6. Unternehmensplanung
„Wir können die Zukunft nicht
vorhersehen, aber wir
können auf sie vorbereitet sein.“
(Perikles)
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 6
7. Unternehmensplanung
Ziele der Unternehmensplanung
Unternehmensplanung ist nicht der Blick in die
Glaskugel
Der Grund einer Planung
liegt vielmehr in der
Zielsetzung!
Denn: Nur wer sein Ziel
kennt,
kann sein Ziel auch
erreichen!
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 7
8. Wie hoch springt er ohne Latte?
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 8
9. Ziele und Funktionen der
Unternehmensplanung
Entscheidungsfunktion
Leistungs- und Motivationsfunktion
Ordnungsfunktion
Sicherungsfunktion
Optimierungsfunktion
Flexibilisierungsfunktion
Kreativitätsfunktion
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 9
11. Anlässe der
Unternehmensplanung
Investitionsrechnung /
Investitionsentscheidung
Kreditantrag
Risikofrüherkennung
Kapitalgewinnung
Der Planungsanlass hat direkte
Auswirkung auf die Planung
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 11
13. Pflicht zur
Unternehmensplanung?
§ 90 Abs. 1 Nr. 1 AktG: Der Vorstand
hat dem Aufsichtsrat zu berichten über
die „beabsichtigte Geschäftspolitik und
andere grds. Fragen der
Unternehmensplanung.“
§ 91 Abs. 2 AktG Verpflichtung zur
Einrichtung eines
Risikofrüherkennungssystems
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 13
14. Pflicht zur
Unternehmensplanung?
§ 289 HGB: Für Unternehmen, die einen
Lagebericht zu erstellen haben, muss
die Unternehmensplanung in ihrer
Ausprägung und in ihrer
Planungssicherheit so qualifiziert sein,
dass sie als Grundlage für den
Prognose- und Risikobericht dienen
kann.
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 14
15. Pflicht zur
Unternehmensplanung?
§ 17 - 19 InsO: Zur Ermittlung der
(drohenden) Zahlungsunfähigkeit muss
geprüft werden, ob in naher Zukunft das
Zahlungsgleichgewicht eingehalten
werden kann. Für die
Fortbestehensprognose i. S. d.
Überschuldungsprüfung ist eine
mittelfristige Planung erforderlich.
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 15
18. Einwertige Planung, Szenarien,
Simulationen?
Einwertige Planung: Es gibt nur eine
„Zukunftssicht“
Szenarien: Es liegen mehrere Sichten
vor, bspw.: worst case, best case, most
likeliest case
Simulationen: Es wird eine Vielzahl von
Sichten durch eine Simulationssoftware
errechnet
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 18
19. Einwertige Planung, Szenarien,
Simulationen?
„Je weniger befähigt ein Unternehmens-
bewerter ist, umso ausgeprägter wird sein
Ehrgeiz sein, einwertige Ertragsprognosen
abzugeben: Er wird sich nicht damit
begnügen, Bandbreiten möglicher künftiger
Ertragsprognosen zu benennen; er wird
vielmehr Wissen über die Zukunft fingieren
und so, Wahrsagern nicht unähnlich, zu
einwertigen Ertragsprognosen kommen.“
Moxter, Grundsätze ordnungsgemäßer Unternehmensbewertung, 1983 S.116
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 19
20. Anforderungen der Gerichte
OLG Celle 23.10.2003 – Az: 16 U 199/02;
DB 2004, 133
Die Analyse ist nicht nach den allgemein
anerkannten Regeln der
Betriebswirtschaft gefertigt. Sie
entspricht weiterhin nicht den Richtlinien
für die Bezuschussung von
Unternehmensberatungen durch das
Bundesministerium für Wirtschaft, ……
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER
21. Plausibilitätsuntersuchung
ARAG Garmenbeck Entscheidung BGH vom
21.4.1997, Az: II ZR 175/95; BGHZ 135, 244:
„…zu berücksichtigen, dass dem Vorstand bei der
Leitung der Geschäfte des Gesellschaftsunternehmens
ein weiter Handlungsspielraum zugebilligt werden
muss,…“ Eine Sorgfaltspflichtverletzung liegt danach
u.a. erst dann vor, „wenn die Grenzen, in denen sich
ein vom Verantwortungsbewusstsein getragenes,
ausschließlich am Unternehmenswohl orientiertes, auf
sorgfältige Ermittlung der Entscheidungsgrundlagen
beruhendes unternehmerisches Handeln deutlich
überschritten wird.“
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 21
22. Anforderungen der Gerichte
BGH vom 20.09.2011 – Az: II ZR 234/09; DStR 2011,
876
Der organschaftliche Vertreter einer Gesellschaft, der
selbst nicht über die erforderliche Sachkunde verfügt,
kann den strengen Anforderungen an eine ihm
obliegende Prüfung der Rechtslage und an die
Beachtung von Gesetz und Rechtsprechung nur
genügen, wenn er sich unter umfassender Darstellung
der Verhältnisse der Gesellschaft und Offenlegung der
erforderlichen Unterlagen von einem unabhängigen, für
die zu klärende Frage fachlich qualifizierten
Berufsträger beraten lässt und den erteilten Rechtsrat
einer sorgfältigen Plausibilitätskontrolle unterzieht.
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 22
23. Anforderungen der Gerichte
(Fortsetzung)
Es reicht die schlichte Anfrage bei einer für fachkundig
gehaltenen Person durch die Gesellschaft nicht aus.
Erforderlich ist vielmehr, dass sich das
Vertretungsorgan, unter umfassender Darstellung der
Verhältnisse der Gesellschaft und Offenlegung der
erforderlichen Unterlagen von einem unabhängigen, für
die zu klärende Frage fachlich qualifizierten
Berufsträger beraten lässt und die erteilte
Rechtsauskunft einer sorgfältigen Plausibilitätskontrolle
unterzieht .
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 23
24. Fazit:
Anforderungen der Gerichte
Folgen der Entscheidung für die gerichtliche
Beurteilung der Unternehmensplanung:
Planungen und Prognosen sind
unternehmerische Entscheidungen
Der gerichtliche Überprüfungsmaßstab
beschränkt sich auf eine Überprüfung der
Richtigkeit der Tatsachengrundlage
Plausibilität der zugrunde gelegten
Annahmen
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 24
25. Was geben die Standards vor?
IDW S 1
§ Hierzu ist eine Analyse der erwarteten leistungs-
und finanzwirtschaftlichen Entwicklungen des
Unternehmens unter Berücksichtigung der
erwarteten Markt- und Umweltentwicklungen
erforderlich. …… Aufgrund der Fülle von
Einflussfaktoren kann es sich empfehlen,
mehrwertige Planungen, Szenarien oder
Ergebnisbandbreiten zu erstellen, ………... Unter
Berücksichtigung dieser Risikoeinstellung kann die
Unsicherheit der künftigen finanziellen Überschüsse
grundsätzlich durch zwei Vorgehensweisen in die
Bewertung eingehen: Als Abschlag vom
Erwartungswert der finanziellen Überschüsse ……..
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER
26. Was geben die Standards vor?
IDW ES 6:
§ Zur Berücksichtigung der Planungsunsicherheiten
erscheint es zudem zweckmäßig,
Alternativrechnungen zum „real case“
(wahrscheinlichster Fall) durchzuführen oder mit
einer quantitativen Risikoeinschätzung, etwa über
den Einsatz der „Monte-Carlo-Simulation“, die
Einhaltung von Liquidität, die Aufrechterhaltung
einer vorgegebenen Eigenmittelquote oder weiterer
sog. „Covenants“ (z.B. die Einhaltung von
Kennzahlen, Auflagen und Bedingungen während
der Kreditlaufzeit) abzuschätzen.
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER
27. Was geben die Standards vor?
GoP 2.1 des BDU
§ Der Ungewissheit künftiger Datenentwicklung
kann auch durch die rollierende Planung, die
Alternativplanung oder die flexible Planung
begegnet werden in den Ausprägungen
„worstcase“, „normalcase“, „bestcase“. Bei allen
Bemühungen, nur begrenzt Vorausschaubares
in den Griff zu bekommen, müssen die den
Planungsvorgaben zugrundeliegenden
Wertgrößen realisierbar und damit realistisch
bleiben. …….
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER
28. Was geben die Standards vor?
GoP 2.1 des BDU
§ Chancen und Gefahren sowie mögliche
Ursachen der Planabweichungen sind zu
benennen und möglichst zu quantifizieren, um
den Gesamtumfang möglicher
Planabweichungen einschätzen zu können.
Unvollkommene Informationen geben Anlass,
durch Anwendung geeigneter
Prognosemethoden und Simulationsverfahren
die Unsicherheit möglichst zu begrenzen.
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER
30. Bedeutung der
Unternehmensanalyse
„Wenn ich 1 Stunde Zeit hätte, ein
Problem zu lösen, von dem mein Leben
abhängt, dann würde ich: 40 Minuten
damit verbringen, das Problem zu
untersuchen, 15 Minuten damit verbringen,
Lösungsmöglichkeiten zu prüfen und 5
Minuten damit verbringen, das Problem zu
lösen.”
(Albert Einstein)
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 30
31. Analyse Unternehmen mit
Umfeld
Verständnis für das Geschäftsmodell sowie
für das Markt- und Unternehmensumfeld
Erfolgspotentiale des Unternehmens
erkennen und verstehen
Wettbewerbsvorteil
Innere Stärken
Kernkompetenzen (Fähigkeit künftige
Wettbewerbsvorteile und innere Stärken
aufzubauen)
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 31
32. Analyse Unternehmensumfeld
Umfeldanalyse
Erkennen von Chancen & Risiken
Unternehmensanalyse
Erkennen von Stärken & Schwächen
Bedrohungen resultieren insbesondere
dann, wenn Risiken auf Schwächen
treffen
Gelegenheiten resultieren insbesondere
dann, wenn Chancen auf Stärken treffen
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 32
33. Analyse Unternehmensumfeld
Grundlage zur Plausibilisierung der
Planungsrechnung
Branchenentwicklung,
Unternehmensstrategie und
Kernkompetenzen des Unternehmens
widerspruchsfrei in den Planzahlen
abgebildet?
Analyse der Produkte und Dienstleistungen
Management / Führungsstruktur
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 33
34. Analyse Unternehmensumfeld
Umfeldanalyse
Branchenstruktur kennen und
Wettbewerbsverhalten verstehen
Positionierung des Unternehmens in
den Lebenszyklen (Branche,
Technologie)
Langfristige Branchentrends
abschätzen
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 34
35. Analyse Unternehmensumfeld
Umfeldanalyse
Im Zusammenhang mit der
Umfeldanalyse die strategische
Stoßrichtung des Unternehmens
beurteilen
Auswirkungen der Veränderungen im
Unternehmensumfeld auf die
Werttreiber im Unternehmen erkennen
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 35
36. Analyse Unternehmensumfeld
Makroumfeld / globale Umfeldanalyse
Entwicklung Kapitalmarktzinsen
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Bevölkerungsentwicklung
(Altersstruktur, Wachstum, etc.)
Weiterentwicklungspotenzial
relevanter Technologien
Existenz und Entwicklung
konkurrierender Technologien
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 36
38. Analyse Unternehmensumfeld
Rivalität unter bestehenden
Konkurrenten
Hohe Rivalität unter anderem bei:
Niedrigem Branchenwachstum
Hoher Fixkostenblock
Vorhandenen Überkapazitäten
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 38
39. Analyse Unternehmensumfeld
Hohe Rivalität unter anderem bei:
Geringen Produktunterschieden
Fehlender Markenidentität
Hohen Marktaustrittsbarrieren
(Spezielle Produktionsanlagen, hohe
Investitionen)
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 39
40. Analyse Unternehmensumfeld
Bedrohung durch den Markteintritt
potenzieller neuer Konkurrenten
Leichte Eintrittsmöglichkeit senkt
Branchenrentabilität
Vorhandende Eintrittsbarrieren
erschweren den Zugang für
potenzielle Konkurrenten (Große
Stückzahlen, Spezialfertigung, guter
Zugang zu Vorprodukten etc.)
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 40
41. Analyse Unternehmensumfeld
Bedrohung des Produkts durch
Ersatzprodukte
Substitutionsgefahr (Bsp. Butter /
Margarine)
Stärke der Kunden
Verhandlungsmacht
Preisempfindlichkeit
Stärke der Lieferanten
Verhandlungsmacht
Preisempfindlichkeit
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 41
42. Analyse Unternehmensumfeld
Lebenszyklus
In den einzelnen Phasen des
Lebenszyklus wirken sich
verschiedene Einflussfaktoren auf die
Ertragsstärke aus
Frühphase: Forschung & Entwicklung,
Produktdesign
Reifephase: Stückkostenvorteile,
Marktanteilsgewinnung
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 42
43. Analyse Unternehmensumfeld
Welche Wettbewerbsstrategie wird
verfolgt?
Kostenführerschaft
Differenzierung
Spezialisierung / Nischen /
Konzentration
Unternehmen, die erfolgreich sind, sind
klar positioniert
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 43
44. Analyse Unternehmensumfeld
Veränderte Geschäftspolitik hat unter
Umständen einen erheblichen Einfluss
auf die Unternehmensplanung
Hohe Investitionen aufgrund
Kapazitätserweiterungen, neue
Produktlinien etc.
Investitionen in immaterielle
Vermögensgegenstände bspw. durch
Schulung Mitarbeiter, neue
Softwareprogramme etc.
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 44
45. Analyse Unternehmensumfeld
Oft sind Investitionsanschübe
erforderlich, um die Richtung zu ändern
oder um ein Geschäftsmodell umsetzen
zu können.
Im Ergebnis müssen jedoch der Ertrag
und das dafür eingegangene Risiko
zueinander „passen“.
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 45
46. Analyse Unternehmensumfeld
Integration von qualitativer und
quantitativer Planung
Strategische / Monetäre Planungen
müssen ineinander fließen und stimmig
sein
Bsp.: starker Margendruck in der
Branche und dennoch Ausweis
ansteigender Rentabilität
Bsp.: Geplante Erschließung neuer
Märkte und keine Investitionsausgaben
in der Planung berücksichtigt
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 46
47. Darstellung Analyse und
Strategie
Der Planungsbericht sollte kurz und
prägnant (max. 3 Seiten) die
Unternehmensvision und die Strategie
erläutern und
Auf ähnlichem Umfang die
Ausgangslage analysieren
Andernfalls „hängt die Planung in der
Luft“
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 47
49. Ertragsplanung
Ziel Planung: gestalterisches
Vorausdenken der Zukunft
Unternehmensplanung bringt:
Sicherheit
Entscheidungsgrundlage
Führt zum Nachdenken über das
Geschäftsmodell
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 49
50. Ertragsplanung
Zweck und Planungsanlass definieren
Planungsdauer und
Detaillierungsgrad
Unternehmensstrategie darstellen (max.
3 Seiten)
Umgang mit Unsicherheit / Risiko
Planung:
Zyklus beachten
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 50
51. Unternehmensplanung
Ertragsplanung als Grundlage der
Liquiditätsplanung
These: Eine längerfristige
Liquiditätsplanung ist nur auf Grundlage
einer Ertragsplanung möglich:
Absatzplanung
Planung Materialaufwand
Personalkostenplanung
Planung sonstige Kosten
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 51
59. Plausibilitätsuntersuchung
integrierte Planung:
Ertrags-, Bilanz- und Liquiditätsplanung
Erfordernis einer Basisbilanz
Zwingende Fortschreibung einer
Planbilanz
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 59
60. Plausibilitätsuntersuchung
Detaillierte und transparente Darstellung
der Planungsprämissen
Ist Planung vorsichtig oder ambitioniert?
Wie wurden Absätze geplant?
Welche Annahmen liegen der
Personalkostenentwicklung zugrunde?
Welche Debitoren- und
Kreditorenlaufzeiten liegen der Planung
zugrunde?
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 60
63. Planungsfehler
Planung beginnt bei 0, d. h. ohne
Basisbilanz und ohne
Verbindlichkeitenüberhang
Planung ohne Umsatzsteuer
Planung beachtet vertragliche, aber
nicht die tatsächlichen Zahlungs-
gepflogenheiten der Kunden (vorl.
Ergebnis laut BWA + Abschreibung =
Cashflow des Monats)
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 63
64. Planungsfehler
Keine Bilanzplanung (Veränderung des
Working Kapital)
Reine Planung des operativen Bereichs
(keine Entnahmen, keine Tilgungen, keine
Investitionen etc.)
Keine kritische Distanz zum Mandanten
Die eigenen, fremden Feststellungen und
Annahmen werden nicht ausreichend
dokumentiert und erläutert.
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 64
65. Unternehmensplanung -
Plausibilitätsuntersuchung
GuV-Planung
Bilanz-Planung
Liquiditäts-Planung
müssen integriert erfolgen, um die
Zusammenhänge zu beachten
Bsp.: Ausweitung des Nettoumlaufvermögens
(working capital) führt zu einer
Liquiditätsbindung bzw. zu -bedarf.
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 65
66. Unternehmensplanung
aus Sicht der Bank
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 66
67. Unternehmensplanung
MaRisk BTO 1.4 Ziff 3
Maßgebliche Indikatoren für die
Bestimmung der Adressenausfallrisiken im
Risikoklassifizierungsverfahren müssen
neben quantitativen auch, soweit möglich,
qualitative Kriterien sein. Es ist
insbesondere zu berücksichtigen,
inwieweit der Kreditnehmer in der Lage ist,
künftig Erträge zu erwirtschaften, um den
ausgereichten Kredit zurückzuführen.
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 67
68. Unternehmensplanung
Ambiguitätstoleranz (v. lat. ambiguitas
„Zweideutigkeit“, „Doppelsinn“), teilweise auch
als Unsicherheits- oder Ungewissheitstoleranz
bezeichnet, ist die Fähigkeit, Ambiguitäten,
also Widersprüchlichkeiten oder mehrdeutige
Informationen, die schwer verständlich oder
sogar inakzeptabel erscheinen,
wahrzunehmen und nicht negativ oder
vorbehaltlos positiv zu bewerten. (Quelle:
Wikipedia)
Verzicht auf Ambiguitätsprämie, wenn
Pflichtenheft erfüllt?
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 68
69. Unternehmensplanung
Möglichkeiten aus Sicht der Bank
(Pflichtenheft)
Vereinbarung eines regelmäßigen
Reportings, insbesondere Soll-Ist-
Vergleich
der zugrunde liegende Sachverhalt ist
sorgfältig und umfassend zu ermitteln
Planungsprämissen sind detailliert und
transparent darzustellen
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 69
70. Unternehmensplanung
Möglichkeiten aus Sicht der Bank
Definition der maßgeblichen Werttreiber
und Vereinbarung bestimmter Milestones
Definition der maßgeblichen Kennzahlen
Vereinbarung sog. Covenants, d. h. bei
Verschlechterung der prognostizierten
Entwicklung kann die Bank die zuvor
vertraglich vereinbarten Maßnahmen
ergreifen. Bsp.: Margenerhöhung,
Nachbesicherung, Kreditkündigung
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 70
71. Nach der
Unternehmensplanung
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 71
72. Nach der Planung…
…ist vor der Planung (-süberarbeitung)
Nur ein Soll-Ist-Vergleich mit
Abweichungsanalyse zeigt,
ob das Schiff auf Kurs ist,
ob eine Planungsanpassung erforderlich ist
oder
ob eine vollständige Neuplanung
erforderlich ist.
Die Planung des Vorjahres zusammen mit
dem Soll-Ist-Vergleich ist die Grundlage für die
Planung der nächsten Planperiode.
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 72
74. Fazit
Unternehmensplanung nur als integrierte
Ertrags-, Bilanz- und Liquiditätsplanung
möglich
Der zugrunde liegende Sachverhalt ist
sorgfältig und umfassend zu ermitteln
Planungsprämissen sind detailliert und
transparent darzustellen
Planen Sie mit einem Erwartungswert
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 74
75. Fazit
Dass eine Unternehmensplanung
wichtig ist, vermitteln wir auch unseren
Mandanten!
Für die größeren Mandanten erstellen
wir regelmäßig Unternehmensplanungen
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 75
76. Hilfestellungen im Bereich der
Unternehmensplanung
Grundsätze ordnungsgemäßer
Unternehmensplanung (GoP 2.1)
www.bdu.de
Grundsätze einer ordnungsgemäßen
Unternehmensplanungsrechnung
www.kanzlei-nickert.de/tax-and-law-
blog/betriebswirtschaft.html
Magazinbeitrag: Vermögen, Ertrag & Liquidität
www.kanzlei-nickert.de/tax-and-law-
blog/betriebswirtschaft.html
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 76
77. Literaturhinweise
Ehrmann, Harald, Unternehmensplanung
Dobler, Thomas, Ertrags- und
Liquiditätsplanung
Augustin, Günter, Praxiserprobte Konzepte
zur Unternehmensplanung (DATEV
Schriftenreihe)
Speziell für die Planung in der Krise:
Nickert/Lamberti, Überschuldung- und
Zahlungsunfähigkeitsprüfung, 2. Auflage
2011
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 77
78. Vielen Dank für Ihre Besuchen Sie uns im Internet:
Aufmerksamkeit! www.kanzlei-nickert.de
80. Weitere interessante Infos im Internet von der
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KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 80
81. Über KANZLEI NICKERT, Offenburg:
KANZLEI NICKERT ist eine Unternehmerkanzlei im besten Sinne: Sie bietet in den Bereichen Rechtsberatung, Steuerberatung
und betriebswirtschaftliche Beratung all diejenigen Dienstleistungen an, die ein Unternehmen / Unternehmer klassischerweise
benötigt. Zudem hat sie Kompetenzzentren für die Bereiche Bau, Sanierungsberatung sowie Personalwesen eingerichtet.
Rechtsanwälte, Fachanwälte für Steuerrecht und Steuerberater arbeiten dabei Hand in Hand.
KANZLEI NICKERT ist seit März 2009 zertifiziert nach ISO 9001:2008 und für die Steuerberatung zusätzlich nach dem DStV-
Qualitätssiegel, dem Qualitätsstandard des Deutschen Steuerberaterverbandes. 2009 und 2011 wurde die Kanzlei von FOCUS
MONEY in die Liste der TOP-Steuerberater aufgenommen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.kanzlei-nickert.de
KANZLEI NICKERT | RECHTSANWÄLTE & STEUERBERATER 81