Die aktuelle Lage (Demografie, MIgration, Arbeit 4.0 ...) lässt den Ruf nach einer Reform des Gesellschaftssystems immer lauter werden. Ein solches Altenativsystem könnte das des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) sein. Doch wie genau funktioniert es? Was sind Vor- und Nachteile? Ist es bezahlbar? Wer sind Profiteure? Wie wirkt es sich auf die Mobilität einer Gesellschaft aus? Wie nötig ist es? Diese Präsentation führt in die Thematik ein und versucht, diese Fragen zu beantworten.
1. Daniel Gräbener
Felix Zappe
Innovations- und Kompetenzmanagement: Bedingungsloses Grundeinkommen
Fakultät III | Universität Siegen
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Thema:
Ein bedingungsloses
Grundeinkommen (BGE)
für Alle?
von
Daniel Gräbener
Felix Zappe
Innovations- und Prozessmanagement – Prof. Dr. Bergmann
Fakultät III | Universität Siegen
Lehrstuhl für Innovations- und Kompetenzmanagement 24.06.2015
2. Daniel Gräbener
Felix Zappe
Innovations- und Kompetenzmanagement: Bedingungsloses Grundeinkommen
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BGE – eine sinnvolle Idee?
Ein Grundeinkommen für alle?
2
1
BGE – eine umsetzbare Idee?3
BGE - Wie können wir es erreichen?4
BGE und Mobilität5
2
Fazit6
3. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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3
1. Ein Grundeinkommen für alle?
Definition des bedingungslosen Grundeinkommens
„Ein Grundeinkommen ist ein Einkommen, das eine politische
Gemeinschaft bedingungslos jedem ihrer Mitglieder gewährt. Es soll
die Existenz sichern und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen,
einen individuellen Rechtsanspruch darstellen sowie ohne
Bedürftigkeitsprüfung und ohne Zwang zu Arbeit oder anderen
Gegenleistungen garantiert werden.“
Einfacher: Jeder Bürger erhält regelmäßig einen fixen Betrag –
ohne Gegenleistung!
4. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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4
1. Ein Grundeinkommen für alle?
Ein Ziel – viele Fragen
Ein Einkommen, das von einem politischen Gemeinwesen
an alle seine Mitglieder individuell, ohne Bedürftigkeitsprüfung und
ohne Gegenleistung ausgezahlt wird.
Auszahlungsmodalitäten:
Geld- oder Sachleistung?
Auszahlungsrhythmus:
Einmalig oder regelmäßig?
Auszahlungsebene:
Kommunal oder global?
Finanzierungsmodus:
Distributiv oder redistributiv?
Freiwillige Arbeitslosigkeit?
Verpflichtung zur
gesellschaftlichen
Beteiligung?
Einkommensabhängigkeit
Allgemeines GE & negative
Einkommenssteuer
Universalität &
Kumulierbarkeit
Kombilohn
Mitgliedsstatus:
Bürger oder Einwohner?
Differenzierung nach
Lebensalter?
Bezugseinheit?
Haushalt oder Individuum?
5. Daniel Gräbener
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5
1. Ein Grundeinkommen für alle?
Unterschiedliche Ausprägungen
Klassische
Mindest-
einkommen
(Sozialhilfe
etc.)
Steuerlicher
Zuschuss bei
Niedrigeinkomm
en (Kombilohn,
EICT, etc.)
Negative
Einkommens-
steuer
Allgemeines
Grund-
einkommen
Participation
Income
(Beteiligungs-
entschädigung)
Vorangehende
Beitrags-
zahlung
Nein Nein Nein Nein Nein
Bedürftigkeits-
prüfung
Ja Ja Ja Nein Nein
Individueller
Anspruch
Nein Nein Nein Ja Ja
Kumulier-
barkeit
Nein Ja Ja Ja Ja
Gegenleistung
Ja
(Arbeits-
bereitschaft)
Ja
(Erwerbsarbeit)
Nein Nein
Ja
(anerkannte
gemeinnützige
Tätigkeit)
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Felix Zappe
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6
2. BGE – eine sinnvolle Idee?
Jeder Mensch ist der Grund für ein Einkommen
Erich Fromm, ein Pionier des Grundeinkommens, schrieb vor
über 50 Jahren:
„Das garantierte Einkommen würde nicht nur aus dem Schlagwort
„Freiheit“ eine Realität machen, es würde auch ein tief in der
religiösen und humanistischen Tradition des Westens verwurzeltes
Prinzip bestätigen, daß der Mensch unter allen Umständen das Recht
hat zu leben. Dieses Recht auf Leben, Nahrung und Unterkunft, auf
medizinische Versorgung, Bildung usw. ist ein dem Menschen
angeborenes Recht, das unter keinen Umständen eingeschränkt
werden darf, nicht einmal im Hinblick darauf, ob der Betreffende
für die Gesellschaft 'von Nutzen' ist.'“
7. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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2. BGE – eine sinnvolle Idee?
Soziale Sicherheit funktioniert nur, wenn sie allen garantiert ist
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8. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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8
2. BGE – eine sinnvolle Idee?
Was soll uns das bringen?
Armut Arbeitslosigkeit
Gerechtigkeit Freiheit
9. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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9
2. BGE – eine sinnvolle Idee?
Gegen eine negative gesellschaftliche Entwicklung
Ziel:
Zusammenfassung einer Reihe von
Vorschlägen als Antwort auf
wirtschaftliche Ungleichheit
Beabsichtigte Auswirkungen:
• Eindämmung soziopathologischer
Krankheiten (sucht- und
stressbedingt)
• Verhinderung der Prekarisierung
• Entkriminalisierung
• Humanisierung des Alltags
• Verbesserung des Bildungsstands
10. Daniel Gräbener
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10
2. BGE – eine sinnvolle Idee?
Das kanadische Dorf Dauphin hat es in den 70ern eingeführt
Die ganze Stadt blühte auf.
Eigentlich begann niemand, sich auf
die faule Haut zu legen.
Die positiven Folgen des
Grundeinkommens reichten weit über die
eigentlichen Teilnehmer des Projekts
hinaus.
Die Teilnehmer mussten seltener zum Arzt—vor allem
die Besuche aufgrund psychischer Beschwerden
gingen zurück. Mit einem Grundeinkommen lassen
sich auch die allgemeinen Kosten des
Gesundheitssystems senken.
11. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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11
2. BGE – eine sinnvolle Idee?
Diskussion
Was meint ihr?
Ist das BGE sinnvoll?
12. Daniel Gräbener
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12
Pro
• Stärkung der Arbeitnehmer
• Humanisierung der Arbeit
• Anreiz zu größerer Wertschöpfung
durch Rationalisierung
• Arbeitsmarkt wird flexibler
• Sozialstaat wird effizienter
• Wahrung der Würde aller Menschen
• Förderung der Bildung
• Stärkung der Familien
• Stärkung der Gesundheit
• Förderung der Selbstverwirklichung
(Existenzgründungen, Ehrenämter,
Kreativität etc.)
2. BGE – eine sinnvolle Idee?
Die Argumente – eine Auswahl
Kontra
• Fehlende extrinsische Motivation
• Nichterfüllung von
Niedriglohnarbeiten
• Preiserhöhungen und Inflation
• Menschliches Verhalten bei
maximaler Freiheit ungewiss
• Fehlende Bereitschaft zur
Umorientierung verschiedener
Institutionen (Gewerkschaften etc.)
• Mangelnde Bindung an lokalen
Konsum
• Mögliche Wirtschaftsflucht
• Fehlende Beschäftigung für
freigesetzte Massen
13. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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13
3. BGE – eine umsetzbare Idee?
Das Geld ist da, es muss nur anders verteilt werden
14. Daniel Gräbener
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3. BGE – eine umsetzbare Idee?
Preisstabilität und Lohnzusammensetzung
Folgendes Video einleitend (ab ca. 1:03:45 bis 1:06:57):
http://www.dailymotion.com/video/x6ycy9_grundeinko
mmen-ein-film-essay_news
15. Daniel Gräbener
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Ziel der Schweizer Bürgerinitiative:
Jeder Bürger bekommt ein BGE von umgerechnet 2080 € pro Monat
• Vor kurzem hat Diskussion über Einführung in Politik begonnen (bisher
nie dagewesene politische Aufmerksamkeit)
• Viele Aktionen der Schweizer Bürgerinitiative „Grundeinkommen“ (u.a.
einreichen des Vorschlags auf Petitionsgrundlage)
• Abstimmung in 2016
• Starke konservative Gegenstimmen
(z.B.: Arbeitseinstellung, Inflation)
3. BGE – eine umsetzbare Idee?
Der Schweizer Bürgerentscheid 2016
16. Daniel Gräbener
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16
Finnlands Politik wurde tätig:
• Abstimmung: 79 % der Finnen dafür
• erster Versuch einer Einführung von einem europäischen Land
• Bisher hatte man die positiven Ergebnisse (Verbesserung der
Wirtschaftsleistung, Gesundheit und Wohnungssituation) von
Experimenten aus anderen Ländern analysiert
Auch Deutschland ist aktiv:
• Das Projekt „Mein Grundeinkommen“ soll die öffentliche Wahrnehmung
der Idee eines Grundeinkommens verändern
• Macher verlosen regelmäßig ein einjähriges bedingungsloses
Grundeinkommen, welches zuvor per Crowdfunding finanziert wurde
Ziele der Projekte: Vorurteile beseitigen!
3. BGE – eine umsetzbare Idee?
Finnische Regierung beschließt BGE-Experiment
17. Daniel Gräbener
Felix Zappe
Innovations- und Kompetenzmanagement: Bedingungsloses Grundeinkommen
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17
Was meint ihr?
Ist das BGE umsetzbar?
3. BGE – eine umsetzbare Idee?
Diskussion
18. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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18
4. BGE - Wie können wir es erreichen?
Arbeits- und Werteverständnis ohne Geländer denken
Wir müssen uns von Denk- und Wertstrukturen
verabschieden, die noch aus der Zeit des Feudalismus
stammen
Maximal drei Stunden Lohnarbeit
pro Tag. Ein würdiges Einkommen
vorausgesetzt, hieße das: Zeit für
Muße. Zeit für selbstbestimmte
Tätigkeit. Zeit, um über das gute
Leben nachzudenken. Ein solcher
Bruch mit der herrschenden
Arbeitsmoral käme einer Kultur-
revolution gleich
19. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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19
4. BGE - Wie können wir es erreichen?
Neue soziale Strukturen und Möglichkeiten
– Yuccie by David Infante, Mashable
“Getting rich quick and preserving
creative autonomy? That’s the yuccie
dream.”
“They want to get paid for their own
ideas, rather than executing on someone
else’s.”
“Increasingly sophisticated technology
can help manufacturers improve their
production processes, enable smarter
working and service customers in a
more personalised way”
– Industry 4.0
20. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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20
5. BGE und Mobilität
Grundlegend definiert man 3 Mobilitätskategorien
Mobilität =
Veränderung von Personen in einem System
Räumliche
Mobilität =
Veränderung von
Personen im Raum
Arbeitsmobilität =
Veränderung des
Arbeitsalltags von
Personen
Soziale Mobilität =
Veränderung von
Personen in sozialem
Schichtungsgefüge
Kurzfristig
Langfristig
National
Regional Berufs-
mobilität
Karriere-
mobilität
Horizontale
Mobilität
Vertikale
Mobilität
21. Daniel Gräbener
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5. BGE und Mobilität
Das Grundeinkommen schenkt Freiheit und nimmt den Druck
21
Räumliche Mobilität =
Veränderung von Personen
im Raum
Arbeitsmobilität =
Veränderung des
Arbeitsalltags von Personen
Soziale Mobilität =
Veränderung von Personen in
sozialem Schichtungsgefüge
Mobilität =
Veränderung von Personen in einem System
• Bildung
• Aufheben von Standesdünkel
und Stigmatisierung
• Erhöhung des
sozioökonomischen
Wohlstandes
• Zeit & Geld für neue Ideen
bzgl. Transport & Wohnen
• Realisierung der Freizügigkeit
• Möglichkeit zur Aufbau von
Infrastruktur
• Erweiterung des Horizonts
• Von der Arbeitspflicht zum
Arbeitsrecht
• Verhinderung der Exklusions-
und Inklusionsfalle
• Sicherung von Arbeitsplätzen
• Vereinfachter Arbeitswechsel
22. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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6. Fazit
Wer profitiert denn jetzt eigentlich davon?
22
Konservativ Etablierte
Traditionelle
Prekäre
Bürgerliche Mitte
Sozialökologische
Liberalintellektuelle
Performer
Expeditive
Adaptiv-Pragmatische
Hedonisten
Einkommen Wohlstand Macht Privilegien FreizeitSelbstachtung
23. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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23
„Mit der Freiheit kommt ein prall gefüllter Rucksack
Selbstverantwortung, den es zu tragen gilt, sowie die
Verantwortung, einen Beitrag für die gesamte Gesellschaft zu
leisten, damit das System überhaupt funktioniert.“
6. Fazit
Aus großer Kraft folgt große Verantwortung
24. Daniel Gräbener
Felix Zappe
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Denkanstoß
24
Folgendes Video wurde gezeigt:
https://vimeo.com/63961985
25. Daniel Gräbener
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Vielen Dank für die
Aufmerksamkeit!
Hinweis der Redaktion
Quelle: https://www.grundeinkommen.de/die-idee
Quelle Buch S. 62Achtung: BGE ist nicht mit dem gesetzlichen Mindestlohn zu vergleichen!
Hauptargumente für gesetzliche Mindestlöhne sind:
Soziale Sicherheit
Soziale bzw. Verteilungsgerechtigkeit
als rein ökonomisches Nebenargument eine sinnvollere Verteilung der Kaufkraft
Was aber bedeutet dann BGE konkret?
Statt Sozialhilfe, Wohngeld oder Bildungsgutscheinen bekommt jeder Bürger monatlich beispielsweise 1500€ geschenkt
Das Geld steht zur freien Verfügung, ohne Bedingungen, ohne Nachfrage
Wer gern mehr hätte, geht arbeiten, wer nicht, lässt es sein!
http://motherboard.vice.com/de/read/die-stadt-des-kostenlosen-geldes-444?utm_source=vicefb
Zentrum des größten BGE-Experiments (70er Jahre)
Projekt dauerte vier Jahre
1979, als das Experiment auslaufen musste, wurden die Unterlagen in einem Lagerhaus verstaut und erst viele Jahre später von einer Forschergruppe unter der Leitung der Soziologin Evelyn Forget analysiert
die ärmsten Bewohner von Dauphin bekamen jeden Monat einen festen Betrag, der ihr bescheidenes Einkommen aufstockte und sie gleichzeitig dafür belohnte, wenn sie mehr arbeiteten
die gesellschaftlichen Folgen der Armut schienen in jenen Jahren in Dauphin einfach wegzuschmelzen
die Menschen gingen weniger zum Arzt/Krankenhaus und es gab weniger psychische Krankheiten
Das würde bedeuten, dass sich mit einem Grundeinkommen auch die allgemeinen Kosten des Gesundheitssystems senken ließen
Der Hauptverdiener einer Familie war nicht weniger motiviert einer Arbeit nachzugehen als ohne BGE
mehr Teenager schlossen die Highschool ab
kein Arbeitsmarktzusammenbruch, sondern wirtschaftliche Stabilität
„Es gab immer einen Anreiz, mehr zu arbeiten, statt weniger“
Jeder zusätzlich verdiente Dollar ließ das Grundeinkommen lediglich um 50 Cent sinken, während in traditionellen Sozialhilfeprogrammen häufig keinerlei zusätzliche Belohnung winkt, wenn die Empfänger sich aus anderen Quellen etwas dazu verdienen.
Vor allem gab das Grundeinkommen den Bürgern jedoch ein Gefühl von Sicherheit und eliminierte damit die Art von Sorgen, die arme Menschen plagen und sich zuletzt auf ihre Gesundheit auswirken
http://www.laika-verlag.de/mbp/stephan-lessenich-zu-paul-lafargue-das-recht-auf-faulheithttp://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.langelieder.de%2Flit-pics%2Fwerner07.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.langelieder.de%2Flit-werner07.html&h=324&w=213&tbnid=Z22eCyoSGDTKQM%3A&zoom=1&docid=IFELQquviAIJvM&ei=HAOHVY6_CszaU5G4gcgN&tbm=isch&iact=rc&uact=3&page=1&start=0&ndsp=26&ved=0CEIQrQMwCw
»Einkommen ist ein Bürgerrecht, Vollbeschäftigung eine Illusion. Also müssen wir Arbeit und Einkommen trennen«, sagt Götz Werner, Gründer der Drogeriemarktkette »dm«, und fordert damit nichts weniger als eine radikale Umkehr nicht nur in unseren sozialen Sicherungssystemen. Denn das Versprechen, den Bürgern zu einer menschenwürdigen Sicherung ihrer Existenz zu verhelfen, hat die Politik längst gebrochen. Stattdessen werden die Empfänger von Sozialleistungen gegängelt; Götz Werner scheut sich nicht, Hartz IV als »offenen Strafvollzug« zu bezeichnen.
Es ist sinnlos, an diesen maroden Systemen mit kosmetischen Korrekturen herumzubasteln. Und so denkt Werner über die zentralen Begriffe Arbeit, Einkommen und Steuern grundsätzlich neu nach: Wir müssen uns von Denk- und Wertstrukturen verabschieden, die noch aus der Zeit des Feudalismus stammen. Arbeit und Einkommen müssen getrennt werden. Die Zukunft des Sozialstaats liegt in einem Grundeinkommen, das jedem Bürger ohne irgendwelche Voraussetzungen oder Bedingungen zusteht, das seine Existenz sichert und sein Arbeitseinkommen teilweise ersetzt. Werner ist überzeugt: Das garantierte Grundeinkommen würde unsere Gesellschaft völlig verändern. Wir wären nicht mehr zur Arbeit gezwungen – hätten aber die Freiheit, für unsere Mitmenschen sinnvoll tätig zu sein. Werner sagt auch, wer das alles bezahlen soll: wir selbst, die Bürger. Das derzeitige Steuersystem bremst unsere Produktivität und macht Arbeit unbezahlbar. Wenn wir hingegen nur noch den Konsum besteuern und das Dickicht verteilender und kontrollierender Ämter radikal lichten, dann kann Deutschland zum Steuer- und Arbeitsparadies werden. Und dass Werner kein Sonntagsredner ist, beweist er nicht zuletzt mit dem eigenen Unternehmen, das er als »soziale Skulptur« begreift und gestaltet.
Götz W. Werner
geboren 1944 in Heidelberg, machte nach der Mittleren Reife in Konstanz eine Lehre zum Drogisten. 1973 gründete er seinen ersten Laden in Karlsruhe. Heute umfasst seine Drogeriemarktkette dm europaweit rund 1500 Filialen, in denen 21000 Mitarbeiter 3,1 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. Bei seiner Unternehmensführung stellt er den Menschen in den Mittelpunkt. Er ist Vorsitzender der dm-Geschäftsführung und leitet zudem als Professor das Interfakultative Institut für Entrepreneurship der Universität Karlsruhe (TH).
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Die Drittel-Arbeitsgesellschaft
Warum uns in der totalen Fremdversorgung die Produktionsarbeit ausgeht – und die Kulturarbeit erst anfängt
Arbeit als Ausnahme
Die marode „Sockelarbeitslosigkeit“
Produktivität frisst Arbeit auf
Kurze Geschichte der Arbeitslosigkeit
Die Abschaffung des Mangels
Gesättigte Märkte
Wahre, falsche und neue Bedürfnisse
Denken wie Onkel Dagobert
Von der Selbstversorgung zur totalen Fremdversorgung
Realeinkommen und Nominaleinkommen
Einkommen als Bürgerrecht
Warum das bedingungslose Grundeinkommen die einzige Alternative zum unsinnigen „Recht auf Arbeit“ ist
Arbeit und Einkommen
Das „Recht auf Arbeit“ und der „Arbeitsmarkt“
Das Grundeinkommen als Kulturimpuls
Der Kulturwandel von alter zu neuer Arbeit
Grundeinkommen statt Antrags- und Schnüffelbürokratie
Auch für Millionäre?
„Haben Sie das schon durchgerechnet?“
Grundeinkommen und Erwerbseinkommen
Niedriglohnsektor, nein danke!
Die ewige „Hängematte“
Gesundheit und Eigenverantwortung
„Zutrauen veredelt den Menschen“
Warum die Unternehmenskultur von dm ganz auf Initiative und Eigenverantwortung setzt
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist schlechter
Es war nur eine Schraube locker
Kommunikation und Interesse am Mitmenschen
Die Mitarbeitereinsatzplanung bei dm
Wertbildungsrechnung statt Kostenschraube
Der Einzelne und die Gemeinschaft
Lernen lassen statt belehren
Führung für Mündige
Strategische Planung bei dm
Ausgaben- statt Einkommensteuer
Warum die ausschließliche Besteuerung des Konsums wirtschaftlich notwendig und sozial gerecht ist
Von Heuschrecken und Honigbienen
Nomaden der Globalisierung
Geld und Gerechtigkeit
Steuern als gesellschaftliches Teilungsverhältnis
Geld, Kapital, Einkommen und Konsum
Arbeit und Kapital als schöpferische Kräfte
Ertragssteuern als Knospenfrevel
Warum Unternehmen keine Steuern zahlen
Von Menschen, Maschinen und Steuern
Fiskalischer Kolonialismus
Indirekte, direkte und gesamtwirtschaftliche Besteuerung
Konsumsteuer und bedingungsloses Grundeinkommen
Nur Konsumsteuern wären wirklich sozial gerecht
Sozioök güter nach john rawls Buch S. 91 ffSelbstachtung = gesell. Bedingungen der selbstachtung
Die Diskussion um das Grundeinkommen wird schnell philosophisch und fördert Faszinierendes über die unterschiedlichen Menschenbilder deines Gegenübers und dir selbst zutage
Die Beweggründe, zur Arbeit zu gehen oder sich weiterzubilden, klaffen nämlich laut der Lerntheorie weit auseinander
Manche Menschen haben die intrinsische Motivation, zur Arbeit zu gehen; andere brauchen den externen Anreiz des Geldes, um überhaupt tätig zu werden
http://motherboard.vice.com/de/read/die-schweiz-ueberlegt-jedem-buerger-2000-euro-monatlich-zu-schenken-444