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Lehrerfortbildung im
digitalen Wandel
Ein schulinternes Qualifizierungskonzept
Die Nutzung digitaler Ressourcen im Unterricht kann nur gelingen, wenn die
Lehrkräfte diese lernförderlich einsetzen. Dies setzt die Weiterentwicklung der
eigenen Kompetenzen voraus, und dies gelingt nur mit Weiterbildung. Wie kann
ein schulinternes Qualifizierungskonzept aussehen? Welche Elemente haben
sich bewährt? Wie lassen sich die im Kollegium vorhandenen Ressourcen optimal
nutzen?
Sarah Borde und Thomas Spahn
och wenige Tage bis zu den
Weihnachtsferien. Die Sonne
ist in Hamburg gerade unter-
gegangen. Statt sich den vielzähli-
gen Korrekturen zu widmen, finden
sich 16 Kolleginnen und Kollegen am
Hamburger Gymnasium Lerchen-
feld nach dem Unterricht zu einer
Fortbildung ein. Heute stehen web-
basierte Anwendungen und deren
didaktische Potenziale für den Fach-
Unterricht auf der Agenda. Es ist die
zweite Sitzung im Rahmen der Jah-
resqualifizierung Unterricht mit digi-
talen Medien, fünf weitere folgen bis
zu den Sommerferien. Darunter ist
ein Samstag.
Wir legen einfach los, auch ohne WLAN
und mit einer eher durchschnittlichen
technischen Ausstattung.
Was motiviert die Lehrkräfte, an der
30-stündigen Fortbildung teilzu-
nehmen? Wie fügt sich dieses Vor-
haben in die Anstrengungen der
Schule ein, sich für die Herausfor-
derungen des digitalen Wandels auf-
zustellen? Welche weiteren Quali-
fizierungsangebote gibt es dazu an
der Schule? Dieser Beitrag stellt die
digitale Schulentwicklung vor - an
einem Gymnasium mit rund 900
Schülerinnen und Schülern sowie 70
Lehrkräften. Das Gymnasium Ler-
chenfeld hat als einzige Hamburger
Schule 2016 am Forum Bildung Digi-
talisierung teilgenommen.
Ein verbindliches Medien-
curriculum als Ausgangspunkt
Die Schulgemeinschaft hat sich im
Leitbild der Schule 2014 auf das Ler-
nen im digitalen Wandel als einen der
Schulentwicklungsschwerpuakte
verständigt. Damit wurde an das seit
vielen Jahren bestehende spezielle
Angebot eines eigenen Unterrichts-
fachs Audiovisuelle Medien (AvM) im
Wahlpflichtbereich der Sekundarstu-
fe I angeknüpft und dieses inhaltlich
ausgeweitet. Zum einen schien es da-
bei sinnvoll, die kreativen und ana-
lytischen Zugänge mit dem Schwer-
punkt Film im Fach AvM um digitale
Medien insgesamt und insbesondere
das World Wide Web zu erweitern.
Zum anderen sollten digitale Medi-
en auch zur Unterstützung des Ler-
nens und Lehrens im Fachunterricht
einpesetzt werden. Dazu wurden
zusätzlich zu der herausgehobenen
Aufgabe (A14) einer Fachleitung
AvM sukzessive weitere Stellen im
Arbeitsbereich Medien geschaffen.
Ein Beauftragter für Mediendidaktik
und ein Netzwerkbeauftragter konn-
ten ihre Arbeit an der stark wachsen-
den Schule aufnehmen.
»Internet und Digitalisierung
verändern die Art und Weise, wie
wir zusammen leben, arbeiten und
lernen. Wo es sinnvoll ist, greifen
wir daher neben Papier, Stift und
Kreide auch zu Laptop und ande-
ren digitalen Geräten.« (Leitbild
Gymnasium Lerchenfeld 2014)
Die digitale Schulentwicklung am
Gymnasium Lerchenfeld fußt seit-
dem auf drei Säulen:
l. einem verbindlichen
Mediencurriculum,
2. der systematischen Qualifizie-
rung der Lehrkräfte und
3. einer funktionalen
IT-Ausstattung.
Eine Kernfrage, die sich Schulen in
komplexen Schulentwicklungspro-
jekten stellen, ist die des Beginns:
Wo soll zuerst angesetzt werden?
MUSS zunächst ein drahtloses LAN in
allen Klassenräumen installiert sein,
bevor sich Fachschaften mit digitalen
Medien beschäftigen? Unsere Ant-
wort lautete: Wir legen einfach los,
auch ohne WLAN und mit einer eher
durchschnittlichen technischen Aus-
stattung.
Ein zum Schuljahr 2015/16 ver-
bindlich geltendes Mediencurricu-
lum bildete die Grundlage der weite-
ren Prozesse einer digitalen Schulent-
Meine Motivation, an der Jahresqualifizierung
teilzunehmen...
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digitale Zusammenarbeit inspiration
besser differenzieren _c
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anregungen
wicklung. In zunächst knapp zehn,
inzwischen 22 Modulen in zwölf Un-
terrichtsfächern verschränkt sich
das Lernen mit digitalen Medien und
über digitale Medien mit dem Erwerb
fachspezifischer Kompetenzen. In der
Summe entspricht dies einer integrier-
ten Medienbildung im Umfang von
rund 120 Unterrichtsstunden in der
Sekundarstufe I. Schülerinnen und
Schüler lernen, wie sie digitale Medi-
en zur Festigung ihres Wortschatzes
in der Fremdsprache nutzen können,
nutzen Wikipedia als wirkmächti-
gen Träger der Geschichtskultur oder
setzen im Mathematikunterricht Ta-
bellenprogramme zum Planen ihrer
nächsten Party ein. Dieser fächerin-
tegrative Ansatz entspricht der Stra-
tegie »Bildung in der digitalen Welt«
der Kultusministerkonferenz (2016).
Auch die Inhalte des Hamburger Me-
dienpasses, wie z. B. der kompetente
Umgang mit Smartphones oder An-
ti-Cybermobbing (siehe auch den Bei-
trag von Farkas in diesem Heft), sind
in das Mediencurriculum integriert.
Medienscouts aus der Mittelstufe bie-
ten zudem selbst erstellte Unterrichts-
Sequenzen für jüngere Schülerinnen
und Schüler an.
Die Module des Mediencurriculums
sind betont niedrigschwellig konzi-
piert. Denn der Einsatz der Module
im Fachunterricht ist für alle Kolle-
ginnen und Kollegen verbindlich, un-
abhängig von ihren Vorerfahrungen
beim Einsatz digitaler Medien im Un-
Kostengünstige Beamerwagenlösung Marke Eigenbau
terricht oder ihren Haltungen dazu.
Daher umfasst jedes Modul umfang-
reich ausgearbeitete Materialien mit
möglicher Verlaufsplanung und fertig
einsetzbaren Arbeitsblättern, die als
offene Bildungsmaterialien (OER) bei
Bedarf für die jeweilige Lerngruppe
angepasst werden können. Niedrig-
schwellig sind die Module auch auf
der Ebene der notwendigen IT-Aus-
stattung. So genügt für viele Module
eine digitale Projektionsfläche mit In-
ternetzugang; für keines der Module
ist eine Eins-zu-eins-Ausstattung mit
digitalen Endgeräten nötig. Dennoch
ist klar: Auch ein als »Rundum-sorg-
los-Paket« konzipiertes Mediencurri-
culum kann mittelfristig nur erfolg-
reich sein, wenn diese Maßnahme
neben Qualifizierungsangeboten für
Lehrkräfte auch durch einen Ausbau
der IT-Infrastruktur üankiert wird.
Da wir schnell vorankommen wol-
ten, galt es, kreative, kostengünsti-
ge Lösungen zu finden. In die Jah-
re gekommene und in Anschaffung
wie Wartung ressourcenintensive in-
teraktive Whiteboards wurden durch
selbst konstruierte Beamerwagen er-
setzt, um in jedem Unterrichtsraum
eine digitale Projektionsfläche vorhal-
ten zu können. Eine Infrastruktur für
drahtloses LAN in allen Räumen der
Schule wurde aufgebaut. IServ wur-
de als Plattformlösung eingeführt.
Frei gewordene Ressourcen konnten
genutzt werden, um Tablets für die
Schule zu erwerben. Diese stehen in-
26 PÄDAGOGIK 4/19 PÄDAGOGIK 4/19 2/
zwischen allen Lehrkräften zur Vor-
bereitung und Durchführung ihres
Unterrichts zur Verfügung.
Lehrkräftequalifizierung von
S bis XL
Um dem Bildungsauftrag im digi-
talen Wandel verantwortungsvoll
nachzukommen, müssen Lehrkräfte
nicht nur Experten für ihr Fach sein,
sondern »in ihren fachlichen Zustän-
digkeiten zugleich >Medienexperten<
werden« (KMK 2016, S. 19). Für die-
se Entwicklung benötigen sie vor
allem Zeit und Unterstützung durch
nachhaltige Fortbildungsangebote.
Daher gibt es bei uns eigene Fort-
bildungsformate, die aus der Praxis
entwickelt wurden:
• die digitale Mittagspause als 30-
bis 45-minütige Mikrofortbildung
(S).
• eine eineinhalb- bis dreistündige
Grundlagenfortbildung (M),
* pädagogische Jahrestage (L) sowie
• die Jahresqualifizierung als ganz-
jährige Fortbildungsreihe (XL).
Die schulinternen Fortbildungsan-
geböte bieten den Kolleginnen und
Kollegen nicht nur die Möglichkeit,
einen Teil der 30 jährlichen Fortbil-
dungsstunden, zu denen sie in Ham-
bürg verpflichtet sind, direkt an der
Schule abzuleisten. Sie haben auch
das besondere Potenzial, systemisch
zu wirken und so die Unterrichtsent-
wicklung nachhaltig voranzutreiben.
Individuelle Bedürfnisse der Kolle-
ginnen und Kollegen können ebenso
berücksichtigt werden wie die Ent-
wicklungsinteressen der Schule.
Digitale Mittagspause
Die digitale Mittagspause ist eine
etwa 45-minütige Mikrofortbildung
von Kolleginnen und Kollegen für
Kolleginnen und Kollegen. Das nied-
rigschwellige Portbildungsangebot
gibt es seit März 2017 am Gymnasi-
um Lerchenfeld. In kleiner Runde
werden Ideen und Erfahrungen für
den Einsatz digitaler Medien vorge-
stellt. Neben dem kurzen Input steht
das Ausprobieren im Mittelpunkt.
Anders als umfangreiche Fortbil-
dungsangebote, die eine langfristige
Planung erfordern, bietet die digi-
tale Mittagspause die Möglichkeit,
schnell auf die Bedürfnisse der Kol-
leginnen und Kollegen einzugehen.
Veränderungen in der technischen
Ausstattung der Schule können
ebenfalls berücksichtigt werden. Be-
sonders nachgefragt waren beispiels-
weise Mikrofortbildungen zu Tipps
im Umgang mit dem Schulserver
IServ oder dem Beamerwagen. Auch
thematisch freie Mikrofortbildungen
in Form einer Sprechstunde haben
sich bewährt, um im Alltag wichtige
praktische Fragen der Mediennut-
zung zu klären.
In der digitalen Mittags-
pause steht das Auspro-
bieren im Mittelpunkt.
Die Teilnahme ist grundsätzlich frei-
willig. Finden sich mindestens drei
Teilnehmende für ein Thema, wird
gemeinsam ein Termin für die Mi-
krofortbildung vereinbart. Entspre-
chen die Angebote nicht den Be-
dürfnissen des Kollegiums, finden
sie gar nicht erst statt. Fortbildungs-
wünsche können jederzeit auf einem
Aushang notiert werden. Aus ihnen
ergeben sich neue Angebote. Die Re-
sonanz der Teilnehmenden war bis-
her durchweg positiv. Die Termin-
findung und die Integration in den
Arbeitsalltag bleiben jedoch eine He-
rausforderung.
Pädagogischer Jahrestag
Ziel des pädagogischen Jahrestages
2017 war es, nicht nur einzelne In-
teressierte, sondern das gesamte
Kollegium mitzunehmen, denn im
digitalen Wandel ändern sich die
Anforderungen an alle Lehrkräf-
te. Anders als bei den Mikro- oder
Grundlagenfortbildungen war die
Teilnahme am Fortbildungstag daher
verbindlich. In insgesamt 16 auf die
Ausstattung der Schule abgestimm-
ten Workshops konnten die Kolle-
ginnen und Kollegen Beispiele für
das Lernen mit digitalen Medien und
über digitale Medien kennenlernen
und diskutieren. Vorgestellt wurden
auch Möglichkeiten, digitale Medien
für die eigene Arbeitsorganisation zu
nutzen. Das Themenangebot reichte
von Blogs im Fachunterricht über
Maßnahmen gegen Cybermobbing
bis zum kollaborativen Arbeiten mit-
hilfe webbasierter Anwendungen.
Ergänzt wurde das Angebot durch
einen ganztägig stattfindenden In-
fo-Shop, der die Möglichkeit bot, in-
dividuelle Fragen oder Probleme zu
besprechen. Alternativ zu Workshop
und Info-Shop konnte auch das Cafe
Mikrofortbildungen
Fortbildungsformate am Gymnasium Lerchenfeld
Digitale Mittagspause
• Mikrofortbildung
• 30 bis 45 Minuten
• Input und Ausprobieren
• interne Expertise
• Teilnahme freiwillig
s
Grundlagenfortbildungen
• 1,5 bis 3 Stunden
• Inputund Hands-on
• interne Expertise
• Teilnahme freiwillig
M
Pädagogische Jahrestage
• ganztägig
• breites Angebot
• Theorie und Praxis
• interne und externe
Expertise
• Teilnahme verbindlich
L
Jahresqualifizierung
• ganzjährig
• modularisiert
• im Jahresplan verankert
• interne und externe
Expertise
• Teilnahme nach
Bewerbung
XL
"Neben überregionalen fachübergreifenden und fachbezogenen Fortbildungen haben sich folgende Formate bewährt,
die gefördert werden sollten: Regionale und auch schulinterne Mikrofortbildungen, schuleigene Fortbildungsformate wie beispielsweise
Peer-to-Peer-Lemen und die regionale Ausbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an den Schulen."
(Handlungsempfehlungen an Bildungspolitik und Bildungsverwaltung der Schulen der Werkstatt schulentwicklung.digital, 20.11.2017)
Formate: digitale Mittagspause, Wissen
vor 8, Kurskiosk, digitale Sprechstunde, ...
zeitlicher Rahmen: 15-45 Minuten
Vorbereitung: ggf. Anrechnung klären,
Bedarfe ermitteln, Referenten finden,
Termin festlegen
gewählt werden, um sich über gute
Unterrichtsbeispiele auszutauschen,
Inhalte eines Workshops zu rekapi-
tulieren oder ausgestellte Literatur
zum Thema zu sichten. Für Kaffee,
Saft und selbst gebackenen Kuchen
sorgten Schülerinnen und Schüler
der Studienstufe.
Das Vertrauen, das dem Kollegium
durch Angebote wie den Info-Shop
oder das Cafe entgegengebracht wur-
de, und die Offenheit, neue Wege in
der Fortbildung zu gehen, waren nur
zwei Faktoren für den Erfolg des Fort-
bildungstags. Wichtig war auch, ex-
terne Expertise für die Konferenz zu
gewinnen. Unterstützt wurden wir
vor allem durch das Referat Medien-
pädagogik des Hamburger Landesin-
stituts für Lehrerbildung und Schul-
entwicklung. Durch die gute Vernet-
zung der Kolleginnen und Kollegen
aus dem Arbeitsbereich Digitale Me-
dien, z. B. über Twitter, konnten über-
dies erfahrene Lehrkräfte anderer
Schulen für den Fortbildungstag ge-
wonnen werden. Eine genaue Abstim-
mung im Vorfeld erwies sich dabei als
sinnvoll, um die Inhalte der Work-
shops auf das Kollegium und die Be-
dingungen vor Ort anzupassen.
Jahresqualifizierung »Unterricht
mit digitalen Medien«
In der Jahresqualifizierung erhalten
Kolleginnen und Kollegen die Mög-
lichkeit, sich für die Dauer eines
Schuljahres und im Umfang von 20
bis 30 Fortbildungsstunden vertieft
mit den Potenzialen digitaler Medi-
en für ihren Fachunterricht ausein-
anderzusetzen. Dies geschieht unter
Anleitung einer Kollegin oder eines
Kollegen der Schule mit Portbil-
dungsexpertise in diesem Feld. Alle
Lehrkräfte können sich für die Teil-
nähme bewerben. Gibt es mehr Be-
Werbungen als freie Plätze, sind Un-
terrichtsfächer und Vorerfahrungen
im Unterrichten mit digitalen Me-
dien relevante Auswahlkriterien.
Die Jahresqualifizierung setzt sich
aus mehreren zwei- bis dreistün-
digen Modulsitzungen zusammen
und einem längeren Modulblock an
einem Samstag. Die restlichen Fort-
bildungsstunden werden den Teil-
nehmenden angerechnet für die Be-
arbeitung eines Praxisprojekts. In
diesem Praxisprojekt erstellen die
Teilnehmenden etwa (Unterrichts-)
Materialien für die Kolleginnen und
Kollegen in ihrer Fachschaft oder
werten Unterrichtserfahrungen mit
Referentlnnen: meist interne Expertise
(Kolleginnen oder auch Schülerinnen)
mögliche Themen: praktische
Tipps für den Unterrichtsalltag,
Schulserver, Dienstgeräte,
Etherpad, Twitter,...
bewährter Ablauf: kurzer Input und
anschließendes Ausprobieren
Sarah Borde, Gymnasium Lerchenfeld, Hamburg Y- ) @sarah_borde
digitalen Medien aus. Neben dieser
Produkt- und Praxisorientierung
zeichnet sich die Jahresqualifizie-
rung durch eine große Eigeuverant-
wortung der Teilnehmenden, einen
hohen Grad an Fachlichkeit und eine
breite Differenzierung aufgrund der
sehr heterogenen Vorkenntnisse der
teilnehmenden Kolleginnen und Kol-
legen aus.
Das Auftaktmodul führt zunächst
in die Medienwelten Heranwachsen-
der ein und gibt einen Überblick über
aktuelle medien- und fachdidaktische
Positionen. In den darauffolgenden
Modulen werden Werkzeuge, Metho-
den und Konzepte des Lernens und
Lehrens mit digitalen Medien vorge-
stellt und deren Chancen wie Gren-
zen für den eigenen Fachunterricht
diskutiert. Beispiele aus dem ersten
Durchgang der Jahresqualifizierung
im Schuljahr 2017/18 sind webbasierte
Anwendungen zur Kollaboration und
Kommunikation wie Etherpads, Lear-
ningApps als Beispiel für das Üben
und Anwenden von Gelerntem mit
Unterstützung digitaler Medien, digi-
tales Feedback oder das Schreiben in
Weblogs. Die Kolleginnen und Kolle-
gen gingen der Frage nach, ob Erklär-
Videos eine ertragreiche Abwechs-
lung zum Unterricht darstellen oder
28 PÄDAGOGIK 4/19 PÄDAGOGIK 4/19 29
doch eher als Hype bewertet werden
sollten. Die Mathematik-Lehrkräfte
nutzten eine der Modulsitzungen da-
für, sich ein gemeinsames Bild von ad-
aptiven Lernsystemen zu verschaffen
und die Implementierung in der Fach-
schaft zu diskutieren.
Ein Ziel der Jahresqualifizierung ist
es, dass die Teilnehmenden Zeit er-
halten, um ihre Kenntnisse in diesem
Themenfeld zu vertiefen und vor al-
lern die didaktischen Potenziale für
den Unterricht in ihren Unterrichtsfä-
ehern kennenzulernen und selbst zu
bewerten. Es ist keine Fortbildung
zu einzelnen Modulen des Medien-
curriculums (die zumeist nicht nötig
sind) oder eine Technikeinführung.
Zudem wird bewusst der Austausch
zwischen den Kolleginnen und Kol-
legen gefördert. Dies kann auch ganz
informell in der Seminarpause eine
Frage zur Handhabe des Beamerwa-
gens oder Lehrertablets sein. Gegen-
seitiger Austausch und Zusammen-
arbeit sind die zentralen Funktionen
des Modulblocks an einem Samstag,
der auch der Vorbereitung individuel-
ler oder gemeinsamer Praxisprojekte
dient. Von allen Teilnehmenden wird
die Weitergabe ihrer Kenntnisse oder
Arbeitsprodukte in ihre Fachschaften
hinein erwartet. Diese erhoffte Wir-
kung stellt ein weiteres strategisches
Ziel der Jahresqualifizierung auf der
Ebene der (digitalen) Unterrichtsent-
wicklung dar.
Lessons learned
Es hat sich bewährt, die digitale Schul-
entwicklung vom Unterricht aus zu
denken und, analog zur Strategie der
KMK, mit dem Mediencurriculum
auf der Ebene des Fachunterrichts
anzusetzen. Nachdem das Medien-
curriculum und dessen Materialien
erarbeitet und etabliert worden sind
und die IT-Infrastruktur spürbar
Links
Fünf Gelingensbedingungen für digitale Schulentwicklung
Angemessene Personalressourcen und Personalentwicklung (Medien-
didaktik, Netzwerkadministration, ...)
Expertise und Strukturen für schulinterne Fortbildungsmaßnahmen /
Aufbau eines Referentenpools
Digitale Expertise in der Schulleitung
Verständigung auf das Thema als (zeitlich begrenzten) Schulentwick-
lungsschwerpunkt, z. B. im Rahmen einer Ziel- und Leistungsverein-
barung oder des Leitbilds
Funktionale Lösungen für die IT-Infrastruktur folgen dem Primat des
Pädagogischen
verbessert werden konnte, bilden
nun seit bereits zwei Jahren die Qua-
lifizierungsmaßnahmen den Schwer-
punkt der digitalen Schulentwick-
lung am Gymnasium Lerchenfeld.
Es hat sich bewährt, die
digitale Schulentwicklung
vom Unterricht aus
zu denken.
Die Fortbildungsangebote sind, der
pädagogische Jahrestag 2017 aus-
genommen, durchgehend optionale
Angebote für die Kolleginnen und
Kollegen der Schule und heben sich
somit von der Verbindlichkeit des
Mediencurriculums ab. Dieser An-
satz ist bisher erfolgreich. Im er-
sten Durchgang der Jahresqualifi-
zierung haben 16 Kolleginnen und
Kollegen teilgenommen, im zwei-
ten Durchgang sind es 15. Die enge
Verzahnung mit der Unterrichts-
entwicklung wirkt sich wie erhofft
positiv aus. Aus der ersten Jahres-
qualifizierung sind weitere von Teil-
nehmenden selbst organisierte Fort-
bildungen hervorgegangen, Inhalte
wurden auf die Agenda von Fach-
konferenzen gesetzt, ein Projekttag
zu Erklärvideos für den gesamten 11.
Jahrgang wurde konzipiert.
Zugleich ergab die Auswertung des
Pilotjahrgangs, dass sich ein Teil der
Teilnehmenden einen stärkeren Fo-
kus auf technische Fragen gewünscht
hätte. Vorgeschlagen wurde auch eine
stärkere Differenzierung nach Unter-
richtsfächern, z. B. in geteilten Sit-
zungen. Denn auch wenn es das Ziel
von Lehrerfortbildungen im digita-
len Wandel sein sollte, fachdidakti-
sehe und mediendidaktische Inhal-
te zu verknüpfen, sollte eines nicht
vernachlässigt werden: Lehrkräf-
te benötigen oft Unterstützung und
Zeit bei der Weiterentwicklung ihrer
eigenen allgemeinen Medienkompe-
tenz. Dies haben wir bei der Einfüh-
rung der neuen Geräte unterschätzt.
Im zweiten Durchgang der Jahresqua-
lifizierung werden diese berechtigten
Punkte umgesetzt.
www.gyle.de
www.forumbd.de/dialog/portraet-gymnasium-lerchenfeld/ (Suchbegriffe:
Porträt Gymnasium Lerchenfeld Hamburg Forum Bildung Digitalisierung)
Strategie der Kultusministerkonferenz »Bildung in der digitalen Welt«, Berlin
20i6.www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/20i7/
Strategie_neu_20i7_datum_i.pdf
Sarah Borde ist Lehrerin für die
Fächer Englisch und Spanisch
am Gymnasium Lerchenfeld und
Referentin in der Stabsstelle Digi-
talisierung der Behörde für Schule
und Berufsbildung Hamburg.
sarah.borde@bsb.hamburg.de
Thomas Spahn ist Beauftragter für
Mediendidaktik am Gymnasium
Lerchenfeld und Teamleiter in der
Stabsstelle Digitalisierungder
Behörde für Schule und Berufsbil-
düng Hamburg.
thomas.spahn@bsb.hamburg.de
und http://unterricht-digital.de
30 PÄDAGOGIK 4/19

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Lehrerfortbildung im digitalen_wandel_ borde_spahn

  • 1. Lehrerfortbildung im digitalen Wandel Ein schulinternes Qualifizierungskonzept Die Nutzung digitaler Ressourcen im Unterricht kann nur gelingen, wenn die Lehrkräfte diese lernförderlich einsetzen. Dies setzt die Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen voraus, und dies gelingt nur mit Weiterbildung. Wie kann ein schulinternes Qualifizierungskonzept aussehen? Welche Elemente haben sich bewährt? Wie lassen sich die im Kollegium vorhandenen Ressourcen optimal nutzen? Sarah Borde und Thomas Spahn och wenige Tage bis zu den Weihnachtsferien. Die Sonne ist in Hamburg gerade unter- gegangen. Statt sich den vielzähli- gen Korrekturen zu widmen, finden sich 16 Kolleginnen und Kollegen am Hamburger Gymnasium Lerchen- feld nach dem Unterricht zu einer Fortbildung ein. Heute stehen web- basierte Anwendungen und deren didaktische Potenziale für den Fach- Unterricht auf der Agenda. Es ist die zweite Sitzung im Rahmen der Jah- resqualifizierung Unterricht mit digi- talen Medien, fünf weitere folgen bis zu den Sommerferien. Darunter ist ein Samstag. Wir legen einfach los, auch ohne WLAN und mit einer eher durchschnittlichen technischen Ausstattung. Was motiviert die Lehrkräfte, an der 30-stündigen Fortbildung teilzu- nehmen? Wie fügt sich dieses Vor- haben in die Anstrengungen der Schule ein, sich für die Herausfor- derungen des digitalen Wandels auf- zustellen? Welche weiteren Quali- fizierungsangebote gibt es dazu an der Schule? Dieser Beitrag stellt die digitale Schulentwicklung vor - an einem Gymnasium mit rund 900 Schülerinnen und Schülern sowie 70 Lehrkräften. Das Gymnasium Ler- chenfeld hat als einzige Hamburger Schule 2016 am Forum Bildung Digi- talisierung teilgenommen. Ein verbindliches Medien- curriculum als Ausgangspunkt Die Schulgemeinschaft hat sich im Leitbild der Schule 2014 auf das Ler- nen im digitalen Wandel als einen der Schulentwicklungsschwerpuakte verständigt. Damit wurde an das seit vielen Jahren bestehende spezielle Angebot eines eigenen Unterrichts- fachs Audiovisuelle Medien (AvM) im Wahlpflichtbereich der Sekundarstu- fe I angeknüpft und dieses inhaltlich ausgeweitet. Zum einen schien es da- bei sinnvoll, die kreativen und ana- lytischen Zugänge mit dem Schwer- punkt Film im Fach AvM um digitale Medien insgesamt und insbesondere das World Wide Web zu erweitern. Zum anderen sollten digitale Medi- en auch zur Unterstützung des Ler- nens und Lehrens im Fachunterricht einpesetzt werden. Dazu wurden zusätzlich zu der herausgehobenen Aufgabe (A14) einer Fachleitung AvM sukzessive weitere Stellen im Arbeitsbereich Medien geschaffen. Ein Beauftragter für Mediendidaktik und ein Netzwerkbeauftragter konn- ten ihre Arbeit an der stark wachsen- den Schule aufnehmen. »Internet und Digitalisierung verändern die Art und Weise, wie wir zusammen leben, arbeiten und lernen. Wo es sinnvoll ist, greifen wir daher neben Papier, Stift und Kreide auch zu Laptop und ande- ren digitalen Geräten.« (Leitbild Gymnasium Lerchenfeld 2014) Die digitale Schulentwicklung am Gymnasium Lerchenfeld fußt seit- dem auf drei Säulen: l. einem verbindlichen Mediencurriculum, 2. der systematischen Qualifizie- rung der Lehrkräfte und 3. einer funktionalen IT-Ausstattung. Eine Kernfrage, die sich Schulen in komplexen Schulentwicklungspro- jekten stellen, ist die des Beginns: Wo soll zuerst angesetzt werden? MUSS zunächst ein drahtloses LAN in allen Klassenräumen installiert sein, bevor sich Fachschaften mit digitalen Medien beschäftigen? Unsere Ant- wort lautete: Wir legen einfach los, auch ohne WLAN und mit einer eher durchschnittlichen technischen Aus- stattung. Ein zum Schuljahr 2015/16 ver- bindlich geltendes Mediencurricu- lum bildete die Grundlage der weite- ren Prozesse einer digitalen Schulent- Meine Motivation, an der Jahresqualifizierung teilzunehmen... '(- 0 E a> 2 ". B 0 vic-iralt för'dom „•^ '•'• amballbleiben „eueideen übe; untcmcht reden hürden absenken auch für private zwecke tools schüleraktivierung ^ besserer i.!nteiTich-L Unterricht entwickeln ) in p ei e n z e i'¥y;Q ^ r ;^ ir t.:'; r c:, alltag besser gestalten materialien erstellen l<o m petei'i^ ;•"')•''.'r i'•"Is.tnci mutioer weräen unausweici digitale Zusammenarbeit inspiration besser differenzieren _c uni.eri'ic;~iI^c;L-GU anregungen wicklung. In zunächst knapp zehn, inzwischen 22 Modulen in zwölf Un- terrichtsfächern verschränkt sich das Lernen mit digitalen Medien und über digitale Medien mit dem Erwerb fachspezifischer Kompetenzen. In der Summe entspricht dies einer integrier- ten Medienbildung im Umfang von rund 120 Unterrichtsstunden in der Sekundarstufe I. Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie digitale Medi- en zur Festigung ihres Wortschatzes in der Fremdsprache nutzen können, nutzen Wikipedia als wirkmächti- gen Träger der Geschichtskultur oder setzen im Mathematikunterricht Ta- bellenprogramme zum Planen ihrer nächsten Party ein. Dieser fächerin- tegrative Ansatz entspricht der Stra- tegie »Bildung in der digitalen Welt« der Kultusministerkonferenz (2016). Auch die Inhalte des Hamburger Me- dienpasses, wie z. B. der kompetente Umgang mit Smartphones oder An- ti-Cybermobbing (siehe auch den Bei- trag von Farkas in diesem Heft), sind in das Mediencurriculum integriert. Medienscouts aus der Mittelstufe bie- ten zudem selbst erstellte Unterrichts- Sequenzen für jüngere Schülerinnen und Schüler an. Die Module des Mediencurriculums sind betont niedrigschwellig konzi- piert. Denn der Einsatz der Module im Fachunterricht ist für alle Kolle- ginnen und Kollegen verbindlich, un- abhängig von ihren Vorerfahrungen beim Einsatz digitaler Medien im Un- Kostengünstige Beamerwagenlösung Marke Eigenbau terricht oder ihren Haltungen dazu. Daher umfasst jedes Modul umfang- reich ausgearbeitete Materialien mit möglicher Verlaufsplanung und fertig einsetzbaren Arbeitsblättern, die als offene Bildungsmaterialien (OER) bei Bedarf für die jeweilige Lerngruppe angepasst werden können. Niedrig- schwellig sind die Module auch auf der Ebene der notwendigen IT-Aus- stattung. So genügt für viele Module eine digitale Projektionsfläche mit In- ternetzugang; für keines der Module ist eine Eins-zu-eins-Ausstattung mit digitalen Endgeräten nötig. Dennoch ist klar: Auch ein als »Rundum-sorg- los-Paket« konzipiertes Mediencurri- culum kann mittelfristig nur erfolg- reich sein, wenn diese Maßnahme neben Qualifizierungsangeboten für Lehrkräfte auch durch einen Ausbau der IT-Infrastruktur üankiert wird. Da wir schnell vorankommen wol- ten, galt es, kreative, kostengünsti- ge Lösungen zu finden. In die Jah- re gekommene und in Anschaffung wie Wartung ressourcenintensive in- teraktive Whiteboards wurden durch selbst konstruierte Beamerwagen er- setzt, um in jedem Unterrichtsraum eine digitale Projektionsfläche vorhal- ten zu können. Eine Infrastruktur für drahtloses LAN in allen Räumen der Schule wurde aufgebaut. IServ wur- de als Plattformlösung eingeführt. Frei gewordene Ressourcen konnten genutzt werden, um Tablets für die Schule zu erwerben. Diese stehen in- 26 PÄDAGOGIK 4/19 PÄDAGOGIK 4/19 2/
  • 2. zwischen allen Lehrkräften zur Vor- bereitung und Durchführung ihres Unterrichts zur Verfügung. Lehrkräftequalifizierung von S bis XL Um dem Bildungsauftrag im digi- talen Wandel verantwortungsvoll nachzukommen, müssen Lehrkräfte nicht nur Experten für ihr Fach sein, sondern »in ihren fachlichen Zustän- digkeiten zugleich >Medienexperten< werden« (KMK 2016, S. 19). Für die- se Entwicklung benötigen sie vor allem Zeit und Unterstützung durch nachhaltige Fortbildungsangebote. Daher gibt es bei uns eigene Fort- bildungsformate, die aus der Praxis entwickelt wurden: • die digitale Mittagspause als 30- bis 45-minütige Mikrofortbildung (S). • eine eineinhalb- bis dreistündige Grundlagenfortbildung (M), * pädagogische Jahrestage (L) sowie • die Jahresqualifizierung als ganz- jährige Fortbildungsreihe (XL). Die schulinternen Fortbildungsan- geböte bieten den Kolleginnen und Kollegen nicht nur die Möglichkeit, einen Teil der 30 jährlichen Fortbil- dungsstunden, zu denen sie in Ham- bürg verpflichtet sind, direkt an der Schule abzuleisten. Sie haben auch das besondere Potenzial, systemisch zu wirken und so die Unterrichtsent- wicklung nachhaltig voranzutreiben. Individuelle Bedürfnisse der Kolle- ginnen und Kollegen können ebenso berücksichtigt werden wie die Ent- wicklungsinteressen der Schule. Digitale Mittagspause Die digitale Mittagspause ist eine etwa 45-minütige Mikrofortbildung von Kolleginnen und Kollegen für Kolleginnen und Kollegen. Das nied- rigschwellige Portbildungsangebot gibt es seit März 2017 am Gymnasi- um Lerchenfeld. In kleiner Runde werden Ideen und Erfahrungen für den Einsatz digitaler Medien vorge- stellt. Neben dem kurzen Input steht das Ausprobieren im Mittelpunkt. Anders als umfangreiche Fortbil- dungsangebote, die eine langfristige Planung erfordern, bietet die digi- tale Mittagspause die Möglichkeit, schnell auf die Bedürfnisse der Kol- leginnen und Kollegen einzugehen. Veränderungen in der technischen Ausstattung der Schule können ebenfalls berücksichtigt werden. Be- sonders nachgefragt waren beispiels- weise Mikrofortbildungen zu Tipps im Umgang mit dem Schulserver IServ oder dem Beamerwagen. Auch thematisch freie Mikrofortbildungen in Form einer Sprechstunde haben sich bewährt, um im Alltag wichtige praktische Fragen der Mediennut- zung zu klären. In der digitalen Mittags- pause steht das Auspro- bieren im Mittelpunkt. Die Teilnahme ist grundsätzlich frei- willig. Finden sich mindestens drei Teilnehmende für ein Thema, wird gemeinsam ein Termin für die Mi- krofortbildung vereinbart. Entspre- chen die Angebote nicht den Be- dürfnissen des Kollegiums, finden sie gar nicht erst statt. Fortbildungs- wünsche können jederzeit auf einem Aushang notiert werden. Aus ihnen ergeben sich neue Angebote. Die Re- sonanz der Teilnehmenden war bis- her durchweg positiv. Die Termin- findung und die Integration in den Arbeitsalltag bleiben jedoch eine He- rausforderung. Pädagogischer Jahrestag Ziel des pädagogischen Jahrestages 2017 war es, nicht nur einzelne In- teressierte, sondern das gesamte Kollegium mitzunehmen, denn im digitalen Wandel ändern sich die Anforderungen an alle Lehrkräf- te. Anders als bei den Mikro- oder Grundlagenfortbildungen war die Teilnahme am Fortbildungstag daher verbindlich. In insgesamt 16 auf die Ausstattung der Schule abgestimm- ten Workshops konnten die Kolle- ginnen und Kollegen Beispiele für das Lernen mit digitalen Medien und über digitale Medien kennenlernen und diskutieren. Vorgestellt wurden auch Möglichkeiten, digitale Medien für die eigene Arbeitsorganisation zu nutzen. Das Themenangebot reichte von Blogs im Fachunterricht über Maßnahmen gegen Cybermobbing bis zum kollaborativen Arbeiten mit- hilfe webbasierter Anwendungen. Ergänzt wurde das Angebot durch einen ganztägig stattfindenden In- fo-Shop, der die Möglichkeit bot, in- dividuelle Fragen oder Probleme zu besprechen. Alternativ zu Workshop und Info-Shop konnte auch das Cafe Mikrofortbildungen Fortbildungsformate am Gymnasium Lerchenfeld Digitale Mittagspause • Mikrofortbildung • 30 bis 45 Minuten • Input und Ausprobieren • interne Expertise • Teilnahme freiwillig s Grundlagenfortbildungen • 1,5 bis 3 Stunden • Inputund Hands-on • interne Expertise • Teilnahme freiwillig M Pädagogische Jahrestage • ganztägig • breites Angebot • Theorie und Praxis • interne und externe Expertise • Teilnahme verbindlich L Jahresqualifizierung • ganzjährig • modularisiert • im Jahresplan verankert • interne und externe Expertise • Teilnahme nach Bewerbung XL "Neben überregionalen fachübergreifenden und fachbezogenen Fortbildungen haben sich folgende Formate bewährt, die gefördert werden sollten: Regionale und auch schulinterne Mikrofortbildungen, schuleigene Fortbildungsformate wie beispielsweise Peer-to-Peer-Lemen und die regionale Ausbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an den Schulen." (Handlungsempfehlungen an Bildungspolitik und Bildungsverwaltung der Schulen der Werkstatt schulentwicklung.digital, 20.11.2017) Formate: digitale Mittagspause, Wissen vor 8, Kurskiosk, digitale Sprechstunde, ... zeitlicher Rahmen: 15-45 Minuten Vorbereitung: ggf. Anrechnung klären, Bedarfe ermitteln, Referenten finden, Termin festlegen gewählt werden, um sich über gute Unterrichtsbeispiele auszutauschen, Inhalte eines Workshops zu rekapi- tulieren oder ausgestellte Literatur zum Thema zu sichten. Für Kaffee, Saft und selbst gebackenen Kuchen sorgten Schülerinnen und Schüler der Studienstufe. Das Vertrauen, das dem Kollegium durch Angebote wie den Info-Shop oder das Cafe entgegengebracht wur- de, und die Offenheit, neue Wege in der Fortbildung zu gehen, waren nur zwei Faktoren für den Erfolg des Fort- bildungstags. Wichtig war auch, ex- terne Expertise für die Konferenz zu gewinnen. Unterstützt wurden wir vor allem durch das Referat Medien- pädagogik des Hamburger Landesin- stituts für Lehrerbildung und Schul- entwicklung. Durch die gute Vernet- zung der Kolleginnen und Kollegen aus dem Arbeitsbereich Digitale Me- dien, z. B. über Twitter, konnten über- dies erfahrene Lehrkräfte anderer Schulen für den Fortbildungstag ge- wonnen werden. Eine genaue Abstim- mung im Vorfeld erwies sich dabei als sinnvoll, um die Inhalte der Work- shops auf das Kollegium und die Be- dingungen vor Ort anzupassen. Jahresqualifizierung »Unterricht mit digitalen Medien« In der Jahresqualifizierung erhalten Kolleginnen und Kollegen die Mög- lichkeit, sich für die Dauer eines Schuljahres und im Umfang von 20 bis 30 Fortbildungsstunden vertieft mit den Potenzialen digitaler Medi- en für ihren Fachunterricht ausein- anderzusetzen. Dies geschieht unter Anleitung einer Kollegin oder eines Kollegen der Schule mit Portbil- dungsexpertise in diesem Feld. Alle Lehrkräfte können sich für die Teil- nähme bewerben. Gibt es mehr Be- Werbungen als freie Plätze, sind Un- terrichtsfächer und Vorerfahrungen im Unterrichten mit digitalen Me- dien relevante Auswahlkriterien. Die Jahresqualifizierung setzt sich aus mehreren zwei- bis dreistün- digen Modulsitzungen zusammen und einem längeren Modulblock an einem Samstag. Die restlichen Fort- bildungsstunden werden den Teil- nehmenden angerechnet für die Be- arbeitung eines Praxisprojekts. In diesem Praxisprojekt erstellen die Teilnehmenden etwa (Unterrichts-) Materialien für die Kolleginnen und Kollegen in ihrer Fachschaft oder werten Unterrichtserfahrungen mit Referentlnnen: meist interne Expertise (Kolleginnen oder auch Schülerinnen) mögliche Themen: praktische Tipps für den Unterrichtsalltag, Schulserver, Dienstgeräte, Etherpad, Twitter,... bewährter Ablauf: kurzer Input und anschließendes Ausprobieren Sarah Borde, Gymnasium Lerchenfeld, Hamburg Y- ) @sarah_borde digitalen Medien aus. Neben dieser Produkt- und Praxisorientierung zeichnet sich die Jahresqualifizie- rung durch eine große Eigeuverant- wortung der Teilnehmenden, einen hohen Grad an Fachlichkeit und eine breite Differenzierung aufgrund der sehr heterogenen Vorkenntnisse der teilnehmenden Kolleginnen und Kol- legen aus. Das Auftaktmodul führt zunächst in die Medienwelten Heranwachsen- der ein und gibt einen Überblick über aktuelle medien- und fachdidaktische Positionen. In den darauffolgenden Modulen werden Werkzeuge, Metho- den und Konzepte des Lernens und Lehrens mit digitalen Medien vorge- stellt und deren Chancen wie Gren- zen für den eigenen Fachunterricht diskutiert. Beispiele aus dem ersten Durchgang der Jahresqualifizierung im Schuljahr 2017/18 sind webbasierte Anwendungen zur Kollaboration und Kommunikation wie Etherpads, Lear- ningApps als Beispiel für das Üben und Anwenden von Gelerntem mit Unterstützung digitaler Medien, digi- tales Feedback oder das Schreiben in Weblogs. Die Kolleginnen und Kolle- gen gingen der Frage nach, ob Erklär- Videos eine ertragreiche Abwechs- lung zum Unterricht darstellen oder 28 PÄDAGOGIK 4/19 PÄDAGOGIK 4/19 29
  • 3. doch eher als Hype bewertet werden sollten. Die Mathematik-Lehrkräfte nutzten eine der Modulsitzungen da- für, sich ein gemeinsames Bild von ad- aptiven Lernsystemen zu verschaffen und die Implementierung in der Fach- schaft zu diskutieren. Ein Ziel der Jahresqualifizierung ist es, dass die Teilnehmenden Zeit er- halten, um ihre Kenntnisse in diesem Themenfeld zu vertiefen und vor al- lern die didaktischen Potenziale für den Unterricht in ihren Unterrichtsfä- ehern kennenzulernen und selbst zu bewerten. Es ist keine Fortbildung zu einzelnen Modulen des Medien- curriculums (die zumeist nicht nötig sind) oder eine Technikeinführung. Zudem wird bewusst der Austausch zwischen den Kolleginnen und Kol- legen gefördert. Dies kann auch ganz informell in der Seminarpause eine Frage zur Handhabe des Beamerwa- gens oder Lehrertablets sein. Gegen- seitiger Austausch und Zusammen- arbeit sind die zentralen Funktionen des Modulblocks an einem Samstag, der auch der Vorbereitung individuel- ler oder gemeinsamer Praxisprojekte dient. Von allen Teilnehmenden wird die Weitergabe ihrer Kenntnisse oder Arbeitsprodukte in ihre Fachschaften hinein erwartet. Diese erhoffte Wir- kung stellt ein weiteres strategisches Ziel der Jahresqualifizierung auf der Ebene der (digitalen) Unterrichtsent- wicklung dar. Lessons learned Es hat sich bewährt, die digitale Schul- entwicklung vom Unterricht aus zu denken und, analog zur Strategie der KMK, mit dem Mediencurriculum auf der Ebene des Fachunterrichts anzusetzen. Nachdem das Medien- curriculum und dessen Materialien erarbeitet und etabliert worden sind und die IT-Infrastruktur spürbar Links Fünf Gelingensbedingungen für digitale Schulentwicklung Angemessene Personalressourcen und Personalentwicklung (Medien- didaktik, Netzwerkadministration, ...) Expertise und Strukturen für schulinterne Fortbildungsmaßnahmen / Aufbau eines Referentenpools Digitale Expertise in der Schulleitung Verständigung auf das Thema als (zeitlich begrenzten) Schulentwick- lungsschwerpunkt, z. B. im Rahmen einer Ziel- und Leistungsverein- barung oder des Leitbilds Funktionale Lösungen für die IT-Infrastruktur folgen dem Primat des Pädagogischen verbessert werden konnte, bilden nun seit bereits zwei Jahren die Qua- lifizierungsmaßnahmen den Schwer- punkt der digitalen Schulentwick- lung am Gymnasium Lerchenfeld. Es hat sich bewährt, die digitale Schulentwicklung vom Unterricht aus zu denken. Die Fortbildungsangebote sind, der pädagogische Jahrestag 2017 aus- genommen, durchgehend optionale Angebote für die Kolleginnen und Kollegen der Schule und heben sich somit von der Verbindlichkeit des Mediencurriculums ab. Dieser An- satz ist bisher erfolgreich. Im er- sten Durchgang der Jahresqualifi- zierung haben 16 Kolleginnen und Kollegen teilgenommen, im zwei- ten Durchgang sind es 15. Die enge Verzahnung mit der Unterrichts- entwicklung wirkt sich wie erhofft positiv aus. Aus der ersten Jahres- qualifizierung sind weitere von Teil- nehmenden selbst organisierte Fort- bildungen hervorgegangen, Inhalte wurden auf die Agenda von Fach- konferenzen gesetzt, ein Projekttag zu Erklärvideos für den gesamten 11. Jahrgang wurde konzipiert. Zugleich ergab die Auswertung des Pilotjahrgangs, dass sich ein Teil der Teilnehmenden einen stärkeren Fo- kus auf technische Fragen gewünscht hätte. Vorgeschlagen wurde auch eine stärkere Differenzierung nach Unter- richtsfächern, z. B. in geteilten Sit- zungen. Denn auch wenn es das Ziel von Lehrerfortbildungen im digita- len Wandel sein sollte, fachdidakti- sehe und mediendidaktische Inhal- te zu verknüpfen, sollte eines nicht vernachlässigt werden: Lehrkräf- te benötigen oft Unterstützung und Zeit bei der Weiterentwicklung ihrer eigenen allgemeinen Medienkompe- tenz. Dies haben wir bei der Einfüh- rung der neuen Geräte unterschätzt. Im zweiten Durchgang der Jahresqua- lifizierung werden diese berechtigten Punkte umgesetzt. www.gyle.de www.forumbd.de/dialog/portraet-gymnasium-lerchenfeld/ (Suchbegriffe: Porträt Gymnasium Lerchenfeld Hamburg Forum Bildung Digitalisierung) Strategie der Kultusministerkonferenz »Bildung in der digitalen Welt«, Berlin 20i6.www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/20i7/ Strategie_neu_20i7_datum_i.pdf Sarah Borde ist Lehrerin für die Fächer Englisch und Spanisch am Gymnasium Lerchenfeld und Referentin in der Stabsstelle Digi- talisierung der Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg. sarah.borde@bsb.hamburg.de Thomas Spahn ist Beauftragter für Mediendidaktik am Gymnasium Lerchenfeld und Teamleiter in der Stabsstelle Digitalisierungder Behörde für Schule und Berufsbil- düng Hamburg. thomas.spahn@bsb.hamburg.de und http://unterricht-digital.de 30 PÄDAGOGIK 4/19