24 Pädiatrische Notfälle.Notfallschema und Kruppsyndrom
06.04 Stufentherapie beim Diabetes mellitus
1. Erweiterte Anerkennung als Behandlungseinrichtung für
Typ 1 und Typ 2 Diabetiker/innen
nach den Richtlinien der
Deutschen Diabetes Gesellschaft(DDG) mit diabetesspezifischem Qualitätsmanagement
(DQM Stufe 2)
9. m
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Tagestherapiekosten OAD (€)
Basis DDD/N2
[€]
1,60*
1,60*
1,60
1,80
1 x täglich
1,60*
3 x täglich
2 x täglich
1,19
1,13
1,25
1,00
0,80
1,40
1,20
0,41
0,17
0,09
0,28 0,31
0,39
0,60
0,40
0,20
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*nicht in Monotherapie daher zusätzliche Kosten
19. Wirkungen von GLP-1 beim Menschen:
Die Bedeutung der Inkretine für die Blutglukoseregulation
GLP-1 wird als Reaktion auf
Nahrungsaufnahme sezerniert
Betazell-
antwort
Betazellen:
Verstärkung der
glukoseabhängigen
Insulinsekretion
Betazell-
belastung
Förderung des Sättigungsgefühls
und Verminderung des Appetits
Alphazellen:
↓ Postprandiale
Glukagonsekretion
Leber:
↓ Glukagon vermindert die Glukose-
freisetzung aus der Leber
Magen:
Hilft bei der Regulation der
Magenentleerung
Modifiziert nach Flint A, et al. J Clin Invest. 1998;101:515-520.; Larsson H, et al. Acta Physiol Scand. 1997;160:413-422.; Nauck MA, et al.
Diabetologia. 1996;39:1546-1553.; Drucker DJ. Diabetes. 1998;47:159-169.
20. GLP - 1
• Substanzen, die die Wirkungen von GLP-1
imitieren (Exenatide)
• Byetta
• Victoza Spritze
• Substanzen, die die Aktivität von endogenem
GLP-1 verlängern
–DPP-IV-Hemmer
–Januvia Tablette
Drucker DJ, et al. Diabetes Care. 2003;26:2929-2940.; Baggio LL, et al. Diabetes. 2004;53:2492-2500.
21. Gewünschte Zuckerausscheidung
über den Urin
Dapagliflozin
ist der erste Vertreter aus der Klasse der Inhibitoren
des natriumabhängigen Glucosetransporters 2 (SGLT-2) in der Niere.
Eine Hemmung des Transporters verhindert die Rückresorption von Glucose
aus dem Primärharn, sodass Glucose vermehrt über den Urin ausgeschieden wird
.
Nach 24 Wochen hatte sich der HbA1c-Wert in den
5- und 10- Milligramm-Gruppen signifikant zum Ausgangsgangwert
und gegenüber Placebo gesenkt
29. Therapieziel 7
Minimierung der Nebenwirkungen der Therapie und
der Belastungen der Patienten durch die Therapie
Winocour P: Effective diabetes care: a need for realistic targets.
Br Med J 324 (2002): 1577-1580
30. 1.
Basistherapie: Schulung, Bewegungstherapie.
Zielwert: HbA1c ≤ 6,5%
Bei HbA1c > 7,0% nach 3 Monaten
Erstes orales Antidiabetikum
Übergewicht Normalgewicht
Monotherapie: Metformin, α-GH;
bei KI für Metformin: SH
Monotherapie: Glibenclamid, andere
SH, Repaglinid
22.
Bei HbA1c > 7,0% nach 3 Monaten
Zweites orales Antidiabetikum KI = Kontraindikation; SH= Sulfonylharnstoffe;
SHA = Sulfonylharnstoffanaloga;
3.
OAD-Kombinationstherapie
Metformin +
- Acarbose
- Glitazone oder
- Sulfonylharnstoffe oder
- SHA
OAD-Kombinationstherapie
Sulfonylharnstoff +
- Glukosidasehemmer oder
- Metformin *
- Glitazone (bei KI gegen
Metformin)
*Die Kombination von Sulfonylharnstoffen und
Metformin wird zur Zeit häufig angewendet.
Neuere Studien ergaben Hinweise auf
negative kardiovaskuläre Auswirkungen
dieser Kombination
• OAD + Basalinsulin
Bei HbA1c > 7,0% nach 3 Monaten
Kombinationstherapie OAD + Insulin
Insulinmonotherapie
ICT: Prandial: Analogon/Normal. Basal: Bedtime NPH oder Basalanalog
tags: Metformin / SH / SHA
• andere Option: prandiale
Insulintherapie
4.
5.
BOT
SIT
CT
Basis-
Bolus
31. erum-KonInsulin S
nzentratio
on
1 2 3 4 5 6 7 8 Std.
Insulintherapie
Insulinkurve Nichtdiabetiker
schnelle Insulinanaloga
Normalinsulin
Basal- oder Verzögerungsinsulin
Langwirksame Insulinanaloga
42. Überlegungen zur
Grundphilosophie eines Menschen
mit Diabetes
... Gesund ist nur, was mir jetzt gut tut...
... Ich bin nur bereit etwas zu verändern, wenn ich mehr
gewinne, als ich gebe...
... Ich öffne mich nur für Neues,, wenn ich mich sicher fühle;;
dazu brauche ich eine konstante Vertrauensperson...
Alle Widerstände müssen vermieden werden
44. DIABETES & VERHALTEN
Schulungsphilosophie
• Erproben eines individuellen Weges
mit Modifikation bei Widerständen
• Verhaltensänderung durch Entscheidung des
Betroffenen
• „Nichtdirektive“ Unterstützung durch das
Schulungsteam
in Richtung der therapeutischer Zielvorstellung
45. DIABETES & VERHALTEN
Patientenzentrierte Stufentherapie
•
•
•
•
Sind Sie mit dem Resultat zufrieden?
Wollen Sie etwas ändern, wenn ja was?
Wie möchten Sie am liebsten vorgehen?
Welche Therapie können Sie in Ihrem
Alltag umsetzen?
„Mein Vorschlag ist... Sollen wir das
einmal erproben? Berichten Sie
beim nächsten Mal?“
46. Coping-Strategien
Günstige Strategien
Ungünstige Strategien
Selbst informieren
Probleme aktiv angehen
Realistische Erwartungen stellen
Das Positive in den Dingen suchen
Zuversicht / Hoffnung, daß es
schon „sein Gutes hat“
Sinnvolle Ziele setzen (Zukunft)
Bewußtmachen innerer und äußerer
Ressourcen
Kraftquellen nutzen
Balance zwischen Spannung und
Entspannung finden
Soziale Unterstützung
Gefühl der Kontrolle
Gefühle verbalisieren
Ungeschehen machen wollen
Ignorieren, Verleugnen
Verdrängen
ein sich passives Ausliefern
Regression
Externale Kontrollüberzeugung
Schicksalsgläubigkeit
„Opferhaltung“
Selbstabwertung
Abwehr durch Projektion
Rückzugsverhalten aus
Sozialleben
Anzetteln von Streitigkeiten /
Spaltung
Verzicht auf
Entspannungsphasen
47. HbA1c (%)
9
n=24
Coping-Schulung
81% stimmten vor Teilnahme der Aussage zu: „Ich habe mir
vor der Schulung häufiger nicht zugetraut, dass ich meinen
Diabetes in den Griff bekomme“
23% stimmten der Aussage zu: „Ich habe mich vor der
Coping-Schulung gut mit meinem Diabetes arrangiert“
8
7
7.73
7.38
80% der Teilnehmer hatten nach der Coping-Schulung eine
t0 t1
6
höhere Bereitschaft Verantwortung für die eigene Person,
eigenes Verhalten und die Diabetesbehandlung zu
übernehmen.
77% konnten Probleme mit dem Diabetes besser meistern
und hatten nach der Coping-Schulung eine höhere Motivation,
den Diabetes „in den Griff“ zu bekommen.
Artmann, C. et al. 2004