Über die klassischen Aufgaben einer Bibliothek hinaus nimmt die Universitätsbibliothek der TU Berlin die Aufgabe wahr, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität in allen Fragen des Publizierens zu unterstützen. So stellt sie den Forschenden vielfältige Serviceleistungen rund um das Thema Open-Access-Publizieren zur Verfügung. Es beinhaltet unter anderem die Finanzierung von Aufsätzen in Open-Access-Journalen aus dem Publikationsfonds, die Wahrnehmung von Zweitveröffentlichungsrechten und die Beratung im Umfeld von (kumulativen) Dissertationen.
Leitbild Openness - Bibliotheken als Wächter für den (dauerhaft) freien Zugan...
open access tu berlin 20170410
1. Open Access an der TU Berlin
Dagmar Schobert | Universitätsbibliothek der TU Berlin | OA-Tag TH Wildau 10.04.2017
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Creative Commons Attribution 4.0 International | https://creativecommons.org/licenses/by/4.0
2. 2003: Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in
the Sciences and Humanities
Seite 2
Durch öffentliche Mittel finanzierte
Forschungsergebnisse sollten auch
öffentlich zugänglich und nutzbar sein.
Das betrifft
öffentlich geförderte wissenschaftliche Publikationen,
Forschungsdaten und das
digitale kulturelle Erbe.
3. Seite 3
Open Access heißt, dass die Inhalte
verlässlich archiviert,
frei zu lesen und
in jeder legalen Weise nachnutzbar sind.
?
4. Seite 4
Open Access heißt, dass die Inhalte
verlässlich archiviert,
frei zu lesen und
in jeder legalen Weise nachnutzbar sind.
?
sofern die Urheberschaft korrekt angegeben wird:
kopieren, nutzen, weitergeben, speichern, übersetzen,
verwenden in Social Medias, in (digialer) Lehre …
5. Mit CC-Lizenzen räumen Urheber
der Allgemeinheit Nutzungsrechte ein
Seite 5
4 Lizenzmodule 6 mögliche Lizenztypen
− BY: Attribution
− SA: Share-alike
− NC: Non-commercial
− ND: No derivatives
https://creativecommons.org/
6. Closed Access Open Access
Seite 6
Finanzierung Subskription der Institution
(+ Autorengebühren,
Druckkostenzuschüsse)
Autorengebühren,
institutionelle Mitgliedschaften
Autor/in Übertragung
exklusiver Nutzungsrechte
an den Verlag
Übertragung
einfacher Nutzungsrechte,
Lizenzierung mit CC-Lizenzen
Leser/in Zugriff gegen Gebühr:
Subskription/Abo,
Pay per View
Zugriff entgeltfrei mit
erweiterten Nutzungsrechten
8. Seite 8
Warum brauchen wir Open Access?
Beseitigung von Wissensbarrieren für die Forschung
Erhöhte Nutzbarkeit des Forschungsoutputs
Bessere Sichtbarkeit der eigenen Forschungsergebnisse
Stärkung der Innovationsfähigkeit
Was hindert uns an Open Access?
Wissenschaftler sind bestrebt, ihre Daten in High Impact Journals zu
publizieren, die in der Regel subskriptionsbasiert sind (Closed Access)
fachkulturelle Ausgangslagen und Interessenskonstellationen sind
unterschiedlich (no-size-fits-all-solution)
Die Subskriptionskosten zahlen Universitäten, sie sind meist unsichtbar für
Wissenschaftler ->
Quelle: Prof. Vera Meyer, TU Berlin, FG Molekulare und Angewandte Mikrobiologie
(Open-Access-Beauftragte der TU Berlin)
9. Wissenschaftliche Zeitschriften sind ein profitables Geschäft
Seite 9
jährliche Ausgaben für wiss. Zeitschriften:
weltweit* Deutschland* TU Berlin
7,6 Milliarden $ 200 Millionen € 1,65 Millionen €
*Quelle: FAZ 7.5.2016: K. Keutel: Der goldene Weg zur freien Wissenschaft
+
„Druckkostenzuschüsse“
(n. n. ermittelt)
10. Seite 10
Die Platzhirsche:
Elsevier, Springer Nature, Wiley
Ergebnis:
Erwerbungsetats der Bibliotheken halten seit langem nicht mehr Schritt!
*Quelle: FAZ 7.5.2016: K. Keutel: Der goldene Weg zur freien Wissenschaft
40 % aller wiss. Artikel erscheinen in diesen 3 Verlagen.
Jeder von ihnen gibt mehr als 2.000 Zeitschriften heraus.*
Sie binden ca. 60 % der Erwerbungsetats der wiss. Bibliotheken
Oligopolistischer Markt
Fortschreitende Konzentration
Ausnutzen der Marktmacht
Aggressive Preispolitik
11. Seite 11
Monographien
20 %
20 %
23 %
andere Verlage
Elektronische
Zeitschriften,
Datenbanken
Einblick in den Erwerbungsetat der UB der TU Berlin
0 %
34 %
100 %
3 %
13. z. B. Tetrahedron:
20.000 $ im Jahr
Das Abonnement einer einzigen
wissenschaftlichen Fachzeitschrift
kostet die Hochschulbibliothek bis zu
20.000 Euro pro Jahr …
Autor: M 93, https://flic.kr/p/fj646X
https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/
… und dennoch hat Öffentlichkeit nur eingeschränkten bzw.
keinen Zugang zu diesen wissenschaftlichen Inhalten.
14. Zwei Wege: Gold und Grün
GOLD: Erstveröffentlichung unter Open-Access-Bedingungen
Publizieren in OA-Journalen (Finanzierung: Open-Access-Publikationsfonds)
Publizieren in OA-Sammelbänden
Publizieren von OA-Monographien
Gründen/Herausgeben von OA-Journalen (Directory of Open Access Journals, PLoS etc.)
GRÜN: Erstveröffentlichung unter Closed-Access-Bedingungen, dann
Zweitveröffentlichung auf einem Repositorium (z. B. Open-Access-Repositorium
der TH Wildau, DepositOnce, Zenodo …)
Seite 14
Rechtlich kompliziert, Zweitveröffentlichungsservice der Hochschulbibliothek:
Wissenschaftler reichen ihre Publikationsliste ein, Prüfung, was unter welchen
Bedingungen zweitveröffentlicht werden kann.
15. Erstveröffentlichung im Open Access: Gold
Seite 15
OA-Verlage und -Inhalte finden:
Directory of Open Access Journals (DOAJ) http://doaj.org/
Directory of Open Access Books (DOAB) http://www.doabooks.org/
16. Zweitveröffentlichung auf Repositorium: Grün
Institutionell Institutionenübergreifend / disziplinär
Weitere Repositorien siehe:
− Directory of Open Access Repositories (OpenDOAR) http://www.opendoar.org
− Registry of Open Access Repositories (ROAR) http://roar.eprints.org/
− Registry of Research Data Repositories (re3data) http://re3data.org
Seite 16
TU Berlin
DepositOnce : Repositorium für
Forschungsdaten und Publikationen
https://depositonce.tu-berlin.de/
TH Wildau
Open-Access-Repositorium
https://opus4.kobv.de/opus4-th-wildau/
17. Seite 17
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70
%OA-Publikationsaufkommen
Meilensteine der Open-Access-Entwicklung 2000 bis 2020
2014: Repositorium
für Forschungsdaten
und Publikationen
DepositOnce
201020052000
Repositorien,
PromO lassen Online-
Veröffentlichung zu
OA-Zeitschriften
BMC: 2000
PLoS: 2003
Frontiers: 2007
2014 UrhG
Zweitveröffent-
lichungsrecht
2015
Berliner
OA-Strategie
2016
OA-Strategie
des BMBF
2020
Ziel: Zs-
Aufsätze
60 % OA
DEAL?
2017 Ziel:
OA-Policy
der TU
2015 2020
2003
Bethesda +
Berlin
Declaration
2015: OA-Policy
des Universitäts-
verlags der TU
1991
arXiV
2001
Creative
Commons
2013 OA-Mandat
für EU-Projekte
Horizon 2020
2016: TU
unterzeichnet
Berliner
Erklärung
2016:
OA-Policy
der UB der TU
2017: OA-
Publikations-
fonds der TU
18. Wege Umsetzung von Open Access
Auf vertraglicher Ebene (DEAL, Offsetting-Verträge)
Auf lokaler Ebene (Open-Access-Policy, Open-Access-Strategie)
Auf persönlicher Ebene:
1. Publizieren Sie Open Access!
2. Nehmen Sie Editorenaufgaben / Gutachteranfragen für OA-Journale an
3. Nehmen Sie Ihr Zweitveröffentlichungsrecht wahr und lassen Sie sich
von der UB beraten, welche Repositorien Sie hierfür nutzen können!
4. Reden Sie mit Ihren KollegInnen über OA und werben Sie dafür!
5. Wenn es in Ihrer Community noch kein OA-Journal gibt: Gründen Sie
eins!
Seite 18
Quelle: Prof. Vera Meyer, TU Berlin, FG Molekulare und Angewandte Mikrobiologie
(Open-Access-Beauftragte der TU Berlin)
19. Kontakt
Seite 19
Dagmar Schobert| dagmar.schobert@tu-berlin.de | Tel. 030 314 76127
www.ub.tu-berlin.de/oa
http://verlag.tu-berlin.de
http://blogs.ub.tu-berlin.de/openaccess/
@UB_TU_Berlin
http://de.slideshare.net/UB_TU_Berlin