Inga Herzlich willkommen zu unserem Vortrag „Einsatzszenarien für Web 2.0 Werkzeuge in der Weiterbildung – heute und morgen“ Kurze Vorstellung des Teams der e-ducation: Inga Geisler: Live-Online-Moderatorin und Trainerin, Expertin für neue Lerntechnologien, stellvertr. Vorsitzende bvob Dr. Manuel Jans: Organisationsberater, Trainer, ENLT, Vorsitzender bvob Thema hebt sich ab von restlichen Social Media Themen in diesem Forum, da es um den Einsatz der Tools speziell in der Weiterbildung geht. Wir sind sportbegeistert und deshalb geht es auch gleich sportlich weiter…
Inga Heute geht es ums Bergsteigen! Wir haben den Berg gewählt, weil wir uns in Bezug auf Social Media Tools für den Einsatz in der Weiterbildung sicher wie Bergsteiger fühlen können, denn es gilt einen solchen Berg zu erklimmen (der Mount Everest muss es ja nicht gleich zu Beginn sein) Kurz zur Erklärung: Unterschied Web 1.0 (nach Infos suchen) und Web 2.0 (eigene Infos generieren – Mitmach Web) Wenn wir heute an Web 2.0 denken, denken wir in erster Linie an verschiedene Tools/Werkzeuge/Technik Zunächst die Frage an Publikum: mit welchen Social Media Tools arbeiten Sie und wie setzen Sie diese ein (privat, beruflich)
Inga Web 1.0: Distributions-Web, Rezipieren vs. Web 2.0: Mitmach-Web PE 1.0: Formelles Training vs. PE 2.0: Informelles Lernen / Soziales Lernen / Networked learning PE 2.0: Weg vom push-Prinzip, hin zum pull-Prinzip: mehr Eigenverantwortung für die Mitarbeiter, wer etwas lernen will, muss das selbst wollen und den Lernbedarf formulieren; Vorgesetzte als Vorbilder und Multiplikatoren Bewusst machen, wie die einzelnen Tools eingesetzt werden können Lernressourcen finden: Websites Podcast (Wissen weitergeben im Video-Format) Infos suchen Lernen im sozialen Netzwerk: Warum nutzen wir Facebook, Xing & Co.: wir wollen miteinander kommunizieren und erfahren, was der andere an Neuigkeiten, interessanten Infos hat, neue Menschen mit ähnlichen Interessen treffen Kommunikation im Lernprozess: Wichtig für den Austausch Up to date bleiben Rss Feed (die Aktualisierung der interessanten Websites immer im Auge behalten) Lernprozesse organisieren Google Docs (gemeinsames Arbeiten an Dokumenten) Doodle (Terminabstimmungen) Lernressourcen erstellen und teilen Die eigenen Dokus zur Verfügung stellen Gemeinsame Arbeit an MindMap Podcasts erstellen
Inga Jane Hart: Pionierin Web 2. in der WB, Center for Learning & Performance Technologies In 2010: 545 Experten befragte, Online-Survey „Tools for Learning“
Manuel
Manuel
Manuel sog. „ Extended Training Scenario “: Einsatz von Web 2.0 in formellen Trainings (Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung Blended Learning 2.0) Kurs: Konfliktmanagement, Krankenhauspersonal 4wöchige Vorbereitungsphase in einer Moodle-Lernumgebung Steckbrief Teilnahmemotivation und Lernbedarf Selbstlerneinheit „Konfliktarten“ 3 Wochenaufgaben Microblogging Feedback über Twitter, aus dem LMS und per Handy eingebaute Twitterwall TN als Follower der Tweets 1,5tägige Präsenzphase Twitterwall, Tweets wurden ausgewertet Abstimmungen + Feedback im Seminar per Twitter „ Murmeltweets“: Reflexion der Impulsreferate Projektion von Twitterwalls im Seminarraum, im Kaffeebereich 6wöchige Transferphase Transferaufgaben Transfertagebuch, Coaching durch Trainer per Skype, RSS abonnieren
Manuel Workplace Learning Stretch Assignment: Projektaufgabe, die die vorhandenen Kompetenzen bewusst überfordert hier:, Entwicklung eines Blended Learning, TN: Trainees der Personalabteilung eines Zulieferers in der KFZ-Industrie, ca. 850 MA 4 Monate Zeit 4 + 1 Regelung (1 Tag pro Woche für die Projektentwicklung) Vereinbarung mit dem Vorgesetzten über Zeit, Ressourcen und Unterstützung Die Entwicklung des Projektes würde über ein Wiki dokumentiert Regelmäßig wurden die „lessons learned“ von den MA in Video- und Screencasts aufgearbeitet und in das Wiki eingestellt Wissensdatenbank + Lernressourcen diese Lernressourcen werden unternehmensweit zur Verfügung gestellt
Inga Was muss sich ändern, wenn Web 2.0 Werkzeuge in der Weiterbildung eingesetzt werden sollen? Die Lernkultur!!!! Technik, Lernszenarien und Lernkultur bilden die Voraussetzung für Corporate Learning (selten besteigen Menschen den Mount Everest alleine!) Lernkultur fördern, „Mitmachkultur“ muss entstehen Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter des Unternehmens inkl. Führungskräfte (individuell, gruppenbezogen, unternehmensbezogen) Voraussetzung: Rahmenbedingungen schaffen, die das lernende Unternehmen fördern Welche sind dies…(nächste Folie)
Inga Bausteine einer Web 2.0-orientierten Lernkultur: 1 Mitarbeiter befähigen: Unterstützungsmaßnahmen für selbstgesteuertes, eigenverantwortliches Lernen, Umgang mit den Tools Mitarbeiter müssen wissen, dass sie für den Lernprozess selbst verantwortlich sind Mitarbeiter müssen ihre Lernbedürfnisse (formell und informell) einbringen, ihren Lernbedarf formulieren Mitarbeiter müssen lernen wollen Unterstützung bei der Methodik des selbstgesteuerten Lernens (Coaching, Transferbegleitung) Berührungsängste nehmen (durch Beispiele, Vormachen, konkrete Fragestellungen) Selbstorganisation und Steuerung: Umgang mit Ängsten rund um Toolmissbrauch 2 Führungskräfte einbinden Führungskraft als Promotor, Vorbild Eigenes Lernverhalten muss umgestellt werden Wissen um die Schwierigkeiten bei selbstgesteuertem Lernen Wertschätzung für Mitarbeiter, die Lernen Lernziele, Inhalte, Methode, Praxisrelevanz im Vorfeld des Trainings besprechen Freiräume schaffen/ Rückendeckung Nach Training: auf Umsetzung achten, unterstützen Pullprozess fördern (mehr Eigenverantwortung für die Mitarbeiter) Offene Bildungskultur fördern 3 Web 2.0 Tools in Lernszenarien integrieren Kernarbeit des Bildungsmanagements Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung zu planen und umzusetzen Entscheidung, welches Lernszenario (Extended Training, Workplace Learning, Social Networking) kommt zum Einsatz Rahmenbedingungen für neue Lernkultur schaffen: Zeitfenster, Technologie, Auswahl einer LernMethode für den Mitarbeiter, Transferbegleitende Maßnahmen zur Verfügung stellen: Lerntagebücher, Netzwerke, Coaching Evaluierung und Ableitung der Konsequenzen aus der Evaluierung 4 Infrastrukturen anpassen Technik, Plattformen, Gestaltung des Arbeitsplatzes Anreizsysteme für Lernen im Unternehmen Integration statt vieler Pilot-Projekte Fokus auf Wertbeitrag, statt auf Technikeuphorie Content Vorfüllung um Nutzen darzustellen 5 Evaluation Evaluierungsziele- und Methoden sind auf die Neuausrichtung von Corporate Learning 2.0 auszurichten Voraussetzung: Kenntnis über die bestehende Lernkultur eines Unternehmens, um die Gestaltung von Veränderungsprozessen einzuleiten Frage an Publikum: was denken Sie, was würde so ein Veränderungsprozess in Bezug auf die Rollenverteilung in Unternehmen bewirken? Bewusst werden, dass dieser Veränderungsprozess weitreichende Veränderungen der Unternehmensstruktur (Rollenverteilung) mit sich zieht