2. Systemische OE als Intervention
Veränderung setzt eine Intervention voraus
(Externer oder interner Impuls)
„Interventionen sind Maßnahmen, „mit denen wir das
Verhalten eines anderen Menschen (bzw. einer Gruppe
oder Organisation“ nach einem bestimmten Konzept
beeinflussen oder leiten.“ (Eck 1990, 36)
„Man überschreitet Grenzen, da man in ein System
eindringt, man tritt zwischen übliche, tradierte
Handlungszusammenhänge.“ (Titscher 1991, 313)
Quelle: König/Volmer 1999, 45-50
3. Systemische OE als Intervention
Direkte Interventionen sind Eingriffe in ein soziales
System, u.a. Beratung.
Was will
der hier?!?
Berater
Quelle: König/Volmer 1999, 45-50
4. Systemische OE als Intervention
Berater ist kein Entscheider oder Ausführender.
Berater „berät“ andere Personen des Systems, d.h. er gibt
den Klienten Unterstützung, Hinweise, Anregungen, etc.
„Ein zentrales Beratungsziel ist, dem Ratsuchenden
zu helfen, mit seien Problemen selbst fertig zu
werden.“ (Bachmaier u.a. 1994, 21)
Hilfe zur Selbsthilfe – kein Abhängigmachen
(Bang 1958)
Quelle: König/Volmer 1999, 45-50
5. Systemische OE als Intervention
Ziel: Steigerung der Handlungs-, Gestaltungs- und
Entscheidungsrationalität.
„Nicht-bevormundung ist das wichtigste Prinzip eines
derartigen Beratungsverständnisses“.
(Scheller/Heil 1986, 96)
Der Berater stellt dem Ratsuchenden Hilfen zur
eigenständigen Problembewältigung zur Verfügung,
nimmt ihm trotz kritischer Urteile weder die
Entscheidung über Handlungsalternativen oder ihre
Umsetzung aus der Hand, noch versucht er, den
Ratsuchenden auf seine persönliche Überzeugung
zu verpflichten.“ (Zygowski 1989, 173)
Quelle: König/Volmer 1999, 45-50
6. Merkmale von Beratung
Berater- und Klientensystem sind deutlich
voneinander unterschieden.
Das Klientensystem hat Probleme, die es alleine nicht
oder schlechter lösen kann. (Problem = negative
Konnotation, Potenzial = positive Konnotation)
Der bzw. die Klienten erwarten, bei der
Problemlösung vom Berater unterstützt zu werden.
Im Unterschied zu sonstigen Interventionen sind
Berater keine Entscheider, sondern sie geben (je
nach Situation) Anregungen, Hilfestellungen,
Unterstützung, damit das Klientensystem das
Problem selbst lösen kann.
Quelle: König/Volmer 1999, 45-50
7. Experten- oder Prozessberatung (Ed. Schein 1969)
Expertenberatung
en
wiss
Fach ledge
Know gen
n
Lösu
ACHTUNG!
Besserwisser!
Quelle: König/Volmer 1999, 45-50
8. Expertenberatung klappt, wenn …
Klient das Problem korrekt diagnostiziert hat,
korrekt an den Berater kommuniziert hat,
und durch die Beratung keine zusätzlichen
Nebenwirkungen auftreten.
Komplexe Probleme oft von Klienten nicht
eindeutig identifizierbar (Betriebsblindheit).
Je nach Beraterphilosophie unterschiedliche
Lösungsempfehlungen – Passungsmoment?!?
Quelle: König/Volmer 1999, 45-50
9. Experten- oder Prozessberatung
Prozessberatung
ng
leitu ung
Beg stütz
r
Unte nisoffen
b
erge
HURRA!
Ein Versteher!
Quelle: König/Volmer 1999, 45-50
10. Prozessberatung
System entwirft eigene Lösungen (Akzeptanz)
Bei zunehmender Systemkomplexität sind innerhalb des
Systems entwickelte Lösungen oft besser und verläßlicher
(Passungsmoment!).
Berater liefert keine Lösungsvorschläge
(Geburtshelfer).
„Der Klient besitzt das Problem und behält es auch
während des gesamten Beratungsprozesses.“
(Fatzer 1990, 65) – Eigenverantwortung,
Selbstentscheidung, Commitment, Beteiligung
Quelle: König/Volmer 1999, 45-50
11. Der Grad der Direktivität (Lippit/Lippit)
Der Advokat will den Klienten beeinflussen.
Der technische Spezialist übernimmt aufgrund seines
Fachwissens, seiner Expertise und Erfahrung eine
spezielle Aufgabe für eine Organisation.
Der Reflektor erweitert die Entscheidungsbasis des
Klienten durch reflektierende Fragen.
Quelle: König/Volmer 1999, 45-50
12. Systemisches Verständnis von Kompetenz
Die Kompetenz des Klientensystems ist immer
größer als die externer Experten. Im System selbst
wird über die Wirkungen bestimmter Maßnahmen
entschieden (Systemlogik, Kontingenz,
„Selbstheilung“, Selbststeuerung, …)
K int. > K ext.
Quelle: König/Volmer 1999, 45-50