Simulationen und simulierte Welten - Lernen in immersiven Lernumgebungen
Literatur und Information - Datenbanken, Fachliteratur, Literaturrecherche und -verwaltung
1. Lambert
Heller,
Rolf
Kretschmann
und
Markus
Linten
Literatur und Information
Datenbanken, Fachliteratur, Literaturrecherche und -verwaltung
Der
Beitrag
gibt
einen
Überblick
über
Fachliteratur
und
InformaBonsquellen
sowie
Hinweise
zur
Literatur-‐
recherche
und
-‐verwaltung
im
Feld
„Lehren
und
Lernen
mit
Technologien“.
Zunächst
wird
ein
an
der
Uni-‐
versität
Konstanz
vor
einigen
Jahren
entwickelter
Recherchefahrplan
vorgestellt,
der
den
Recherche-‐
prozess
in
vier
SchriDen
(Vorbereitung,
Online-‐Recherche,
EvaluaBon
der
Ergebnisse,
Weiterverarbeitung)
strukturiert
und
systemaBsiert.
Integriert
wird
hier
bereits
ein
Überblick
über
relevante
FachzeitschriGen,
Lehrbücher,
Blogs
und
RSS-‐Feeds
sowie
Datenbanken,
Suchdienste
und
Fachportale
für
den
Bereich
der
Medienpädagogik
und
-‐didakBk.
Anschließend
werden
mit
Social-‐Bookmarking-‐Diensten
und
Literaturver-‐
waltungssystemen
digitale
Werkzeuge
zum
Speichern
und
Wiederfinden
gefundener
InformaBonen
vorge-‐
stellt
sowie
ihr
Nutzen
und
Potenzial
für
die
wissenschaGliche
Arbeit
näher
skizziert.
Abschließend
werden
Suchmaschinen
wie
Google
oder
Yahoo,
auf
Grund
ihrer
herausragenden
Stellung
bei
der
Suche
nach
(Fach-‐)
InformaBonen,
einem
kriBschen
Blick
unterzogen
und
wissenschaGlichen
Suchdiensten
als
Alter-‐
naBve
gegenüber
gestellt.
Ziel
des
Kapitels
ist
es,
Forschenden,
Studierenden
oder
am
Thema
Interes-‐
sierten
im
spezifischen
Feld
eine
OrienBerung
und
das
Rüstzeug
für
eine
erfolg-‐
und
ertragreiche
Re-‐
cherche
zu
geben.
Quelle:
Emilyonasunday,
hDp://www.flickr.com/photos/emilyandthemagic/4974540612
[2011-‐01-‐10]
#literatur
#einfuehrung
#forschungsfeld
Version
vom
1.
Februar
2011
Für
dieses
Kapitel
wird
noch
ein
Pate
gesucht,
Jetzt Pate werden! mehr
InformaBonen
unter:
hDp://l3t.eu/patenschaG
2. 2
—
Lehrbuch
für
Lernen
und
Lehren
mit
Technologien
(L3T)
präzisen Suchergebnis verhelfen. Die einzelnen
1. Einleitung
Schritte sind: Vorbereitung, Recherche, Evaluation
Durch die viel zitierte Flut an Informationen gewinnt der Ergebnisse und Weiterverarbeitung der Ergeb-
Informationskompetenz mehr und mehr an Be- nisse. An dieser Vorgehensweise soll sich die Struktur
deutung. Diese Schlüsselqualifikation der Wissensge- des ersten Teils dieses Kapitels orientieren. Im An-
sellschaft soll unter anderem dazu befähigen, ge- schluss daran geben wir Hinweise, welche Werkzeuge
eignete Informationsquellen im Internet zu verifi- beim Speichern und (Wieder-) Finden der Literatur
zieren und so zu nutzen, dass ein a priori erkannter unterstützen können.
Informationsbedarf bei Anwendung effektiver Such-
strategien erfolgreich befriedigt wird. War es in frü- Als
„Graue
Literatur“
bezeichnet
man
in
der
Biblio-‐
heren Jahrzehnten ausreichend, im institutseigenen
Bibliothekskatalog zu recherchieren und vielleicht
! thekswissenschaG
Bücher
und
andere
PublikaBonen,
die
aus
unterschiedlichen
Gründen
nicht
über
den
noch die ein oder andere Literaturdatenbank eines Buchhandel
vertrieben
werden.
Darunter
fallen
zum
Hosts (Datenbankanbieter) in Anspruch zu nehmen, Beispiel
Forschungsberichte,
Studien/Gutachten,
Ta-‐
so sind die Anforderungen an Studierende und For- gungsberichte
oder
HochschulschriGen
(Diplomar-‐
beiten,
DissertaBonen).
Zunehmend
finden
sich
hier-‐
schende in puncto Informationskompetenz aus vie- unter
Online-‐PublikaBonen,
deren
Volltexte
kostenlos
lerlei Gründen erheblich angestiegen (Lux & Sühl- als
Download
im
Internet
zur
Verfügung
stehen
und
Strohmenger, 2004). Wesentliche Grundlage für eine auf
Grund
des
verkürzten
Veröffentlichungsprozesses
Erfolg versprechende Recherche im Web ist die oGmals
ein
hohes
Maß
an
themaBscher
Aktualität
Kenntnis relevanter Literaturdatenbanken, Fach- aufweisen.
portale, Informationssysteme und Zeitschriften – be-
sonders von Zeitschriften, die den Open-Access-Ge- 2. Vorbereitung
danken realisiert haben und referierte Beiträge der Zunächst muss der oder die Suchende das Thema
Scientific Community zur Verfügung stellen (Linten, formulieren, Teilaspekte benennen und eine Wort-
2009; siehe Kapitel #openaccess). Ebenso wichtig ist liste erstellen. Wichtig dabei ist die Auflistung et-
ein methodisches Instrumentarium zur Recherche waiger Synonyme, Quasi-Synonyme, Abkürzungen
wissenschaftlicher Fachinformationen (Virkus, 2003). und verwandter Begriffen. Wird englischsprachige Li-
Denn „[p]rofessionelle Literaturrecherche in der Bil- teratur benötigt, so ist eine Übersetzung der Such-
dungsforschung muss heute [..] im Web stattfinden, wörter notwendig. An diesem Punkt der Vorbe-
wenn man umfassend und aktuell recherchieren will“ reitung sollten Ergebnisumfang und Publikationsart,
(Schaffert, 2007). wie Monografien, Zeitschriftenaufsätze, graue Lite-
An der Universität Konstanz wurde diesbezüglich ratur, geklärt werden. Anschließend erfolgt die
im Rahmen des Projekts Informationskompetenz Auswahl der Informationsquellen wie Portale, Da-
eine solche Recherchestrategie, ein sogenannter Re- tenbanken oder Bibliothekskataloge. Oftmals unter-
cherchefahrplan (Bibliothek der Universität Kon- schätzt wird die Internet-Präsenz einschlägiger For-
stanz, 2005) entwickelt. Demnach bezeichnet Infor- schungseinrichtungen, Institutionen, staatlicher
mationskompetenz die Fähigkeiten, einen Informati- Stellen, Gewerkschaften oder Wirtschaftsverbände,
onsbedarf zu erkennen und zu benennen, eine Such- die sich mit dem gesuchten Thema unter Umständen
strategie zu entwickeln, die geeigneten Informations- beschäftigen:
quellen zu identifizieren und zu nutzen, die Informa- Allgemeine Informationen beispielsweise zum
tionen schließlich zu beschaffen, zu evaluieren und „Demografischen Wandel“ lassen sich sicherlich ef-
sie so weiterzuverarbeiten, dass die ursprüngliche fektiv beim zuständigen Bundesministerium
Fragestellung effektiv und effizient gelöst wird. (BMFSFJ) recherchieren, das wiederum auf ein-
Zum Begriff der Informationskompetenz gibt es schlägige Portale wie auf das Deutsche Zentrum für
eine Reihe an Definitionen und Begriffserläute- Altersfragen (DZA) mit den Online-Diensten „Ge-
rungen, die jedoch in diesem Kapitel nicht näher be- rolit“ und „Gerostat“, die Bertelsmann Stiftung oder
trachtet werden sollen. Verwiesen wird in diesem Zu- das „Demographie-Netzwerk“ verweist.
sammenhang auf die „Standards der Informations- Der erste Zugang zu einer (noch) unbekannten
kompetenz für Studierende“, herausgegeben vom Thematik über Wissensportale wie Wikipedia und
Netzwerk Informationskompetenz Baden-Würt- eine allgemeine Suche über Suchmaschinen wie
temberg (2006). Die Orientierung an dem Recherche- Google ist auf dieser Stufe durchaus legitim, um
fahrplan der Universität Konstanz soll den Studie- einen Überblick zu gewinnen. Gegebenenfalls lassen
renden in vier Schritten zu einem umfassenden sowie sich auch so Links, Literatur und Dokumente auf-
3. Literatur
und
InformaBon.
Datenbanken,
Fachliteratur,
Literaturrecherche
und
-‐verwaltung
—
3
Schlagwort
(englisch)
(ERIC) Schlagwort
(deutsch)
(FIS)
Distance
EducBon Fernunterricht
EducaBonal
Technology/
EducaBonal
Media Bildungstechnologie
Blended
Learning Blended
Learning
Electronic
Learning/
eLearning/
E-‐Learning Electronic
Learning/
eLearning/
E-‐Learning
Technology
Uses
in
EducaBon Computerunterstützter
Unterricht
(New/
Digital)
Media/
Technology (Neue/
Digitale)
Medien
Media
Literacy Medienkompetenz
Tabelle
1:
Ausgewählte
Schlagworte
im
Feld
Medienpädagogik/
-‐didaktik
Autor Jahr Titel
Arnold
et
al. 2004 E-‐Learning
Handbuch
für
Hochschulen
und
Bildungszentren.
Baumgartner
et
al. 2002 E-‐Learning
Praxishandbuch
–
Auswahl
von
Lernplavormen
Issing
&
Klimsa 2002 InformaBon
und
Lernen
mit
MulBmedia
und
Internet
Ebner
&
Schön 2011 Lehrbuch
für
Lernen
und
Lehren
mit
Technologien
Kerres 2001 MulBmediale
und
telemediale
Lernumgebungen.
KonzepBon
und
Entwicklung
Kron
&
Sofos 2003 MediendidakBk.
Neue
Medien
in
Lehr-‐
und
Lernprozessen
Lehmann
&
Bloh 2002 Online-‐Pädagogik
Niegemann
et
al. 2004 Kompendium
E-‐Learning
Reinmann 2006 Blended
Learning
in
der
Lehrerbildung.
Schulmeister 2007 Grundlagen
hypermedialer
Lernsysteme.
Theorie
-‐
DidakBk
-‐
Design
Schulmeister 2002 Lernplavormen
für
das
virtuelle
Lernen.
EvaluaBon
und
DidakBk
Tabelle
2:
Deutschsprachige
Lehrbücher
Autor Jahr Titel
Anderson
&
Elloumi 2004 Theory
and
PracBce
of
Online
Learning
Barron
et
al. 2006 Technologies
for
EducaBon
Bonk
et
al. 2006 The
Handbook
of
Blended
Learning:
Global
PerspecBves,
Local
Designs
Moore
&
Anderson 2007 Handbook
of
Distance
EducaBon
Oblinger 2006 Learning
Spaces
Reiser
&
Dempsey 2006 Trends
and
Issues
in
InstrucBonal
Design
and
Technology
Roblyer
&
Doering 2009 IntegraBng
EducaBonal
Technology
into
Teaching
Smaldino
&
Lowther 2007 InstrucBonal
Technology
and
Media
for
Learning
Handbook
of
distance
learning
for
real-‐Bme
and
asynchronous
Solomon
et
al. 2008
informaBon
technology
educaBon
Tabelle
3:
Englischsprachige
Lehrbücher
spüren, die als Ausgangspunkt für die weiteren Viele Portale bieten sogenannte RSS-Feeds
Schritte dienen können. Die englischsprachige Wiki- (Really Simple Syndication) an, welche über einen
pedia bietet unter Umständen andere Informationen Browser abonniert werden können und ähnlich wie
als die deutschsprachige. Zudem empfiehlt es sich die ein Newsletter Informationen des jeweiligen An-
Suchoptionen von beispielsweise Google auf die eng- bieters distribuieren. Auf diese Weise kann man „sich
lischsprachige Suche umzustellen, um eben auch auf dem Laufenden halten“, mitbekommen was sich
mehr englischsprachige Treffer zu erhalten. sozusagen in den „Headlines“ bewegt (E-Tea-
4. 4
—
Lehrbuch
für
Lernen
und
Lehren
mit
Technologien
(L3T)
ZeitschriB URL Impact
BriBsh
Journal
of
EducaBonal
hDp://www.wiley.com/bw/journal.asp?ref=0007-‐1013 1,255
Technology
hDp://www.elsevier.com/wps/find/journaldescripBon.cws_home/
Computers
&
EducaBon 2,059
347/descripBon#descripBon
EducaBonal
Technology
&
Society hDp://www.ifets.info/others/ 1,067
EducaBonal
Technology
Research hDp://www.springer.com/educaBon+%26+language/learning+
1,183
and
Development %26+instrucBon/journal/11423
hDp://www.tandf.co.uk/journals/journal.asp?issn=1049-‐
InteracBve
Learning
Environments 0,973
4820%20&%20subcategory=ED250000
InternaBonal
Journal
of
Human-‐ hDp://www.elsevier.com/wps/find/journaldescripBon.cws_home/
2,38
Computer
Studies 622846/descripBon#descripBon
Journal
of
Computer
Assisted
hDp://jcal.info/ 1,065
Learning
Tabelle
4:
Genuin
medienpädagogische/
-‐didaktische
Zeitschriften
mit
Impact-‐Faktor
nach
Thomson
&
Reuters
Journal
Citation
Report
for
2009
ZeitschriB URL
AACE
Journal hDp://www.aace.org/pubs/aacej/
CITE
Journal
-‐
Contemporary
Issues
in
Technology
and
Tea-‐
hDp://www.citejournal.org
cher
EducaBon
E-‐Learning
and
Digital
Media hDp://www.wwwords.co.uk/elea/
Educause
Quarterly hDp://www.educause.edu/eq
Educause
Review hDp://www.educause.edu/er
hDp://www.elearningpapers.eu/index.php?
eLearning
Papers
page=home
Electronic
Journal
of
e-‐Learning hDp://www.ejel.org/
eleed
-‐
e-‐learning
and
educaBon hDp://eleed.campussource.de/
European
Journal
of
Open,
Distance
and
E-‐Learning hDp://www.eurodl.org/
InternaBonal
Journal
of
Emerging
Technologies
in
Learning hDp://www.online-‐journals.org/i-‐jet
InternaBonal
Journal
of
InstrucBonal
Technology
hDp://www.itdl.org/index.htm
and
Distance
Learning
InternaBonal
Journal
of
InteracBve
Mobile
Technologies hDp://www.online-‐journals.org/index.php/i-‐jim
InternaBonal
Review
of
Research
in
Open
and
hDp://www.irrodl.org/index.php/irrodl/index
Distance
Learning
hDp://je-‐lks.maieuBche.economia.unitn.it/index.-‐
Journal
of
e-‐Learning
and
Knowledge
Society
php/Je-‐LKS_EN/index
Journal
of
InformaBon
Technology
EducaBon hDp://jite.org/
Journal
of
InstrucBonal
Science
and
Technology hDp://www.ascilite.org.au/ajet/e-‐jist/index.html
Journal
of
InteracBve
Media
in
EducaBon hDp://www-‐jime.open.ac.uk/
Journal
of
Online
Learning
hDp://jolt.merlot.org/
MedienPädagogik.
ZeitschriG
für
Theorie
und
Praxis
hDp://www.medienpaed.com/zs/
der
Medienbildung
Turkish
Online
Journal
of
Distance
EducaBon hDp://tojde.anadolu.edu.tr/
Turkish
Online
Journal
of
EducaBonal
Technology hDp://www.tojet.net/
Tabelle
5:
Genuin
medienpädagogische/
-‐didaktische
Zeitschriften
mit
Open
Access
ching.org, 2007). Ebenso wie RSS-Feeds bieten We- In der „Zeitschriftenlandschaft“ lassen sich
blogs eine gute Möglichkeit, Informationen beispiels- durchaus nicht wenige Zeitschriften auffinden, die
weise von E-Learning-Expertinnen und -Experten zu einen genuin medienpädagogischen/ -didaktischen
erhalten. Blogs können zumeist auch als RSS-Feed Zugang bieten. Zum einen gibt es kostenpflichtige
abonniert werden (siehe Kapitel #blogging). Zeitschriften, von denen einige sogar einen Impact-
5. Literatur
und
InformaBon.
Datenbanken,
Fachliteratur,
Literaturrecherche
und
-‐verwaltung
—
5
ZeitschriB URL
Computer
+
Unterricht via
hDp://www.friedrich-‐verlag.de/
EducaBonal
Media
InternaBonal hDp://www.tandf.co.uk/journals/routledge/09523987.html
InternaBonal
Journal
on
E-‐Learning hDp://www.aace.org/pubs/ijel/
Journal
of
Asynchronous
Learning
Networks hDp://www.sloan-‐c.org/publicaBons/jaln_main
Journal
of
EducaBonal
MulBmedia
and
Hypermedia hDp://www.aace.org/pubs/jemh/default.htm
Journal
of
InteracBve
Learning
Research hDp://aace.org/pubs/jilr/
Learning,
Media
&
Technology hDp://www.tandf.co.uk/journals/routledge/1463631X.html
Learning,
Media
&
Technology hDp://www.tandf.co.uk/journals/Btles/17439884.asp
Open
Learning:
The
Journal
of
Open
and
hDp://www.tandf.co.uk/journals/carfax/02680513.html
Distance
Learning
Research
in
Learning
Technology hDp://www.tandf.co.uk/journals/Btles/09687769.asp
Technology,
Pedagogy
and
EducaBon hDp://www.tandf.co.uk/journals/Btles/1475939X.asp
ZeitschriG
für
E-‐Learning,
Lernkultur
und
hDp://www.e-‐learning-‐zeitschriG.org
Bildungstechnologien
Tabelle
6:
Kostenpflichtige
genuin
medienpädagogische/
-‐didaktische
Zeitschriften
3. (Online-‐)
Recherche
Faktor aufweisen, zum anderen gibt es auch E-
Journals, die ihre Artikel frei nach Open Access- Bei Auswahl in Frage kommender Informations-
Policy kostenlos im Netz zur Verfügung stellen. quellen lohnt sich der Blick auf die Suchmodi. Wird
zusätzlich zur Einfeldsuche eine erweiterte Suche an-
geboten? Gibt es zum Beispiel in einer Datenbank
der
Impact
Factor
einer
ZeitschriG
soll
messen,
wie
oG ein Suchfeld mit inhaltlicher Erschließung
! andere
ZeitschriGen
einen
ArBkel
aus
ihr
in
RelaBon
zur
Gesamtzahl
der
dort
veröffentlichten
ArBkel
zi-‐
(Schlagwort, Deskriptor, subject heading) oder einen
Beren.
Je
höher
der
Impact
Factor,
desto
höher
die Schlagwortindex? Viele Literaturdatenbanken ver-
ReputaBon
der
FachzeitschriG. fügen über eine kontrollierte Schlagwortliste (The-
saurus, Register), welche semantische Beziehungen
unter Schlagwörtern aufzeigt. Durch die intellek-
Der wesentlich genuin inter- beziehungsweise tuelle, inhaltliche Erschließung werden Dokumente
transdisziplinär ausgerichtete Gegenstand der Medi- genauer beschrieben und können somit in der Suche
enpädagogik/ -didaktik hat schließlich zur Folge, dass besser aufgefunden werden. Prinzipiell zeichnet sich
natürlich auch in allgemeinpädagogischen Zeit- ein adäquates Suchergebnis durch hohe Präzision und
schriften (zum Beispiel Zeitschrift für Pädagogik) Vollständigkeit aus. Diese in den Informationswissen-
und fächerspezifischen Zeitschriften medienpädago- schaften wichtigen Messgrößen geben Auskunft
gische/ -didaktische Beiträge zu finden sind. Je nach darüber, wie hoch der Anteil relevanter Treffer an der
Thematik ist eine fachaffine Suche in fachspezifi- Gesamtmenge ist und wie hoch der Anteil der gefun-
schen Zeitschriften demnach unumgänglich. Um denen relevanten Dokumente in Relation zu allen in
diese auch als Fachfremder auffinden zu können, der Datenbank vorhandenen relevanten Dokumenten
empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit dem jewei- ist. Ferner muss bei jeder Suche in Datenbanken und
ligen Fachreferenten der Bibliothek oder die Internet- Katalogen sowie mit Suchmaschinen der Einsatz von
präsenz der jeweiligen Bibliothek, die gegebenenfalls Retrievaltechniken wie Wortstammsuche (Trun-
fachspezifische Links zu Datenbanken und Informa- kierung), Phrasensuche oder der Einsatz Bool‘scher
tionsquellen bereitstellt. Logik mit Und- beziehungsweise Oder-Verknüp-
fungen, falls dies in den Kollektionen möglich ist,
Stöbern
Sie
in
einem
Open-‐Access-‐Journal
Ihrer
Wahl! geprüft werden (Lewandowski, 2005).
? ▸ Wie
ist
die
inhaltliche
und
themaBsche
Aus-‐
richtung
des
Journals?
4. EvaluaLon
der
Ergebnisse
▸ Wie
internaBonal
sind
die
Beiträge?
Nach Sichtung des Rechercheergebnisses werden re-
▸ Welche
Art
von
Beiträgen
finden
Sie
(zum
Beispiel levante von weniger relevanten Nachweisen getrennt
empirische
Studien,
Review-‐ArBkel,
Case-‐Studies, und je nach Umfang und Relevanz der Treffer das
Erfahrungsberichte,
PosiBonspapiere,
Rezen-‐
sionen,
Konferenzberichte)?
Thema gegebenenfalls eingegrenzt oder erweitert.
6. 6
—
Lehrbuch
für
Lernen
und
Lehren
mit
Technologien
(L3T)
Suchdienste
und
InformaLonsquellen URL
Bielefeld
Academic
Search
Engine
(BASE) hDp://base.ub.uni-‐bielefeld.de/de/index.php
EducaBon
Resources
InformaBon
Center
(ERIC) hDp://www.eric.ed.gov/
Literaturdatenbank
Berufliche
Bildung
(LDBB) hDp://ldbb.bibb.de
Deutscher
Bildungsserver
(beim
DIPF)
hDp://www.bildungsserver.de/
FachinformaBonssystem
Bildung
(FIS) hDp://www.fachportal-‐paedagogik.de/fis_bildung/fis_form.html
Google
Scholar hDp://scholar.google.de/
Karlsruher
Virtueller
Katalog
(KVK) hDp://www.ubka.uni-‐karlsruhe.de/kvk.html
OAIster
Database hDp://www.oclc.org/oaister/
ScienBfic
Commons hDp://www.scienBficcommons.org/
Scirus
(Elsevier) hDp://www.scirus.com/
Tabelle
7:
Wissenschaftliche
Suchdienste
und
Informationsquellen
6. Digitale
Werkzeuge
zum
Speichern
und
Wiederfinden
Die Sichtung der indexierten Schlagwörter in den Da- gefundener
InformaLonen
tensätzen kann die Suchstrategie optimieren (ähnlich
der Google-Option „more like this“). Auch ein Blick Wer sich mit einem Thema intensiver beschäftigt und
ad hoc in das Literaturverzeichnis von (Online-) Mo- dazu in verschiedenen Quellen – vielleicht mehrmals
nografien oder Zeitschriften kann den einen oder an- über einen längeren Zeitraum verteilt – recherchiert,
deren relevanten Nachweis zu Tage fördern. Quali- steht vor einem Problem: Wie behalte ich den Über-
tative Kriterien wie das Renommee der Verfasser, blick über alles, was ich bisher gefunden habe? In
eine Institutionszugehörigkeit oder ein Beitrag in kürzester Zeit haben sich ein Stapel Ausdrucke und
einer Peer-Review-Publikation erleichtern die Be- vielleicht Fotokopien, einige Bookmarks in meinem
wertung des Rechercheergebnisses. Das Ausfindig- Browser, einige handschriftliche Notizen, sowie noch
machen von „Zitationszirkeln“ erleichtert die Identi- ein paar Quellen und Zitate, die ich in eine Textdatei
fikation einschlägiger Artikel. Beiträge in Impact- kopiert habe, angesammelt. Aber was davon war
Faktor-Zeitschriften sind meist einschlägiger als Bei- wichtig, was ist für welchen Abschnitt der Arbeit, an
träge in Zeitschriften ohne Impact-Faktor. der ich sitze, relevant? Und wie zeige oder gebe ich
jemandem, mit dem ich zum Beispiel die Arbeit zu-
5. Weiterverarbeitung
sammen schreiben will, was ich bisher gefunden
Abschließend werden Literaturlisten gespeichert und habe? Probleme dieser Art sind jedem vertraut, der
in Literaturverwaltungsprogramme wie beispielsweise schon einmal eine wissenschaftliche Hausarbeit oder
„Endnote“ oder „Bibliographix“ importiert (siehe einen Zeitschriftenaufsatz geschrieben hat.
Punkt 3). Wenn möglich, sollte der Verlauf von Einige digitale Werkzeuge können, richtig ausge-
Suchanfragen (Search History) gespeichert werden. wählt und eingesetzt, beim Speichern und Wieder-
Einige Datenbanken bieten zudem so genannte finden der bereits gefundenen Informationen hilf-
Alerting- oder Profildienste an, bei denen über ein reich sein. Das Material, mit dem wir heute meist ar-
hinterlegtes Suchprofil regelmäßig über Neuzugänge beiten, sind Dateien und URL aus dem Web; erfah-
informiert wird. rungsgemäß finden wir immer mehr von dem, was
wir suchen, als Volltext oder als Multimedia-Objekt
Recherchieren
Sie
zum
Einsatz
von
Wikis
im
Primarun-‐ im Netz. Und wenn nicht, dann finden wir zumindest
? terricht
(auf
deutsch
und
englisch).
▸ Erstellen
Sie
dazu
eine
Wortliste
von
Suchbegriffen
eine URL, in der das jeweilige Objekt (zum Beispiel
das gedruckte Buch oder der Aufsatz aus einer ge-
für
die
ThemaBk!
druckten Zeitschrift) beschrieben wird, sodass wir
▸ Verwenden
Sie
die
Wortliste
in
ERIC
und
FIS!
anhand dieser URL das eigentliche Objekt später
▸ Sondieren
Sie
die
Trefferlisten,
idenBfizieren
Sie
finden, wieder zuordnen oder zitieren können
die
(je)
15
wichBgsten
PublikaBonen
und
erstellen
Sie
dementsprechend
eine
Literaturliste! (Heller, 2007; Hull et al., 2008).
7. Literatur
und
InformaBon.
Datenbanken,
Fachliteratur,
Literaturrecherche
und
-‐verwaltung
—
7
Social
Bookmarking
vorkommt. Wenn das so ist, stöbert man vielleicht
Mit Social-Bookmarking-Diensten wie Delicious ist kurz in deren Bookmarks, denn vielleicht haben diese
es möglich, URL (also Adressen von Websites) unter noch mehr gefunden, was auch für die derzeitige Re-
einem persönlichen Konto online zu verwalten. cherche von Belang sein könnte. Man kann hier von
einem „sozialen Entdecken“ sprechen.
Ausgewählte
Social-‐Bookmarking-‐Dienste: Ein weiteres Szenario: Ein Thema interessiert
! ▸ hDp://www.delicious.com
▸ hDp://www.diigo.com
Nutzer und eine begrenzte Gruppe weiterer Per-
sonen. Sie verabreden sich, alle Fundstücke zu diesem
▸ hDp://www.faviki.com
Thema mit einem bestimmten Tag zu versehen. So
▸ hDp://www.mister-‐wong.de
können sie einfach und schnell darüber auf dem Lau-
fenden bleiben, welche neuen Informationen ge-
Die Bookmarks landen also nicht auf der eigenen funden worden sind.
Festplatte, sondern auf dem Server des Dienste-An-
bieters. Kennzeichnende Eigenschaften von delicious Ein
interessantes
Beispiel
für
eine
Verabredung
dieser
und inzwischen zahlreichen weiteren Social-Book-
marking-Diensten sind:
! Art
im
großen
Maßstab
ist
Peter
Subers
„Open
Access
Tagging
Project“
-‐
hDp://oad.simmons.edu/oadwiki/
▸ Alle Bookmarks können, nach kostenloser Regis- OA_tracking_project
trierung bei dem Dienst, online gespeichert
werden und stehen somit auf allen PC oder Mo-
bilgeräten zur Verfügung, auf denen man arbeitet.
▸ Ein Browser-Plugin erleichtert das Abspeichern Weiterführende
Beiträge
und
Links
zu
den
Kapiteln
einer Seite: Ich markiere eine Textstelle, drücke auf
den Knopf zum Bookmarken, und es werden au-
? dieses
Lehrbuchs
werden
bei
Mister
Wong
ge-‐
sammelt.
Recherchieren
Sie
dort
beispielsweise
tomatisch die markierte Textstelle, die URL, der einmal
zu
den
Schlagworten
#literatur
und
#l3t
–
oder
Seitentitel sowie der aktuelle Zeitpunkt abgespei- zu
einem
anderen
Kapitel
des
Lehrbuchs.
chert. Statt eine Textstelle zu kopieren kann ich
aber auch ein eigenes kurzes Exzerpt schreiben.
▸ Das Browser-Plugin synchronisiert, wenn die Eine Grenze von den eben vorgestellten Book-
Nutzer wollen, die Bookmarks zwischen Server marking-Diensten besteht darin, dass nur URL (gege-
und Rechner, das heisst sie können auch zugreifen, benenfalls in Kombination mit Seitentitel, Text-
wenn sie gerade offline sind. stellen, Exzerpten und Tags) gespeichert werden
▸ Wenn ein Bookmark privat gespeichert wird, kann können. Zum wissenschaftlichen Zitieren benötigt
dies ebenso getan werden, wie per Knopfdruck man darüber hinaus fast immer einen Autorennamen,
jede einzelne URL öffentlich sichtbar zu machen. ein Veröffentlichungsjahr und häufig auch noch
weitere Angaben (bei einem Aufsatz zum Beispiel
▸ Jeder Bookmark kann sofort oder später mit soge-
Name und Ausgabe des Journals, in dem der Aufsatz
nannten Tags, also beschreibenden Schlagwörtern,
veröffentlicht wurde). Eine Reihe von Social-Book-
versehen werden („tagging“). Alle Tags, die schon
marking-Dienste wurden dazu ins Leben gerufen.
einmal verwendet wurden, brauchen nur noch an-
CiteULike bietet beispielsweise über die oben ge-
geklickt werden, um sie einer neuen URL zuzu-
nannten Funktionen von Bookmarking-Diensten Fol-
ordnen.
gendes an:
▸ Es kann später anhand der Tags in den Book-
marks geblättert, aber natürlich auch im Volltext
die Seitentitel oder mitkopierten Textstellen Ausgewählte
Social-‐Bookmarking-‐Dienste
für
Lite-‐
durchsucht werden. ! ratur:
▸ BibSonomy
(Open
Source),
URL:
hDp://www.bib-‐
▸ Die öffentlich zugänglichen Bookmarks anderer sonomy.org
[2011-‐01-‐21]
Benutzer/innen können ebenfalls eingesehen ▸ CiteULike,
URL:
hDp://www.citeulike.com
[2011-‐
werden. 01-‐21]
▸ Connotea
(Open
Source),
URL:
hDp://www.conno-‐
Ein Szenario zu der im letzten Punkt angespro- tea.com
[2011-‐01-‐21]
chenen „sozialen“ Seite von Bookmarking-Diensten: ▸ LibraryThing
(Büchersammlungen),
URL:
Es kann auf einen Blick erkannt werden, ob eine hDp://www.librarything.com
[2011-‐01-‐21]
ganz spezielle Quelle, die gefunden wurde, auch
schon in der Bookmarkliste anderer Nutzer/innen
8. 8
—
Lehrbuch
für
Lernen
und
Lehren
mit
Technologien
(L3T)
▸ Felder für all die zusätzlichen Angaben, die neben ▸ Eine Empfehlungsfunktion hilft dabei, wissen-
der URL wichtig sein könnten, um Literatur zu zi- schaftliche Literatur zu meinem Thema zu ent-
tieren. decken, indem meine eigene Liste mit denen an-
▸ All diese zusätzlichen Angaben lassen sich in den derer CiteULike-Benutzer/innen abgeglichen wird.
Datenaustausch-Formaten der Literaturverwal-
tungswelt (zum Beispiel BibTeX, EndNote, RIS) Zum letztgenannten Punkt ist jedoch einschrän-
importieren und exportieren. kend hinzuzufügen, dass CiteULike nicht so populär
▸ Die persönliche Kopie von (ansonsten vielleicht ist wie Delicious – zum anregenden „sozialen Navi-
zugangsgeschützten) PDF kann abgespeichert und gieren“ dürfte sich der Klassiker der Social-Book-
im Volltext durchsucht werden. Dies ist mittler- marking-Dienste daher immer noch besser eignen.
weile eine Standardfunktion aus dem Bereich der Man kann übrigens beide Dienste gut parallel ver-
Literaturverwaltungsprogramme. wenden, da auch eine Synchronisierung der „ein-
▸ Eine Gruppenfunktion macht es noch komfor- fachen Bookmarks“, zum Beispiel von Delicious
tabler, gemeinsam Bookmark- beziehungsweise Li- nach CiteULike möglich ist.
teraturlisten zu bestimmten Themen oder Pro-
jekten zu pflegen.
In der Praxis : Literaturverwaltung mit Zotero und Citavi
Zotero
Citavi
Zotero
(hDp://www.zotero.org
[2011-‐01-‐21])
ist
eine
kos-‐ Citavi
(hDp://www.citavi.com
[2011-‐01-‐21])
ist
ein
Literatur-‐
tenlose
Erweiterung
des
Browsers
Mozilla.
Wenn
Zotero
in-‐ verwaltungsprogramm
für
Windows
mit
folgenden
Beson-‐
stalliert
ist
und
eine
Seite
im
Browser
geladen
ist,
auf
der derheiten:
Die
Benutzeroberfläche,
auf
der
sich
die
eigene
bibliographische
Angaben
erkannt
worden
sind,
signalisiert Literaturliste
betrachten,
bearbeiten
und
ergänzen
lässt,
ist
Zotero
das
automaBsch
durch
ein
Symbol,
das
in
der
Adress-‐ besonders
aufgeräumt
und
nahezu
selbsterklärend.
Vor-‐
zeile
des
Browsers
erscheint;
um
die
Angaben
in
die
eigene bildlich
ist
die
WissensorganisaBon:
Die
Benutzer/innen
Literaturliste
zu
übernehmen
reicht
das
Anklicken
des
jewei-‐ werden
dazu
angeregt,
Literaturlisten
zu
separaten
„Pro-‐
ligen
Symbols.
jekten“
anzulegen
(die
Übernahme
von
Daten
aus
einem
ei-‐
genen
bereits
vorhandenen
Projekt
ist
natürlich
ganz
Diese
sehr
einfache,
in
den
Browser
integrierte
Übernahme einfach),
und
können
dann
sehr
leicht
eine
Art
Mind
Map
an-‐
von
Quellenangaben
funkBoniert
für:
Aufsätze
in
zahlreichen legen,
in
der
das
Thema
strukturiert
wird.
Die
Verästelungen
Zeitungen
und
Journals,
Videos
zum
Beispiel
von
YouTube, der
Mind
Map
können
jederzeit
verändert
und
verschoben
Wikipedia-‐ArBkel
und
deren
Literaturverzeichnisse,
viele
We-‐ werden,
jedes
Zitat,
jedes
Exzerpt,
jede
Quelle,
ja
sogar
jede
blogbeiträge,
ArBkel
in
Digitalisate-‐Archiven
wie
JSTOR,
Er-‐ eigene
Idee
kann
in
die
Mind
Map
eingeordnet
werden.
gebnislisten
aus
Fachdatenbanken
und
Katalogen
(z.B.
für
den
Worldcat
und
die
Verbundkataloge
zahlreicher
deut-‐ Obwohl
Citavi
noch
ein
junges
Produkt
ist,
geht
es
im
Detail
scher
Bibliotheksverbünde).
auf
viele
Sonderanforderungen
von
WissenschaGsautorinnen
und
-‐autoren
in
besBmmten
Fächern
ein:
Deutsche
Juristen
Zotero
eignet
sich
ebenfalls
dazu,
PDF
und
andere
Dateien finden
gut
umgesetzte
jurisBsche
Quellentypen
und
ZiBer-‐
auf
der
eigenen
FestplaDe
zu
verwalten,
im
Volltext
durch-‐ weisen
vor,
MathemaBker
und
Physiker
können
sich
über
ge-‐
suchbar
zu
machen
und
sogar
Bibliographie
innerhalb
von lungene
OpBonen
zur
Unterstützung
von
BibTeX
freuen.
PDF-‐Dateien
gut
zu
erkennen
sowie
wiederum
in
die
eigene Schließlich
ist
festzustellen,
dass
Citavi
zwar
kostenpflichBg
Literaturliste
zu
übernehmen.
ist,
aber
eine
kostenlose
Version
mit
großem
FunkBons-‐
umfang
bietet,
und
damit
die
HochpreispoliBk
tradiBoneller
Ein
weiteres
besonderes
Merkmal
von
Zotero
ist
die
Synchro-‐ Literaturverwaltungs-‐SoGwareanbieter
mit
freundlicheren
nisaBon
von
eigenen
Listen
mit
einer
Online-‐Komponente. KondiBonen
kontert.
Auf
dieser
Grundlage
hat
sich
Citavi
in-‐
Nach
kostenloser
Registrierung
bei
zotero.org
(die
zur
Be-‐ nerhalb
weniger
Jahre
an
zahlreichen
Hochschulen
im
nutzung
der
Browsererweiterung
als
Literaturverwaltungs-‐ deutschsprachigen
Raum
verbreitet
und
steht
dort
unter
Programm
nicht
erforderlich
ist)
ist
es
damit
möglich,
die
ei-‐ einer
Campus-‐Lizenz
allen
Hochschulangehörigen
frei
zur
genen
Funde
online
sichtbar
zu
machen.
Verfügung.
9. Literatur
und
InformaBon.
Datenbanken,
Fachliteratur,
Literaturrecherche
und
-‐verwaltung
—
9
Literaturverwaltung:
Werkzeuge
zur
Quellen-‐
und
Do-‐ verbreiteten Endanwender-Betriebssysteme über eine
kumentenverwaltung
sehr brauchbare integrierte Volltextsuche (Apple Mac
Bereits seit den 1980er-Jahren gibt es Literaturver- OS X sowie iOS 4: Spotlight; Windows Vista sowie
waltungsprogramme für PC. Die Grundfunktionen Windows 7: Windows Search). Daneben gibt es
von Literaturverwaltung waren und sind (Fenner, weitere kostenlos nachrüstbare Volltextsuchen, wie
2010): beispielsweise:
▸ Die Aufnahme strukturierter bibliographischer ▸ Die freie, auf Lucene basierende Software Beagle
Daten (also zum Beispiel Autorenname, Auf- für Linux
satzname, Erscheinungsjahr, URL, DOI.), und ▸ Windows Search zum Nachrüsten von Windows
dabei insbesondere nicht nur das Eintippen XP
solcher Daten per Hand, sondern vornehmlich das ▸ xfriend (xfriend.de), unter anderem in einer kos-
Übernehmen aus digitalen Quellen, zum Beispiel tenlosen Version, für Windows- und Linux-Be-
Bibliographien, Datenbanken und Katalogen. triebssysteme
▸ Das Pflegen einer eigenen Literaturliste; mit der ▸ Google Desktop für alle marktüblichen Betriebs-
Möglichkeit an den bibliographischen Angaben systeme
nachträglich Korrekturen vorzunehmen; aber auch
Schlagworte, Exzerpte oder ähnliches zu ergänzen, Mittlerweile existieren zahlreiche Programme (wie
heute bis hin zur Verwaltung von PDF mit den je- Dropbox), mit denen sich Verzeichnisse auf der ei-
weiligen Volltexten oder Screenshots. genen Festplatte im Hintergrund mit einem persön-
▸ Das Verwenden der bibliographischen Daten, um lichen Konto bei dem jeweiligen Dienstanbieter syn-
eigene Literaturlisten zu veröffentlichen, vor allem chronisieren lassen. Wer auf mehreren Rechnern
aber auch um „per Knopfdruck“ Verweise in (oder mobilen Endgeräten) arbeitet, hat so die Ge-
eigene Texte einzufügen. wissheit, stets alle gespeicherten PDF oder eigene
Textdateien in ihrer aktuellen Version zur Verfügung
Kennzeichnendes Merkmal einer modernen Litera- zu haben. Neben der Synchronisation lösen Werk-
turverwaltungssoftware ist, dass es nicht mehr erfor- zeuge dieser Art auch weitgehend das Problem des
derlich ist, bewusst einen bestimmten Zitierstil anzu- „Mitnehmens“ (Wie leicht verliert man einen USB-
wenden – die richtige Anordnung der bibliographi- Stick?) und des Backups relevanter persönlicher
schen Angaben übernimmt die Literaturverwaltungs- Daten. Dort, wo die entsprechende Software nicht
Software vielmehr automatisch im Hintergrund. Per installiert ist, kann man auf die Daten über einen
Knopfdruck können einfach verschiedene Zitierstile Browser zugreifen. Auch ein Teilen von Daten mit
nacheinander durchprobiert werden; fortgeschrittene anderen Benutzern des jeweiligen Dienstes ist
Benutzer/innen können die vorhandenen Zitier- und möglich. Meistens werden 2 GB kostenlos zur Ver-
Literaturverzeichnis-Stile sogar manuell anpassen. fügung gestellt; größere Pakete kann man gegen eine
monatliche Gebühr hinzubuchen.
Ausgewählte
LiteraturverwaltungssoGware:
7. Nutzen
und
Grenzen
von
Suchmaschinen
! ▸ hDp://www.citavi.com
▸ hDp://www.zotero.org
Für den immensen Erfolg von Suchmaschinen im di-
▸ hDp://www.mendeley.com
gitalen Zeitalter gibt es mehrere Gründe. Zum einen
▸ hDp://www.jabref.org
▸ hDp://www.endnote.com
ist dies auf die denkbar einfache Bedienung zurück-
▸ hDp://www.refworks.com
führen. Auf der Startseite mit der Einfach-Suche
steht ein Suchfeld zur Verfügung, über das nach
Eingabe eines Suchbegriffs der gesamte Index durch-
Aus dem großen Markt der Literaturverwaltungs- sucht werden kann. Zum anderen sorgen minimale
software werden zwei Programme vorgestellt (siehe Antwortzeiten und eine umfassende Trefferauflistung
Box „In der Praxis“ auf der vorherigen Seite). für einen (subjektiven) Rechercheerfolg. Bei wissen-
schaftlichen Informationsrecherchen mit Hilfe von
Persönliches
InformaLonsmanagement:
Eine
kleine
Suchmaschinen offenbaren sich – zumindest im Ver-
Auswahl
weiterer
digitaler
Werkzeuge
gleich zur klassischen Datenbankrecherche – jedoch
Die oben angesprochene Volltextsuche in eigenen einige Defizite:
Textdateien, abgespeicherten PDF-Dokumenten etc. ▸ Schätzungen und Untersuchungen zufolge ist der
möchte man kaum mehr missen, wenn man sich erst Teil des Internets wie themenspezifische Daten-
einmal an sie gewöhnt hat. Mittlerweile verfügen die banken oder Bibliothekskataloge, der nicht mit
10. 10
—
Lehrbuch
für
Lernen
und
Lehren
mit
Technologien
(L3T)
Hilfe von Suchmaschinen recherchierbar ist (Engl. werden. Wie hoch der Anteil der durch Google
„invisible web“), 40- bis 500-mal größer als der Scholar erfasste Teil wissenschaftlicher Publikationen
sichtbare Teil des Web (Engl. „visible web“) im Netz ist, aus welchen Fachgebieten sie stammen
(Bergmann, 2001). und welcher Aktualisierungszyklus zugrunde liegt,
▸ Art, Umfang, Struktur und Qualität der Daten- kann nicht genau verifiziert werden. In einer Unter-
menge im Internet sind den Nutzerinnen und suchung an der Uni Karlsruhe (Mönnich &
Nutzern ebenso weitgehend unbekannt wie die Handreck, 2008) wurden die Ergebnisse von Litera-
linktopologischen Rankingverfahren, die für die turrecherchen in Fachdatenbanken zu vier Themen-
vermeintliche Sortierung der Trefferliste nach Re- gebieten aus dem Fächerangebot einer deutschen
levanz verantwortlich sind. Durch dieses Ver- Universität mit den Ergebnissen von Google Scholar
fahren und dem in letzter Zeit oftmals vorkom- verglichen und unter dem Aspekt der Relevanz be-
menden Index Spamming - bei dem sogenannte wertet. Die Wissenschafter ziehen das Fazit, „dass
Suchmaschinenoptimierer eine Webseite so ver- trotz der erheblichen inhaltlichen Defizite anzu-
ändern, dass diese in der Trefferliste eine vordere nehmen ist, dass der Nutzerkreis von Google Scholar
Platzierung erzielen - wird den Internetnutzern weiter zunehmen wird“. Für den Einstieg in eine
nicht selten eine Relevanz der gefundenen Doku- Thematik oder eine ergänzende Nachrecherche ist
mente vorgetäuscht, die einer näheren Prüfung in Google Scholar in jedem Fall nützlich, auch wenn die
Bezug auf Inhalt und Authentizität nicht immer bei Fachdatenbanken selbstverständliche Transparenz
standhalten kann. Ergebnisse, die nicht auf der bei der Quellenauswertung und deren Qualität der bi-
ersten Seite der Trefferliste stehen, werden bliographischen Daten weitgehend fehlt.“ In frü-
meistens ausgesprochen selten gesichtet. heren Untersuchungen (Mayr & Walter 2007; 2008)
▸ Mangelhafte Trunkierungsmöglichkeiten (Suche bemängeln die Autoren, dass Open-Access-Journals
nach Wortbestandteilen) sowie die Nichtberück- der Untersuchung zufolge bei Google Scholar unter-
sichtigung von Synonymen können die Suche im repräsentiert, manche Ergebnisse nicht sehr aktuell
Internet erschweren. seien und nach wie vor das „alte Manko unklarer
Quellen“ bestehe.
Nicht unerwähnt bleiben sollte ein in den Infor-
mationswissenschaften bekanntes Phänomen („Se-
Nutzen
Sie
neben
Google
auch
andere
Suchmaschinen
rendipity“, Hull et al., 2008), das Suchenden bei
Google oder Yahoo sicherlich schon widerfahren ist: ! wie
Bing
oder
Yahoo
–
oder
am
besten
Metasuchma-‐
schinen
wie
Metager,
Dogpile
oder
Ixquick.
Somit
Im Zuge einer Recherche stößt man unbeabsichtigt machen
Sie
sich
unabhängig
von
demnnicht
einfach
auf einen Informationsjuwelen, einem äußerst inter- nachvollziehbaren
Ranking-‐Algorithmen
der
Suchma-‐
essanten Treffer, der sich als glücklicher Zufall und schinen,
die
eine
besBmmte
Reihenfolge
der
gefun-‐
überraschende Entdeckung zugleich von etwas ur- denen
Treffer
festlegen.
sprünglich nicht Gesuchtem erweist.
8. Fazit
Nutzen
und
Grenzen
von
wissenschaBlichen
Such-‐
Die Nutzung konventioneller Datenbanken, Infor-
diensten
mationssysteme und Portale sowie der Errungen-
Ende 2004 brachte Google seinen wissenschaftlichen schaften der Web-2.0-Ära wie Blogs und Wikis ist
Suchdienst Google Scholar in der deutschen Version wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil wissen-
auf den Markt. Erklärtes Ziel ist die Unterstützung schaftlicher Arbeit im 21. Jahrhundert geworden.
der Scientific Community beim Auffinden wissen- Dabei ist der Aufwand, der betrieben werden muss,
schaftlicher Arbeiten. Die oben beschriebenen um aktuelle Literatur, Trends und Entwicklungen
Mängel sollen unter anderem dadurch kompensiert einer Disziplin aufzuspüren und zu verfolgen, relativ
werden, indem a priori nur wissenschaftlich relevante gering. Dies gilt auch für die professionelle Ver-
Inhalte indiziert werden. Google Scholar versucht, waltung und das Management recherchierter Fachlite-
die in einem Fachbeitrag zitierte Fachliteratur zu er- ratur. Die oben vorgestellten digitalen Werkzeuge er-
kennen und als solche suchbar zu machen. Die Er- leichtern auf lange Sicht die Arbeit ungemein.
gebnisse werden gemäß dem Page-Ranking von Gerade die interdisziplinär angelegte Medienpäd-
Google und der Zitationshäufigkeit aufgelistet. agogik und -didaktik, dessen Gegenstand ja gerade
Google Scholar durchsucht zahlreiche wissenschaft- diese Technologien sind, sollte sich dieser Werkzeuge
liche Server, wobei auch Volltexte kostenpflichtiger und Techniken selbstverständlich bedienen.
Dokumente kommerzieller Anbieter durchsucht
11. Literatur
und
InformaBon.
Datenbanken,
Fachliteratur,
Literaturrecherche
und
-‐verwaltung
—
11
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Lehrbuch
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Lernen
und
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