2. heinrich riethMüller JürGen horbach thoMas Gruss
Osiandersche Buchhandlung GmbH VEMAG Verlags- und Medien AG HGV Hanseatische Gesellschaft für
Verlagsservice mbH
* Vorstand 2010–2013
Viola taube stephan Jaenicke Matthias heinrich
Buchhandlung Viola Taube Buchhandlung Stephan Jaenicke e. K. Brockhaus Kommissionsgeschäft GmbH
Börsenvereins *
Der Vorstand des
Dr. h. c. karl-peter Winters Dr. annette nünnerich-asMus prof. Dr. GottfrieD honnefelDer
Verlag Dr. Otto Schmidt KG Verlag Philipp von Zabern GmbH Berlin University Press GmbH & Co. KG
3. Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Zukunft gestalten, Fortschritt fördern, Entwicklungen unterstützen, Interessen bündeln. Die Bedürf-
nisse der Mitglieder stehen im Zentrum der Arbeit des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Diese Aufgaben sind eine Herausforderung, denn die Buchhandelslandschaft befindet sich in einem
dynamischen Veränderungsprozess. Verlage, Buchhandel und Zwischenbuchhandel durchleben
eine Phase, die zu einem veränderten Markt führen wird: Die Digitalisierung eröffnet neue Mög-
lichkeiten und Chancen für das Buch. Sie kann zu einer noch schnelleren Verfügbarkeit und Nähe
zum Kunden beitragen, sie wird zu neuen Produkten und Interaktionen mit dem Leser führen und
so dem Prinzip Buch weitere Geltung in unserer Gesellschaft verschaffen. Aber es werden auch
neue Marktteilnehmer auf den Plan treten, die Wertschöpfungskette wird sich genauso wie die
Wettbewerbssituation verändern. Diese Situation wollen wir aktiv nutzen und die darin liegenden
Chancen aufgreifen, um weiterhin erfolgreich am Markt zu agieren. Das ist nicht nur die entschei-
dende Aufgabe für jeden Einzelnen von Ihnen, sondern auch die Ihres Verbands.
Der Herausforderung begegnen wir selbstbewusst. Denn das „Prinzip Buch“ hängt nicht an der
Frage analog oder digital. Es ist für längere, vertiefende, nachhaltige, zuverlässige und relevante
Texte die Antwort auf ein Bedürfnis des Lesers. Und dieser bleibt – selbst wenn er auf einem
Bildschirm ein Buch liest – ein Leser.
Der Börsenverein und seine Wirtschaftstöchter begleiten diesen Veränderungsprozess aktiv als
Innovationsmotor. Angebote und Informationen rund um alle Themen des alten und neuen Buchmark-
tes sind zentraler Bestandteil des Mitglieder-Service – vom „Börsenblatt“ als Fachmagazin für die
Branche über Newsletter, Informationsveranstaltungen und Plattformen des Verbands wie die Frank-
furter Buchmesse oder die Buchtage Berlin bis hin zu Services wie libreka!, das VLB oder die neue BAG.
Handfeste finanzielle Vorteile über das Vorteilsprogramm „Seitenreich“ runden dieses Angebot ab.
Doch lesen Sie selbst: Die vorliegende Broschüre gibt einen informativen Überblick, welche Leis-
tungen der Börsenverein Ihnen bietet und warum es sich lohnt, Mitglied zu sein.
Ihr Ihr
Prof. Dr. Gottfried Honnefelder Alexander Skipis
Vorsteher des Hauptgeschäftsführer des
Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
5. Inhalt
Interview mit Alexander Skipis ........................ 6
Organisation ....................................................................10
Mitwirkung ....................................................................... 18
Interessenvertretung .............................................. 24
Kulturarbeit ....................................................................30
Leseförderung .............................................................. 36
Buchmessen .................................................................. 42
Markt- und Leserforschung ...............................48
Datenbanken ................................................................. 54
Rationalisierung ........................................................ 60
Beratung und Information .................................66
Preisvorteile ................................................................... 72
Aus- und Weiterbildung ....................................... 78
Kontakte ............................................................................ 82
Stichwortverzeichnis .............................................86
Impressum ...................................................................... 87
6. 6
Erhöhte Artenvielfalt
Wieso die Digitalisierung den Verband verändert. Weshalb das Buch als
Medium immer wichtiger wird. Warum gute Inhalte nicht aus Wolken fallen:
Börsenvereins-Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis im Interview.
Die buchbranche verändert sich in hohem tempo – die
themen der buchtage 2010 haben das gerade erst wider-
gespiegelt. Was bedeutet dieser Wandel für einen Verband,
der beansprucht, die gesamte branche zu repräsentieren?
Der Veränderungsprozess, den unsere Branche durchlebt,
den sie zugleich aber selbst gestaltet, ist der Digitalisierung
geschuldet. Er wird auch den Verband verändern. Wir wissen
allerdings noch nicht, in welchem Umfang die Digitalisierung in
unseren Handelsstufen marktgängig nutzbar gemacht werden
kann. Sicher ist: Es wird neue Player geben. Die Wertschöp-
fungskette wird sich verändern. Völlig neue Produkte werden
wir ebenso sehen wie Bücher mit neuen digitalen Möglichkei-
ten des Gebrauchs. Auch die Bedürfnisse der Endkunden wer-
den sich weiterentwickeln. Wir werden mit Nachfragen zu tun
bekommen, die wir noch gar nicht kennen. Und die politische
Arbeit wird uns mehr als bisher herausfordern.
neuen Playern also um Konkurrenten der bestehenden Markt-
Was verstehen sie unter neuen Playern? teilnehmer handelt, werden wir als Verband auf sie zugehen.
Wir haben heute schon Dienstleister, die näher an uns heran-
Warum?
rücken, ich denke an Adobe, Microsoft, Apple. Die Außengren-
Die Konkurrenzsituation wird so oder so entstehen. Wir haben
ze der Branche wird durchlässiger. Amazon hat gezeigt, wie
aber die Chance, die neuen Player in die Pflicht zu nehmen für den
das geht: ein Unternehmen, das quasi über Nacht zum größ-
Buchmarkt. Das stärkt uns auch in der politischen Arbeit immens;
ten Buchhändler am Markt heranwuchs. Der nächste könnte
man kann das am Beispiel Microsoft und Adobe in Urheberrechts-
Apple werden, der das auf dem Gebiet der Musik schon üben
fragen bereits sehen. Wir sind doch als Börsenverein eine große
konnte. Wir werden uns auf erhöhte Artenvielfalt einstellen
Clearing-Plattform für zunehmend unterschiedliche Interessen.
müssen.
Unsere Aufgabe wird es bleiben, diese Interessen auch in Zukunft
Die »fremden« kommen womöglich nicht alle in freundlicher so zusammenzuführen, dass es bei optimalen Rahmenbedingun-
absicht. gen den Buchmarkt für alle Beteiligten sichert, ihn erweitert, die
Darum geht es nicht. Der Leser entscheidet, welches Angebot er Partizipation aller ermöglicht und damit auch die einzigartige Vielfalt
annimmt. Hier punktet der Bessere. Auch wenn es sich bei den des Verlags- und Buchhandelswesens schützt.
7. interVieW Mit alexanDer skiPis 7
aber hat der Drei-sparten-Verband nicht schon genug Das buch sehen sie also im Mix der Medien eher wich-
damit zu tun, seine Zentrifugalkräfte zu beherrschen? tiger werden?
Wir haben unsere Stärke dadurch bekommen, dass wir die drei Unbedingt. Jetzt ist die Zeit der Entscheidung gekommen: dass
Sparten bei uns haben. Nur deshalb sind wir der eine, kompe- wir herkunftsbewusst, branchenbewusst und selbstbewusst die
tente Ansprechpartner in der Gesellschaft für das Buch. Wir ste- neuen technischen Möglichkeiten nutzen, unser Kulturgut Buch
hen also vor der Wahl, entweder unsere immer noch sehr über- ins 21. Jahrhundert zu bringen. Wir sollten das herkömmliche,
sichtliche innere Ordnung zum Teil preiszugeben zugunsten einer mit dem einzigartigen Profil seiner Eigenschaften auch heute
bleibenden Relevanz oder diese politische und gesellschaftliche noch großartige Medium Buch nicht vorschnell in die Museums-
Relevanz einzubüßen. Man würde sich dann weiter der vertrau- vitrine stellen. Wir sollten der Suggestion nicht erliegen, dass mit
ten – freilich zunehmend irrelevanten – inneren Ordnung erfreuen der Digitalisierung unsere Tradition der Buchkultur hinfällig wür-
können. Für mich gibt es aber keinen Zweifel: Um auch künftig de. Das wäre grundfalsch. Mehr Gelassenheit im Umgang mit
mit einer Stimme für die Buchbranche sprechen zu können, müs- den Marktveränderungen stünde unserer Branche gut an.
sen wir die neue Vielfalt auch in unserer Mitgliedschaft abbilden.
Wie begründen sie ihren optimismus?
Welches sind in Zukunft die zentralen themen der Ver- Gerade die traditionellen Eigenschaften des Buches machen es
bandsarbeit? zu dem überlegenen Medium für die Aneignung von Langtexten.
Wir werden vor großen politischen Herausforderungen stehen, Als solches wird es in der wachsenden Vielfalt der Medien zu-
was die Bewahrung von Rahmenbedingungen angeht, aber nehmend geschätzt und nachgefragt sein. Das „Prinzip Buch“
auch im Blick auf ihre künftigen Entwicklungen. Am Beispiel des – damit meine ich das Bedürfnis nach längeren, vertiefenden,
Urheberrechts für eine digitale Mediengesellschaft sehen wir das nachhaltigen, zuverlässigen, relevanten Texten: Dieses Prinzip
aktuell am deutlichsten. Und wir werden, zweitens, die Dienst- hängt nicht an der Frage analog oder digital. Sondern es ist die
leistungen für unsere Mitglieder weiterentwickeln. Das bedeutet perfekte Antwort auf ein Bedürfnis des Lesers, der, selbst wenn
vor allen Dingen, für die mittleren und kleinen Unternehmen ge- er auf einem Monitor im Buch läse, auch als User ein Leser blie-
eignete Angebote bereitzustellen, die sie dabei unterstützen, am be. Das scheint eine anthropologische Konstante zu sein.
Markt erfolgreich zu agieren.
Gibt es messbare anzeichen dafür?
Manche Mitglieder haben den eindruck, alle Welt redet nur Wir können nicht dauerhaft entgegen menschlichen Grund-
noch von Digitalisierung, und jetzt auch ihr börsenverein. Da- bedürfnissen Märkte machen. Neben dem Schnellen, Flüchtigen,
bei werden immer noch ein paar physische bücher verkauft ... für den Tag Gemachten der Internetwelt wird immer Platz sein für
Ja, hier äußert sich zu Recht ein gewisses Unbehagen. Bei aller die Intensivmediennutzung. Das können wir auch mit Marktzah-
Beschäftigung mit diesem zentralen Zukunftsthema: Wir müssen len belegen. Nichts deutet heute darauf hin, dass der Handel mit
Augenmaß bewahren. Keiner kann heute sagen, wie sich der Markt physischen Büchern aufgrund wachsender digitaler Marktanteile
in den nächsten Jahren entwickeln wird. Da ist viel Übertreibung, in näherer Zukunft großen Schaden nehmen würde. Und auch
überzogene Geschwindigkeit und zum Teil auch Hysterie im Spiel. das abgeschlossene Wirtschaftsjahr hat uns – zum wiederholten
Mal – gegen den allgemeinen Trend im Einzelhandel ein Wachs-
auch mangelndes selbstbewusstsein einer branche, die tum im Geschäft mit physischen Büchern beschert.
gelegentlich als traditionsverhaftet kritisiert wird?
Es handelt sich bei der Digitalisierung um einen technischen
Fortschritt, nicht um einen inhaltlichen. Das muss man sich Das Prinzip Buch hängt nicht an
zwischendurch mal klarmachen. Wir sind Inhalts- und Vertriebs-
spezialisten, davon verstehen wir etwas. Das heißt: Unsere Kom- der Frage, ob analog oder digital,
petenzen und Stärken werden nun nicht obsolet, sondern im
es ist die perfekte Antwort auf
Gegenteil, sie werden mehr denn je gefordert und nachgefragt.
ein Bedürfnis des Lesers.
Woran stellen sie das fest?
alexanDer skiPis
Große Player wie Microsoft sprechen bereits vom »Hunger nach
Content«. Content fällt aber nicht aus Wolken und Schwärmen,
auch nicht aus intelligenten. Sondern er muss kreativ und pro-
fessionell erarbeitet werden. Die Addition von Tausenden Krea-
tivdilettanten führt doch nicht dazu, dass die Qualität des von
den Vielen Geschriebenen gehoben wird. Sie bleibt allenfalls
Mittelmaß. Gerade in einer Branche, die für das Buch als Leit-
medium steht, müssen wir andere Qualität liefern können. Das
wird von uns erwartet. Und darin liegt unsere Chance.
Quelle: Börsenblatt 25/2010, Interviewer Dr. Torsten Casimir.
9. Organisation
orGanisation 9
Gerade in der heutigen Zeit ist es eine
Stärke der Buchbranche, dass alle Handels-
stufen miteinander kooperieren.
Organisation
10. 10
Alle Handelsstufen unter
einem Dach
Und Wirtschaftstöchter, die den Buchmarkt mitgestalten: Was der Verband
für Sie tun kann.
OrganisatiOn І So funktioniert der Börsenverein
Ein Verband mit Zukunft: Im Börsenverein des Deutschen Buchhandels ist die gesamte Buch-
branche vereint – Verlage, Buchhandlungen, der Zwischenbuchhandel, Antiquare und Verlags-
vertreter. Damit kann der Börsenverein für die gesamte Buchbranche mit einer Stimme sprechen,
Interessen werden gebündelt und die gemeinsamen Botschaften gehört. Diese Geschlossenheit
verleiht der Branche gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit ein besonderes Gewicht. Um
das zu erreichen, versteht sich der Börsenverein als eine Plattform, auf der die verschiedenen
Brancheninteressen aller Mitglieder spartenübergreifend auf Treffen und Jahrestagungen artiku-
liert, gewichtet und zur Geltung gebracht werden können. In seiner inneren Organisation kommt
es auf Schnelligkeit, strategische Bündelung, aber auch größtmögliche Nähe zu den Mitgliedern
und das umfassende ehrenamtliche Engagement auf allen Ebenen an. Erreicht wird das auf vielen
Wegen: über die umfassende Betreuung durch die Fachausschüsse, die spezifischen Beratungs-
leistungen der Fachabteilungen im Börsenverein, den Service durch die Abteilung Mitglieder und
Kommunikation und die individuelle Beratung und Ansprache der Landesverbände vor Ort.
Der Börsenverein unterstützt seine Mitglieder auf vielfache Weise:
Ein wichtiger Baustein ist die Lobbyarbeit rund ums Urheberrecht – denn nur wenn die Piraterie
im Internet eingedämmt wird und sich der Sinn und Nutzen des Copyrights in den Köpfen der
Konsumenten verankern lässt, können Verleger, Buchhändler, Autoren, Übersetzer, ja letztlich alle
Kreativen, weiterhin von ihrer Arbeit leben – und neue Ideen entwickeln (mehr auf Seite 25).
Mit der Branchenplattform libreka! liefert der Börsenverein ein handfestes Instrument für das digitale
Geschäft: Verlage können E-Books über libreka! anbieten, ohne die Rechte an ihren Inhalten aus der
Hand zu geben. Buchhandlungen haben die Möglichkeit, den E-Book-Shop in ihre Webseite einzu-
binden – und durch die Volltextsuche auf libreka! auch ihre Beratungsqualität zu verbessern (siehe
Seite 55).
Mit Workshops und Veranstaltungen macht der Börsenverein seine Mitglieder fit, nicht nur für
die elektronischen Herausforderungen: sei es bei Fortbildungsprogrammen auf den Buchmessen,
im „Forum Zukunft“, beim hochkarätigen Fachkongress im Rahmen der Buchtage Berlin oder
bei Veranstaltungen und Seminaren, die von den Landesverbänden des Börsenvereins und vom
mediacampus in Seckbach rund ums Jahr zu günstigen Konditionen organisiert werden.
11. Organisation
orGanisation 11
Mit Veranstaltungen und Jahrestagungen der zahlreichen Arbeits-
gemeinschaften und Arbeitskreise bietet der Börsenverein eine
ideale Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch Beratung und Information
untereinander. • Der Börsenverein berät seine Mitglieder fachlich,
serViceleistunGen – ein Schnelldurchlauf
Wer persönliche Beratung braucht, kann sich jederzeit direkt betriebswirtschaftlich, in Fragen des Marke-
an die drei Fachausschüsse, die Fachabteilungen oder die tings und rechtlich – beispielsweise in Sachen
Geschäftsstellen der Landesverbände wenden. Sie alle leis- Preisbindung, Schulbuchgeschäft, Urheber-
ten umfangreiche und individuelle Beratung – im Gespräch, recht und E-Business.
mit Informationsmaterial, Newslettern und über die Homepage • Er stellt detaillierte Marktdaten zur Verfügung,
www.boersenverein.de etwa zum Lizenzhandel und zur Umsatzent-
Apples Minirechner iPad, Amazons Lesegerät Kindle, Googles wicklung im Sortiment.
Digitalisierungsprojekt für Bücher: Große, internationale Akteure, • Das „Börsenblatt“, Fachmagazin und Verbands-
aber auch findige Start-ups stellen derzeit die traditionellen Ge- organ, informiert über die Entwicklung auf dem
schäftsmodelle der Printwelt mit elektronischen Produkten auf den Buchmarkt – auch online unter www.boersen-
Kopf. Für das „Buch als Prinzip“ ist der mediale Wandel eine große blatt.net
Chance: Formate und Inhalte erweitern sich, spannende Varianten
von Büchern entstehen, zusätzliche Marktteilnehmer mischen am • Mit der Plattform libreka! unterstützt der Ver-
Markt mit und neue Lesergruppen werden erreicht, weil Inhalte als band seine Mitglieder auf ihrem Weg in die digi-
E-Book schnell und direkt für alle im Netz abrufbar sind. Die neuen tale Welt.
Entwicklungen sind wichtig für die Branche. Derzeit aber wird das
Geld nach wie vor insbesondere mit gedruckten Werken ver- Rationalisierung und
dient. 9,7 Milliarden Euro hat die Branche 2009 umgesetzt – seit Rahmenverträge
Jahren steigen die Umsätze langsam, aber kontinuierlich an. • Kontinuierlich treibt der Börsenverein die Rationa-
Seit seiner Gründung am 30. April 1825 setzt sich der Verband lisierung in der Buchbranche voran – zuletzt mit
als Interessenvertretung seiner Mitglieder für optimale politische einer Analyse zu den Kosten der Remissionen.
und wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der Branche ein – • Beim Vorteilsprogramm „Seitenreich“ profitieren
und engagiert sich gleichzeitig für Meinungsfreiheit, für kulturelle Mitgliedsunternehmen von attraktiven Rahmen-
Vielfalt und das Leitmedium Buch. Er vertritt alle drei Handels- verträgen (etwa bei Versicherung und Energie).
stufen (Verlage, Zwischenbuchhandel, Sortiment) und ist Wirt-
schafts- und Kulturverband in einem. • Gemeinschaftsstände machen einen Messe-
Auftritt auch bei kleinem Budget möglich.
Der Börsenverein knüpft Beziehungen zu fachverwandten Or-
ganisationen im In- und Ausland, koordiniert den Ausgleich • Die BAG Buchhändler-Abrechnungs-Gesell-
der Interessen seiner Mitglieder untereinander und formuliert schaft übernimmt für die Mitgliedsunter-
nehmen das nationale und internationale
Abrechnungsgeschäft – und bietet zudem eine
breite Palette weiterer Finanzdienstleistungen
Internet und Digitalisierung stellen die Buchbranche vor
rund um das Buchgeschäft an
die größte Herausforderung ihrer Geschichte. Um sie aktiv
zu gestalten, müssen wir eine ausgewogene Balance zwischen
Netzwerkbildung und Kulturarbeit
Kultur und Wirtschaftlichkeit finden, statt in traditionellen
Gegensätzen zu denken. • Wirtschaft lebt von Kontakten, zu Kunden eben-
so wie zu Kollegen. Der Börsenverein fördert
beides.
• Durch seine Kulturarbeit schafft er Aufmerk-
Michael busch
samkeit für Bücher, Autoren und Inhalte – er
verleiht jedes Jahr den Friedenspreis und den
Deutschen Buchpreis, organisiert Aktionen zum
UNESCO-Welttag des Buches und den Vorlese-
wettbewerb des Deutschen Buchhandels.
• Mit „Geisteswissenschaften International“
gibt es zudem einen Übersetzungsfonds für
geisteswissenschaftliche Buchprojekte.
12. 12
Dynamische und unabhängige Verlage beleben die die Buchpreisbindung initiiert und mit der Verkehrsordnung ge-
Branche und sorgen für eine breite Vielfalt kreativer meinsame Standesregeln durchgesetzt. Auch an der Gründung
Ideen. Junge Verlage und neue Gründungen müssen der Deutschen Nationalbibliothek war er beteiligt.
daher besonders unterstützt werden.
Ohne den Börsenverein wäre der deutsche, aber auch der inter-
nationale Buchmarkt heute ein anderer. Das macht ein Blick auf
seine Wirtschaftstochter, die Frankfurter Buchmesse, deutlich:
arMin GMeiner
Sie hat sich als wichtigster Markt- und Marketingplatz für die
internationale Buchwelt etabliert, sie ist ein Kulturereignis mit
weltweiter Ausstrahlung und bietet eine Plattform für den kultur-
politischen Dialog (mehr auf Seite 30).
Zur Organisationsstruktur
des Verbands
Der Börsenverein ist demokratisch aufgebaut. Zahlreiche Orga-
ne und Gremien sorgen für den Austausch der Mitglieder unter-
einander und den Ausgleich ihrer Interessen. Derzeit gehören
dem Verband knapp 6.000 Unternehmen an – von der kleinen,
Verkehrs- und Wettbewerbsregeln. Zudem bietet er Fach- und
unabhängigen Sortimentsbuchhandlung bis zum großen Medien-
Rechtsberatung, Dienstleistungen und Produkte für die Praxis
konzern. Der Börsenverein bündelt die Interessen von rund
an. Zentrales Thema der letzten Jahre als Basis für eine erfolg-
4.000 Buchhandlungen, rund 1.800 Verlagen, 80 Zwischen-
reiche Weiterentwicklung der Branche ist die Aus- und Weiter-
buchhändlern und 30 Verlagsvertretern und macht umfangreiche
bildung. Mit dem Sozialwerk des deutschen Buchhandels gibt
Angebote für korrespondierende und ausländische Mitglieder – er
es in der Branche außerdem einen Hilfsfonds für Kollegen,
verbindet Zehntausende von Menschen, die alle gleichermaßen
die durch Unfall oder Krankheit in eine Notlage geraten sind.
davon überzeugt sind: Bücher bewegen Ideen.
Auch wenn der Wettbewerb am Markt immer härter wird – das
Sozialwerk ist zugleich ein Symbol für den Gemeinschaftssinn Die laufenden Geschäfte des Bundesverbands verantwortet die Ge-
und das Selbstverständnis im dreistufigen Verband. schäftsstelle in Frankfurt am Main – mit dem Hauptgeschäftsführer
an der Spitze. Darüber hinaus gibt es zehn Landesverbände, die
eigene Geschäftsstellen unterhalten und damit die Ansprechpart-
Ein paar Worte zur Geschichte ner vor Ort sind. Im Länderrat kommen die ehrenamtlichen Vor-
stände von Bundesverband und Landesverbänden zusammen,
Als der Börsenverein vor 185 Jahren gegründet wurde, war er zu-
um gemeinsam den Börsenverein zu steuern.
nächst eine reine Rationalisierungseinrichtung zur Weiterführung
der sogenannten Leipziger Börse: Sie regelte die Abrechnung Der Börsenverein hat seinen Sitz in Frankfurt am Main. Noch
zwischen Buchhändlern und Verlegern während der Buchmesse ist der Verband im Buchhändlerhaus im Großen Hirschgraben
und wurde so zum Namensgeber für den Verband. Schon bald untergebracht, direkt neben dem Goethe-Haus. Voraussichtlich
entwickelte sich der Börsenverein jedoch zu einer Interessenver- ab 2011 wird die gesamte Börsenvereinsgruppe unter einem
tretung für den gesamten Berufsstand. Der Verband hat die deut- Dach arbeiten – in der Braubachstraße, in unmittelbarer Nähe
sche Urheberrechts- und Verlagsrechtsgesetzgebung geprägt, zum Frankfurter Römer.
Börsenverein des Deutschen Aufsichtsrat
Länderrat (1x jährlich) Landesverbände
Buchhandels e. V.
besteht aus (Baden-Württemberg, Bayern,
Hauptgeschäftsführer Berlin-Brandenburg, Hessen,
Geschäftsstelle Rheinland-Pfalz, Saarland,
Marketing- und Verlagsservice Ehrenamtliche Gremien: Vorstand Vorsitzende Niedersachsen und Bremen,
des Buchhandels GmbH Vorstand, Fachausschüsse Norddeutschland, Nordrhein-Westfalen,
Börsenverein Landesverbände
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)
50 % 50 %
mediacampus frankfurt Zwischenholding Buchhändlerische
Die Schulen des Deutschen Buchhandels GmbH Landesverbände Beteiligungs GbR
70 % 30 %
Aufsichtsrat Kontrolle / Börsenverein des Deutschen Buchhandels Beteiligungsgesellschaft mbH
Beratung (Holding)-BBG-Geschäftsführung (HGF Börsenverein, GF MVB, GF AUM)
setzt sich zusammen aus
100 % 100 %
2 Vertreter 1 Vertreter 4 externe Marketing- und Verlagsservice des
Ausstellungs- und Messe-GmbH
Bundesverband Landesverband Vertreter Buchhandels GmbH
13. Organisation
orGanisation 13
chronik des Börsenvereins
1825 Am 30. April wird der Börsenverein der Deut-
schen Buchhändler zu Leipzig gegründet –
als erster Berufsverband, der über alle da-
maligen Ländergrenzen hinweg aktiv ist.
1888 Die nach dem damaligen Vorsteher und
Verleger Adolf Kröner benannte Kröner-
sche Reform tritt in Kraft – und mit ihr
eine Verkehrsordnung und ein Preisbin-
dungssystem für die Buchbranche.
1912 Der Börsenverein, die Stadt Leipzig und
das Königreich Sachsen gründen die
Deutsche Bücherei Leipzig. 34 Jahre spä-
ter initiiert der Börsenverein auch die Grün-
dung der Deutschen Bibliothek Frankfurt
(seit 2006: Deutsche Nationalbibliothek).
1934 Die Reichsschrifttumskammer (RSK)
übernimmt sämtliche berufsständischen
Aufgaben des Börsenvereins. Buch-
händler und Verleger werden Pflichtmit-
glieder der RSK.
1945 Am Einspruch der Alliierten scheitert der
Gründungsversuch eines westdeutschen
Börsenvereins. Der Aufbau der buch-
Die Wirtschaftsaktivitäten des händlerischen Organisation vollzieht sich
deshalb zunächst auf Länderebene.
Börsenvereins
1946 Der Börsenverein der Deutschen Buch-
Alle Wirtschaftsaktivitäten des Verbands sind in der Börsenverein
händler zu Leipzig nimmt in der sowje-
Beteiligungsgesellschaft mbH gebündelt, kurz BBG. Zur Holding
tischen Besatzungszone – der späteren
gehören:
DDR – seine Arbeit auf.
die ausstellungs- und Messe-Gmbh (auM). Sie richtet die
1948 Die westdeutschen Landesverbände
Frankfurter Buchmesse aus. Darüber hinaus betreibt sie gemeinsam
schließen sich zum Börsenverein Deut-
mit der Kulturbehörde in Abu Dhabi das Joint Venture Kitab, das
scher Verleger- und Buchhändler-Ver-
eine zentrale Buchmesse für den arabischen Raum organisiert.
bände zusammen. Sitz ist Frankfurt.
Mit dem südafrikanischen Verlegerverband wurde 2006 die Cape
Town Book Fair gegründet. In weiteren Ländern wie USA, China 1949 Der hessische Verleger- und Buchhändler-
und Polen fördert die AuM den Lizenzhandel durch Informations- Verband veranstaltet die erste Frankfurter
und Servicezentren. Außerdem vertritt sie deutsche Verlage auf mehr Buchmesse, deren Trägerschaft im Jahr
als 25 internationalen Buchmessen mit Gemeinschaftsständen. darauf auf den Börsenverein übergeht.
die MVb Marketing- und Verlagsservice des buch- 1950 Der Börsenverein verleiht zum ersten Mal
handels Gmbh. Hier sind alle verlegerischen Aktivitäten ange- den Friedenspreis des Deutschen Buchhan-
siedelt. Zu den Kernprodukten gehören das „Börsenblatt“ als dels (an den Lektor und Autor Max Tau).
auflagenstärkstes Fachmagazin der Buchbranche, das „Ver- 1991 Der Leipziger und der Frankfurter Bör-
zeichnis Lieferbarer Bücher“ (VLB) als umfassendste bibliogra- senverein fusionieren.
fische Branchendatenbank, und das Kundenmagazin „Buch-
journal“, das 1,4 Millionen regelmäßige Leser hat. Auch bei der 2003 Bundesverband und Landesverbände
Branchenplattform libreka! führt die MVB Regie. schließen sich zu einem Gesamtverband
zusammen. Eine neue Holding bündelt die
Gemeinsam betreiben der Bundesverband und die Landesver- Wirtschaftstöchter unter einem Dach.
bände auch die Schulen des Deutschen Buchhandels in Frankfurt-
Seckbach, die heute als mediacampus frankfurt firmieren (mehr 2007 Grünes Licht für die Verbandsreform –
auf Seite 78). Darüber hinaus ist der Bundesverband Gesellschaf- mit mehr Mitwirkungsmöglichkeiten für
ter der Akademie des Deutschen Buchhandels in München, die die Mitglieder, neuen Kompetenzen für
vor allem Seminare für Führungskräfte der Branche anbietet. die Hauptversammlung.
14. 14
Das Miteinander der Sparten Als zentrale Plattform für den Austausch über Themen und
Konfliktzonen gibt es seit 2007 das Branchenparlament, das zwei-
Dass ein Verband drei Handelsstufen gleichzeitig vertritt, ist in mal jährlich tagt. Hier werden spartenübergreifende Probleme wie
Deutschland einmalig. Für den Austausch der Mitglieder unter- Preisbindungs- und Konditionenfragen diskutiert und Empfehlun-
einander und den Ausgleich ihrer Interessen sorgen zahlreiche gen für die Hauptversammlung und/oder den Vorstand des Bör-
Organe des Börsenvereins: senvereins erarbeitet (sogenannte Frankfurter Erklärungen). Das
Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder bei der Hauptver- Branchenparlament hat auch die Aufgabe, über Änderungen der
sammlung des Börsenvereins – dem höchsten Entscheidungs- Wettbewerbsregeln, der Verkehrsordnung und des Grundlagen-
gremium des Verbands. Das Plenum kommt immer im Juni bei papiers zu sprechen. Gebildet wird es von den Mitgliedern der
den Buchtagen Berlin zusammen, entscheidet über den Etat Fachausschüsse, den Vorsitzenden der zahlreichen Arbeitsge-
des Verbands, wählt alle drei Jahre den Vorstand und den Vor- meinschaften und Arbeitskreise im Börsenverein, den Vorsitzen-
steher als oberste Repräsentanten des Börsenvereins. den der Landesverbände und dem Vorstand des Börsenvereins.
Kurzum: Im Branchenparlament kommen alle zusammen, die das
Die Vertretung der einzelnen Sparten übernehmen die Fach-
große Gebilde Börsenverein lenken und voranbringen.
gruppenversammlungen des herstellenden, des verbreitenden
und des Zwischenbuchhandels. Hier kommen, ebenfalls bei den
Buchtagen Berlin, einmal im Jahr alle Mitglieder einer Sparte zu-
Wer vertritt im Verband Ihre
sammen. Sie wählen, im Dreijahres-Rhythmus, die sogenannten
Fachausschüsse: Rund ums Jahr kümmern sich diese kleineren Interessen?
ehrenamtlichen Runden im Verleger-Ausschuss, im Sortimenter-
Ausschuss und im Ausschuss für den Zwischenbuchhandel um Für Buchhändler
die Belange ihrer Mitglieder. Die drei Fachausschüsse treffen sich Mit dem sortimenter-ausschuss haben Buchhandlungen
jeweils im Herbst und im Frühjahr zu Sitzungstagen in Frankfurt. eine eigene Anlaufstelle im Verband, unter der Geschäftsführung
Daneben gibt es für Verleger- und Sortimenter-Ausschuss haupt- von Kyra Dreher (Tel.: 069 1306-409, E-Mail: dreher@boev.de).
amtliche Geschäftsstellen bzw. für den Zwischenbuchhandel eine Hier werden Sie beraten, informiert, unterstützt.
eigene Referentin unter dem Börsenvereinsdach.
Das Gremium besteht aus demokratisch gewählten, ehrenamt-
Der Vorstand des Börsenvereins ist das ehrenamtliche Len- lichen Mitgliedern, die sich regelmäßig treffen, und aus einer haupt-
kungsgremium des Börsenvereins. Er besteht aus Mitgliedern amtlichen Geschäftsstelle, die rund ums Jahr für alle Sortimenter da
aller Sparten, die von der Hauptversammlung direkt gewählt ist. Das Team aus Haupt- und Ehrenamt vertritt die Interessen des
werden (Vorsteher, Schatzmeister u. a.), und aus Vertretern, die Buchhandels in der Branche, aber auch gegenüber der Politik.
durch ihr Amt im Vorstand vertreten sind – den Vorsitzenden der
drei Fachausschüsse. Tagt der Vorstand, sind in der Regel auch Inhabergeführte Buchhandlungen können sich im arbeits-
die hauptamtlichen Börsenvereinsvertreter und der Sprecher kreis unabhängiger sortimente (aks) austauschen, fortbil-
der Landesverbände (ein Amt, das jährlich wechselt) dabei. den und vernetzen.
Betriebswirtschaftliche Hilfestellung bekommen Sie gleich
mehrfach: mit kostenlosen Betriebsberatungen auf den buch-
Nur in einem dreistufigen Verband, messen, mit zahlreichen broschüren (etwa zur Frage: „Wie
der partnerschaftlich aufgestellt ist, wirtschaftlich arbeitet mein Unternehmen?“) und mit dem Jahres-
betriebsvergleich des Kölner Instituts für Handelsforschung: Er
können wir für Politik und Gesell- liefert alle relevanten Kennzahlen für das Controlling und ist auf die
Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Betriebe zugeschnitten.
schaft ein verlässlicher Partner sein.
Für Verleger
thoMas Wrensch
Erste Adresse für Verleger ist der Verleger-Ausschuss, unter
der Geschäftsführung von Rolf Nüthen (Tel.: 069 1306-327, E-Mail:
nuethen@boev.de). Das Gremium umfasst demokratisch gewählte,
ehrenamtliche Mitglieder, die sich regelmäßig treffen, und eine
hauptamtliche Geschäftsstelle, die rund ums Jahr für alle Verleger
da ist. Das Team aus Haupt- und Ehrenamt vertritt die Interessen
der Verlage in der Branche, aber auch gegenüber der Politik. In
der Geschäftsstelle hilft man Ihnen bei Fragen und Problemen
weiter und hält umfangreiche Informationen bereit.
Spezielle Interessen einzelner Verlagsgruppierungen werden
in zahlreichen Arbeitsgemeinschaften und Arbeitskreisen gebündelt,
15. Organisation
orGanisation 15
die von der VA-Geschäftsstelle betreut werden. Themen und Anlie- Wichtig ist, dass auch in Zukunft anspruchsvolle, intelli-
gen der Fachmedienverlage vertritt die Deutsche Fachpresse unter gente und schöne Inhalte angeboten werden – wie
der Geschäftsführung von Bernd Adam (Tel.: 069 1306-326, diese in einer sich verändernden Buchwelt präsentiert
E-Mail: adam@deutsche-fachpresse.de) werden, dazu leisten wir als korrespondierendes Mit-
Digitalisierung, Urheberrecht, Piraterie: Um diese Themen glied einen wichtigen und innovativen Beitrag.
kümmert sich der Verband intensiv für Sie – mit Lobby- und Auf-
Dr. anDreas sellinG
klärungsarbeit in Berlin und Brüssel, aber auch mit einer eigenen
AG Piraterie.
Rechtssicherheit bei Vertragsangelegenheiten bieten zahlreiche
Musterverträge, etwa für Taschenbuch-Lizenzen oder Vertrags-
ergänzungen zum E-Book.
Günstige Messeauftritte ermöglichen Gemeinschaftsstände,
die der Verleger-Ausschuss in Leipzig und Frankfurt am Main
anbietet – für Hörbuchverlage, für kleinere unabhängige Verlage
oder für Ratgeberverlage.
Für Zwischenbuchhändler
Ihre Interessen werden im Ausschuss für den Zwischenbuch-
handel gebündelt und vertreten. Die hauptamtliche Federfüh-
rung liegt bei Susanne Breuer, Referentin (Tel.: 069 1306-312,
E-Mail: breuer@boev.de).
Auch im Ausschuss für den Zwischenbuchhandel geben den
Kurs ehrenamtliche Mitglieder vor, die von ihrer Fachversammlung aufnahmekriterien: Verlage, die sich für eine
MitGlieD WerDen im Börsenverein
gewählt worden sind – und im Zusammenspiel der drei Sparten Mitgliedschaft interessieren, sollten kontinuierlich
für den Zwischenbuchhandel Position beziehen. verlegerisch tätig sein, Buchhandlungen ein La-
Schwerpunkte im „Zwibu“ setzen die beiden Themen Ratio- dengeschäft mit den üblichen Öffnungszeiten oder
nalisierung und Standardisierung. Der Ausschuss hat schon viele ein qualifiziertes Versandgeschäft führen. Unter-
Initiativen dazu angestoßen – und liefert mit der jährlichen Logistik- nehmen, die als Dienstleister mit der Buchbranche
umfrage wichtige Zahlen zum Warenfluss in der gesamten Branche. zusammenarbeiten, haben die Möglichkeit einer
Außerdem gibt der Ausschuss regelmäßig das „ABC des Zwischen- korrespondierenden Mitgliedschaft; für buchhänd-
buchhandels“ heraus, ein Nachschlagewerk, das alle wichtigen Stich- lerische Unternehmen aus dem Ausland gibt es die
wörter rund um die logistische Schnittstelle der Buchwelt erläutert. Option auf eine internationale Mitgliedschaft.
Mitgliedsbeiträge: Die Mitgliedsbeiträge sind
Für Branchenpartner (Korrespondierende Mitglieder) gestaffelt und richten sich nach der Höhe des
Netto-Jahresumsatzes aus dem Vorjahr. Bei einem
Auch Dienstleister der Buchbranche können Mitglied im Börsen-
Jahresumsatz bis zu 100.000 Euro beträgt der
verein werden. Ihr Vorteil: eine große Nähe zur Zielgruppe, die Er-
Jahresbeitrag, der unter anderem ein kostenlo-
schließung neuer Märkte. Anlaufstelle für Branchenpartner ist das
ses „Börsenblatt“-Abonnement einschließt, rund
Referat Marketing, Kommunikation, Entwicklung Mitgliedschaften.
500 Euro pro Jahr. Für alle, die sich vorab infor-
anne-Mette noack, referatsleitung: mieren wollen, gibt es einen Beitragsrechner unter
tel.: 069 1306-223, e-Mail: noack@boev.de. www.boersenverein.de
Branchenpartner bekommen unter anderem Gratis-Informatio- aufnahme-unterlagen: Ansprechpartner für alle
nen zu branchenspezifischen Rechtsfragen, eine buchhändlerische Fragen rund um die Mitgliedschaft ist das Team
Verkehrsnummer, wöchentlich ein kostenloses „Börsenblatt“ und des Referats Mitgliederservice der Abteilung Mit-
vergünstigte Anzeigentarife. Außerdem profitieren sie von den glieder und Kommunikation.
Sonderkonditionen des Vorteilsprogramms bei Versicherungen,
susanne krittian-Danzer, referatsleitung:
Autokauf, Telekommunikation und vielen weiteren Angeboten.
tel.: 069 1306-458, fax: 069 1306-411,
Durch einen Profileintrag in der Broschüre „Branchenpartner“ e-Mail: krittian@boev.de,
und auf der Webseite des Börsenvereins sowie der kostenlosen www.boersenverein.de
Aufnahme in das Adressbuch des Deutschen Buchhandels ist
Formulare und Informationen gibt es auch bei
Aufmerksamkeit garantiert.
den einzelnen Landesverbänden (alle Adressen
ab Seite 82).
16. 16
Der Zusammenhalt in unserer
Branche sorgt für eine permanente
Optimierung von Handelsabläufen.
Von diesem guten Miteinander
profitieren alle Sparten.
Mitwirkung
18. 18
Bringen Sie sich ein!
Der Börsenverein braucht aktive Mitglieder – und lebt vom kollegialen
Miteinander der drei Sparten.
MitWirkunG
Schon ein Ticket für Berlin gebucht? Dort, im Berliner Congress Center (bcc) am Alexanderplatz,
treffen sich die Börsenvereinsmitglieder immer im Juni zu den Buchtagen Berlin – neben den beiden
Buchmessen in Frankfurt und Leipzig das zentrale Branchentreffen des Jahres.
Wer den Kurs des Verbands mitbestimmen, sich vernetzen und fortbilden will, der hat hier alle
Möglichkeiten dazu. Denn mit den Buchtagen verfolgt der Verband gleich mehrere Ziele: Die Veran-
staltung ist ein Fachkongress, bei dem sich die Mitglieder weiterbilden können und aktuelle Themen
rund ums Buch in die Öffentlichkeit hineingetragen werden. Gleichzeitig sind die Buchtage ein kollegia-
les Get-together der Branche: Bei der Großen Berliner Bücher-Nacht wird gemeinsam gefeiert,
mit Musik, mit Lesungen und mit vielen Gästen aus der Politik, der Literatur- und Medienszene.
Vor allem aber kommen die Mitglieder des Börsenvereins bei den Buchtagen Berlin zur Hauptver-
sammlung zusammen, dem obersten Organ des Börsenvereins:
Die Hauptversammlung wählt den ehrenamtlich arbeitenden Vorstand des Verbands, die Mit-
glieder des Haushalts-Ausschusses und die Rechnungsprüfer. Vorsteher und Schatzmeister wer-
den dabei direkt in ihr Amt gewählt.
Sie entscheidet über den Haushalt des Börsenvereins, über Satzungsänderungen und über
zentrale strategische Fragen der Verbandspolitik.
Anträge können von jedem Mitglied eingebracht werden – eine ganz individuelle Chance, um
Einfluss auf die Verbandspolitik zu nehmen.
19. MitWirkunG 19
Mitwirkung
Das Engagement im Ehrenamt des Börsenvereins
ist mir deshalb so wichtig, weil wir immer wieder
Viola taube
das Buch in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen
Lebens stellen müssen.
Vorstand, Verleger-Ausschuss, Sortimenter-Ausschuss, Aus- Informationen zu den Arbeitskreisen und Arbeitsgemein-
schuss für den Zwischenbuchhandel, die Vorstände der Landes- schaften für Buchhändler gibt es beim Sortimenter-Ausschuss,
verbände: Kandidaten für die vielen Gremien und Ehrenämter im Tel.: 069 1306-318, Fax: 069 1306-309, E-Mail: soa@boev.de
Verband werden immer gesucht. Jedes Mitglied kann in seinen und online unter www.boersenverein.de
Gremien geeignete Kollegen vorschlagen – Fristen und Wahlauf-
rufe werden im „Börsenblatt“ rechtzeitig bekannt gegeben.
Wer sich engagieren will, kann dies nicht nur in den Gremien des
Für Antiquare
Bundesverbands und in den Landesverbänden tun. Projektbezo- Mit den Themen und Problemen des Antiquariatsbuchhan-
gen bilden sich Task-Forces, in denen mitgestaltet werden kann, dels befasst sich die arbeitsgemeinschaft antiquariat, die
an runden Tischen in Bund und Ländern diskutieren Mitglieder des für das alte Buch, für das Sammeln von Bänden und Graphiken
Börsenvereins und werden Themen für die Arbeit generiert. Darüber wirbt. Die AG hat 180 Mitglieder, die von einer eigenen Ge-
hinaus gibt es im Börsenverein mehr als 20 Arbeitsgemeinschaften, schäftsstelle beim Börsenverein betreut werden. Sie veranstal-
Arbeitsgruppen und Arbeitskreise, die sich einzelnen Segmenten tet unter anderem gemeinsam mit der Frankfurter Buchmesse
oder Themen des Buchmarkts widmen – und bei denen jedes neue die Frankfurter Antiquariatsmesse und gibt die Fachzeitschrift
Mitglied herzlich willkommen ist, ganz ohne Wahlprozedere. „Aus dem Antiquariat“ heraus.
Von diesen Arbeitsgruppen und Arbeitskreisen können Mitglie- Informationen gibt es bei Dr. Björn Biester, Tel.: 069 1306-469,
der besonders profitieren: Denn hier sitzen sie mit Kollegen an Fax: 069 1306-394, E-Mail: biester@boev.de
einem Tisch, die ähnliche Geschäftsfelder bestellen und damit
ähnliche Probleme und Interessen haben.
Für Verleger
Die arbeitsgemeinschaft Publikumsverlage vertritt die
Für Buchhändler speziellen Interessen der Belletristik- und Sachbuchverlage.
Der arbeitskreis unabhängiger sortimente (kurz AkS) hat Dauerthemen bei den Jahrestagungen, die in der Regel im Januar
rund 530 Mitglieder, alle aus dem Kreis der individuell geführten, in München stattfinden, sind Digitalisierung und Urheberrecht.
unabhängigen Buchhandlungen (Jahresumsatz: etwa bis zu einer
Die arbeitsgruppe taschenbuchverlage beschäftigt sich
Million Euro). Ein Sprecherkreis führt den AkS, der organisatorisch
seit 1980 mit Problemen und Chancen des Taschenbuchmarkts.
von der Geschäftsstelle des Sortimenter-Ausschusses unterstützt
Die Treffen der beteiligten Taschenbuchverlage sind angegliedert
wird. Der Arbeitskreis kommt immer im Frühjahr zur Jahrestagung zu-
an die Jahrestagung der AG Publikumsverlage.
sammen und stößt gemeinsame Projekte an – wie beispielsweise ein
Baukastensystem für Internet-Auftritte im unabhängigen Buchhandel. Die arbeitsgemeinschaft Zeitschriftenverlage (AGZV)
betreut die Mitgliedsverlage des Börsenvereins aus dem Bereich
Die aG leseförderung, 2008 ins Leben gerufen, ist eben-
Zeitschriften. Gemeinsam mit dem Fachverband Fachpresse im
falls beim Sortimenter-Ausschuss angesiedelt. Unter dem Motto
Verband Deutscher Zeitschriftenverleger ist die AGZV Träger des
„Ausgezeichnet ausgedacht“ prämiert sie im Halbjahresrhythmus
Vereins Deutsche Fachpresse (rund 400 Mitgliedsverlage), die
die besten Verlagsaktionen. Außerdem organisiert sie Seminare
ihre Mitglieder im Markt unter anderem durch Interessenvertre-
rund ums Bilderbuch und kürt einmal im Jahr einen „Lesekünstler“
tung und Gattungsmarketing unterstützt. Immer im Mai findet
für den Bereich Kinder- und Jugendbuch.
in Wiesbaden der Kongress der Deutschen Fachpresse statt.
Die arbeitsgemeinschaft Versandbuchhandel und der Weitere Informationen unter www.deutsche-fachpresse.de
arbeitskreis bahnhofsbuchhandel sind weitere Arbeitsgruppen
Der arbeitskreis elektronisches Publizieren, kurz
unter dem Dach des Sortimenter-Ausschusses.
AKEP, hat die Chancen und Risiken der Digitalisierung in seinem
20. 20
Fokus. Er liefert aktuelle Zahlen zu neuen Trends und Formen Der arbeitskreis ratgeberverlage hat derzeit 45 Mitglieder
des elektronischen Publizierens und bietet Informationen und und trifft sich zweimal jährlich – unmittelbar vor der Frankfurter
Diskussionsraum zu Digitalisierungsfragen von Social-Media bis Buchmesse und zu seiner Jahrestagung im Frühjahr. Schwer-
E-Book. Die AKEP Jahrestagung ist für die Verlage nicht nur punktthemen sind die Stellung des Ratgebers im Buchmarkt
eine verlässliche Orientierungshilfe in einem dynamischen Ge- sowie die Folgen der Digitalisierung für die Verlage. Der Arbeits-
schäftsfeld, sondern auch Schauplatz der Verleihung des AKEP kreis hat die Focus-Bestsellerliste für Ratgeber angestoßen, die
Award, dem Innovationspreis des Börsenvereins des Deutschen auch im „Börsenblatt“ veröffentlicht wird, und die neue Waren-
Buchhandels. gruppe Ratgeber geschaffen.
Der arbeitskreis hörbuchverlage bündelt die Interessen Der arbeitskreis bild- und kunstbuchverlage hat sich
der deutschen Hörbuchverlage, vom Marktführer bis zum Ein- 2009 nach längerer Pause zum ersten Mal wieder getroffen.
personenlabel. Die Mitglieder treffen sich im Juni zur Jahres- Mehrere Arbeitsgruppen befassen sich künftig mit speziellen
tagung in Frankfurt am Main und zeigen mit Gemeinschafts- Problemfeldern – mit Bildrechten bei historischem Bildmaterial,
auftritten und vielen Veranstaltungen bei den Buchmessen in mit Marketing und Vertrieb und dem Thema Digitalisierung.
Frankfurt und Leipzig Flagge.
Der arbeitskreis Musikverlage hat sich Ende 2009 neu
Der arbeitskreis kleinerer unabhängiger Verlage, kurz gegründet. Die Mitglieder beschäftigen sich mit den Möglich-
AkV, wurde vor mehr als 30 Jahren gegründet, um Programmen keiten des Handels von Musikalien, insbesondere Noten, im
ohne Konzerndach den Rücken zu stärken, etwa durch die För- stationären Buchhandel und im Internet. Daneben stehen die
derung von Kooperationen, durch Gemeinschaftsaktionen und Folgen der Digitalisierung für die Verlage auf dem Programm. Ab
Erfahrungsaustausch. Er hat rund 350 Mitglieder und trifft sich Herbst 2010 werden regelmäßige Tagungen des Arbeitskreises
im Februar zu einer Jahrestagung. Wichtiger Baustein für kleine stattfinden.
Budgets: Die AkV-Gemeinschaftsstände auf den Buchmessen
Der arbeitskreis touristikverlage knüpft Kontakte zur Touris-
in Frankfurt am Main und Leipzig.
muswirtschaft, ist auf Messen präsent, betreibt PR- und Öffentlich-
Der arbeitskreis kalenderverlage, dem rund 35 Verlage keitsarbeit rund ums Reisebuchsegment.
angehören, befasst sich mit den speziellen Problemen der Pro-
Der arbeitskreis buchgemeinschaften kümmert sich um
duktion und des Verkaufs von Bildkalendern und unterstützt ge-
die besonderen Belange der Leseclubs.
meinsame Marketingaktivitäten. Jährlich zur Frankfurter Buch-
messe führt der Arbeitskreis eine Gemeinschaftsausstellung Die arbeitsgruppe Piraterie ist vom Arbeitskreis Hörbuch-
durch, die mit rund 1200 präsentierten Titeln dem Sortiment verlage und vom Arbeitskreis Elektronisches Publizieren ins Le-
sowie dem Publikum einen Überblick über die Vielfalt der Bild- ben gerufen worden, weil immer mehr Audiobooks und digitale
kalenderproduktion des kommenden Jahres vermittelt. Buchinhalte auf illegalen Tauschbörsen gehandelt werden. Mit
ihren Aktivitäten will die AG Internet-User und Provider für das
Urheberrecht sensibilisieren und Verlage darüber informieren,
Persönliches Engagement und wie sich Verstöße verfolgen lassen.
kollegiale Zusammenarbeit bilden Die arbeitsgruppe Pro (Prozesse, Rationalisierung, Organi-
sation) haben Verleger- und Sortimenter-Ausschuss gemeinsam
die Basis unserer Branche. Davon gegründet, um die Abläufe in der Branche zu verbessern. Die Ar-
beitsgruppe tagt zwei- bis dreimal im Jahr und hat zuletzt kon-
profitiert der älteste deutsche krete Empfehlungen zur Optimierung des Remissionswesens für
alle Sparten erarbeitet.
Wirtschaftsverband schon immer.
Die arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen, kurz
avj, ist nicht direkt an den Börsenverein angegliedert – allerdings
WilfrieD benGsch
sind die meisten der über 80 Verlage, die sich hier engagieren,
auch Mitglied im Börsenverein. Zudem hat die avj-Geschäftsstelle
ihren Sitz in den Räumen des Börsenvereins. Ansprechpartnerin
ist Geschäftsführerin Margit Müller, Tel.: 069 1306-248, Fax: 069
1306-403, E-Mail: info.avj@boev.de, www.avj-online.de.
informationen zu den verschiedenen arbeitskreisen und
arbeitsgemeinschaften der Verleger gibt es beim Ver-
leger-ausschuss, tel.: 069 1306-325, fax: 069 1306-399,
e-Mail: verleger-ausschuss@boev.de und im netz unter
www.boersenverein.de
21. MitWirkunG 21
Mitwirkung
Was können Mitglieder direkt entscheiden?
Hauptversammlung wählt, entlastet Vorstand
Entscheidungen werden im Börsenverein grund-
sätzlich demokratisch getroffen. Höchstes Organ
ist deshalb die Hauptversammlung aller Mitglieder.
Ausschuss-Vorsitzende
diskutiert zentrale Themen,
Direkt Einfluss nehmen können Mitglieder aber
MitWirkunG – kurz erklärt
macht Vorschläge
auch, indem sie sich in der Verbandsarbeit enga- Arbeitsgemein-
schaften
gieren, in den Arbeitsgemeinschaften und Arbeits- • Publikumsverlage
kreisen des Bundesverbands oder bei den Lan- • Zeitschriftenverlage
Branchenparlament
desverbänden. Das Mitwirken und Mitentscheiden • Vorstand des Arbeitskreise
ist im Börsenverein unkompliziert und auch ohne Börsenvereins
• Bild- und Kunst-
• Vorsitzender der buchverlage
die Übernahme eines Ehrenamts möglich. Landesverbände
• Buchgemeinschaften
• Mitglieder der Fach-
Wie kommt man zu einem ehrenamt? Über ausschüsse • Elektronisches
Publizieren (AKEP)
die Vergabe von Ehrenämtern entscheiden die • Vorsitzender der Ar-
beitsgemeinschaften • Hörbuchverlage
Mitglieder – durch eine Wahl. Das gilt sowohl für und Arbeitskreise • Kalenderverlage
• Kleinerer und unab-
die Vorstände des Bundesverbands und der Lan- hängige Verlage
desverbände als auch für die Spitzen der Arbeits- (AKV)
• Musikverlag
gemeinschaften und Arbeitskreise. Die Amtszeit Verleger-
• Ratgeberverlage
Ausschuss
Abgeordnete wählen
beträgt in der Regel drei Jahre. Fachgruppen- • Taschenbuchverlage
Versammlungen • Touristikverlage
Wie wird gewählt? Generell ist jedes Mitglied Sortimenter-
•Verleger Ausschuss
berechtigt, Wahlvorschläge zu machen – für • Sortimenter
jedes Gremium, dem es angehört. Besonder- • Zwischenbuchhändler
Ausschuss für
heiten bei der Wahl zum Vorstand des Börsen- Zwischenhändler Arbeitskreise
vereins: Alle Mitgliedsunternehmen haben für • unabhängiger
jedes zur Wahl stehende Vorstandsamt je eine Sortimente (AkS)
• Bahnhofsbuch-
Stimme. Wer nicht selbst zur Hauptversamm- handel
lung kommen kann, hat die Möglichkeit, seine • AG Versandbuch-
handel
Stimme auf ein anderes Mitglied zu übertragen.
Die Wahl erfolgt immer geheim.
Wenn ich von einer Sache profitiere, will ich
mich auch dafür einsetzen und mitgestalten.
Ich mache das auch aus der tiefen Überzeugung
Das ist beim Börsenverein nicht anders. Ich
heraus, dass sich jeder ehrenamtlich engagieren
fühle mich im Verband gut aufgehoben.
sollte, ob nun im Großen oder im Kleinen. Es ist
wichtig, Verantwortung zu übernehmen – nicht
anne V. bestenbostel
Dr. JoachiM unselD &
nur für sich selbst, sondern auch für die gesamte
Branche und sogar darüber hinaus.
23. Interessen
vertretung
Ein starkes Urheberrecht ist Vorausset-
zung für eine lebendige Buchbranche.
Gegenüber der Politik wirkt der Ver-
band als Weichensteller für diese und
viele andere Säulen der Buchbranche.
24. 24
Der kurze Draht zur Politik
Verlage und Buchhandlungen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen.
Ihr Verband setzt sich dafür ein.
interessenVertretunG
Wer in Deutschland ein Buch kauft, zahlt auf den Preis sieben Prozent Mehrwertsteuer – nicht
19 Prozent. Dafür gibt es einen guten Grund: Das Buch ist Leitmedium der Gesellschaft und
braucht als Kulturgut besondere Rahmenbedingungen, um es zu bewahren und zu entwickeln.
Der reduzierte Mehrwertsteuersatz trägt dazu bei. Die Sonderregelung hat seit mehr als 40 Jah-
ren Bestand und bleibt für den Börsenverein dennoch auf der Agenda: Politiker stellen sie immer
wieder auf den Prüfstand.
Vom Gesetzgeber einmal vorgegebene Rahmenbedingungen müssen täglich auf allen politischen
Ebenen neu gefestigt werden. Politik für das Buch gehört deshalb zu den wichtigsten Aufgaben,
die der Börsenverein für seine Mitglieder übernimmt. Buchhandlungen und Verlage brauchen
optimale Rahmenbedingungen, um das Kulturgut Buch herstellen und verkaufen zu können – ein
reduzierter Mehrwertsteuersatz, eine starke Buchpreisbindung und ein sicherer Schutz des geis-
tigen Eigentums sind dafür unerlässlich.
Der Börsenverein pflegt enge Kontakte zur Politik, um dort das Beste für die gesamte Branche
zu erreichen. Kern dieser Arbeit ist es, Politiker und Mitarbeiter in den Ministerien kontinuierlich,
detailliert und vor allem sachlich zu informieren, bei ihnen Verständnis zu wecken und Vertrauen
zu bilden.
Die Verteidigung des Urheberrechts
urban Meister
gehört zu den wichtigsten Aufgaben
des Börsenvereins.
25. interessenVertretunG 25
Verlage, Autoren und der Handel benötigen Der Börsenverein ist u. a. Mitglied
VernetZte lobbyarbeit
einen stabilen rechtlichen Rahmen, der sie
in der Deutschen literaturkonferenz
vor Missbrauch und Willkür schützt. Die
Die Organisation fördert die Literatur, Autoren und
Erhaltung individueller Gestaltungsfreiheiten Übersetzer. Gegenüber Politikern vertritt sie deren
muss unbedingt gewährleistet sein.
Interessen
vertretung
Interessen und setzt sich etwa für Literaturfreiheit
Dr. ManfreD antoni
und die Weiterentwicklung des Urheberrechts ein;
im Deutschen kulturrat
Der Zusammenschluss der Kulturverbände verfolgt
das Ziel, die Interessen der deutschen Kulturwirt-
schaft zu bündeln und für gemeinsame Positionen
Lobbyarbeit zu leisten;
im hauptverband des Deutschen einzelhan-
dels (hDe)
Die Spitzenorganisation des gesamten deutschen
Einzelhandels für rund 400.000 selbständige Unter-
nehmen vertritt die Belange und Interessen des ge-
samten Einzelhandels – aller Branchen, Standorte
und Betriebsgrößen;
im bundesverband der Deutschen industrie (bDi)
Der BDI vertritt die Interessen von Verbänden der
Industrie und industrienaher Dienstleister und ist
Mittler zwischen Wirtschaft und Politik;
in der european booksellers federation (ebf)
Um am Puls der Politik zu sein, unterhält der Verband das Berli- Der Europäische Buchhändlerverband bündelt die
ner Büro. Es hat seinen Sitz am Schiffbauerdamm, direkt neben Interessen seiner Mitglieder gegenüber den Gremien
dem Regierungsviertel, und sorgt schon durch seine Lage für der Europäischen Union, regt Kontakte zwischen
einen kurzen Draht zur Politik. seinen Mitgliedsverbänden und deren Buchhand-
Das Berliner Büro ist das Scharnier zwischen der Geschäftsstelle lungen an und sorgt für Erfahrungsaustausch. Da
des Bundesverbands und der Bundesregierung. Hier trifft die immer mehr Gesetze zunehmend in Brüssel auf den
Branche Vertreter aus der Politik, von hier aus hält der Börsen- Weg gebracht werden, steigt ihre Bedeutung;
verein Kontakte zu Abgeordneten des Bundestags und zu den in der federation of european Publishers (feP)
Ausschüssen. Die Mitarbeiter verfolgen täglich, was in den Gre- Über das Büro des Europäischen Verleger-Ver-
mien passiert, worüber diskutiert wird und welche Ziele im Zen- bands besteht enger Kontakt zu den Organen der
trum des politischen Interesses stehen. Die Landesverbände Europäischen Union. Intern vermittelt er zwischen
ergänzen die politische Arbeit auf regionaler Ebene. seinen Mitgliedsverbänden und sorgt dafür, dass
europäische Verlage bei wichtigen Themen mit einer
Zu den Bausteinen der Lobbyarbeit gehören: Stimme sprechen;
Parlamentarische abende im berliner büro. Bundes- in der international Publishers association (iPa)
tagsabgeordnete, Börsenvereinsvorstand, Autoren, Verleger Die Internationale Verleger-Union beteiligt sich aktiv
und weitere Branchengäste haben Gelegenheit zum Austausch. an der Rechtssetzung in internationalen Urheber-
Neben der Politik geht es dabei auch um die Literatur – Lesun- rechtsabkommen. Sie koordiniert und vertritt die
gen sind ein fester Programmpunkt. Positionen der Verlage bei weltweiten Herausforde-
Politische Gastredner bei den buchtagen berlin. Beim rungen, wie zum Beispiel der Piraterie im Internet.
Jahrestreffen des Börsenvereins standen schon Bundestags-
präsident Norbert Lammert, Kulturstaatsminister Bernd Neu-
mann und viele MinisterInnen auf dem Podium.
Messe-rundgänge für Gäste aus der Politik. Ob Bundes-
kanzler oder Ministerpräsidenten: Für viele Politiker ist der Besuch
der Buchmessen in Frankfurt und Leipzig ein gern gebuchter Ter-
min im Jahreskalender. Der Börsenverein nutzt die Gelegenheit zum
Gespräch – und zum Überbringen seiner politischen Botschaften.
26. 26
Der Verband bündelt die Interessen von Mitgliedsunternehmen
aller drei Handelssparten, großer wie kleiner. Das ist einzigartig –
und auch in der Vertretung nach außen einer seiner größten Vor-
teile. Wenn Politiker mit der Buchbranche reden wollen, reden sie
mit dem Börsenverein. Für die Argumente, die er vorbringt, haben
selbst Spitzenpolitiker immer ein offenes Ohr. Dabei geht es dem
Verband nicht nur darum, den Status quo zu wahren. Es ist ein
ständiger Entwicklungsprozess im Abgleich mit gegenwärtigen
und zukünftigen Herausforderungen für die Branche. Der Börsen-
verein regt neue Regelungen an, die für die Zukunft der Branche
wichtig sind, zum Beispiel zum Schutz des geistigen Eigentums
im elektronischen Zeitalter.
Das geistige Eigentum zu schützen ist eine der dringendsten
Aufgaben, denen sich der Börsenverein in seiner politischen
Arbeit derzeit widmet. Er setzt sich bei Politikern und anderen
Verantwortlichen dafür ein, dass die digitalen Vervielfältigungs-
und Verbreitungsmöglichkeiten die Arbeit der Kreativen nicht
kannibalisieren, sondern stimulieren.
Im Rechtsstreit um das Google Book Settlement in den USA
stellte sich die Bundesregierung dabei ganz klar auf die Seite
der Buchbranche: Auch die Politik wertet die Digitalisierungs-
offensive in amerikanischen Bibliotheken als Verstoß gegen das
Urheberrecht. Deutschland war als einziger ausländischer Staat
beim sogenannten Fairness Hearing in Amerika dabei, um diese
Position deutlich zu machen.
An der Spitze der Agenda steht für den Börsenverein die Buch-
preisbindung. In Deutschland ist die Preisbindung unangefoch-
ten und gesetzlich geregelt, in Österreich ebenfalls. Doch das
jahrelange Tauziehen um die Preisbindung in der Schweiz zeigt,
dass sich das politische Klima schnell wieder ändern kann.
Der Börsenverein engagiert sich in puncto Preisbindung nicht
nur in Deutschland, sondern europaweit. Er spricht regelmäßig
mit der EU-Kommission und den europäischen Kollegenverbän-
Nicht allein die Gemeinsamkeit der Sparten
den. Außerdem unterstützt er den Schweizer Buchhändler- und
im Börsenverein, sondern auch die gute und
Verleger-Verband in seinem Konflikt mit den Schweizer Bundes-
verlässliche Zusammenarbeit mit anderen
behörden. Ohnehin gilt: Lobbyarbeit nur in Berlin zu machen,
Verbänden und insbesondere der Politik
Prof. Dr. Wulf D. V. lucius
reicht im EU-Zeitalter nicht mehr aus. Der Börsenverein knüpft
deshalb immer engere Kontakte nach Brüssel und Straßburg, bestimmt die Wirksamkeit unserer Arbeit —
wo die Politik den europäischen Rahmen absteckt. gerade auch bei kontroversen Themen.
Der Schwerpunkt der Interessenvertretung nach außen liegt zwar
auf der politischen Arbeit, wichtig sind aber auch die kulturellen
Initiativen des Verbands. Dazu gehört der Friedenspreis des Deut-
schen Buchhandels, eine Auszeichnung mit gesellschaftspolitischer
Strahlkraft (mehr auf Seite 33), aber auch der Vorlesewettbewerb
des Börsenvereins, der 2009 seinen 50. Geburtstag feiern konnte.
Die Politik feierte mit: Bundeskanzlerin Angela Merkel lud zur Lese-
runde ins Kanzleramt, Bundespräsident Horst Köhler zum großen
Finale ins Berliner Schloss Bellevue (siehe Seite 36). Es ist eben vor
allem auch die Kulturarbeit des Verbands, die das Ansehen und
die Glaubwürdigkeit der Branche ausmachen. Das Signal kommt
an: Wir machen Ernst mit unserem kulturpolitischen Auftrag und
fördern die Entwicklung unserer demokratischen Gesellschaft.
27. interessenVertretunG 27
Preisbindung
Topthemen der lobbyarbeit
Ein Buch kostet in Deutschland überall dasselbe, egal ob der Kunde in einer kleinen Sorti-
mentsbuchhandlung oder im großen Online-Shop kauft. Die Buchpreisbindung, seit 2002
per Gesetz geregelt, trägt zum Erhalt einer intakten Buchhandelslandschaft bei und schafft
Interessen
die Basis für Vielfalt auf dem Buchmarkt. Damit das auch so bleibt, tritt der Börsenverein
vertretung
konsequent für die Buchpreisbindung ein – nach außen wie nach innen, bei Printwerken
wie bei E-Books. Unterstützt wird er dabei von den Preisbindungstreuhändern der Verlage,
Dieter Wallenfels und Prof. Dr. Christian Russ, und der Preisbindungstreuhänderin des Sor-
timents, Birgit Menche (Informationen unter www.preisbindungsgesetz.de).
Reduzierter Mehrwertsteuersatz
Der reduzierte Mehrwertsteuersatz macht Bücher erschwinglich und trägt dazu bei, das
Buch als Kulturgut zu schützen. Eine Erhöhung von sieben auf 19 Prozent hätte schwer-
wiegende Folgen für die Buchbranche und ihre Kunden. In Zeiten knapper Kassen stand
der reduzierte Mehrwertsteuersatz schon mehrfach auf dem Prüfstand. Der Börsenverein
schaltet sich frühzeitig in diese Diskussionen ein – mit Erfolg.
Urheberrecht
Nur wenn Inhalte und Ideen geschützt sind, können Kreative von ihrer Arbeit leben. Der
Börsenverein setzt sich seit seinen Anfängen für ein starkes Urheber- und ein gerechtes
Verlagsrecht ein. Als 2007 über den zweiten Korb der Urheberrechtsnovelle entschie-
den wurde, erreichte der Verband einen tragfähigen Kompromiss. Aktuelle Aufgaben:
• das Thema Internetpiraterie. Hier führte der Börsenverein an der Seite von Mitgliedsverlagen
z. B. erfolgreiche Musterverfahren gegen One-Klick-Hoster;
• Googles Digitalisierungsoffensive. Dabei wurden in den USA – ohne Zustimmung –
auch urheberrechtlich geschützte Werke deutscher Verlage eingescannt. Der Ver-
band hat den Rechtsstreit um das sogenannte Google Book Settlement, das dieses
Vorgehen nachträglich sanktionieren sollte, intensiv begleitet;
• die Europäische Digitale Bibliothek. Mit dem Projekt Europeana will die EU-Kom-
mission das kulturelle Erbe Europas im Internet zugänglich machen. Neben gemein-
freien Werken werden hier auch urheberrechtlich geschützte Inhalte eingestellt. Der
Börsenverein setzt sich dafür ein, dass die Rechte von Autoren und Verlagen dabei
gewahrt werden.
alexander skipis, hauptgeschäftsführer
tel.: 069 1306-311, fax: 069 1306-300,
e-Mail: skipis@boev.de
birgit reuß, leiterin des berliner büros
tel.: 030 2800783-45, fax: 030 2800783-50,
e-Mail: b.reuss@boev.de
Dr. christian sprang, Justiziar
tel.: 069 1306-313, fax: 069 1306-301,
e-Mail: sprang@boev.de