3. Es war ein sonniger Wintertag. In der Nacht war
Schnee gefallen, der die Erde mit einer weichen,
wolligen Decke überzogen hatte. Einige Insekten waren
eilig zu einem Treffen unterwegs, das einberufen worden
war. Auf dem Weg dahin hinterließen sie ihre winzigen
Fußspuren kreuz und quer im Schnee.
Schon bald waren alle Insektenfreunde am Treffpunkt
versammelt, einem gemütlichen, kleinen Häuschen. Sie
kuschelten sich zusammen, um einander warm zu halten.
3
4. 4 »Ich habe mir überlegt«, eröffnete
Willie das Treffen, »wie schön es wäre,
diese Weihnachten etwas Besonderes für
unsere Nachbarn zu tun.«
»Das hört sich gut an«, rief Trudy.
»Woran hast du gedacht?«, fragte Linus.
»Ich bin mir nicht sicher,« antwortete
Willie. »Mir ist bis jetzt
noch nichts eingefallen.
Deswegen habe ich euch
alle eingeladen, damit wir
darüber reden können. Hat
jemand eine Idee?«
5. »Hmm, Weihnachten sollte eine Zeit des Gebens
sein«, meinte Bits nachdenklich.
»Und des Singens«, ergänzten Fleck und Fips.
»Ich wusste, dass uns etwas Gutes einfallen würde«,
freute sich Willie.
»Was machen wir denn nun als Erstes?«, fragte Fips
aufgeregt.
Einen Augenblick lang war es ganz still. Schließlich
sagte Linus nachdenklich: »Ich hab mir gerade überlegt
– Weihnachten ist doch der Geburtstag von Jesus, oder?«
»Dann sollten wir vielleicht Ihn fragen«, schlug Willie
vor.
Die anderen nickten zustimmend.
5
6. 6 So schlossen die
acht Insektenfreunde
ihre Augen und beteten.
Als sie fertig waren,
begannen sie damit,
eine weihnachtliche
Nachbarschaftsaktion
zusammen zu planen.
7. 7
»Stille Nacht, heilige
Nacht«, sang Linus mit zittriger
Stimme und seufzte dann. »Ich
kann es nicht, meine Stimme
ist nicht gut genug.«
»Gib jetzt nicht auf«,
ermutigte ihn Fips, »du musst
einfach weiter üben. Fleck,
komm, mach mit.«
Die drei Insekten fingen
wieder von vorne an
und sangen das Lied
Weihnachts-iied
8. 8 diesmal zusammen. Nachdem sie es ein paar Mal
versucht hatten, harmonierten ihre Stimmen wunderbar
und sie sangen munter:
Stille Nacht, heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
nur das traute hochheilige Paar,
holder Knabe im lockigen Haar
schlaf in himmlischer Ruh,
schlaf in himmlischer Ruh.
»Das war wunderschön«, rief Trudy und klatschte mit
den anderen Insekten begeistert in die Hände.
9. 9
Frohe
Weihnachten
»Schau mal einer an«, meinte Fleck
ganz begeistert, »diese Weihnachtskörbe sind
wunderschön!«
»Ja, wirklich«, stimmte ihm Linus bei. Aufgereiht
auf dem Boden standen mehrere Körbe voller
Geschenke und Leckereien, die mit Stechpalmenblättern
und Beeren geschmückt waren.
»Alle haben fleißig mitgeholfen und sie sind wirklich
super geworden«, meinte Willie bewundernd und
schaute von dem Blatt auf, auf das er schrieb.
»Was machst du, Willie?«, fragte Bits.
»Ich mache eine Liste von all den Insektenfamilien
in der Nachbarschaft, denen wir die Körbe geben
könnten«, erklärte er.
»Wie viele hast du?«, fragte Trudy.
»Bis jetzt sind es zwölf.«
10. 10 »Das heißt, wir
sind so ziemlich
fertig«, sagte Fips nach
dem Zählen der Körbe.
»Wir brauchen nur
noch zwei.«
»Ich freue mich
so, dass wir sie
rechtzeitig fertig
bekommen haben«,
sagte Bits. »Es ist
Heiligabend und wir
können sie heute
verteilen.«
»Ich bin so aufge-regt!
Ich kann kaum
warten, bis es losgeht«,
meinte Linus schon
ganz ungeduldig.
Willie hatte einen
Vorschlag: »Wie wäre
es, wenn wir alle
zusammen einfach
die letzten beiden
Körbe fertig machen
und uns dann auf die
Besuchstour vorbereiten
würden?«
»Gute Idee«,
meinten alle Insekten
und machten sich
gleich an die Arbeit.
11. 11
Kleine Schnee-flocken
fielen sanft
vom Himmel. Der
Schnee knirschte
unter den Füßchen
der Insekten. Die
acht sangen leise:
»Oh du fröhliche,
oh du selige...« Sie
kamen am Haus
von Herrn und Frau
Käfer an. Mit einem
»Guten Abend,
Herr und Frau
Käfer« begrüßte
Willie sie.
»Das wünsche
ich dir auch«,
erwiderte Herr
Käfer. »Und frohe
Weihnachten
wünschen wir
euch allen!«
»Frohe Weih-nachten
«, sagte
auch Frau Käfer.
»Was bringt
euch denn her?«
»Wir wollten
euch etwas
Besonderes zu
Weihnachten
12. 12 schenken«, erklärte Trudy. »Wir haben
euch einen Weihnachtskorb mitgebracht
und wenn ihr möchtet, können wir euch
ein Weihnachtslied vorsingen!«
»Wie entzückend!«, rief Frau Käfer.
»Das ist so lieb von euch!«
»Wir würden sehr gerne ein Weihnachtslied
hören,« meinte Herr Käfer, und ihre beiden
Käferkinder nickten zustimmend.
Linus fing an zu singen: »Stille Nacht, heilige
Nacht...« Die anderen stimmten mit ein, sogar Herr und
Frau Käfer sangen mit.
Als das Lied zu Ende war, umarmte Frau Käfer jedes
der Insekten. »Vielen Dank, dass ihr uns besucht habt«,
13. freuten sie sich. »Ihr habt geholfen, dieses Weihnachtsfest
wunderschön zu machen.«
»Frohe Weihnachten!«, riefen die acht Insekten und
gingen weiter zum nächsten Nachbarn.
Sie machten den ganzen Abend weiter von Tür zu
Tür, munterten alle auf und und verbreiteten Freude,
wohin sie auch kamen. Die Leute, die sie trafen, hatten
hinterher alle ein wunderbares Lächeln auf dem Gesicht.
Es war schon spät, als sich die acht voneinander
verabschiedeten und alle nach Hause gingen.
»Das war das beste Weihnachten meines Lebens«,
sagte Bits.
»Für uns auch«, pflichteten ihm die andern bei.
13
14. 14 »Ich
möchte zu
Weihnachten
auch so etwas
machen«, sagte
Tristan, als die
Geschichte zu Ende
war. »Aber was kann ich
nur tun?«
»Das ist eine gute
Frage«, meinte Opa
Jakob. »Du könntest zum
Beispiel etwas für Danny
von nebenan tun oder eine
Weihnachtskarte für deine
Eltern basteln. Es gibt so viel,
was man für andere tun kann.
Bitten wir doch einfach Gott, dass
Er dir zeigt, was du für andere Leute
machen kannst! Ich bin sicher, Er hat
ein paar gute Ideen.«
»Das werde ich tun«, sagte Tristan
und machte die Augen zu, um zu beten.
15. 15
Es wurde
das schönste
Weihnachtsfest für
Tristan, weil er das
tat, was Jesus zu
Seinem Geburtstag
am liebsten mag:
Tristan dachte an
andere und daran,
wie er ihnen Freude
bereiten könnte.
von Tristan
Für Danny
16. Moral: Liebe und Freundschaft sind
die besten Weihnachtsgeschenke,
die du geben kannst. Und wenn
du andere froh machst, machst du
auch Gott eine Freude.
ISBN 3 - 03730 - 077- 9
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