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Carisolv™
Die patientenfreundliche,
nicht-invasive Art der
Kariesentfernung
2
Das Carisolv™
System ist patentiert. Das Warenzeichen Carisolv™
ist Eigentum der
MediTeam Dental AB (Schweden).
© MediTeam, 2000
Seite
• Minimal invasive Zahnbehandlung mit patientenorientiertem
Ansatz 3
• Das ist Carisolv™
3
• Die Vorteile von Carisolv™
5
• Die Methode Schritt für Schritt 6
• Die kariöse Läsion 8
• Carisolv™
– die sanfte Kariesentfernung 10
• Anwendungsgebiete 14
• Tipps für Ihre ersten Fälle 20
• Forschung und Entwicklung 22
• Literaturverzeichnis 25
Contents
3
Minimal invasive Zahnbehandlung mit
patientenorientiertem Ansatz
Auf allen Gebieten der Zahnheilkunde hat die Erhaltung gesunder Zahnsubstanz
und eine patientenfreundliche Behandlung einen entscheidenden Stellenwert ein-
genommen. Es hat sich erwiesen, dass eine invasive operative Behandlung oft ver-
stärkt invasive Behandlungen nach sich zieht. Wo immer möglich, sollte das ge-
sunde Zahngewebe erhalten und invasive Methoden auf ein Minimum beschränkt
werden. Künstlicher Ersatz natürlicher Zahnsubstanz sollte nur dann vorgenom-
men werden, wenn er unbedingt notwendig ist.
Um den Langzeiterhalt des natürlichen Zahnes zu sichern, muss gesunde Zahn-
substanz geschont und vor Beschädigung geschützt werden. Entsprechend sollten
die Methoden in der konservierenden Zahnheilkunde minimal invasiv sein.
Die restaurativen Methoden und Materialien haben sich drastisch verbessert; den-
noch konzentrierten sich die Bemühungen um die Fortentwicklung der Exkavations-
methoden in den letzten hundert Jahren auf schneller und besser schneidende und
rotierende Instrumente und wirksamere Anaesthetika.
Carisolv™ stellt einen Durchbruch dar, weil es eine echte Alternative zu den her-
kömmlichen Methoden der Kariesentfernung ist.
Auftragen Kürettieren Füllen
Das ist Carisolv™
Carisolv™
ist eine chemo-mechanische Methode der nicht-invasiven Karies-
exkavation. Das System besteht aus einem Gel und speziell entwickelten Hand-
instrumenten. Das Gel enthält drei verschiedene Aminosäuren und Natrium-
hypochlorit in geringer Konzentration.
4
Erhaltung gesunder Zahnsubstanz
Bei der Entfernung kariösen Gewebes mit Hilfe eines Bohrers oder eines konven-
tionellen scharfen Exkavators wird oft auch gesunde Zahnsubstanz mitentfernt.
Die Carisolv™
Behandlung nutzt die Tatsache, dass gesundes und kariöses Dentin
klinisch klar getrennt sind. Nur die kariösen Gewebeanteile werden entfernt. Kei-
ne gesunden Anteile werden „geopfert” oder unnötig beschädigt. Dadurch bleibt
die Reparaturstelle kleiner und die verbleibende Zahnstruktur wird nicht durch
den Verlust gesunder Substanz geschwächt. Dies verlängert die Lebenserwartung
des Zahnes. Bei der Carisolv™
Behandlung ist die Kavität nur so tief, wie sie wirk-
lich sein muss. Dadurch verringert sich auch die Gefahr der artifiziellen
Pulpeneröffnung.
Schmerzfreie Behandlung?
Die Behandlung mit Carisolv™
wird in der Regel als nahezu schmerzfrei und ange-
nehm empfunden. Lokalanästhesie und Bohrer werden wesentlich seltener benö-
tigt.
Es gibt mehrere Gründe, warum die Carisolv™
Methode weniger schmerzhaft ist:
1. Keine Vibrationen und thermische Stimulation wie bei scneidenden Instrumen-
ten. Da das Dentin während der Behandlung mit dem isotonischen Gel bei
Körpertemperatur bedeckt ist, kommt es kaum zum osmotischen Effekt oder
zurAuskühlung.
2. Die Entfernung gesunden Dentins ist minimal.
3. Im Gegensatz zum mechanischen Schneiden mit Exkavatoren wird das kariöse
Dentin bei der chemo-mechanischen Methode sanft kürettiert und ausgehöhlt.
Hierbei wird weniger Druck angewendet, und das kariöse Dentin wird nicht in
größeren Stücken entfernt. Hierdurch sinkt das Risiko, tief in gesunde Dentin-
tubuli einzudringen. Die Arbeitszone ist primär das sklerotische Dentin.
4. Die Anwendung einer neuen, geräuschlosen Behandlungsmethode hat einen
positiven psychologischen Effekt auf den Patienten (Anusavice and Kinchelo,
1987; Ericson et al., 1999).
Geräuschlos, sicher und einfach
Carisolv™
entfernt Karies ebenso effizient und sicher wie ein rotierendes Instru-
ment. Es hat äußerst wenig Effekt auf Weichgewebe, Zahnschmelz oder gesundes
Dentin. Die Methode ist geräuschlos und einfach. Man braucht nur Carisolv™
Gel
und einen Satz Carisolv™
Handinstrumente. Bei manchen Indikationen muss die
Läsion mechanisch vorbereitet werden, um den Zugang zu ermöglichen oder die
Ränder zu bearbeiten.
Ergänzung zum Bohrer
Ein Bohrer sollte in Fällen verwendet werden, in denen die Kariesläsion schwer
zugänglich ist, wie z.B. unter Füllungen oder approximal. Sein Einsatz kann je-
doch gewöhnlich auf die äußeren, weniger sensiblen Bereiche des Zahnes beschränkt
werden; in den empfindlicheren Zonen verwendet man Carisolv™
.
5
Die Vorteile von Carisolv™
• Selektive Entfernung kariösen Dentins
bei maximaler Erhaltung der tragenden
Zahnstruktur.
• Erhaltung gesunder Zahnsubstanz.
• Sehr patientenfreundlich und meist als
schmerzlos empfunden. Carisolv™
vermin-
dert den Einsatz von Bohrer und Lokal-
anästhesie ganz erheblich.
• Sicher und effektiv.
6
Die Methode Schritt für Schritt
2. 3.
5. 6. 7.
4.
8. 9.
Carisolv™
Gel SinglemixCarisolv™
Gel Multimix
1a. 1b.
7
Vorbereitung
Falls nötig, wird ein Handinstrument oder Bohrer verwendet, um die Kavität zu
öffnen oder nicht zu belassendes Füllmaterial zu entfernen.
Gebrauchsanleitung
2. Einen Tropfen Gel mit einem Carisolv™
Handinstrument aufnehmen und auf das
kariöse Dentin auftragen. Die Läsion muss dick mit Gel überdeckt sein.
3. Mindestens 30 Sekunden einwirken lassen, damit das kariöse Gewebe erweicht
wird.
4. Je nach Grösse, Lage und Zugänglichkeit der Kavität ein geeignetes Carisolv™
Handinstrument wählen und mit drehenden oder schabenden Bewegungen das
erweichte kariöse Dentin vorsichtig abtragen (Der Mehrzack fördert die
Gelpenetration). Kavität nicht spülen oder trocknen!
5. Läsion mit Gel bedeckt halten und erweichtes Gewebe weiter abschaben. Fort-
fahren, bis sich das Gel nicht mehr trübt und sich die Oberfläche bei Kontakt mit
dem Handinstrument hart anfühlt. Die Schmelz-Dentin-Grenze besonders sorg-
fältig auf Karies prüfen. Falls Sie zur Bearbeitung der Ränder vor dem Füllen
einen Bohrer verwenden möchten, können Sie dies tun, während das Gel im
Innern der Läsion noch einwirkt.
6. Wenn sich die Kavität kariesfrei anfühlt, Gel entfernen und Kavität mit einem
feuchten Wattepellet ausreiben oder mit lauwarmem Wasser aussprühen. An-
schließend visuell und mit einer spitzen Sonde auf Kariesfreiheit prüfen. Ist die
Kavität nicht vollständig kariesfrei, erneut Gel auftragen und kariöses Gewebe
abschaben.
Hinweis: Wenn die Kavität mittels Luftstrom getrocknet wird, erscheint die
behandelte Oberfläche stumpf und rauh, nicht glatt und scheinend wie bei der
Anwendung eines Excavators oder Bohrers.
7. Die Ränder der Kavität bei Bedarf mit Handinstrumenten oder Bohrer bearbei-
ten. Anschließend geeignetes Füllmaterial nach Anweisung des Herstellers ein
bringen.
8. Wird aus der Carisolv™
Multimix-Packung kein Gel mehr benötigt, Mischer/
Spritzenkolben herausnehmen.
9. Verschlusskappe wieder aufsetzen. Den Mischer/Spritzenkolben nicht mehr ver-
wenden. Wird die Spitze nicht gut verschlossen, zerfallen die Gelkomponenten
nach und nach.
Hinweis: Nach der Anmischung wird das Gel nach ca. 30 Minuten unwirksam, d.h.
seine Fähigkeit, kariöses Dentin zu erweichen, lässt stark nach. Reste des Gels sind
gemäß örtlicher Vorschriften zu entsorgen.
Detailliertere Informationen zum Gebrauch von Carisolv™
finden Sie in jeder Gelpackung.
Carisolv™
Gel Multimix
1a.Verschlusskappe entfernen und
Spritze senkrecht halten. Mischer/
Spritzenkolben einsetzen. Flüssig-
keiten vorsichtig ausdrücken und
die gewünschte Gelmenge in ein
entsprechendes Gefäss geben.
Carisolv™
Gel Singlemix
1b.Verschlusskappen beider Spritzen
entfernen und Spritzen aneinander-
schrauben. Komponenten durch
mehrmaliges Hin- und Herschieben
der Spritzenkolben mischen und die
gewünschte Gelmenge in ein ent-
sprechendes Gefäss geben.
8
Die kariöse Läsion
Eine kariöse Läsion entsteht im Dentin, wenn Bakterien organische Säuren produ-
zieren, die Minerale auflösen. Der Abbau des Kollagens wird durch Enzyme be-
schleunigt (Thylstrup und Fejerskov, 1994). Wie in der Illustration auf der näch-
sten Seite dargestellt, lässt sich die kariöse Läsion in drei recht unterschiedliche
Zonen unterteilen.
Zone 1
Die äußerste Schicht des kariösen Dentins ist nekrotisch. Sie ist infiziert, abgestor-
ben und nicht sensitiv. Das Kollagen ist irreversibel denaturiert. Seine Struktur
wurde durch Säuren und Enyzme angegriffen, die Querverbindungen sind zer-
stört. Eine elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt, dass die charakteristischen
kollagenen Verknüpfungen in dieser Zone völlig verschwunden sind (Shimizu et
al., 1981). Das Dentin fühlt sich beim Sondieren weich an und kann nicht in seine
ursprüngliche Form zurückgeführt werden.
Zone 2
Das Dentin ist nicht infiziert; es ist vital und sensitiv. Trotz seiner Erweichung ist
es remineralisierungsfähig. Das Kollagengeflecht im inneren, kariösen Dentin ist
reversibel denaturiert, d.h. es kann in seine ursprüngliche Form zurückgeführt
werden (Kuboki et al., 1977). In dieser Zone können Verfärbungen auftreten.
Zone 3
In der pulpennahen Zone ist das Dentin durch Säureeinwirkung angegriffen, aber
es ist vital und remineralisierungsfähig. Seine Härte ist etwas reduziert. Diese Zone
ist in der Regel durch eine transparente Zone von der Pulpa getrennt.
Das Dentin hat auf die Irritation reagiert, indem es Minerale in die Dentintubuli
eingelagert hat (Thylstrup und Fejerskov, 1994).
Unverändertes Dentin wird vor allem in Pulpennähe und am Rand der Läsion
angetroffen. Das Dentin ist in der Nähe der Pulpa wegen der größeren Anzahl der
Dentintubuli weniger hart.
9
Querschnitt einer kariösen Läsion
Zone 1
Zone 2
Zone 3
Chemischer Effekt
Die Kollagenfasern im kariösen Dentin sind in unterschiedlichem Umfang zerstört
oder denaturiert. Dieser Prozess umfasst auch die Eröffnung der Kollagenstrukturen,
sodass sonst unzugängliche Verknüpfungen zwischen den Fibrillen freigelegt wer-
den und u.a. mit Chloritverbindungen reagieren können. Es ist bekannt, dass
Hypochlorit – eine stark oxidierende und chlorierende Substanz – nekrotisches
Gewebe zersetzen kann (Hand et al., 1978), teilweise weil es Bindungen in der
Kollagenkette spaltet. Wegen seiner hohen Reaktivität kann Chlorit auch nicht-
nekrotisches Gewebe zersetzen. Werden ihm jedoch Aminosäuren zugesetzt, wird
dieser negative Effekt reduziert und richtet sich spezifischer gegen denaturiertes
Eiweiß und im besonderen gegen Kollagen. Die chemischen Abläufe der Dissozia-
tion von Chloraminosäuren sind vermutlich mit denen von Hypochlorit vergleich-
bar, aber aktuelle Ergebnisse deuten darauf hin, dass dies nur die schwächeren
Bindungen zwischen Kollagenmolekülen und Fasern betrifft (Thomas et al., 1982;
Schiller et al., 1995).
10
Carisolv™
für die sanfte
Kariesexkavation
Carisolv™
ist eine chemo-mechanische, nicht-invasive Methode der Karies-
entfernung. Sie wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Wissen-
schaftlern und Industrie in Schweden entwickelt. Carisolv™
ist ein patentiertes
Produktsystem, das aus zwei Teilen besteht: einem Gel und speziell entwickelten
Handinstrumenten.
Carisolv™
gel
Das Gel besteht aus einer roten, hoch viskösen Flüssigkeit (die u.a. drei Aminosäu-
ren enthält) und einer transparenten Flüssigkeit mit einer schwachen Kon-
zentration an Natriumhypochlorit. Die Aminosäuren und der hohe pH-
Wert der Flüssigkeiten wirken zersetzend auf das kariöse Gewebe,
während gleichzeitig die Entfernung gesunder Zahnsubstanz verhin-
dert wird und die schädigenden Auswirkungen des Hypochlorits auf
das Weichgewebe im Mund minimiert werden.
Wirkungsmechanismus
Im Prinzip ist der Mechanismus wahrscheinlich der gleiche wie bei N-Monochlorit-
DL-2-Aminobuttersäure (NMAB), aktive Substanz einem früheren Produkt, das
nicht mehr im Handel ist. Der Wirkungsmechanismus von NMAB und anderen
chorierten Aminosäuren wurde inzwischen eingehend untersucht. Obwohl der ge-
naue Reaktionsablauf noch nicht ganz geklärt ist, gilt folgende Erklärung in der
dentalwissenschaftlichen Literatur als akzeptiert:
Wenn Natriumhypochlorit bei hohem pH-Wert mit Aminosäuren vermischt wird,
reagiert das Chlor mit den Aminogruppen und es entstehen relativ stabile N-mono-
chlorierte Aminosäuren. Diese Reaktion macht das Chloratom weniger reaktiv
und daher deutlich weniger aggressiv gegenüber gesundem Gewebe (Kronman et
al., 1977; Habib et al., 1975; Schutzbank et al., 1978; Strid und Hedward; 1989),
während es seinen elektronischen Zustand und damit seine chemische Wirkungs-
weise beibehält.
Der erweichende Effekt auf kariöses Gewebe ist das Ergebnis mehrerer Reaktio-
nen, die zusammenwirken und die Faserstruktur des Kollagens zerstören. Eine
dieser Reaktionen wurde schon relativ früh von Habib et al. (1975) beschrieben.
Die Autoren identifizierten in teilweise dissoziiertem kariösem Kollagen die Kon-
version von Hydroxyprolin in Pyrrol-2-Carbonsäure. Man geht davon aus, dass
diese intramolekuläre Konversion die Stabilität der Faser weiter herabsetzt.
11
Außerdem können chlorierte Aminosäuren vermutlich die verschiedenen Typen
der elektrostatischen Bindung zerstören, die die Faserstruktur zusammenhalten.
Carisolv™
enthält drei unterschiedlich geladene Aminosäuren. Sie gehören zu den
20 Aminosäuren, die als natürliche Bausteine in Eiweiß enthalten sind. Die
Peptidkette aller Eiweiße einschließlich Kollagen bestehen aus hydrophilen (posi-
tiv oder negativ geladenen) und hydrophoben (nicht geladenen) Abschnitten. Da-
her zieht jede der drei Chloraminosäuren in Carisolv™
elektrostatisch eine dieser
Abschnitte an, wodurch sich die Reaktionskraft sehr effektiv auf die gesamte Län-
ge des Ziels, nämlich der Kollagenfaser, verteilt. Gleichzeitig werden die uner-
wünschten Nebenwirkungen des Hypochlorits minimiert (Strid und Hedward,
1989). Obwohl der erweichende Effekt auf kariöses Dentin bei Chloraminosäuren
weniger ausgeprägt ist als bei Hypochlorit, machen die Chloraminosäuren gesun-
des und kariöses Dentin klinisch leichter trennbar: Kariöses Dentin ist leichter zu
entfernen als gesundes Dentin.
Carisolv™
Handinstrumente
Bei der Entwicklung des Gels wurde deutlich, dass man bestimmte neuartige In-
strumente braucht, um das erweichte kariöse Dentin rasch zu entfernen. Zunächst
wurden herkömmliche Methoden getestet, wie z.B. verschiedene Bohrertypen und
Ultraschallinstrumente mit speziell angefertigten Arbeitsenden. Die Ergebnisse
dieser Tests waren enttäuschend: Die Methoden waren für den Patienten schmerz-
haft, es wurde zu viel gesunde Zahnsubstanz entfernt oder die Exkavation war
nicht effektiv genug. Deshalb wurden neue, atraumatische Handinstrumente ent-
wickelt, die gewebeschonend sind.
Einzigartiges Design
Sternförmige Arbeitsenden mit einer kugelförmigen äußeren Kontur erwiesen sich
zur Entfernung der Karies als am besten geeignet. Für Fälle, in denen die kariöse
Läsion die Anwendung von sphärischen Instrumenten nicht zulässt, wurden fla-
chere Arbeitsenden mit einer kreisförmigen äußeren Kontur entwickelt. Für die
schwer zugängliche Schmelz-Dentin-Grenze entstanden eine Sonde und ein Mei-
ßel. Verschiedene Formen und Größen wurden als Prototypen gefertigt und ge-
prüft. Um den gewünschten Effekt bei der Kürettage zu erzielen, waren sorgfältige
Studien mit diesen verschiedenen Prototypen nötig. Um die Gefahr der Beschädi-
gung gesunden Dentins zu vermindern, erhielten die Arbeitsenden stumpfe Schnitt-
winkel. Die Instrumente haben Schnittkanten auf beiden Seiten und können zum
Ausheben oder Schaben verwendet werden.
Carisolv™
Instrumente haben scharfe
Kanten, aber einen stumpfen Schnitt-
winkel. Dies ergibt eine hervorragende
Tiefenkontrolle beim Abschaben des
kariösen Dentins, das durch das Carisolv™
Gel erweicht wurde.
Beim Einsatz von Instrumenten mit
schärferen Schnittwinkeln besteht die
Gefahr der Beschädigung gesunden
Zahngewebes; die Tiefe ist schwer zu
kontrollieren.
12
Carisolv™
Handinstrumente sind in zwei Grundformen erhältlich:
Instrumente mit festen Arbeitsenden und Instrumente mit
auswechselbaren Arbeitsenden.
Instrumente mit festen Arbeitsenden
Jedes dieser Carisolv™
Doppelinstrumente hat zwei verschiedene feste Arbeitsenden:
Carisolv™
1 (Extra gebogen; Flach 0/
Stern 3) besonders geeignet für Kronen-
ränder und schwer zugängliche Stellen.
Carisolv™
2 (Stern 3/Mehrzack)
Dies ist das Grundinstrument zum Auf-
tragen des Gels und für den Beginn der
Kariesentfernung. Der Mehrzack unter-
stützt die Gelpenetration. Näher zum
gesunden Dentin sollte dann das stern-
förmige, vierzackige Ende benutzt wer-
den, mit dem man in rotierenden Bewe-
gungen arbeitet.
Carisolv™
3 (Stern 1/Stern 2)
zur Kariesentfernung in kleineren Kavi-
täten, wie z.B. bei Wurzelkaries und
Milchzähnen.
Carisolv™
4 (Flach 2/Flach 3)
z.B. zum Einsatz in Pulpennähe und zum
Ausheben der erweichten Dentinkaries
aus der Kavität.
Carisolv™
5 (Flach 0/Flach 1)
Die Arbeitsenden Flach 0 und Flach 1
sind zur Kariesentfernung an der
Schmelz-Dentin-Grenze sowie für
kleine, schwer zugängliche Kavitäten
bestimmt.
Diese Carisolv™
Handinstrumente beste-
hen aus einem Griff mit verschiedenen
austauschbaren Arbeitsenden.
Instrumente mit austauschbaren Arbeitsenden
13
Der Mehrzack ist ein rauhes, scharfes
Instrument, das nicht in Pulpennähe
eingesetzt werden soll. Es dient der Be-
handlung harter, ledriger Läsionen
(meist dunkel gefärbt). Auch für Arbei-
ten am Zahnschmelz, wenn der Bohrer
nicht in Frage kommt, oder zur Förde-
rung der Gelpenetration. Der Mehrzack
wird mit drehenden Bewegungen ein-
gesetzt.
Flach 3 dient dem Abschaben und Aus-
heben großer Läsionen, ebenfalls mit den
gleichen Bewegungen wie bei der Exka-
vation. Dies ist das Instrument der Wahl
in Pulpennähe.
Die Spitzsonde „Punkt“ dient der Be-
handlung der Karies an der Schmelz-
Dentin-Grenze.
Nur erhältlich für das Handinstrument
mit austauschbaren Arbeitsenden!
Flach 0 ist auch in der gegenwinkligen
Version erhältlich. (Extra gebogen, Flach 0)
Flach 2 ist für mittelgroße Läsionen ge-
dacht; auch hier sind die gleichen Bewe-
gungen auszuführen wie bei der Exka-
vation.
Mit Flach 1 bearbeitet man kleine
Läsionen, Bereiche unter Vorsprüngen
oder andere Bereiche, die mit einem
größeren Instrument nicht zugänglich
sind. Verwendung mit der gleichen
Bewegung wie bei der Exkavation.
Flach 0 (Meißel) ist für den Einsatz an
der Schmelz-Dentin-Grenze bestimmt.
Nicht in Pulpennähe verwenden.
Stern 3 ist auch in der gegenwinkligen
Version erhältlich und dient in dieser
Form der Behandlung von Karies an
schwer zugänglichen Flächen. (Extra
gebogen Stern 3)
Stern 3 dient der Behandlung größerer,
gut zugänglicher Läsionen.
Stern 1 wird in Drehbewegungen unter
Vorsprüngen oder in anderen Bereichen
eingesetzt, zu denen man mit einem grö-
ßeren Instrument keinen Zugang hat.
Die Arbeitsenden im Überblick
Stern 2 ist für mittelgroße Läsionen
bestimmt. Er wird ebenfalls mit drehen-
den Bewegungen verwendet.
14
Die wichtigsten Anwendungsgebiete:
Carisolv™
entfernt kariöses Dentin unabhängig von der Lage der Läsion. Das Pro-
dukt eignet sich jedoch besonders für die unten genannten Anwendungsgebiete,
die auf den folgenden Seiten eingehender beschrieben werden. Hier bekommen
Sie einen guten Überblick der Einsatzmöglichkeiten für Carisolv™
in Ihrer tägli-
chen Praxisroutine.
• Behandlung der
Wurzelkaries
• Behandlung
tiefer Kavitäten
• Kariesbehandlung
bei Kindern
Anwendungsgebiete
15
Wurzelkaries
In den Industrieländern wird die Bevölkerung künftig nicht nur älter als früher. Sie
wird auch gesünder sein, d.h. es wird viel mehr alte Menschen mit eigenen Zähnen
geben. Dies bedeutet aber auch, dass mehr Zahlwurzeln freiliegen, die die Gefahr
der Wurzelkaries bergen. Die Wurzel ist viel anfälliger für Karies als die Krone.
Ein verschlimmernder Faktor ist die Mundtrockenheit, die viele ältere Menschen
infolge von Medikamenteneinnahme entwickeln. Eine Verminderung der Speichel-
menge erhöht die Kariesgefahr. Unter solchen Bedingungen entwickelt sich Karies
manchmal mit enormer Aggressivität, insbesondere hospitalisierten Patienten, die
sich nicht selbst um eine angemessene Mundhygiene kümmern können.
Wurzelkaries ist eines der wichtigsten Einsatzgebiete von Carisolv™
. Dieser Typ
der kariösen Läsion ist in der Regel leicht zugänglich; der Einsatz des Bohrers vor
der Applikation des Gels ist nur in seltenen Fällen nötig. Wenn Präventions-
maßnahmen fehlschlagen und Wurzelkaries behandelt werden muss, ist Carisolv™
die Methode der Wahl.
Mit Carisolv™
ist leicht erkennbar, wann das gesunde Dentin erreicht ist. Dies ist
besonders nützlich bei Wurzelkaries, wo es ein wesentlicher Vorteil ist, nicht län-
ger gesundes Dentin opfern zu müssen, um eine vollständige Entfernung des kariö-
sen Gewebes sicherzustellen.
Das Verfahren ist minimal invasiv und im Allgemeinen praktisch schmerzfrei (Fure
et al., 2000). Da das Handinstrument eher zum Schaben als zum Schneiden einge-
setzt wird, reduziert sich auch die Gefahr von Zahnfleischverletzungen ganz er-
heblich.
Müssen mehrere Läsionen gleichzeitig behandelt werden, kann dies gleichzeitig
geschehen. Das Gel wird auf alle Läsionen zugleich aufgetragen und wirkt ein,
während die Kariesentfernung bei der ersten Läsion bereits beginnen kann. Dies
spart wertvolle Zeit.
• Einfach und sicher
• Schnell und effektiv
• In der Regel schmerzfrei
16
Tiefe Kavitäten
• Vorsichtig und sicher
• Stark verminderte Gefahr artifizieller
Pulpenläsionen
• Nur selten post-operative Komplikationen
Bei tiefen Läsionen in Pulpennähe minimiert Carisolv™
die Gefahr der artifiziellen
Pulpeneröffnung. Die Entscheidung über den Zeitpunkt der indirekten Pulpen-
überkappung ist bei Carisolv™
ebenso zu treffen wie beim Bohren. Bei der Behand-
lung tief gelegener Regionen der Kavität ist sicherzustellen, dass die Läsion gut mit
Gel bedeckt ist. Verwenden Sie ein Carisolv™
Handinstrument wie z.B. Flach 3
zum Abschaben der Karies. Zum Reinigen der Kavität eignet sich am besten körper-
oder zimmerwarmes Wasser. Die Kavität sollte jedoch nicht ausgesprüht oder mit
dem Luftstrahl behandelt werden.
Bei der Entscheidung für eine indirekte Pulpenüberkappung oder beim Eintreten
einer kleinen Läsion, die die direkte Pulpenüberkappung als sinnvolle Alternative
erscheinen lässt, werden die gleichen Behandlungsprinzipien zugrunde gelegt wie
beim Bohren.
Die klinische Erfahrung hat gezeigt, dass post-operative Komplikationen nach der
Carisolv™
Behandlung sehr selten sind. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen,
dass es in den Dentintubuli zu keiner Flüssigkeitsbewegung (keine Vibration durch
rotierende Instrumente!) oder Hitzeentwicklung kommt.
17
Kinder
Kariesentfernung in Milchzähnen und
jungen bleibenden Zähnen
• Geräuschlose, sanfte Methode
• Ruhige, kinderfreundliche Atmosphäre
• Positive Einstellung des Patienten heute
und in Zukunft
Die Einstellung einer Person zur Zahnhygiene wird während der Kindheit geprägt.
Die Grundlage jeder zahnärztlichen Behandlung von Kindern ist der richtige psy-
chologische Ansatz. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Behandlungs-
ergebnis. Carisolv™
ist eine ausgezeichnete Ergänzung zu den bereits existierenden
Hilfen für die zahnärztliche Behandlung von Kindern und Jugendlichen.
Bei der Behandlung der Dentinkaries in Milchzähnen und jungen bleibenden Zäh-
nen sollte man sich immer darüber im Klaren sein, dass die Pulpenkammer sehr
nahe liegt. Die Erhaltung der Zahnsubstanz ist gerade in diesen Fällen von größter
Bedeutung.
18
Andere Anwendungsgebiete
Carisolv™
kann grundsätzlich in allen Fällen der restaurativen Behandlung von
Dentinkaries verwendet werden. Beispiele hierfür sind u.a. die prothetische Erhal-
tung, Patienten mit Zahnarztphobie und Patienten mit besonderen Bedürfnissen.
Prothetisch-restaurative Erhaltung
Die klinische Erfahrung hat gezeigt, dass sich die Carisolv™
Methode gut zur Ent-
fernung der Sekundärkaries an den Rändern prothetischer Kronen eignet. Beim
Einsatz des Bohrers zu diesem Zweck ist es oft schwierig festzustellen, ob die Läsi-
on tatsächlich bis zur Kariesfreiheit behandelt wurde. Hier bietet Carisolv™
mehr
Sicherheit: Das Gel erweicht nicht nur das kariöse Gewebe, sondern trübt sich
auch, solange noch kariöse Stellen vorhanden sind. Außerdem machen die gegen-
winkligen Carisolv™
Handinstrumente Kariesläsionen unter dem Kronenrand ein-
facher zugänglich. Dies kann in vielen Fällen zu einem guten Ergebnis führen und
die Neuanfertigung einer Brücke überflüssig machen.
Da die Handinstrumente nicht schneiden, sondern schaben, besteht auch ein stark
vermindertes Risiko von Zahnfleischverletzungen.
Zahnarztphobie
Viele Erwachsene haben Angst vorm Zahnarzt und vermeiden daher den Gang in
die Sprechstunde. Die Hauptangst bezieht sich auf den Bohrer und die Injektion.
Acht von neun Patienten, die regelmäßig zum Zahnarzt gehen, empfinden den
Bohrer und die Spritze ebenfalls als äußerst unangenehm und werden vor dem
Zahnarztbesuch ängstlich. Mit Carisolv™
ist es möglich, auch Patienten mit gro-
ßer Zahnarztphobie erfolgreich zu behandeln – zum Beispiel solche, die die Zahn-
arztpraxis überhaupt nicht aufsuchen würden, wenn sie nicht wüssten, dass mit
Carisolv™
eine Alternative zu Bohrer und Spritze besteht.
Patienten mit besonderen Bedürfnissen
Kinderzahnheilkunde
von Henrik Raber, Eastman-Institut, Stockholm (Schweden)
Schweden hat eine Gesamtbevölkerung von 8.847.000, darunter 2.157.000 Kin-
der und Jugendliche unter 19 Jahren (offizielle Statstik 1998).
Die meisten Kinder werden hier von Allgemeinzahnärzten behandelt. In den nor-
dischen Ländern werden 1,5-2% der Kinder von spezialisierten Kinderzahnärzten
betreut. Die Hälfte dieser Kinder leidet unter Zahnarztphobie.
Um eine schmerzfreie Behandlung zu ermöglichen, wird gewöhnlich die Lokal-
anästhesie eingesetzt. Behandlung unter Lachgas-Sedierung sowie Prämedikation
werden oft als Teil der psychologischen Vorbereitung praktiziert.
Carisolv™
stellt einen weiteren wichtigen Baustein in der psychologischen Vorbe-
reitung eines Kindes auf die zahnärztliche Behandlung dar: Die Benutzung des
Bohrers wird minimiert; oft kann auf ihn vollständig verzichtet werden, ebenso
wie auf die Lokalanästhesie. Bereits das Wissen, dass „nicht so viel gebohrt wird“,
kann für den Patienten Ermutigung zur Behandlung bedeuten.
19
Dies illustriert der folgende Fall:
Leider ist das Bild eines Kindes mit total kariösem Gebiss ein viel zu häufiger
Anblick. Bertil, 5 Jahre alt, ist so ein Kind. Er wurde mir von einem Kollegen
überwiesen, der meinte, Carisolv™
könne hier sehr hilfreich sein. Leider waren 12
Zähne nicht mehr zu retten – bei ihnen lag die Indikation zur Extraktion vor. Ich
schlug die Behandlung unter Vollnarkose vor, aber Bertils Eltern verweigerten die
Zustimmung. Obwohl sie über die Gefahren für die darunterliegende Bezahnung
aufgeklärt wurden, stimmten sie auch einer Extraktion nicht zu, so lange Bertil
keine Zahnschmerzen hatte. Die einzige Alternative war extensive Kavitäten-
präparation und Kariesexkavation praktisch aller Zähne mit anschließender
provisorischer Versorgung. Dank Carisolv™
konnte diese umfassende Behandlung
in mehreren Sitzungen völlig ohne Bohrer und ohne Lokalanästhesie durchgeführt
werden.
Viele Kinder, speziell solche bei Kinderzahnärzten, leiden unter körperlicher oder
geistiger Behinderung. Besonders Kinder mit Hörstörungen reagieren auf die
Vibrationen des Bohrers oft extrem empfindlich. Auch in diesen Fällen ist Carisolv™
eine wertvolle Hilfe.
Bei bestimmten psychischen Störungen treten Phobien auf, z.B. in der Art, dass das
Kind den Bohrer oder die Spritze für gefährlich hält. Solche Phobien können dem
zahnärztlichen Team große Probleme bereiten.
Hier noch ein Fallbeispiel:
Eva ist ein 12 Jahre altes Mädchen mit psychischen Problemen. Sie ist seit Jahren
in kinderpsychiatrischer Behandlung und fürchtet sich vor allem. Eva vertraut nie-
mandem und hat eine ganze Reihe von Phobien. So hat sie auch eine extreme
Angst vor Bohrer und Spritze. Eva war in einer Spezialpraxis in Behandlung, aber
bisher hat sie noch keine Füllung. Sie hat nur eine Kavität in einem Oberkiefer-
molaren. Nach einer Beruhigungsphase konnte der Zahn mit Carisolv™
ohne Boh-
rer und Spritze behandelt werden.
20
Tipps für Ihre ersten Fälle
• Wählen Sie einsehbare, gut zugängliche Läsionen, wie z.B.
bukkale Wurzelflächen oder okklusal-approximale Läsio
nen mit 1-2 mm Öffnung.
• Lassen Sie sich Zeit!
Das Gel sollte vor dem Kürettieren mit den Carisolv™
Handinstrumenten mindestens 30 Sekunden lang in der
Kavität belassen werden. Anschliessend wird nach und
nach neues Gel appliziert, sodass die Behandlung ohne
weitere Verzögerungen und Pausen ablaufen kann.
• Erfahrungsgemäß sind Sie nach ca. 15-20 Fällen mit der
Carisolv™
Methode gut vertraut und können sie effizient
einsetzen.
Bei den ersten Fällen sollten Sie folgendes
vermeiden:
• Schwer zugängliche Kariesläsionen.
• Ledrige, schwarz verfärbte Kariesläsionen
• Kinder und Patienten mit Zahnarztphobie. Praktizieren
Sie an kooperativen Patienten, bis Sie sich an die Methode
gewöhnt haben und volles Vertrauen in sie setzen.
Wann ist eine Kavität kariesfrei?
Die gebräuchlichsten Beurteilungskriterien hinsichtlich der Kariesfreiheit einer
Kavität sind die Farbe und Oberflächenbeschaffenheit des Dentins und die Tatsa-
che, dass die Spitzsonde nicht mehr hängenbleibt (Kidd et al., 1993). Diese Krite-
rien wurden auch bei den In-vivo- und In-vitro-Studien mit Carisolv™
zugrunde
gelegt. Die beste klinische Information darüber, dass die Oberfläche kariesfrei ist,
ergibt sich aus dem taktilen Gefühl, das kariöse Dentin vollständig entfernt zu
haben, in Verbindung mit der Tatsache, dass sich kein weiteres Dentin mehr ent-
fernen lässt (das Gel trübt sich nicht mehr ein, sondern bleibt klar).
Verschiedene Typen so genannter Kariesindikatorfärbemittel haben die Tendenz,
auch gesundes Dentin mit anzufärben (Yip et al., 1994).
21
Mechanisch präparierte
Oberfläche
Mit Carisolv™
behandelte
Oberfläche
Kariesläsion nach Präparation mit dem
Bohrer, bei 75-facher Vergrößerung. Die
Oberfläche ist glatt. Es wurde gesundes
Dentin entfernt.
Kariesläsion nach Carisolv™
, bei 75-
facher Vergrößerung. Die Oberfläche ist
uneben. Es wurde nur kariöses Gewebe
entfernt.
Teilausschnitt (1.500×) der mechanisch
präparierten Oberfläche. Die Ober-
fläche ist glatt und mit einem „Smear-
Layer“ bedeckt.
Teilausschnitt (1.500×) der mit Carisolv™
behandelten Oberfläche. Die unebene
Topografie vergrößert die für die Reten-
tion des Restaurationsmaterials zur
Verfügung stehende Oberfläche.
Mit Carisolv™
behandelte
kariöse Läsion. Die
Kavität ist uneben und
folgt der Ausbreitung der
Läsion. Das Dentin hat
eine andere Struktur; es
wurde kein gesundes
Dentin entfernt.
Mit dem Bohrer
präparierte Kariesläsion.
Die Kavität ist recht
symmetrisch und folgt
der Kontur des Bohrers
bei der Gewebeent-
fernung. Die Struktur des
Dentins lässt erkennen,
dass auch gesundes
Dentin entfernt und die
Pulpa artifizell eröffnet
wurde.
Carisolv™
im Vergleich zur mechanischen Karies-
entfernung: sehr unterschiedliche Dentinoberflächen!
Es braucht etwas Zeit um sich daran zu gewöhnen, dass nach einer Carisolv™
Behand-
lung die Dentinoberfläche anders beschaffen ist als nach mechanischer Präparation. Im
letzteren Fall ist die Oberfläche in der Regel eben, glänzend und glatt. Nach der
Carisolv™
Anwendung erscheint die Oberfläche stumpf und nach dem Trocknen „fro-
stig“. Die Oberfläche ist uneben, da das Gel nur so tief wirkt, wie zuvor kariöses Gewe-
be vorhanden war.
Im Rasterelektronenmikroskop folgt die Oberflächentopografie dem Muster der Karies
in der Läsion und entspricht optisch einer „Gebirgslandschaft“. Es zeigt sich kein
offensichtlicher „Smear-Layer“ und die Oberfläche erscheint sauber (Wennerberg et al.,
1999; Banerjee et al., 2000). Die mechanisch exkavierte Oberfläche dagegen weist einen
„Smear-Layer“ auf.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass bei Konditionierung des Dentins mit Phosphor- oder
Polyacrylsäure vor dem Einbringen von Restaurationsmaterial die äussere Schicht der
mit Carisolv™
behandelten Oberfläche und auch der „Smear-Layer“ von der mechanisch
präparierten Oberfläche entfernt wird (Burke, 1994).
22
Forschung und Entwicklung
Carisolv™
wird von MediTeam Dental AB entwickelt und vermarktet. Das Pro-
dukt ist das Ergebnis einer langfristigen, engen Kooperation mit Universitäten und
Forschungsinstituten. Durch solche Partnerschaften entsteht eine hohe Flexibilität
und eine gute Zeit- und Kostenwirksamkeit. MediTeam verfügt auch über eigene
Experten, die die Forschungsaktivitäten koordinieren. Auf diese Weise können
frühzeitig neue Produkte und Geschäftskonzepte identifiziert werden.
Bisher konzentrieren sich die Forschungs- und Entwicklungsressourcen des Unter-
nehmens primär auf die präklinische und klinische Dokumentation von Carisolv™
und auf die Entwicklung neuer Generationen des Produkts.
MediTeam ist ein attraktiver Partner für Forschungsgruppen, da das Unterneh-
men die Möglichkeit zur Aneignung von Spezial-Know-How und besonderen Fer-
tigkeiten bietet. So konnten wir intern und extern neue Produktkonzepte entste-
hen lassen, die den hohen Anforderungen der gewebeerhaltenden Zahnheilkunde
und den Erwartungen der Patienten an einen angenehmen Zahnarztbesuch ent-
sprechen.
Der wissenschaftliche Beraterstab von MediTeam
Zu den wissenschaftlichen Beratern von MediTeam zählen unter anderem Profes-
sor Dr. Per-Olof Glantz und Professor Dr. Douglas Bratthall von der Zahnmedizi-
nischen Fakultät Malmö (Schweden) und Professor Jan Lindhe von der Zahnme-
dizinischen Fakultät Göteborg (Schweden). Diese drei Experten sind auf verschie-
dene Fachgebiete der Zahnheilkunde spezialisiert; ihre Forschungsarbeit auf den
Gebieten der Dentalmaterialien, Kariologie und Periodontologie ist weltweit aner-
kannt.
Das Forschungskonzept und die Richtlinien von MediTeam werden von unseren
eigenen Spezialisten gemeinsam mit den Carisolv™
Erfindern Professor Dr. Dan
Ericson von der Zahnmedizinischen Fakultät Malmö und Dozent Dr. Rolf Bornstein,
Zahnmedizinische Fakultät Stockholm, entwickelt. Unser Forschungsprogramm
wird ganz wesentlich durch die Mitarbeit international führender Experten im
wissenschaftlichen Beraterstab von MediTeam gestärkt. So werden neue For-
schungsgebiete schon früh erkannt, wichtige Themen definiert, Projekte konzi-
piert und qualitativ hochwertige Dokumentation erstellt, die nicht nur in Schwe-
den, sondern auch den meisten anderen zahnmedizinischen Märkten der Welt ak-
zeptiert ist.
Das Konzept von MediTeam besteht in der Entwicklung neuer Produkte zur Ver-
besserung der Zahnversorgung. Wissenschaftlich aufgebaute klinische Erprobun-
gen und externe Forschungsprogramme zur Prüfung bestehender und künftiger
Produkte gewährleisten die Dokumentationsqualität, die von Universitäten und
anderen Forschungsgremien erwartet wird. MediTeam möchte den Zahnärztin-
nen und Zahnärzten die größtmögliche Sicherheit bei der Verwendung seiner Pro-
dukte am Patienten gewährleisten.
Wissenschaftliche Veröffentlichungen
Klinische Studien
Carisolv™
entfernt Karies, senkt den Narkosebedarf und vermindert das subjekti-
ve Schmerzempfinden auch dann, wenn keine Narkose eingesetzt wird. Dadurch
ist Carisolv™
eine besonders patientenfreundliche Behandlungsmethode. In keiner
unserer Studien, die über 250 Patienten umfassen, wurden unerwünschte Neben-
wirkungen beobachtet.
23
Carisolv™
senkte in den Studien nicht nur den Narkosebedarf: 80% der Patienten
entschieden sich bei dieser Methode für eine Behandlung ohne Narkose. Obwohl
die Behandlung mit Carisolv™
etwas länger dauert, schätzen die Patienten die Me-
thode wegen ihrer Lautlosigkeit und Stressfreiheit. Circa 50% der Patienten emp-
fanden die Behandlung sogar subjektiv als kürzer. Fast 100% der Probanden, die
Carisolv™
testeten, möchten beim nächsten Kariesfall von Ihrem Zahnarzt mit
Carisolv™
behandelt werden (Ericson et al., 1999; Fure et al., 2000).
Wirksame Kariesexkavation
Eine Reihe von In-vitro-Studien, die an verschiedenen Universitäten durchgeführt
wurden, zeigten, dass Carisolv™
in der Tat nur kariöses Dentin entfernt. In klini-
schen Erprobungen und In-vitro-Studien wurde ebenfalls festgestellt, dass Karies
sich mit dieser Methode ebenso wirksam entfernen lässt wie bei Verwendung eines
Bohrers (Ericson 1998; Haffner et al., 1999).
Auswirkungen auf die Pulpa
Die Ergebnisse zweier unabhängiger Studien zeigen, dass Carisolv™
bei gesunder
Pulpa keine negativen Auswirkungen auf das Gewebe hat (Young und Bongenhielm,
1999; Dammaschke et al., 1999).
Haftung des Füllmaterials
Wir überprüften die Haftung von modernem weissem Füllmaterial nach der Be-
handlung mit Carisolv™
anhand von In-vitro-Studien. Das Ergebnis: Das Füllma-
terial, das sich mit der Zahnoberfläche verbindet, haftet ebenso gut auf der mit
Carisolv™
behandelten Fläche wie auf einer mit dem Bohrer vorbereiteten Fläche
(Haak et al., 1999; Frankenberger et al., 1999).
Toxikologie / Auswirkungen auf die Schleimhaut
Ein Toxikologe trug die Studiendaten zusammen und erstellte eine theoretische
Beurteilung möglicher toxikologischer Effekte auf der Grundlage der Dokumenta-
tion, die über die einzelnen Bestandteile des Produkts zur Verfügung stehen. Die
toxikologische Dokumentation umfasst folgende Themen: “Studie der Haut-
irritationen nach Einmal-Anwendung bei der Ratte”, Irritation der Mundschleim-
haut beim Meerschweinchen” und “Das Sensibilisierungspotential beim Meer-
schweinchen nach Magnusson und Klingman”. Alle diese toxikologischen Studien
wurden gemäß europäischen Normen im Chrysalis Laboratory in London durch-
geführt.
Um die Ungefährlichkeit des Produktes weiter zu bestätigen, wurde eine kontrol-
lierte Studie mit freiwilligen Testpersonen durchgeführt. Diesen Freiwilligen wur-
den mit Carisolv™
bzw. NaOCl getränkte Löschpapierblättchen unmittelbar auf
die Mundschleimhaut appliziert; anschließend wurde die Gewebereaktion beob-
achtet.
In keiner der vorgenannten Tests konnten negative Reaktionen nachgewiesen wer-
den, die nicht auch in Kontrollen stattfanden, d.h. mit dem Studiengegenstand
zusammenhingen.
Auch in einer kontrollierten klinischen Studie mit gesunden Probanden konnten
keine schädlichen Auswirkungen von Carisolv™
auf die Schleimhaut nachgewie-
sen werden. Auf der Grundlage der Expertenmeinung der Toxikologen können
wir nun behaupten, dass Carisolv™
sicher ist, vorausgesetzt, es wird entsprechend
seinem Bestimmungszweck angewendet. (Interne Berichte; a2KF1382-1, a2PU1878-
0).
Die Carisolv™
Forschung wird kontinuierlich fortgesetzt. Veröffentlichte bzw. öffentlich vorgestellte
Forschungsergebnisse finden Sie in den Arbeiten des im Anhang abgedruckten Literaturverzeichnisses.
Diese Liste können Sie auch im Internet unter www.mediteam.com einsehen, wo sie ständig aktualisiert
wird.
24
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Schmerzen während der Carisolv™
Behandlung
Mit Anästhesie
Ohne Anästhesie
keine akzeptable starke keine Angabe
An unserer internationalen Patienten-
überwachungsaktion haben sich Zahn-
ärzte aus Schweden, Norwegen
Deutschland, Italien und Australien be-
teiligt. Der Zweck einer solchen Über-
wachung besteht darin, Daten von mög-
lichst vielen Zahnärzten über möglichst
viele verschiedene Patienten und ggf.
Behandlungsmethoden zusammenzutra-
gen. Unsere Aktion entspricht der
Verbraucherüberwachung der pharma-
zeutischen Industrie.
An unserer Aktion nahmen 315 Zahn-
ärzte aus fünf Ländern teil. Sie berich-
teten über ihre Behandlungserfolge bei
2.294 Patienten mit insgesamt 3.115
kariösen Dentinläsionen, die mit
Carisolv™
behandelt wurden. Die Ver-
teilung zwischen den beiden Geschlech-
tern hielt sich die Waage, und die Alters-
spanne der Patienten war recht groß
(von 3-86 Jahren, Durchschnittsalter 23
Jahre). 26% der behandelten Zähne
waren Milchzähne. 86% der behandel-
ten bleibenden Zähne wiesen Kavitäten
an der Zahnkrone auf, 14% der Behand-
lungsfälle entfielen auf Wurzelkaries.
In 86,8% der Fälle wurde Kariesfreiheit
allein durch den Einsatz von Carisolv™
erzielt. In vielen Fällen, in denen keine
Kariesfreiheit erzielt wurde, hatte sich
der Zahnarzt für eine indirekte Pulpen-
überkappung entschieden. Durch-
schnittlich wurden bis zur Erzielung der
Kariesfreiheit 11 Minuten benötigt
(Spanne 1-60 Minuten, Median 10 Mi-
nuten).
Nur 22,5% der Patienten baten um eine
Lokalanästhesie. Mehr als 80% der Pa-
tienten gaben an, während der Behand-
lung keine oder nur geringe Schmerzen
empfunden zu haben, unabhängig da-
von, ob sie eine Lokalanästhesie erhal-
ten hatten.
In 47,1% der Fälle wurde der Bohrer
ergänzend zu Carisolv™
benutzt; dies
war mehrheitlich nötig, um Zugang zur
Kavität zu erlangen.
Mit Ausnahme von vier Fällen, in de-
nen eine Schleimhautrötung oder –
schwellung auftrat, wurden keine uner-
wünschten Nebenwirkungen berichtet
(interner Bericht a2KF2667-0).
Internationale Patientenüberwachung
Kariesfreiheit durch Carisolv™
Ja
Indirekte
Pulpenüberkappung
Nein/ungerwiss
Keine Angabe
Wurde gebohrt?
Ja, um Zugang zu erlangen
Nein
Keine Angabe
0
200
400
600
800
1000
1200
Behandlungsdauer mit Carisolv™
keine 1-5 6-10 11-15 16-20 +20
Angabe Min. Min. Min. Min. Min.
Ja
Nein
Keine Angabe
Anästhesie
25
Literaturverzeichnis:
1 Anusavice KJ and Kincheloe JE. Comparison of pain associated with
mechanical and chemo-mechanical removal of caries. J Dent Res 1987;
66:1680-1683.
2 Banerjee A, Kidd EAM, Watson T F. Scanning electron microscopic observations
of human dentine after mechanical caries excavation. J Dent; 2000;28:179-186.
3 Burke FM, Lynch E. Glasspolyalkenoate bond strength to dentine after
chemo-mechanical caries removal. J Dent 1994;22:283-218.
4 Dammaschke T, Stratmann U, Ott K. Histocytological evaluation on the
reaction of pulp and dentine to Carisolv. Abstract AFG - Jahrestagung, Mainz,
January 1999.
5 Ericson D. The efficacy of a new gel for chemo-mechanical caries removal. J
Dent Res 1998; 77(5): 1252 abstract 360.
6 Ericson D, Zimmerman M, Raber H, Götrick B, Bornstein R. Clinical evaluation
of efficacy and safety of a new method for chemo-mechanical removal of caries.
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7 Frankenberger R, Oberschachtsiek H, Krämer N, Petschelt A. Bond strength to
dentine after mechanical and chemical removal of simulated caries.
8 Fure S, Lingström P, Birkhed D. Evaluation of Carisolv™
for the chemo-
mechanical removal of primary root caries in vivo. Caries Res, 2000, in press.
9 Haak R, Fritz U B, Faber F J, Noack M J. Influence of chemomechanical caries
removal on dentin bonding. J Dent Res 1999;78:369 abstract 2111 (IADR
abstracts).
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hydroxyproline after treatment with GK-101 (N-Chloro- glycine). Pharmacol
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11 Haffner C, Benz C, Folwaczy M, Hickel R. Chemomechanical caries removal—a
clinical study. Caries Res 1999;33:312 abstract 93 (46th ORVA Congress).
12 Hand RE, Smith ML, Harrison JW. Analysis of the effect of dilution on the
necrotic tissue dissolution property of sodium hypochlorite J Endod
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13 Kidd EA, Joyston-Bechal S, Beighton D. The use of a carious detector dye during
cavity preparation: a microbiological assessment. Br Dent J 1993;174(7):245-248.
14 Kronman J, Goldman M, Habib C M, Mengel L. Electron microscopic
evaluation of collagen structure induced by N-chloroglycerine (GK101).
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15 Kuboki Y, Ohgushi K, Fusayama T. Collagen Biochemistry of the two layers of
carious dentin. J Dent Res1977; 56:1233-1237.
16 Schiller J, Arnhold J, Arnold K. NMR studies of the action of hypochlorous acid
on native pig articular cartilage. Eur J Biochem 1995; 233:672-676.
17 Schutzbank SG, Galaini J, Kronman JH, Goldman M, Clark REA Comparative
in vitro study of GK-101 and GK-101E in caries removal J Dent Res 78; 57: 861-
864.
18 Shimizu C, Yamashita T, Ichijo T, Fusayama T. Carious change of dentine
observed on longspan ultrathin sections. J Dent Res 1981; 60:1 826-1831.
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20 Thomas E L, Jefferson, M M, Grisham M B. Myeloperoxidase-catalysed
incorporation of amines into proteins: role of hypochlorous acid and
dichloramines. Biochemistry 1982;21: 6299-6308.
21 Thylstrup A and Fejerskov O. Clinical and pathological features of dental caries.
In: Thystrup A and Fejerskov O (Eds): Textbook of clinical cariology, 1994 (2nd
ed), Munksgaard, Copenhagen.
22 Yip HK, Stevenson AG, Beeley J A: The specificity of caries detector dyes in
cavity preparation. Br Dent J 1994 June; 417-421.
23 Young C, Bongenhielm U. A randomized, controlled and blinded histological
evaluation of Carisolv™
on pulpal tissue. Abstract NOF meeting, Naantali,
August 1999.
24 Wennerberg A, Sawase T, Kultje C. The influence of Carisolv™
on enamel and
dentin surface topography. Eur J Oral Sci 1999; 107:297-306.
Die Carisolv™
Forschung wird kontinuierlich fortgesetzt. Veröffentlichte bzw. öf-
fentlich vorgestellte Forschungsergebnisse finden Sie in den Arbeiten des im An-
hang abgedruckten Literaturverzeichnisses. Diese Liste können Sie auch im Internet
unter www.mediteam.com einsehen, wo sie ständig aktualisiert wird.
MediTeam Dental Deutschland GmbH
Willstätterstraße 6, 405 49 Düsseldorf, Deutschland
Tel: +46 31 336 91 00. Fax: +46 31 336 91 91
www.mediteam.com
10169DE-100.06PrintedinSweden
MediTeam ist ein schwedisches Unternehmen der Dentalforschung. In Zu-
sammenarbeit mit Zahnärzten, Forschern und Universitäten entwickelt und
vermarktet MediTeam Produkte für die gewebeerhaltende, patientfreundliche
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, die nicht-invasive chemo-
mechanische Methode der Kariesentfernung. Carisolv™
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Carisolv

  • 2. 2 Das Carisolv™ System ist patentiert. Das Warenzeichen Carisolv™ ist Eigentum der MediTeam Dental AB (Schweden). © MediTeam, 2000 Seite • Minimal invasive Zahnbehandlung mit patientenorientiertem Ansatz 3 • Das ist Carisolv™ 3 • Die Vorteile von Carisolv™ 5 • Die Methode Schritt für Schritt 6 • Die kariöse Läsion 8 • Carisolv™ – die sanfte Kariesentfernung 10 • Anwendungsgebiete 14 • Tipps für Ihre ersten Fälle 20 • Forschung und Entwicklung 22 • Literaturverzeichnis 25 Contents
  • 3. 3 Minimal invasive Zahnbehandlung mit patientenorientiertem Ansatz Auf allen Gebieten der Zahnheilkunde hat die Erhaltung gesunder Zahnsubstanz und eine patientenfreundliche Behandlung einen entscheidenden Stellenwert ein- genommen. Es hat sich erwiesen, dass eine invasive operative Behandlung oft ver- stärkt invasive Behandlungen nach sich zieht. Wo immer möglich, sollte das ge- sunde Zahngewebe erhalten und invasive Methoden auf ein Minimum beschränkt werden. Künstlicher Ersatz natürlicher Zahnsubstanz sollte nur dann vorgenom- men werden, wenn er unbedingt notwendig ist. Um den Langzeiterhalt des natürlichen Zahnes zu sichern, muss gesunde Zahn- substanz geschont und vor Beschädigung geschützt werden. Entsprechend sollten die Methoden in der konservierenden Zahnheilkunde minimal invasiv sein. Die restaurativen Methoden und Materialien haben sich drastisch verbessert; den- noch konzentrierten sich die Bemühungen um die Fortentwicklung der Exkavations- methoden in den letzten hundert Jahren auf schneller und besser schneidende und rotierende Instrumente und wirksamere Anaesthetika. Carisolv™ stellt einen Durchbruch dar, weil es eine echte Alternative zu den her- kömmlichen Methoden der Kariesentfernung ist. Auftragen Kürettieren Füllen Das ist Carisolv™ Carisolv™ ist eine chemo-mechanische Methode der nicht-invasiven Karies- exkavation. Das System besteht aus einem Gel und speziell entwickelten Hand- instrumenten. Das Gel enthält drei verschiedene Aminosäuren und Natrium- hypochlorit in geringer Konzentration.
  • 4. 4 Erhaltung gesunder Zahnsubstanz Bei der Entfernung kariösen Gewebes mit Hilfe eines Bohrers oder eines konven- tionellen scharfen Exkavators wird oft auch gesunde Zahnsubstanz mitentfernt. Die Carisolv™ Behandlung nutzt die Tatsache, dass gesundes und kariöses Dentin klinisch klar getrennt sind. Nur die kariösen Gewebeanteile werden entfernt. Kei- ne gesunden Anteile werden „geopfert” oder unnötig beschädigt. Dadurch bleibt die Reparaturstelle kleiner und die verbleibende Zahnstruktur wird nicht durch den Verlust gesunder Substanz geschwächt. Dies verlängert die Lebenserwartung des Zahnes. Bei der Carisolv™ Behandlung ist die Kavität nur so tief, wie sie wirk- lich sein muss. Dadurch verringert sich auch die Gefahr der artifiziellen Pulpeneröffnung. Schmerzfreie Behandlung? Die Behandlung mit Carisolv™ wird in der Regel als nahezu schmerzfrei und ange- nehm empfunden. Lokalanästhesie und Bohrer werden wesentlich seltener benö- tigt. Es gibt mehrere Gründe, warum die Carisolv™ Methode weniger schmerzhaft ist: 1. Keine Vibrationen und thermische Stimulation wie bei scneidenden Instrumen- ten. Da das Dentin während der Behandlung mit dem isotonischen Gel bei Körpertemperatur bedeckt ist, kommt es kaum zum osmotischen Effekt oder zurAuskühlung. 2. Die Entfernung gesunden Dentins ist minimal. 3. Im Gegensatz zum mechanischen Schneiden mit Exkavatoren wird das kariöse Dentin bei der chemo-mechanischen Methode sanft kürettiert und ausgehöhlt. Hierbei wird weniger Druck angewendet, und das kariöse Dentin wird nicht in größeren Stücken entfernt. Hierdurch sinkt das Risiko, tief in gesunde Dentin- tubuli einzudringen. Die Arbeitszone ist primär das sklerotische Dentin. 4. Die Anwendung einer neuen, geräuschlosen Behandlungsmethode hat einen positiven psychologischen Effekt auf den Patienten (Anusavice and Kinchelo, 1987; Ericson et al., 1999). Geräuschlos, sicher und einfach Carisolv™ entfernt Karies ebenso effizient und sicher wie ein rotierendes Instru- ment. Es hat äußerst wenig Effekt auf Weichgewebe, Zahnschmelz oder gesundes Dentin. Die Methode ist geräuschlos und einfach. Man braucht nur Carisolv™ Gel und einen Satz Carisolv™ Handinstrumente. Bei manchen Indikationen muss die Läsion mechanisch vorbereitet werden, um den Zugang zu ermöglichen oder die Ränder zu bearbeiten. Ergänzung zum Bohrer Ein Bohrer sollte in Fällen verwendet werden, in denen die Kariesläsion schwer zugänglich ist, wie z.B. unter Füllungen oder approximal. Sein Einsatz kann je- doch gewöhnlich auf die äußeren, weniger sensiblen Bereiche des Zahnes beschränkt werden; in den empfindlicheren Zonen verwendet man Carisolv™ .
  • 5. 5 Die Vorteile von Carisolv™ • Selektive Entfernung kariösen Dentins bei maximaler Erhaltung der tragenden Zahnstruktur. • Erhaltung gesunder Zahnsubstanz. • Sehr patientenfreundlich und meist als schmerzlos empfunden. Carisolv™ vermin- dert den Einsatz von Bohrer und Lokal- anästhesie ganz erheblich. • Sicher und effektiv.
  • 6. 6 Die Methode Schritt für Schritt 2. 3. 5. 6. 7. 4. 8. 9. Carisolv™ Gel SinglemixCarisolv™ Gel Multimix 1a. 1b.
  • 7. 7 Vorbereitung Falls nötig, wird ein Handinstrument oder Bohrer verwendet, um die Kavität zu öffnen oder nicht zu belassendes Füllmaterial zu entfernen. Gebrauchsanleitung 2. Einen Tropfen Gel mit einem Carisolv™ Handinstrument aufnehmen und auf das kariöse Dentin auftragen. Die Läsion muss dick mit Gel überdeckt sein. 3. Mindestens 30 Sekunden einwirken lassen, damit das kariöse Gewebe erweicht wird. 4. Je nach Grösse, Lage und Zugänglichkeit der Kavität ein geeignetes Carisolv™ Handinstrument wählen und mit drehenden oder schabenden Bewegungen das erweichte kariöse Dentin vorsichtig abtragen (Der Mehrzack fördert die Gelpenetration). Kavität nicht spülen oder trocknen! 5. Läsion mit Gel bedeckt halten und erweichtes Gewebe weiter abschaben. Fort- fahren, bis sich das Gel nicht mehr trübt und sich die Oberfläche bei Kontakt mit dem Handinstrument hart anfühlt. Die Schmelz-Dentin-Grenze besonders sorg- fältig auf Karies prüfen. Falls Sie zur Bearbeitung der Ränder vor dem Füllen einen Bohrer verwenden möchten, können Sie dies tun, während das Gel im Innern der Läsion noch einwirkt. 6. Wenn sich die Kavität kariesfrei anfühlt, Gel entfernen und Kavität mit einem feuchten Wattepellet ausreiben oder mit lauwarmem Wasser aussprühen. An- schließend visuell und mit einer spitzen Sonde auf Kariesfreiheit prüfen. Ist die Kavität nicht vollständig kariesfrei, erneut Gel auftragen und kariöses Gewebe abschaben. Hinweis: Wenn die Kavität mittels Luftstrom getrocknet wird, erscheint die behandelte Oberfläche stumpf und rauh, nicht glatt und scheinend wie bei der Anwendung eines Excavators oder Bohrers. 7. Die Ränder der Kavität bei Bedarf mit Handinstrumenten oder Bohrer bearbei- ten. Anschließend geeignetes Füllmaterial nach Anweisung des Herstellers ein bringen. 8. Wird aus der Carisolv™ Multimix-Packung kein Gel mehr benötigt, Mischer/ Spritzenkolben herausnehmen. 9. Verschlusskappe wieder aufsetzen. Den Mischer/Spritzenkolben nicht mehr ver- wenden. Wird die Spitze nicht gut verschlossen, zerfallen die Gelkomponenten nach und nach. Hinweis: Nach der Anmischung wird das Gel nach ca. 30 Minuten unwirksam, d.h. seine Fähigkeit, kariöses Dentin zu erweichen, lässt stark nach. Reste des Gels sind gemäß örtlicher Vorschriften zu entsorgen. Detailliertere Informationen zum Gebrauch von Carisolv™ finden Sie in jeder Gelpackung. Carisolv™ Gel Multimix 1a.Verschlusskappe entfernen und Spritze senkrecht halten. Mischer/ Spritzenkolben einsetzen. Flüssig- keiten vorsichtig ausdrücken und die gewünschte Gelmenge in ein entsprechendes Gefäss geben. Carisolv™ Gel Singlemix 1b.Verschlusskappen beider Spritzen entfernen und Spritzen aneinander- schrauben. Komponenten durch mehrmaliges Hin- und Herschieben der Spritzenkolben mischen und die gewünschte Gelmenge in ein ent- sprechendes Gefäss geben.
  • 8. 8 Die kariöse Läsion Eine kariöse Läsion entsteht im Dentin, wenn Bakterien organische Säuren produ- zieren, die Minerale auflösen. Der Abbau des Kollagens wird durch Enzyme be- schleunigt (Thylstrup und Fejerskov, 1994). Wie in der Illustration auf der näch- sten Seite dargestellt, lässt sich die kariöse Läsion in drei recht unterschiedliche Zonen unterteilen. Zone 1 Die äußerste Schicht des kariösen Dentins ist nekrotisch. Sie ist infiziert, abgestor- ben und nicht sensitiv. Das Kollagen ist irreversibel denaturiert. Seine Struktur wurde durch Säuren und Enyzme angegriffen, die Querverbindungen sind zer- stört. Eine elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt, dass die charakteristischen kollagenen Verknüpfungen in dieser Zone völlig verschwunden sind (Shimizu et al., 1981). Das Dentin fühlt sich beim Sondieren weich an und kann nicht in seine ursprüngliche Form zurückgeführt werden. Zone 2 Das Dentin ist nicht infiziert; es ist vital und sensitiv. Trotz seiner Erweichung ist es remineralisierungsfähig. Das Kollagengeflecht im inneren, kariösen Dentin ist reversibel denaturiert, d.h. es kann in seine ursprüngliche Form zurückgeführt werden (Kuboki et al., 1977). In dieser Zone können Verfärbungen auftreten. Zone 3 In der pulpennahen Zone ist das Dentin durch Säureeinwirkung angegriffen, aber es ist vital und remineralisierungsfähig. Seine Härte ist etwas reduziert. Diese Zone ist in der Regel durch eine transparente Zone von der Pulpa getrennt. Das Dentin hat auf die Irritation reagiert, indem es Minerale in die Dentintubuli eingelagert hat (Thylstrup und Fejerskov, 1994). Unverändertes Dentin wird vor allem in Pulpennähe und am Rand der Läsion angetroffen. Das Dentin ist in der Nähe der Pulpa wegen der größeren Anzahl der Dentintubuli weniger hart.
  • 9. 9 Querschnitt einer kariösen Läsion Zone 1 Zone 2 Zone 3 Chemischer Effekt Die Kollagenfasern im kariösen Dentin sind in unterschiedlichem Umfang zerstört oder denaturiert. Dieser Prozess umfasst auch die Eröffnung der Kollagenstrukturen, sodass sonst unzugängliche Verknüpfungen zwischen den Fibrillen freigelegt wer- den und u.a. mit Chloritverbindungen reagieren können. Es ist bekannt, dass Hypochlorit – eine stark oxidierende und chlorierende Substanz – nekrotisches Gewebe zersetzen kann (Hand et al., 1978), teilweise weil es Bindungen in der Kollagenkette spaltet. Wegen seiner hohen Reaktivität kann Chlorit auch nicht- nekrotisches Gewebe zersetzen. Werden ihm jedoch Aminosäuren zugesetzt, wird dieser negative Effekt reduziert und richtet sich spezifischer gegen denaturiertes Eiweiß und im besonderen gegen Kollagen. Die chemischen Abläufe der Dissozia- tion von Chloraminosäuren sind vermutlich mit denen von Hypochlorit vergleich- bar, aber aktuelle Ergebnisse deuten darauf hin, dass dies nur die schwächeren Bindungen zwischen Kollagenmolekülen und Fasern betrifft (Thomas et al., 1982; Schiller et al., 1995).
  • 10. 10 Carisolv™ für die sanfte Kariesexkavation Carisolv™ ist eine chemo-mechanische, nicht-invasive Methode der Karies- entfernung. Sie wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Wissen- schaftlern und Industrie in Schweden entwickelt. Carisolv™ ist ein patentiertes Produktsystem, das aus zwei Teilen besteht: einem Gel und speziell entwickelten Handinstrumenten. Carisolv™ gel Das Gel besteht aus einer roten, hoch viskösen Flüssigkeit (die u.a. drei Aminosäu- ren enthält) und einer transparenten Flüssigkeit mit einer schwachen Kon- zentration an Natriumhypochlorit. Die Aminosäuren und der hohe pH- Wert der Flüssigkeiten wirken zersetzend auf das kariöse Gewebe, während gleichzeitig die Entfernung gesunder Zahnsubstanz verhin- dert wird und die schädigenden Auswirkungen des Hypochlorits auf das Weichgewebe im Mund minimiert werden. Wirkungsmechanismus Im Prinzip ist der Mechanismus wahrscheinlich der gleiche wie bei N-Monochlorit- DL-2-Aminobuttersäure (NMAB), aktive Substanz einem früheren Produkt, das nicht mehr im Handel ist. Der Wirkungsmechanismus von NMAB und anderen chorierten Aminosäuren wurde inzwischen eingehend untersucht. Obwohl der ge- naue Reaktionsablauf noch nicht ganz geklärt ist, gilt folgende Erklärung in der dentalwissenschaftlichen Literatur als akzeptiert: Wenn Natriumhypochlorit bei hohem pH-Wert mit Aminosäuren vermischt wird, reagiert das Chlor mit den Aminogruppen und es entstehen relativ stabile N-mono- chlorierte Aminosäuren. Diese Reaktion macht das Chloratom weniger reaktiv und daher deutlich weniger aggressiv gegenüber gesundem Gewebe (Kronman et al., 1977; Habib et al., 1975; Schutzbank et al., 1978; Strid und Hedward; 1989), während es seinen elektronischen Zustand und damit seine chemische Wirkungs- weise beibehält. Der erweichende Effekt auf kariöses Gewebe ist das Ergebnis mehrerer Reaktio- nen, die zusammenwirken und die Faserstruktur des Kollagens zerstören. Eine dieser Reaktionen wurde schon relativ früh von Habib et al. (1975) beschrieben. Die Autoren identifizierten in teilweise dissoziiertem kariösem Kollagen die Kon- version von Hydroxyprolin in Pyrrol-2-Carbonsäure. Man geht davon aus, dass diese intramolekuläre Konversion die Stabilität der Faser weiter herabsetzt.
  • 11. 11 Außerdem können chlorierte Aminosäuren vermutlich die verschiedenen Typen der elektrostatischen Bindung zerstören, die die Faserstruktur zusammenhalten. Carisolv™ enthält drei unterschiedlich geladene Aminosäuren. Sie gehören zu den 20 Aminosäuren, die als natürliche Bausteine in Eiweiß enthalten sind. Die Peptidkette aller Eiweiße einschließlich Kollagen bestehen aus hydrophilen (posi- tiv oder negativ geladenen) und hydrophoben (nicht geladenen) Abschnitten. Da- her zieht jede der drei Chloraminosäuren in Carisolv™ elektrostatisch eine dieser Abschnitte an, wodurch sich die Reaktionskraft sehr effektiv auf die gesamte Län- ge des Ziels, nämlich der Kollagenfaser, verteilt. Gleichzeitig werden die uner- wünschten Nebenwirkungen des Hypochlorits minimiert (Strid und Hedward, 1989). Obwohl der erweichende Effekt auf kariöses Dentin bei Chloraminosäuren weniger ausgeprägt ist als bei Hypochlorit, machen die Chloraminosäuren gesun- des und kariöses Dentin klinisch leichter trennbar: Kariöses Dentin ist leichter zu entfernen als gesundes Dentin. Carisolv™ Handinstrumente Bei der Entwicklung des Gels wurde deutlich, dass man bestimmte neuartige In- strumente braucht, um das erweichte kariöse Dentin rasch zu entfernen. Zunächst wurden herkömmliche Methoden getestet, wie z.B. verschiedene Bohrertypen und Ultraschallinstrumente mit speziell angefertigten Arbeitsenden. Die Ergebnisse dieser Tests waren enttäuschend: Die Methoden waren für den Patienten schmerz- haft, es wurde zu viel gesunde Zahnsubstanz entfernt oder die Exkavation war nicht effektiv genug. Deshalb wurden neue, atraumatische Handinstrumente ent- wickelt, die gewebeschonend sind. Einzigartiges Design Sternförmige Arbeitsenden mit einer kugelförmigen äußeren Kontur erwiesen sich zur Entfernung der Karies als am besten geeignet. Für Fälle, in denen die kariöse Läsion die Anwendung von sphärischen Instrumenten nicht zulässt, wurden fla- chere Arbeitsenden mit einer kreisförmigen äußeren Kontur entwickelt. Für die schwer zugängliche Schmelz-Dentin-Grenze entstanden eine Sonde und ein Mei- ßel. Verschiedene Formen und Größen wurden als Prototypen gefertigt und ge- prüft. Um den gewünschten Effekt bei der Kürettage zu erzielen, waren sorgfältige Studien mit diesen verschiedenen Prototypen nötig. Um die Gefahr der Beschädi- gung gesunden Dentins zu vermindern, erhielten die Arbeitsenden stumpfe Schnitt- winkel. Die Instrumente haben Schnittkanten auf beiden Seiten und können zum Ausheben oder Schaben verwendet werden. Carisolv™ Instrumente haben scharfe Kanten, aber einen stumpfen Schnitt- winkel. Dies ergibt eine hervorragende Tiefenkontrolle beim Abschaben des kariösen Dentins, das durch das Carisolv™ Gel erweicht wurde. Beim Einsatz von Instrumenten mit schärferen Schnittwinkeln besteht die Gefahr der Beschädigung gesunden Zahngewebes; die Tiefe ist schwer zu kontrollieren.
  • 12. 12 Carisolv™ Handinstrumente sind in zwei Grundformen erhältlich: Instrumente mit festen Arbeitsenden und Instrumente mit auswechselbaren Arbeitsenden. Instrumente mit festen Arbeitsenden Jedes dieser Carisolv™ Doppelinstrumente hat zwei verschiedene feste Arbeitsenden: Carisolv™ 1 (Extra gebogen; Flach 0/ Stern 3) besonders geeignet für Kronen- ränder und schwer zugängliche Stellen. Carisolv™ 2 (Stern 3/Mehrzack) Dies ist das Grundinstrument zum Auf- tragen des Gels und für den Beginn der Kariesentfernung. Der Mehrzack unter- stützt die Gelpenetration. Näher zum gesunden Dentin sollte dann das stern- förmige, vierzackige Ende benutzt wer- den, mit dem man in rotierenden Bewe- gungen arbeitet. Carisolv™ 3 (Stern 1/Stern 2) zur Kariesentfernung in kleineren Kavi- täten, wie z.B. bei Wurzelkaries und Milchzähnen. Carisolv™ 4 (Flach 2/Flach 3) z.B. zum Einsatz in Pulpennähe und zum Ausheben der erweichten Dentinkaries aus der Kavität. Carisolv™ 5 (Flach 0/Flach 1) Die Arbeitsenden Flach 0 und Flach 1 sind zur Kariesentfernung an der Schmelz-Dentin-Grenze sowie für kleine, schwer zugängliche Kavitäten bestimmt. Diese Carisolv™ Handinstrumente beste- hen aus einem Griff mit verschiedenen austauschbaren Arbeitsenden. Instrumente mit austauschbaren Arbeitsenden
  • 13. 13 Der Mehrzack ist ein rauhes, scharfes Instrument, das nicht in Pulpennähe eingesetzt werden soll. Es dient der Be- handlung harter, ledriger Läsionen (meist dunkel gefärbt). Auch für Arbei- ten am Zahnschmelz, wenn der Bohrer nicht in Frage kommt, oder zur Förde- rung der Gelpenetration. Der Mehrzack wird mit drehenden Bewegungen ein- gesetzt. Flach 3 dient dem Abschaben und Aus- heben großer Läsionen, ebenfalls mit den gleichen Bewegungen wie bei der Exka- vation. Dies ist das Instrument der Wahl in Pulpennähe. Die Spitzsonde „Punkt“ dient der Be- handlung der Karies an der Schmelz- Dentin-Grenze. Nur erhältlich für das Handinstrument mit austauschbaren Arbeitsenden! Flach 0 ist auch in der gegenwinkligen Version erhältlich. (Extra gebogen, Flach 0) Flach 2 ist für mittelgroße Läsionen ge- dacht; auch hier sind die gleichen Bewe- gungen auszuführen wie bei der Exka- vation. Mit Flach 1 bearbeitet man kleine Läsionen, Bereiche unter Vorsprüngen oder andere Bereiche, die mit einem größeren Instrument nicht zugänglich sind. Verwendung mit der gleichen Bewegung wie bei der Exkavation. Flach 0 (Meißel) ist für den Einsatz an der Schmelz-Dentin-Grenze bestimmt. Nicht in Pulpennähe verwenden. Stern 3 ist auch in der gegenwinkligen Version erhältlich und dient in dieser Form der Behandlung von Karies an schwer zugänglichen Flächen. (Extra gebogen Stern 3) Stern 3 dient der Behandlung größerer, gut zugänglicher Läsionen. Stern 1 wird in Drehbewegungen unter Vorsprüngen oder in anderen Bereichen eingesetzt, zu denen man mit einem grö- ßeren Instrument keinen Zugang hat. Die Arbeitsenden im Überblick Stern 2 ist für mittelgroße Läsionen bestimmt. Er wird ebenfalls mit drehen- den Bewegungen verwendet.
  • 14. 14 Die wichtigsten Anwendungsgebiete: Carisolv™ entfernt kariöses Dentin unabhängig von der Lage der Läsion. Das Pro- dukt eignet sich jedoch besonders für die unten genannten Anwendungsgebiete, die auf den folgenden Seiten eingehender beschrieben werden. Hier bekommen Sie einen guten Überblick der Einsatzmöglichkeiten für Carisolv™ in Ihrer tägli- chen Praxisroutine. • Behandlung der Wurzelkaries • Behandlung tiefer Kavitäten • Kariesbehandlung bei Kindern Anwendungsgebiete
  • 15. 15 Wurzelkaries In den Industrieländern wird die Bevölkerung künftig nicht nur älter als früher. Sie wird auch gesünder sein, d.h. es wird viel mehr alte Menschen mit eigenen Zähnen geben. Dies bedeutet aber auch, dass mehr Zahlwurzeln freiliegen, die die Gefahr der Wurzelkaries bergen. Die Wurzel ist viel anfälliger für Karies als die Krone. Ein verschlimmernder Faktor ist die Mundtrockenheit, die viele ältere Menschen infolge von Medikamenteneinnahme entwickeln. Eine Verminderung der Speichel- menge erhöht die Kariesgefahr. Unter solchen Bedingungen entwickelt sich Karies manchmal mit enormer Aggressivität, insbesondere hospitalisierten Patienten, die sich nicht selbst um eine angemessene Mundhygiene kümmern können. Wurzelkaries ist eines der wichtigsten Einsatzgebiete von Carisolv™ . Dieser Typ der kariösen Läsion ist in der Regel leicht zugänglich; der Einsatz des Bohrers vor der Applikation des Gels ist nur in seltenen Fällen nötig. Wenn Präventions- maßnahmen fehlschlagen und Wurzelkaries behandelt werden muss, ist Carisolv™ die Methode der Wahl. Mit Carisolv™ ist leicht erkennbar, wann das gesunde Dentin erreicht ist. Dies ist besonders nützlich bei Wurzelkaries, wo es ein wesentlicher Vorteil ist, nicht län- ger gesundes Dentin opfern zu müssen, um eine vollständige Entfernung des kariö- sen Gewebes sicherzustellen. Das Verfahren ist minimal invasiv und im Allgemeinen praktisch schmerzfrei (Fure et al., 2000). Da das Handinstrument eher zum Schaben als zum Schneiden einge- setzt wird, reduziert sich auch die Gefahr von Zahnfleischverletzungen ganz er- heblich. Müssen mehrere Läsionen gleichzeitig behandelt werden, kann dies gleichzeitig geschehen. Das Gel wird auf alle Läsionen zugleich aufgetragen und wirkt ein, während die Kariesentfernung bei der ersten Läsion bereits beginnen kann. Dies spart wertvolle Zeit. • Einfach und sicher • Schnell und effektiv • In der Regel schmerzfrei
  • 16. 16 Tiefe Kavitäten • Vorsichtig und sicher • Stark verminderte Gefahr artifizieller Pulpenläsionen • Nur selten post-operative Komplikationen Bei tiefen Läsionen in Pulpennähe minimiert Carisolv™ die Gefahr der artifiziellen Pulpeneröffnung. Die Entscheidung über den Zeitpunkt der indirekten Pulpen- überkappung ist bei Carisolv™ ebenso zu treffen wie beim Bohren. Bei der Behand- lung tief gelegener Regionen der Kavität ist sicherzustellen, dass die Läsion gut mit Gel bedeckt ist. Verwenden Sie ein Carisolv™ Handinstrument wie z.B. Flach 3 zum Abschaben der Karies. Zum Reinigen der Kavität eignet sich am besten körper- oder zimmerwarmes Wasser. Die Kavität sollte jedoch nicht ausgesprüht oder mit dem Luftstrahl behandelt werden. Bei der Entscheidung für eine indirekte Pulpenüberkappung oder beim Eintreten einer kleinen Läsion, die die direkte Pulpenüberkappung als sinnvolle Alternative erscheinen lässt, werden die gleichen Behandlungsprinzipien zugrunde gelegt wie beim Bohren. Die klinische Erfahrung hat gezeigt, dass post-operative Komplikationen nach der Carisolv™ Behandlung sehr selten sind. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass es in den Dentintubuli zu keiner Flüssigkeitsbewegung (keine Vibration durch rotierende Instrumente!) oder Hitzeentwicklung kommt.
  • 17. 17 Kinder Kariesentfernung in Milchzähnen und jungen bleibenden Zähnen • Geräuschlose, sanfte Methode • Ruhige, kinderfreundliche Atmosphäre • Positive Einstellung des Patienten heute und in Zukunft Die Einstellung einer Person zur Zahnhygiene wird während der Kindheit geprägt. Die Grundlage jeder zahnärztlichen Behandlung von Kindern ist der richtige psy- chologische Ansatz. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Behandlungs- ergebnis. Carisolv™ ist eine ausgezeichnete Ergänzung zu den bereits existierenden Hilfen für die zahnärztliche Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Bei der Behandlung der Dentinkaries in Milchzähnen und jungen bleibenden Zäh- nen sollte man sich immer darüber im Klaren sein, dass die Pulpenkammer sehr nahe liegt. Die Erhaltung der Zahnsubstanz ist gerade in diesen Fällen von größter Bedeutung.
  • 18. 18 Andere Anwendungsgebiete Carisolv™ kann grundsätzlich in allen Fällen der restaurativen Behandlung von Dentinkaries verwendet werden. Beispiele hierfür sind u.a. die prothetische Erhal- tung, Patienten mit Zahnarztphobie und Patienten mit besonderen Bedürfnissen. Prothetisch-restaurative Erhaltung Die klinische Erfahrung hat gezeigt, dass sich die Carisolv™ Methode gut zur Ent- fernung der Sekundärkaries an den Rändern prothetischer Kronen eignet. Beim Einsatz des Bohrers zu diesem Zweck ist es oft schwierig festzustellen, ob die Läsi- on tatsächlich bis zur Kariesfreiheit behandelt wurde. Hier bietet Carisolv™ mehr Sicherheit: Das Gel erweicht nicht nur das kariöse Gewebe, sondern trübt sich auch, solange noch kariöse Stellen vorhanden sind. Außerdem machen die gegen- winkligen Carisolv™ Handinstrumente Kariesläsionen unter dem Kronenrand ein- facher zugänglich. Dies kann in vielen Fällen zu einem guten Ergebnis führen und die Neuanfertigung einer Brücke überflüssig machen. Da die Handinstrumente nicht schneiden, sondern schaben, besteht auch ein stark vermindertes Risiko von Zahnfleischverletzungen. Zahnarztphobie Viele Erwachsene haben Angst vorm Zahnarzt und vermeiden daher den Gang in die Sprechstunde. Die Hauptangst bezieht sich auf den Bohrer und die Injektion. Acht von neun Patienten, die regelmäßig zum Zahnarzt gehen, empfinden den Bohrer und die Spritze ebenfalls als äußerst unangenehm und werden vor dem Zahnarztbesuch ängstlich. Mit Carisolv™ ist es möglich, auch Patienten mit gro- ßer Zahnarztphobie erfolgreich zu behandeln – zum Beispiel solche, die die Zahn- arztpraxis überhaupt nicht aufsuchen würden, wenn sie nicht wüssten, dass mit Carisolv™ eine Alternative zu Bohrer und Spritze besteht. Patienten mit besonderen Bedürfnissen Kinderzahnheilkunde von Henrik Raber, Eastman-Institut, Stockholm (Schweden) Schweden hat eine Gesamtbevölkerung von 8.847.000, darunter 2.157.000 Kin- der und Jugendliche unter 19 Jahren (offizielle Statstik 1998). Die meisten Kinder werden hier von Allgemeinzahnärzten behandelt. In den nor- dischen Ländern werden 1,5-2% der Kinder von spezialisierten Kinderzahnärzten betreut. Die Hälfte dieser Kinder leidet unter Zahnarztphobie. Um eine schmerzfreie Behandlung zu ermöglichen, wird gewöhnlich die Lokal- anästhesie eingesetzt. Behandlung unter Lachgas-Sedierung sowie Prämedikation werden oft als Teil der psychologischen Vorbereitung praktiziert. Carisolv™ stellt einen weiteren wichtigen Baustein in der psychologischen Vorbe- reitung eines Kindes auf die zahnärztliche Behandlung dar: Die Benutzung des Bohrers wird minimiert; oft kann auf ihn vollständig verzichtet werden, ebenso wie auf die Lokalanästhesie. Bereits das Wissen, dass „nicht so viel gebohrt wird“, kann für den Patienten Ermutigung zur Behandlung bedeuten.
  • 19. 19 Dies illustriert der folgende Fall: Leider ist das Bild eines Kindes mit total kariösem Gebiss ein viel zu häufiger Anblick. Bertil, 5 Jahre alt, ist so ein Kind. Er wurde mir von einem Kollegen überwiesen, der meinte, Carisolv™ könne hier sehr hilfreich sein. Leider waren 12 Zähne nicht mehr zu retten – bei ihnen lag die Indikation zur Extraktion vor. Ich schlug die Behandlung unter Vollnarkose vor, aber Bertils Eltern verweigerten die Zustimmung. Obwohl sie über die Gefahren für die darunterliegende Bezahnung aufgeklärt wurden, stimmten sie auch einer Extraktion nicht zu, so lange Bertil keine Zahnschmerzen hatte. Die einzige Alternative war extensive Kavitäten- präparation und Kariesexkavation praktisch aller Zähne mit anschließender provisorischer Versorgung. Dank Carisolv™ konnte diese umfassende Behandlung in mehreren Sitzungen völlig ohne Bohrer und ohne Lokalanästhesie durchgeführt werden. Viele Kinder, speziell solche bei Kinderzahnärzten, leiden unter körperlicher oder geistiger Behinderung. Besonders Kinder mit Hörstörungen reagieren auf die Vibrationen des Bohrers oft extrem empfindlich. Auch in diesen Fällen ist Carisolv™ eine wertvolle Hilfe. Bei bestimmten psychischen Störungen treten Phobien auf, z.B. in der Art, dass das Kind den Bohrer oder die Spritze für gefährlich hält. Solche Phobien können dem zahnärztlichen Team große Probleme bereiten. Hier noch ein Fallbeispiel: Eva ist ein 12 Jahre altes Mädchen mit psychischen Problemen. Sie ist seit Jahren in kinderpsychiatrischer Behandlung und fürchtet sich vor allem. Eva vertraut nie- mandem und hat eine ganze Reihe von Phobien. So hat sie auch eine extreme Angst vor Bohrer und Spritze. Eva war in einer Spezialpraxis in Behandlung, aber bisher hat sie noch keine Füllung. Sie hat nur eine Kavität in einem Oberkiefer- molaren. Nach einer Beruhigungsphase konnte der Zahn mit Carisolv™ ohne Boh- rer und Spritze behandelt werden.
  • 20. 20 Tipps für Ihre ersten Fälle • Wählen Sie einsehbare, gut zugängliche Läsionen, wie z.B. bukkale Wurzelflächen oder okklusal-approximale Läsio nen mit 1-2 mm Öffnung. • Lassen Sie sich Zeit! Das Gel sollte vor dem Kürettieren mit den Carisolv™ Handinstrumenten mindestens 30 Sekunden lang in der Kavität belassen werden. Anschliessend wird nach und nach neues Gel appliziert, sodass die Behandlung ohne weitere Verzögerungen und Pausen ablaufen kann. • Erfahrungsgemäß sind Sie nach ca. 15-20 Fällen mit der Carisolv™ Methode gut vertraut und können sie effizient einsetzen. Bei den ersten Fällen sollten Sie folgendes vermeiden: • Schwer zugängliche Kariesläsionen. • Ledrige, schwarz verfärbte Kariesläsionen • Kinder und Patienten mit Zahnarztphobie. Praktizieren Sie an kooperativen Patienten, bis Sie sich an die Methode gewöhnt haben und volles Vertrauen in sie setzen. Wann ist eine Kavität kariesfrei? Die gebräuchlichsten Beurteilungskriterien hinsichtlich der Kariesfreiheit einer Kavität sind die Farbe und Oberflächenbeschaffenheit des Dentins und die Tatsa- che, dass die Spitzsonde nicht mehr hängenbleibt (Kidd et al., 1993). Diese Krite- rien wurden auch bei den In-vivo- und In-vitro-Studien mit Carisolv™ zugrunde gelegt. Die beste klinische Information darüber, dass die Oberfläche kariesfrei ist, ergibt sich aus dem taktilen Gefühl, das kariöse Dentin vollständig entfernt zu haben, in Verbindung mit der Tatsache, dass sich kein weiteres Dentin mehr ent- fernen lässt (das Gel trübt sich nicht mehr ein, sondern bleibt klar). Verschiedene Typen so genannter Kariesindikatorfärbemittel haben die Tendenz, auch gesundes Dentin mit anzufärben (Yip et al., 1994).
  • 21. 21 Mechanisch präparierte Oberfläche Mit Carisolv™ behandelte Oberfläche Kariesläsion nach Präparation mit dem Bohrer, bei 75-facher Vergrößerung. Die Oberfläche ist glatt. Es wurde gesundes Dentin entfernt. Kariesläsion nach Carisolv™ , bei 75- facher Vergrößerung. Die Oberfläche ist uneben. Es wurde nur kariöses Gewebe entfernt. Teilausschnitt (1.500×) der mechanisch präparierten Oberfläche. Die Ober- fläche ist glatt und mit einem „Smear- Layer“ bedeckt. Teilausschnitt (1.500×) der mit Carisolv™ behandelten Oberfläche. Die unebene Topografie vergrößert die für die Reten- tion des Restaurationsmaterials zur Verfügung stehende Oberfläche. Mit Carisolv™ behandelte kariöse Läsion. Die Kavität ist uneben und folgt der Ausbreitung der Läsion. Das Dentin hat eine andere Struktur; es wurde kein gesundes Dentin entfernt. Mit dem Bohrer präparierte Kariesläsion. Die Kavität ist recht symmetrisch und folgt der Kontur des Bohrers bei der Gewebeent- fernung. Die Struktur des Dentins lässt erkennen, dass auch gesundes Dentin entfernt und die Pulpa artifizell eröffnet wurde. Carisolv™ im Vergleich zur mechanischen Karies- entfernung: sehr unterschiedliche Dentinoberflächen! Es braucht etwas Zeit um sich daran zu gewöhnen, dass nach einer Carisolv™ Behand- lung die Dentinoberfläche anders beschaffen ist als nach mechanischer Präparation. Im letzteren Fall ist die Oberfläche in der Regel eben, glänzend und glatt. Nach der Carisolv™ Anwendung erscheint die Oberfläche stumpf und nach dem Trocknen „fro- stig“. Die Oberfläche ist uneben, da das Gel nur so tief wirkt, wie zuvor kariöses Gewe- be vorhanden war. Im Rasterelektronenmikroskop folgt die Oberflächentopografie dem Muster der Karies in der Läsion und entspricht optisch einer „Gebirgslandschaft“. Es zeigt sich kein offensichtlicher „Smear-Layer“ und die Oberfläche erscheint sauber (Wennerberg et al., 1999; Banerjee et al., 2000). Die mechanisch exkavierte Oberfläche dagegen weist einen „Smear-Layer“ auf. Es ist wichtig zu erwähnen, dass bei Konditionierung des Dentins mit Phosphor- oder Polyacrylsäure vor dem Einbringen von Restaurationsmaterial die äussere Schicht der mit Carisolv™ behandelten Oberfläche und auch der „Smear-Layer“ von der mechanisch präparierten Oberfläche entfernt wird (Burke, 1994).
  • 22. 22 Forschung und Entwicklung Carisolv™ wird von MediTeam Dental AB entwickelt und vermarktet. Das Pro- dukt ist das Ergebnis einer langfristigen, engen Kooperation mit Universitäten und Forschungsinstituten. Durch solche Partnerschaften entsteht eine hohe Flexibilität und eine gute Zeit- und Kostenwirksamkeit. MediTeam verfügt auch über eigene Experten, die die Forschungsaktivitäten koordinieren. Auf diese Weise können frühzeitig neue Produkte und Geschäftskonzepte identifiziert werden. Bisher konzentrieren sich die Forschungs- und Entwicklungsressourcen des Unter- nehmens primär auf die präklinische und klinische Dokumentation von Carisolv™ und auf die Entwicklung neuer Generationen des Produkts. MediTeam ist ein attraktiver Partner für Forschungsgruppen, da das Unterneh- men die Möglichkeit zur Aneignung von Spezial-Know-How und besonderen Fer- tigkeiten bietet. So konnten wir intern und extern neue Produktkonzepte entste- hen lassen, die den hohen Anforderungen der gewebeerhaltenden Zahnheilkunde und den Erwartungen der Patienten an einen angenehmen Zahnarztbesuch ent- sprechen. Der wissenschaftliche Beraterstab von MediTeam Zu den wissenschaftlichen Beratern von MediTeam zählen unter anderem Profes- sor Dr. Per-Olof Glantz und Professor Dr. Douglas Bratthall von der Zahnmedizi- nischen Fakultät Malmö (Schweden) und Professor Jan Lindhe von der Zahnme- dizinischen Fakultät Göteborg (Schweden). Diese drei Experten sind auf verschie- dene Fachgebiete der Zahnheilkunde spezialisiert; ihre Forschungsarbeit auf den Gebieten der Dentalmaterialien, Kariologie und Periodontologie ist weltweit aner- kannt. Das Forschungskonzept und die Richtlinien von MediTeam werden von unseren eigenen Spezialisten gemeinsam mit den Carisolv™ Erfindern Professor Dr. Dan Ericson von der Zahnmedizinischen Fakultät Malmö und Dozent Dr. Rolf Bornstein, Zahnmedizinische Fakultät Stockholm, entwickelt. Unser Forschungsprogramm wird ganz wesentlich durch die Mitarbeit international führender Experten im wissenschaftlichen Beraterstab von MediTeam gestärkt. So werden neue For- schungsgebiete schon früh erkannt, wichtige Themen definiert, Projekte konzi- piert und qualitativ hochwertige Dokumentation erstellt, die nicht nur in Schwe- den, sondern auch den meisten anderen zahnmedizinischen Märkten der Welt ak- zeptiert ist. Das Konzept von MediTeam besteht in der Entwicklung neuer Produkte zur Ver- besserung der Zahnversorgung. Wissenschaftlich aufgebaute klinische Erprobun- gen und externe Forschungsprogramme zur Prüfung bestehender und künftiger Produkte gewährleisten die Dokumentationsqualität, die von Universitäten und anderen Forschungsgremien erwartet wird. MediTeam möchte den Zahnärztin- nen und Zahnärzten die größtmögliche Sicherheit bei der Verwendung seiner Pro- dukte am Patienten gewährleisten. Wissenschaftliche Veröffentlichungen Klinische Studien Carisolv™ entfernt Karies, senkt den Narkosebedarf und vermindert das subjekti- ve Schmerzempfinden auch dann, wenn keine Narkose eingesetzt wird. Dadurch ist Carisolv™ eine besonders patientenfreundliche Behandlungsmethode. In keiner unserer Studien, die über 250 Patienten umfassen, wurden unerwünschte Neben- wirkungen beobachtet.
  • 23. 23 Carisolv™ senkte in den Studien nicht nur den Narkosebedarf: 80% der Patienten entschieden sich bei dieser Methode für eine Behandlung ohne Narkose. Obwohl die Behandlung mit Carisolv™ etwas länger dauert, schätzen die Patienten die Me- thode wegen ihrer Lautlosigkeit und Stressfreiheit. Circa 50% der Patienten emp- fanden die Behandlung sogar subjektiv als kürzer. Fast 100% der Probanden, die Carisolv™ testeten, möchten beim nächsten Kariesfall von Ihrem Zahnarzt mit Carisolv™ behandelt werden (Ericson et al., 1999; Fure et al., 2000). Wirksame Kariesexkavation Eine Reihe von In-vitro-Studien, die an verschiedenen Universitäten durchgeführt wurden, zeigten, dass Carisolv™ in der Tat nur kariöses Dentin entfernt. In klini- schen Erprobungen und In-vitro-Studien wurde ebenfalls festgestellt, dass Karies sich mit dieser Methode ebenso wirksam entfernen lässt wie bei Verwendung eines Bohrers (Ericson 1998; Haffner et al., 1999). Auswirkungen auf die Pulpa Die Ergebnisse zweier unabhängiger Studien zeigen, dass Carisolv™ bei gesunder Pulpa keine negativen Auswirkungen auf das Gewebe hat (Young und Bongenhielm, 1999; Dammaschke et al., 1999). Haftung des Füllmaterials Wir überprüften die Haftung von modernem weissem Füllmaterial nach der Be- handlung mit Carisolv™ anhand von In-vitro-Studien. Das Ergebnis: Das Füllma- terial, das sich mit der Zahnoberfläche verbindet, haftet ebenso gut auf der mit Carisolv™ behandelten Fläche wie auf einer mit dem Bohrer vorbereiteten Fläche (Haak et al., 1999; Frankenberger et al., 1999). Toxikologie / Auswirkungen auf die Schleimhaut Ein Toxikologe trug die Studiendaten zusammen und erstellte eine theoretische Beurteilung möglicher toxikologischer Effekte auf der Grundlage der Dokumenta- tion, die über die einzelnen Bestandteile des Produkts zur Verfügung stehen. Die toxikologische Dokumentation umfasst folgende Themen: “Studie der Haut- irritationen nach Einmal-Anwendung bei der Ratte”, Irritation der Mundschleim- haut beim Meerschweinchen” und “Das Sensibilisierungspotential beim Meer- schweinchen nach Magnusson und Klingman”. Alle diese toxikologischen Studien wurden gemäß europäischen Normen im Chrysalis Laboratory in London durch- geführt. Um die Ungefährlichkeit des Produktes weiter zu bestätigen, wurde eine kontrol- lierte Studie mit freiwilligen Testpersonen durchgeführt. Diesen Freiwilligen wur- den mit Carisolv™ bzw. NaOCl getränkte Löschpapierblättchen unmittelbar auf die Mundschleimhaut appliziert; anschließend wurde die Gewebereaktion beob- achtet. In keiner der vorgenannten Tests konnten negative Reaktionen nachgewiesen wer- den, die nicht auch in Kontrollen stattfanden, d.h. mit dem Studiengegenstand zusammenhingen. Auch in einer kontrollierten klinischen Studie mit gesunden Probanden konnten keine schädlichen Auswirkungen von Carisolv™ auf die Schleimhaut nachgewie- sen werden. Auf der Grundlage der Expertenmeinung der Toxikologen können wir nun behaupten, dass Carisolv™ sicher ist, vorausgesetzt, es wird entsprechend seinem Bestimmungszweck angewendet. (Interne Berichte; a2KF1382-1, a2PU1878- 0). Die Carisolv™ Forschung wird kontinuierlich fortgesetzt. Veröffentlichte bzw. öffentlich vorgestellte Forschungsergebnisse finden Sie in den Arbeiten des im Anhang abgedruckten Literaturverzeichnisses. Diese Liste können Sie auch im Internet unter www.mediteam.com einsehen, wo sie ständig aktualisiert wird.
  • 24. 24 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Schmerzen während der Carisolv™ Behandlung Mit Anästhesie Ohne Anästhesie keine akzeptable starke keine Angabe An unserer internationalen Patienten- überwachungsaktion haben sich Zahn- ärzte aus Schweden, Norwegen Deutschland, Italien und Australien be- teiligt. Der Zweck einer solchen Über- wachung besteht darin, Daten von mög- lichst vielen Zahnärzten über möglichst viele verschiedene Patienten und ggf. Behandlungsmethoden zusammenzutra- gen. Unsere Aktion entspricht der Verbraucherüberwachung der pharma- zeutischen Industrie. An unserer Aktion nahmen 315 Zahn- ärzte aus fünf Ländern teil. Sie berich- teten über ihre Behandlungserfolge bei 2.294 Patienten mit insgesamt 3.115 kariösen Dentinläsionen, die mit Carisolv™ behandelt wurden. Die Ver- teilung zwischen den beiden Geschlech- tern hielt sich die Waage, und die Alters- spanne der Patienten war recht groß (von 3-86 Jahren, Durchschnittsalter 23 Jahre). 26% der behandelten Zähne waren Milchzähne. 86% der behandel- ten bleibenden Zähne wiesen Kavitäten an der Zahnkrone auf, 14% der Behand- lungsfälle entfielen auf Wurzelkaries. In 86,8% der Fälle wurde Kariesfreiheit allein durch den Einsatz von Carisolv™ erzielt. In vielen Fällen, in denen keine Kariesfreiheit erzielt wurde, hatte sich der Zahnarzt für eine indirekte Pulpen- überkappung entschieden. Durch- schnittlich wurden bis zur Erzielung der Kariesfreiheit 11 Minuten benötigt (Spanne 1-60 Minuten, Median 10 Mi- nuten). Nur 22,5% der Patienten baten um eine Lokalanästhesie. Mehr als 80% der Pa- tienten gaben an, während der Behand- lung keine oder nur geringe Schmerzen empfunden zu haben, unabhängig da- von, ob sie eine Lokalanästhesie erhal- ten hatten. In 47,1% der Fälle wurde der Bohrer ergänzend zu Carisolv™ benutzt; dies war mehrheitlich nötig, um Zugang zur Kavität zu erlangen. Mit Ausnahme von vier Fällen, in de- nen eine Schleimhautrötung oder – schwellung auftrat, wurden keine uner- wünschten Nebenwirkungen berichtet (interner Bericht a2KF2667-0). Internationale Patientenüberwachung Kariesfreiheit durch Carisolv™ Ja Indirekte Pulpenüberkappung Nein/ungerwiss Keine Angabe Wurde gebohrt? Ja, um Zugang zu erlangen Nein Keine Angabe 0 200 400 600 800 1000 1200 Behandlungsdauer mit Carisolv™ keine 1-5 6-10 11-15 16-20 +20 Angabe Min. Min. Min. Min. Min. Ja Nein Keine Angabe Anästhesie
  • 25. 25 Literaturverzeichnis: 1 Anusavice KJ and Kincheloe JE. Comparison of pain associated with mechanical and chemo-mechanical removal of caries. J Dent Res 1987; 66:1680-1683. 2 Banerjee A, Kidd EAM, Watson T F. Scanning electron microscopic observations of human dentine after mechanical caries excavation. J Dent; 2000;28:179-186. 3 Burke FM, Lynch E. Glasspolyalkenoate bond strength to dentine after chemo-mechanical caries removal. J Dent 1994;22:283-218. 4 Dammaschke T, Stratmann U, Ott K. Histocytological evaluation on the reaction of pulp and dentine to Carisolv. Abstract AFG - Jahrestagung, Mainz, January 1999. 5 Ericson D. The efficacy of a new gel for chemo-mechanical caries removal. J Dent Res 1998; 77(5): 1252 abstract 360. 6 Ericson D, Zimmerman M, Raber H, Götrick B, Bornstein R. Clinical evaluation of efficacy and safety of a new method for chemo-mechanical removal of caries. A multicentre study. Caries Res. 1999; 33(3) 171-177. 7 Frankenberger R, Oberschachtsiek H, Krämer N, Petschelt A. Bond strength to dentine after mechanical and chemical removal of simulated caries. 8 Fure S, Lingström P, Birkhed D. Evaluation of Carisolv™ for the chemo- mechanical removal of primary root caries in vivo. Caries Res, 2000, in press. 9 Haak R, Fritz U B, Faber F J, Noack M J. Influence of chemomechanical caries removal on dentin bonding. J Dent Res 1999;78:369 abstract 2111 (IADR abstracts). 10 Habib CM, Kronman J, Goldman M. A chemical evaluation of collagen and hydroxyproline after treatment with GK-101 (N-Chloro- glycine). Pharmacol Ther Dent, 1975; 2:209-215. 11 Haffner C, Benz C, Folwaczy M, Hickel R. Chemomechanical caries removal—a clinical study. Caries Res 1999;33:312 abstract 93 (46th ORVA Congress). 12 Hand RE, Smith ML, Harrison JW. Analysis of the effect of dilution on the necrotic tissue dissolution property of sodium hypochlorite J Endod 1978; 4(2) :60-64. 13 Kidd EA, Joyston-Bechal S, Beighton D. The use of a carious detector dye during cavity preparation: a microbiological assessment. Br Dent J 1993;174(7):245-248. 14 Kronman J, Goldman M, Habib C M, Mengel L. Electron microscopic evaluation of collagen structure induced by N-chloroglycerine (GK101). J Dent Res 1977;56:1539-1545. 15 Kuboki Y, Ohgushi K, Fusayama T. Collagen Biochemistry of the two layers of carious dentin. J Dent Res1977; 56:1233-1237. 16 Schiller J, Arnhold J, Arnold K. NMR studies of the action of hypochlorous acid on native pig articular cartilage. Eur J Biochem 1995; 233:672-676. 17 Schutzbank SG, Galaini J, Kronman JH, Goldman M, Clark REA Comparative in vitro study of GK-101 and GK-101E in caries removal J Dent Res 78; 57: 861- 864. 18 Shimizu C, Yamashita T, Ichijo T, Fusayama T. Carious change of dentine observed on longspan ultrathin sections. J Dent Res 1981; 60:1 826-1831. 19 Strid L, Hedward C. 1989. Patent SE870483. 20 Thomas E L, Jefferson, M M, Grisham M B. Myeloperoxidase-catalysed incorporation of amines into proteins: role of hypochlorous acid and dichloramines. Biochemistry 1982;21: 6299-6308.
  • 26. 21 Thylstrup A and Fejerskov O. Clinical and pathological features of dental caries. In: Thystrup A and Fejerskov O (Eds): Textbook of clinical cariology, 1994 (2nd ed), Munksgaard, Copenhagen. 22 Yip HK, Stevenson AG, Beeley J A: The specificity of caries detector dyes in cavity preparation. Br Dent J 1994 June; 417-421. 23 Young C, Bongenhielm U. A randomized, controlled and blinded histological evaluation of Carisolv™ on pulpal tissue. Abstract NOF meeting, Naantali, August 1999. 24 Wennerberg A, Sawase T, Kultje C. The influence of Carisolv™ on enamel and dentin surface topography. Eur J Oral Sci 1999; 107:297-306. Die Carisolv™ Forschung wird kontinuierlich fortgesetzt. Veröffentlichte bzw. öf- fentlich vorgestellte Forschungsergebnisse finden Sie in den Arbeiten des im An- hang abgedruckten Literaturverzeichnisses. Diese Liste können Sie auch im Internet unter www.mediteam.com einsehen, wo sie ständig aktualisiert wird.
  • 27.
  • 28. MediTeam Dental Deutschland GmbH Willstätterstraße 6, 405 49 Düsseldorf, Deutschland Tel: +46 31 336 91 00. Fax: +46 31 336 91 91 www.mediteam.com 10169DE-100.06PrintedinSweden MediTeam ist ein schwedisches Unternehmen der Dentalforschung. In Zu- sammenarbeit mit Zahnärzten, Forschern und Universitäten entwickelt und vermarktet MediTeam Produkte für die gewebeerhaltende, patientfreundliche Zahnmedizin. Das Kernprodukt von MediTeam ist Carisolv™ , die nicht-invasive chemo- mechanische Methode der Kariesentfernung. Carisolv™ wird von externen Dentalunternehmen weltweit vertrieben. Besuchen Sie die MediTeam Webseite unter www.mediteam.com und fordern Sie dort ein Gratis-Informationsabonnement über das Unternehmen und Carisolv™ an.