SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 9
Downloaden Sie, um offline zu lesen
DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES




Der CEO und sein Kommunikationschef:
Typologie einer besonderen Partner-
schaft




Wolfgang Griepentrog, 13. Oktober 2011,
Beitrag im Blog „Das Glaubwürdigkeitsprinzip“


Ein Perspektivwechsel kann gut tun. Wir sehen Top-Manager und
Kommunikationsverantwortliche als externe oder interne Betrachter gewöhnlich
in ihrer spezifischen Rolle. Wir wissen, welche Qualitäten aus unserer
Perspektive einen guten CEO (“Chief Executive Officer”) ausmachen und welche
Anforderungen an einen Kommunikationschef zu stellen sind. Nach diesen
Kriterien messen wir Erfolg und Effizienz im Management. Dabei kommt eine
wichtige Facette zu kurz, nämlich das perfekte Zusammenspiel zwischen dem
Top-Manager und seinem obersten Kommunikationsprofi. Ihr Verhältnis
zueinander, trägt wesentlich zum Unternehmenserfolg und zur Glaubwürdigkeit
der Kommunikation bei. Erfolgreiches Management basiert heute nicht nur auf
der Exzellenz der einzelnen Führungskräfte, sondern immer mehr auf dem guten
Zusammenspiel miteinander, auf gegenseitiger Ergänzung, auf einem tiefen
Verständnis von Partnerschaft. Diese grundlegende Einsicht gilt für den CEO und
seinen Kommunikationschef in besonderem Maße, sie wird allerdings nur wenig
berücksichtigt. Ihr Wirken lässt sich überhaupt erst im Zusammenspiel
angemessen bewerten. Beide helfen sich gegenseitig, ihren Auftrag zu erfüllen:
Die Person an der Spitze des Unternehmens ist unbestritten der wichtigste
Kommunikator, der Kommunikationschef wiederum hat über seinen fachlichen
Auftrag hinaus auch großen Einfluss auf das Metier des CEO, auf
unternehmerische Entscheidungen und Strategien des Top-Managements.
Schließlich ist er in der Pflicht, darauf zu achten, dass Entscheidungen und
Vorgänge im Unternehmen gut vermittelbar sind (das ist die Grundlage für
Akzeptanz und Vertrauen in der Öffentlichkeit). Beide Personen sind also auf



© Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011                                  1
DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES




erfolgreiche, kluge Kommunikation angewiesen und damit auf ein besonders
enges, partnerschaftliches Zusammenwirken. Aber: Ein engagierter CEO und ein
versierter Kommunikationsprofi zusammen ergeben nicht zwangsläufig ein
schlagkräftiges Kommunikationsteam. Neben Professionalität und Manage-
mentkompetenz kommt es auf weitere kommunikationsfördernde Facetten an:
auf ihre Haltung, ihre Wertewelt, die persönliche Agenda der Beiden und vor
allem auf die Struktur der persönlichen Beziehung. Diese Faktoren sind für den
gemeinsamen Erfolg ausschlaggebend. Aus dieser Perspektive möchte ich das
ambivalente Verhältnis zwischen CEO und Kommunikationschef hier näher
beleuchten.


Das Verhältnis zwischen Vorstand und
Kommunikationschef ist außergewöhnlich
Wie erlebt der CEO seinen Kommunikationsauftrag? Wie erlebt er die
Zusammenarbeit mit seinem obersten PR-Experten? Und wie erlebt im
Gegensatz dazu der Kommunikationsprofi die Zusammenarbeit mit dem Top-
Manager an der Spitze? Was macht das besondere an diesem Verhältnis aus?
Mit dieser ungewohnten Perspektive befasst sich – zumindest was den CEO
betrifft – erstmals eine Studie der Personalberatung Egon Zehnder
International, die 2010 durchgeführt und 2011 publiziert wurde:
„Kommunikation aus Sicht von Vorstandsvorsitzenden: eine unterschätzte
Herausforderung?“ von Markus Will, Philipp J. Fleischmann und Matthias Fritton
(zum Download abrufbar unter http://www.egonzehnder.com/de/clientservice/
executivesearch/publications). Sie basiert auf 11 ausführlichen Interviews von
Top-Managern. Diese bekunden generell ein tiefes Vertrauensverhältnis zu ihrem
Kommunikationschef. Es ist ihnen bewusst, dass sie ihren Auftrag zur Führung
und erfolgreichen Weiterentwicklung des Unternehmens nur mit Hilfe einer
guten, glaubwürdigen Kommunikation (CEO- und Unternehmenskommunikation)
erfüllen können. Aber, der Untertitel der Studie deutet es bereits an, Top-
Manager unterschätzen im allgemeinen die Herausforderung, die eine
gelungene Kommunikation an sie persönlich stellt, z.B. den notwendigen
Zeitaufwand für die Festlegung und Abstimmung zentraler Botschaften, die
Notwendigkeit und den Zeitaufwand für die internen und externen
Kommunikationsaktivitäten des CEO, eine hohe Sensibilität für kommunikative
Mechanismen und die öffentliche Wahrnehmung usw.




© Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011                                 2
DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES




Das oberste Kommunikationstandem erkennt und akzeptiert die gegenseitige
Abhängigkeit, ob die Dimension der gemeinsamen Herausforderung für den
Unternehmenserfolg aber stets hinreichend bewusst ist, bleibt fraglich. Sie
unterschätzen vor allem die gemeinsame Herausforderung. Es ist auffällig in
diesem Zusammenhang, dass die Zehnder-Studie zwar die Erwartungen von CEOs
an den Kommunikationschef formuliert (vor allem: strategische Kompetenz,
generelle Managementkompetenz und als Grundvoraussetzung eine
gemeinsame „Chemie“), die besonderen Facetten des wechselseitiges
Zusammenspiel aber nicht oder nur indirekt erwähnt. Der Kommunikationschef
prägt und beeinflusst die Arbeit des CEO in hohem Maße – mehr als man es
gemeinhin gerne zugibt. Das Verhältnis beider Akteure unterscheidet sich auch
maßgeblich von anderen Linien- oder Stabsfunktionen, die nicht unbedingt solch
eine große Nähe und besondere „Chemie“ erfordern.

Es gibt kommunikationsfördernde Partnerschaften und kommunikations-
hemmende. Solche, in denen beide Akteure ihre Kräfte gemeinsam bündeln, und
solche, in denen unterschiedliche Interessen oder Meinungsdifferenzen
Geschlossenheit und Einheitlichkeit im Kommunikationsauftritt eher behindern.
Jene CEOs, die ihren Kommunikationschef als Partner, Ratgeber und Wegweiser
auf Augenhöhe, quasi als Alter Ego, akzeptieren und seine Bedeutung besonders
in Krisen und Konflikten respektieren, nutzen das Potenzial der Partnerschaft
mehr als solche, die in ihrem Kommunikationschef vorrangig einseitig einen
exekutierenden Dienstleister sehen. Die zumeist hervorragend funktionierenden
Kommunikationstandems in der Spitze der großen Unternehmen (DAX 30.
MDAX, Fortune 500) soll dabei nicht die Realität in anderen Unternehmen
ignorieren, in denen nicht wenige Kommunikationsverantwortliche eine
ungenügende Wertschätzung und geringere Einflussmöglichkeiten bemängeln
(siehe hierzu die Studien „Profession Pressesprecher“).

Besondere Kommunikationstandems

Kommunikations- und PR-Manager in deutschen Unternehmen leisten einen
hervorragenden Job. Es geht hier aber nicht um ihre Kompetenz. Selbst der beste
PR-Profi kann nämlich sein Potenzial nicht optimal ausschöpfen, wenn er die
Kommunikation nicht in enger persönlicher Verbundenheit und Partnerschaft
auf Augenhöhe zusammen mit dem Top-Management steuern kann. Es gibt
besonders konstruktive, vertrauensvolle und im Denken und Handeln
gleichgerichtete Kommunikationstandems, die dieses Kriterium erfüllen –
manche sind sogar legendär. Vor kurzem ist – um ein Beispiel zu nennen – im




© Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011                                  3
DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES




Rahmen des Internationalen Deutschen PR-Preises die Volkswagen AG mit dem
Deutschen Image-Award 2011 ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung galt
dem Tandem Martin Winterkorn und Stephan Grühsem, das zweifellos ein
schönes Beispiel für eine tiefe, vertrauensvolle und damit besonders effiziente
Kommunikationspartnerschaft ist. Bei etlichen DAX 30 und MDAX Unternehmen
kann man über die Jahre hinweg außergewöhnlich erfolgreiche Partnerschaften
dieser Art zwischen CEO und Kommunikationschef erleben. Die erfolgreiche
Entwicklung der Metro Group vom Hidden Champion zu einem international
bedeutenden und geschätzten Unternehmen beispielsweise wäre ohne die
langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit des früheren besonders
kommunikationsaffinen Vorstandsvorsitzenden mit der Kommunikationschefin
kaum vorstellbar gewesen.

Das Verhältnis zwischen CEO und Kommunikationschef ist stets ambivalent. Es
ist in beide Richtungen fordernd und fördernd. Komplexität und Reichweite
beider Positionen sind ähnlich, die Anforderungen sind breit gefächert, die
inhaltlichen Überschneidungen beträchtlich. Zentraler Auftrag des
Kommunikationsverantwortlichen ist es, die Kommunikationsstrategie zu
entwickeln, die effiziente Umsetzung zu steuern, die interne und externe
Kommunikation zu organisieren (beispielsweise die Führungskräfte zu befähigen,
ihre spezifische Kommunikationsfunktion gut zu erfüllen), Anliegen aus
kommunikativer Sicht zu bewerten, Chancen und Risiken zu erkennen.
Herausforderung des CEO ist es dementsprechend, mit dem Kommunikations-
manager zusammen eine Sensibilität für Szenarien und Stimmungen entwickeln
zu (Akzeptanz, Widerstand, Verständnis, Unverständnis von unternehmerischen
Entwicklungen und Entscheidungen), den Freiraum für ein ganzheitliches
Kommunikationsmanagement über die Pressearbeit hinaus zu sichern und selbst
aktiv zu kommunizieren. Die Anforderungen in der CEO-Kommunikation sind im
Standardwerk „CEO-Kommunikation“ von Egbert Deekeling und Olaf Arndt
beschrieben. Der CEO hat einen Kommunikationsauftrag, der nicht delegierbar
ist, aber teilbar. Dieses Verständnis macht den Unterschied zu einer „normalen“
Arbeitsbeziehung aus. Der Kommunikationschef ist neben seinem Auftrag als
oberster Manager der internen und externen Kommunikationsbeziehungen nicht
nur Ratgeber und Sparringpartner des Vorstands, sondern auch sein Alter Ego
(dies zeigen auch Zitate aus den Interviews in der Zehnder-Studie). Beide
verbindet das Interesse an nachhaltig erfolgreicher Kommunikation.




© Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011                                  4
DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES




Es gibt vier Typen von Kommunikationspartner-
schaften auf Top-Ebene – kommunikations-
fördernde, aber auch kommunikationshemmende
Konflikte zu lösen, den Anliegen des Unternehmens Gehör zu verschaffen und sie
zu erklären, Vertrauen und ein positives Meinungsbild bei internen und externen
Stakeholdern zu erreichen: das und vieles mehr ist das Geschäft der
Unternehmenskommunikation. Strategie und Ziele des Unternehmens soll sie
unterstützen. Angesichts verschärfter Kapitalmarkt- und Transparenz-
anforderungen sowie gesetzlicher Regelungen, einer sensiblen öffentliche
Wahrnehmung und kritischer Stakeholdererwartungen bedeutet dies gerade für
das Tandem aus CEO und Kommunikationschef eine besondere
Herausforderung. Manche Partnerschaften sind auf diese Herausforderung
besonders gut eingestellt, sie sind kommunikationsfördernd und unterstützen
durch ihr Zusammenspiel einen gelungenen Kommunikationsauftritt.

Folgende Facetten gehören dazu (ich beschränke mich hier auf eine grobe
Auswahl):

       Strategieorientierung, z.B. Ausrichtung der Kommunikation an Chancen
       und Risiken der nachhaltigen Profilierung
       eigenes Kommunikationstalent, z.B. Freude und Bereitschaft zur offenen,
       engagierten Kommunikation (siehe hierzu auch die Ausführungen in der
       Zehnder-Studie)
       Aufmerksamkeit für neuen Themen und Kommunikationsbedarf
       Kompetenz zur integrierten Kommunikation, die über die Pressearbeit
       hinaus alle Stakeholder bedient (besonders wichtig und oft unterschätzt
       ist die Bedeutung der internen Kommunikation)
       Werteorientierung: Kommunikation nach dem Vorbild des Ehrbaren
       Kaufmanns; hier rücken die Aspekte des Glaubwürdigkeitsprinzips in den
       Vordergrund wie Mut, Respekt, Ehrlichkeit oder Transparenz.

Solche kommunikationsfördernden Eigenschaften reflektieren den Respekt und
die Wertschätzung des Top-Managements für den Wertbeitrag von
Kommunikation zum Unternehmenserfolg.

Dass die Kommunikationspartnerschaft aus CEO und oberstem PR-Profi diese
Aspekte berücksichtigt, ist aber nicht selbstverständlich und auch nicht überall



© Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011                                   5
DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES




der Fall. Oftmals ist das Zusammenspiel aus vielfältigen Gründen eher
kommunikationshemmend. „Kommunikationsbehinderung“ kommt gehört
ebenfalls zum Alltagsgeschäft im Kommunikationsmanagement. Das tägliche
Ringen um nachhaltigen Kommunikationserfolg ist zum Beispiel geprägt von der
Unsicherheit der Top-Manager im Handling von Krisen und Risiken. Wie schwer
es fällt, in kritischen Situationen Mut, Transparenz und Offenheit zu beweisen,
zeigt sich in vielen prominenten Fällen, in denen Vertrauen und Glaubwürdigkeit
durch falsche, unprofessionelle oder schlicht mutlose Krisenkommunikation
beschädigt wird. Oft gibt es auch unternehmensspezifische Interessen oder
persönliche Gründe, die einer offenen, überzeugenden, Vertrauen schaffenden
Kommunikation entgegenstehen. Oft ist Angst vor Kontrollverlust oder vor der
möglicherweise fehlenden Akzeptanz bestimmter Managemententscheidungen
ein Grund für kommunikationshemmendes Verhalten. Manchmal ist es auch die
fehlende        Souveränität,     zwischen    Kapitalmarktanforderungen    und
unternehmensspezifischen Interessen den richtigen Weg zu finden. Und
manchmal führt auch die allzu große und nicht immer beherrschbare
Komplexität von Themen und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu einem
ängstlichen, defensiven oder zaudernden Kommunikationsverhalten. All dies ist
normal und kommt vor.

Typologie von Kommunikationspartnerschaften auf
Top-Ebene

Auf dieser Grundlage kann man grob vereinfacht vier Typen des
Zusammenwirkens von CEO und Kommunikationschef feststellen, die den
unterschiedlichen kommunikationsförderndem       oder kommunikations-
hemmenden Charakter beider Personen Rechnung tragen.




© Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011                                  6
DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES




Das Schaubild zeigt die Typen in der Übersicht:


       Typologie der Kommunikationspartnerschaft
       zwischen CEO und Kommunikationschef
                                  1                                    2
                kommunikations-




                                        CEO                 CCO             CEO           CCO
                fördernd (+)




                                         +                   -               +             +
       CEO




                                  3                                    4
                kommunikations-
                hemmend (-)




                                        CEO                 CCO             CEO           CCO
                                         -                   -               -             +




                                      kommunikationshemmend (-)            kommunikationsfördernd (+)

                                                         Kommunikationschef (CCO)
       © Dr. Wolfgang Griepentrog, Das Glaubwürdigkeitsprinzip 2011




((Abbildung: Wolfgang Griepentrog „Kommunikationspartnerschaften“))

TYP I: Kommunikationsstarker CEO & kommunikationsschwacher PR-Chef: Diese
Konstellation wird in der Regel rasch aufgelöst, weil sich ein
kommunikationsaffiner CEO einen Kommunikationschef auf Augenhöhe sucht.
Manchmal hält der CEO aber auch bewusst einen eher defensiven
Kommunikationschef, zum Beispiel wenn er Stil und Inhalt im
Kommunikationsauftritt mit seiner Person weitgehend selbst dominieren will.
Eine Sonderform dieses Typs sind Unternehmen, die überhaupt keinen
Kommunikationschef installieren.

TYP II: Beide Personen sind gleichermaßen kommunikationsstark: Dies ist der
Idealfall.




© Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011                                                             7
DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES




TYP III: CEO und Kommunikationschef sind beide eher zögerlich oder defensiv in
der Kommunikation. Oder es sind starke Kommunikatoren, die aber gemeinsam
einer falschen Strategie folgen und trotz umfangreicher Kommunikations-
bemühungen nicht den Anforderungen und Erwartungen der Öffentlichkeit und
der Stakeholder gerecht werden. Auch hierfür gibt es zahlreiche Beispiele, selbst
aktuell unter den DAX 30 Unternehmen.

TYP IV: Zögerlicher oder kommunikationsschwacher CEO & kommunikations-
starker PR-Profi an der Spitze. Dies ist vielleicht der häufigste Typ, was damit
zusammenhängt, dass Top-Manager oftmals kein große Kommunikations-
erfahrung haben.


Konsequenzen und Appell
   1. Diese kleine Typologie mag dazu anregen, die Qualität und
      Leistungsfähigkeit der Beziehung zwischen CEO und Kommunikationschef
      zu prüfen. Man sollte sich immer wieder fragen, ob jenseits der
      Professionalität des Kommunikationsmanagement die Zusammenarbeit
      eher kommunikationsfördernd oder kommunikationshemmend ist. Man
      sollte prüfen, wie man sie verbessern kann. Angestrebt werden sollte
      stets Typ Nr. II.

   2. Der CEO soll sich nicht allein auf die Exzellenz und Kompetenz seines
      obersten Kommunikationsmanagers verlassen. Der CEO hat einen
      Kommunikationsauftrag, der nicht delegierbar ist, sondern den er mit
      dem       Kommunikationsmanager       teilt.   Umgekehrt     darf   der
      Kommunikationschef nicht allein als sein Metier im Blick haben, sondern
      muss die Kommunikationskompetenz seines CEO stärken und trainieren.
      Es ist nicht seine Aufgabe, dem CEO zu gefallen oder zu Munde zu reden,
      sondern eine kritische, aufmerksame, engagierte und zukunftsorientierte
      Partnerschaft aufzubauen, die erst im Zusammenspiel den bestmöglichen
      Kommunikationserfolg für das Unternehmen gewährleistet.

   3. Die Personalauswahl, sowohl auf Top-Managementebene als auch bei
      Kommunikationsprofis ist auf Exzellenz, Kompetenz und Management-
      stärke der einzelnen Person ausgerichtet. Aspekte, die eine erfolgreiche
      Partnerschaft begründen wie „Chemie“, Werteorientierung und
      persönliche Haltung, werden nur am Rande berücksichtigt. Die




© Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011                                    8
DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES




      Personalberatungen sollten diesen Umstand stärker in den Fokus ihrer
      Empfehlungen rücken.

Für die Glaubwürdigkeit und den nachhaltigen Erfolg der Kommunikation eines
Unternehmens schafft die gut funktionierende Partnerschaft aus CEO und
Kommunikationschef die Grundlage.



Weiterer Support und Infos: http://www.wordsvalues.de
Quelle: http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de/das-blog




© Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011                              9

Weitere ähnliche Inhalte

Was ist angesagt?

Brunswick Talking Points Germany
Brunswick Talking Points GermanyBrunswick Talking Points Germany
Brunswick Talking Points GermanyRachelle Spero
 
Veränderungskommunikation: Interview mit Frank Weber
Veränderungskommunikation: Interview mit Frank WeberVeränderungskommunikation: Interview mit Frank Weber
Veränderungskommunikation: Interview mit Frank WeberPR PLUS GmbH
 
Bundesworkshop-Ergebnisse - Führung als individueller Entwicklungspfad
Bundesworkshop-Ergebnisse - Führung als individueller EntwicklungspfadBundesworkshop-Ergebnisse - Führung als individueller Entwicklungspfad
Bundesworkshop-Ergebnisse - Führung als individueller EntwicklungspfadFGF-Plattform
 
JP|KOM: Ver(un)sicherungen verändern?!
JP|KOM: Ver(un)sicherungen verändern?!JP|KOM: Ver(un)sicherungen verändern?!
JP|KOM: Ver(un)sicherungen verändern?!JP KOM GmbH
 
ORGANISATOR 11-12/20: Future Skills - eine unternehmerische Herausforderung
ORGANISATOR 11-12/20: Future Skills - eine unternehmerische HerausforderungORGANISATOR 11-12/20: Future Skills - eine unternehmerische Herausforderung
ORGANISATOR 11-12/20: Future Skills - eine unternehmerische HerausforderungINOLUTION Innovative Solution AG
 
Motivations- vs. Hygienekompetenzen: Kompetenzen sind entscheidend, nicht Fac...
Motivations- vs. Hygienekompetenzen: Kompetenzen sind entscheidend, nicht Fac...Motivations- vs. Hygienekompetenzen: Kompetenzen sind entscheidend, nicht Fac...
Motivations- vs. Hygienekompetenzen: Kompetenzen sind entscheidend, nicht Fac...INOLUTION Innovative Solution AG
 

Was ist angesagt? (20)

Interim Management in der Unternehmenskommunikation
Interim Management in der UnternehmenskommunikationInterim Management in der Unternehmenskommunikation
Interim Management in der Unternehmenskommunikation
 
Wie die Neuausrichtung der Unternehmenskommunikation gelingt: Anregungen zur ...
Wie die Neuausrichtung der Unternehmenskommunikation gelingt: Anregungen zur ...Wie die Neuausrichtung der Unternehmenskommunikation gelingt: Anregungen zur ...
Wie die Neuausrichtung der Unternehmenskommunikation gelingt: Anregungen zur ...
 
Sinn und Glaubwürdigkeit guter PR
Sinn und Glaubwürdigkeit guter PRSinn und Glaubwürdigkeit guter PR
Sinn und Glaubwürdigkeit guter PR
 
Brunswick Talking Points Germany
Brunswick Talking Points GermanyBrunswick Talking Points Germany
Brunswick Talking Points Germany
 
Kommunikation im CEO-Wechsel
Kommunikation im CEO-WechselKommunikation im CEO-Wechsel
Kommunikation im CEO-Wechsel
 
Zur Infrastruktur glaubwürdiger PR
Zur Infrastruktur glaubwürdiger PR Zur Infrastruktur glaubwürdiger PR
Zur Infrastruktur glaubwürdiger PR
 
Teamentwicklung zur Kernkompetenz
Teamentwicklung zur KernkompetenzTeamentwicklung zur Kernkompetenz
Teamentwicklung zur Kernkompetenz
 
Stresstest für die Kommunikation
Stresstest für die KommunikationStresstest für die Kommunikation
Stresstest für die Kommunikation
 
Basis einer neuen Kommunikationskultur
Basis einer neuen KommunikationskulturBasis einer neuen Kommunikationskultur
Basis einer neuen Kommunikationskultur
 
Veränderungskommunikation: Interview mit Frank Weber
Veränderungskommunikation: Interview mit Frank WeberVeränderungskommunikation: Interview mit Frank Weber
Veränderungskommunikation: Interview mit Frank Weber
 
Glaubwürdigkeitstest
GlaubwürdigkeitstestGlaubwürdigkeitstest
Glaubwürdigkeitstest
 
Bundesworkshop-Ergebnisse - Führung als individueller Entwicklungspfad
Bundesworkshop-Ergebnisse - Führung als individueller EntwicklungspfadBundesworkshop-Ergebnisse - Führung als individueller Entwicklungspfad
Bundesworkshop-Ergebnisse - Führung als individueller Entwicklungspfad
 
JP|KOM: Ver(un)sicherungen verändern?!
JP|KOM: Ver(un)sicherungen verändern?!JP|KOM: Ver(un)sicherungen verändern?!
JP|KOM: Ver(un)sicherungen verändern?!
 
ORGANISATOR 11-12/20: Future Skills - eine unternehmerische Herausforderung
ORGANISATOR 11-12/20: Future Skills - eine unternehmerische HerausforderungORGANISATOR 11-12/20: Future Skills - eine unternehmerische Herausforderung
ORGANISATOR 11-12/20: Future Skills - eine unternehmerische Herausforderung
 
Skills im Fokus: Talentmanagement ist Kompetenzmanagement
Skills im Fokus: Talentmanagement ist KompetenzmanagementSkills im Fokus: Talentmanagement ist Kompetenzmanagement
Skills im Fokus: Talentmanagement ist Kompetenzmanagement
 
Motivations- vs. Hygienekompetenzen: Kompetenzen sind entscheidend, nicht Fac...
Motivations- vs. Hygienekompetenzen: Kompetenzen sind entscheidend, nicht Fac...Motivations- vs. Hygienekompetenzen: Kompetenzen sind entscheidend, nicht Fac...
Motivations- vs. Hygienekompetenzen: Kompetenzen sind entscheidend, nicht Fac...
 
Management-Tools für die Unternehmenskommunikation: Bedeutung, Nutzung und Er...
Management-Tools für die Unternehmenskommunikation: Bedeutung, Nutzung und Er...Management-Tools für die Unternehmenskommunikation: Bedeutung, Nutzung und Er...
Management-Tools für die Unternehmenskommunikation: Bedeutung, Nutzung und Er...
 
Wie man Veränderungen in der Unternehmenskommunikation umsetzt
Wie man Veränderungen in der Unternehmenskommunikation umsetztWie man Veränderungen in der Unternehmenskommunikation umsetzt
Wie man Veränderungen in der Unternehmenskommunikation umsetzt
 
Sei Wind / pelzerAP 2018/9
Sei Wind / pelzerAP 2018/9Sei Wind / pelzerAP 2018/9
Sei Wind / pelzerAP 2018/9
 
USP-D Vertrauenskultur als Beitrag zum Unternehmenserfolg
USP-D Vertrauenskultur als Beitrag zum UnternehmenserfolgUSP-D Vertrauenskultur als Beitrag zum Unternehmenserfolg
USP-D Vertrauenskultur als Beitrag zum Unternehmenserfolg
 

Andere mochten auch

PaulinerInnen zu Besuch im Außenministerium
PaulinerInnen zu Besuch im AußenministeriumPaulinerInnen zu Besuch im Außenministerium
PaulinerInnen zu Besuch im Außenministeriumtheshortx
 
Homepage Optimierung: Die fünf wichtigsten Trends für verkaufsstarke Internet...
Homepage Optimierung: Die fünf wichtigsten Trends für verkaufsstarke Internet...Homepage Optimierung: Die fünf wichtigsten Trends für verkaufsstarke Internet...
Homepage Optimierung: Die fünf wichtigsten Trends für verkaufsstarke Internet...Monika Thoma
 
Die Fremder - The Stranger
Die Fremder - The StrangerDie Fremder - The Stranger
Die Fremder - The StrangerFreekidstories
 
Artfichier 79039 218281_201103072025246
Artfichier 79039 218281_201103072025246Artfichier 79039 218281_201103072025246
Artfichier 79039 218281_201103072025246Dominique Pongi
 
Medien im Wandel - Zukunftsmodell Journalismus
Medien im Wandel - Zukunftsmodell JournalismusMedien im Wandel - Zukunftsmodell Journalismus
Medien im Wandel - Zukunftsmodell JournalismusAnika Erdmann
 
Konjunktiv mit Christine Kühn
Konjunktiv mit Christine Kühn Konjunktiv mit Christine Kühn
Konjunktiv mit Christine Kühn deutschonline
 
Imperativ training woche 3.2
Imperativ training woche 3.2Imperativ training woche 3.2
Imperativ training woche 3.2deutschonline
 
Ts seminar stressfreies arbeiten zusammenfassung v2.0
Ts seminar stressfreies arbeiten zusammenfassung v2.0Ts seminar stressfreies arbeiten zusammenfassung v2.0
Ts seminar stressfreies arbeiten zusammenfassung v2.0ThinkSimple
 
Agile Stabilität: Wenn IT Operations agil wird ...
Agile Stabilität: Wenn IT Operations agil wird ...Agile Stabilität: Wenn IT Operations agil wird ...
Agile Stabilität: Wenn IT Operations agil wird ...Robert Misch
 
VinIcons | Vinophile Grüße aus den PatchworkLabs
VinIcons | Vinophile Grüße aus den PatchworkLabsVinIcons | Vinophile Grüße aus den PatchworkLabs
VinIcons | Vinophile Grüße aus den PatchworkLabsTanya Quintieri
 
Informationen für Meet-Your-Translator-Sponsoren
Informationen für Meet-Your-Translator-SponsorenInformationen für Meet-Your-Translator-Sponsoren
Informationen für Meet-Your-Translator-SponsorenTanya Quintieri
 
Psalmen 150 malbuch für kinder - Psalm 150 coloring book
Psalmen 150 malbuch für kinder - Psalm 150 coloring bookPsalmen 150 malbuch für kinder - Psalm 150 coloring book
Psalmen 150 malbuch für kinder - Psalm 150 coloring bookFreekidstories
 
Testgetriebene Entwicklung mit JavaScript - JAX 2011
Testgetriebene Entwicklung mit JavaScript - JAX 2011Testgetriebene Entwicklung mit JavaScript - JAX 2011
Testgetriebene Entwicklung mit JavaScript - JAX 2011Sebastian Sanitz
 
Agile Games Applied - Spiel, Satz und Sieg: Mit Agile Games ganz nach oben au...
Agile Games Applied - Spiel, Satz und Sieg: Mit Agile Games ganz nach oben au...Agile Games Applied - Spiel, Satz und Sieg: Mit Agile Games ganz nach oben au...
Agile Games Applied - Spiel, Satz und Sieg: Mit Agile Games ganz nach oben au...Robert Misch
 

Andere mochten auch (20)

Wie Lebensmittelunternehmen Vertrauen und Reputation aufbauen
Wie Lebensmittelunternehmen Vertrauen und Reputation aufbauenWie Lebensmittelunternehmen Vertrauen und Reputation aufbauen
Wie Lebensmittelunternehmen Vertrauen und Reputation aufbauen
 
PaulinerInnen zu Besuch im Außenministerium
PaulinerInnen zu Besuch im AußenministeriumPaulinerInnen zu Besuch im Außenministerium
PaulinerInnen zu Besuch im Außenministerium
 
Homepage Optimierung: Die fünf wichtigsten Trends für verkaufsstarke Internet...
Homepage Optimierung: Die fünf wichtigsten Trends für verkaufsstarke Internet...Homepage Optimierung: Die fünf wichtigsten Trends für verkaufsstarke Internet...
Homepage Optimierung: Die fünf wichtigsten Trends für verkaufsstarke Internet...
 
Die Fremder - The Stranger
Die Fremder - The StrangerDie Fremder - The Stranger
Die Fremder - The Stranger
 
Apps tag sprachen
Apps tag sprachenApps tag sprachen
Apps tag sprachen
 
Preisverleihung
PreisverleihungPreisverleihung
Preisverleihung
 
Artfichier 79039 218281_201103072025246
Artfichier 79039 218281_201103072025246Artfichier 79039 218281_201103072025246
Artfichier 79039 218281_201103072025246
 
Medien im Wandel - Zukunftsmodell Journalismus
Medien im Wandel - Zukunftsmodell JournalismusMedien im Wandel - Zukunftsmodell Journalismus
Medien im Wandel - Zukunftsmodell Journalismus
 
Konjunktiv mit Christine Kühn
Konjunktiv mit Christine Kühn Konjunktiv mit Christine Kühn
Konjunktiv mit Christine Kühn
 
Imperativ training woche 3.2
Imperativ training woche 3.2Imperativ training woche 3.2
Imperativ training woche 3.2
 
Bengali - SWARABARNA
Bengali - SWARABARNABengali - SWARABARNA
Bengali - SWARABARNA
 
Ts seminar stressfreies arbeiten zusammenfassung v2.0
Ts seminar stressfreies arbeiten zusammenfassung v2.0Ts seminar stressfreies arbeiten zusammenfassung v2.0
Ts seminar stressfreies arbeiten zusammenfassung v2.0
 
Lokalpresse2010weitblick
Lokalpresse2010weitblickLokalpresse2010weitblick
Lokalpresse2010weitblick
 
Notizbuch Qualitaetsmanagement in Redaktionen
Notizbuch Qualitaetsmanagement in RedaktionenNotizbuch Qualitaetsmanagement in Redaktionen
Notizbuch Qualitaetsmanagement in Redaktionen
 
Agile Stabilität: Wenn IT Operations agil wird ...
Agile Stabilität: Wenn IT Operations agil wird ...Agile Stabilität: Wenn IT Operations agil wird ...
Agile Stabilität: Wenn IT Operations agil wird ...
 
VinIcons | Vinophile Grüße aus den PatchworkLabs
VinIcons | Vinophile Grüße aus den PatchworkLabsVinIcons | Vinophile Grüße aus den PatchworkLabs
VinIcons | Vinophile Grüße aus den PatchworkLabs
 
Informationen für Meet-Your-Translator-Sponsoren
Informationen für Meet-Your-Translator-SponsorenInformationen für Meet-Your-Translator-Sponsoren
Informationen für Meet-Your-Translator-Sponsoren
 
Psalmen 150 malbuch für kinder - Psalm 150 coloring book
Psalmen 150 malbuch für kinder - Psalm 150 coloring bookPsalmen 150 malbuch für kinder - Psalm 150 coloring book
Psalmen 150 malbuch für kinder - Psalm 150 coloring book
 
Testgetriebene Entwicklung mit JavaScript - JAX 2011
Testgetriebene Entwicklung mit JavaScript - JAX 2011Testgetriebene Entwicklung mit JavaScript - JAX 2011
Testgetriebene Entwicklung mit JavaScript - JAX 2011
 
Agile Games Applied - Spiel, Satz und Sieg: Mit Agile Games ganz nach oben au...
Agile Games Applied - Spiel, Satz und Sieg: Mit Agile Games ganz nach oben au...Agile Games Applied - Spiel, Satz und Sieg: Mit Agile Games ganz nach oben au...
Agile Games Applied - Spiel, Satz und Sieg: Mit Agile Games ganz nach oben au...
 

Ähnlich wie Der CEO und sein Kommunikationschef: Typologie einer besonderen Partnerschaft

DMR BLUE TRANSFORMATION & PEOPLEMANAGEMENT (FOKUS: LEADERSHIP)
DMR BLUE TRANSFORMATION & PEOPLEMANAGEMENT (FOKUS: LEADERSHIP)DMR BLUE TRANSFORMATION & PEOPLEMANAGEMENT (FOKUS: LEADERSHIP)
DMR BLUE TRANSFORMATION & PEOPLEMANAGEMENT (FOKUS: LEADERSHIP)Marc Wagner
 
Leadership Best-Practice - Detecon
Leadership Best-Practice - DeteconLeadership Best-Practice - Detecon
Leadership Best-Practice - DeteconMarc Wagner
 
Innere Motivation - das Kraftwerk erfolgreicher Projekte
Innere Motivation - das Kraftwerk erfolgreicher ProjekteInnere Motivation - das Kraftwerk erfolgreicher Projekte
Innere Motivation - das Kraftwerk erfolgreicher ProjekteMLuter
 
HR Online Manager - Was sie vor der erstmaligen nutzung wissen sollten
HR Online Manager - Was sie vor der erstmaligen nutzung wissen solltenHR Online Manager - Was sie vor der erstmaligen nutzung wissen sollten
HR Online Manager - Was sie vor der erstmaligen nutzung wissen solltenFriedrich, Dr. Fratschner
 
Karriere als Projektleiter (m/w)
Karriere als Projektleiter (m/w)Karriere als Projektleiter (m/w)
Karriere als Projektleiter (m/w)Hagen Management
 

Ähnlich wie Der CEO und sein Kommunikationschef: Typologie einer besonderen Partnerschaft (18)

DMR BLUE TRANSFORMATION & PEOPLEMANAGEMENT (FOKUS: LEADERSHIP)
DMR BLUE TRANSFORMATION & PEOPLEMANAGEMENT (FOKUS: LEADERSHIP)DMR BLUE TRANSFORMATION & PEOPLEMANAGEMENT (FOKUS: LEADERSHIP)
DMR BLUE TRANSFORMATION & PEOPLEMANAGEMENT (FOKUS: LEADERSHIP)
 
Glaubwürdigkeit und Effizienz sind planbar: Anregungen zur Kommunikationspla...
Glaubwürdigkeit und Effizienz  sind planbar: Anregungen zur Kommunikationspla...Glaubwürdigkeit und Effizienz  sind planbar: Anregungen zur Kommunikationspla...
Glaubwürdigkeit und Effizienz sind planbar: Anregungen zur Kommunikationspla...
 
Griepentrog Reputationsmanagement
Griepentrog ReputationsmanagementGriepentrog Reputationsmanagement
Griepentrog Reputationsmanagement
 
Leadership Best-Practice - Detecon
Leadership Best-Practice - DeteconLeadership Best-Practice - Detecon
Leadership Best-Practice - Detecon
 
Gegenseitiges Verständnis und integrierte Arbeitsweise sind erfolgskritisch....
Gegenseitiges Verständnis  und integrierte Arbeitsweise sind erfolgskritisch....Gegenseitiges Verständnis  und integrierte Arbeitsweise sind erfolgskritisch....
Gegenseitiges Verständnis und integrierte Arbeitsweise sind erfolgskritisch....
 
Drei Gründe für Reputationsmanagement
Drei Gründe für ReputationsmanagementDrei Gründe für Reputationsmanagement
Drei Gründe für Reputationsmanagement
 
Identitätsorientiertes Kommunikationsmanagement, prmagazin 2011
Identitätsorientiertes Kommunikationsmanagement, prmagazin 2011Identitätsorientiertes Kommunikationsmanagement, prmagazin 2011
Identitätsorientiertes Kommunikationsmanagement, prmagazin 2011
 
Was leisten Interim Manager in Veränderungsprozessen?
Was leisten Interim Manager in Veränderungsprozessen?Was leisten Interim Manager in Veränderungsprozessen?
Was leisten Interim Manager in Veränderungsprozessen?
 
Innere Motivation - das Kraftwerk erfolgreicher Projekte
Innere Motivation - das Kraftwerk erfolgreicher ProjekteInnere Motivation - das Kraftwerk erfolgreicher Projekte
Innere Motivation - das Kraftwerk erfolgreicher Projekte
 
Ik im Fokus 04.2013
Ik im Fokus 04.2013Ik im Fokus 04.2013
Ik im Fokus 04.2013
 
SMBS - Leadership Competence Lehrgang
SMBS - Leadership Competence LehrgangSMBS - Leadership Competence Lehrgang
SMBS - Leadership Competence Lehrgang
 
USP-D Vertrauenskultur als Beitrag zum Unternehmenserfolg
USP-D Vertrauenskultur als Beitrag zum UnternehmenserfolgUSP-D Vertrauenskultur als Beitrag zum Unternehmenserfolg
USP-D Vertrauenskultur als Beitrag zum Unternehmenserfolg
 
K2 - Tagung Interne Kommunikation 2012
K2 - Tagung Interne Kommunikation 2012K2 - Tagung Interne Kommunikation 2012
K2 - Tagung Interne Kommunikation 2012
 
HR Online Manager - Was sie vor der erstmaligen nutzung wissen sollten
HR Online Manager - Was sie vor der erstmaligen nutzung wissen solltenHR Online Manager - Was sie vor der erstmaligen nutzung wissen sollten
HR Online Manager - Was sie vor der erstmaligen nutzung wissen sollten
 
Konzerne mit unklarer Mission: Warum Unternehmen ohne praktikable Leitbilder ...
Konzerne mit unklarer Mission: Warum Unternehmen ohne praktikable Leitbilder ...Konzerne mit unklarer Mission: Warum Unternehmen ohne praktikable Leitbilder ...
Konzerne mit unklarer Mission: Warum Unternehmen ohne praktikable Leitbilder ...
 
Eine wertschätzende Führungskultur entwickeln
Eine wertschätzende Führungskultur entwickelnEine wertschätzende Führungskultur entwickeln
Eine wertschätzende Führungskultur entwickeln
 
changetokaizen_2015
changetokaizen_2015changetokaizen_2015
changetokaizen_2015
 
Karriere als Projektleiter (m/w)
Karriere als Projektleiter (m/w)Karriere als Projektleiter (m/w)
Karriere als Projektleiter (m/w)
 

Mehr von Metro, Nestlé, Esprit, Fiducia & GAD, GaVI (IT), BayernLB - @WordsValues

Mehr von Metro, Nestlé, Esprit, Fiducia & GAD, GaVI (IT), BayernLB - @WordsValues (11)

Fünf Leitfragen zur Kommunikation im digitalen Wandel
Fünf Leitfragen zur Kommunikation im digitalen WandelFünf Leitfragen zur Kommunikation im digitalen Wandel
Fünf Leitfragen zur Kommunikation im digitalen Wandel
 
Kernaufgaben der Konzernkommunikation
Kernaufgaben der KonzernkommunikationKernaufgaben der Konzernkommunikation
Kernaufgaben der Konzernkommunikation
 
12 felder-matrix im corporate marketing
12 felder-matrix im corporate marketing12 felder-matrix im corporate marketing
12 felder-matrix im corporate marketing
 
Corporate Marketing und Unternehmenskommunikation
Corporate Marketing und Unternehmenskommunikation Corporate Marketing und Unternehmenskommunikation
Corporate Marketing und Unternehmenskommunikation
 
Reputation mit System – Anregung für den guten Ruf
Reputation mit System – Anregung für den guten RufReputation mit System – Anregung für den guten Ruf
Reputation mit System – Anregung für den guten Ruf
 
Glaubwürdigkeit und Effizienz – Kommunikationsmanagement mit Prinzipien
Glaubwürdigkeit und Effizienz – Kommunikationsmanagement mit PrinzipienGlaubwürdigkeit und Effizienz – Kommunikationsmanagement mit Prinzipien
Glaubwürdigkeit und Effizienz – Kommunikationsmanagement mit Prinzipien
 
Nachhaltigkeit im Change Management
Nachhaltigkeit im Change ManagementNachhaltigkeit im Change Management
Nachhaltigkeit im Change Management
 
Effizienz im Nachhaltigkeitsmanagement
Effizienz im NachhaltigkeitsmanagementEffizienz im Nachhaltigkeitsmanagement
Effizienz im Nachhaltigkeitsmanagement
 
Agenda Setting für Gründer
Agenda Setting für GründerAgenda Setting für Gründer
Agenda Setting für Gründer
 
Chancen der Krisen-PR
Chancen der Krisen-PRChancen der Krisen-PR
Chancen der Krisen-PR
 
Strategische Kompetenz
Strategische Kompetenz Strategische Kompetenz
Strategische Kompetenz
 

Der CEO und sein Kommunikationschef: Typologie einer besonderen Partnerschaft

  • 1. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES Der CEO und sein Kommunikationschef: Typologie einer besonderen Partner- schaft Wolfgang Griepentrog, 13. Oktober 2011, Beitrag im Blog „Das Glaubwürdigkeitsprinzip“ Ein Perspektivwechsel kann gut tun. Wir sehen Top-Manager und Kommunikationsverantwortliche als externe oder interne Betrachter gewöhnlich in ihrer spezifischen Rolle. Wir wissen, welche Qualitäten aus unserer Perspektive einen guten CEO (“Chief Executive Officer”) ausmachen und welche Anforderungen an einen Kommunikationschef zu stellen sind. Nach diesen Kriterien messen wir Erfolg und Effizienz im Management. Dabei kommt eine wichtige Facette zu kurz, nämlich das perfekte Zusammenspiel zwischen dem Top-Manager und seinem obersten Kommunikationsprofi. Ihr Verhältnis zueinander, trägt wesentlich zum Unternehmenserfolg und zur Glaubwürdigkeit der Kommunikation bei. Erfolgreiches Management basiert heute nicht nur auf der Exzellenz der einzelnen Führungskräfte, sondern immer mehr auf dem guten Zusammenspiel miteinander, auf gegenseitiger Ergänzung, auf einem tiefen Verständnis von Partnerschaft. Diese grundlegende Einsicht gilt für den CEO und seinen Kommunikationschef in besonderem Maße, sie wird allerdings nur wenig berücksichtigt. Ihr Wirken lässt sich überhaupt erst im Zusammenspiel angemessen bewerten. Beide helfen sich gegenseitig, ihren Auftrag zu erfüllen: Die Person an der Spitze des Unternehmens ist unbestritten der wichtigste Kommunikator, der Kommunikationschef wiederum hat über seinen fachlichen Auftrag hinaus auch großen Einfluss auf das Metier des CEO, auf unternehmerische Entscheidungen und Strategien des Top-Managements. Schließlich ist er in der Pflicht, darauf zu achten, dass Entscheidungen und Vorgänge im Unternehmen gut vermittelbar sind (das ist die Grundlage für Akzeptanz und Vertrauen in der Öffentlichkeit). Beide Personen sind also auf © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011 1
  • 2. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES erfolgreiche, kluge Kommunikation angewiesen und damit auf ein besonders enges, partnerschaftliches Zusammenwirken. Aber: Ein engagierter CEO und ein versierter Kommunikationsprofi zusammen ergeben nicht zwangsläufig ein schlagkräftiges Kommunikationsteam. Neben Professionalität und Manage- mentkompetenz kommt es auf weitere kommunikationsfördernde Facetten an: auf ihre Haltung, ihre Wertewelt, die persönliche Agenda der Beiden und vor allem auf die Struktur der persönlichen Beziehung. Diese Faktoren sind für den gemeinsamen Erfolg ausschlaggebend. Aus dieser Perspektive möchte ich das ambivalente Verhältnis zwischen CEO und Kommunikationschef hier näher beleuchten. Das Verhältnis zwischen Vorstand und Kommunikationschef ist außergewöhnlich Wie erlebt der CEO seinen Kommunikationsauftrag? Wie erlebt er die Zusammenarbeit mit seinem obersten PR-Experten? Und wie erlebt im Gegensatz dazu der Kommunikationsprofi die Zusammenarbeit mit dem Top- Manager an der Spitze? Was macht das besondere an diesem Verhältnis aus? Mit dieser ungewohnten Perspektive befasst sich – zumindest was den CEO betrifft – erstmals eine Studie der Personalberatung Egon Zehnder International, die 2010 durchgeführt und 2011 publiziert wurde: „Kommunikation aus Sicht von Vorstandsvorsitzenden: eine unterschätzte Herausforderung?“ von Markus Will, Philipp J. Fleischmann und Matthias Fritton (zum Download abrufbar unter http://www.egonzehnder.com/de/clientservice/ executivesearch/publications). Sie basiert auf 11 ausführlichen Interviews von Top-Managern. Diese bekunden generell ein tiefes Vertrauensverhältnis zu ihrem Kommunikationschef. Es ist ihnen bewusst, dass sie ihren Auftrag zur Führung und erfolgreichen Weiterentwicklung des Unternehmens nur mit Hilfe einer guten, glaubwürdigen Kommunikation (CEO- und Unternehmenskommunikation) erfüllen können. Aber, der Untertitel der Studie deutet es bereits an, Top- Manager unterschätzen im allgemeinen die Herausforderung, die eine gelungene Kommunikation an sie persönlich stellt, z.B. den notwendigen Zeitaufwand für die Festlegung und Abstimmung zentraler Botschaften, die Notwendigkeit und den Zeitaufwand für die internen und externen Kommunikationsaktivitäten des CEO, eine hohe Sensibilität für kommunikative Mechanismen und die öffentliche Wahrnehmung usw. © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011 2
  • 3. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES Das oberste Kommunikationstandem erkennt und akzeptiert die gegenseitige Abhängigkeit, ob die Dimension der gemeinsamen Herausforderung für den Unternehmenserfolg aber stets hinreichend bewusst ist, bleibt fraglich. Sie unterschätzen vor allem die gemeinsame Herausforderung. Es ist auffällig in diesem Zusammenhang, dass die Zehnder-Studie zwar die Erwartungen von CEOs an den Kommunikationschef formuliert (vor allem: strategische Kompetenz, generelle Managementkompetenz und als Grundvoraussetzung eine gemeinsame „Chemie“), die besonderen Facetten des wechselseitiges Zusammenspiel aber nicht oder nur indirekt erwähnt. Der Kommunikationschef prägt und beeinflusst die Arbeit des CEO in hohem Maße – mehr als man es gemeinhin gerne zugibt. Das Verhältnis beider Akteure unterscheidet sich auch maßgeblich von anderen Linien- oder Stabsfunktionen, die nicht unbedingt solch eine große Nähe und besondere „Chemie“ erfordern. Es gibt kommunikationsfördernde Partnerschaften und kommunikations- hemmende. Solche, in denen beide Akteure ihre Kräfte gemeinsam bündeln, und solche, in denen unterschiedliche Interessen oder Meinungsdifferenzen Geschlossenheit und Einheitlichkeit im Kommunikationsauftritt eher behindern. Jene CEOs, die ihren Kommunikationschef als Partner, Ratgeber und Wegweiser auf Augenhöhe, quasi als Alter Ego, akzeptieren und seine Bedeutung besonders in Krisen und Konflikten respektieren, nutzen das Potenzial der Partnerschaft mehr als solche, die in ihrem Kommunikationschef vorrangig einseitig einen exekutierenden Dienstleister sehen. Die zumeist hervorragend funktionierenden Kommunikationstandems in der Spitze der großen Unternehmen (DAX 30. MDAX, Fortune 500) soll dabei nicht die Realität in anderen Unternehmen ignorieren, in denen nicht wenige Kommunikationsverantwortliche eine ungenügende Wertschätzung und geringere Einflussmöglichkeiten bemängeln (siehe hierzu die Studien „Profession Pressesprecher“). Besondere Kommunikationstandems Kommunikations- und PR-Manager in deutschen Unternehmen leisten einen hervorragenden Job. Es geht hier aber nicht um ihre Kompetenz. Selbst der beste PR-Profi kann nämlich sein Potenzial nicht optimal ausschöpfen, wenn er die Kommunikation nicht in enger persönlicher Verbundenheit und Partnerschaft auf Augenhöhe zusammen mit dem Top-Management steuern kann. Es gibt besonders konstruktive, vertrauensvolle und im Denken und Handeln gleichgerichtete Kommunikationstandems, die dieses Kriterium erfüllen – manche sind sogar legendär. Vor kurzem ist – um ein Beispiel zu nennen – im © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011 3
  • 4. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES Rahmen des Internationalen Deutschen PR-Preises die Volkswagen AG mit dem Deutschen Image-Award 2011 ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung galt dem Tandem Martin Winterkorn und Stephan Grühsem, das zweifellos ein schönes Beispiel für eine tiefe, vertrauensvolle und damit besonders effiziente Kommunikationspartnerschaft ist. Bei etlichen DAX 30 und MDAX Unternehmen kann man über die Jahre hinweg außergewöhnlich erfolgreiche Partnerschaften dieser Art zwischen CEO und Kommunikationschef erleben. Die erfolgreiche Entwicklung der Metro Group vom Hidden Champion zu einem international bedeutenden und geschätzten Unternehmen beispielsweise wäre ohne die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit des früheren besonders kommunikationsaffinen Vorstandsvorsitzenden mit der Kommunikationschefin kaum vorstellbar gewesen. Das Verhältnis zwischen CEO und Kommunikationschef ist stets ambivalent. Es ist in beide Richtungen fordernd und fördernd. Komplexität und Reichweite beider Positionen sind ähnlich, die Anforderungen sind breit gefächert, die inhaltlichen Überschneidungen beträchtlich. Zentraler Auftrag des Kommunikationsverantwortlichen ist es, die Kommunikationsstrategie zu entwickeln, die effiziente Umsetzung zu steuern, die interne und externe Kommunikation zu organisieren (beispielsweise die Führungskräfte zu befähigen, ihre spezifische Kommunikationsfunktion gut zu erfüllen), Anliegen aus kommunikativer Sicht zu bewerten, Chancen und Risiken zu erkennen. Herausforderung des CEO ist es dementsprechend, mit dem Kommunikations- manager zusammen eine Sensibilität für Szenarien und Stimmungen entwickeln zu (Akzeptanz, Widerstand, Verständnis, Unverständnis von unternehmerischen Entwicklungen und Entscheidungen), den Freiraum für ein ganzheitliches Kommunikationsmanagement über die Pressearbeit hinaus zu sichern und selbst aktiv zu kommunizieren. Die Anforderungen in der CEO-Kommunikation sind im Standardwerk „CEO-Kommunikation“ von Egbert Deekeling und Olaf Arndt beschrieben. Der CEO hat einen Kommunikationsauftrag, der nicht delegierbar ist, aber teilbar. Dieses Verständnis macht den Unterschied zu einer „normalen“ Arbeitsbeziehung aus. Der Kommunikationschef ist neben seinem Auftrag als oberster Manager der internen und externen Kommunikationsbeziehungen nicht nur Ratgeber und Sparringpartner des Vorstands, sondern auch sein Alter Ego (dies zeigen auch Zitate aus den Interviews in der Zehnder-Studie). Beide verbindet das Interesse an nachhaltig erfolgreicher Kommunikation. © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011 4
  • 5. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES Es gibt vier Typen von Kommunikationspartner- schaften auf Top-Ebene – kommunikations- fördernde, aber auch kommunikationshemmende Konflikte zu lösen, den Anliegen des Unternehmens Gehör zu verschaffen und sie zu erklären, Vertrauen und ein positives Meinungsbild bei internen und externen Stakeholdern zu erreichen: das und vieles mehr ist das Geschäft der Unternehmenskommunikation. Strategie und Ziele des Unternehmens soll sie unterstützen. Angesichts verschärfter Kapitalmarkt- und Transparenz- anforderungen sowie gesetzlicher Regelungen, einer sensiblen öffentliche Wahrnehmung und kritischer Stakeholdererwartungen bedeutet dies gerade für das Tandem aus CEO und Kommunikationschef eine besondere Herausforderung. Manche Partnerschaften sind auf diese Herausforderung besonders gut eingestellt, sie sind kommunikationsfördernd und unterstützen durch ihr Zusammenspiel einen gelungenen Kommunikationsauftritt. Folgende Facetten gehören dazu (ich beschränke mich hier auf eine grobe Auswahl): Strategieorientierung, z.B. Ausrichtung der Kommunikation an Chancen und Risiken der nachhaltigen Profilierung eigenes Kommunikationstalent, z.B. Freude und Bereitschaft zur offenen, engagierten Kommunikation (siehe hierzu auch die Ausführungen in der Zehnder-Studie) Aufmerksamkeit für neuen Themen und Kommunikationsbedarf Kompetenz zur integrierten Kommunikation, die über die Pressearbeit hinaus alle Stakeholder bedient (besonders wichtig und oft unterschätzt ist die Bedeutung der internen Kommunikation) Werteorientierung: Kommunikation nach dem Vorbild des Ehrbaren Kaufmanns; hier rücken die Aspekte des Glaubwürdigkeitsprinzips in den Vordergrund wie Mut, Respekt, Ehrlichkeit oder Transparenz. Solche kommunikationsfördernden Eigenschaften reflektieren den Respekt und die Wertschätzung des Top-Managements für den Wertbeitrag von Kommunikation zum Unternehmenserfolg. Dass die Kommunikationspartnerschaft aus CEO und oberstem PR-Profi diese Aspekte berücksichtigt, ist aber nicht selbstverständlich und auch nicht überall © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011 5
  • 6. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES der Fall. Oftmals ist das Zusammenspiel aus vielfältigen Gründen eher kommunikationshemmend. „Kommunikationsbehinderung“ kommt gehört ebenfalls zum Alltagsgeschäft im Kommunikationsmanagement. Das tägliche Ringen um nachhaltigen Kommunikationserfolg ist zum Beispiel geprägt von der Unsicherheit der Top-Manager im Handling von Krisen und Risiken. Wie schwer es fällt, in kritischen Situationen Mut, Transparenz und Offenheit zu beweisen, zeigt sich in vielen prominenten Fällen, in denen Vertrauen und Glaubwürdigkeit durch falsche, unprofessionelle oder schlicht mutlose Krisenkommunikation beschädigt wird. Oft gibt es auch unternehmensspezifische Interessen oder persönliche Gründe, die einer offenen, überzeugenden, Vertrauen schaffenden Kommunikation entgegenstehen. Oft ist Angst vor Kontrollverlust oder vor der möglicherweise fehlenden Akzeptanz bestimmter Managemententscheidungen ein Grund für kommunikationshemmendes Verhalten. Manchmal ist es auch die fehlende Souveränität, zwischen Kapitalmarktanforderungen und unternehmensspezifischen Interessen den richtigen Weg zu finden. Und manchmal führt auch die allzu große und nicht immer beherrschbare Komplexität von Themen und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu einem ängstlichen, defensiven oder zaudernden Kommunikationsverhalten. All dies ist normal und kommt vor. Typologie von Kommunikationspartnerschaften auf Top-Ebene Auf dieser Grundlage kann man grob vereinfacht vier Typen des Zusammenwirkens von CEO und Kommunikationschef feststellen, die den unterschiedlichen kommunikationsförderndem oder kommunikations- hemmenden Charakter beider Personen Rechnung tragen. © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011 6
  • 7. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES Das Schaubild zeigt die Typen in der Übersicht: Typologie der Kommunikationspartnerschaft zwischen CEO und Kommunikationschef 1 2 kommunikations- CEO CCO CEO CCO fördernd (+) + - + + CEO 3 4 kommunikations- hemmend (-) CEO CCO CEO CCO - - - + kommunikationshemmend (-) kommunikationsfördernd (+) Kommunikationschef (CCO) © Dr. Wolfgang Griepentrog, Das Glaubwürdigkeitsprinzip 2011 ((Abbildung: Wolfgang Griepentrog „Kommunikationspartnerschaften“)) TYP I: Kommunikationsstarker CEO & kommunikationsschwacher PR-Chef: Diese Konstellation wird in der Regel rasch aufgelöst, weil sich ein kommunikationsaffiner CEO einen Kommunikationschef auf Augenhöhe sucht. Manchmal hält der CEO aber auch bewusst einen eher defensiven Kommunikationschef, zum Beispiel wenn er Stil und Inhalt im Kommunikationsauftritt mit seiner Person weitgehend selbst dominieren will. Eine Sonderform dieses Typs sind Unternehmen, die überhaupt keinen Kommunikationschef installieren. TYP II: Beide Personen sind gleichermaßen kommunikationsstark: Dies ist der Idealfall. © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011 7
  • 8. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES TYP III: CEO und Kommunikationschef sind beide eher zögerlich oder defensiv in der Kommunikation. Oder es sind starke Kommunikatoren, die aber gemeinsam einer falschen Strategie folgen und trotz umfangreicher Kommunikations- bemühungen nicht den Anforderungen und Erwartungen der Öffentlichkeit und der Stakeholder gerecht werden. Auch hierfür gibt es zahlreiche Beispiele, selbst aktuell unter den DAX 30 Unternehmen. TYP IV: Zögerlicher oder kommunikationsschwacher CEO & kommunikations- starker PR-Profi an der Spitze. Dies ist vielleicht der häufigste Typ, was damit zusammenhängt, dass Top-Manager oftmals kein große Kommunikations- erfahrung haben. Konsequenzen und Appell 1. Diese kleine Typologie mag dazu anregen, die Qualität und Leistungsfähigkeit der Beziehung zwischen CEO und Kommunikationschef zu prüfen. Man sollte sich immer wieder fragen, ob jenseits der Professionalität des Kommunikationsmanagement die Zusammenarbeit eher kommunikationsfördernd oder kommunikationshemmend ist. Man sollte prüfen, wie man sie verbessern kann. Angestrebt werden sollte stets Typ Nr. II. 2. Der CEO soll sich nicht allein auf die Exzellenz und Kompetenz seines obersten Kommunikationsmanagers verlassen. Der CEO hat einen Kommunikationsauftrag, der nicht delegierbar ist, sondern den er mit dem Kommunikationsmanager teilt. Umgekehrt darf der Kommunikationschef nicht allein als sein Metier im Blick haben, sondern muss die Kommunikationskompetenz seines CEO stärken und trainieren. Es ist nicht seine Aufgabe, dem CEO zu gefallen oder zu Munde zu reden, sondern eine kritische, aufmerksame, engagierte und zukunftsorientierte Partnerschaft aufzubauen, die erst im Zusammenspiel den bestmöglichen Kommunikationserfolg für das Unternehmen gewährleistet. 3. Die Personalauswahl, sowohl auf Top-Managementebene als auch bei Kommunikationsprofis ist auf Exzellenz, Kompetenz und Management- stärke der einzelnen Person ausgerichtet. Aspekte, die eine erfolgreiche Partnerschaft begründen wie „Chemie“, Werteorientierung und persönliche Haltung, werden nur am Rande berücksichtigt. Die © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011 8
  • 9. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG | WORDSVALUES Personalberatungen sollten diesen Umstand stärker in den Fokus ihrer Empfehlungen rücken. Für die Glaubwürdigkeit und den nachhaltigen Erfolg der Kommunikation eines Unternehmens schafft die gut funktionierende Partnerschaft aus CEO und Kommunikationschef die Grundlage. Weiterer Support und Infos: http://www.wordsvalues.de Quelle: http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de/das-blog © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2011 9