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BusinessVillage 
THOMAS SCHMIDT 
#NEULAND 
40.000 JAHRE MEDIENKOMPETENZ 
Leseprobe
Thomas Schmidt 
#Neuland 
40.000 Jahre Medienkompetenz 
1. Auflage 2015 
© BusinessVillage GmbH, Göttingen 
Bestellnummern 
ISBN 978-3-86980-292-3 (Druckausgabe) 
ISBN 978-3-86980-293-0 (E-Book, PDF) 
Direktbezug www.BusinessVillage.de/bl/963 
Bezugs– und Verlagsanschrift 
BusinessVillage GmbH 
Reinhäuser Landstraße 22 
37083 Göttingen 
Telefon: +49 (0)5 51 20 99-1 00 
Fax: +49 (0)5 51 20 99-1 05 
E–Mail: info@businessvillage.de 
Web: www.businessvillage.de 
Redaktion 
Andreas Kaizik, Christine Schulz, Infotext Berlin 
Layout und Satz 
Sabine Kempke 
Illustration auf dem Umschlag und Piktogramme im Buch 
Marc Doerfert, Helliwood media & education 
Druck und Bindung 
Westermann Druck Zwickau GmbH 
Copyrightvermerk 
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung 
außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages 
unzulässig und strafbar. 
Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspei-cherung 
und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 
Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von dem Autor nach 
bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. 
Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrich-tigkeiten. 
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem 
Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche 
Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten 
wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
Inhalt | 5 
Inhalt 
Über den Autor .............................................................................. 7 
Vorwort ......................................................................................... 9 
1. Mein Nachbar ist ein Neandertaler............................................... 11 
2. Handlungskompetenz: Neue Welten erobern................................. 19 
Alles beim Alten im #Neuland...................................................... 21 
Terror im Posteingang................................................................. 32 
Kinder, Medien, Kompetenzen, Konsequenz ................................... 38 
Mehr Tatort für mich................................................................... 45 
3. Sozialkompetenz: Ziele gemeinsam erreichen............................... 51 
Eine gute und eine schlechte Nachricht für Katharina...................... 53 
Meine kurze, aber heftige Karriere als T-Shirt-Verkäufer.................... 58 
Wir sind Spießer ........................................................................ 62 
Ein Lexikon für alle .................................................................... 67 
Viel Spannung, doch kein Lämpchen brennt ................................... 73 
Großes Palaver .......................................................................... 78 
4. Personale Kompetenz: Eine Frage der inneren Einstellung.............. 87 
Überraschung im Klassenzimmer................................................... 89 
Zögerliche Schritte ins #Neuland .................................................. 98 
Gisela, eine Oma im #Neuland.................................................... 103 
Weil es Spaß macht!................................................................. 109 
Suppe ohne Topf...................................................................... 115 
Freundschaftsdienst ................................................................. 120 
Das echte Leben ...................................................................... 125 
Begegnung mit der Generation Y ................................................ 135
5. Methodenkompetenz: Strategisch klug und weitsichtig handeln .... 137 
Das #Neuland ist Schuld............................................................ 139 
Mönchspfeffer und rote Säfte..................................................... 143 
Totalausfall mit Folgen ............................................................. 151 
Hänsel und Gretel im #Neuland .................................................. 160 
Keine Erbschaft ohne Passwort ................................................... 162 
Was meine Nichte und mein Klempner gemeinsam haben................ 169 
6. Und eins noch.......................................................................... 181 
7. Wie weit reicht die Medienkompetenz? – 
Ein Nachwort von John Erpenbeck ............................................. 189 
8. Vom steinzeitlichen Homo erectus zum modernen Menschen ....... 195 
9. Glossar.................................................................................... 199 
Quellen und verwendete Literatur .................................................. 205 
6 | Inhalt
Über den Autor | 7 
Über den Autor 
Thomas Schmidt, geboren 1965 in Eisenach, ist 
Medien- und Kompetenzexperte und entwickelt 
seit mehr als fünfzehn Jahren mit der Agentur 
Helliwood media & education Bildungsinitiativen 
und -programme im Themenfeld digitale Medien, 
Lernen und Kommunikation. 
Er versteht sich als aktiv gestaltendes Mitglied 
einer digitalisierten Gesellschaft. Der Fokus sei-ner 
Arbeit richtet sich darauf, junge Menschen 
auf das Leben in einer zunehmend digitalisierten Welt vorzubereiten und 
mit ihnen neue Wege des Lernens zu entwickeln. 
Sein Denken, Gestalten und Handeln ist dabei sowohl von aktuellen For-schungsergebnissen 
geprägt als auch von seinen praktischen Erfahrungen 
als Experte in deutschen Kindergärten, Klassenzimmern oder Bildungsein-richtungen 
wie der Universität in Erfurt, an der er einen Lehrauftrag inne-hat. 
In einer Zeit, in der in Bezug auf den Umgang mit Medien fast wöchentlich 
eine neue Kompetenz gefordert wird, vermittelt er auf eine eigene und 
sehr persönliche Art die faszinierend einfache Botschaft, dass wir alle mit 
unseren ureigenen Stärken und Kompetenzen sehr gut in der Lage sind, in 
einer digitalisierten Welt zu bestehen. 
Das macht Mut für den Alltag im #Neuland. 
Kontakt: 
Internet: www.helliwood.de 
E-Mail: schmidt@helliwood.de
Vorwort
Die digitale Welt, das #Neuland, wächst stetig und nimmt einen immer 
größeren Raum in unserem Leben ein. Für die einen sind das #Neuland und 
der Weg dorthin zur Selbstverständlichkeit geworden. Andere fühlen sich 
wie Dinosaurier, die den Anschluss verpasst haben. Manche Menschen lo-ben 
das #Neuland in den Himmel, während es für Skeptiker vor allem eine 
Gefahr darstellt. Und überall ist die Rede davon, dass wir unsere Medien-kompetenz 
schulen und gezielt einsetzen sollen, um möglichst gefahrlos 
ins #Neuland hinein- und wieder herauszukommen und auch unsere Kinder 
kompetent begleiten zu können. Das scheint eine schwierige Sache zu sein. 
Doch was wäre, wenn es diese Medienkompetenz gar nicht gäbe und wir 
schon längst über alle nötigen Kompetenzen für den Schritt ins #Neuland 
verfügten? Wenn Medienkompetenz in Wirklichkeit ein Zusammenspiel 
von Kompetenzen wäre, die bereits unsere steinzeitlichen Vorfahren ent-wickelt 
und eingesetzt haben? – Dann wäre die Sache gar nicht mehr so 
schwierig und das #Neuland würde jedem offenstehen. 
Und es ist tatsächlich so: Die Menschen der Steinzeit hatten vielfältige 
Fertigkeiten und Fähigkeiten, die ihnen nicht nur das Überleben sicherten, 
sondern auch den technischen Fortschritt möglich machten. Daraus wurden 
Kompetenzen wie Folgebewusstsein, Beurteilungsvermögen, Entscheidungs-fähigkeit 
und noch einige mehr, über die wir bis heute verfügen und die uns 
jetzt, vierzigtausend Jahre später, dabei helfen, das #Neuland zu erobern. 
Wir brauchen uns also nur darauf zu besinnen, was wir seit Urzeiten besit-zen. 
Denn alles, was wichtig ist für die Entdeckung des #Neulandes, steckt 
bereits seit Jahrtausenden in uns. 
10 | Vorwort
1. 
Mein Nachbar ist ein Neandertaler
Mein Nachbar ist zweiundfünfzig Jahre alt und ein ›Steini‹. Er ist eher ein 
ruhiger Typ und ein sehr netter Kerl. Als angesehener Architekt hat Jür-gen 
1 ein gutes Einkommen, fährt einen SUV und hat eine große Wohnung. 
Seine Frau Katharina ist eine recht erfolgreiche Heilpraktikerin. Den bei-den 
geht es gut, ebenso wie ihren beiden Kindern Melanie und Leonard. – 
Jürgen und ich sind längst gute Freunde. Als ich allerdings das erste Mal 
von Jürgens speziellem Faible hörte, dachte ich, er spinnt ein bisschen, 
und manchmal denke ich das heute noch. Aber eins ist sicher: Mit der 
Steinzeit kennt Jürgen sich aus. 
Es begann vor sieben Jahren. Damals hatte Katharina die Idee, ihm zum 
Geburtstag einen Steinzeit-Survival-Kurs zu schenken. Dabei ging es da-rum, 
ein Wochenende in der freien Natur ganz ohne moderne Hilfsmittel 
zu verbringen. Die beiden fuhren gemeinsam hin und sind seitdem enthu-siastische 
Steinis. Beide wissen inzwischen, wie man sich in freier Wild-bahn 
rasch eine Unterkunft für die Nacht baut, wie man ohne moderne 
Hilfsmittel ein Feuer entzündet, welche Wildpflanzen essbar sind – und 
dergleichen mehr. Ihre beiden Kinder zeigten sich lange begeistert von den 
Ausflügen in die Steinzeit, allerdings hatten sie auch kaum eine andere 
Wahl: Bei jeder Gelegenheit tauchte die Familie in die Steinzeit ab – an den 
Wochenenden und zu Ferienzeiten sowieso. Die Familie gehört zum harten 
Kern einer offensichtlich wachsenden Gruppe von Steinzeit-Enthusiasten 
aus dem In- und Ausland. Sie haben ein festes ›Steinzeitdorf‹, das auf einer 
zusammen mit anderen Steinis gepachteten Koppel in Brandenburg liegt. 
Dort können sie in (fast) authentischer Steinzeitkleidung herumlaufen, im 
nahe gelegenen See baden, am Lagerfeuer sitzen, sich im Umgang mit der 
Steinschleuder üben und in heißer Asche gegartes Gemüse (oder mitge-brachte 
Steaks) essen. Außerdem haben sie drei Bienenvölker, deren Honig 
und Wachs sich für allerlei steinzeitliche Aktivitäten eignen. 
1 Alle Namen von Personen in diesem Buch wurden von mir geändert – außer mein eigener und der unserer 
Agentur Helliwood media & education, einem Geschäftsbereich der seit mehr als zwanzig Jahren in 
Deutschland arbeitenden gemeinnützigen Organisation Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e. V. (fjs). 
12 | Mein Nachbar ist ein Neandertaler
Die meisten Steinis, zumindest Jürgen und Katharina, nehmen die Sache 
zwar ernst, sind dabei aber nicht verbissen. Unter Steinzeit fällt für sie al-les, 
was vor rund vierhunderttausend Jahren begann. Und seitdem ist viel 
passiert. Und nicht nur das, es passiert außerdem immer schneller. Denn 
die Entwicklung auf unserer Welt beschleunigt sich, und insbesondere in-nerhalb 
der vergangenen fünfundzwanzig Jahre hat sich eine ganze Menge 
getan. Manch einer – zum Beispiel der im Jahr 2014 verstorbene FAZ-Her-ausgeber 
Frank Schirrmacher in seinem Buch Payback – spricht jetzt sogar 
von einer voll digitalen Welt. Und Jürgen? Ganz unabhängig von seinem 
Steinzeitfaible ist er, wie er selbst sagt, ein digitaler Tölpel, eben ein DAU 
im #Neuland. Für sich selbst wäre das völlig in Ordnung, doch seine Kinder 
Melanie und Leonard sind nun bald keine Kinder mehr und machen sich 
zusehends über ihre Eltern lustig. Jürgen ist zwar sicher einer der besten 
Väter, um wild herumzutoben oder Abenteuer zu bestehen, und ansonsten 
überaus geduldig und im Umgang mit seinen Kindern immer geradezu vor-bildlich 
liebevoll. Doch in Anbetracht der nun gar nicht steinzeitlichen 
Wirklichkeit seiner Kinder hält er sich manchmal für völlig unfähig. 
Einmal sagte er zu mir: »Ich komme da nicht mehr richtig mit. Ich weiß 
nicht einmal mehr, was meine Kinder mit all diesem digitalen Kram ma-chen. 
Letztens bekam Melanie kurz nacheinander mehrere komische Nach-richten 
auf ihr Handy, in denen stand‚ dass irgendwas passieren würde, 
wenn sie die Mitteilung nicht an zehn andere weiterleiten würde. – Ich 
habe sie gefragt, ob sie die Nachrichten denn weitergeleitet habe. Hat sie 
nicht. Mehr fiel mir dazu dann auch nicht ein. Du kennst dich doch aus. 
Was soll ich machen, was muss ich lernen? Und wie und von wem?« 
Klar ist, Jürgen hat wie viele andere wohl auch ein bisschen den Anschluss 
an die digitale Welt und damit den Zugang zu einem wichtigen Teil der 
aktuellen Lebenswirklichkeit verloren. Doch Jürgen ist clever, erfolgreich, 
er weiß genau, was er tut, und findet für fast jedes analoge Problem eine 
Lösung. In der Steinzeit waren Typen wie Jürgen sicher diejenigen, die das 
Überleben ihrer Familie und der ganzen Gruppe sicherten. Er würde wissen, 
Mein Nachbar ist ein Neandertaler | 13
was in Gefahrensituationen, bei Kälte und Krankheit oder ausbleibenden 
Ernten zu tun ist. Müsste ich in der Steinzeit leben und hätte die Wahl, 
Mark Zuckerberg oder Jürgen mitzunehmen, würde meine Entscheidung 
eindeutig zugunsten von Jürgen ausfallen. 
Doch heute fühlt sich Jürgen manchmal wie ein Dinosaurier. Aus der Schu-le 
seiner Kinder bekommt er ständig zu hören, wie essenziell Medienkom-petenz 
sei und dass sie gerade bei vielen Eltern zu wünschen übrig lasse. 
Dem kann er nicht widersprechen. Wie Jürgen selbst sagt, nutzt er den 
Computer für den Beruf und außerdem dafür, geschäftliche und private 
E-Mails zu schreiben oder um im Internet nach interessanten Orten für die 
Steini-Treffen zu recherchieren. Von allem, was darüber hinausgeht, hat 
er kaum eine Ahnung. Er liest, was zum Thema in den Zeitungen steht, 
versteht nicht, warum die Leute, wie es ständig heißt, bei Facebook ihr 
Privatleben entblößen, was sein Sohn an einem Fußballmanager-Spiel so 
toll findet oder wozu man unbedingt immer die neueste Technik braucht. 
Dabei hat er selbst den leisen Verdacht, dass seine Gedanken auf Klischees 
und Halbwissen basieren. 
Auf seine Frage, was denn zu tun sei, dachte ich an die Steinzeit. Für 
Jürgen ist die Epoche der Jungsteinzeit die spannendste. Denn damals war 
eine Zeit des Umbruchs: Die Jäger und Sammler wurden zu Ackerbauern 
und Viehzüchtern. Dadurch veränderten sich die Lebensgewohnheiten ra-dikal. 
Aus den umherziehenden Kleingruppen entstanden allmählich im-mer 
größere Gemeinschaften, die in Siedlungen sesshaft wurden. Und als 
Architekt ist Jürgen von der einfachen, jedoch soliden und überaus effi-zienten 
Baukunst der frühen Menschen begeistert. Besonders faszinierend 
ist für ihn der Beginn der technischen Entwicklungen: Werkzeuge, Waffen 
und die Arbeitstechniken wurden immer ausgefeilter. Damit begann eine 
Zeit des technischen Fortschritts, die ja letztlich bis heute anhält. Allein 
um die zum Teil recht großen Behausungen zu errichten, war eine ganze 
Reihe unterschiedlicher Kompetenzen erforderlich: Es brauchte Koopera-tionsfähigkeit, 
Kommunikationsfähigkeit, Beurteilungsvermögen und si- 
14 | Mein Nachbar ist ein Neandertaler
cher auch eine gute Portion schöpferischer Fähigkeit und natürlich viel 
Teamgeist. Diese Reihe von Fähigkeiten klingt nun allerdings überhaupt 
nicht steinzeitlich. Sie liest sich eher wie das Anforderungsprofil einer 
modernen Stellenanzeige für eine höher qualifizierte Arbeitsstelle – zum 
Beispiel in der Medienbranche. 
Sind es also dieselben Kompetenzen, die den Menschen schon vor Jahrtau-senden 
das Überleben gesichert haben, die uns auch heute dabei helfen, 
uns sicher in der modernen Medienwelt zu bewegen? Für unzählige Men-schen 
und auch für Jürgen wäre das eine wahre Erleichterung. 
Jürgen brauche ich auch nicht mit den vier Dimensionen der Medienkom-petenz 
2 zu kommen, wie man sie zum Beispiel bei Dieter Baake – Erzie-hungswissenschaftler 
und derjenige, der den Begriff der Medienkompetenz 
in den Siebzigerjahren eingeführt und geprägt hat – nachlesen kann. Je-mand 
wie Jürgen will nichts über Medienkompetenz wissen, er will wissen, 
was er tun soll und worauf er im #Neuland achten muss. Und ich glaube, so 
geht es vielen Menschen. Der theoretische Diskurs über Medienkompetenz 
ist zweifellos wichtig und auch für den praktischen Umgang mit digitalen 
Medien von Bedeutung. Doch wenn ich mit Jürgen oder anderen #Neuland- 
Neulingen spreche, dann habe ich das Gefühl, es ist am besten, ihnen Mut 
zu machen und ihnen zu sagen: »Es ist doch alles nicht so schlimm. Du 
kannst das. Du brauchst nicht viel Neues zu lernen, sondern nur die Fähig-keiten 
einzusetzen, die du sowieso schon hast.« 
Auf Jürgens Frage, was er denn nun machen könne, sagte ich ihm also, er 
solle sich auf seine ureigenen Stärken besinnen – gerade so, wie es damals 
die Steinzeitmenschen gemacht haben. Denn auch die Steinzeitmenschen 
waren durchaus experimentierfreudig, vermieden es allerdings, unnöti- 
2 Die vier Dimensionen der Medienkompetenz sind übrigens Medienkritik (kritischer Umgang mit Medien), 
Medienkunde (Wissen über und Umgang mit aktuellen Medien und Mediensystemen), Mediennutzung 
(Anwenden und Anbieten von Medien) und Mediengestaltung (Weiterentwicklung von Mediensystemen und 
Gestaltung über die Grenzen des Mediensystems hinaus). Nachzulesen zum Beispiel bei http://de.wikipe-dia. 
Mein Nachbar ist ein Neandertaler | 15 
org/wiki/Medienkompetenz.
ge Risiken einzugehen, wie Jürgen immer wieder selbst gern erzählt. Sie 
beschützten ihre Kinder, wenn Gefahr drohte, ließen ihnen aber auf der 
anderen Seite Raum für persönliche Bewährungsproben und Entdeckungs-touren. 
Sie testeten Neues aus und erprobten ständig bessere Methoden 
in allen Lebensbereichen, doch gingen sie dabei möglichst keine größeren 
Risiken ein und waren stets wachsam. Was verständlich ist, wenn einem 
klar wird, dass ein Moment der Unaufmerksamkeit genauso zum Tod füh-ren 
konnte wie ein gebrochenes Bein oder eine andere Verletzung. Mit an-deren 
Worten: Die Steinzeitmenschen waren experimentierfreudig, wenn 
es sich lohnte, und vorsichtig, wenn bekannte oder unbekannte Gefahren 
auf sie lauerten. Und sie zeigten eine hohe Lernbereitschaft und machten 
einen einmal begangenen Fehler so schnell kein zweites Mal. Ich erinnerte 
Jürgen an seine eigenen Worte und fügte hinzu: »Mach in 
der digitalen Welt einfach das, was deine Steinzeitmenschen 
machen würden, dann kann nicht viel schiefgehen.« Damit war 
Jürgen fürs Erste beruhigt. 
Ich heiße Wapoid Tompson und bin fünfzehn Jahre alt. Da, wo ich lebe, 
ist das sehr alt. Älter als zwanzig sind hier nur wenige und älter als dreißig 
ist hier niemand. Mit meinen fünfzehn Jahren gehöre ich also zum harten 
Kern des World Wide Webs, wie wir es früher nannten. Heute hat meine Heimat 
viele Namen, am besten gefällt mir #Neuland. Frau Merkel hatte meine Heimat 
irgendwann einmal so getauft. Dieses #Neuland wird immer größer und hat 
keine Grenzen, nicht einmal zur ›realen Welt‹, wie manche von den Analogen 
immer noch glauben. Obwohl die noch immer nicht richtig begriffen haben, 
was hier im #Neuland geschieht, haben sie manchmal doch ganz gute Ideen. 
Einer von denen, dieser Herr Schmidt, hat sogar ständig neue Ideen. Kein 
Wunder also, dass auch einmal eine gute dabei war. Das war 1999. Damals war 
das #Neuland längst nicht so groß wie heute und die Menschen trauten sich nur 
mit einem Nickname hinein. 
16 | Mein Nachbar ist ein Neandertaler
Der Herr Schmidt arbeitete damals an dieser WAP-Geschichte und dachte, das 
sei ultramodern. Bei WAP ging es darum, Internetinhalte für Mobiltelefone 
verfügbar zu machen. Das ist zwar gelungen, war jedoch zu unkomfortabel und 
vor allem zu teuer. Heute hat das #Neuland das alles längst übernommen. Von 
WAP redet deshalb keiner mehr. Doch immerhin wurde ich damals geboren, 
aus WAP wurde Wapoid und der Herr Schmidt hatte seinen Nickname für das 
#Neuland. 
Allerdings hat er dann irgendwann gemerkt, dass so ein Nickname nichts 
Halbes und nichts Ganzes ist. Das war ein paar Jahre später, da war hier im 
#Neuland plötzlich richtig was los: Denn da ging ›Second Life‹ online. Und wer 
da mitmachen wollte, brauchte einen vollständigen Namen, aber keinen aus 
der analogen Welt. Wir wollten unter uns sein – und diese Analogen sollten, 
während wir hier die Welt ständig neu erschufen, doch zu Hause einen Kuchen 
backen oder ihre Omi besuchen. 
Der Herr Schmidt – obwohl ein Bäckersohn – kann gar keinen echten Kuchen 
backen und wollte natürlich unbedingt bei uns mitmischen und brauchte nun 
ein richtiges digitales Ich. Einfallsreich, wie er nun einmal ist, nahm er seinen 
Vornamen (Thomas), veränderte ihn ein wenig und machte ihn zu meinem 
Nachnamen. Seitdem heiße ich Wapoid Tompson. Was für eine schlaue Idee! 
Zugegeben: Damals war ich kaum mehr als ein Abziehbild von Herrn Schmidt. 
Allmählich merkte ich dann, dass ich doch ein bisschen mehr draufhabe als 
dieser Radfahrer, Lehrer, Geschäftsführer und Familienvater. Schließlich erledige 
ich die ganze Arbeit hier im #Neuland, verdiene das Geld für uns beide und 
sorge dafür, dass es immer etwas zu tun gibt. Seitdem lasse ich mir von Herrn 
Schmidt so schnell nichts mehr bieten. Einmal hat er mir sogar damit gedroht, 
mich zu löschen, aber das ist nur so ein Gerede. Das kann er sich gar nicht 
leisten, schließlich braucht er seine digitale Identität. Ständig nur so ein Herr 
Schmidt zu sein, reicht ihm nämlich auch nicht. 
PS: Wenn Sie im #Neuland unterwegs sind und mich besuchen wollen, finden 
Sie mich hier: www.wapoid.de und hier: twitter.com/wapoid und hier: 
facebook.com/wapoid. 
Mein Nachbar ist ein Neandertaler | 17
2. 
Handlungskompetenz: 
Neue Welten erobern
Die Steinzeit und die Menschen dieser Zeit faszinieren mich aus zweierlei 
Gründen: Einerseits erscheinen sie uns vollkommen fremd und andersartig, 
weil eine unfassbar lange Zeit zwischen ihnen und uns liegt und man sich 
kaum vorstellen kann, dass wir mit ihnen verwandt sein sollen. Andererseits 
sind sie uns sehr, sehr nahe, denn viele ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten 
sind auch für unser modernes Leben immer noch von großer Bedeutung: 
Als die Steinzeitmenschen noch übers Land zogen, brauchten sie Abend für 
Abend einen sicheren Schlafplatz. Dafür mussten sie sich entscheiden, wann 
und wo sie ihr Lager errichten sollten. Und von dieser Entscheidung hing 
einiges ab, unter Umständen sogar das eigene Leben. Ganz offensichtlich 
haben unsere Urahnen, zumindest meistens, die richtigen Entscheidungen 
getroffen, denn sonst gäbe es uns heute nicht. – Später, als sie begannen, 
Häuser und Siedlungen zu bauen, um sich dauerhaft niederzulassen, zeigten 
sie noch eine weitere wichtige Fähigkeit: Die frühen Menschen haben im rich-tigen 
Moment die Initiative ergriffen. Zum Beispiel bei der Domestizierung 
von Tieren wie Schafe, Ziegen und Pferde. Irgendjemand musste den Anfang 
machen und versuchen, die Tiere nicht nur zu fangen, sondern sie auch an 
den Menschen zu gewöhnen. Außerdem brauchte dieser Jemand Beharrlich-keit, 
um Schwierigkeiten zu überwinden und das gesetzte Ziel ausdauernd 
zu verfolgen, bis die gewünschten Ergebnisse erreicht waren. Heute sagt man 
dazu: ergebnisorientiertes Handeln. 
Entscheidungsfähigkeit, Initiative, ergebnisorientiertes Handeln. – Was die 
Steinzeitmenschen in grauer Vorzeit entwickelten, ist genau das, was wir 
heute als Handlungskompetenz für die Eroberung des #Neulandes brauchen. 
20 | Handlungskompetenz: Neue Welten erobern
Alles beim Alten im #Neuland 
Jürgen ist nicht nur mein Nachbar, sondern auch so etwas wie mein Vor-zeige-# 
Neuland-Eroberer: ein schlauer Typ, der mit beiden Beinen fest im 
Leben steht und sich kein X für ein U vormachen lässt, aber an den Ein-gangstüren 
zum #Neuland manchmal zum ahnungslosen Azubi mutiert. 
Das #Neuland ist seine Terra incognita. Und obwohl er eigentlich keine 
Schwierigkeiten dabei hat, sich unbekannte Welten zu erschließen, hält 
ihn irgendetwas davon ab, das #Neuland mit den gleichen Mitteln und 
Methoden zu erobern wie zum Beispiel seine Steinzeitwelt. 
So rief er mich eines Tages ganz aufgeregt an: »Thomas, bei mir kommen 
keine E-Mails mehr an! Kannst du mal schnell gucken kommen? Ich warte 
auf einen wichtigen Bauplan, und die sagen, sie hätten ihn schon ges-tern 
abgeschickt.« Solange die Technik wie gewohnt funktionierte, war 
für Jürgen alles im Lot, beim kleinsten Problem brach jedoch schnell Panik 
aus, besonders dann, wenn er sich – wie so oft – in einer wichtigen Phase 
eines größeren Bauprojektes befand. Um ihn nicht auf glühenden Kohlen 
sitzen zu lassen, ging ich sofort zu ihm: »Hast du mal ins Webinterface 
geschaut?« 
»Was ist das denn? Nein, keine Ahnung. Es kommen einfach keine Mails 
mehr an.« 
Auf seine Mithilfe musste ich also verzichten. Nachdem ich mich direkt bei 
seinem E-Mail-Provider eingeloggt hatte, war schnell klar: Das Postfach war 
voll. Kein Platz mehr für neue E-Mails. Der wichtigste Kommunikationsweg 
einfach verstopft. Ein fast schon alltägliches Problem bei den Datenmen-gen, 
die wir inzwischen via E-Mail durchs Netz schicken. 
Mein Vorschlag war deshalb, das Ganze doch einmal aufzuräumen. Schließ-lich 
handelte es sich um viele Tausende E-Mails. Jürgen sollte einfach Un-wichtiges 
löschen und alles andere nach Kunden, Projekten und Privatem 
Handlungskompetenz: Neue Welten erobern | 21
in entsprechende Ordner sortieren. Im analogen Leben ist er ja auch sehr 
auf Ordnung bedacht. Gleich hinter seinem Schreibtisch stehen reihen-weise 
Ordner, in denen jedes Schreiben, jede E-Mail, jeder Bauplan penibel 
abgelegt wird. Worum es auch immer geht, Jürgen findet in Sekunden-schnelle 
den richtigen Ordner und jedes gesuchte Dokument. Diese Ord-nung 
sollte er nun auf das #Neuland übertragen. 
Doch stellte sich schnell heraus, dass die Umsetzung meiner Idee kaum 
möglich war. Denn die meisten seiner E-Mails hatten überaus kryptische 
Betreffzeilen wie hkx.48001/2 oder SKMBT_C2356088. Zuerst glaubte 
ich, diese Abkürzungen stünden für bestimmte architektonische Fachbe-griffe 
– doch weit gefehlt. Jürgen meinte, das seien alles Schreiben von 
unterschiedlichsten Partnerunternehmen, die er für die Umsetzung seiner 
Aufträge engagiert. Es waren Anschreiben, Baupläne, Angebote, Kosten-voranschläge, 
Gutachten und andere wichtige Unterlagen – nur stand im 
Textfeld der E-Mail absolut nichts, außer: »Folgende Dateien oder Links 
können jetzt als Anlage mit Ihrer Nachricht gesendet werden.« Dafür hatte 
jede dieser E-Mails einen PDF-Anhang meist mit mehreren Megabyte Größe. 
Erst bei genauerem Hinsehen und nach einigen Erklärungen von Jürgen 
konnte ich mir einen Reim darauf machen. 
In der Baubranche wird natürlich komplexe und modernste Technik ein-gesetzt, 
nur im #Neuland sind viele, vor allem kleinere Unternehmen, nur 
teilweise angekommen. Stattdessen verwenden sie so etwas wie Überset-zungsmaschinen 
für den Weg dorthin und wieder zurück. Das geht wohl 
so: Viele der Unternehmen haben sich irgendwann einmal vom Grafik-büro 
um die Ecke ein Geschäftspapier mitsamt Logo und allem Pipapo ge-stalten 
lassen. Davon wurden dann etliche Tausend Exemplare gedruckt 
und dem Unternehmen geliefert. Wohl geordnet warten nun viele Kartons 
mit dem schönen, guten Geschäftspapier (Gestaltung und Druck waren ja 
schließlich nicht billig) auf ihre Verwendung. Eines Tages hat sich dann 
das #Neuland immer weiter ausgebreitet, vor allem wurde sein Einfluss auf 
das reale Leben immer größer. Briefe, Angebote, Rechnungen und viele 
22 | Handlungskompetenz: Neue Welten erobern
andere Dokumente wurden plötzlich nicht mehr mit der Post verschickt, 
sondern als E-Mail gesendet. Dadurch entstand ein Problem: Wie bekomme 
ich das schöne Geschäftspapier ins Programm? Die Büros, mit denen Jürgen 
beruflich zu tun hat, haben wie er selbst eine Lösung gefunden: Sie schrei-ben 
einen Brief am Computer und drucken ihn dann erst einmal auf dem 
Geschäftspapier aus. Doch jetzt geht es nicht zur Post – stattdessen wird 
das ausgedruckte Dokument auf das praktische Multifunktionsgerät ge-legt, 
das scannen, drucken und das Gescannte als E-Mail verschicken kann 
und letztlich nichts anderes ist als eine Übersetzungsmaschine zwischen 
analoger und digitaler Welt. Die vielfach genutzte Funktion ›Scannen und 
senden‹ ist dann auch die Quelle für die merkwürdigen Betreffzeilen und 
E-Mail-Texte in Jürgens Postfach. Die Betreffzeile wird nach einem für mich 
nicht nachvollziehbaren Algorithmus vom Gerät generiert. So kommen die 
kryptischen Buchstaben-Ziffern-Kombinationen zustande. 
Nun kommt es in Jürgens Gewerbe recht häufig vor, dass die so versende-ten 
Schreiben noch einmal geändert werden müssen, weil sich ein Win-kel 
geändert hat, die Kosten neu kalkuliert oder wichtige Angaben zur 
Statik nachgetragen werden müssen. In solchen Fällen wird oftmals die 
ausgedruckte E-Mail zur Hand genommen und die erforderliche Änderung 
per Hand mithilfe von Tipp-Ex vorgenommen. Aus einem Dreiunddrei-ßig- 
Grad-Winkel wird dann ein Einunddreißig-Grad-Winkel und aus dem 
Farbcode RAL 7022 für die Fensterrahmen wird dann einfach der neue Farb-code 
RAL 7010. Damit diese Änderungen dann zum entsprechenden Unter-nehmen 
gelangen, wird das Schreiben erneut eingescannt und versendet. 
Im Posteingang des empfangenen Unternehmens finden sich so ebenfalls 
haufenweise E-Mails, die nur aus einem Anhang und einer kryptischen Be-treffzeile 
bestehen. Und um Ordnung zu halten, werden alle Nachrichten 
ausgedruckt und wohl sortiert in Ordnern abgeheftet. 
Das #Neuland wird in gewisser Weise ausgetrickst. An Drucker, Scanner 
und selbst an die E-Mail haben sich alle in der Baubranche längst gewöhnt. 
Nur werden die digitale und die analoge Welt in einer, sagen wir mal, nicht 
Handlungskompetenz: Neue Welten erobern | 23
ganz geschickten Weise miteinander verknüpft. Auf die Idee, sich bei-spielsweise 
eine Word-Vorlage mit Logo und allem Drum und Dran erstellen 
zu lassen und die Schriftstücke direkt über den Computer mit einer ent-sprechend 
aussagefähigen E-Mail zu versenden, ist Jürgen jedenfalls noch 
nicht gekommen. Stattdessen schreibt er ein Dokument digital, bringt es 
mittels Ausdruck in die analoge Welt (wo er es in seine Aktenordner ab-legt), 
um es dann erneut zu digitalisieren und es per ›Scannen und senden‹ 
in digitalisierter Form an wen auch immer zu schicken. Dort angekommen 
geht die ganze Prozedur von vorn los. 
Derartige Übersetzungsmechanismen konnte ich schon einige beobach-ten, 
nicht nur bei Jürgen. Immer sind es Versuche, mit dem Neuen des 
#Neulandes irgendwie klarzukommen, ohne das Alte vollständig ablegen 
zu müssen. Und genau genommen ist das gar nicht verkehrt gedacht (nur 
manchmal nicht so ganz clever umgesetzt). Denn bei näherer Betrachtung 
muss man doch sagen: Das #Neuland ist an vielen Stellen überhaupt nicht 
so neu. 
Das #Neuland ist überhaupt nicht so neu!? Frag mal Frau Dr. Angela Merkel, 
die weiß das besser. Ich sage nur: vierzigtausend Jahre von den Halbaffen bis 
heute! Ihr Analogen seid uralt, wir sind nagelneu, so ist das. Und wer besser 
abschneidet, dürfte wohl auch klar sein. Wofür wir im #Neuland gerade einmal 
vierzig Jahre brauchten, das schafft ihr nicht in vierzigtausend Jahren. Vom 
Telefonmodem und klobigen Rechner mit mickriger Leistung bis zum modernen 
#Neuland ging das hier Schlag auf Schlag. Das nenne ich Evolution, nicht eure 
Entwicklung im Zeitlupentempo. 
Danke für Ihren Einwand, Herr Tompson, doch ich bleibe dabei: Im Grunde 
genommen gibt es im #Neuland nur wenig, was es vor dem Internetzeit-alter 
nicht auch schon gegeben hätte. 
24 | Handlungskompetenz: Neue Welten erobern
Resilienz 
Denis Mourlane 
Resilienz 
Die unentdeckte Fähigkeit 
der wirklich Erfolgreichen 
Bestseller, 
5. Aufl age über 
10.000 verkaufte 
Exemplare 
232 Seiten; Hardcover 
5. Auflage 2014; 24,80 Euro 
ISBN 978-3-86980-249-7; Art.-Nr.: 940 
Erfolgreiche Menschen haben eine Eigenschaft, die sie von anderen 
unterscheidet und doch sofort wahrnehmbar ist: Gelassenheit. Sie meistern 
schwierige Situationen scheinbar mit Leichtigkeit, persönliche Angriffe prallen 
an ihnen ab und selbst unter hohem Druck büßen sie ihre Leistungsfähigkeit 
nicht ein. 
Was machen diese Menschen anders? Sie beherrschen die Gelassenheit im 
Umgang mit sich, mit ihren Mitmenschen und mit den Herausforderungen, die 
das Leben und ihre tägliche Arbeit für sie bereithalten. Eine Eigenschaft, nach 
der sich immer mehr Menschen sehnen und die in der heutigen Zeit immer 
bedeutender wird. Resiliente Menschen verbinden diese Fähigkeit mit einer 
erstaunlichen Zielorientierung, Konsequenz und Disziplin in ihrem Handeln 
und erreichen dadurch etwas, was sie von vielen anderen unterscheidet: 
persönlichen Erfolg UND ein sehr großes Wohlbefinden. 
In einer der wahrscheinlich spannendsten Reisen, der Reise zu Ihrem eigenen 
Leben, bringt Ihnen Dr. Denis Mourlane das Konzept der Resilienz näher und 
zeigt Ihnen, wie Sie es in Ihren Alltag integrieren. 
Buch der Woche im Hamburger Abendblatt am 23./24. März 2013! 
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Brain-Tuning 
Siegfried Lehrl, Peter Sturm 
Brain-Tuning 
schneller • schlauer • konzentrierter 
256 Seiten; Hardcover; 24,80 Euro 
ISBN 978-3-86980-230-5; Art.-Nr.: 927 
Fast jeder von uns hätte gerne eine schnellere Auffassungsgabe, wäre gerne 
etwas intelligenter und weniger vergesslich. Gerade in Zeiten von steigender 
Komplexität und stetig wachsendem Informationsfluss wird die lebenslange 
geistige Fitness immer bedeutsamer. 
Mit Brain-Tuning liefern die Psychologen Siegfried Lehrl und Peter Sturm das 
wohl aktuellste und am besten erprobte Know-how, damit Sie Ihre grauen Zellen 
auf Trab bringen können. Denn die in diesem Buch vorgestellten Maßnahmen 
und Übungen wurden über Jahrzehnte wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit hin 
evaluiert und sind von der modernen Neurobiologie belegt. Und nur was diesen 
Überprüfungen standgehalten hat, fand Einzug in dieses Buch. 
Brain-Tuning liefert Ihnen einfache und funktionierende Maßnahmen, mit 
denen Sie positive Wirkungen auf vielen geistigen Ebenen erzielen werden. 
Berufstätige, Schüler, Studenten und selbst Ruheständler können mit Brain- 
Tuning Wahrnehmung, logisches Denken und die Gedächtnisleistung um bis zu 
50 Prozent steigern. 
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  • 1. BusinessVillage THOMAS SCHMIDT #NEULAND 40.000 JAHRE MEDIENKOMPETENZ Leseprobe
  • 2. Thomas Schmidt #Neuland 40.000 Jahre Medienkompetenz 1. Auflage 2015 © BusinessVillage GmbH, Göttingen Bestellnummern ISBN 978-3-86980-292-3 (Druckausgabe) ISBN 978-3-86980-293-0 (E-Book, PDF) Direktbezug www.BusinessVillage.de/bl/963 Bezugs– und Verlagsanschrift BusinessVillage GmbH Reinhäuser Landstraße 22 37083 Göttingen Telefon: +49 (0)5 51 20 99-1 00 Fax: +49 (0)5 51 20 99-1 05 E–Mail: info@businessvillage.de Web: www.businessvillage.de Redaktion Andreas Kaizik, Christine Schulz, Infotext Berlin Layout und Satz Sabine Kempke Illustration auf dem Umschlag und Piktogramme im Buch Marc Doerfert, Helliwood media & education Druck und Bindung Westermann Druck Zwickau GmbH Copyrightvermerk Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspei-cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von dem Autor nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrich-tigkeiten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
  • 3. Inhalt | 5 Inhalt Über den Autor .............................................................................. 7 Vorwort ......................................................................................... 9 1. Mein Nachbar ist ein Neandertaler............................................... 11 2. Handlungskompetenz: Neue Welten erobern................................. 19 Alles beim Alten im #Neuland...................................................... 21 Terror im Posteingang................................................................. 32 Kinder, Medien, Kompetenzen, Konsequenz ................................... 38 Mehr Tatort für mich................................................................... 45 3. Sozialkompetenz: Ziele gemeinsam erreichen............................... 51 Eine gute und eine schlechte Nachricht für Katharina...................... 53 Meine kurze, aber heftige Karriere als T-Shirt-Verkäufer.................... 58 Wir sind Spießer ........................................................................ 62 Ein Lexikon für alle .................................................................... 67 Viel Spannung, doch kein Lämpchen brennt ................................... 73 Großes Palaver .......................................................................... 78 4. Personale Kompetenz: Eine Frage der inneren Einstellung.............. 87 Überraschung im Klassenzimmer................................................... 89 Zögerliche Schritte ins #Neuland .................................................. 98 Gisela, eine Oma im #Neuland.................................................... 103 Weil es Spaß macht!................................................................. 109 Suppe ohne Topf...................................................................... 115 Freundschaftsdienst ................................................................. 120 Das echte Leben ...................................................................... 125 Begegnung mit der Generation Y ................................................ 135
  • 4. 5. Methodenkompetenz: Strategisch klug und weitsichtig handeln .... 137 Das #Neuland ist Schuld............................................................ 139 Mönchspfeffer und rote Säfte..................................................... 143 Totalausfall mit Folgen ............................................................. 151 Hänsel und Gretel im #Neuland .................................................. 160 Keine Erbschaft ohne Passwort ................................................... 162 Was meine Nichte und mein Klempner gemeinsam haben................ 169 6. Und eins noch.......................................................................... 181 7. Wie weit reicht die Medienkompetenz? – Ein Nachwort von John Erpenbeck ............................................. 189 8. Vom steinzeitlichen Homo erectus zum modernen Menschen ....... 195 9. Glossar.................................................................................... 199 Quellen und verwendete Literatur .................................................. 205 6 | Inhalt
  • 5. Über den Autor | 7 Über den Autor Thomas Schmidt, geboren 1965 in Eisenach, ist Medien- und Kompetenzexperte und entwickelt seit mehr als fünfzehn Jahren mit der Agentur Helliwood media & education Bildungsinitiativen und -programme im Themenfeld digitale Medien, Lernen und Kommunikation. Er versteht sich als aktiv gestaltendes Mitglied einer digitalisierten Gesellschaft. Der Fokus sei-ner Arbeit richtet sich darauf, junge Menschen auf das Leben in einer zunehmend digitalisierten Welt vorzubereiten und mit ihnen neue Wege des Lernens zu entwickeln. Sein Denken, Gestalten und Handeln ist dabei sowohl von aktuellen For-schungsergebnissen geprägt als auch von seinen praktischen Erfahrungen als Experte in deutschen Kindergärten, Klassenzimmern oder Bildungsein-richtungen wie der Universität in Erfurt, an der er einen Lehrauftrag inne-hat. In einer Zeit, in der in Bezug auf den Umgang mit Medien fast wöchentlich eine neue Kompetenz gefordert wird, vermittelt er auf eine eigene und sehr persönliche Art die faszinierend einfache Botschaft, dass wir alle mit unseren ureigenen Stärken und Kompetenzen sehr gut in der Lage sind, in einer digitalisierten Welt zu bestehen. Das macht Mut für den Alltag im #Neuland. Kontakt: Internet: www.helliwood.de E-Mail: schmidt@helliwood.de
  • 7. Die digitale Welt, das #Neuland, wächst stetig und nimmt einen immer größeren Raum in unserem Leben ein. Für die einen sind das #Neuland und der Weg dorthin zur Selbstverständlichkeit geworden. Andere fühlen sich wie Dinosaurier, die den Anschluss verpasst haben. Manche Menschen lo-ben das #Neuland in den Himmel, während es für Skeptiker vor allem eine Gefahr darstellt. Und überall ist die Rede davon, dass wir unsere Medien-kompetenz schulen und gezielt einsetzen sollen, um möglichst gefahrlos ins #Neuland hinein- und wieder herauszukommen und auch unsere Kinder kompetent begleiten zu können. Das scheint eine schwierige Sache zu sein. Doch was wäre, wenn es diese Medienkompetenz gar nicht gäbe und wir schon längst über alle nötigen Kompetenzen für den Schritt ins #Neuland verfügten? Wenn Medienkompetenz in Wirklichkeit ein Zusammenspiel von Kompetenzen wäre, die bereits unsere steinzeitlichen Vorfahren ent-wickelt und eingesetzt haben? – Dann wäre die Sache gar nicht mehr so schwierig und das #Neuland würde jedem offenstehen. Und es ist tatsächlich so: Die Menschen der Steinzeit hatten vielfältige Fertigkeiten und Fähigkeiten, die ihnen nicht nur das Überleben sicherten, sondern auch den technischen Fortschritt möglich machten. Daraus wurden Kompetenzen wie Folgebewusstsein, Beurteilungsvermögen, Entscheidungs-fähigkeit und noch einige mehr, über die wir bis heute verfügen und die uns jetzt, vierzigtausend Jahre später, dabei helfen, das #Neuland zu erobern. Wir brauchen uns also nur darauf zu besinnen, was wir seit Urzeiten besit-zen. Denn alles, was wichtig ist für die Entdeckung des #Neulandes, steckt bereits seit Jahrtausenden in uns. 10 | Vorwort
  • 8. 1. Mein Nachbar ist ein Neandertaler
  • 9. Mein Nachbar ist zweiundfünfzig Jahre alt und ein ›Steini‹. Er ist eher ein ruhiger Typ und ein sehr netter Kerl. Als angesehener Architekt hat Jür-gen 1 ein gutes Einkommen, fährt einen SUV und hat eine große Wohnung. Seine Frau Katharina ist eine recht erfolgreiche Heilpraktikerin. Den bei-den geht es gut, ebenso wie ihren beiden Kindern Melanie und Leonard. – Jürgen und ich sind längst gute Freunde. Als ich allerdings das erste Mal von Jürgens speziellem Faible hörte, dachte ich, er spinnt ein bisschen, und manchmal denke ich das heute noch. Aber eins ist sicher: Mit der Steinzeit kennt Jürgen sich aus. Es begann vor sieben Jahren. Damals hatte Katharina die Idee, ihm zum Geburtstag einen Steinzeit-Survival-Kurs zu schenken. Dabei ging es da-rum, ein Wochenende in der freien Natur ganz ohne moderne Hilfsmittel zu verbringen. Die beiden fuhren gemeinsam hin und sind seitdem enthu-siastische Steinis. Beide wissen inzwischen, wie man sich in freier Wild-bahn rasch eine Unterkunft für die Nacht baut, wie man ohne moderne Hilfsmittel ein Feuer entzündet, welche Wildpflanzen essbar sind – und dergleichen mehr. Ihre beiden Kinder zeigten sich lange begeistert von den Ausflügen in die Steinzeit, allerdings hatten sie auch kaum eine andere Wahl: Bei jeder Gelegenheit tauchte die Familie in die Steinzeit ab – an den Wochenenden und zu Ferienzeiten sowieso. Die Familie gehört zum harten Kern einer offensichtlich wachsenden Gruppe von Steinzeit-Enthusiasten aus dem In- und Ausland. Sie haben ein festes ›Steinzeitdorf‹, das auf einer zusammen mit anderen Steinis gepachteten Koppel in Brandenburg liegt. Dort können sie in (fast) authentischer Steinzeitkleidung herumlaufen, im nahe gelegenen See baden, am Lagerfeuer sitzen, sich im Umgang mit der Steinschleuder üben und in heißer Asche gegartes Gemüse (oder mitge-brachte Steaks) essen. Außerdem haben sie drei Bienenvölker, deren Honig und Wachs sich für allerlei steinzeitliche Aktivitäten eignen. 1 Alle Namen von Personen in diesem Buch wurden von mir geändert – außer mein eigener und der unserer Agentur Helliwood media & education, einem Geschäftsbereich der seit mehr als zwanzig Jahren in Deutschland arbeitenden gemeinnützigen Organisation Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e. V. (fjs). 12 | Mein Nachbar ist ein Neandertaler
  • 10. Die meisten Steinis, zumindest Jürgen und Katharina, nehmen die Sache zwar ernst, sind dabei aber nicht verbissen. Unter Steinzeit fällt für sie al-les, was vor rund vierhunderttausend Jahren begann. Und seitdem ist viel passiert. Und nicht nur das, es passiert außerdem immer schneller. Denn die Entwicklung auf unserer Welt beschleunigt sich, und insbesondere in-nerhalb der vergangenen fünfundzwanzig Jahre hat sich eine ganze Menge getan. Manch einer – zum Beispiel der im Jahr 2014 verstorbene FAZ-Her-ausgeber Frank Schirrmacher in seinem Buch Payback – spricht jetzt sogar von einer voll digitalen Welt. Und Jürgen? Ganz unabhängig von seinem Steinzeitfaible ist er, wie er selbst sagt, ein digitaler Tölpel, eben ein DAU im #Neuland. Für sich selbst wäre das völlig in Ordnung, doch seine Kinder Melanie und Leonard sind nun bald keine Kinder mehr und machen sich zusehends über ihre Eltern lustig. Jürgen ist zwar sicher einer der besten Väter, um wild herumzutoben oder Abenteuer zu bestehen, und ansonsten überaus geduldig und im Umgang mit seinen Kindern immer geradezu vor-bildlich liebevoll. Doch in Anbetracht der nun gar nicht steinzeitlichen Wirklichkeit seiner Kinder hält er sich manchmal für völlig unfähig. Einmal sagte er zu mir: »Ich komme da nicht mehr richtig mit. Ich weiß nicht einmal mehr, was meine Kinder mit all diesem digitalen Kram ma-chen. Letztens bekam Melanie kurz nacheinander mehrere komische Nach-richten auf ihr Handy, in denen stand‚ dass irgendwas passieren würde, wenn sie die Mitteilung nicht an zehn andere weiterleiten würde. – Ich habe sie gefragt, ob sie die Nachrichten denn weitergeleitet habe. Hat sie nicht. Mehr fiel mir dazu dann auch nicht ein. Du kennst dich doch aus. Was soll ich machen, was muss ich lernen? Und wie und von wem?« Klar ist, Jürgen hat wie viele andere wohl auch ein bisschen den Anschluss an die digitale Welt und damit den Zugang zu einem wichtigen Teil der aktuellen Lebenswirklichkeit verloren. Doch Jürgen ist clever, erfolgreich, er weiß genau, was er tut, und findet für fast jedes analoge Problem eine Lösung. In der Steinzeit waren Typen wie Jürgen sicher diejenigen, die das Überleben ihrer Familie und der ganzen Gruppe sicherten. Er würde wissen, Mein Nachbar ist ein Neandertaler | 13
  • 11. was in Gefahrensituationen, bei Kälte und Krankheit oder ausbleibenden Ernten zu tun ist. Müsste ich in der Steinzeit leben und hätte die Wahl, Mark Zuckerberg oder Jürgen mitzunehmen, würde meine Entscheidung eindeutig zugunsten von Jürgen ausfallen. Doch heute fühlt sich Jürgen manchmal wie ein Dinosaurier. Aus der Schu-le seiner Kinder bekommt er ständig zu hören, wie essenziell Medienkom-petenz sei und dass sie gerade bei vielen Eltern zu wünschen übrig lasse. Dem kann er nicht widersprechen. Wie Jürgen selbst sagt, nutzt er den Computer für den Beruf und außerdem dafür, geschäftliche und private E-Mails zu schreiben oder um im Internet nach interessanten Orten für die Steini-Treffen zu recherchieren. Von allem, was darüber hinausgeht, hat er kaum eine Ahnung. Er liest, was zum Thema in den Zeitungen steht, versteht nicht, warum die Leute, wie es ständig heißt, bei Facebook ihr Privatleben entblößen, was sein Sohn an einem Fußballmanager-Spiel so toll findet oder wozu man unbedingt immer die neueste Technik braucht. Dabei hat er selbst den leisen Verdacht, dass seine Gedanken auf Klischees und Halbwissen basieren. Auf seine Frage, was denn zu tun sei, dachte ich an die Steinzeit. Für Jürgen ist die Epoche der Jungsteinzeit die spannendste. Denn damals war eine Zeit des Umbruchs: Die Jäger und Sammler wurden zu Ackerbauern und Viehzüchtern. Dadurch veränderten sich die Lebensgewohnheiten ra-dikal. Aus den umherziehenden Kleingruppen entstanden allmählich im-mer größere Gemeinschaften, die in Siedlungen sesshaft wurden. Und als Architekt ist Jürgen von der einfachen, jedoch soliden und überaus effi-zienten Baukunst der frühen Menschen begeistert. Besonders faszinierend ist für ihn der Beginn der technischen Entwicklungen: Werkzeuge, Waffen und die Arbeitstechniken wurden immer ausgefeilter. Damit begann eine Zeit des technischen Fortschritts, die ja letztlich bis heute anhält. Allein um die zum Teil recht großen Behausungen zu errichten, war eine ganze Reihe unterschiedlicher Kompetenzen erforderlich: Es brauchte Koopera-tionsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Beurteilungsvermögen und si- 14 | Mein Nachbar ist ein Neandertaler
  • 12. cher auch eine gute Portion schöpferischer Fähigkeit und natürlich viel Teamgeist. Diese Reihe von Fähigkeiten klingt nun allerdings überhaupt nicht steinzeitlich. Sie liest sich eher wie das Anforderungsprofil einer modernen Stellenanzeige für eine höher qualifizierte Arbeitsstelle – zum Beispiel in der Medienbranche. Sind es also dieselben Kompetenzen, die den Menschen schon vor Jahrtau-senden das Überleben gesichert haben, die uns auch heute dabei helfen, uns sicher in der modernen Medienwelt zu bewegen? Für unzählige Men-schen und auch für Jürgen wäre das eine wahre Erleichterung. Jürgen brauche ich auch nicht mit den vier Dimensionen der Medienkom-petenz 2 zu kommen, wie man sie zum Beispiel bei Dieter Baake – Erzie-hungswissenschaftler und derjenige, der den Begriff der Medienkompetenz in den Siebzigerjahren eingeführt und geprägt hat – nachlesen kann. Je-mand wie Jürgen will nichts über Medienkompetenz wissen, er will wissen, was er tun soll und worauf er im #Neuland achten muss. Und ich glaube, so geht es vielen Menschen. Der theoretische Diskurs über Medienkompetenz ist zweifellos wichtig und auch für den praktischen Umgang mit digitalen Medien von Bedeutung. Doch wenn ich mit Jürgen oder anderen #Neuland- Neulingen spreche, dann habe ich das Gefühl, es ist am besten, ihnen Mut zu machen und ihnen zu sagen: »Es ist doch alles nicht so schlimm. Du kannst das. Du brauchst nicht viel Neues zu lernen, sondern nur die Fähig-keiten einzusetzen, die du sowieso schon hast.« Auf Jürgens Frage, was er denn nun machen könne, sagte ich ihm also, er solle sich auf seine ureigenen Stärken besinnen – gerade so, wie es damals die Steinzeitmenschen gemacht haben. Denn auch die Steinzeitmenschen waren durchaus experimentierfreudig, vermieden es allerdings, unnöti- 2 Die vier Dimensionen der Medienkompetenz sind übrigens Medienkritik (kritischer Umgang mit Medien), Medienkunde (Wissen über und Umgang mit aktuellen Medien und Mediensystemen), Mediennutzung (Anwenden und Anbieten von Medien) und Mediengestaltung (Weiterentwicklung von Mediensystemen und Gestaltung über die Grenzen des Mediensystems hinaus). Nachzulesen zum Beispiel bei http://de.wikipe-dia. Mein Nachbar ist ein Neandertaler | 15 org/wiki/Medienkompetenz.
  • 13. ge Risiken einzugehen, wie Jürgen immer wieder selbst gern erzählt. Sie beschützten ihre Kinder, wenn Gefahr drohte, ließen ihnen aber auf der anderen Seite Raum für persönliche Bewährungsproben und Entdeckungs-touren. Sie testeten Neues aus und erprobten ständig bessere Methoden in allen Lebensbereichen, doch gingen sie dabei möglichst keine größeren Risiken ein und waren stets wachsam. Was verständlich ist, wenn einem klar wird, dass ein Moment der Unaufmerksamkeit genauso zum Tod füh-ren konnte wie ein gebrochenes Bein oder eine andere Verletzung. Mit an-deren Worten: Die Steinzeitmenschen waren experimentierfreudig, wenn es sich lohnte, und vorsichtig, wenn bekannte oder unbekannte Gefahren auf sie lauerten. Und sie zeigten eine hohe Lernbereitschaft und machten einen einmal begangenen Fehler so schnell kein zweites Mal. Ich erinnerte Jürgen an seine eigenen Worte und fügte hinzu: »Mach in der digitalen Welt einfach das, was deine Steinzeitmenschen machen würden, dann kann nicht viel schiefgehen.« Damit war Jürgen fürs Erste beruhigt. Ich heiße Wapoid Tompson und bin fünfzehn Jahre alt. Da, wo ich lebe, ist das sehr alt. Älter als zwanzig sind hier nur wenige und älter als dreißig ist hier niemand. Mit meinen fünfzehn Jahren gehöre ich also zum harten Kern des World Wide Webs, wie wir es früher nannten. Heute hat meine Heimat viele Namen, am besten gefällt mir #Neuland. Frau Merkel hatte meine Heimat irgendwann einmal so getauft. Dieses #Neuland wird immer größer und hat keine Grenzen, nicht einmal zur ›realen Welt‹, wie manche von den Analogen immer noch glauben. Obwohl die noch immer nicht richtig begriffen haben, was hier im #Neuland geschieht, haben sie manchmal doch ganz gute Ideen. Einer von denen, dieser Herr Schmidt, hat sogar ständig neue Ideen. Kein Wunder also, dass auch einmal eine gute dabei war. Das war 1999. Damals war das #Neuland längst nicht so groß wie heute und die Menschen trauten sich nur mit einem Nickname hinein. 16 | Mein Nachbar ist ein Neandertaler
  • 14. Der Herr Schmidt arbeitete damals an dieser WAP-Geschichte und dachte, das sei ultramodern. Bei WAP ging es darum, Internetinhalte für Mobiltelefone verfügbar zu machen. Das ist zwar gelungen, war jedoch zu unkomfortabel und vor allem zu teuer. Heute hat das #Neuland das alles längst übernommen. Von WAP redet deshalb keiner mehr. Doch immerhin wurde ich damals geboren, aus WAP wurde Wapoid und der Herr Schmidt hatte seinen Nickname für das #Neuland. Allerdings hat er dann irgendwann gemerkt, dass so ein Nickname nichts Halbes und nichts Ganzes ist. Das war ein paar Jahre später, da war hier im #Neuland plötzlich richtig was los: Denn da ging ›Second Life‹ online. Und wer da mitmachen wollte, brauchte einen vollständigen Namen, aber keinen aus der analogen Welt. Wir wollten unter uns sein – und diese Analogen sollten, während wir hier die Welt ständig neu erschufen, doch zu Hause einen Kuchen backen oder ihre Omi besuchen. Der Herr Schmidt – obwohl ein Bäckersohn – kann gar keinen echten Kuchen backen und wollte natürlich unbedingt bei uns mitmischen und brauchte nun ein richtiges digitales Ich. Einfallsreich, wie er nun einmal ist, nahm er seinen Vornamen (Thomas), veränderte ihn ein wenig und machte ihn zu meinem Nachnamen. Seitdem heiße ich Wapoid Tompson. Was für eine schlaue Idee! Zugegeben: Damals war ich kaum mehr als ein Abziehbild von Herrn Schmidt. Allmählich merkte ich dann, dass ich doch ein bisschen mehr draufhabe als dieser Radfahrer, Lehrer, Geschäftsführer und Familienvater. Schließlich erledige ich die ganze Arbeit hier im #Neuland, verdiene das Geld für uns beide und sorge dafür, dass es immer etwas zu tun gibt. Seitdem lasse ich mir von Herrn Schmidt so schnell nichts mehr bieten. Einmal hat er mir sogar damit gedroht, mich zu löschen, aber das ist nur so ein Gerede. Das kann er sich gar nicht leisten, schließlich braucht er seine digitale Identität. Ständig nur so ein Herr Schmidt zu sein, reicht ihm nämlich auch nicht. PS: Wenn Sie im #Neuland unterwegs sind und mich besuchen wollen, finden Sie mich hier: www.wapoid.de und hier: twitter.com/wapoid und hier: facebook.com/wapoid. Mein Nachbar ist ein Neandertaler | 17
  • 15. 2. Handlungskompetenz: Neue Welten erobern
  • 16. Die Steinzeit und die Menschen dieser Zeit faszinieren mich aus zweierlei Gründen: Einerseits erscheinen sie uns vollkommen fremd und andersartig, weil eine unfassbar lange Zeit zwischen ihnen und uns liegt und man sich kaum vorstellen kann, dass wir mit ihnen verwandt sein sollen. Andererseits sind sie uns sehr, sehr nahe, denn viele ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten sind auch für unser modernes Leben immer noch von großer Bedeutung: Als die Steinzeitmenschen noch übers Land zogen, brauchten sie Abend für Abend einen sicheren Schlafplatz. Dafür mussten sie sich entscheiden, wann und wo sie ihr Lager errichten sollten. Und von dieser Entscheidung hing einiges ab, unter Umständen sogar das eigene Leben. Ganz offensichtlich haben unsere Urahnen, zumindest meistens, die richtigen Entscheidungen getroffen, denn sonst gäbe es uns heute nicht. – Später, als sie begannen, Häuser und Siedlungen zu bauen, um sich dauerhaft niederzulassen, zeigten sie noch eine weitere wichtige Fähigkeit: Die frühen Menschen haben im rich-tigen Moment die Initiative ergriffen. Zum Beispiel bei der Domestizierung von Tieren wie Schafe, Ziegen und Pferde. Irgendjemand musste den Anfang machen und versuchen, die Tiere nicht nur zu fangen, sondern sie auch an den Menschen zu gewöhnen. Außerdem brauchte dieser Jemand Beharrlich-keit, um Schwierigkeiten zu überwinden und das gesetzte Ziel ausdauernd zu verfolgen, bis die gewünschten Ergebnisse erreicht waren. Heute sagt man dazu: ergebnisorientiertes Handeln. Entscheidungsfähigkeit, Initiative, ergebnisorientiertes Handeln. – Was die Steinzeitmenschen in grauer Vorzeit entwickelten, ist genau das, was wir heute als Handlungskompetenz für die Eroberung des #Neulandes brauchen. 20 | Handlungskompetenz: Neue Welten erobern
  • 17. Alles beim Alten im #Neuland Jürgen ist nicht nur mein Nachbar, sondern auch so etwas wie mein Vor-zeige-# Neuland-Eroberer: ein schlauer Typ, der mit beiden Beinen fest im Leben steht und sich kein X für ein U vormachen lässt, aber an den Ein-gangstüren zum #Neuland manchmal zum ahnungslosen Azubi mutiert. Das #Neuland ist seine Terra incognita. Und obwohl er eigentlich keine Schwierigkeiten dabei hat, sich unbekannte Welten zu erschließen, hält ihn irgendetwas davon ab, das #Neuland mit den gleichen Mitteln und Methoden zu erobern wie zum Beispiel seine Steinzeitwelt. So rief er mich eines Tages ganz aufgeregt an: »Thomas, bei mir kommen keine E-Mails mehr an! Kannst du mal schnell gucken kommen? Ich warte auf einen wichtigen Bauplan, und die sagen, sie hätten ihn schon ges-tern abgeschickt.« Solange die Technik wie gewohnt funktionierte, war für Jürgen alles im Lot, beim kleinsten Problem brach jedoch schnell Panik aus, besonders dann, wenn er sich – wie so oft – in einer wichtigen Phase eines größeren Bauprojektes befand. Um ihn nicht auf glühenden Kohlen sitzen zu lassen, ging ich sofort zu ihm: »Hast du mal ins Webinterface geschaut?« »Was ist das denn? Nein, keine Ahnung. Es kommen einfach keine Mails mehr an.« Auf seine Mithilfe musste ich also verzichten. Nachdem ich mich direkt bei seinem E-Mail-Provider eingeloggt hatte, war schnell klar: Das Postfach war voll. Kein Platz mehr für neue E-Mails. Der wichtigste Kommunikationsweg einfach verstopft. Ein fast schon alltägliches Problem bei den Datenmen-gen, die wir inzwischen via E-Mail durchs Netz schicken. Mein Vorschlag war deshalb, das Ganze doch einmal aufzuräumen. Schließ-lich handelte es sich um viele Tausende E-Mails. Jürgen sollte einfach Un-wichtiges löschen und alles andere nach Kunden, Projekten und Privatem Handlungskompetenz: Neue Welten erobern | 21
  • 18. in entsprechende Ordner sortieren. Im analogen Leben ist er ja auch sehr auf Ordnung bedacht. Gleich hinter seinem Schreibtisch stehen reihen-weise Ordner, in denen jedes Schreiben, jede E-Mail, jeder Bauplan penibel abgelegt wird. Worum es auch immer geht, Jürgen findet in Sekunden-schnelle den richtigen Ordner und jedes gesuchte Dokument. Diese Ord-nung sollte er nun auf das #Neuland übertragen. Doch stellte sich schnell heraus, dass die Umsetzung meiner Idee kaum möglich war. Denn die meisten seiner E-Mails hatten überaus kryptische Betreffzeilen wie hkx.48001/2 oder SKMBT_C2356088. Zuerst glaubte ich, diese Abkürzungen stünden für bestimmte architektonische Fachbe-griffe – doch weit gefehlt. Jürgen meinte, das seien alles Schreiben von unterschiedlichsten Partnerunternehmen, die er für die Umsetzung seiner Aufträge engagiert. Es waren Anschreiben, Baupläne, Angebote, Kosten-voranschläge, Gutachten und andere wichtige Unterlagen – nur stand im Textfeld der E-Mail absolut nichts, außer: »Folgende Dateien oder Links können jetzt als Anlage mit Ihrer Nachricht gesendet werden.« Dafür hatte jede dieser E-Mails einen PDF-Anhang meist mit mehreren Megabyte Größe. Erst bei genauerem Hinsehen und nach einigen Erklärungen von Jürgen konnte ich mir einen Reim darauf machen. In der Baubranche wird natürlich komplexe und modernste Technik ein-gesetzt, nur im #Neuland sind viele, vor allem kleinere Unternehmen, nur teilweise angekommen. Stattdessen verwenden sie so etwas wie Überset-zungsmaschinen für den Weg dorthin und wieder zurück. Das geht wohl so: Viele der Unternehmen haben sich irgendwann einmal vom Grafik-büro um die Ecke ein Geschäftspapier mitsamt Logo und allem Pipapo ge-stalten lassen. Davon wurden dann etliche Tausend Exemplare gedruckt und dem Unternehmen geliefert. Wohl geordnet warten nun viele Kartons mit dem schönen, guten Geschäftspapier (Gestaltung und Druck waren ja schließlich nicht billig) auf ihre Verwendung. Eines Tages hat sich dann das #Neuland immer weiter ausgebreitet, vor allem wurde sein Einfluss auf das reale Leben immer größer. Briefe, Angebote, Rechnungen und viele 22 | Handlungskompetenz: Neue Welten erobern
  • 19. andere Dokumente wurden plötzlich nicht mehr mit der Post verschickt, sondern als E-Mail gesendet. Dadurch entstand ein Problem: Wie bekomme ich das schöne Geschäftspapier ins Programm? Die Büros, mit denen Jürgen beruflich zu tun hat, haben wie er selbst eine Lösung gefunden: Sie schrei-ben einen Brief am Computer und drucken ihn dann erst einmal auf dem Geschäftspapier aus. Doch jetzt geht es nicht zur Post – stattdessen wird das ausgedruckte Dokument auf das praktische Multifunktionsgerät ge-legt, das scannen, drucken und das Gescannte als E-Mail verschicken kann und letztlich nichts anderes ist als eine Übersetzungsmaschine zwischen analoger und digitaler Welt. Die vielfach genutzte Funktion ›Scannen und senden‹ ist dann auch die Quelle für die merkwürdigen Betreffzeilen und E-Mail-Texte in Jürgens Postfach. Die Betreffzeile wird nach einem für mich nicht nachvollziehbaren Algorithmus vom Gerät generiert. So kommen die kryptischen Buchstaben-Ziffern-Kombinationen zustande. Nun kommt es in Jürgens Gewerbe recht häufig vor, dass die so versende-ten Schreiben noch einmal geändert werden müssen, weil sich ein Win-kel geändert hat, die Kosten neu kalkuliert oder wichtige Angaben zur Statik nachgetragen werden müssen. In solchen Fällen wird oftmals die ausgedruckte E-Mail zur Hand genommen und die erforderliche Änderung per Hand mithilfe von Tipp-Ex vorgenommen. Aus einem Dreiunddrei-ßig- Grad-Winkel wird dann ein Einunddreißig-Grad-Winkel und aus dem Farbcode RAL 7022 für die Fensterrahmen wird dann einfach der neue Farb-code RAL 7010. Damit diese Änderungen dann zum entsprechenden Unter-nehmen gelangen, wird das Schreiben erneut eingescannt und versendet. Im Posteingang des empfangenen Unternehmens finden sich so ebenfalls haufenweise E-Mails, die nur aus einem Anhang und einer kryptischen Be-treffzeile bestehen. Und um Ordnung zu halten, werden alle Nachrichten ausgedruckt und wohl sortiert in Ordnern abgeheftet. Das #Neuland wird in gewisser Weise ausgetrickst. An Drucker, Scanner und selbst an die E-Mail haben sich alle in der Baubranche längst gewöhnt. Nur werden die digitale und die analoge Welt in einer, sagen wir mal, nicht Handlungskompetenz: Neue Welten erobern | 23
  • 20. ganz geschickten Weise miteinander verknüpft. Auf die Idee, sich bei-spielsweise eine Word-Vorlage mit Logo und allem Drum und Dran erstellen zu lassen und die Schriftstücke direkt über den Computer mit einer ent-sprechend aussagefähigen E-Mail zu versenden, ist Jürgen jedenfalls noch nicht gekommen. Stattdessen schreibt er ein Dokument digital, bringt es mittels Ausdruck in die analoge Welt (wo er es in seine Aktenordner ab-legt), um es dann erneut zu digitalisieren und es per ›Scannen und senden‹ in digitalisierter Form an wen auch immer zu schicken. Dort angekommen geht die ganze Prozedur von vorn los. Derartige Übersetzungsmechanismen konnte ich schon einige beobach-ten, nicht nur bei Jürgen. Immer sind es Versuche, mit dem Neuen des #Neulandes irgendwie klarzukommen, ohne das Alte vollständig ablegen zu müssen. Und genau genommen ist das gar nicht verkehrt gedacht (nur manchmal nicht so ganz clever umgesetzt). Denn bei näherer Betrachtung muss man doch sagen: Das #Neuland ist an vielen Stellen überhaupt nicht so neu. Das #Neuland ist überhaupt nicht so neu!? Frag mal Frau Dr. Angela Merkel, die weiß das besser. Ich sage nur: vierzigtausend Jahre von den Halbaffen bis heute! Ihr Analogen seid uralt, wir sind nagelneu, so ist das. Und wer besser abschneidet, dürfte wohl auch klar sein. Wofür wir im #Neuland gerade einmal vierzig Jahre brauchten, das schafft ihr nicht in vierzigtausend Jahren. Vom Telefonmodem und klobigen Rechner mit mickriger Leistung bis zum modernen #Neuland ging das hier Schlag auf Schlag. Das nenne ich Evolution, nicht eure Entwicklung im Zeitlupentempo. Danke für Ihren Einwand, Herr Tompson, doch ich bleibe dabei: Im Grunde genommen gibt es im #Neuland nur wenig, was es vor dem Internetzeit-alter nicht auch schon gegeben hätte. 24 | Handlungskompetenz: Neue Welten erobern
  • 21. Resilienz Denis Mourlane Resilienz Die unentdeckte Fähigkeit der wirklich Erfolgreichen Bestseller, 5. Aufl age über 10.000 verkaufte Exemplare 232 Seiten; Hardcover 5. Auflage 2014; 24,80 Euro ISBN 978-3-86980-249-7; Art.-Nr.: 940 Erfolgreiche Menschen haben eine Eigenschaft, die sie von anderen unterscheidet und doch sofort wahrnehmbar ist: Gelassenheit. Sie meistern schwierige Situationen scheinbar mit Leichtigkeit, persönliche Angriffe prallen an ihnen ab und selbst unter hohem Druck büßen sie ihre Leistungsfähigkeit nicht ein. Was machen diese Menschen anders? Sie beherrschen die Gelassenheit im Umgang mit sich, mit ihren Mitmenschen und mit den Herausforderungen, die das Leben und ihre tägliche Arbeit für sie bereithalten. Eine Eigenschaft, nach der sich immer mehr Menschen sehnen und die in der heutigen Zeit immer bedeutender wird. Resiliente Menschen verbinden diese Fähigkeit mit einer erstaunlichen Zielorientierung, Konsequenz und Disziplin in ihrem Handeln und erreichen dadurch etwas, was sie von vielen anderen unterscheidet: persönlichen Erfolg UND ein sehr großes Wohlbefinden. In einer der wahrscheinlich spannendsten Reisen, der Reise zu Ihrem eigenen Leben, bringt Ihnen Dr. Denis Mourlane das Konzept der Resilienz näher und zeigt Ihnen, wie Sie es in Ihren Alltag integrieren. Buch der Woche im Hamburger Abendblatt am 23./24. März 2013! www.BusinessVillage.de
  • 22. Brain-Tuning Siegfried Lehrl, Peter Sturm Brain-Tuning schneller • schlauer • konzentrierter 256 Seiten; Hardcover; 24,80 Euro ISBN 978-3-86980-230-5; Art.-Nr.: 927 Fast jeder von uns hätte gerne eine schnellere Auffassungsgabe, wäre gerne etwas intelligenter und weniger vergesslich. Gerade in Zeiten von steigender Komplexität und stetig wachsendem Informationsfluss wird die lebenslange geistige Fitness immer bedeutsamer. Mit Brain-Tuning liefern die Psychologen Siegfried Lehrl und Peter Sturm das wohl aktuellste und am besten erprobte Know-how, damit Sie Ihre grauen Zellen auf Trab bringen können. Denn die in diesem Buch vorgestellten Maßnahmen und Übungen wurden über Jahrzehnte wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit hin evaluiert und sind von der modernen Neurobiologie belegt. Und nur was diesen Überprüfungen standgehalten hat, fand Einzug in dieses Buch. Brain-Tuning liefert Ihnen einfache und funktionierende Maßnahmen, mit denen Sie positive Wirkungen auf vielen geistigen Ebenen erzielen werden. Berufstätige, Schüler, Studenten und selbst Ruheständler können mit Brain- Tuning Wahrnehmung, logisches Denken und die Gedächtnisleistung um bis zu 50 Prozent steigern. www.BusinessVillage.de