Die Monetarisierung wird bei Blogs ein stärker werdender Aspekt. Dabei gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, die nicht alle gleich erfolgversprechend sind. Von einem Cent pro Klick bis zu mehreren hundert Euro für einen gesponserten Blogpost ist alles möglich.
Doch wie finde ich das passende Monetarisierungsmodell für mein Blog? Wie viel ist es überhaupt „wert“? Und lohnt sich der Aufwand? Diesen Fragen werden wir im Seminar nachgehen.
1. Geld verdienen im Blog
Diplom-Journalist (FH) Timo Stoppacher
DJV NRW
2. Freier Journalist, Schwerpunkt Technik
Pressesprecher Straßen.NRW für die Region Köln
Sachbuchautor
Blogger: meistensdigital.de / fitfuerjournalismus.de
Dozent
Mitglied FA3J und DJV-Landesvorstand
Studium Technikjournalismus, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Studium Medienwirtschaft, Rheinische FH Köln
Timo Stoppacher
3. Das Blog ist wie ein kleines Unternehmen
Denken Sie wie ein Unternehmer
Kalkulieren und investieren Sie
Vergessen Sie aber dabei den Spaß nicht
Ihr „Unternehmen“
4. Bevor wir uns Gedanken ums Geld machen…
Impressum
Datenschutzerklärung
Datensicherung
Lohnt sich das überhaupt?
Basics
5. Ist bei einer Gewinnerzielungsabsicht (Blog =
Unternehmen) zwingend erforderlich.
Lassen Sie das Impressum z.B. bei e-recht24.de
erzeugen
Schon eine einzige Google-Anzeige zeigt eine
Gewinnerzielungsabsicht !
Impressum muss schnell(~) erreichbar sein,
auch in Social Media-Profilen
Maßgeblich ist das Telemediendienstgesetz (TMG)
Impressum
6. Erforderlich durch TMG, BDSG und EU-Normen
Muss schnell(~) erreichbar sein
Kann auch bei e-recht24.de erzeugt werden
Genaue Auswahl der Dienste wichtig
Eingebettete Dienste nicht vergessen
Datenschutzerklärung
7. Schützen Sie Ihr „Unternehmen“
Meint auch Schutz vor Spam, Hacker-Angriffen etc.
Hilfreiche Wordpress-Plugins:
AntiSpamBee, BackWPup, iThemes Security u.v.m.
Datensicherung
8. Ein Mindestmaß an Zugriffen sollte vorhanden sein
1.000 Besucher im Monat sind ein guter Anfang
Je mehr Reichweite, desto besser
Definierte Zielgruppe
Stammleser, Abonnenten, Social Media-Follower usw.
Lohnt sich das überhaupt?
9. (Leider) einziges Kriterium für Anzeigenpreise etc.
Kennen Sie Ihre Reichweite?
10. Visit (Besuch): 1 Mensch kommt auf das Blog.
Er ist 1 Visit.
Page Impression: Jeder Seite und jeder Beitrag, die bei
einem Visit aufgerufen werden, sind eine PI.
Ich lese in einem Rutsch 5 Beiträge in einem Blog, also
erzeuge ich 5 PI und 1 Visit!
Unique Visitor: Jeder Stammleser.
Ich lese heute, morgen und übermorgen im Blog, also
erzeuge ich 15 PI, 3 Visits, bleibe aber immer 1 Unique Visitor.
Wichtige Begriffe
12. Nutzer sind eindeutig identifizierbar (IP, Browser,
Herkunft)
Daten dürfen nur innerhalb der EU verarbeitet werden
Nutzer haben der Verarbeitung ihrer Daten in der Regel
nicht zugestimmt
Datenschutz-Problem
13. Vorteil: Schnell und einfach integriert
Nachteil: Nicht sehr ergiebig und Datenschutz-
Problem
Jetpack-Statistik
15. Vorteile: Kostenlos nutzbar, sehr detailliert,
kompatibel insb. zu Google AdWords und Google
AdSense
Nachteil: Datenschutz-Problem
Wichtig: Anonymisierte Erhebung aktivieren,
Vertrag mit Google abschließen, Opt-Out in
Datenschutzerklärung aufnehmen
Google Analytics
16. Informationen zur Verwendung dieses Vertrags
Google stellt diesen vorformulierten Vertragstext zur
Auftragsdatenverarbeitung nach deutschem
Datenschutzrecht zur Verfügung.
Wer sollte diesen Vertrag verwenden?
Sofern Sie bereits Google Analytics nutzen oder ein
Account für Google Analytics angelegt haben und Sie
davon ausgehen, dass das deutsche Datenschutzrecht auf
Ihre Verwendung von Google Analytics anwendbar ist,
sollten Sie diesen Vertrag verwenden.
Der Google-Vertrag
17. Freies Statistik- und Analyse-Tool
Wird auf eigenem Server installiert
Liefert ausgiebige Datensätze
Anonymisierte Besucheridentifikation
Opt-Out
Piwik
18. Wofür steht der Blog? Wen spricht er an?
Was unterscheidet ihn von anderen?
Welche Tonalität verbindet der Leser mit dem Blog?
Was erwartet die Leser? Was bekommen sie? Und was
wollen sie überhaupt?
Wofür steht Ihr Blog?
19. Anzeigen
Mediadaten
„Sponsored Posts“
Wert des eigenen Blogs
Anzeigenakquise
Affiliate
Bezahlmodelle
Monetarisieren Sie Ihren Blog
20. Wie viel Sie mit dem Blog erlösen, hängt von Ihnen ab!
Abhängigkeiten:
Inhalt, Konkurrenz, Größe der Zielgruppe
Chance
21. Kein Universalrezept: Jedes Blog ist anders
Wie verdienen Sie schon im Blog Geld?
Erfahrungsaustausch
22. In der Regel Abrechnung und oft nur Cent-Bruchteile
pro Klick (PPC/CPC)
Selbst bei 1 Cent pro Klick müssten Sie für 1.000 Euro
100.000 Klicks auf die Anzeige generieren.
Nicht jeder Besucher klickt auf die Anzeige!
Anzeigen
24. Schnell eingerichtet
Gute Kontrolle über Anzeigen
Anzeigen passen zum Inhalt des Blogs
Monatliche Auszahlung
Mindestauszahlung 70 Euro!
AdSense-Plug-in für WordPress: Anzeigen platzieren
per Drag & Drop
Google AdSense
27. Google AdSense (und natürlich auch andere
Werbeeinahmen) müssen versteuert werden!
Google liefert keine ordentlichen Abrechnungen
Einnahmen entstehen in Irland
Umsatzsteuerschuld ist umgekehrt (Reverse charge)
Mit Steuerberater klären
Steuern
28. Bundessozialgericht, Urteil vom 21.7.2011, B 3 KS 5/10 R:
Werbeeinnahmen im journalistischen Blog gehören zu
den Einnahmen aus freiberuflicher, journalistischer
Tätigkeit (im Hinblick auf KSK)
In steuerlicher Hinsicht könnte ein Gewerbe erforderlich
sein… Abhängig vom Einzelfall, Steuerberater fragen
KSK
29. Prinzip immer gleich
Sie stellen einen Anzeigenplatz zur Verfügung
Vermarkter platziert Anzeige, bei Klick gibt’s Geld
Auswahl der Anzeige oft möglich
Auf Mindestauszahlsumme und Turnus achten!
Adiro, Schaltplatz, Blogfoster uvm.
Andere Vermarkter
30. Bietet hochwertige Kampagnen
Viele Kategorien
Anzeigen können selbst ausgewählt werden
Kein Mindestsumme für Auszahlung
Unterschiedliche Modelle: TKP, CPC, Affiliate
Blogfoster
31.
32. Klicken Sie NIE selbst
auf die Anzeigen in
Ihrem Blog!!!
Ein guter Rat
33. Professionelle Anzeigenvermarkter bietet ein
Themengebiet mit verschiedene Webseiten und Blog
als Partner an (häufig zu Sport, Lifestyle, Technik…)
Der Vermarkter verkauft dann die gesamte
thematische Reichweite an Anzeigenkunden.
Blog wird dann mit IVW erfasst
Meist TKP-basiert
Z.B. Netzathleten, Define Media
„Vertical Networks“
34. Besser eigene Anzeigen-Kunden akquirieren
Passen in der Regel besser zur Zielgruppe und
Positionierung des Blogs
Individuelle Werbeformate auch in Kombination
möglich: Banner in verschiedenen Größen, Social
Media, Product Placement/Advertorials/gesponserter
Beitrag
Individuelle Preise möglich
Direktanzeigen
35. Wie andere Medien auch, können Sie für Ihren Blog
Mediadaten anlegen.
Reichweite + Inhalt + Zielgruppe + mögliche
Werbeformen (+ Preise)
Mediadaten
36. Sponsored Post
Gesponserter Beitrag
Advertorial
Native Ad(-vertising)
Meinen alle das Gleiche:
Ein Blogbeitrag als bezahlte Werbung
„Sponsored Post“
37. Inhalt wird angeliefert oder vom Blogger selbst
geschrieben
Fügt sich „harmonisch“ in die sonstigen Inhalte des
Blogs ein; die Leser des Blogs haben idealerweise
noch einen Nutzen durch den Beitrag
Wird in der Regel nicht als Werbung wahrgenommen
Muss eindeutig gekennzeichnet sein!
Landgericht München I (Urteil vom 31.07.2015, Az. 4
HK O 21172/14): „Sponsored“ reicht nicht aus!
„Sponsored Post“
38. Aus journalistisch-ethischer Sicht gilt
selbstverständlich weiter die Trennung von Redaktion
und Anzeigen.
Oft schwierig zu vermitteln, weil viele Blogger nicht
trennen (und auch nicht kennzeichnen)
Einflussnahme
39. Ein HTML-Attribut zu Links
Hintergrund: Google gestattet keine gekauften Links!
Gerade in sponsored Posts sind die Links bezahlt
<a href="http://domain.de" rel="nofollow" > macht
das für Google deutlich
Bei Nichtbeachtung droht Google-Strafe für beide
nofollow
40. Gibt Themen vor
Blogger können sich mit ihren Blogs bewerben
Unterschiedliche Preisklassen
Es wird oft explizit Schleichwerbung gefordert!
Rankseller
41.
42. Diese Zahlen kursieren unter ModebloggerInnen:
Neu eröffnetes Blog – mindestens 50 Euro
Blog mit 6-12 Monaten Erfahrung und regelmäßigen
Blogposts – mindestens 100-150 Euro
Blog mit 24 Monaten Erfahrung und regelmäßigen
Blogposts – min. 250 Euro
Blog mit 36 Monaten Erfahrung und regelmäßigen
Blogposts – min 400-500 Euro
Was ist mein Blog wert?
43. Besser:
Kalkulieren Sie Ihren Aufwand anhand Ihrer sonst
genutzten Honorarsätze
Aufschlag nach Belieben
Sie machen schließlich Werbung!
Je größer Ihre Reichweite, je passender die
Zielgruppe, je größer das Unternehmen (…)
desto teurer
Was ist mein Blog wert?
44. Ein Hauptsponsor zahlt Betrag X und
ist immer irgendwie mit dabei
Beispiel: www.lousypennies.de
Anzeige, gesponserte Beiträge und
Affiliate mit den Sponsoren
Sponsor für das ganze Blog
45. Typabhängig
Am besten bestehende Kontakte fragen
Unternehmen ansprechen, die schon in Blogs
geworben haben
Welche Unternehmen werben in der Zielgruppe?
Anzeigenakquise
46. Sie setzen einen Link zu einem Produkt/einem
Unternehmen.
Jemand klickt den Link UND kauft anschließend etwas
(„Conversion“).
Sie bekommen eine Provision.
Sehr viele Möglichkeiten, zum Beispiel mit Amazon
aber auch viele andere (siehe Linkliste).
Affiliate
48. Für alles, was man bei Amazon kaufen kann
Also ideal für alle, die über Produkte schreiben
Auch Provisionen für nicht verlinkte Produkte
Links lassen sich schnell erzeugen und integrieren
Auszahlung erst ab 25 Euro
Gleiches Steuerprinzip wie bei Google AdSense
Amazon PartnerNet
49. Es gibt sie, aber sie funktionieren so gut wie nie
(jedenfalls nicht für einzelne Blogs)
Ein paar Ausnahmen:
z.B. Gutjahr/Laterpay
(erlöste ~99 Euro/Blogpost,
das meiste jedoch über Fotos)
Bezahlmodelle
50. Blogbeiträge können zu einem E-Book zusammengestellt
werden
2,99 € 3,99 € 4,99€
Produkte wie E-Books
51. Es besteht immer die Gefahr, dass Leser abwandern,
wenn das Blog zur Litfaßsäule verkommt!
Kein Interesse potenzieller Werbekunden.
Hüten Sie sich vor Pop-Ups (meistens geblockt) und
nervigen Overlays!
Risiken
52. Damit das Blog auch weiter Umsatz bringt:
SEO
Anzeigen
Investieren
53. Search Engine Optimization (SEO)
Regel Nr. 1 Guter Inhalt!!!
Texte werden auf ein Keyword optimiert
On-Page- und Off-Page-SEO
Für Google schreiben
54. Keyword kommt an den richtigen Stellen oft genug vor:
Überschrift (am besten am Anfang) & URL
In Zwischenüberschriften
In Links, Bildunterschriften und Bilddateinamen
Im Inhalt und in den Metadaten
…
SEO-Texte
60. Logische Struktur und Verlinkung der Seite
untereinander
Regelmäßige Aktualisierung
Beständigkeit
Geschwindigkeit der Webseite
…
Weitere On-Page-Optimierungen
61. Unabhängig von einzelnen Social Networks steigen
die mobilen Abrufe seit Jahren stetig.
Teilweise mehr als die Hälfte Nutzer von mobilen
Geräten bei FB und Webseiten.
Immer prüfen: Wie sieht mein Inhalt (Blog etc) auf
einem Smartphone aus?
Mobile Ansicht ist ein Rankingfaktor
Mobile first
62. Links von fremden Webseiten, insb. Social Networks
Links müssen organisch sein, also nicht z.B. gekauft
Am besten von großen, bekannten Seiten
…
Off-Page-Optimierungen
63. Mehr als 200 Ranking-Faktoren
Regelmäßige Updates
Wichtig bleibt immer guter & relevanter Inhalt!
Listen, Nutzwert, Videos,…
Nur eine Auswahl
64. Werben Sie für Ihr Blog!
Schon für ein kleines Budget (50-100 Euro) können Sie
bei Facebook oder Google Anzeigen schalten.
Vorteil Facebook: Zielgruppen gut erreichbar
Vorteil Google: Inhalte mit Keyword bewerben
Den Spieß umdrehen
65. Blogs sind nur in Ausnahmefällen ein Geschäftsmodell
für den Lebensunterhalt.
Monetarisierung sollte nicht die Hauptmotivation
sein.
Mit einem Blog werden Sie in der Regel nicht reich –
außer an Erfahrung und Spaß!
Ausnahmen bestätigen die Regel!
Fazit