Reflections on knowledge modelling as a maturing and learning process
Microlearning und der Wissensreifungsprozess
1. Microlearning und der Wissensre
eifungsprozess
5. F
Fernausbildungskongress der Bundeswehr
Hamburg, 10.9.2008
FZI Forschungszentrum Informatik
Information Process Engineering
Simone Braun & Andreas Schmidt
Simone Braun, 5. Fernausbildungskongress Hamburg 2008
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FZI Forschungsz t
F h zentrum Informatik
I f tik
Information Process Engineering
2. Motivation
… und 50 Jahre später
Lernumgebungen anno 1950…
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3. E-Learning
Bislang ...
g
Oft nur multimediale Kopie von Präs
senzlernformen
Vernachlässigt die Vielfalt des Lerne
ens
Oft fehlende Akzeptanz durch Lerne
ende
Aufwendige Erstellung von Lerninha
alten
Kompetenzentwicklung?
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4. Informelles Lernen – die anderen 80%
%
Formale Lernkontexte
Universitäten, Schulen
Formale Trainings und Zertifizierung in Unternehmen
gen
... und die anderen 80%
Cross 2003
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5. Herausforderungen an das Lernen
Vorlesungen, Schulungen, Semin
g , g , nare führen oft zu trägem Wissen
g
keine unmittelbare Anwendung
Bildungsbedarf des einzelnen imm weniger antizipierbar
mer
sehr individuelle Bildungspfade
hohe Fluktuation
schnelle Veränderungen der Anford
derungen
Lernangebote müssen sich an de Situation orientieren
er
an Arbeitsprozessen, Geschäftsprozzessen
an individuellem Wissensstand, Prä
äferenzen, Interessen, Eigenschaften
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6. Wissensfluss
Der „Wissensfluss“ in Unternehmen ist weitentfernt vom Optimalen
„ p
trotz verschiedenster LMS, KMS oder anderer Lernunterstützung
vor Ort
Hauptprobleme:
(implizite) konzeptuelle Unterschied zw. den verschiedenen Disziplinen, die
de zw Disziplinen
mit „Lernen in Organisationen“ umgehen
derzeitige Modelle schlagen einen gglatten Übergang vor und vernachlässigen
die Unterschiede
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7. Analyse des Wissensflusses – Beobachtungen
Die Natur von Wissen ändert sich
h
Metaphern: konsolidieren oder reife
en
das Verständnis vertieft sich
mehr und mehr als Teil eines große Ganzen wahrgenommen
en
Unterschiedliche Lernformen sind für unterschiedliche Reifegrade
d
angemessen
Aufkommende Ideen können nicht ü über Seminare oder Kurse unterrichtet
werden
d
In Organisationen ist eine Vielzahl v Inhaltsarten verfügbar, die Wissen
von
repräsentieren und in ad-hoc Training verwendet werden
ngs
Standardisierte Kurse sind effizient für gut fundierte Wissensinhalte
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8. Wissensreifungsprozessmodell
Gemeinsame Formalee Ad-hoc Einbindung Eingang in
Neue Ideen
Terminologie Strukture
en in die Weiterbildung üblichen Lehrplan
Ad-Hoc-
Entstehung Bildung von Formali- Formelle
W it
Weiter-
von Ideen Communities sierung
s Bildung
bildung
Kommunikations-
nformationsartefakte Berichte
e c e Lernobjekte Lehrbücher
artefakte
Kurse
Persönliche Notizen Patente Zertifikate
FAQ-Einträge Fallstudie
en
Umgestaltung
Forenbeiträge
g Lessons Leearnt Best Practices der Organisation
Informelles Lernen Formelles Lernen
Experten Anfänger
Schmidt A (200 Knowledge Maturing and the Continuity of Context
Schmidt, A. 05):
as a Unifying Concept for E-Learning & Knowledge Management, I-KNOW 2005
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9. Entstehung von Ideen
Hauptziel
Neue Ideen entwickeln und eigene Kreativität ausschöpfen
e
Lernformen
L f
Brainstorming, Kreativitätstechnike
en
Wichtige Aspekte
Persönliches Wissensmanagemen
nt
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10. Bildung von Communities
Hauptziel
Gemeinsam mit anderen Erfahrunggen
austauschen und Neues erarbeiten
n
Lernformen
Lernen von anderen (Imitation),
kooperatives Lernen
Diskussion & kollaboratives Arbeite
en
Wichtige Aspekte
Finden von „Experten“/Communitie Aufmerksamkeit, Netzwerke
es,
Gestaltung von Kollaborationsproz
G t lt K ll b ti zessen, I t
Integration i A b it
ti in Arbeitsprozesse
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11. Formalisierung
Hauptziel
Existierende D k
E i ti d Dokumente als Hilf zu
t l Hilfe ur
Problemlösung und zur Weitergabe von
Erfahrungswissen bereitstellen
Lernformen
Informationssuche,
„Dokumente durcharbeiten“
Wichtige Aspekte
g p
Auffinden von Dokumenten
Erstellen von Dokumenten als aktive Lernprozess
er
Pädagogische Aspekte in Gebrauchsdokumente integrieren
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12. Ad-Hoc Fortbildung
Hauptziel
Fortgeschrittenen in fokussierten B
Bereichen vertieftes/aktualisiertes Wissen
vermitteln
Lernformen
Kurzschulungen, Lernobjekte, Tuto
g , j , orials
Wichtige Aspekte
Einbettung in d K t t des L nenden
Ei b tt i den Kontext d Lern d
Bedarf erkennen, Empfehlungen g generieren
Schnelle Erstellung („rapid authorin )
ng
ng“)
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13. Formelle Bildung
Hauptziel
Anfänger möglichst effizient ein
größeres Themenfeld vermitteln
Lernformen
Klassische Vorlesung und Übung,
g g,
Schulung
Lehrbuch, E-Learning-Kurse
Wichtige Aspekte
Kursgestaltung (didaktische Strukt tur), Adaptivität
Lernkontrolle (Aufgaben), Zertifizie
erung, Kompetenzen
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14. Wissensreifungsprozessmodell
Gemeinsame Formalee Ad-hoc Einbindung Eingang in
Neue Ideen
Terminologie Strukture
en in die Weiterbildung üblichen Lehrplan
Ad-Hoc-
Entstehung Bildung von Formali- Formelle
W it
Weiter-
von Ideen Communities sierung
s Bildung
bildung
Kommunikations-
nformationsartefakte Berichte
e c e Lernobjekte Lehrbücher
artefakte
Kurse
Persönliche Notizen Patente Zertifikate
FAQ-Einträge Fallstudie
en
Umgestaltung
Forenbeiträge
g Lessons Leearnt Best Practices der Organisation
Informelles Lernen Formelles Lernen
Experten Anfänger
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15. Phasenübergreifende Aspekte
Reflexion
über Problemsituationen und Lösun
ngen und was daraus gelernt wurde
über Anwendung von Gelerntem au reale Situationen
uf
über eigene Lernprozesse
Ziele und Zielsetzung von Lernpr
rozessen
Kompetenzen und Kompetenzerwer rb
Wechselspiel von individuellen und organisationalen Zielen
Motivation
Intrinsisch: was treibt zum Lernen an was läßt durchhalten?
n,
Extrinsisch: wie kann man von auße gezielt stimulieren?
en
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16. Ebenen der Wissensreifung
Wissensebene
Reifung ist eine Eigenschaft interner Konstrukte
Zunehmende Reife ist ein Ergebnis des Lernens
Artefaktebene
Wissenreifung wird in den Artefakten beobachtbar, die in kollaborativen
Lernprozessen ausgetauscht werde en
Individuell vs. Kollektiv
Wissensreifung ist vorrangig individuell
Kollektive Dimension ist eine Abstra
aktion/Aggregation ähnlich dem Idee des
„kollektiven Wissens“ ansich
kollektiven Wissens
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17. Kriterien
Vermittelbarkeit
Benötigter Arbeitsaufwand, adäquat Hörerkreis
ter
Implizite Kontextualisierung explizite Verlinkung
e
„Lernen ist Netze schaffen“
Robustheit
Unidentifizierte Quelle, Expertenmeinung, Statistiken
Legitimation & Commitment du
urch die Organisation
Vom Einzelnen, über die Communit zur organisationalen Sicht
ty,
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MATURE - Continuous Social Learning in Knowledge Networks
18. ... und Reifung ist kompliziert
NICHT strikt linear wie die Grafik vermuten lässt
Und es gibt nicht den einen Reifu
ungsprozess, sondern eine Vielzahl
davon
Komplexe Phänomene
p
Kombination verschiedener Entwick
klungsstränge
Verzweigungen und Gabelungen
Modifikationen/Verbesserungen zur „Reifung“ von Wissen beginnen auf den
r
niedrigeren Reifeebenen und werde dann kombiniert
en
Komplexe Interaktionen zwischen parallelen Strängen
p g
...
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19. Analyse von Brüchen im Prozess
Gemeinsame Formalee Ad-hoc Einbindung Eingang in
New Id
N Ideen l
Terminologie Strukture
en in die Weiterbildung üblichen Lehrplan
Entstehung Bildung von Formali- Ad-Hoc- Formelle
von Ideen Communities sierung Weiter- Bildung
bildung
Informationsartefakte Kommunikations- Lehrbücher
artefakte Projektb
berichte Lernobjekte Kurse
Persönliche Notizen
P ö li h N ti Patente Zertifikate
FAQ-Einträge Fallstudien Umgestaltung der
Forenbeiträge Lessons Learnt
s Best Practices Organisation
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20. Formalisierung vs. Ad-hoc Training
Klassische Barriere zwischen E-Learnin und Wissensmanagement
ng
Technische Ebene
Dokumentmanagementsysteme (
g y (Forma
alisierung)
g)
Lernmanagementsysteme (Ad-hoc Train
ning)
Organisationale Ebene
Operationale Abteilung (Formalisierung)
Personalentwicklung oder Weiterbildung (Ad-hoc)
g
Unterschiede hinsichtlich
Legitimation: Projekt-Teams/Manager vs. Trainingsexperte
Lernformen: selbst gesteuerte „Informa
ationssuche“ vs. Ad-hoc Training
Lösungen: z.B. SAP Knowledge Ramp Up Wissenstransfer
g g p Up
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21. Bildung von Communities vs. Formalis
sierung
Hauptpunkte sind hier menschlich und soziale Aspekte
he
Loslösung vom Urheber
Von sozialen Anreizen (Reputation, soziales Ansehen) zu organisationalen
Im Sinne der Legitimation:
Erfordert den Übergang von p
g g persönlichen/informellen Communities zu
formaler organisationaler Legitimatio
on
Mögliche Lösungen:
Erhöhte Sichtbarkeit des Einzelnen und dessen Beitrag
Weblogs (mit trackbacks)
Wikis
Sichtbare Beiträge des Einzelnen
Einfacher Übergang durch Hinzufügen von Legitimation (mit einer Kategorie
taggen)
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22. Überwindung von Top-Down-Ansätzen – eine dynamische Perspektive
Viele Ansätze basieren auf einer Top-Down-Philosophie
p p
Lehre an Universitäten
Einsatz von Lernmanagementsystemmen
Umsetzung einer Personalentwicklu
ungsstrategie
Aber dies führte oft zu
Mangelnder Motivation auf Seite des Nutzers
Langsamen und mühsamen Prozes ssen
Ungenutztem Potential der Kreativit des Lernenden/Angestellten
tät
Die „Reifungsperspektive“ ermöglicht eine Bottom-Up-Teilnahme
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23. Zusammenfassung & Ausblick
Der Wissensreifungsprozess ist e
g p eine makroskopische
p
Beschreibung von ineinander verrwobenen individuellen
Lernprozessen.
Es ist ein Modell zur Strukturierung realer Phänomene und zur
Problemanalyse
Es erklärt nicht wie Lernen auf der M
Mikroebene stattfindet, sondern besagt
viel mehr, dass es unterschiedlich stattfindet, abhängig vom Reifegrad.
MATURE IP
Empirische Grundlagen zur Wissenssreifung
Theorien der Wissensreifung und ve
g erteilten Kognition
g
Über ein analytisches Rahmenwerk hinausgehend
k
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MATURE - Continuous Social Learning in Knowledge Networks
24. p://m ure-i u
http matu ip.eu
K t kt
Kontakt:
Simone Braun
braun@fzi.de
http://www.fzi.de/ipe
26. Wissensreifungsprozessmodell (2)
p
process
maturing
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