
2020
Mrz Mai
2021
Commerzbank Deutsche Bank S&P 500, Banken STOXX-600-Index Banken
Quelle: Macrobond
Die deutliche Erholung der Bankaktien nach dem
starken Einbruch im Zuge der Covid-19-Pandemie hat
sich etwas abgeschwächt.
Die Bankaktien hatten positiv auf die Ankündigung der
Fed (17. Juni) über eine mögliche Zinserhöhung im
Jahr 2023 reagiert. Sowohl der STOXX Europe 600
Banken als auch die Aktien der Deutschen Bank und
der Commerzbank verteuerten sich in Folge der
Ankündigung.
Diese Entwicklung unterstreicht aber auch, dass die
Ertragsperspektiven der Banken im Euroraum nach
wie vor durch die Negativzinspolitik der EZB belastet
werden.
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Volkswirtschaft
16.07.2021
15. Wachstum der Kreditvergabe schwächt sich ab
15
Kredite an Unternehmen
Veränderungen zum Vorjahresmonat in Prozent
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai
2020 2021
Quelle: Macrobond
Die Wachstumsraten der Kredite an Unternehmen
haben sich im April und Mai dieses Jahres im
Vorjahresvergleich deutlich abgeschwächt. Hierbei ist
allerdings auch ein besonderer Basiseffekt zu
berücksichtigen, denn die Kreditvergabe war im
Vergleichszeitraum (April und Mai 2020) aufgrund der
temporär gestiegenen Nachfrage nach Krediten und
Liquiditätshilfen deutlich erhöht.
Die schwache Investitionstätigkeit der Unternehmen
ist ein Grund für die geringere Dynamik der Kredit-
nachfrage. Trotz des Impffortschritts ist die wirtschaft-
liche Erholung noch immer mit Unsicherheiten ver-
bunden, weshalb die Investitionstätigkeit gehemmt
ist.
Mit den positiven Aussichten für das Wirtschafts-
wachstum im Euroraum könnte es aber in der zweiten
Jahreshälfte zu einem Anstieg der Investitionstätigkeit
und damit einer Ausweitung der Kreditvergabe
kommen.
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deutscher
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Volkswirtschaft
16.07.2021
16. Zinsmarge der Banken wieder gestiegen
16
Zinsmarge für neu ausgereichte Kredite an Unternehmen und Haushalte
Prozent
1,1
1,2
1,3
1,4
1,5
1,6
1,7
1,8
Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan
2017 2018 2019 2020
Mai
2021
Quelle: Macrobond
Die Zinsmarge für neu ausgereichten Kredite an
Unternehmen und Haushalte ist im April 2021 wieder
gestiegen.
Eine höhere Zinsmarge kann die Kreditvergabebereit-
schaft der Banken ausweiten. Die Zinsmarge liegt im
April 2021 noch immer auf einem deutlich höheren
Niveau als vor der Covid-19-Pandemie, was auf eine
veränderte Risikobewertung zurückzuführen ist.
Darüber hinaus dürfte sich bei der Entwicklung der
Zinsmarge bemerkbar machen, dass im Zuge der Ein-
lagenschwemme und des negativen Einlagezins der
EZB immer mehr Banken keinen Zins mehr für Kun-
deneinlagen gewähren können beziehungsweise in
einzelnen Kundensegmenten den negativen EZB-Zins
auch an die Kunden weiterreichen.
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deutscher
Banken
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Volkswirtschaft
16.07.2021
17. Banken mit solider Kapitalausstattung
17
CET 1
Prozent
0,0
2,5
5,0
7,5
10,0
12,5
15,0
17,5
2016 2017 2018 2019 2020
Deutschland Euro-Raum
Quelle: Macrobond
Aufgrund der umfangreichen kapitalbildenden Maß-
nahmen in den letzten Jahren sind die Banken in
Deutschland und im Euroraum mit einer starken
Kapitalausstattung und reichlich Liquidität in die Covid-
19-Pandemie gegangen.
Entgegen vielen Erwartungen konnten die Banken ihre
Kapitalausstattung auch während der Pandemie weiter
verbessern. So ist die CET 1 im vierten Quartal 2020
im Euroraum noch einmal leicht gestiegen.
Die Entwicklung zeigt die deutlich erhöhte Kapitalaus-
stattung deutscher Banken, wodurch diese besser
gegen drohende Kreditausfälle abgesichert sind.
Common Equity Tier 1 Ratio (CET 1)
Unter CET 1 versteht man das harte Kernkapital.
Es umfasst eingezahlte
Eigenkapitalinstrumente sowie offene
Rücklagen.
Die harte Kernkapitalquote muss bei mindestens
4,5 % liegen.
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deutscher
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Volkswirtschaft
16.07.2021
18. Non-Performing-Loans weiter gesunken
18
Non-Performing Loans
in Prozent der Gesamtforderungen
Deutschland
EU
Euro-Raum
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
5,5
6,0
1,17%
2,48%
2,07%
Q1 Q1 Q1 Q1 Q1
Q3
2016
Q3
2017
Q3
2018
Q3
2019
Q3 Q1
2020 2021
Quelle: Macrobond
Die Non-Performing-Loans (NPL) sind bei den
deutschen Banken im ersten Quartal 2021 wieder
gesunken. Der geringe Anteil der NPL deutet auf ein
solides Kreditportfolio hin.
Auch im Euroraum, wie in der gesamten EU, ist der
Anteil der NPL an den Gesamtforderungen im ersten
Quartal 2021 leicht gesunken.
In Folge des Endes der ausgesetzten Insolvenzantrags-
pflicht ist es nicht zu einem sprunghaften Anstieg der
Insolvenzen gekommen. Für das laufende Jahr wird
zwar wieder mit einem Anstieg der Unternehmens-
insolvenzen gerechnet, dieser wird aber gesamtwirt-
schaftlich für die Banken verkraftbar sein.
Es gilt, die Aufhebung pandemiebedingter Unter-
stützungsmaßnahmen an eine nachhaltige wirtschaft-
liche Erholung zu binden und gegebenenfalls gezieltere
Unterstützungsmaßnahmen zu wählen.
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16.07.2021
19. Ertragslage der Banken auf Vor-Pandemie-Niveau
19
Bankenrentabilität - Return on Assets
EBA Key Risk Indicators, Erstes Quartil, Median, drittes Quartil
Prozent
-0,30
-0,20
-0,10
0,00
0,10
0,20
0,30
0,40
0,50
0,60
0,70
0,80
0,90
Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1
Q3
2015
Q3
2016
Q3
2017
Q3
2018
Q3
2019
Q3
2020
Q1
2021
Quelle: Macrobond
Nach einem starken Rückgang der Ertragslage der
Banken im Euroraum im ersten Quartal 2020 kam es
zu einer stetigen Erholung. Der Median des Return on
Assets ist im ersten Quartal 2021 auf 0,41 % ge-
stiegen.
Damit liegt der Median erstmals über dem Wert aus
dem vierten Quartal 2019 und hat damit wieder das
Vor-Pandemie-Niveau erreicht.
Die Banken haben im ersten Quartal 2021 die (zusätz-
liche) Risikovorsorge gedrosselt. In den USA haben
Banken bereits im ersten Quartal 2021 damit begon-
nen, ihre Risikovorsorge teilweise abzubauen. In den
USA hat die wirtschaftliche Erholung aufgrund eines
schnelleren Starts der Impfkampagne bereits früher
eingesetzt.
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Banken
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Volkswirtschaft
16.07.2021
20. Zurückhaltende Nutzung der Kapitalpuffer
20
Kredit/BIP-Lücke in Deutschland
Prozent
Obergrenze
Untergrenze
-15
-10
-5
0
5
10
15
2,0
10,0
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
Quelle: Macrobond
Die Aufsichtsbehörden haben bereits zu Beginn der Pan-
demie die erforderliche Höhe der antizyklischen Kapital-
puffer gesenkt. Diese Maßnahme sollte die Kreditver-
gabemöglichkeiten der Banken ausweiten.
Wegen des massiven BIP-Einbruchs während der Pan-
demie, ist die Aussagekraft der Kredit/BIP-Lücke aktuell
gestört.
Generell hat sich eine deutliche Zurückhaltung bei der
Reduzierung der Kapitalpuffer auf Seiten der Banken
gezeigt, die zum einen auf ein „Stigmatisierungs-Risiko“ im
Falle der Nutzung der Puffer sowie auf Unsicherheiten
hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung zurückzu-
führen ist.
Antizyklischer Kapitalpuffer
Als Indikator für die Festlegung der Höhe des antizyk-
lischen Kapitalpuffers wird unter anderem die Kredit/BIP-
Lücke genutzt. Diese zeigt, inwieweit die Kredite im
historischen Vergleich schneller wachsen als die Wirt-
schaftsleistung eines Landes.
Der Pufferrichtwert ist größer als null, wenn die Kredit/
BIP-Lücke größer als 2 PP ist. Bei einer Lücke von 10 PP
wird die maximale Pufferhöhe von 2,5 % erreicht.
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Volkswirtschaft
16.07.2021
21. Klimabezogene Risiken im Bankensektor
Die Klimarisiken im Bankensektor sind in Euroraum
sehr unterschiedlich verteilt. 70 % der Kredite an
Unternehmen, die in den kommenden Dekaden hohen
oder wachsenden physischen Klimarisiken ausgesetzt
sind, konzentrieren sich auf 25 Banken.
Bei den physischen Risiken des Klimawandels sind
Überschwemmungen das ökonomisch relevanteste
Klimarisiko.
Sollten verschiedene Klimarisiken zusammenkommen,
so schätzt der ESRB, könnten 30 % der Unterneh-
menskredite im Euroraum betroffen sein.
Hinzu kommen Übergangsrisiken wie beispielsweise
ein höherer CO2-Preis oder Neubewertungen von
Aktien und Unternehmensanleihen.
21
Quelle: European Systemic Risk Board, July 2021.
Anteil der durch Klimarisiken gefährdeten
Kredite an Unternehmen im Euroraum
Bundesverband
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Volkswirtschaft
16.07.2021