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juristunternehmens
Ausgabe 06/2016 November/Dezember www.unternehmensjurist.net Vertriebskennzeichen 23401 Preis: 15,-- Euro
Magazin für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Rechtsabteilungen
Die Digitalisierung hat die Rechtsabteilungen der Unternehmen
erreicht. Sie verändert Schwerpunkte und Tätigkeitsfelder,
beeinflusst interne Abläufe und Prioritäten – und stellt neue
Anforderungen an die Arbeit der Juristen.
ARBEIT DER RECHTSABTEILUNG
WIRD NEU DEFINIERT
SCHW
ERPUN
KT
Bank- und
Kapitalm
arktrecht
6 Ausgabe 6/2016
SCHWERPUNKTTITELTHEMA
36 FINTECH
Heute erscheinen auf dem Finanz­
dienstleistungsmarkt fast täglich
neue Startups, die beim Geschäft
mit dem Geld mitmischen und
traditionellen Banken damit das
Fürchten lehren wollen.
44 bILANzgArANTIEN
Neue Rechtsprechung legt eine
übliche Bilanzgarantie so aus,
dass der Verkäufer auch für zum
Zeitpunkt der Bilanzerstellung
unbekannte und nicht erkennbare
Schulden und Eventualverbindlich­
keiten einzustehen hat.
46 sCHuLdsCHEINdArLEHEN
Bereits im Mittelalter wurden mittels
Schuldscheinen Darlehen verbrieft.
Jetzt ist der Schuldschein wieder
in Mode gekommen.
16 dIgITALIsIEruNg
Die Digitalisierung hat die Rechts­
abteilungen der Unternehmen er­
reicht. Sie verändert Schwerpunkte
und Tätigkeitsfelder, beeinflusst
interne Abläufe und Prioritäten –
und stellt neue Anforderungen an
die Arbeit der Juristen.
20 INTErvIEw
BUJ­Geschäftsführerin Marie­Alix
Freifrau Ebner von Eschenbach
über die Herausforderungen für
die Rechtsabteilungen und was
es bedarf, ihnen erfolgreich zu
begegnen.
STANDARDS
03 EdITorIAL
08 Kurz & KNApp
90 pErsoNENrEgIsTEr,
IMprEssuM
VERBAND
82 bEruFsANErKENNuNgs-
rICHTLINIE
Das anwaltliche Berufsrecht wird
an die Entwicklungen seit der
letzten umfassenden Reform der
Bundesrechtsanwaltsordnung
(BRAO) im Jahre 2009 angepasst.
83 NEuwAHL ErFordErLICH
Die BUJ­Mitglieder wählen
am 26. Januar einen neuen
Präsidenten.
83 AÜg
BUJ steht einigen Punkten des
Gesetzes zur Änderung des Ar­
beitnehmerüberlassungsgesetzes
krtisch gegenüber.
84 NEuE dENKANsäTzE gEsuCHT
Rückblick Compliance Summit.
86 voM ENdE dEr „wursTLÜCKE“
Das GWB bedeutet eine grundle­
gende Änderung des Kartellrechts.
88 rEgIoNALgruppEN
Materiell­rechtliche Themen rücken
wieder stärker in den Fokus.
3216
INHALTunternehmensjurist
unternehmensjurist INHALT
Ausgabe 6/2016 7
STRATEGIE &
MANAGEMENT
TRENDS &
THEMEN
JOB &
KARRIERE
50 prozEssFINANzIEruNg
Viele Jahre tat sich nicht viel in
Sachen Prozessfinanzierung. Jetzt
scheint Bewegung in den Markt zu
kommen.
56 zErTIFIzIEruNgEN
In vielen Bereichen ist der Nach­
weis über zertifizierte Prozesse
Pflicht. Experten kritisieren die Flut
an Audit­Angeboten, da deren
Nutzen häufig zweifelhaft sei.
60 sCHEINsELbsTsTäNdIgKEIT
Der Einsatz von Fremdpersonal
wird für Unternehmen teuer, wenn
aus dem Einsatz eine Schein­
selbstständigkeit oder sogar ver­
deckte Arbeitnehmerüberlassung
wird.
66 KoLLAborATIvE wIrTsCHAFT
Leitlinien der EU sollen den Markt­
zugang für die Sharing Economy
erleichtern und Orientierungs­
hilfe in Fragen des Verbraucher­,
Steuer­ und Arbeitsrechts geben.
72 porTräT
Der Kamerahersteller Leica blickt
auf eine wechselvolle Firmen­
geschichte zurück. Im Laufe der
Jahrzehnte erlebte das Traditions­
unternehmen eine Achterbahnfahrt
von der Fast­Pleite bis zum Rekord­
umsatz. Mit dem wirtschaftlichen
Erfolg wuchs auch das Arbeits­
volumen der Rechtsabteilung.
76 vErbEssEruNg
Irrtümer können zum Erfolg beitra­
gen, wenn sie gründlich analysiert
und reflektiert werden. Wichtige
Voraussetzung hierfür ist ein
offener, angstfreier Umgang mit
Fehlern.
26 HAusNoTArIAT
Unternehmen halten auch in Zeiten
des Kostendrucks und harten
Wettbewerbs häufig über Jahre,
mitunter Jahrzehnte an einem –
„ihrem“ – Notar fest. Und führen
gute Gründe an.
30 Ip-rEporT
Patentanwälte können das
Geschäftsergebnis massiv
beeinflussen, indem sie weniger
Erfindern mehr Zeit widmen.
32 INTErNE ErMITTLuNgEN
Unternehmen ermitteln intern, um
Verstöße rechtzeitig aufzudecken.
Die Aufgabe ist vielseitig und an­
spruchsvoll. Vor allem erfordert sie
herausragende Kommunikations­
fähigkeiten.
50 72
ARBEITEN FÜR EINEN MYTHOS
LEICA
Der Kamera-Hersteller Leica blickt auf eine wechselvolle Firmengeschichte zurück. Im Laufe der
Jahrzehnte erlebte das Traditionsunternehmen eine Achterbahnfahrt von der Fast-Pleite bis zum
Rekord-Umsatz. Mit dem wirtschaftlichen Erfolg wuchs auch das Arbeitsvolumen der Rechtsabteilung.
S
chon bei der Begrüßung im Foyer der Firmenzentrale
im Leitz-Park Wetzlar wird schnell deutlich: Hier ar-
beiten Fotografieenthusiasten. Die Begeisterung der
Mitarbeiter für den „Mythos Leica“ zeigt sich in einem über
die eigentliche Tätigkeit hinausgehenden Engagement für die
Marke. Nur allzu gerne lässt Controller Jörg Theimer daher
ab und an Zahlen Zahlen sein und führt freiwillig Besucher
durch das Gebäude – so auch heute.
Der Rundgang vermittelt einen Eindruck, wie faszinierend
vielfältig die Welt der Präzisionsfotografie ist: Auf einer Fläche
von rund 27.000 Quadratmetern erstreckt sich das moderne,
komplett in Weiß gehaltene Firmengelände mit Produktion,
Verwaltung, Akademie, Customer Care und Store. Im Leica-
Erlebnisbereich erfahren Besucher alles zur Geschichte und
Gegenwart des Unternehmens sowie zur optischen Fertigung
„Made in Germany“. Neben den Meilensteinen der Produktge-
schichte werden dort in Wechselausstellungen auch seltene Ex-
ponate und Sammlerstücke aus der Unternehmensgeschichte
gezeigt. Unmittelbar neben Produkt- und Ausstellungsfläche
befinden sich die frei einsehbaren Fertigungsbereiche. Durch
drei Panoramafenster haben Gäste Einblick in die Reinräume,
in denen die Linsen, Objektive und Kameras in der Manufak-
tur gefertigt werden.
Viele berühmte Fotos sind auf einer Leica-Kleinbildkamera
entstanden: Das millionenfach verbreitete Konterfei des kuba-
nischen Revolutionärs Che Guevara gehört dazu und das des
vor Schmerz schreienden Mädchens Kim Phuc nach einem
Napalmangriff im Vietnamkrieg – eine Ikone der Reportagefo-
tografie. So ist die Galerie mit wechselnden Fotoausstellungen
Höhepunkt der Leica-Erlebniswelt. Lenny Kravitz, Til Brönner
und andere renommierte Künstler und Fotografen haben hier
schon ihre Werke ausgestellt, überlebensgroße Portraits von
Sänger Seal, Boxer Mohammed Ali und Schauspieler Klaus Ma-
ria Brandauer ziehen die Besucher unmittelbar in ihren Bann.
General Counsel Florian Schäfer kann sich nur zu gut an den
Moment erinnern, an dem er selbst zum ersten Mal eine Leica-
Kamera in den Händen hielt: „Es hat mich einfach gepackt!“
So geschehen bei der obligatorischen, zweitägigen Schulung,
bei der jedem neuen Mitarbeiter – egal aus welcher Abteilung
– die Grundlagen der Fotografie und der Umgang mit einer
Leica-Kamera vermittelt werden.
Als der damals erst 32 Jahre alte Syndikus 2008 zu Leica kam,
war er als Einzelkämpfer unterwegs. „Ich bin immer noch
stolz darauf, dass ich so jung die Chance hatte, als erster Jurist
bei der Leica Camera Gruppe einsteigen zu dürfen“. Nach
und nach hat Schäfer sich dann ein schlagkräftiges Team
aufgebaut. Die wirtschaftliche Voraussetzung dafür wurde
mit der Einführung der Leica M8 im Jahr 2006 geschaffen
– der Beginn einer neuen Ära: Als erste digitale Messsucher-
kamera übertrug sie die charakteristischen Merkmale dieser
JOB & KARRIERE unternehmensjurist
72 Ausgabe 6/2016
Ein wichtiger Arbeitskomplex ist das Thema Compliance, das
seit dem Einstieg des US-Investors Blackstone im Jahr 2012
für die Unternehmensjuristen an Bedeutung gewonnen hat.
Als US-Investor und einer der größten Finanziers der Welt ist
Blackstone verpflichtet, in seinen Portfolio-Gesellschaften ein
ordnungsgemäßes Compliance-Management-System vorzu-
halten oder einführen zu lassen. Entsprechend war dies eine
Bedingung beim Erwerb der Minderheitsanteile an Leica.
Der Leica Camera-Verhaltenskodex bildet den ethischen
Rahmen für sämtliche geschäftliche Aktivitäten der Leica
Camera Gruppe und wird durch weitere unternehmensinterne
Richtlinien, zum Beispiel zur Korruptionsprävention und
Kartellrecht, ergänzt. Diese Bereiche wurden von der Rechts-
abteilung als potenziell größte Risikofelder identifiziert, da es
sich bei den Leica-Kameras und -Fernoptiken um hochpreisige
Premium-Produkte handelt, die über ein selektives Vertriebs-
system verkauft werden. Dazu kommt noch eine ergänzende
besonderen Fokussiertechnologie in die Digitalfotografie.
Nachfolgemodelle wie die Leica M9 aus dem Jahr 2009, die
erste Leica-Messsucherkamera mit Vollformatsensor, schrie-
ben dann Erfolgsgeschichte. Dabei hatte Leica die Digitalisie-
rung der Fotografie zunächst verschlafen. Erst dem heutigen
Mehrheitsaktionär Andreas Kaufmann gelang es, das Ruder
herumzureißen und das Unternehmen zu sanieren.
Vielfältiges Aufgabenspektrum macht den Reiz
der Arbeit als Unternehmensjurist aus
Heute gehört Schäfer zur ersten Führungsebene unterhalb
des Vorstands und ist einer von vier Prokuristen. Der Chef-
syndikus und seine fünf Mitarbeiter müssen einen „großen,
bunten Blumenstrauß“ an Themen abdecken. „Diese Aufga-
benvielfalt ist durchaus herausfordernd, stellt genau deshalb
gerade den Reiz der Arbeit als Unternehmensjurist dar“, so
Schäfer, der heute vornehmlich die Bereiche Gesellschafts-
und Aktienrecht, M&A-Transaktionen und Joint Ventures
betreut. Aktuell ist beispielsweise am Firmensitz in Wetzlar
ein gemeinsames Forschungs- und Innovationszentrum mit
Huawei geplant. Das als Joint Venture aufgesetzte „Max Berek
Innovation Lab“ soll die Anfang dieses Jahres begonnene
strategische Zusammenarbeit beider Unternehmen bei der
Entwicklung von Zukunftstechnologien weiter verstärken.
unternehmensjurist JOB & KARRIERE
Leica IA Elmax von 1925
Klassiker von René Burri,
Leica Hall of Fame 2013
Ausgabe 6/2016 73
74 Ausgabe 6/2016
JOB & KARRIERE unternehmensjurist
finanziell, legal und operativ völlig voneinander unabhängigen
Unternehmen Leica Microsystems, Leica Camera und Leica
Geosystems, verwenden die Marke seit Jahren nach den Maßga-
ben von Leica Microsystems. Sie sind in verschiedenen Märkten
aktiv und gehören unterschiedlichen Eignern.
Ziel ist, mit dem motivierten Team möglichst
viele Aufgaben intern abzuwickeln
Schäfers Assistentin Viktoria Riesen unterstützt ihren Chef
beim Vertragsmanagement, beim Corporate Housekeeping und
der Sitzungsorganisation. Dazu gehört auch die Vorbereitung
der Sitzungen des Vorstands und des Aufsichtsrats, an denen
Schäfer seit 2009 teilnimmt. Senior Legal Counsel Emese von
Bölcsházy und Legal Counsel Carolin Knebel sind für die Be-
reiche Vertrieb und Einzelhandel sowie alle Einkaufsthemen
verantwortlich. In ihr Aufgabengebiet fällt auch der After-Sales-
Bereich rund um Garantie- und Gewährleistungsfragen. Stefan
Przibilla betreut die Bereiche Gewerblicher Rechtsschutz, Geis-
tiges Eigentum und Entwicklung sowie Patentrecht. Gewerb-
liche Schutzrechte spielen für die Leica Camera AG eine große
Rolle. Dennoch wird laut Schäfer aus strategischen Gründen
nicht jede technische Innovation gleich als Patent angemeldet.
IP-Rechte hätten dagegen in den vergangenen Jahren eine
immer größere Wichtigkeit erlangt. Verhandlungen mit Liefe-
ranten und Entwicklungspartnern hingen stark von der Frage
ab, welche Rechte in welchem Umfang eingeräumt werden.
Seit November verstärkt Neuzugang Ewan Schneider als Senior
Legal Counsel die Rechtsabteilung und kümmert sich neben
Sponsorenvereinbarungen, Tauschverträgen und Strafrecht
(dazu gehören selten auftretende Vermögensdelikte wie Kre-
ditkartenbetrug in einem Store), vor allem um Themengebiete
wie Corporate Governance (insbesondere Compliance), M&A-
Projekte und internationales Vertragsmanagement.
„Möglichst viele Aufgaben inhouse abzuwickeln“, hat sich
Schäfer vorgenommen. Aber auch er setzt bei Spezialthemen
auf externe Fachleute. So holt er wie viele Branchenkollegen
bei grenzüberschreitenden Fragestellungen natürlich die Ex-
pertise ausländischer Juristen ein. Und bei Großprojekten mit
hohem Haftungspotenzial schaltet er Kanzleien zur Risikomi-
nimierung ein. Zu seinen bevorzugten Partnern zählen Baker
& McKenzie, Osborne Clarke und die in Wetzlar ansässige
Kanzlei KKP Kleymann Karpenstein & Partner.
„Wir sind Experten des Rechts“, macht er Eigenwerbung für
seine Abteilung. Doch neben der fachlichen Expertise verlässt
sich der Chefjurist bei der Auswahl seiner Mitarbeiter vor
allem auf eines: sein Bauchgefühl. „Die Chemie muss stim-
men!“ Bislang habe das immer gut funktioniert. „Teamspirit“
und „Teamwork“ seien gelebter Alltag in der Rechtsabteilung.
Die Mitarbeiter definieren für sich selbst Wochenziele, die auf
einem Flipchart notiert und bei Erreichen gestrichen werden.
Eine Projektliste soll helfen, den Überblick zu behalten und
Aufgaben zu priorisieren. Jedes Jahr gibt es eine Strategie-
Policy, die sich mit Sponsoring-Aktivitäten und dem Gewähren
und Empfangen von Vorteilen befasst.
Die Bereiche Markenschutz und Markenpiraterie sind in der
Rechtsabteilung wider Erwarten nur Randerscheinungen. Das
liegt daran, dass die Leica Camera AG keine Rechte an der Marke
Leica besitzt. Die Leica Microsystems GmbH ist Inhaber der
Namens- und Markenrechte von Leica und hat ihre Nutzung
durch andere Firmen in Lizenzverträgen geregelt. Die drei
LEICA – GESCHICHTE EINER WELTMARKE
• 1849 Der Optiker Carl Kellner gründet in Wetzlar ein
Optisches Institut zur Entwicklung von Optiken und
Mikroskopen
• Unter Geschäftsführer Ernst Leitz erfolgt der Ausbau
zu den Ernst Leitz Werken (1869)
• Oskar Barnack bringt 1914 zwei Prototypen einer 24
mm x 36 mm­Schnappschusskamera auf den Markt,
die sogenannte Ur­Leica
• 1924 beschließt Ernst Leitz II die Fertigung der
barnackschen Kleinbildkamera in Großserie –
ein großer Erfolg
• 1961: Die Serienproduktion übersteigt die Zahl von
einer Million
• 1986: Spaltung in die eigenständigen Unternehmen
Leica Camera AG, Leica Microsystems GmbH und
Leica Geosystems AG
• 1996: Börsengang der Leica Camera AG
• 2004 steckt der Kamerahersteller in einer schweren
Krise
• Seit Oktober 2012 ist Leica nicht mehr börsennotiert.
Die Lisa Germany Holding GmbH (ACM und Blacks­
tone) ist alleiniger Anteilseigner
• 2014 feiert das Unternehmen „100 Jahre Leica Foto­
grafie“, Umzug in die neue Unternehmenszentrale
Leitz­Park Wetzlar
• Februar 2016: Bekanntgabe der strategischen
Allianz mit der Huawei Consumer Business Group
im Bereich der Smartphone­Fotografie
• Im Geschäftsjahr 2015/16 (bis Ende März) wurde ein
Rekordumsatz erwirtschaftet: Die Erlöse stiegen auf
371 Millionen Euro, im Vergleich zum Vorjahr ein Plus
von zwölf Prozent
• über 1.500 Menschen arbeiten weltweit für Leica
• Hauptsitz ist im hessischen Wetzlar, hier sind 745
Mitarbeiter beschäftigt
• Im portugiesischen Vila Nova de Famalicão gibt es
einen zweiten Produktionsstandort
Ë4]g]"Ì
Ausgabe 6/2016 75
• die Rechtsabteilung der Leica Camera AG wird
von fünf Rechtsanwälten und einer Assistentin ge­
bildet; sie wird geleitet von General Counsel Florian
Schäfer
• externe Partner sind die Kanzleien Baker & McKenzie,
Osborne Clarke und die in Wetzlar ansässige Kanzlei
KKP Kleymann Karpenstein & Partner
• das Thema Compliance hat seit dem Einstieg des
US­Investors Blackstone im Jahr 2012 an Bedeutung
gewonnen
• die Namens­ und Markenrechte von Leica liegen
bei der Leica Microsystems GmbH, diese hat ihre
Nutzung durch andere Firmen in Lizenzverträgen
geregelt
planung, die dem Team-Building und der Neujustierung der
Abteilung an die Unternehmensstrategie dienen soll.
Was ist „dringlich“, was ist „wichtig“? – diese Frage stellen
sich die Juristen vor allem während ihrer „Quality Time“: „Wir
zwingen uns dazu, uns Zeit zu reservieren, um qualitativen
Mehrwert in unserem Bereich, aber vor allem für Leica zu
schaffen.“ Während dieser „Auszeit“ bleibt die Bürotür kon-
sequent verschlossen. Dann optimieren die Juristen Vertrags-
vorlagen und AGBs, setzen Checklisten auf und reflektieren
ihre eigene Arbeit – und lassen Selbstkritik zu. „Wir sind noch
lange nicht am Ziel“, sagt Schäfer und gibt die Marschrichtung
für die nächsten Jahre vor. Auf seiner Wunschliste stehen
die kontinuierliche Verbesserung des Service für andere Ab-
teilungen, die Optimierung der Global Legal Standards und
Templates, mehr Engagement im Bereich Corporate Social
Responsibility sowie stärkere Impulse für das interne Brand-
Management.Es gibt also mehr als genug zu tun. Doch trotz
aller Leidenschaft für seinen Job hat Schäfer seinen Lebens-
mittelpunkt nach achtjähriger Betriebszugehörigkeit noch
immer in Frankfurt. Gerade erst ist er mit seiner Familie in den
Süden der Mainmetropole gezogen – noch ein paar Kilometer
weiter weg von seinem Arbeitsplatz in Wetzlar. Um die tägliche
Pendelei bei hoher Arbeitsbelastung reduzieren zu können
und damit seine eigene „Quality Time“ zu optimieren, geht
Schäfer jetzt neue Wege: Seit September hat er ein Zimmer
in der Optikstadt angemietet. Karen Gellrich
Vom Einzelkämpfer zum
Team: Innerhalb
von acht Jahren hat
General Councel Florian
Schäfer ein hochmotivier­
tes und schlagkräftiges
Inhouse­Team aufgebaut:
Stefan Przibilla, Florian
Schäfer, Emese von Bölcs­
házy, Carolin Knebel, Ewan
Schneider, Viktoria Riesen
(v.l.n.r.).
REGISTER/IMPRESSUM unternehmensjurist
90 Ausgabe 6/2016
Klahold, Dr. Christoph, Thyssenkrupp AG (78, 86)
Kilian, Dr. Robert, N26 Bank GmbH (38)
Knebel, Carolin, Leica Camera AG (74)
Krause, Nils, DLA Piper (88)
Krenek, Dr. Helmut, Landgericht München (84)
Krumbach, Torsten, Bosch Sicherheitssysteme
GmbH (25)
Löwe, Dr. Henning, Hanseatische Rechtsanwalts-
kammer Hamburg (88)
Lorenz, Dr. Dirk, Taylor Wessing (84)
Lund, Morten (35)
Matthey, Dr. Philip, MAN SE (85)
McGuire, Prof. Dr. Mary-Rose, Universität Mann-
heim (88)
Mehnert, Frederik, Amadeus FiRe AG (49)
Müller-Schmäh, Inka, Vereinigung Sportsponsoring-
Anbieter e. V. (VSA) (85)
Ost, Prof. Dr. Konrad, Bundeskartellamt (86)
Paeffgen, Theo, Foris AG (49)
Pahle, Kaus, ING Wholesale Banking Germany (46)
Paschen, Dr. Ulrich, QM-Beratung in Medizin und
Wissenschaft (56)
Pertlwieser, Dr. Markus, Deutsche Bank Privat- und
Geschäftskunden AG (38)
Przibilla, Stefan, Leica Camera AG (74)
Raum, Dr. Rolf, Bundesgrichtshof (81)
Ress, Dr. Hans-Konrad, Allianz SE (9)
Richter, Dr. Hans (84)
Riesen, Viktoria, Leica Camera AG (74)
Riether, Lars, Deutsche Post DHL Group (85)
Roegele, Elisabeth, Bundesanstalt für Finanz-
dienstleistungsaufsicht (83)
Rönnau, Prof. Dr. Thomas, Bucerius Law School (86)
Schafstedde, Dr. Malte, Auxmoney GmbH (38)
Schäfer, Florian, Leica Camera AG (71)
Scheel, Dr. Tabea, Fernuniversität Hagen (76)
Schichl, Dr. Peter, Deutsche Telekom AG (17)
Schneider, Ewan, Leica Camera AG (74)
Schöning, Dr. Falk, Hogan Lovells (68)
Schüttelkopf, Elke, Schüttelkopf GmbH (78)
Seidl, Martina, Fujitsu Technology Solutions
GmbH (71)
Spang, Prof. Dr. Christian, Börsenverein des Deut-
schen Buchhandels (8)
Stalf, Valentin, Number26 GmbH (40)
Stenzel, Jonas, Siemens Wind Power (49, 57)
Szarowicz, Tobias, Bundesverband Deutsche
Startups e. V. (67)
Tayenthal, Maximilian, Number26 GmbH (40)
PERSONENREGISTER
BILDNACHWEIS
Titel, 6 thinkstock/francisbonami
6, 32 123RF/sheeler
7, 50 istockphoto/3dfoto
7, 72, 73, 75 Leica Camera AG
20 Siemens AG
27 123RF/Daniel Jędzura
35 AntheZ Fotografie – Gregor Anthes
36, 40 N26 Bank GmbH
45 Audi AG
56 fotolia/FM2 (Montage)
66 123RF/Peter Mocsonoky
72 fotolia/Jeanette Dietl
76 fotolia/zimmytws
81, 83 Stefan Schmerold
Alle anderen Bilder mit freundlicher Genehmigung
der Porträtierten.
URHEBERRECHTE
Die im Magazin enthaltenen Beiträge sind urheber-
rechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten.
BEILAGENHINWEIS
Dieser Ausgabe umfasst eine Beilage der Forum
Institut Management GmbH und eine Bestellkarte
für die Studie „Digital Econmy & Recht“.
Barwick, Susanne, Börsenverein des Deutschen
Buchhandels (8)
Beisheim, Carsten (84)
Berner, Dierk, Coop eG (8)
Bissels, Dr. Alexander, CMS Hasche Sigle (61)
Boje, Norman, Coop eG (8)
Bong, Andreas, Otto Henning GmbH (25)
Brügmann, Dr. Stefan, Landesbank Hessen-
Thüringen (77)
Brunnschweiler, Stefan, CMS (14)
Currier, Charles, CMS (14)
Demuth, Dr. Björn, CMS Hasche Sigle (84)
Dueck, Gunter (18)
Eschen, Nikolas, Brookfield Developments (Ger-
many) GmbH (8)
Eue, Dr. Jens (26)
Eversberg, Dr. Arndt, Roland ProzessFinanz AG (51)
Freifrau Ebner von Eschenbach, Marie-Alix, BUJ
(10, 20)
Furth, Dr. Rasmus, ING Wholesale Banking
Germany (46)
Gates, Bill (36)
Graf, Christian, Handelskammer Hamburg (56)
Grüninger, Prof. Dr. Stephan, Konstanz Institut für
Corporate Governance KICG (81)
Grünvogel, Dr. Thomas, CMS Hasche Sigle (67)
Häuser, Dr. Markus, CMS Hasche Sigle (21)
Hange, Michael (16)
Harnier, Dr. Gabriel, Bayer AG (8)
Hartung, Markus, Bucerius Center on the Legal
Profession (CLP) (50)
Hartwig, Niels, BUJ (83)
Hartwig, Roland, Bayer AG (8)
Hauschild, Dr. Armin (26)
Hemeling, Dr. Peter, Allianz SE (9)
Hildebrand, Dr. Rolf (57)
Hirschmann, Dr. Christoph, Kelvion Holding GmbH
(25)
Hofman, Dr. Bernhard, Bayerische Versorgungs-
kammer (46)
Hufeld, Felix, Bundesanstalt für Finanzdienstleis-
tungsaufsicht (42)
Jochheim, Dr. Susanne, BRP Renaud und Partner
mbB (33)
Jones, Markus, Universitätsklinikum Heidelberg (57)
Kaiser, Daniel, CMS Hasche Sigle (84)
Kasch, Rüdiger, Coop eG (8)
Kaßmann, Götz, BUJ (83)
Kienast, Rainer, CMS Hasche Sigle (10)
IMPRESSUM
Erscheinungsort Bundesrepublik Deutschland, ISSN 2192-1733
Herausgeber:
dfv Association Services GmbH
Ein Unternehmen der
dfv Mediengruppe
Mainzer Landstraße 251
60326 Frankfurt am Main
Telefon: 0049 69 7595-3051
Telefax: 0049 69 7595-3064
Geschäftsführung:
Dr. Michael Henning,
Peter Schneider
Redaktion:
Wolfgang Borgfeld,
Peter Schneider (Ltg., V.i.S.d.P.)
redaktion@unternehmensjurist.net
Autoren und Mitarbeiter
dieser Ausgabe:
Andreas Bong, Felix Ehring,
Peggy Fiebig, Karen Gellrich,
Katja Gersemann, Daniel Grosse,
Andrea Hartmann, Franziska Jandl,
Dr. Clemens Just, Roland Karle,
Gabriele Müller, Bijan Peymani,
Fee Rahel Schlaegel,
Anna Steudner
Art-Direktion & Bildredaktion:
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Lektorat:
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Anzeigen:
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Inland: 6 Ausgaben – 90 Euro
Ausland: 6 Ausgaben – 120 Euro
Alle Preise verstehen sich inkl.
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www.unternehmensjurist.net
Theimer, Jörg, Leica Camera AG (72)
Theune, Thomas, Gema - Gesellschaft für musika-
lische Aufführungs- und mechanische Vervielfälti-
gungsrechte (10)
Tönnies, Clemens (86)
Tygges, Thorsten, Coop eG (8)
Vida, Peter, Wimdu GmbH (49)
Vocke, Jörg, Siemens AG (18)
Werths, Wolfgang, Hochtief AG (60)
Wittig, Solms U., BUJ (81)
von Bölcsházy, Emese, Leica Camera AG (74)
von Bronk, Georg, BUJ (83)
von Hugo, Dr. Philipp, Qiagen GmbH (26)
Walter, Dr. Daniel, Osborne Clarke (40)
Zikesch, Philipp, PricewaterhouseCoopers AG
WPG (88)

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  • 1. juristunternehmens Ausgabe 06/2016 November/Dezember www.unternehmensjurist.net Vertriebskennzeichen 23401 Preis: 15,-- Euro Magazin für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Rechtsabteilungen Die Digitalisierung hat die Rechtsabteilungen der Unternehmen erreicht. Sie verändert Schwerpunkte und Tätigkeitsfelder, beeinflusst interne Abläufe und Prioritäten – und stellt neue Anforderungen an die Arbeit der Juristen. ARBEIT DER RECHTSABTEILUNG WIRD NEU DEFINIERT SCHW ERPUN KT Bank- und Kapitalm arktrecht
  • 2. 6 Ausgabe 6/2016 SCHWERPUNKTTITELTHEMA 36 FINTECH Heute erscheinen auf dem Finanz­ dienstleistungsmarkt fast täglich neue Startups, die beim Geschäft mit dem Geld mitmischen und traditionellen Banken damit das Fürchten lehren wollen. 44 bILANzgArANTIEN Neue Rechtsprechung legt eine übliche Bilanzgarantie so aus, dass der Verkäufer auch für zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung unbekannte und nicht erkennbare Schulden und Eventualverbindlich­ keiten einzustehen hat. 46 sCHuLdsCHEINdArLEHEN Bereits im Mittelalter wurden mittels Schuldscheinen Darlehen verbrieft. Jetzt ist der Schuldschein wieder in Mode gekommen. 16 dIgITALIsIEruNg Die Digitalisierung hat die Rechts­ abteilungen der Unternehmen er­ reicht. Sie verändert Schwerpunkte und Tätigkeitsfelder, beeinflusst interne Abläufe und Prioritäten – und stellt neue Anforderungen an die Arbeit der Juristen. 20 INTErvIEw BUJ­Geschäftsführerin Marie­Alix Freifrau Ebner von Eschenbach über die Herausforderungen für die Rechtsabteilungen und was es bedarf, ihnen erfolgreich zu begegnen. STANDARDS 03 EdITorIAL 08 Kurz & KNApp 90 pErsoNENrEgIsTEr, IMprEssuM VERBAND 82 bEruFsANErKENNuNgs- rICHTLINIE Das anwaltliche Berufsrecht wird an die Entwicklungen seit der letzten umfassenden Reform der Bundesrechtsanwaltsordnung (BRAO) im Jahre 2009 angepasst. 83 NEuwAHL ErFordErLICH Die BUJ­Mitglieder wählen am 26. Januar einen neuen Präsidenten. 83 AÜg BUJ steht einigen Punkten des Gesetzes zur Änderung des Ar­ beitnehmerüberlassungsgesetzes krtisch gegenüber. 84 NEuE dENKANsäTzE gEsuCHT Rückblick Compliance Summit. 86 voM ENdE dEr „wursTLÜCKE“ Das GWB bedeutet eine grundle­ gende Änderung des Kartellrechts. 88 rEgIoNALgruppEN Materiell­rechtliche Themen rücken wieder stärker in den Fokus. 3216 INHALTunternehmensjurist
  • 3. unternehmensjurist INHALT Ausgabe 6/2016 7 STRATEGIE & MANAGEMENT TRENDS & THEMEN JOB & KARRIERE 50 prozEssFINANzIEruNg Viele Jahre tat sich nicht viel in Sachen Prozessfinanzierung. Jetzt scheint Bewegung in den Markt zu kommen. 56 zErTIFIzIEruNgEN In vielen Bereichen ist der Nach­ weis über zertifizierte Prozesse Pflicht. Experten kritisieren die Flut an Audit­Angeboten, da deren Nutzen häufig zweifelhaft sei. 60 sCHEINsELbsTsTäNdIgKEIT Der Einsatz von Fremdpersonal wird für Unternehmen teuer, wenn aus dem Einsatz eine Schein­ selbstständigkeit oder sogar ver­ deckte Arbeitnehmerüberlassung wird. 66 KoLLAborATIvE wIrTsCHAFT Leitlinien der EU sollen den Markt­ zugang für die Sharing Economy erleichtern und Orientierungs­ hilfe in Fragen des Verbraucher­, Steuer­ und Arbeitsrechts geben. 72 porTräT Der Kamerahersteller Leica blickt auf eine wechselvolle Firmen­ geschichte zurück. Im Laufe der Jahrzehnte erlebte das Traditions­ unternehmen eine Achterbahnfahrt von der Fast­Pleite bis zum Rekord­ umsatz. Mit dem wirtschaftlichen Erfolg wuchs auch das Arbeits­ volumen der Rechtsabteilung. 76 vErbEssEruNg Irrtümer können zum Erfolg beitra­ gen, wenn sie gründlich analysiert und reflektiert werden. Wichtige Voraussetzung hierfür ist ein offener, angstfreier Umgang mit Fehlern. 26 HAusNoTArIAT Unternehmen halten auch in Zeiten des Kostendrucks und harten Wettbewerbs häufig über Jahre, mitunter Jahrzehnte an einem – „ihrem“ – Notar fest. Und führen gute Gründe an. 30 Ip-rEporT Patentanwälte können das Geschäftsergebnis massiv beeinflussen, indem sie weniger Erfindern mehr Zeit widmen. 32 INTErNE ErMITTLuNgEN Unternehmen ermitteln intern, um Verstöße rechtzeitig aufzudecken. Die Aufgabe ist vielseitig und an­ spruchsvoll. Vor allem erfordert sie herausragende Kommunikations­ fähigkeiten. 50 72
  • 4. ARBEITEN FÜR EINEN MYTHOS LEICA Der Kamera-Hersteller Leica blickt auf eine wechselvolle Firmengeschichte zurück. Im Laufe der Jahrzehnte erlebte das Traditionsunternehmen eine Achterbahnfahrt von der Fast-Pleite bis zum Rekord-Umsatz. Mit dem wirtschaftlichen Erfolg wuchs auch das Arbeitsvolumen der Rechtsabteilung. S chon bei der Begrüßung im Foyer der Firmenzentrale im Leitz-Park Wetzlar wird schnell deutlich: Hier ar- beiten Fotografieenthusiasten. Die Begeisterung der Mitarbeiter für den „Mythos Leica“ zeigt sich in einem über die eigentliche Tätigkeit hinausgehenden Engagement für die Marke. Nur allzu gerne lässt Controller Jörg Theimer daher ab und an Zahlen Zahlen sein und führt freiwillig Besucher durch das Gebäude – so auch heute. Der Rundgang vermittelt einen Eindruck, wie faszinierend vielfältig die Welt der Präzisionsfotografie ist: Auf einer Fläche von rund 27.000 Quadratmetern erstreckt sich das moderne, komplett in Weiß gehaltene Firmengelände mit Produktion, Verwaltung, Akademie, Customer Care und Store. Im Leica- Erlebnisbereich erfahren Besucher alles zur Geschichte und Gegenwart des Unternehmens sowie zur optischen Fertigung „Made in Germany“. Neben den Meilensteinen der Produktge- schichte werden dort in Wechselausstellungen auch seltene Ex- ponate und Sammlerstücke aus der Unternehmensgeschichte gezeigt. Unmittelbar neben Produkt- und Ausstellungsfläche befinden sich die frei einsehbaren Fertigungsbereiche. Durch drei Panoramafenster haben Gäste Einblick in die Reinräume, in denen die Linsen, Objektive und Kameras in der Manufak- tur gefertigt werden. Viele berühmte Fotos sind auf einer Leica-Kleinbildkamera entstanden: Das millionenfach verbreitete Konterfei des kuba- nischen Revolutionärs Che Guevara gehört dazu und das des vor Schmerz schreienden Mädchens Kim Phuc nach einem Napalmangriff im Vietnamkrieg – eine Ikone der Reportagefo- tografie. So ist die Galerie mit wechselnden Fotoausstellungen Höhepunkt der Leica-Erlebniswelt. Lenny Kravitz, Til Brönner und andere renommierte Künstler und Fotografen haben hier schon ihre Werke ausgestellt, überlebensgroße Portraits von Sänger Seal, Boxer Mohammed Ali und Schauspieler Klaus Ma- ria Brandauer ziehen die Besucher unmittelbar in ihren Bann. General Counsel Florian Schäfer kann sich nur zu gut an den Moment erinnern, an dem er selbst zum ersten Mal eine Leica- Kamera in den Händen hielt: „Es hat mich einfach gepackt!“ So geschehen bei der obligatorischen, zweitägigen Schulung, bei der jedem neuen Mitarbeiter – egal aus welcher Abteilung – die Grundlagen der Fotografie und der Umgang mit einer Leica-Kamera vermittelt werden. Als der damals erst 32 Jahre alte Syndikus 2008 zu Leica kam, war er als Einzelkämpfer unterwegs. „Ich bin immer noch stolz darauf, dass ich so jung die Chance hatte, als erster Jurist bei der Leica Camera Gruppe einsteigen zu dürfen“. Nach und nach hat Schäfer sich dann ein schlagkräftiges Team aufgebaut. Die wirtschaftliche Voraussetzung dafür wurde mit der Einführung der Leica M8 im Jahr 2006 geschaffen – der Beginn einer neuen Ära: Als erste digitale Messsucher- kamera übertrug sie die charakteristischen Merkmale dieser JOB & KARRIERE unternehmensjurist 72 Ausgabe 6/2016
  • 5. Ein wichtiger Arbeitskomplex ist das Thema Compliance, das seit dem Einstieg des US-Investors Blackstone im Jahr 2012 für die Unternehmensjuristen an Bedeutung gewonnen hat. Als US-Investor und einer der größten Finanziers der Welt ist Blackstone verpflichtet, in seinen Portfolio-Gesellschaften ein ordnungsgemäßes Compliance-Management-System vorzu- halten oder einführen zu lassen. Entsprechend war dies eine Bedingung beim Erwerb der Minderheitsanteile an Leica. Der Leica Camera-Verhaltenskodex bildet den ethischen Rahmen für sämtliche geschäftliche Aktivitäten der Leica Camera Gruppe und wird durch weitere unternehmensinterne Richtlinien, zum Beispiel zur Korruptionsprävention und Kartellrecht, ergänzt. Diese Bereiche wurden von der Rechts- abteilung als potenziell größte Risikofelder identifiziert, da es sich bei den Leica-Kameras und -Fernoptiken um hochpreisige Premium-Produkte handelt, die über ein selektives Vertriebs- system verkauft werden. Dazu kommt noch eine ergänzende besonderen Fokussiertechnologie in die Digitalfotografie. Nachfolgemodelle wie die Leica M9 aus dem Jahr 2009, die erste Leica-Messsucherkamera mit Vollformatsensor, schrie- ben dann Erfolgsgeschichte. Dabei hatte Leica die Digitalisie- rung der Fotografie zunächst verschlafen. Erst dem heutigen Mehrheitsaktionär Andreas Kaufmann gelang es, das Ruder herumzureißen und das Unternehmen zu sanieren. Vielfältiges Aufgabenspektrum macht den Reiz der Arbeit als Unternehmensjurist aus Heute gehört Schäfer zur ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands und ist einer von vier Prokuristen. Der Chef- syndikus und seine fünf Mitarbeiter müssen einen „großen, bunten Blumenstrauß“ an Themen abdecken. „Diese Aufga- benvielfalt ist durchaus herausfordernd, stellt genau deshalb gerade den Reiz der Arbeit als Unternehmensjurist dar“, so Schäfer, der heute vornehmlich die Bereiche Gesellschafts- und Aktienrecht, M&A-Transaktionen und Joint Ventures betreut. Aktuell ist beispielsweise am Firmensitz in Wetzlar ein gemeinsames Forschungs- und Innovationszentrum mit Huawei geplant. Das als Joint Venture aufgesetzte „Max Berek Innovation Lab“ soll die Anfang dieses Jahres begonnene strategische Zusammenarbeit beider Unternehmen bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien weiter verstärken. unternehmensjurist JOB & KARRIERE Leica IA Elmax von 1925 Klassiker von René Burri, Leica Hall of Fame 2013 Ausgabe 6/2016 73
  • 6. 74 Ausgabe 6/2016 JOB & KARRIERE unternehmensjurist finanziell, legal und operativ völlig voneinander unabhängigen Unternehmen Leica Microsystems, Leica Camera und Leica Geosystems, verwenden die Marke seit Jahren nach den Maßga- ben von Leica Microsystems. Sie sind in verschiedenen Märkten aktiv und gehören unterschiedlichen Eignern. Ziel ist, mit dem motivierten Team möglichst viele Aufgaben intern abzuwickeln Schäfers Assistentin Viktoria Riesen unterstützt ihren Chef beim Vertragsmanagement, beim Corporate Housekeeping und der Sitzungsorganisation. Dazu gehört auch die Vorbereitung der Sitzungen des Vorstands und des Aufsichtsrats, an denen Schäfer seit 2009 teilnimmt. Senior Legal Counsel Emese von Bölcsházy und Legal Counsel Carolin Knebel sind für die Be- reiche Vertrieb und Einzelhandel sowie alle Einkaufsthemen verantwortlich. In ihr Aufgabengebiet fällt auch der After-Sales- Bereich rund um Garantie- und Gewährleistungsfragen. Stefan Przibilla betreut die Bereiche Gewerblicher Rechtsschutz, Geis- tiges Eigentum und Entwicklung sowie Patentrecht. Gewerb- liche Schutzrechte spielen für die Leica Camera AG eine große Rolle. Dennoch wird laut Schäfer aus strategischen Gründen nicht jede technische Innovation gleich als Patent angemeldet. IP-Rechte hätten dagegen in den vergangenen Jahren eine immer größere Wichtigkeit erlangt. Verhandlungen mit Liefe- ranten und Entwicklungspartnern hingen stark von der Frage ab, welche Rechte in welchem Umfang eingeräumt werden. Seit November verstärkt Neuzugang Ewan Schneider als Senior Legal Counsel die Rechtsabteilung und kümmert sich neben Sponsorenvereinbarungen, Tauschverträgen und Strafrecht (dazu gehören selten auftretende Vermögensdelikte wie Kre- ditkartenbetrug in einem Store), vor allem um Themengebiete wie Corporate Governance (insbesondere Compliance), M&A- Projekte und internationales Vertragsmanagement. „Möglichst viele Aufgaben inhouse abzuwickeln“, hat sich Schäfer vorgenommen. Aber auch er setzt bei Spezialthemen auf externe Fachleute. So holt er wie viele Branchenkollegen bei grenzüberschreitenden Fragestellungen natürlich die Ex- pertise ausländischer Juristen ein. Und bei Großprojekten mit hohem Haftungspotenzial schaltet er Kanzleien zur Risikomi- nimierung ein. Zu seinen bevorzugten Partnern zählen Baker & McKenzie, Osborne Clarke und die in Wetzlar ansässige Kanzlei KKP Kleymann Karpenstein & Partner. „Wir sind Experten des Rechts“, macht er Eigenwerbung für seine Abteilung. Doch neben der fachlichen Expertise verlässt sich der Chefjurist bei der Auswahl seiner Mitarbeiter vor allem auf eines: sein Bauchgefühl. „Die Chemie muss stim- men!“ Bislang habe das immer gut funktioniert. „Teamspirit“ und „Teamwork“ seien gelebter Alltag in der Rechtsabteilung. Die Mitarbeiter definieren für sich selbst Wochenziele, die auf einem Flipchart notiert und bei Erreichen gestrichen werden. Eine Projektliste soll helfen, den Überblick zu behalten und Aufgaben zu priorisieren. Jedes Jahr gibt es eine Strategie- Policy, die sich mit Sponsoring-Aktivitäten und dem Gewähren und Empfangen von Vorteilen befasst. Die Bereiche Markenschutz und Markenpiraterie sind in der Rechtsabteilung wider Erwarten nur Randerscheinungen. Das liegt daran, dass die Leica Camera AG keine Rechte an der Marke Leica besitzt. Die Leica Microsystems GmbH ist Inhaber der Namens- und Markenrechte von Leica und hat ihre Nutzung durch andere Firmen in Lizenzverträgen geregelt. Die drei LEICA – GESCHICHTE EINER WELTMARKE • 1849 Der Optiker Carl Kellner gründet in Wetzlar ein Optisches Institut zur Entwicklung von Optiken und Mikroskopen • Unter Geschäftsführer Ernst Leitz erfolgt der Ausbau zu den Ernst Leitz Werken (1869) • Oskar Barnack bringt 1914 zwei Prototypen einer 24 mm x 36 mm­Schnappschusskamera auf den Markt, die sogenannte Ur­Leica • 1924 beschließt Ernst Leitz II die Fertigung der barnackschen Kleinbildkamera in Großserie – ein großer Erfolg • 1961: Die Serienproduktion übersteigt die Zahl von einer Million • 1986: Spaltung in die eigenständigen Unternehmen Leica Camera AG, Leica Microsystems GmbH und Leica Geosystems AG • 1996: Börsengang der Leica Camera AG • 2004 steckt der Kamerahersteller in einer schweren Krise • Seit Oktober 2012 ist Leica nicht mehr börsennotiert. Die Lisa Germany Holding GmbH (ACM und Blacks­ tone) ist alleiniger Anteilseigner • 2014 feiert das Unternehmen „100 Jahre Leica Foto­ grafie“, Umzug in die neue Unternehmenszentrale Leitz­Park Wetzlar • Februar 2016: Bekanntgabe der strategischen Allianz mit der Huawei Consumer Business Group im Bereich der Smartphone­Fotografie • Im Geschäftsjahr 2015/16 (bis Ende März) wurde ein Rekordumsatz erwirtschaftet: Die Erlöse stiegen auf 371 Millionen Euro, im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von zwölf Prozent • über 1.500 Menschen arbeiten weltweit für Leica • Hauptsitz ist im hessischen Wetzlar, hier sind 745 Mitarbeiter beschäftigt • Im portugiesischen Vila Nova de Famalicão gibt es einen zweiten Produktionsstandort Ë4]g]"Ì
  • 7. Ausgabe 6/2016 75 • die Rechtsabteilung der Leica Camera AG wird von fünf Rechtsanwälten und einer Assistentin ge­ bildet; sie wird geleitet von General Counsel Florian Schäfer • externe Partner sind die Kanzleien Baker & McKenzie, Osborne Clarke und die in Wetzlar ansässige Kanzlei KKP Kleymann Karpenstein & Partner • das Thema Compliance hat seit dem Einstieg des US­Investors Blackstone im Jahr 2012 an Bedeutung gewonnen • die Namens­ und Markenrechte von Leica liegen bei der Leica Microsystems GmbH, diese hat ihre Nutzung durch andere Firmen in Lizenzverträgen geregelt planung, die dem Team-Building und der Neujustierung der Abteilung an die Unternehmensstrategie dienen soll. Was ist „dringlich“, was ist „wichtig“? – diese Frage stellen sich die Juristen vor allem während ihrer „Quality Time“: „Wir zwingen uns dazu, uns Zeit zu reservieren, um qualitativen Mehrwert in unserem Bereich, aber vor allem für Leica zu schaffen.“ Während dieser „Auszeit“ bleibt die Bürotür kon- sequent verschlossen. Dann optimieren die Juristen Vertrags- vorlagen und AGBs, setzen Checklisten auf und reflektieren ihre eigene Arbeit – und lassen Selbstkritik zu. „Wir sind noch lange nicht am Ziel“, sagt Schäfer und gibt die Marschrichtung für die nächsten Jahre vor. Auf seiner Wunschliste stehen die kontinuierliche Verbesserung des Service für andere Ab- teilungen, die Optimierung der Global Legal Standards und Templates, mehr Engagement im Bereich Corporate Social Responsibility sowie stärkere Impulse für das interne Brand- Management.Es gibt also mehr als genug zu tun. Doch trotz aller Leidenschaft für seinen Job hat Schäfer seinen Lebens- mittelpunkt nach achtjähriger Betriebszugehörigkeit noch immer in Frankfurt. Gerade erst ist er mit seiner Familie in den Süden der Mainmetropole gezogen – noch ein paar Kilometer weiter weg von seinem Arbeitsplatz in Wetzlar. Um die tägliche Pendelei bei hoher Arbeitsbelastung reduzieren zu können und damit seine eigene „Quality Time“ zu optimieren, geht Schäfer jetzt neue Wege: Seit September hat er ein Zimmer in der Optikstadt angemietet. Karen Gellrich Vom Einzelkämpfer zum Team: Innerhalb von acht Jahren hat General Councel Florian Schäfer ein hochmotivier­ tes und schlagkräftiges Inhouse­Team aufgebaut: Stefan Przibilla, Florian Schäfer, Emese von Bölcs­ házy, Carolin Knebel, Ewan Schneider, Viktoria Riesen (v.l.n.r.).
  • 8. REGISTER/IMPRESSUM unternehmensjurist 90 Ausgabe 6/2016 Klahold, Dr. Christoph, Thyssenkrupp AG (78, 86) Kilian, Dr. Robert, N26 Bank GmbH (38) Knebel, Carolin, Leica Camera AG (74) Krause, Nils, DLA Piper (88) Krenek, Dr. Helmut, Landgericht München (84) Krumbach, Torsten, Bosch Sicherheitssysteme GmbH (25) Löwe, Dr. Henning, Hanseatische Rechtsanwalts- kammer Hamburg (88) Lorenz, Dr. Dirk, Taylor Wessing (84) Lund, Morten (35) Matthey, Dr. Philip, MAN SE (85) McGuire, Prof. Dr. Mary-Rose, Universität Mann- heim (88) Mehnert, Frederik, Amadeus FiRe AG (49) Müller-Schmäh, Inka, Vereinigung Sportsponsoring- Anbieter e. V. (VSA) (85) Ost, Prof. Dr. Konrad, Bundeskartellamt (86) Paeffgen, Theo, Foris AG (49) Pahle, Kaus, ING Wholesale Banking Germany (46) Paschen, Dr. Ulrich, QM-Beratung in Medizin und Wissenschaft (56) Pertlwieser, Dr. Markus, Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG (38) Przibilla, Stefan, Leica Camera AG (74) Raum, Dr. Rolf, Bundesgrichtshof (81) Ress, Dr. Hans-Konrad, Allianz SE (9) Richter, Dr. Hans (84) Riesen, Viktoria, Leica Camera AG (74) Riether, Lars, Deutsche Post DHL Group (85) Roegele, Elisabeth, Bundesanstalt für Finanz- dienstleistungsaufsicht (83) Rönnau, Prof. Dr. Thomas, Bucerius Law School (86) Schafstedde, Dr. Malte, Auxmoney GmbH (38) Schäfer, Florian, Leica Camera AG (71) Scheel, Dr. Tabea, Fernuniversität Hagen (76) Schichl, Dr. Peter, Deutsche Telekom AG (17) Schneider, Ewan, Leica Camera AG (74) Schöning, Dr. Falk, Hogan Lovells (68) Schüttelkopf, Elke, Schüttelkopf GmbH (78) Seidl, Martina, Fujitsu Technology Solutions GmbH (71) Spang, Prof. Dr. Christian, Börsenverein des Deut- schen Buchhandels (8) Stalf, Valentin, Number26 GmbH (40) Stenzel, Jonas, Siemens Wind Power (49, 57) Szarowicz, Tobias, Bundesverband Deutsche Startups e. V. (67) Tayenthal, Maximilian, Number26 GmbH (40) PERSONENREGISTER BILDNACHWEIS Titel, 6 thinkstock/francisbonami 6, 32 123RF/sheeler 7, 50 istockphoto/3dfoto 7, 72, 73, 75 Leica Camera AG 20 Siemens AG 27 123RF/Daniel JÄ™dzura 35 AntheZ Fotografie – Gregor Anthes 36, 40 N26 Bank GmbH 45 Audi AG 56 fotolia/FM2 (Montage) 66 123RF/Peter Mocsonoky 72 fotolia/Jeanette Dietl 76 fotolia/zimmytws 81, 83 Stefan Schmerold Alle anderen Bilder mit freundlicher Genehmigung der Porträtierten. URHEBERRECHTE Die im Magazin enthaltenen Beiträge sind urheber- rechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. BEILAGENHINWEIS Dieser Ausgabe umfasst eine Beilage der Forum Institut Management GmbH und eine Bestellkarte für die Studie „Digital Econmy & Recht“. Barwick, Susanne, Börsenverein des Deutschen Buchhandels (8) Beisheim, Carsten (84) Berner, Dierk, Coop eG (8) Bissels, Dr. Alexander, CMS Hasche Sigle (61) Boje, Norman, Coop eG (8) Bong, Andreas, Otto Henning GmbH (25) Brügmann, Dr. Stefan, Landesbank Hessen- Thüringen (77) Brunnschweiler, Stefan, CMS (14) Currier, Charles, CMS (14) Demuth, Dr. Björn, CMS Hasche Sigle (84) Dueck, Gunter (18) Eschen, Nikolas, Brookfield Developments (Ger- many) GmbH (8) Eue, Dr. Jens (26) Eversberg, Dr. Arndt, Roland ProzessFinanz AG (51) Freifrau Ebner von Eschenbach, Marie-Alix, BUJ (10, 20) Furth, Dr. Rasmus, ING Wholesale Banking Germany (46) Gates, Bill (36) Graf, Christian, Handelskammer Hamburg (56) Grüninger, Prof. Dr. Stephan, Konstanz Institut für Corporate Governance KICG (81) Grünvogel, Dr. Thomas, CMS Hasche Sigle (67) Häuser, Dr. Markus, CMS Hasche Sigle (21) Hange, Michael (16) Harnier, Dr. Gabriel, Bayer AG (8) Hartung, Markus, Bucerius Center on the Legal Profession (CLP) (50) Hartwig, Niels, BUJ (83) Hartwig, Roland, Bayer AG (8) Hauschild, Dr. Armin (26) Hemeling, Dr. Peter, Allianz SE (9) Hildebrand, Dr. Rolf (57) Hirschmann, Dr. Christoph, Kelvion Holding GmbH (25) Hofman, Dr. Bernhard, Bayerische Versorgungs- kammer (46) Hufeld, Felix, Bundesanstalt für Finanzdienstleis- tungsaufsicht (42) Jochheim, Dr. Susanne, BRP Renaud und Partner mbB (33) Jones, Markus, Universitätsklinikum Heidelberg (57) Kaiser, Daniel, CMS Hasche Sigle (84) Kasch, Rüdiger, Coop eG (8) Kaßmann, Götz, BUJ (83) Kienast, Rainer, CMS Hasche Sigle (10) IMPRESSUM Erscheinungsort Bundesrepublik Deutschland, ISSN 2192-1733 Herausgeber: dfv Association Services GmbH Ein Unternehmen der dfv Mediengruppe Mainzer Landstraße 251 60326 Frankfurt am Main Telefon: 0049 69 7595-3051 Telefax: 0049 69 7595-3064 Geschäftsführung: Dr. Michael Henning, Peter Schneider Redaktion: Wolfgang Borgfeld, Peter Schneider (Ltg., V.i.S.d.P.) redaktion@unternehmensjurist.net Autoren und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Andreas Bong, Felix Ehring, Peggy Fiebig, Karen Gellrich, Katja Gersemann, Daniel Grosse, Andrea Hartmann, Franziska Jandl, Dr. Clemens Just, Roland Karle, Gabriele Müller, Bijan Peymani, Fee Rahel Schlaegel, Anna Steudner Art-Direktion & Bildredaktion: Susanne Sorg Lektorat: Mirjam Hilsbecher Anzeigen: Susanne Carstens Telefon 0049 69 7595 3067 Katrin Kortmann Telefon 0049 6174 255 378 Nicole Schmitz Telefon 0049 228 978 9818 Abonnement: abo@unternehmensjurist.net Produktion: Printmedien-Services dfv Druck: W. 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