Speech at the 35th Scientific Symposium of the «Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V.», «Internationalization and Management after 1945», Berlin/Bertelsmann AG, October 12, 2012.
Peter F. Drucker, Reinhard Höhn & Co.: Führungsmodelle nach 1945 und ihre historischenVerflechtungen
1. SIB
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Peter F. Drucker, Reinhard Höhn & Co.:
Führungsmodelle nach 1945 und ihre historischen www.sib.ch
Verflechtungen
Dr. Daniel C. Schmid, Zürich
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Die Geschichte eines Eiszapfens www.sib.ch
Ende der 1960er Jahre geschah auf dem
Areal der Firma Sulzer-Escher Wyss in
Winterthur ein folgenschwerer Unfall. Ein
Passant wurde von einem herunterfallenden
Eiszapfen getroffen und verletzt.
Der verantwortliche Portier rechtfertigte
sich dadurch, dass das Entfernen von
Eiszapfen nicht expliziter Bestandteil der
»Allgemeinen Führungsanweisung«
gewesen sei.
Lit.: Allgemeine Führungsrichtlinien, hg. von der Gebrüder Sulzer AG,
Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik, Winterthur 1966.
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Ausgangslage / Fragestellung www.sib.ch
Prominente Rolle der Führungsmodelle in den
1960er und 1970er Jahren:
• Welches waren die Gründe für Erfolg und
Niedergang der verschiedenen partiellen
Führungsmodelle (Harzburger
Modell, DIB-Modell, SIB-Modell)?
• Weshalb haben andere integrale Ansätze
(St. Galler Management-Modell) bis
heute überlebt?
• Bestimmung relevanter
Faktoren, Formulierung von
Arbeitshypothesen
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5 Arbeitshypothesen www.sib.ch
1. Popularität neuer amerikanischer Management-Systeme
(Dr. Peter F. Drucker)?
2. NS-Verstrickung der Harzburger Akademie für
Führungskräfte (Prof. Dr. Reinhard Höhn)?
3. Einführung systematischer Assessment-Praxis?
4. Strukturierte innerbetriebliche Fortbildung: Von der
Ausbildung zur Weiterbildung (Vorbild USA)?
5. 1968 und die Folgen: Systemtheorie (Niklas Luhmann),
Kybernetik (Heinz von Foerster)?
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1. Popularität neuer amerikanischer
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Management-Systeme?
»Verschiedene wissenschaftliche Theorien und
Ansätze werden der historischen Entwicklungs-
linie folgend, in ihrer Unterschiedlichkeit kurz
dargestellt.
Die Studie umfasst in Teil 1 „Erste Ansätze“ und
ältesten Führungstheorien, die erstmals in USA
und gleichzeitig in Deutschland mit dem
Harzburger Modell entwickelt wurden.
Um den besonderen Entwicklungen im deutsch-
sprachigen Raum Aufmerksamkeit zu
schenken, widmet sich Teil 2 der „Systemischen
Führung“.«
Stippler, Maria et al. (Hg.): Führung. Ansätze – Entwicklungen –
Trends. Teil 1: Erste Ansätze. Bertelsmann Stiftung Leadership
Series, Gütersloh 2010, S. II.
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USA: Personenzentrierte Führungstheorien www.sib.ch
Great Man Theory (= Leadership)
»I learned that a great leader is a man who has the
ability to get other people to do what they don't want
to do and like it.« (Harry S. Truman)
Trait Theory (= Eigenschaften)
Ralph M. Stogdill, Personal Factors Associated with
Leadership, A Survey of the Literature, in: Journal of
Psychology, 25 (1948), 35−71.
Skills Theory (= Fähigkeiten)
Robert L. Katz, Skills of an Effective Administrator, in:
Harvard Business Review, 33/1 (1955), 33–42.
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Peter F. Drucker (1909−2005) www.sib.ch
»Concept of the Corporation« (1946)
»Ein wichtiger Effekt dieses Buches bestand
jedoch darin, dass es Management als wis-
senschaftliche Disziplin zu etablieren half. (…)
Im Grunde setzte Concept of the Corporation
mehr oder weniger unbeabsichtigt den Manage-
ment-Boom der letzten dreißig Jahre in Gang.« Peter F. Drucker, Adventures
Peter F. Drucker, Zaungast der Zeit, 235f. of a Bystander. Other Lives
and My Times, London 1979.
Deutsch: Zaungast der Zeit.
• Organisation und soziale Verantwortung Ungewöhnliche Erinnerungen
an das 20. Jahrhundert,
• Topmanagement und Entscheidungsprozesse Düsseldorf-Wien 1981.
• Integrale Perspektive: Organisation / Indivi-
duum / Kunden / Umwelt
• 1954: »The Practice of Management«
(Management by Objectives / MbO)
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»Management by-Techniken« (1970ff.) www.sib.ch
Management by IBM (Capital 5/1971, 82ff.)
»Von Management by Motivation bis Manage-
ment by Systems reicht die Palette der Füh-
rungstechniken, die heute in Manager-Schulen
gelehrt und von progressiven Unternehmen
praktiziert werden. In diesem Heft schildert
Capital die erste Technik: Management by
Motivation am Beispiel IBM.«
Zentrale Motivatoren
• Gehalt
• Weiterbildung
• Karriere-Planung
Weitere Themen:
»Management by Objectives«, »Management by Moses«
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5 Arbeitshypothesen www.sib.ch
1. Popularität neuer amerikanischer Management-Systeme
(Dr. Peter F. Drucker)?
2. NS-Verstrickung der Harzburger Akademie für
Führungskräfte (Prof. Dr. Reinhard Höhn)?
3. Einführung systematischer Assessment-Praxis?
4. Strukturierte innerbetriebliche Fortbildung: Von der
Ausbildung zur Weiterbildung (Vorbild USA)?
5. 1968 und die Folgen: Systemtheorie (Niklas
Luhmann), Kybernetik (Heinz von Foerster)?
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Unbeschwert durchs Wirtschaftswunder www.sib.ch
1954 Initiator »Baden-Badener Unternehmergespräche«
1956 Gründung der »Akademie für Führungskräfte der
Wirtschaft e.V.«, Bad Harzburg
1958 Verurteilung zu DM 12.000 Geldstrafe, da er »in
besonders verantwortungsvoller Stelle gestanden und Prof. Dr. Reinhard
den Ungeist des Nationalsozialismus in die Herzen der Höhn, 1904−2000
akademischen Jugend gesenkt« habe.
1960er Jahre Rund 400 Unternehmen schulen das
Harzburger Modell betriebsintern.
1966 Festschrift zum zehnjährigen Bestehen der
Akademie (Autoren: Eberhard Witte, Ralf-Bodo Schmidt,
Knut Bleicher, Karl-Martin Bolte, Friedrich H. Korte)
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Stufenplan für die Vorbereitung auf die
Umstellung des Führungsstils (2.300 MA) www.sib.ch
1. Stufe: Präsenz
2. Stufe: Fernstudium/Präsenz
3./4. Stufe: Fernstudium
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Schriften Höhns »Die Akademie« (2011) www.sib.ch
»Scharnhorsts Vermächtnis« (1952), »Sozialismus und Heer« (1961−1969)
Harzburger Schriften (Co-Autorin Gisela Böhme)
Schriften Reinhard Höhns, Bibliothek der »Akademie« in Überlingen, Aufnahmen des Autors, 12.09.2011.
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5 Arbeitshypothesen www.sib.ch
1. Popularität neuer amerikanischer Management-Systeme
(Dr. Peter F. Drucker)?
2. NS-Verstrickung der Harzburger Akademie für
Führungskräfte (Prof. Dr. Reinhard Höhn)?
3. Einführung systematischer Assessment-Praxis?
4. Strukturierte innerbetriebliche Fortbildung: Von der
Ausbildung zur Weiterbildung (Vorbild USA)?
5. 1968 und die Folgen: Systemtheorie (Niklas
Luhmann), Kybernetik (Heinz von Foerster)?
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1970er Jahre: Systematische Assessments www.sib.ch
Kandidaten
Assessoren
Unternehmen
Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich (AfZ), Bestand Assessment-Praxis,
3.9 Assessment-Center XI, Assessment-Center-Ablauf (undatiert).
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Assessments, Förderseminare und Betriebsrat www.sib.ch
Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich (AfZ), Bestand Assessment-Praxis,
3.9 Management-Selektion und Beurteilung, Betriebsvereinbarung über die
Durchführung von Förderseminaren zwischen der Firma E. Merck und dem
Gesamtbetriebsrat, 18. März 1986.
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5 Arbeitshypothesen www.sib.ch
1. Popularität neuer amerikanischer Management-Systeme
(Dr. Peter F. Drucker)?
2. NS-Verstrickung der Harzburger Akademie für
Führungskräfte (Prof. Dr. Reinhard Höhn)?
3. Einführung systematischer Assessment-Praxis?
4. Strukturierte innerbetriebliche Fortbildung: Von der
Ausbildung zur Weiterbildung (Vorbild USA)?
5. 1968 und die Folgen: Systemtheorie (Niklas
Luhmann), Kybernetik (Heinz von Foerster)?
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»Die Amerikaner sind anders« www.sib.ch
»Fast hat es den Anschein, als ob die amerikanische
Mentalität genau das Gegenteil unserer eigenen
wäre. Dazu einige, wenn auch überspitzte Beispiele:
Wir sind statisch eingestellt, die Amerikaner
dynamisch.
Wir haben Ideologien, sie eine philosophy.
Wir sind analytisch, sie pragmatisch. (…)
Wir haben eine gute Ausbildung, sie eine gute
Weiterbildung.
Günther Höckel, Führen
Wir bevorzugen das Einzelbüro, sie das ohne Befehl. Warum
Amerikas Management so
Großraumbüro. erfolgreich ist, Düsseldorf-
Wir legen Wert auf Einzelleistung, sie auf Wien 1967, 12f.
Teamgeist und Teamarbeit.« Günther Höckel, Warum
Amerikas Management so
erfolgreich ist, Düsseldorf-
Wien 1970, 84f.
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Gescheiterte »Amerikanisierung«
der Weiterbildung in Deutschland www.sib.ch
United Technical Assistance and Produc-
tivity Program (USTAP): Ende 1940er Jahre
Betriebliche Realität der 1950er/1960er Jahre
in Deutschland:
• TWI (Technisch-wissenschaftliches Institut)
• Meistergespräche (Betriebsführer-Tradition)
Text
• »Teamwork«
• Informationspolitik
Deutscher Sonderweg: Keine »Business
Schools« (AMPs/MBAs), sondern Kombination
betriebsinterner und universitärer Ausbildungen
Christian Kleinschmidt, Der produktive Blick. Wahrnehmung amerikanischer und japanischer
Management- und Produktionsmethoden durch deutsche Unternehmer 1950−1985, Berlin 2002.
Susanne Hilger, »Amerikanisierung« deutscher Unternehmen. Wettbewerbsstrategien und
Unternehmenspolitik bei Henkel, Siemens und Daimler-Benz (1945/49−1975), Wiesbaden 2004.
19. DIE SCHWEIZER KADERSCHMIEDE
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5 Arbeitshypothesen www.sib.ch
1. Popularität neuer amerikanischer Management-Systeme
(Dr. Peter F. Drucker)?
2. NS-Verstrickung der Harzburger Akademie für
Führungskräfte (Prof. Dr. Reinhard Höhn)?
3. Einführung systematischer Assessment-Praxis?
4. Strukturierte innerbetriebliche Fortbildung: Von der
Ausbildung zur Weiterbildung (Vorbild USA)?
5. 1968 und die Folgen: Systemtheorie (Niklas
Luhmann), Kybernetik (Heinz von Foerster)?
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Das Harzburger Modell in der »Systemkritik« www.sib.ch
1972 Erste Auflage, Synopsis »Übersicht über die
gängigen Führungsmodelle«
1976 Zweite Auflage, neues Kapitel
»Dynamische Organisationsentwicklung«
Tabelle: »Übersicht über die gängigen Führungsmodelle«
Anbieter Führungsstil Modell / Mitteleinsatz
Akademie für Führungskräfte, Führung im Harzburger Modell
Bad Harzburg Mitarbeiter- Führungsanweisung
verhältnis Stellenbeschreibung
Akademie Meersburg, Bodensee kooperativ Führen mit Zielvorgabe (MbO)
Führungs- und Arbeitstechnik
AMA Management Centre Europe offen umfangreiches Seminarprogramm
(MCE), Brüssel
Deutsches Institut für Betriebs- partizipativ Managementtechniken zur Führung
wirtschaft (DIB), Frankfurt/M., und Förderung der Mitarbeiter
Management-Akademie (MAM), Managementtechniken zur Planung
München und Steuerung der Unternehmung
GAF Gesellschaft zur Ausbildung kooperativ Filmbasierte Fallstudien
von Führungskräften, Zürich
Richard Guserl, Das Harzburger Modell.
Grid Scientific Methods Inc., partizipativ Managerial Grid
Idee und Wirklichkeit, Wiesbaden 1973.
Austin/Texas, USA Verhaltensdynamik, »Teamwork«
Harvard Business School, offen Vermittlung von Führungswissen
Cambridge/Mass., USA mittels Fallstudien («Harvard Case Richard Guserl, Michael Hofmann, Das
Study Method«) Harzburger Modell. Idee und Wirklichkeit
IMEDE, Institut pour L’Etude des offen Vermittlung von Führungswissen und Alternative zum Harzburger Modell,
Méthodes de Direction de l’Entre- mittels Fallstudien («Harvard Case Wiesbaden 1976 (2. Aufl.).
prise, Lausanne (heute IMD) Study Method«)
Kepner-Tregoe and Associated offen Entscheidungsfindungstechnik
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»Management nach Schweizer Art« (1972) www.sib.ch
Das vieldiskutierte Harzburger Modell
bekommt Konkurrenz aus St. Gallen
»Seit einigen Monaten wird dieses [Harzburger]
Modell wieder einmal heiß diskutiert. Kritiker
[Guserl/Bieding/Scholz] werfen ihm vor allem vor,
es sei zu autoritär und vor allem zu starr.
Zudem hat das Harzburger Modell Konkurrenz Prof. Dr. Hans Ulrich,
1919−1997
bekommen: Beim 3. Internationalen Management-
kongress in St. Gallen stellte der Wirtschafts- Fredmund Malik
professor Hans Ulrich ein System vor, das dem Peter Gomez
Vorläufer aus dem Harz einen harten Wettbewerb Gilbert Probst
liefern soll.«
Rosemarie Fiedler-Winter, Management nach Schweizer Art, in: Die Zeit, 28. Juli 1972.
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Harzburger Modell vs.
St. Galler Management-Modell www.sib.ch
Harzburg: Partieller Ansatz St. Gallen: Systemischer Ansatz
Führung im Mitarbeiterverhältnis Führung = systemorientiertes
durch Delegation u. Erfolgskontrolle Denken
Abhängigkeit von streng Flexible Organisationsformen
gegliederter Firmenhierarchie
Unbeweglich, exakte Richtlinien für Orientierung = Unternehmensziel
jeden Mitarbeiter
Allgemeine Führungsanweisung Unternehmensmodell =
Bestimmung der Zielsetzung
Stellenbeschreibungen Führungsmodell = adäquater
Mitarbeitereinsatz
Stab-/Linienorganisation Organisationsmodell =
Unternehmensstruktur
Delegationsprinzip »Führung im Führungsmethoden =
Mitarbeiterverhältnis« Problemlösungen
Rosemarie Fiedler-Winter, Management nach Schweizer Art, in: Die Zeit, 28. Juli 1972.
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St. Galler Management-Modell www.sib.ch
Integrale
Perspektive
Umweltsphären
Stakeholder
Interaktionen
Johannes Rüegg-Stürm, Das neue St. Galler Management-Modell. Grundkategorien einer
integrierten Managementlehre: der HSG-Ansatz, Bern 2003 (2., durchges. Aufl.)
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Aus medizinischer Perspektive betrachtet … www.sib.ch
Partielle Führungsmodelle =
Prinzip »Korsett« (linear)
Prominente Vertreter: Harzburg, DIB, SIB
Blütezeit: 1960 − ca. 1975
1989: Konkurs Harzburger Akademie:
AFW Wirtschaftsakademie, Bad Harzburg
Die Akademie, Überlingen (Cognos-Gruppe)
Integrale Management-Modelle =
Prinzip »Physiotherapie«
(systemisch)
Prominente Vertreter: St. Gallen, Malik
Blütezeit: 1975 − heute (USP »Komplexität«)
Hohe Wachstumsraten in Asien
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Fokus aktueller Anbieter www.sib.ch
»linear«
B2C
Individuelles
(Fern-)Studium
»systemisch«
B2B
Komplexe
Organisationen
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Netzwerk-Cluster «Führungsmodell» www.sib.ch
Software: «Condor». Mit freundlicher Unterstützung von Dr. Peter A. Gloor/MIT, www.galaxyadvisors.com
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Fazit: 5 Arbeitshypothesen www.sib.ch
1. Popularität neuer amerikanischer Management-Systeme
(Dr. Peter F. Drucker)? Ja, seit ca. 1970 (15 Jahre Rückstand)
2. NS-Verstrickung der Harzburger Akademie für Führungskräfte
(Prof. Dr. Reinhard Höhn)? Ja, jedoch erst in den 1970er Jahren
3. Einführung systematischer Assessment-Praxis?
Ja, markante Zunahme in den 1980er und 1990er Jahren
4. Strukturierte innerbetriebliche Fortbildung: Von der Ausbildung
zur Weiterbildung (Vorbild USA)? Sonderweg bis 1990er Jahre
5. 1968 und die Folgen: Systemtheorie (Niklas
Luhmann), Kybernetik (Heinz von Foerster)? Ja, St. Gallen
(1970er Jahre)
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Ausblick: Mögliche Forschungsansätze www.sib.ch
1. Vergleichende Studien in Unternehmensarchiven:
Innerbetriebliche Richtlinien und Planungen von Aus- und Weiter-
bildungen in DAX-Konzernen und KMUs (Strukturen, Trends, etc.)
2. Diachrone Analyse von Angeboten externer Anbieter:
kurzfristig (Kurse, Seminare), mittel- und langfristig (Zertifikats-
lehrgänge, MBAs), Preferred Supplier-Vereinbarungen (Lern-
allianzen, Akademie-Konzepte), Zertifizierungen (EFQM, TÜV)
3. Einfluss systematischer Assessment-Praxis: Interne/externe
Rekrutierungen, Assessment/Development Center: externe
Partner, Consultants, internationale Branchenverbände
(D.A.CH/USA)
4. 1968 und die Folgen (Systemtheorie/Kybernetik): Oral History/
Interviews mit Zeitzeugen (Vorstände, Personalverantwortliche)
5. Medienanalyse (Capital, Manager-Magazin, Personalwirtschaft, …)
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Zum Schluss www.sib.ch
»Das meiste, was wir als Führung
bezeichnen, besteht darin, den
Mitarbeitern die Arbeit zu
erschweren.«
Peter F. Drucker (1909−2005)
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Kontakt www.sib.ch
SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie
Dr. Daniel C. Schmid
Leiter Seminare und Beratung
Lagerstr. 5
CH-8021 Zürich
Tel. +41 43 322 26 66
Tel. +41 43 322 26 52 (direkt)
Fax. +41 43 322 26 51
E-Mail daniel.schmid@sib.ch
Web www.sib.ch