NPK2012 - Thomas Künzel: Von der Pflege für die Pflege - Lymphologie
NPK2012 - Joergen Mattenklotz: Krisenintervention in der psychiatrischen pflege
1. Joergen Mattenklotz
Fachkrankenpfleger für Psychiatrie
PDL Ambulante psychiatrische Pflege Kreis Soest
Herz
Willk lich
omm
en!
Krisenintervention in der
psychiatrischen Pflege
Neuss;
13.09.2012
Niederrheinischer Pflegekongress
2. Gliederung
1. Was ist eine Krise?
2. Krisentypen/Das Phasenmodell einer Krise
3. Physische/psychische Merkmale von Krisen
4. Krisenintervention
5. Wann ist eine Krise normal?, Dynamik von
psychiatrischen Erkrankungen, wann ein
Notfall?!
6. Schritte/Prinzipien der
Krisenintervention/Gesprächshilfen/
Krisenplanung/B.vereinbarung
7. Pflegeprozess, Pflegediagnostik 2
3. Was ist eine Krise?
°Ungleichgewicht zwischen Schwierigkeiten
und der Bedeutung eines Problems in
Verbindung mit Ressourcen diese zu be-
wältigen (Caplan 1964)
°Krise griech.:ein dramatischer Höhepunkt,
der eine Wende beeinhaltet(zum guten
oder schlechten. Krise ist negativ besetzt,
obwohl in jeder Krise eine Chance
besteht.
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4. Krise/psychiatrische Pflege
°Bedeutung im Alltag; kennenlernen des
Wesens von Krisen.
°Ideen entwickeln wie in der Betreuung
Schwerpunkte entwickelt werden könnte.
°Begleitung in Krisen.
°Vermittlung von Thematik; Krisen-
Krisenbewältigung- Normalität.
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5. Krisentypen/Das Phasenmodell
einer Krise Teil 1
°Ähnlich der Dynamik von psychiatrischen
Erkrankungen verlaufen auch Krisen
dynamisch
°Grundsätzlich gibt es drei Typen von
Krisen; - Krisen im Reifungsprozess
- situative Krisen
- außergewöhnliche Krisen
(Benter 2001)
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6. Das Phasenmodell einer Krise
°Angepasste, routinierte Reaktionen
°Unsicherheit und Überforderung
°Abwehr
°Erschöpfung, Rat und Hilflosigkeit
(vgl. Caplan)
°Drei Schwerpunkte bei der Bewältigung;
- Wahrnehmung des Ereignisses
- situative Unterstützung
- verfügbare Mechanismen/Ideen 6
7. Physische und psychische
Merkmale von Krisen
°Physisch; Erhöhte Anspannung, Zittern,
Herzklopfen, Tachykardie, Fahrigkeit in
den Bewegungen, Übererregbarkeit/..Die
Fliege an der Wand..
°Psychisch; Schlaflosigkeit,
Hoffnungslosigkeit, Anspannung in den
Gesichtszügen, Angst/Furcht, Destruktives
Verhalten sich und anderen
gegenüber. (Zeller-Forster 1998)
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8. Krisenintervention
°Wurde in den 40er Jahren als
therapeutisches Konzept in den USA
entwickelt-Gemeindepsychiatrie
°Ermöglicht die Begleitung von Klienten in
ihrem sozialen Umfeld (Schnyder 1993)
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9. Grundsätze Krisenintervention
°…findet in einem zeitlich begrenzten
Rahmen statt.
°…ist auf die Bewältigung der Krise zentriert
°…beeinhaltet eine aktive Haltung in der
professionellen Begleitung der Krise
°…fördert gesunde/progressive
Bewältigungsstrategien des Klienten, ohne
sie zu bewerten als richtig/falsch=
Recovery
°erfordert multiproff. Zusammenarbeit 9
10. Wann ist eine Krise normal?
°Verletzlichkeitsstressmodell in der
Entwicklung psychiatrischer Erkrankungen
(Folie)
°Entstehung psychiatrischer +/-
Symptomatik/ICD 10/Erleben von
psychiatrischer Symptomatik
°(Folie +/- Symptomatik)
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11. Das 3 Phasen Modell der Entwicklung
schizophrener Psychosen
➲ Angeb./erworb.biologische Einflüsse +
psychosoziale Einflüsse,bedingen die Stärke
von Verletzlichkeit von psychotischer
Erkrankung
➲ Obige Entwicklung gebündelt mit Stress kann
im Rahmen von dynamischer Entwicklung zur
akuten Entwicklung führen
➲ Langzeitentwicklung nach wiederholten
Statistiken in 3/3 nachgewiesen
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12. Das Verletzlichkeits-Stress-Modell
➲ Individuelle Verletzlichkeit,entsteht aufgrund
biologischer/psychosozialer Grundlagen
➲ Akute und überdauernde Belastungen mit dem
Faktor Stress , sorgen dafür das
Frühwarnzeichen entstehen können
➲ Es entsteht ein Grenzbereich im Erleben des
Alltags,von Realitäten.
➲ Verlauf völlig offen,Chance zur eigenen
Bewältigung gegeben.
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13. Schritte/Prinzipien der
Krisenintervention
Die Schritte der Krisenintervention sind dem
des Pflegeprozesses ähnlich:
°Einschätzung/Assesment
°Entscheidung und Planung der Intervention
°Intervention und „Auflösung“ der Krise
°Abschluß;Zukunftsplanung
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15. Krisen und Notfallplanung 1
°Schlagsetze; Auch im Notfall, muß der
Rahmen definiert sein, die eine
Interventionsaufgabe lösbar machen.
°Wie schwer eine Krise ist, lässt sich am
ehesten an der Veränderbarkeit von
Gefährdung während des
Betreuungskontakts erkennen.
°Kommunikation;zuhören/moderieren
°Fördern sie erzählen, konstruktive
Äußerungen. 15
16. Krisen und Notfallplanung 2
°Fokus;schützen und Neues wagen…..
°Aktives Krisenmanagement
°Krisen Sinn geben…Krisen sind
Normalität/kein Leben ohne Krisen.
°Selbst/Fremdgefährdung einschätzen
°Fehlende Erreichbarkeit kann ein Zeichen
von zunehmender Gefährdung sein.
Drohungen wörtlich nehmen!!
°Suizidalität offen machen
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17. Ein Assessment zur
Krisenintervention
°Auslöser,welche Gefahren bringt die Krise
mit sich?, wann traten die Symptome auf?
°Wie schätzt der Klient das Ereignis
ein..Themen/Erinnerungen?
°Unterstützungssysteme, und Ressourcen?
°Welche Bewältigungsstrategien hat der
Klient bereits erfolgreich angewandt?
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18. Pflegeprozess/Pflegediagnostik
°Auslösender Faktor;Wahrnehmung des
Ereignisses
Pfleged.;Veränderte Denkprozesse,
unwirksames verleugnen, Gefahr der
Gewalt gegen sich selbst, PTBS Reaktion.
°Auslösender Faktor:Situative Unterstützung
Pfleged.:Entscheidungskonflikt,beeinträcht
igte Anpassung, familiäres Coping
fehlerhaft beeinträchtigte soziale
Interaktion, Hilflosigkeit. 18
20. Beispiel Pflegediagnosen/Krise 1
°Unwirksames Coping, Störung der
Anpassungs/Problemlösungsfähigkeiten in
Bezug auf die
Situationseinschätzung/Auswahl von
Reaktionen/Unfähigkeiten Ressourcen
einzusetzen.
°Beschäftigungsdefizit, verminderter
Antrieb, mangelndes Interesse
/Engagement für die Gestaltung
von Freizeit und Erholung.
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21. Beispiel Pflegediagnosen/Krise 2
°Selbstpflegedefizit,Beeinträchtigung
folgende Aktivitäten aus bzw. zu Ende zu
führen; essen,waschen,Toilette, ankleiden
und sein äußeres pflegen.
°Angst, unsicheres vages normales Gefühl,
dessen Ursache oft schwierig zu erkennen
ist.
°Schlafstörung,Störungen die einem
Menschen Missbehagen bereiten,
das Alltagsleben stören. 21
22. Beispiel Pflegediagnosen/Krise 3
°Veränderte Denkprozesse,der Zustand
bei der kognitive Abläufe/Vorgänge
verändert erlebt werden.
°Geringes Selbstwertgefühl,negative
Selbsteinschätzung in Bezug auf sich
selbst,die direkt oder indirekt ausgedrückt
werden können.
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23. Wie könnten erste Ziele
aussehen?!
°realistische Wahrnehmung von
Bedrohlichkeit/Belastung der Krise.
°Nutzung/Entwicklung geeigneter Coping
Mechanismen zur Bewältigung einer
Krise.
°die Inanspruchnahme angemessener
Unterstützungssysteme.
- Die Verfeinerung der Pflegeziele hängt
an den Pflegediagnosen und den
Ressourcen der Klienten. 23
24. Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Haben Sie etwa noch Fragen?