1. Dr. Carsten Weerth BSc LLM (Com.) MA
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Kommunikation – Das Eisbergmodell
(Quelle:
http://unternehmerhandbuch.files.wordpress.com/2010/11/eisbergmodell.png)
Das Eisbergmodell, entwickelt von den Sozialpsychologen Ruch & Zimbaro 1974
(Stanford University), stellt ein Modell der menschlichen Persönlichkeit dar und
entstand in Anlehnung an Freuds Drei-Instanzen-Modell (Uber-Ich| Ich| Es).
In diesem Modell wird die menschliche Persönlichkeitsentwicklung mit einem
Eisberg, von dem ebenfalls nur einen Teil des Ganzen sichtbar ist, verglichen und
gliedert sich wie folgt:
1. Der bewusste Teil der menschlichen Persönlichkeit befindet sich oberhalb der
„Wasseroberflache“. → sichtbares Verhalten, Fakten (bspw. Sachinformationen,
Alter, Haarfarbe etc.) = VERSTAND
2. Der unbewusste Teil der menschlichen Persönlichkeit befindet sich unterhalb der
„Wasseroberflache“. → Ängste, Werte und unbearbeitete Konflikte sowie viele
Persönlichkeitsmerkmale = EMOTIONEN
2. Dr. Carsten Weerth BSc LLM (Com.) MA
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Wie aber hilft uns dieses Modell die menschliche „Kommunikation“ besser zu
verstehen?
Ebenso wie der „Eisberg“ ist auch die menschliche Kommunikation „zweigeteilt“,
deshalb lasst sich dieses Modell sehr leicht auf jene übertragen.
Hierzu ein kurzes Beispiel:
Person A unterhält sich mit Person B, von der sie weiß, dass diese einen eher
ruhigen, ausgeglichenen Charakter hat. Person B verhält sich auch das erste Drittel
der Unterhaltung gemäß den Erwartungen von Person A – sie ist ruhig, ausgeglich-
en, fröhlich. Plötzlich aber reagiert Person B in dem Gespräch mit Person A sehr
impulsiv, wird laut und ungeduldig, ja sogar zornig.
Welche Faktoren konnten dazu geführt haben?
Nun, zum einen kann die Reaktion von Person B auf ihren Vorerfahren basieren –
möglicherweise hat Person A plötzlich ein für Person B sensibles Thema ange-
sprochen –, zum anderen kann auch der emotionale Zustand von Person B zu dieser
Reaktion geführt haben – Streit mit dem Partner/der Familie, Stress auf der Arbeit
oder der angeschlagene Gesundheitszustand. Es lasst sich also festhalten, dass die
Faktoren, welche für Person A nicht ersichtlich sind – die unter der „Wasserober-
flache“ liegen (Emotionen) – trotzdem den Gesprächsverlauf prägen/beeinflussen.
Genau wie bei unsrem Eisberg, bei dem nur ein kleiner Teil aus dem Wasser ragt, ist
auch nur ein kleiner Teil der Kommunikation für uns ersichtlich, der Rest bleibt uns
verborgen.
Es ist also vorteilhaft, auch auf nonverbale Zeichen des Kommunikationspartners zu
achten, um nicht überrascht zu werden. Hinweis: Bewusste Botschaften äußern sich
in verbal sprachlichen, bzw. rationalen Äußerungen (Sachebene), während dem
gegenüber unbewusste Botschaften sich meist in der Körpersprache oder in Form
von Emotionen zeigen (Beziehungsebene).
3. Dr. Carsten Weerth BSc LLM (Com.) MA
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Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Eisbergmodell#mediaviewer/File:Eisbergmodell.png