Inklusion - Begriff und Umfeld - Sozialwirtschaft Inklusiv
Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv
1. Sozialwirtschaft Inklusiv
Modul I
Inklusion & Teilhabe
im beruflichen Alltag
Diakonin Angela Quack, Dipl. Heilpädagogin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Fachhochschule der Diakonie
Wolfgang Barking, Dipl.-Ing. (FH),
Bildungsreferent DRK-Bildungswerk Borken
Das Projekt „Sozialwirtschaft Inklusiv“ wird im Rahmen des Programms „rückenwind - Für die Beschäftigten in der
Sozialwirtschaft“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.
2. Folie 2
Gliederung
I. Zur Geschichte be/gehinderter Menschen
II. Begriffssalat: Inklusion
Behinderung: Vom Schädigungsfolgenmodell zum
gefördert durch:
systemischen Behinderungsbegriff
Praxis der Integration: Was hat sie noch mit der Theorie der
Integration zu tun?
Inklusion: Was ist jetzt der Unterschied zur Integration?
Die UN-BRK: Inklusion ist menschenrechtsbasiert!
Soziale Partizipation: Vom Teilhaben, Teilnehmen, Teilgeben
Diversity: Ach so, es geht nicht nur um Behinderung?
??? – Ihre Ergänzungen
4. Folie 4
Geschichte be/gehinderter Menschen
Historische Spuren
und aktuelle Herausforderungen
gefördert durch:
5. Fund eines Grabes aus der Zeit der z.B. auf der Krim aus der
Folie 5
Frühzeit
gefördert durch:
Zeit der „Neandertaler“: Ehrenvoll bestattet fand man dort ein
etwa zweijährigen Kind mit Hydrozephalus.
Auch Grabfunde erwachsener Menschen mit erheblichen
Körperbehinderungen.
6. Folie 6
Frühzeit
„Mit der noch weitverbreiteten Klischeevorstellung, dass
gefördert durch:
Schwache, Kranke und Behinderte unter den
urgeschichtlichen Menschen keine Überlebenschancen
gehabt hätten, lassen sich die hier zusammengestellten
Befunde aber sicher nicht vereinbaren.“ (Reisch,2002)
In mythischen, naturreligiösen Zusammenhängen lösen
Handlungsweisen psychisch Kranker Verehrung und/oder
Entsetzen aus: Schamanen, Medizinmänner, Priester
reagieren mit magisch-religiösen Praktiken (z.B. Exorzismus)
(Dörner, 2012)
7. Folie 7
Antike
Körperbehinderung im Gegensatz zum ästhetischen
gefördert durch:
Schönheitsideal; Fremdheit/Naturwidrigkeit
Keine Anerkennung der Lebensrechte von Menschen mit
Behinderungen „Erscheinungsformen eines tierischen
Wesen“ (Aristoteles, Nikomachische Ethik)
Tötung/Aussetzung körperbehinderter Neugeborener; in
Sparta gesetzlich geregelt
Im römischen Reich: Bis zum 4.Jh nach Chr. konnten
behinderte Neugeborene und Kinder in Rom vom Vater
getötet und ausgesetzt werden
8. Folie 8
Antike
Menschen mit Körperbehinderungen konnten mit öffentlicher
gefördert durch:
Fürsorge rechnen (zeitweise)
Für Hippokrates (ca. 460-370 v Chr.) sind psychische
Erkrankungen Krankheiten wie alle anderen auch
(Humoralpathologie: Lehre der Körpersäfte)
Begriff Psychotherapie stammt von Platon (ca. 428 – 348 v.
Chr.)
9. Folie 9
Mittelalter ca. 6. – 15. Jh nach Chr.
Gesellschaftlich/rechtlich, religiös:
Behinderung bedeutete eines Minderung
des Wertes einer Person
gefördert durch:
10. Folie 10
Gesellschaftsstruktur im Mittelalter
Stratifikatorisch; das bedeutet streng in Stände gegliedert:
Klerus, Adel, Handwerk, Kaufleute, Bauern
MmB als Bettler;
viele von ihnen erbrachten die „Dienstleistung Gebet“ für
Almosengebende
gefördert durch:
Missachtung/Ausschluss
vom öffentlichen Leben
11. Folie 11
Bildung im Mittelalter (- ca 12. Jh)
Entsprechend war auch die Bildung organisiert
Unterteilt in schriftliche und nicht-schriftliche Bildung - und
gefördert durch:
keine Bildung
Keine Bildung:
Landbevölkerung
Religiöse Erziehung: Aneignung von Liturgie und Brauchtum
Bettler, Nichtsesshafte
12. Folie 12
Schöpfungsgeschichte
1. Mose 1,27:
gefördert durch:
Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum
Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann
und Weib.
13. Wer durch Behinderungen von der „Gottesebenbildlichkeit“
abwich, geriet (insbesondere im ausgehenden Mittelalter) in den
Verdacht, vom Teufel besessen zu sein:
Folie 13
Deutungen von Behinderung
„Wechselbälger“
„Hexenprozesse“
Behinderung/Krankheit als Strafe Gottes
gefördert durch:
14. Folie 14
Klöster
Für „Gesundheit und Soziales“ war neben dem Domus, der
gefördert durch:
Hausgemeinschaft, vor allem die Kirche zuständig.
Hospitäler (Hospes – Fremde)
Behandlungsprinzipien für „Verirrte“ entsprachen den
klösterlichen Tugenden von Keuschheit, Arbeit und
Gehorsam.
16. Folie 16
Aufklärung
Mit der Renaissance (1470 -1600)
beginnt die moderne europäische Aufklärung; sie ist zu
verstehen als Gegenbewegung zur christlich-mittelalterlichen
Lebensführung: Das „dunkle Mittelalter“ sollte überwunden
werden durch das „Licht der Vernunft“.
gefördert durch:
17. Folie 17
Descartes (1596- 1650)
Cogito ergo sum; sum cogitans
Ich denke, also bin ich; ich bin denkend.
gefördert durch:
18. Folie 18
Aufklärung im „engeren Sinne“ (1720 – 1785)
Gegen Ende dieser Epoche schrieb Kant:
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner
selbstverschuldeten Unmündigkeit.
Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes
ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
Habe Mut, Dich Deines Verstandes zu bedienen! Ist also der
Wahlspruch der Aufklärung.“
gefördert durch:
(Kant, 1784; zit. nach Blankertz, 1985)
19. Folie 19
Aufklärung
Radikale Veränderung des Lernens im Zuge der
Aufklärung durch:
die Entdeckung von „Kindheit.“
die Vorstellung von einer universalen Methode der richtigen
gefördert durch:
Erziehung.
die Feststellung der Bildungsbedürftigkeit aller(!) Kinder -
Grundlage der allgemeinen Schulpflicht.
• Amos Comenius, Didactica Magna 1662:
„Alle Menschen Alles zu lehren“
20. Folie 20
Anfänge der systematischen Beschäftigung
mit den Phänomen der Behinderungen
„Schwachsinnigenforschung“
z.B. Paracelsus (1490 – 1541)
Erste Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen:
Landgraf Philipp gründete 1533 die „Hohen Hospitäler für
gefördert durch:
Alte, Arme, Gebrechliche, Körperbehinderte und
Geisteskranke
August-Herrman Francke (1663 – 1727)
Johann Heinrich Pestalozzi (1746- 1827)
Systematische Erziehungsversuche:
Jean Marc Gaspard Itard (1774 – 1838)
21. Folie 21
Rigorose Sonderbehandlung: „Narrentürme“
gefördert durch:
1784 von Kaiser
Josef II in Wien
erbaut
bis 1870 in Betrieb
Foto: Gryffindor
23. Folie 23
Industrielle Revolution mit Beginn des 19. Jh
Zeitalter bahnbrechender Erfindungen und Entdeckungen;
Städte werden zu Industriezentren;
Landflucht, herkömmliche Sozialstrukturen zerbrechen,
gefördert durch:
Pauperismus
„Soziale Frage“: Sozialreformen Bismarcks
• Ab 1883: Verabschiedung von Gesetzen zu Kranken-,
Unfall., Alter/Invaliden-, Rentenversicherungen
24. Warum war die Soziale Frage auch für die
Folie 24
Soziale Frage
gefördert durch:
Kirchen ein brennendes Thema?
25. Das Rauhe Haus, Johann Hinrich Wichern, Hamburg, 1833
Folie 25
Institutionalisierung der Sorge für
Menschen mit Behinderungen
Das 19. Jh wird als das Jahrhundert der
Anstaltsgründungen betrachtet. (U.a.)
Die Rettungsanstalt für schwachsinnige Kinder, Wildberg
gefördert durch:
(Schwarzwald), Pfr. Haldenwang, 1838
Die Anstalt Mariaberg, Arzt K.H. Rösch, 1847
Die von Bodelschwinghschen Anstalten (Stiftungen)
Bethel (1867/1872)
26. Folie 26
Psychiatrisierung geistiger Behinderung
Neue medizinische Disziplin: Psychiatrie
Prädikat: Wissenschaftlichkeit
Reil (1803) legte eine bis heute gültige Dreiteilung der
gefördert durch:
geistigen Behinderung fest: „Oligophrenie, Imbezillität,
Idiotie“ (vgl. Theunissen, 2005);
• in der ICD 10 allerdings durch den Begriff:
„Intelligenzminderung“ ersetzt
Unterteilung in „Heilbare“ und „Unheilbare“
27. Folie 27
Psychiatrisierung geistiger Behinderung
Im Zuge wissenschaftlicher, medizinischer Forschung „wurde
zugleich der soziale Einflussfaktor ausgeblendet – ein Aspekt,
der für die institutionelle Betreuung geistig behinderter
Menschen erhebliche Nachteile mit sich brachte.“ (Theunissen,
2005, S.27)
Biologisierung und Pathologisierung rechtfertigten
gefördert durch:
„Bettenpflege“
„Therapeutischer Nihilismus“
28. Folie 28
Sonderschulwesen
Pädagogischer Auftrag der Anstalten und Schulen war die
gefördert durch:
Klientel zu „einigermaßen brauchbaren Mitgliedern der
menschlichen Gesellschaft heranzubilden“ (Klink, 1966, zit. in
Speck, 2005)
Für Hilfsschulen war die Abgrenzung „nach unten“ notwendig,
auf Grund von immer größer werdendem
Rechtfertigungsdruck (Nachweis der sozialen Brauchbarkeit).
Wenn die „Blödsinnigen“ nicht gänzlich ausgeschult wurden,
kamen sie in „Sammelklassen“.
Unterteilung in „Bildbare“ und „Nicht-bildbare“.
(endgültig aufgehoben in der BRD erst 1966)
30. Gesetz zum Ausschluss der sogenannten Bildungsunfähigen
Folie 30
Nationalsozialismus
gefördert durch:
aus den Hilfsschulen trat 1938 in Kraft.
1933 Start des Programms der Zwangssterilisierung; etwa
300.000 Menschen waren davon betroffen.
Ab 1940: „Meldebögen“ werden an in Psychiatr. Anstalten
versendet.
In 6 „Tötungsanstalten“ werden über 70.000 Menschen aus
Pflegeanstalten und Spezialkliniken ermordet.
31. Nach Protesten vorwiegen aus kirchlichen Kreisen Stopp der
Folie 31
Nationalsozialismus
gefördert durch:
T4 (Tiergarten Nr. 4) Aktion 1941, aber das Morden ging
etwas verdeckter, z.B. über Mangelernährung (fettfreie
Nahrung), weiter. (vgl. Speck, 2005)
Insgesamt wurden mehr als 300.000 Menschen im Zuge des
Gesetzes „zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“
ermordet (vgl. Theunissen, 2005, S.33)
32. Folie 32
Nachkriegszeit
Versorgungslage dramatisch
In den 50er Jahren Versuche, an die Anstaltspraxis aus der
gefördert durch:
Zeit vor der Machtübernahme Hitlers anzuknüpfen
• 1952 Beginn der Pharmakotherapie
Deutliche Verbesserung der Situation behinderter Menschen
erst im Zuge der Gründung der Elternvereinigung
„Lebenshilfe“ (1958)
Enthospitalisierungsbewegung 80er, 90er Jahre
34. Folie 34
Antipsychiatriebewegung in Italien
„Der Geisteskranke ist vor allem deswegen krank, weil er ein
Ausgeschlossener ist, von allen im Stich gelassen, ein Mensch
ohne Rechte, mit dem man machen kann, was man will“
gefördert durch:
(Basaglia, 1978)
35. Folie 35
Nationalsozialismus
gefördert durch:
1930-45 50er/60er 70er/80er 90er/2000/2010er
Politisch
gesell-schaftliche
Hintergründe
„3.Reich“
Machtergreifung
Adolf Hitlers
Am 30.01.1933
„Wirtschaft-wunder“,
Fortschrittsglaube
68er Bewegung
Gruppenkult
Friedens-und
Studentenbewegung
Globalisierung
Markt-
Orientierung
Individualisierung
„Meilen-
Steine“ Rassenhygienegese
tz
Gründung des
„Lebenshilfe e.V.“
(1958)
Psychiatrie –
Enquete (1975)
SGB IX
ICF der WHO
UN Konvention
für Menschen mit
Behinderung
Erziehung/
Bildung
Ausschluss
Bildungs-unfähiger
aus
Hilfsschulen
Ziel: „höhere
Effizienz“
Ausdifferenzierun
g nach
Behinderungs-arten
Förderschulen für
geistig behinderte
Kinder
Integrationsbewegun
g
Forderung:
Teilhabe!
Inklusive Schule !
Behinderungs
-
begriffe
„lebensunwer-tes“
Leben schadet
der Rassenhygiene
„Sorgenkind“
„Contergan“-
Opfer
Einführung des
Begriffs
„Behinderung“
Abkehr vom der
Unterteilung in
bildbare und nicht
bildbare Menschen
„Förder-optimismus“
Behinderung
ist relativ und
relational
Insti-tutioneller
Rahmen
In 6 „Tötungs-
Anstalten“ 70.000
MmB ermordet
Erstarrung,
„totale Institution“
Professiona-lisierung,
Wohngruppen
Diakonisches
Unternehmen,
Regionalisierung
38. Folie 38
Behinderung aus der Sicht des SGB
Der Begriff der Behinderung findet sich an verschiedenen
gefördert durch:
Stellen des SGB
Wird nicht einheitlich verwendet
§ 2 Abs. 1 Satz 1 SGB IX
„Danach sind Menschen behindert, wenn ihre körperliche
Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit
hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate von dem für das
Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre
Teilhabe an der Gesellschaft beeinträchtigt ist.
39. Folie 39
Behinderung aus der Sicht der WHO (1980)
Dreidimensionales Modell (ICIDH)
Impairment: Schädigung der biologischen bzw. psychischen
gefördert durch:
Strukturen und Funktionen des menschlichen Organismus
Disability: Einschränkung, bzw. Störung auf der personalen
Ebene (der Fähigkeiten im Vergleich zu Personen der
gleichen Altersstufe)
Handicap: daraus folgende soziale Benachteiligung
Beispiel: gehörlos geboren, eingeschränkter Spracherwerb, schulische
und private „Besonderung“, kein Arbeitsplatz auf dem ersten
Arbeitsmarkt
42. Folie 42
Aus der Sicht der WHO / ICF
gefördert durch:
43. Folie 43
Murmelgruppen:
Wählen Sie ein eigenes Gesundheitsproblem und
gefördert durch:
klassifizieren Sie es nach dem bio-psychosozialen Modell der
ICF.
Verfahren Sie in gleicher Weise mit einem
Gesundheitsproblem eines/einer Klienten/in.
Haben sich durch diese Analysetechnik für Sie neue
Perspektiven/Betrachtungsweisen im Hinblick auf das
Gesundheitsproblem ergeben?
Gibt es auch kritische Anfragen an dieses Modell?
44. …„dauerhafte und sichtbare Abweichung (… A.Q.), der
allgemein ein ausgeprägt negativer Wert zugeschrieben wird.
Ein Mensch ist „behindert“, wenn erstens eine solche
Abweichung von wie auch immer definierten gesellschaftlichen
Erwartungen vorliegt und wenn zweitens deshalb negativ auf ihn
reagiert wird. Es kommt also auf die „soziale Reaktion“ an, sie
„schafft“ Behinderungen und Behinderte.“
Folie 44
Behinderung aus soziologischer Sicht:
gefördert durch:
(Cloerkes, 2007:103)
Ist eine…
45. Folie 45
Doppelter soziologischer Aspekt von Behinderung
Eine Person weicht in Aussehen oder Fähigkeiten von einer
gefördert durch:
Norm, die selbst ein gesellschaftliches Konstrukt ist, ab.
Wenn nun diese Abweichung als negativ bewertet und mit
Ausgrenzung beantwortet wird, entsteht Behinderung.
An diesem Punkt wird der doppelte soziologische Aspekt des
Behinderungsbegriffes deutlich, denn sowohl die Norm selbst
als auch die Reaktion auf die Abweichung sind
gesellschaftliche Konstrukte bzw. Prozesse.
Cloerkes (2007)
46. Folie 46
Zwei Seiten einer Medaille
gefördert durch:
Struktur Handlung
47. Folie 47
Integration
Zwei Gruppen-Theorie: Menschen mit Behinderungen als
gefördert durch:
Gruppe in der Gruppe
Kategorisierung: Differenzierung nach Behinderungsarten
Nachteilsausgleich: Behinderung als Kategorie, um
Ansprüche auf Ressourcen geltend machen zu können
Integration als Appell, nicht als verbrieftes Recht,
Ressourcenvorbehalt
Struktur
48. Folie 48
Inklusion
Ununterteilbare Vielfalt der Gruppe
Dekategorisierung
Systemischer Behinderungsbegriff
Ressourcen in das Umfeld/Teilgabe
Keine spezielle Pädagogik sondern allgemeine Pädagogik
Verbriefte Menschenrechte
gefördert durch:
Struktur
49. Folie 49
An dieser Stelle können wir getrost …
.... eine vielzitierte Killerphrase auf den Müll
schmeißen
gefördert durch:
50. Folie 50
Menschenrechtsdimension
(vgl. Wocken, 2009)
gefördert durch:
Soziale
Partizipation
Inklusion
Ausschluss
„lebensun-werten
Lebens“
Keine Rechte
Schutz der
Gesellschaft
Förderung
Normalisierung
Fürsorge/
Erhalt von
Arbeitskräften
Extinktion Exklusion Separation Integration
Recht auf
Leben
Recht auf
Bildung
Antragsrecht
auf Gemein-samkeit
Recht auf Selbst-
Bestimmung
und Gleichheit
51. Eine Vereinbarung zwischen Staaten, in denen sehr konkrete
Folie 51
UN Behindertenrechtskonvention
Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit
Behinderungen
Spielregeln formuliert werden im Hinblick auf
• gleiche unantastbare Würde
• gleiche Rechte
• gleiche Macht
Meilensteine
• 2006: Generalversammlung der UN nimmt Konvention und
Fakultativprotokoll an
• 2008: Deutschland ratifiziert
• 2009: Verbindliches Inkrafttreten in Deutschland
gefördert durch:
Von Menschen
mit Behinderung
52. Allgemeine Menschenrechte aus spezieller Perspektive nichts
Folie 52
Grundprinzipien der Konvention:
gefördert durch:
„on Top“)
Würde als Grundlage aller Menschenrechte
Untrennbar damit Verbunden: Recht auf Autonomie
Ergänzt/vertieft durch Recht auf Eingebundensein
Inklusionsparadigma: Forderung nach voller Teilhabe
Empowerment-Ansatz: Macht durch Bildung, Bewusstsein der
eigenen Würde und politische Teilhabe
53. Folie 53
Diversity:
S. Präambel (UN-BRK)
m) in Anerkennung des wertvollen Beitrags, den Menschen
gefördert durch:
mit Behinderungen zum allgemeinen Wohl und zur Vielfalt
ihrer Gemeinschaften leisten und leisten können, und in der
Erkenntnis, dass die Förderung des vollen Genusses der
Menschenrechte und Grundfreiheiten durch Menschen mit
Behinderungen sowie ihrer uneingeschränkten Teilhabe ihr
Zugehörigkeitsgefühl verstärken und zu erheblichen
Fortschritten in der menschlichen, sozialen und
wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft und bei der
Beseitigung der Armut führen wird, (…)
54. m) in Anerkennung des wertvollen Beitrags, den Menschen mit
Behinderungen zum allgemeinen Wohl und zur Vielfalt ihrer
Gemeinschaften leisten und leisten können, und in der
Erkenntnis, dass die Förderung des vollen Genusses der
Menschenrechte und Grundfreiheiten durch Menschen mit
Behinderungen sowie ihrer uneingeschränkten Teilhabe ihr
Zugehörigkeitsgefühl verstärken und zu erheblichen
Fortschritten in der menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen
Entwicklung der Gesellschaft und bei der Beseitigung der Armut
führen wird, (…)
Folie 54
Diversity:
gefördert durch:
)
S. Präambel (UN-BRK)
55. Folie 55
Partizipation Handlung
gefördert durch:
Partizipation ist der ausdrücklich auf die
Gemeinschaft mit anderen bezogene Akt
individueller Selbstbestimmung.
(Prosetzky, 2009)
56. Folie 56
Soziale Partizipation Handlung
Soziale Partizipation ist die Kooperation einer einzelnen
Person mit einer Gruppe. Eigene Interessen werden mit der
Gruppe abgestimmt und in das Gruppenleben eingebracht.
D.h., sie werden angemeldet und unter der Berücksichtigung
der Interessen anderer ausgehandelt.
gefördert durch:
(vgl. Großmann, 2003, 184ff)
58. Folie 58
Inklusion
„bereits das Wort kann klaustrophobe Gefühle auslösen
- Inklusio (lat. Einschließung)
Der Frosch im Einweckglas ist eingebracht, inkludiert, jener im
Biotop zugewandert, attachiert.
Schulen sollen Attraktoren, (Anziehungspunkte) sein, Biotope,
die um ihrer artgemäßen (diesfalls zweifellos human
kindgemäßen, aber auch ideell und kulturell stimmigen)
Lebensqualität aufgesucht werden.“
gefördert durch:
Emil E. Kobi, 2006:38ff
59. Folie 59
gefördert durch:
Wie sieht Ihr Bildungs-/
Gemeinwesenbiotop aus?
Was oder wer macht es artgerecht?
60. Folie 60
Literatur
Cloerkes, G. (2007): Soziologie der Behinderten. Eine
gefördert durch:
Einführung, Heidelberg.
Gröschke, D.(2002): Individuum, Gemeinschaft oder
Gesellschaft? – Heilpädagogik zwischen individualistischer
Subjekt – und kollektivistischer Gesellschaftswissenschaft. In:
Forster, R.(Hrsg)(2004): Soziologie im Kontext von
Behinderung. Theoriebildung, Theorieansätze und singuläre
Phänomene, Bad Heilbrunn, OBB
Greving, H., Gröschke, D. (Hrsg.)(2002): Das Sisyphos-
Prinzip. Gesellschaftsanalytische und gesellschaftskritische
Dimensionen der Heilpädagogik.
Prosetzky,I. (2009): Isolation und Partizipation in: Dederich,
M., Jantzen, W. (Hrsg): Behinderung und Anerkennung,
Stuttgart.
61. Folie 61
Literatur
Stange, H. (2004): Grundlagen einer Soziologie der
gefördert durch:
Behinderung. Ein Einführungskurs in 10 Lektionen. Download
unter http://www.fk-reha.uni-dortmund.
de/Soziologie/Vorlesungen/2004-SS/130063-
Skript.pdf. Zugriff am 02.01.2010
Blankertz, H. (1985):Die Geschichte der Pädagogik. Von der
Aufklärung bis zur Gegenwart, Wetzlar
Greving, H. u. Ondracek,P. (2005): Handbuch Heilpädagogik,
Troisdorf
Haeberlin, U. (2005):Grundlagen der Heilpädagogik,
Weinheim, Basel
O.Speck (2005): Menschen mit geistiger Behinderung. Ein
Lehrbuch zur Erziehung und Bildung, München
62. Folie 62
Literatur
Meyer, H.: Geistigbehindertenpädagogik. In: S. Solarová:
gefördert durch:
Geschichte der Sonderpädagogik. Stuttgart, Berlin, Köln,
Mainz
Moser,V. u. Sasse, A. (2008): Theorien der
Behindertenpädagogik, Köln, Weimar, Wien
G. Theunissen(2000):Wege aus der Hospitalisierung, Bonn