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WENIGER KRISE, MEHR PROJEKTE:
TRENDS IM STILLSTANDSMANAGEMENT
Editorial



DIE KRISE GEHT,PROJEKTE KOMMEN:
FORTSCHRITT IM STILLSTAND
Alternde Anlagen, steigender Wettbewerb aus Fernost und der damit einher-
gehende Investitionsdruck führen zu strukturellen Umbrüchen im Markt für
Shutdowns & Turnarounds und in der Planung und Durchführung von Anla-
genstillständen. Dieser Insight Report beleuchtet neben Veränderungen und
Verbesserungsansätzen auch die unterschiedlichen Sichtweisen von Anlagen-
betreibern und Serviceanbietern.

Veränderte Marktbedingungen, die Verlagerung                         erhöhen? Welche anderen Mittel der Effizienz-
der Raffinerie- und Petrochemiestandorte ins                         steigerung lassen sich nutzen, um den Aspekten
Ausland und nicht zuletzt die allgemeine Wirt-                       der Wirtschaftlichkeit unter den sich verändern-
schaftskrise haben dazu geführt, dass bei der                        den Bedingungen gerecht zu werden? Es zeigt
Planung und Durchführung von Anlagenstill-                           sich, dass es einige Ansätze gibt, die Effizienz
ständen und Investitionsprojekten nach weite-                        und Wirtschaftlichkeit eines Turnarounds auch
rem Optimierungspotenzial gesucht wird. Dabei                        mit geringem Aufwand zu steigern. Ein verän-
sind die Verkürzung der Stillstandszeiten sowie                      derter Blickwinkel oder die konsequente Umset-
die Verlängerung der Laufzeiten grundsätzlich                        zung vereinfachender Maßnahmen können hier-
das Ziel. Doch durch das hohe Projektaufkom-                         bei schon deutliche Verbesserungen erzielen.
men       entstehen         komplexere          Terminpläne.         Flexible Planungsmöglichkeiten, die Verände-
Schließlich steigt durch die höhere Komplexität                      rungen im Scope durch vermehrte Projektin-
auch das Risiko. Hinzu kommt der erwartete                           tegration sowie Lösungsmöglichkeiten werden in
Anstieg des Investitionsvolumens nach der Krise                      diesem Insight Report anhand von Best Prac-
aufgrund zurückgestellter Projekte. Ist es vor                       tices und Interviews sowohl aus Sicht der Anla-
diesem Hintergrund realistisch Stillstandszeiten                     genbetreiber als auch aus Kontraktorenperspek-
weiter zu verkürzen, ohne das Risiko zu sehr zu                      tive reflektiert.




INHALTSVERZEICHNIS

Projektintegration aus Kontraktorensicht: Interview mit Dieter Greuter, BIS Chemserv .......................... 3
Höhere Flexibilität trotz steigender Komplexität?................................................................................ 5
Good Practices zur Projektintegration ............................................................................................... 6
Ist der Aufschwung nah oder schon da? ........................................................................................... 8
Herausforderungen aus Betreibersicht .............................................................................................. 9
Projektintegration aus Kontraktorensicht



Projektintegration aus Kontraktorensicht
Dieter Greuter ist bei BIS Chemserv in Linz/Österreich zuständig für die Projek-
tabwicklung Turnaround. Im Interview spricht er über die ideale Durchfüh-
rung eines Turnarounds mit Projektitegration und die zukünftige Entwicklung
des Marktes aus Kontraktorensicht.


Welche Vor- und Nachteile sehen Sie in der                    Die Realität sieht anders aus, weil die Stillstand-
Integration von Investitionsprojekten in einen                zeit kostenaufwändig ist und man immer schaut,
Turnaround?                                                   dass die Anlage so kurz wie möglich abgestellt
                                                              wird.
Der Vorteil ist sicher, dass es sich anbietet Pro-
jekte zu integrieren, wenn es einen Anlagenstill-             Was sind typische Investitionsprojekte während
stand gibt, weil dann die Struktur schon vor-                 eines Stillstandes?
handen ist. Das heißt Personal ist vor Ort, die
                                                              In der Regel sind das Anlagenerweiterungen
Anlage ist heruntergefahren, es gibt ein Frei-
                                                              und Anlagenverbesserungen, aber auch Aus-
gabescheinsystem, das ich integrieren kann, so
                                                              wechslungen von Equipment, wie zum Beispiel
dass man sehr viele Synergien nutzen kann. Der
                                                              der Austausch einer Kolonne oder eines Wärme-
Nachteil ist, dass die Abstellungen relativ kurz
                                                              tauschers mit dazugehöriger Verrohrung. Bei
sind und die Projekte immer einen kritischen
                                                              richtigen Anlagenteilen muss die Anlage nicht
Weg haben. Das kann zu Problemen führen,
                                                              stehen, weil diese parallel gebaut werden kön-
wenn man versucht ein solches Projekt unbe-
                                                              nen. Da geht es während der Abstellung nur
dingt durchzuführen.
                                                              noch um die Einbindung in die stehende Anlage.
Wie    sollte ein solches Projekt im Idealfall
                                                              Wie viel Maintenance und wie viel Projektvolu-
durchgeführt werden?
                                                              men stecken heute in einem Stillstand? Hat sich
Der Idealfall wäre, dass das Projekt terminbe-                in dieser Hinsicht in den letzten Jahren etwas
stimmend ist und der Stillstand hinzu kommt. Es               verändert?
ist aber in der Regel so, dass man einen Still-
                                                              Die Projekte sind immer mehr geworden in der
stand plant und anschließend noch versucht, die
                                                              letzten Zeit. Wir sprechen hier von den letzten
Projekte zu integrieren. Also erfolgt die Pro-
                                                              zehn Jahren. Bei jungen Anlagen wie zum Bei-
jektintegration häufig erst, wenn der Stillstand-
                                                              spiel der Total Raffinerie Mitteldeutschland, die
plan schon steht. Aber ein langfristiges Projekt
                                                              es seit 1997 gibt, ist das noch kein großes The-
sollte immer führend sein und der Stillstand
                                                              ma. Aber im Großen und Ganzen werden die
nach dem Projekt ausgerichtet werden. Das
                                                              Anlagen immer älter und der Bedarf am Aus-
wäre mal eine andere Herangehensweise.
                                                              tausch von Rohrleitungsteilen oder Apparaten
Ist dieser Plan realistisch oder sieht die Realität           immer größer. Diese Entwicklung wird sich auch
anders aus?                                                   fortsetzen.



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                        T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
Projektintegration aus Kontraktorensicht




Erkennen Sie einen Trend, dass nach der nun                  Wie wird sich das Ihrer Meinung nach in den
überstandenen Krise vermehrt Investitionspro-                nächsten fünf bis zehn Jahren entwickeln?
jekte angestoßen werden?
                                                             Das große Thema wird sein, wie lange die Anla-
Noch nicht wirklich. Ich glaube, dass das mo-                gen in Mitteleuropa noch zu halten sind, weil die
mentan alles viel zu schnell geht. Wir bewegen               Ausgliederung nach Fernost oder in den Mittle-
uns gerade steil nach oben, aber in der Regel                ren Osten im Raum steht. Das betrifft vor allem
geht es anschließend auch wieder steil nach                  Anlagen, die schon älter sind und bei denen sich
unten. Das natürliche Wachstum ist im Moment                 die Frage stellt, ob dort noch umfassende Inves-
in Hinsicht auf neue Investitionen nach der Krise            titionen getätigt werden sollten oder ob die
nicht gegeben. Man merkt, dass jetzt wieder                  Anlage aufgegeben wird. Ich glaube daher, dass
genug Arbeit vorhanden ist und auch einiges                  das Investitionsvolumen in Mitteleuropa abneh-
aufgeholt werden muss. Aber ob das so weiter                 men wird, weil Anlagen still gelegt werden. Die
geht, wenn alles aufgeholt ist, kann man noch                Investitionen und Projekte werden sich      nach
nicht sagen. Wir bemerken bisher noch keinen                 Osten verlagern.
Anstieg von Investitionsprojekten.




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                       T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
Flexibilität und Komplexität



Höhere Flexibilität trotz steigender Komplexität?
Terminpläne für einen Stillstand sollen flexibel gehalten werden, um auf uner-
wartete Ereignisse angemessen reagieren zu können. Wie lässt sich die Flexibi-
lität aber mit der steigenden Planungskomplexität durch die Einbindung meh-
rerer Projekte vereinbaren?

Stillstandsplaner tappen häufig in die Komplexi-              beiten detailierte Terminpläne erstellt und in
tätsfalle. Längere Laufzeiten, steigender Kos-                einem groben und somit übersichtlichen Ma-
tendruck sowie die in den relativ alten Anlagen               nagementplan zusammengefasst. Die Anwend-
in Europa erforderlichen Investitionen machen                 barkeit in einem Terminplan wird durch ein
die Termin- und Projektpläne für anstehende                   ausgereiftes        und      konsequent    angewandtes
Turnarounds immer komplexer. Die Fragen, die                  Rückmeldesystem gewährleistet. Dabei werden
sich hier stellen sind: Muss noch mehr geplant                zwar Start- und Endpunkt der Arbeiten genau
werden, um alle Arbeiten im Plan
zu erfassen und zu koordinieren
oder ist eine grobe Planung, die
eine gewisse Flexibilität erhält,
besser? Ist ein TAR-Team noch
sinnvoll oder ist es bei hohem
Aufkommen von Investitonspro-
jekten besser, die Hoheit für die
Stillstandsplanung   einem      Pro-
jektteam zu übergeben?

Es gibt mittlerweile viele Ansät-
ze, die einen Turnaround kostengünstiger und                  definiert, der weitere Ablauf wird jedoch dyna-

schneller machen können. Neben Ersatzprüfun-                  misch gehalten. Gibt es Schwächen im Rück-

gen    haben     sich     vor       allem       Online-       meldesystem entstehen schnell Fehler im Ter-

Freigabesysteme bewährt. Diese Systeme hel-                   minplan und dieser wird unbrauchbar. An dieser

fen, die Übersichtlichkeit eines TARs zu verbes-              Stelle ist Konsequenz daher ein absolutes Muss.

sern und Fehler zu vermeiden – eine fundierte                 Ob bei der Konzeptionierung des Stillstandes

Termin- und Projektplanung lässt sich jedoch                  jedoch die Instandhaltung oder ein Projekt füh-

auch weiterhin nur durch ein erfahrenes Pla-                  rend ist, muss im Einzelfall entschieden werden

nungsteam realisieren. Dabei ist es selbstver-                und sollte davon abhänging sein, für welche

ständlich, auch anfallende Investitionsprojekte               Arbeiten der größere Planungsbedarf besteht.

im Terminplan abzubilden. Um die Komplexität                  Das Planungsteam muss dann entscheiden, für

zu verringern, kann ein Terminplan mit ver-                   welche Vorgänge eine hundertprozentige Kon-

schiedenen Ebenen angewendet werden. Auf                      trolle aller Arbeiten notwendig ist und wo ein

verschiedene Zeithorizonte bezogen werden auf                 flexibles Konzept mit Entscheidungsfreiraum für

unterschiedlich komplexen Ebenen für alle Ar-                 die         Beteiligten            zweckmäßiger    ist.

                                                   Good Practices




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                        T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
Good Practices zur Projektintegration
Verschiedene Aufgaben erfodern verschiedene Vorgehensweisen und Planun-
gen. Aber warum das Rad neu erfinden? Was sich an einer Stelle bewährt hat,
kann auch in anderen Unternehmen funktionieren.

Üblicherweise werden anstehende Projekte in                     gestellt und geprüft werden muss.
den Terminplan des Stillstandes integriert. Stei-
gende Projektvolumina führen jedoch aktuell zu
der Überlegung, eher den Stillstand in den Pro-
jektplan zu integrierern. Die Total Raffinerie
Mitteldeutschland hat beispielsweise die Planung
und Kontrolle von Projekten zur zentralen Füh-
rungsaufgabe erklärt. In der Vergangenheit
machten       dort   Instandhaltungsarbeiten          zwei
Drittel aller Arbeiten während des Stillstandes
aus, während ein Drittel auf Investitionsprojekte               Um die Stillstandszeit insgesamt zu optimieren,

entfiel. Daher lag es für die Betreiber der Anlage              wird dabei sogar eine Laufzeitverringerung be-

nahe, die Planung dieser Arbeiten zusammen zu                   stimmter Apparate in Erwägung gezogen. Bei

legen. Umgesetzt wurde das ganz praktisch: Der                  anderen Apparaten wird diese nach Möglichkeit

Projektleiter für Instandhaltung und der Projekt-               verlängert. So können Anlagen, die ursprünglich

leiter für Investitionen arbeiten nun in einem                  unterschiedliche Prüfzeiten hatten, in einem

Büro zusammen. So werden kurze Wege und                         Stillstand geprüft werden. Sowohl durch die

direkte Kommunikation auf einfachste Weise                      geringere Anzahl der Abstellungen als auch

garantiert.                                                     durch die Einsparung von An- und Abfahrzeiten

Für die Zusammenführung von Großstillständen                    verkürzt sich somit die Gesamtstillstandszeit

und Investitionen werden weiterhin eigene                       eines Prüfzyklus.

Rahmenvertragskontraktoren            gefunden,         die
                                                                Die BASF in Ludwigshafen geht momentan dazu
unabhängig von den Kontraktoren für Routine-
                                                                über, ihre TAR-Kompetenzen global zu organi-
Instandhaltungsmaßnahmen sind. Damit kann
                                                                sieren. Die standortübergreifende Organisation
gewährleistet werden, dass die Instandhaltung
                                                                von Stillständen ermöglicht es, Best Practices
durch den wachsenden Projekt-Scope nicht
                                                                intern zu ermitteln und so die Komplexität von
gefährdet wird.
                                                                Instandhaltung und Investitionsprojekten durch
                                                                Standardisierung in Termin- und Scopeplanung
Um den Scope insgesamt zu verkleinern, wer-
                                                                zu verringern. Auch wurde hier erstmals der
den bei Wacker Chemie am Standort Burghau-
                                                                betriebliche Leiter für Instandhaltungsaufgaben
sen nicht mehr alle Apparate zur gleichen Zeit
                                                                vom Tagesgeschäft freigestellt, um alle Arbeiten
geprüft. In Zusammenarbeit mit dem TÜV wird
                                                                während des Stillstandes betreuen zu können.
dort untersucht, wie häufig welche Anlage ab-
                                                                Eine fehleranfällige Doppelbelastung findet also
                                                                nicht                        mehr         statt.




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                          T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
Research & Studies



Marktstudie Westeuropa
Technische Dienstleistungen für Turnarounds in
petrochemischen Anlagen


Die Raffinerie- und Petrochemielandschaft in Westeuropa gerät                           Fakten zur Studie
momentan unter Druck durch den wachsenden Wettbewerb der
neuen Märkte, der Kosten und Effizienz zunehmend zu kritischen
Erfolgsfaktoren macht. Turnarounds als großer Kostenfaktor kön-                              173 Anlagen
                                                                                             461 Technische Dienstleister
nen dabei zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden.
                                                                                             143 Interviews
Das Management und die effiziente Durchführung von                                           25 Experten (befragt in einer Del-
Turnarounds mit dem Ziel, die Stillstandszeit zu verkürzen, ist da-                          phi-Befragung)
her für Anlagenbetreiber extrem wichtig.                                                     101 Abbildungen
                                                                                             23 Tabellen
Der Erfolg solcher Projekte hängt zu einem großen Teil vom Ma-
nagement und der Kompetenz externer technischer Dienstleister
ab. Allerdings müssen sich die Anbieter technischer Dienstleistungen mit der Verringerung von
Stillstandszeiten und –Kosten, längeren Turnaroundzyklen und der Notwendigkeit, mehr zusätzliche
Projekte zu realisieren, auseinander setzen.

Diese Studie gibt Ihnen einen Überblick über den gesamten Turnaround-Markt in Westeuropa sowie
detaillierte Informationen zu:

    gesetzlichen Rahmenbedingungen

    Geschäfts- und Organisationsmo-
    dellen

    Dienstleistungen und speziellen
    Gewerken für Turnarounds

    Trends und zukünftige Entwicklun-
    gen

    Strategien für das TAR-Geschäft



Die Studie ist damit eine nützliche Informa-
tionsquelle, um die Beschaffungsflexibilität
zu verbessern, internationale Partner zu
identifizieren und neue Möglichkeiten zur
Geschäftsentwicklung zu erkennen.



Weitere Informationen zu dieser Studie
finden Sie auf:

www.tacook.de




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                       T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
Entwicklung nach der Krise



Ist der Aufschwung nah oder schon da?
„Die Krise ist überwunden.“ Dieser Satz ist allgegenwärtig. Doch welche Ver-
änderungen sind wirklich zu spüren? Werden mehr Investitionen getätigt?

„Es kommt ein Projekttsunami auf uns zu.“ Die-               ropa nicht nur der Aufbau einer neuen Anlage
se Aussage eines Anlagenbetreibers lässt erken-              als Investition zu sehen, denn auch in den Ab-
nen, dass in Anlagen bis 2016 mit riesigen In-               bau und die fachgerechte Entsorgung der alten
vestitionen aufgrund des Catch Up-Effektes                   Anlagen muss viel Geld investiert werden. Neue-
nach der Krise gerechnet wird. Was zunächst                  re Anlagen im europäischen Raum müssen sich
nach einer Entspannung für den deutschen und                 mit diesen Überlegungen noch nicht beschäfti-
europäischen Markt klingt, wird jedoch dadurch               gen. Axel Koberstein, Fachbereichsleiter Techni-
relativiert, dass geplante Investitionen vor allem           sche Projekte bei der erst seit 1997 bestehen-
in Asien, in Fernost und im Mittleren Osten ge-              den Total Raffinerie Mitteldeutschland sagt: „Wir
                                                             hatten keine Krise.“ In dieser Anlage sind daher
                                                             weder Investitionsprojekte aufgelaufen, noch
                                                             musste bisher über umfangreichere Investitio-
                                                             nen für den Ersatz großer Anlagenteile nachge-
                                                             dacht werden. „Wir haben den Vorteil ziemlich
                                                             modern ausgerüstet zu sein und können so auf
                                                             die Qualitätsansprüche, die der Markt hinsicht-
                                                             lich Bio, Schwefel und ähnlichem stellt, vollstän-
                                                             dig reagieren. Das, was wir momentan an In-
                                                             vestitionen tätigen, sind Energieverbesserun-
                                                             gen, Energieeffektivierungen und Maßnahmen,
                                                             um Nischenprodukte herzustellen“, so Kober-

tätigt werden sollen. Zwar gibt es auch in                   stein. Insgesamt scheinen Investitionen zwar

Deutschland Investitionspläne, diese sind jedoch             auf der Seite der Anlagenbetreiber geplant zu

vom Umfang kaum vergleichbar mit den asiati-                 werden. Kontraktoren und Dienstleister spüren

schen Vorhaben. Aufgrund des Alters vieler                   von einem wachsenden Auftragsvolumen jedoch

europäischer Anlagen wird sich in Zukunft die                noch wenig. Ob und wann also die geplanten

Frage stellen, ob diese in Hinblick auf die erfor-           Projekte umgesetzt werden und ob der deut-

derlich werdenden Investitionen noch rentabel                sche und der europäische Markt den Auf-

betrieben werden können. Allerdings ist in Eu-               schwung spüren werden, bleibt abzuwarten.




                                                           8
                       T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
Projektintegration aus Betreibersicht



Herausforderungen aus Betreibersicht
Wie stehen Anlagenbetreiber zur Integration von Investitionsprojekten in einen
Turnaround? Welche Vor- und Nachteile bestehen für sie?


Anlagenbetreiber unterscheiden bei Investiti-                erhöhte Komplexität des Stillstands, stellt die
onsprojekte zwischen Kapazitätserweiterungs-                 Anlagenbetreiber vor Herausforderungen. Hinzu
projekten und Reliability-Projekten, von denen               kommt, dass vor allem bei großen Projekten die
letztere dazu dienen eine Anlage besser verfüg-              Integration in einen Turnaround häufig eine
bar zu machen. Hinsichtlich der Integration                  andere Kontraktorenstrategie erfordert, denn
dieser Projekte in einen Turnaround gibt es                  nur wenige Kontraktoren können sowohl große
jedoch keinen Unterschied: Da für jeden Anla-                Turnarounds als auch umfangreiche Investiti-
genbetreiber als höchste Priorität gilt, dass sich           onsprojekte durchführen. Aufgrund der ver-
die Anlage mit möglichst wenig Unterbrechun-                 schiedenen Anforderungen und Arbeitsschwer-
gen in Betrieb befindet, werden Projekte jegli-              punkte       empfehlen         Anlagenbetreiber,      große
cher Art nach Möglichkeit in einen Turnaround                Projekte an verschiedene Kontraktoren zu ver-
integriert, um hohe Deckunsbeitragsverluste zu               geben, auch wenn dadurch der organisatorische
vermeiden. Diese entstehen vor allem durch die               Aufwand steigt.

                                                                                                Vor allem die Integra-
                                                                                                tion von Instandhal-
                                                                                                tungsarbeiten       und
                                                                                                Projekten in die Ar-
                                                                                                beitspakete erschwert
                                                                                                den    gesamten      Ar-
                                                                                                beitsprozess im Rah-
                                                                                                men des Stillstandes.
                                                                                                So entsteht ein höhe-
                                                                                                rer Bedarf an Arbeits-
                                                                                                kräften in der Betrei-
                                                                                                berorganisation,     der
                                                                                                Logistik   und     Infra-
langen An- und Abfahrzeiten der Anlagen, die
                                                             struktur und die Stillstandsdauer insgesamt
zum   Beispiel   bei   Synthesegasanlagen           und
                                                             verlängert sich. Projekte, die auch während des
Steamcrackern mehr als ein Drittel der gesam-
                                                             Betriebes der Anlage durchgeführt werden kön-
ten Stillstandszeit ausmachen können, sowie
                                                             nen, werden in der Regel nicht in einen Still-
durch den Verlust an Produkten, die aus der
                                                             stand integriert. Dies funktioniert jedoch nur
Anlage entfernt und entsorgt werden müssen.
                                                             selten, da die meisten Projekte an einer be-
Neben den genannten wirtschaftlichen Vorteilen               stimmten Schnittstelle mit dem Produktionspro-
entstehen durch die Projektintegration jedoch                zess in Verbindung stehen und in diesen eingrei-
auch entscheidende Nachteile: Vor allem die                  fen. Unter der Voraussetzung, dass kein wirt-



                                                           9
                       T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
schaftlicher Druck zur sofortigen Umsetzung                   Die Krise scheint sich auch bei den Anlagenbe-
besteht, wird dann häufig die Möglichkeit ge-                 teibern abzuschwächen, das Investitionsvolu-
nutzt, das Projekt so weit wie möglich außerhalb              men steigt wieder an. Dieser Catch Up-Effekt
des Stillstandes durchzuführen und dieses im                  der in den vergangenen Jahren zurückgestellten
nächsten geplanten Stillstand in den Prozess zu               Projekte stellt die Betreiber vor neue Herausfor-
integrieren.                                                  derungen: Da das Core-Engineering auch für
                                                              Projekte im Ausland von Deutschland aus
Je nach Projekt kann der finanzielle Anteil der
                                                              durchgeführt wird, stehen Unternehmen nun
Investition an einem Turnaround sehr unter-
                                                              vor der Herausfoderung ihre Kernressourcen im
schiedlich sein. Zum Beispiel sind geplante Ka-
                                                              Inland entweder intern oder durch externe In-
pazitätserweiterungen wie der Aufbau neuer
                                                              genieurfirmen zu stärken. Dies erfodert vor
Kolonnen oder Turbinen so kostenaufwändig,
                                                              allem in Hinblick auf den krisenbedingten Per-
dass der finanzielle Aufwand der Projektes den
                                                              sonalabbau nun einen hohen Aufwand in der
des restlichen Stillstandes übersteigt.
                                                              Personalbeschaffung und der Nutzung externer
                                                              Kompetenzen.




                                                           10
                        T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
Research & Studies




T.A. COOK RESEARCH & STUDIES
Wir schaffen Entscheidungsgrundlagen


Weitere aktuelle Multi-Client-Studien rund                        Zukunft der Instandhal-
um Asset Performance Management                                   tung in der Utility-
                                                                  Industrie


    Methoden der Terminplanung für
    Turnarounds/Shutdowns

    Technische Dienstleistungen für
    Turnarounds in Petrochemischen
    Anlagen D-A-CH

    RFID BEST PRACTICE | Einsatz von
    RFID in der Instandhaltung

    Offshore Wind Farm Operations &
    Maintenance

    Technical services for Turnarounds in
    petrochemical plants Western Europe

    Marktliberalisierung Strom und Gas -
    Konsequenzen für Technische Services



Exklusive Erhebungen als Grundlage für Ihre Entscheidungen

Kunden mit individuellen und wettbewerbsbezogenen Fragestellungen bietet T.A. Cook Research &
Studies die Möglichkeit, diese über eine Auftragsstudie (Single-Client-Studie) zu beantworten.
Durch Auftragsstudien eröffnen wir Ihnen die Möglichkeit, Inhalte und Umfang einer Studie zielge-
richtet auf ihre unternehmensspezifischen Bedürfnisse zuzuschneiden. Unser Team unterbreitet
Ihnen auf Basis eines abgestimmten Scopes gerne unverbindlich ein Projektangebot.



T.A. Cook Research & Studies

Leipziger Platz 2 | 10117 Berlin
Telefon (030) 88 43 07-0 | Telefax (030) 88 43 07-30
Mateus Siwek | Mail: m.siwek@tacook.com

Der Bereich Research & Studies beschäftigt sich mit detaillierten Markt- und Unternehmensanalysen
im Umfeld von Asset Performance Management. Der Fokus des Teams liegt in der systematischen
Aufbereitung und Beantwortung aktueller Marktanforderungen sowie zu erwartender Entwicklun-
gen und deren Konsequenzen für die Marktteilnehmer. Neben den jeweiligen Themenstudien erar-
beiten wir Trendberichte und pflegen spezifische Knowledge-Datenbanken, welche im Rahmen
individueller Auftragsstudien genutzt werden können.


                                                         11
                      T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
Autorin: Nina Wolfs


                                                        Nina Wolfs ist als Research Consultant bei T.A. Cook für die Erstel-
                                                        lung von Marktstudien und -analysen im Bereich Asset Performance
                                                        Management verantwortlich. Zuvor war sie bei anderen Marktfor-
                                                        schungsunternehmen tätig und wirkte an diversen Studien mit.




Kontakt
E-Mail: n.wolfs@tacook.com
Tel.:   +49 (0)30 88 43 07-0




Interview:
Greuter, Dieter. BIS Chemserv. Interview am 27.01.2011




 Insight Report ist ein Service von T.A. Cook Research & Studies

 Wenn Sie Fragen oder Anregungen zu diesem oder zukünftigen Insight Reports haben, freuen wir uns auf ihren Anruf
 oder ihre Mail:
 T.A. Cook Consultants | Leipziger Platz 2 | 10117 Berlin | Fon (030) 88 43 07-0 | Mail: service@tacook.com

 T.A. Cook ist eine auf Asset Performance Management spezialisierte Managementberatung mit Büros in Berlin, Birmingham, Houston,
 London, Raleigh und Rio de Janeiro. Kernkompetenz des Beratungsunternehmens ist die nachhaltige Implementierung von Asset,
 Service und Operations Excellence. Als Change-Management-Spezialist setzt das Beratungshaus messbare Produktivitäts- und Wertstei-
 gerung um. T.A. Cook bietet hierzu umfangreiche Dienstleistungen an, die alle Managementprozesse – von der Strategie über die
 Führung bis zur Organisation – nachhaltig auf Effektivität und Effizienz ausrichten. Die T.A. Cook Academy ist darüber hinaus führender
 Tagungsveranstalter für internationale Konferenzen und Seminare zum Asset Performance Management. Dazu zählen jährliche Summits
 wie die MainDays sowie Events zu Shutdown & Turnaround oder Capex Management. Kunden von T.A. Cook sind anlagenintensive
 Unternehmen der Prozess- und Utility-Industrie sowie deren Infrastruktur-Dienstleister. Hierzu zählen Unternehmen der Branchen Erdöl,
 Chemie, Kunststoff, Pharma, Bergbau, Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie Gas-, Wasser- und Stromversorger. Weitere Infor-
 mationen finden Sie unter www.tacook.com

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Weniger Krise – mehr Projekte: Trends im Stillstandsmanagement

  • 1. WENIGER KRISE, MEHR PROJEKTE: TRENDS IM STILLSTANDSMANAGEMENT
  • 2. Editorial DIE KRISE GEHT,PROJEKTE KOMMEN: FORTSCHRITT IM STILLSTAND Alternde Anlagen, steigender Wettbewerb aus Fernost und der damit einher- gehende Investitionsdruck führen zu strukturellen Umbrüchen im Markt für Shutdowns & Turnarounds und in der Planung und Durchführung von Anla- genstillständen. Dieser Insight Report beleuchtet neben Veränderungen und Verbesserungsansätzen auch die unterschiedlichen Sichtweisen von Anlagen- betreibern und Serviceanbietern. Veränderte Marktbedingungen, die Verlagerung erhöhen? Welche anderen Mittel der Effizienz- der Raffinerie- und Petrochemiestandorte ins steigerung lassen sich nutzen, um den Aspekten Ausland und nicht zuletzt die allgemeine Wirt- der Wirtschaftlichkeit unter den sich verändern- schaftskrise haben dazu geführt, dass bei der den Bedingungen gerecht zu werden? Es zeigt Planung und Durchführung von Anlagenstill- sich, dass es einige Ansätze gibt, die Effizienz ständen und Investitionsprojekten nach weite- und Wirtschaftlichkeit eines Turnarounds auch rem Optimierungspotenzial gesucht wird. Dabei mit geringem Aufwand zu steigern. Ein verän- sind die Verkürzung der Stillstandszeiten sowie derter Blickwinkel oder die konsequente Umset- die Verlängerung der Laufzeiten grundsätzlich zung vereinfachender Maßnahmen können hier- das Ziel. Doch durch das hohe Projektaufkom- bei schon deutliche Verbesserungen erzielen. men entstehen komplexere Terminpläne. Flexible Planungsmöglichkeiten, die Verände- Schließlich steigt durch die höhere Komplexität rungen im Scope durch vermehrte Projektin- auch das Risiko. Hinzu kommt der erwartete tegration sowie Lösungsmöglichkeiten werden in Anstieg des Investitionsvolumens nach der Krise diesem Insight Report anhand von Best Prac- aufgrund zurückgestellter Projekte. Ist es vor tices und Interviews sowohl aus Sicht der Anla- diesem Hintergrund realistisch Stillstandszeiten genbetreiber als auch aus Kontraktorenperspek- weiter zu verkürzen, ohne das Risiko zu sehr zu tive reflektiert. INHALTSVERZEICHNIS Projektintegration aus Kontraktorensicht: Interview mit Dieter Greuter, BIS Chemserv .......................... 3 Höhere Flexibilität trotz steigender Komplexität?................................................................................ 5 Good Practices zur Projektintegration ............................................................................................... 6 Ist der Aufschwung nah oder schon da? ........................................................................................... 8 Herausforderungen aus Betreibersicht .............................................................................................. 9
  • 3. Projektintegration aus Kontraktorensicht Projektintegration aus Kontraktorensicht Dieter Greuter ist bei BIS Chemserv in Linz/Österreich zuständig für die Projek- tabwicklung Turnaround. Im Interview spricht er über die ideale Durchfüh- rung eines Turnarounds mit Projektitegration und die zukünftige Entwicklung des Marktes aus Kontraktorensicht. Welche Vor- und Nachteile sehen Sie in der Die Realität sieht anders aus, weil die Stillstand- Integration von Investitionsprojekten in einen zeit kostenaufwändig ist und man immer schaut, Turnaround? dass die Anlage so kurz wie möglich abgestellt wird. Der Vorteil ist sicher, dass es sich anbietet Pro- jekte zu integrieren, wenn es einen Anlagenstill- Was sind typische Investitionsprojekte während stand gibt, weil dann die Struktur schon vor- eines Stillstandes? handen ist. Das heißt Personal ist vor Ort, die In der Regel sind das Anlagenerweiterungen Anlage ist heruntergefahren, es gibt ein Frei- und Anlagenverbesserungen, aber auch Aus- gabescheinsystem, das ich integrieren kann, so wechslungen von Equipment, wie zum Beispiel dass man sehr viele Synergien nutzen kann. Der der Austausch einer Kolonne oder eines Wärme- Nachteil ist, dass die Abstellungen relativ kurz tauschers mit dazugehöriger Verrohrung. Bei sind und die Projekte immer einen kritischen richtigen Anlagenteilen muss die Anlage nicht Weg haben. Das kann zu Problemen führen, stehen, weil diese parallel gebaut werden kön- wenn man versucht ein solches Projekt unbe- nen. Da geht es während der Abstellung nur dingt durchzuführen. noch um die Einbindung in die stehende Anlage. Wie sollte ein solches Projekt im Idealfall Wie viel Maintenance und wie viel Projektvolu- durchgeführt werden? men stecken heute in einem Stillstand? Hat sich Der Idealfall wäre, dass das Projekt terminbe- in dieser Hinsicht in den letzten Jahren etwas stimmend ist und der Stillstand hinzu kommt. Es verändert? ist aber in der Regel so, dass man einen Still- Die Projekte sind immer mehr geworden in der stand plant und anschließend noch versucht, die letzten Zeit. Wir sprechen hier von den letzten Projekte zu integrieren. Also erfolgt die Pro- zehn Jahren. Bei jungen Anlagen wie zum Bei- jektintegration häufig erst, wenn der Stillstand- spiel der Total Raffinerie Mitteldeutschland, die plan schon steht. Aber ein langfristiges Projekt es seit 1997 gibt, ist das noch kein großes The- sollte immer führend sein und der Stillstand ma. Aber im Großen und Ganzen werden die nach dem Projekt ausgerichtet werden. Das Anlagen immer älter und der Bedarf am Aus- wäre mal eine andere Herangehensweise. tausch von Rohrleitungsteilen oder Apparaten Ist dieser Plan realistisch oder sieht die Realität immer größer. Diese Entwicklung wird sich auch anders aus? fortsetzen. 3 T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
  • 4. Projektintegration aus Kontraktorensicht Erkennen Sie einen Trend, dass nach der nun Wie wird sich das Ihrer Meinung nach in den überstandenen Krise vermehrt Investitionspro- nächsten fünf bis zehn Jahren entwickeln? jekte angestoßen werden? Das große Thema wird sein, wie lange die Anla- Noch nicht wirklich. Ich glaube, dass das mo- gen in Mitteleuropa noch zu halten sind, weil die mentan alles viel zu schnell geht. Wir bewegen Ausgliederung nach Fernost oder in den Mittle- uns gerade steil nach oben, aber in der Regel ren Osten im Raum steht. Das betrifft vor allem geht es anschließend auch wieder steil nach Anlagen, die schon älter sind und bei denen sich unten. Das natürliche Wachstum ist im Moment die Frage stellt, ob dort noch umfassende Inves- in Hinsicht auf neue Investitionen nach der Krise titionen getätigt werden sollten oder ob die nicht gegeben. Man merkt, dass jetzt wieder Anlage aufgegeben wird. Ich glaube daher, dass genug Arbeit vorhanden ist und auch einiges das Investitionsvolumen in Mitteleuropa abneh- aufgeholt werden muss. Aber ob das so weiter men wird, weil Anlagen still gelegt werden. Die geht, wenn alles aufgeholt ist, kann man noch Investitionen und Projekte werden sich nach nicht sagen. Wir bemerken bisher noch keinen Osten verlagern. Anstieg von Investitionsprojekten. 4 T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
  • 5. Flexibilität und Komplexität Höhere Flexibilität trotz steigender Komplexität? Terminpläne für einen Stillstand sollen flexibel gehalten werden, um auf uner- wartete Ereignisse angemessen reagieren zu können. Wie lässt sich die Flexibi- lität aber mit der steigenden Planungskomplexität durch die Einbindung meh- rerer Projekte vereinbaren? Stillstandsplaner tappen häufig in die Komplexi- beiten detailierte Terminpläne erstellt und in tätsfalle. Längere Laufzeiten, steigender Kos- einem groben und somit übersichtlichen Ma- tendruck sowie die in den relativ alten Anlagen nagementplan zusammengefasst. Die Anwend- in Europa erforderlichen Investitionen machen barkeit in einem Terminplan wird durch ein die Termin- und Projektpläne für anstehende ausgereiftes und konsequent angewandtes Turnarounds immer komplexer. Die Fragen, die Rückmeldesystem gewährleistet. Dabei werden sich hier stellen sind: Muss noch mehr geplant zwar Start- und Endpunkt der Arbeiten genau werden, um alle Arbeiten im Plan zu erfassen und zu koordinieren oder ist eine grobe Planung, die eine gewisse Flexibilität erhält, besser? Ist ein TAR-Team noch sinnvoll oder ist es bei hohem Aufkommen von Investitonspro- jekten besser, die Hoheit für die Stillstandsplanung einem Pro- jektteam zu übergeben? Es gibt mittlerweile viele Ansät- ze, die einen Turnaround kostengünstiger und definiert, der weitere Ablauf wird jedoch dyna- schneller machen können. Neben Ersatzprüfun- misch gehalten. Gibt es Schwächen im Rück- gen haben sich vor allem Online- meldesystem entstehen schnell Fehler im Ter- Freigabesysteme bewährt. Diese Systeme hel- minplan und dieser wird unbrauchbar. An dieser fen, die Übersichtlichkeit eines TARs zu verbes- Stelle ist Konsequenz daher ein absolutes Muss. sern und Fehler zu vermeiden – eine fundierte Ob bei der Konzeptionierung des Stillstandes Termin- und Projektplanung lässt sich jedoch jedoch die Instandhaltung oder ein Projekt füh- auch weiterhin nur durch ein erfahrenes Pla- rend ist, muss im Einzelfall entschieden werden nungsteam realisieren. Dabei ist es selbstver- und sollte davon abhänging sein, für welche ständlich, auch anfallende Investitionsprojekte Arbeiten der größere Planungsbedarf besteht. im Terminplan abzubilden. Um die Komplexität Das Planungsteam muss dann entscheiden, für zu verringern, kann ein Terminplan mit ver- welche Vorgänge eine hundertprozentige Kon- schiedenen Ebenen angewendet werden. Auf trolle aller Arbeiten notwendig ist und wo ein verschiedene Zeithorizonte bezogen werden auf flexibles Konzept mit Entscheidungsfreiraum für unterschiedlich komplexen Ebenen für alle Ar- die Beteiligten zweckmäßiger ist. Good Practices 5 T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
  • 6. Good Practices zur Projektintegration Verschiedene Aufgaben erfodern verschiedene Vorgehensweisen und Planun- gen. Aber warum das Rad neu erfinden? Was sich an einer Stelle bewährt hat, kann auch in anderen Unternehmen funktionieren. Üblicherweise werden anstehende Projekte in gestellt und geprüft werden muss. den Terminplan des Stillstandes integriert. Stei- gende Projektvolumina führen jedoch aktuell zu der Überlegung, eher den Stillstand in den Pro- jektplan zu integrierern. Die Total Raffinerie Mitteldeutschland hat beispielsweise die Planung und Kontrolle von Projekten zur zentralen Füh- rungsaufgabe erklärt. In der Vergangenheit machten dort Instandhaltungsarbeiten zwei Drittel aller Arbeiten während des Stillstandes aus, während ein Drittel auf Investitionsprojekte Um die Stillstandszeit insgesamt zu optimieren, entfiel. Daher lag es für die Betreiber der Anlage wird dabei sogar eine Laufzeitverringerung be- nahe, die Planung dieser Arbeiten zusammen zu stimmter Apparate in Erwägung gezogen. Bei legen. Umgesetzt wurde das ganz praktisch: Der anderen Apparaten wird diese nach Möglichkeit Projektleiter für Instandhaltung und der Projekt- verlängert. So können Anlagen, die ursprünglich leiter für Investitionen arbeiten nun in einem unterschiedliche Prüfzeiten hatten, in einem Büro zusammen. So werden kurze Wege und Stillstand geprüft werden. Sowohl durch die direkte Kommunikation auf einfachste Weise geringere Anzahl der Abstellungen als auch garantiert. durch die Einsparung von An- und Abfahrzeiten Für die Zusammenführung von Großstillständen verkürzt sich somit die Gesamtstillstandszeit und Investitionen werden weiterhin eigene eines Prüfzyklus. Rahmenvertragskontraktoren gefunden, die Die BASF in Ludwigshafen geht momentan dazu unabhängig von den Kontraktoren für Routine- über, ihre TAR-Kompetenzen global zu organi- Instandhaltungsmaßnahmen sind. Damit kann sieren. Die standortübergreifende Organisation gewährleistet werden, dass die Instandhaltung von Stillständen ermöglicht es, Best Practices durch den wachsenden Projekt-Scope nicht intern zu ermitteln und so die Komplexität von gefährdet wird. Instandhaltung und Investitionsprojekten durch Standardisierung in Termin- und Scopeplanung Um den Scope insgesamt zu verkleinern, wer- zu verringern. Auch wurde hier erstmals der den bei Wacker Chemie am Standort Burghau- betriebliche Leiter für Instandhaltungsaufgaben sen nicht mehr alle Apparate zur gleichen Zeit vom Tagesgeschäft freigestellt, um alle Arbeiten geprüft. In Zusammenarbeit mit dem TÜV wird während des Stillstandes betreuen zu können. dort untersucht, wie häufig welche Anlage ab- Eine fehleranfällige Doppelbelastung findet also nicht mehr statt. 6 T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
  • 7. Research & Studies Marktstudie Westeuropa Technische Dienstleistungen für Turnarounds in petrochemischen Anlagen Die Raffinerie- und Petrochemielandschaft in Westeuropa gerät Fakten zur Studie momentan unter Druck durch den wachsenden Wettbewerb der neuen Märkte, der Kosten und Effizienz zunehmend zu kritischen Erfolgsfaktoren macht. Turnarounds als großer Kostenfaktor kön- 173 Anlagen 461 Technische Dienstleister nen dabei zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden. 143 Interviews Das Management und die effiziente Durchführung von 25 Experten (befragt in einer Del- Turnarounds mit dem Ziel, die Stillstandszeit zu verkürzen, ist da- phi-Befragung) her für Anlagenbetreiber extrem wichtig. 101 Abbildungen 23 Tabellen Der Erfolg solcher Projekte hängt zu einem großen Teil vom Ma- nagement und der Kompetenz externer technischer Dienstleister ab. Allerdings müssen sich die Anbieter technischer Dienstleistungen mit der Verringerung von Stillstandszeiten und –Kosten, längeren Turnaroundzyklen und der Notwendigkeit, mehr zusätzliche Projekte zu realisieren, auseinander setzen. Diese Studie gibt Ihnen einen Überblick über den gesamten Turnaround-Markt in Westeuropa sowie detaillierte Informationen zu: gesetzlichen Rahmenbedingungen Geschäfts- und Organisationsmo- dellen Dienstleistungen und speziellen Gewerken für Turnarounds Trends und zukünftige Entwicklun- gen Strategien für das TAR-Geschäft Die Studie ist damit eine nützliche Informa- tionsquelle, um die Beschaffungsflexibilität zu verbessern, internationale Partner zu identifizieren und neue Möglichkeiten zur Geschäftsentwicklung zu erkennen. Weitere Informationen zu dieser Studie finden Sie auf: www.tacook.de 7 T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
  • 8. Entwicklung nach der Krise Ist der Aufschwung nah oder schon da? „Die Krise ist überwunden.“ Dieser Satz ist allgegenwärtig. Doch welche Ver- änderungen sind wirklich zu spüren? Werden mehr Investitionen getätigt? „Es kommt ein Projekttsunami auf uns zu.“ Die- ropa nicht nur der Aufbau einer neuen Anlage se Aussage eines Anlagenbetreibers lässt erken- als Investition zu sehen, denn auch in den Ab- nen, dass in Anlagen bis 2016 mit riesigen In- bau und die fachgerechte Entsorgung der alten vestitionen aufgrund des Catch Up-Effektes Anlagen muss viel Geld investiert werden. Neue- nach der Krise gerechnet wird. Was zunächst re Anlagen im europäischen Raum müssen sich nach einer Entspannung für den deutschen und mit diesen Überlegungen noch nicht beschäfti- europäischen Markt klingt, wird jedoch dadurch gen. Axel Koberstein, Fachbereichsleiter Techni- relativiert, dass geplante Investitionen vor allem sche Projekte bei der erst seit 1997 bestehen- in Asien, in Fernost und im Mittleren Osten ge- den Total Raffinerie Mitteldeutschland sagt: „Wir hatten keine Krise.“ In dieser Anlage sind daher weder Investitionsprojekte aufgelaufen, noch musste bisher über umfangreichere Investitio- nen für den Ersatz großer Anlagenteile nachge- dacht werden. „Wir haben den Vorteil ziemlich modern ausgerüstet zu sein und können so auf die Qualitätsansprüche, die der Markt hinsicht- lich Bio, Schwefel und ähnlichem stellt, vollstän- dig reagieren. Das, was wir momentan an In- vestitionen tätigen, sind Energieverbesserun- gen, Energieeffektivierungen und Maßnahmen, um Nischenprodukte herzustellen“, so Kober- tätigt werden sollen. Zwar gibt es auch in stein. Insgesamt scheinen Investitionen zwar Deutschland Investitionspläne, diese sind jedoch auf der Seite der Anlagenbetreiber geplant zu vom Umfang kaum vergleichbar mit den asiati- werden. Kontraktoren und Dienstleister spüren schen Vorhaben. Aufgrund des Alters vieler von einem wachsenden Auftragsvolumen jedoch europäischer Anlagen wird sich in Zukunft die noch wenig. Ob und wann also die geplanten Frage stellen, ob diese in Hinblick auf die erfor- Projekte umgesetzt werden und ob der deut- derlich werdenden Investitionen noch rentabel sche und der europäische Markt den Auf- betrieben werden können. Allerdings ist in Eu- schwung spüren werden, bleibt abzuwarten. 8 T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
  • 9. Projektintegration aus Betreibersicht Herausforderungen aus Betreibersicht Wie stehen Anlagenbetreiber zur Integration von Investitionsprojekten in einen Turnaround? Welche Vor- und Nachteile bestehen für sie? Anlagenbetreiber unterscheiden bei Investiti- erhöhte Komplexität des Stillstands, stellt die onsprojekte zwischen Kapazitätserweiterungs- Anlagenbetreiber vor Herausforderungen. Hinzu projekten und Reliability-Projekten, von denen kommt, dass vor allem bei großen Projekten die letztere dazu dienen eine Anlage besser verfüg- Integration in einen Turnaround häufig eine bar zu machen. Hinsichtlich der Integration andere Kontraktorenstrategie erfordert, denn dieser Projekte in einen Turnaround gibt es nur wenige Kontraktoren können sowohl große jedoch keinen Unterschied: Da für jeden Anla- Turnarounds als auch umfangreiche Investiti- genbetreiber als höchste Priorität gilt, dass sich onsprojekte durchführen. Aufgrund der ver- die Anlage mit möglichst wenig Unterbrechun- schiedenen Anforderungen und Arbeitsschwer- gen in Betrieb befindet, werden Projekte jegli- punkte empfehlen Anlagenbetreiber, große cher Art nach Möglichkeit in einen Turnaround Projekte an verschiedene Kontraktoren zu ver- integriert, um hohe Deckunsbeitragsverluste zu geben, auch wenn dadurch der organisatorische vermeiden. Diese entstehen vor allem durch die Aufwand steigt. Vor allem die Integra- tion von Instandhal- tungsarbeiten und Projekten in die Ar- beitspakete erschwert den gesamten Ar- beitsprozess im Rah- men des Stillstandes. So entsteht ein höhe- rer Bedarf an Arbeits- kräften in der Betrei- berorganisation, der Logistik und Infra- langen An- und Abfahrzeiten der Anlagen, die struktur und die Stillstandsdauer insgesamt zum Beispiel bei Synthesegasanlagen und verlängert sich. Projekte, die auch während des Steamcrackern mehr als ein Drittel der gesam- Betriebes der Anlage durchgeführt werden kön- ten Stillstandszeit ausmachen können, sowie nen, werden in der Regel nicht in einen Still- durch den Verlust an Produkten, die aus der stand integriert. Dies funktioniert jedoch nur Anlage entfernt und entsorgt werden müssen. selten, da die meisten Projekte an einer be- Neben den genannten wirtschaftlichen Vorteilen stimmten Schnittstelle mit dem Produktionspro- entstehen durch die Projektintegration jedoch zess in Verbindung stehen und in diesen eingrei- auch entscheidende Nachteile: Vor allem die fen. Unter der Voraussetzung, dass kein wirt- 9 T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
  • 10. schaftlicher Druck zur sofortigen Umsetzung Die Krise scheint sich auch bei den Anlagenbe- besteht, wird dann häufig die Möglichkeit ge- teibern abzuschwächen, das Investitionsvolu- nutzt, das Projekt so weit wie möglich außerhalb men steigt wieder an. Dieser Catch Up-Effekt des Stillstandes durchzuführen und dieses im der in den vergangenen Jahren zurückgestellten nächsten geplanten Stillstand in den Prozess zu Projekte stellt die Betreiber vor neue Herausfor- integrieren. derungen: Da das Core-Engineering auch für Projekte im Ausland von Deutschland aus Je nach Projekt kann der finanzielle Anteil der durchgeführt wird, stehen Unternehmen nun Investition an einem Turnaround sehr unter- vor der Herausfoderung ihre Kernressourcen im schiedlich sein. Zum Beispiel sind geplante Ka- Inland entweder intern oder durch externe In- pazitätserweiterungen wie der Aufbau neuer genieurfirmen zu stärken. Dies erfodert vor Kolonnen oder Turbinen so kostenaufwändig, allem in Hinblick auf den krisenbedingten Per- dass der finanzielle Aufwand der Projektes den sonalabbau nun einen hohen Aufwand in der des restlichen Stillstandes übersteigt. Personalbeschaffung und der Nutzung externer Kompetenzen. 10 T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
  • 11. Research & Studies T.A. COOK RESEARCH & STUDIES Wir schaffen Entscheidungsgrundlagen Weitere aktuelle Multi-Client-Studien rund Zukunft der Instandhal- um Asset Performance Management tung in der Utility- Industrie Methoden der Terminplanung für Turnarounds/Shutdowns Technische Dienstleistungen für Turnarounds in Petrochemischen Anlagen D-A-CH RFID BEST PRACTICE | Einsatz von RFID in der Instandhaltung Offshore Wind Farm Operations & Maintenance Technical services for Turnarounds in petrochemical plants Western Europe Marktliberalisierung Strom und Gas - Konsequenzen für Technische Services Exklusive Erhebungen als Grundlage für Ihre Entscheidungen Kunden mit individuellen und wettbewerbsbezogenen Fragestellungen bietet T.A. Cook Research & Studies die Möglichkeit, diese über eine Auftragsstudie (Single-Client-Studie) zu beantworten. Durch Auftragsstudien eröffnen wir Ihnen die Möglichkeit, Inhalte und Umfang einer Studie zielge- richtet auf ihre unternehmensspezifischen Bedürfnisse zuzuschneiden. Unser Team unterbreitet Ihnen auf Basis eines abgestimmten Scopes gerne unverbindlich ein Projektangebot. T.A. Cook Research & Studies Leipziger Platz 2 | 10117 Berlin Telefon (030) 88 43 07-0 | Telefax (030) 88 43 07-30 Mateus Siwek | Mail: m.siwek@tacook.com Der Bereich Research & Studies beschäftigt sich mit detaillierten Markt- und Unternehmensanalysen im Umfeld von Asset Performance Management. Der Fokus des Teams liegt in der systematischen Aufbereitung und Beantwortung aktueller Marktanforderungen sowie zu erwartender Entwicklun- gen und deren Konsequenzen für die Marktteilnehmer. Neben den jeweiligen Themenstudien erar- beiten wir Trendberichte und pflegen spezifische Knowledge-Datenbanken, welche im Rahmen individueller Auftragsstudien genutzt werden können. 11 T.A. Cook Consultants Insight Report 03 – 07/2011 Fortschritt im Stillstand
  • 12. Autorin: Nina Wolfs Nina Wolfs ist als Research Consultant bei T.A. Cook für die Erstel- lung von Marktstudien und -analysen im Bereich Asset Performance Management verantwortlich. Zuvor war sie bei anderen Marktfor- schungsunternehmen tätig und wirkte an diversen Studien mit. Kontakt E-Mail: n.wolfs@tacook.com Tel.: +49 (0)30 88 43 07-0 Interview: Greuter, Dieter. BIS Chemserv. Interview am 27.01.2011 Insight Report ist ein Service von T.A. Cook Research & Studies Wenn Sie Fragen oder Anregungen zu diesem oder zukünftigen Insight Reports haben, freuen wir uns auf ihren Anruf oder ihre Mail: T.A. Cook Consultants | Leipziger Platz 2 | 10117 Berlin | Fon (030) 88 43 07-0 | Mail: service@tacook.com T.A. Cook ist eine auf Asset Performance Management spezialisierte Managementberatung mit Büros in Berlin, Birmingham, Houston, London, Raleigh und Rio de Janeiro. Kernkompetenz des Beratungsunternehmens ist die nachhaltige Implementierung von Asset, Service und Operations Excellence. Als Change-Management-Spezialist setzt das Beratungshaus messbare Produktivitäts- und Wertstei- gerung um. T.A. Cook bietet hierzu umfangreiche Dienstleistungen an, die alle Managementprozesse – von der Strategie über die Führung bis zur Organisation – nachhaltig auf Effektivität und Effizienz ausrichten. Die T.A. Cook Academy ist darüber hinaus führender Tagungsveranstalter für internationale Konferenzen und Seminare zum Asset Performance Management. Dazu zählen jährliche Summits wie die MainDays sowie Events zu Shutdown & Turnaround oder Capex Management. Kunden von T.A. Cook sind anlagenintensive Unternehmen der Prozess- und Utility-Industrie sowie deren Infrastruktur-Dienstleister. Hierzu zählen Unternehmen der Branchen Erdöl, Chemie, Kunststoff, Pharma, Bergbau, Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie Gas-, Wasser- und Stromversorger. Weitere Infor- mationen finden Sie unter www.tacook.com