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November 2015
Maschinen lernen lernen

Mittendrin

Infografik:
Lang lebe die E-Mail!

Quicklebendig

Groß in Mode

Abonnieren Sie f/21 Quarterly!
Wir informieren Sie regelmäßig
über die neuesten Ausblicke in die
Welt von morgen. Bleiben Sie am
Ball und verpassen Sie keine Aus-
gabe des f/21 Quarterly – per Mail
erhalten Sie jeweils direkt nach
Erscheinen kostenlos die neueste
Ausgabe. Registrieren Sie sich hier:
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Maschinen lernen lernen
Erstmals hat 2014 ein Programm auf
einem Supercomputer den Turing-
Test bestanden. Die Software namens
Eugene Goostman gaukelte in einem
Chat Menschen erfolgreich vor, sie sei
ein 13-jähriger Junge. Damit muss Eugene
Goostman zugestanden werden, denken
zu können. Zumindest formulierte so der
britische Mathematiker und Informatik-
pionier Alan Turing 1950 den Zweck des
nach ihm benannten Tests: Seiner Auffas-
sung nach kann eine Maschine denken,
wenn sie sich mit einem Menschen unter-
halten kann – und dieser nicht bemerkt,
dass er es mit einem künstlichen Wesen
zu tun hat.
Bedeutet dies aber
nun tatsächlich,
dass der sich hin-
ter Eugene Goost-
man verbergende
Computer intelligent ist? Oder hat man
es schlicht mit dem Fall zu tun, dass Eu-
gene so programmiert wurde, dass er
Menschen an der Nase herumführen
und ihnen weismachen kann, er sei ein
Mensch? Eben diesen Unterschied hat
der Philosoph John R. Searle mit seinem
„Chinese Room Experiment“ versucht zu
zeigen. Bei diesem Gedankenexperiment
sitzt eine Person in einem Raum, die Chi-
nesisch weder sprechen noch schreiben
kann. Durch einen Schlitz in der Wand
erhält sie Botschaften in chinesischen
Schriftzeichen. Mit einem „Handbuch“
Traum oder Albtraum? Immer besser sind Maschi-
nen imstande zu lernen und konkurrieren daher
stärker mit der menschlichen Intelligenz.
in ihrer eigenen Muttersprache ausge-
stattet, reagiert die Person auf diese Bot-
schaftenundgibtchinesischeAntworten.
Ein chinesischer Muttersprachler außer-
halb des Raumes muss den Eindruck ge-
winnen, dass er es mit jemandem zu tun
hat, der Chinesisch spricht. Searles Posi-
tion ist, dass Denken nicht allein aus dem
syntaktischen Hantieren mit Symbolen
besteht, sondern vor allem auch aus den
semantischen Inhalten, die mit den Sym-
bolenverknüpftsind.WeilComputeralgo-
rithmen aber allein auf der syntaktischen
Ebene arbeiten, schließt Searle, dass sie
nicht denken können. Hingegen schließt
Searle nicht aus,
dass Programme
die Ergebnisse von
Denkvorgängen si-
mulieren können.
DieAnalysegespro-
chener und geschriebener Sprache fällt
Maschinen sehr schwer – aber ist allein
deshalb schon der Umgang mit Sprache
der richtige Test zur Feststellung der In-
telligenz einer Maschine? In der Vergan-
genheit änderte sich immer dann, wenn
Maschinen Aufgaben meisterten, die mit
hoher Intelligenz assoziiert werden, flugs
auch die Auffassung davon, was wir unter
Intelligenz verstehen. Wenn Computer
heute meisterhafter Schach spielen kön-
nen als Menschen und sie in Quizshows
schlagen, dann halten wir Computer des-
halb noch lange nicht für intelligent. 
Wann können Maschinen als
intelligent gelten? Historisch
änderte sich die Antwort auf
diese Frage immer wieder.
Quarterly
f/21 Quarterly	 Q4/2015
 Maschinen lernen lernen (Forts.)
Allein schon aus dem Grund nicht, weil
solche Supertalente stets nur eine Sa-
che wirklich gut beherrschen; der beste
Schachcomputer wird bei den einfachs-
ten anderen Dingen kläglich versagen.
Die Leistung der Computer beruht im
Wesentlichen ja schlicht darauf, dass
sie in Windeseile riesige Datenbanken
durchforsten – zugegeben, darin sind sie
jedem Menschen haushoch überlegen,
aber mit Intelligenz hat diese Rechen-
kraft nichts zu tun.
Was also macht eine Maschine intelli-
gent? Wie lange wird sich der Mensch
noch darauf zurückziehen können, nur
dort Intelligenz zu
verorten, wo der
Mensch der Ma-
schine überlegen
ist? Es wird nicht
mehr lange dau-
ern und Maschinen
werden auch die besseren Autofahrer
sein, die besseren Übersetzer und sie
werden die besseren medizinischen Diag-
nosen stellen. Denn die künstliche Intelli-
genz macht mit „Deep Learning“ gerade
gigantische Sprünge vorwärts. Mit Hilfe
enormer Datenmengen und massiver
Rechenpower wird bei diesem Verfahren
nach wiederkehrenden Mustern gesucht,
um das zu schaffen, was für Menschen
ein Kinderspiel ist: unscharf definierte
Probleme lösen, also etwa Gesichter er-
kennen (auch wenn sie aus verschiede-
nen Winkeln aufgenommen wurden),
Sprache verstehen (auch wenn sie mit
unterschiedlichen Akzenten gesprochen
wurde) und Bilder mit ähnlichen Motiven
kategorisieren.
Wie lange werden wir uns noch
darauf zurückziehen können,
Intelligenz nur dort zu verorten,
wo Menschen der Maschine
überlegen sind?
f/21 Büro für Zukunftsfragen  www.f-21.de 	 2
Tatsächlich sind die Fortschritte auf dem
Feld des Maschinenlernens derart groß,
dass sich immer mehr prominente War-
ner zu Wort melden, um die Gefahren
von künstlicher Intelligenz aufzuzeigen.
DerTechnologie-UnternehmerElonMusk
hält künstliche Intelligenz für potentiell
gefährlicher als Atomwaffen. Auch der
Astrophysiker Stephen Hawking sieht in
künstlicher Intelligenz eine Bedrohung
für die Menschheit, weil sie sich vom
Menschen unabhängig machen könnte
und dem Menschen die Kontrolle über
die Maschinen entgleitet. Aber auch
viele andere Wissenschaftler – auch sol-
che aus dem Bereich der KI-Forschung
– mahnen in einem
Anfang des Jahres
veröffentlichten
offenen Brief die
Entwicklung einer
langfristigen Per-
spektive an: Bei
allem Nutzen, den denkende Maschinen
der Gesellschaft bringen können, dürften
die Gefahren nicht außer Acht gelassen
werden.
Weil künstliche Intelligenz die Kraft hat,
unser gesamtes Leben umzukrempeln
und Maschinen Entscheidungen fällen
werden, die auf unser aller Leben wir-
ken, wird es notwendig sein, sich über
Grenzen bewusst zu werden und Kont-
rollen einzuführen. Die Entwicklung und
Einführung künstlicher Intelligenz ruft
nach intelligenten Grenzziehungen: Wie
können intelligente Maschinen ihren Ver-
heißungen gerecht werden und unsere
Horizonte erweitern, anstatt ständig zu
Kompromissen zu zwingen und Hand-
lungsoptionen einzuschränken? 
Mittendrin
Wie werden wir in Zukunft
Nachrichten konsumieren?
Immersive Journalism wan-
delt den Zuschauer zum
Teilnehmer und lässt ihn ins
Geschehen eintauchen.
Immer schon war dem Journalismus da-
ran gelegen, Geschichten so packend
wie möglich zu erzählen, das Publikum
mitzureißen und nicht nur Verstand, son-
dern auch Gefühle anzusprechen. Dazu
musste es gelingen, eine Verbindung her-
zustellen zwischen dem Betrachter und
dem Geschehen. Journalisten strebten
daher seit jeher danach, möglichst nah
an den Ereignissen zu sein, um Lesern,
Zusehern und -hörern ein möglichst na-
turgetreues Abbild des Berichteten zu
verschaffen. Als Ideal galt dabei immer
schon, ein „Eintauchen“ in die Gescheh-
nisse zu ermöglichen.
Mit den Mitteln der modernen Technolo-
gie kommt man heute diesem Ideal ziem-
lich nahe. Immersive Journalism nennt
sich die Darstellung von Nachrichten als
virtuelle Realität. Mit Hilfe einer Virtual
Reality Brille wird der Zuschauer direkt
in die Szene versetzt, als sei er selbst Teil
des Geschehens. Immersive Journalism
versetzt den Zuschauer mitten in die
Story und macht ihn zum Zeugen. Der
Betrachter sieht die Handlung wie live
vor sich ablaufen. Geschichten werden
erlebbarer, emotional berührender, weil
der Zuschauer mit mehr Sinnen beteiligt
ist, Ablenkungen ausgeschaltet werden
und News-Stories gleichsam unmittel-
bar erlebt werden. Betrachter wird zum
Teilnehmer, indem er in eine virtuell er-
zeugte Szenerie eintritt. Darin wird er
typischerweise als Avatar repräsentiert
und kann sich im Szenario frei bewegen
und die Welt aus der Ich-Perspektive des
Avatars wahrnehmen. Weil Audio- und Vi-
deomaterial der echten Welt entstammt,
entsteht der Eindruck, in eine reale Sze-
ne einzutauchen. Auch die Interaktions-
möglichkeiten mit dem Dargestellten
verstärken das Gefühl, sich direkt 	 
Werden Leser, Zuhörer und Zu-
schauer von Nachrichten künf-
tig in die Szene eintauchen und
zu Teilnehmern der Handlung?
snapshot
homo collaborans
Der neue Konsument der Sharing Economy
Kollaborativer Konsum wird Main-
stream. Die Sharing Economy bringt
auch eine veränderte Konsumkultur
und neue Konsumenten hervor. Homo
collaborans, der teilende Konsument,
zeichnet sich durch neue Werte und Ein-
stellungen sowie verändertes Konsum-
verhalten aus. Damit zwingt er auch die
„alte Ökonomie“ zum Umdenken.
kostenloser Download:
www.f-21.de/snapshots

Foto:kallejipp,photocase.com
Der neue Konsument der Sharing Economy
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homo collaborans
f/21 Quarterly	 Q4/2015
f/21 Büro für Zukunftsfragen  www.f-21.de 	 3
Quicklebendig
Unternehmen setzen stärker
auf soziale Medien. Bedeutet
dies das Ende der E-Mail?
Die Kommunikationswege in Büros
erfuhren in den vergangenen Jahr-
zehnten einen gründlichen Wandel: Blieb
einem in analogen Zeiten als Alternative
zum persönlichen Gespräch nur der Griff
zum Hörer, so steht heute eine Vielzahl
verschiedener Kommunikationsmöglich-
keiten offen. Neben der E-Mail können
etwa Instant Messaging, soziale Netz-
werkplattformen, Wikis, Blogs, Message
Boards, Foren und dergleichen mehr ge-
wählt werden, um Kollegen eine Nach-
richt zukommen zu lassen. Dabei neh-
men nicht nur offizielle Mitteilungen den
elektronischen Weg, auch die informelle
Kommunikation zwischen Mitarbeitern
hat sich in weiten Teilen vom Kaffeeauto-
maten in den virtuellen Raum verlagert.
Ganz bewusst setzen Unternehmen auf
die neuen Wege der Kommunikation, die
sich zunächst aus dem privaten Bereich
der Mitarbeiter in die Büros eingeschli-
chen haben, um sodann mehr und mehr
durch speziell für Unternehmen geschaf-
fene, auf deren Kommunikationsbedarfe
ausgelegte und auf deren Intranet auf-
setzende Varianten ersetzt zu werden.
Schon bald wurde der E-Mail das Toten-
glöcklein geläutet. Doch ist Vorsicht ge-
boten. Immer schon wurden mit dem
Aufkommen neuer Kommunikationsmit-
tel die alten totgesagt. Doch genauso
wenig wie mit dem Einzug der E-Mail 
 Mittendrin (Forts.)
an Ort und Stelle zu befinden. Anders als
bei bloß übermittelten Nachrichten be-
steht zudem die Möglichkeit durch Inter-
aktion mit den Elementen der virtuellen
Umgebung über Details oder den Kon-
text der Story mehr zu erfahren. Anders
als bei Newsgames strebt der Teilnehmer
dabei nach keinem
Ziel, er muss keine
bestimmten Aktio-
nen ausführen, um
seine Position zu
verändern und Fortschritte zu erzielen.
Bei ImmersiveJournalism geht es lediglich
darum, den Teilnehmer einer Erfahrung
auszusetzen. Hierbei ist er von Ereignis-
sen betroffen, hat aber nicht unbedingt
die Mittel, die Situation zu beeinflussen.
Zwar kann der Teilnehmer verschiedene
Standpunkte einnehmen, jedoch entfal-
tet sich die Story davon unbeeinflusst;
die Geschichte selbst wandelt sich durch
sein Dabeisein nicht.
Immersive Journalism erzählt
Sachverhalte nicht nur, sie wer-
den emotionalisiert.
f/21 ZUKUNFTSMONITOR
Welche Trends prägen die Welt von morgen?
Was sind die Zeichen der Zeit,
die auf Ihre Organisation wirken?
WISSEN,
WAS
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INFOGRAFIK
– Lang lebe die E-Mail! –
Zweifellos ist man durch das hautnahe
Erleben der Handlung näher dran am
Geschehen. Schließlich werden Sachver-
halte nicht nur erzählt, sie werden durch
die Teilnahme- und Interaktionsmög-
lichkeiten auch stärker emotionalisiert.
Gerade Nachrichten aus fernen Ländern
fühlen sich ja oft entrückt, wenig rele-
vant für das eigene
Leben an, sodass
deren Bedeutung
kaum fassbar
wird. Geht mit Im-
mersive Journalism nicht aber jegliche
kritische Distanz verloren? Schon heute
kommt kaum noch eine Nachricht ohne
Bilder aus. Zwar ist die Produktion von
VR-News heute noch zu aufwendig, doch
kündigt sich Immersive Journalism bereits
als nächster Schritt an im Kampf um stän-
dig schärfere Inszenierungen, um ein zu-
nehmend abgestumpftes Publikum über
Emotionen zu erreichen. 
40
60
80
100
20
‘14‘12‘10‘08‘06‘04‘02
38%
51%
60%
67%
73%
76%
80%
90%
68%
44%
20192018201720162015
112,5 116,4 120,4 124,5 128,8
93,1 98,9 104,9 111,1 117,7
Ist E-Mail tot? Lang lebe E-Mail!
Anteil der E-Mail-Nutzer. Immer noch
nutzt jeder fünfte Deutsche keine E-Mail.
Quelle: Eurostat
geschäftlich privat
Quelle: The Radicati Group
E-Mail-Aufkommen. Schätzung der
geschäftlich vs. privat pro Tag ver-
schickter bzw. empfangener E-Mails
weltweit (in Milliarden).
Pro Tag bei beruflichen E-Mail-Adres-
sen in Deutschland durchschnittlich
empfangene E-Mails:
     
     
     
2011 2014
    
     
Quelle: BITKOM
f/21 Quarterly	 Q4/2015
f/21 Büro für Zukunftsfragen  www.f-21.de 	 4
Impressum
f/21 Büro für Zukunftsfragen
Nora S. Stampfl, MBA
 Rosenheimer Straße 35
D-10781 Berlin
 +49.30.69 59 82 58
 zukunft@f-21.de
 www.f-21.de
Fotos von photocase.com:
manun (S. 1), suze (S. 3)
 Quicklebendig (Forts.)
in Unternehmen Konferenzräume ge-
schlossen und Telefonleitungen gekappt
wurden, wird die E-Mail sich heute so
schnell verdrängen lassen.
Zumal die Nutzung der verschiedenen
Medien stark altersabhängig ist, wie eine
US-amerikanische Studie1
herausgefun-
den hat. Die Jüngeren in der Kollegen-
schaft werden sich eher für soziale Netz-
werkplattformen entscheiden, während
ältere Mitarbeiter der E-Mail stärker die
Treue halten. Eine solche altersabhängi-
ge Mehrgleisigkeit in der Kommunikati-
on torpediert natürlich die Ziele der Ein-
führung neuer Kommunikationswege,
nämlich freizügiges Teilen von Wissen zu
fördern sowie die Zusammenarbeit und
Kommunikation im Team zu verbessern.
Damit bleibt zunächst alles beim Alten:
Die E-Mail bleibt und ist quicklebendig.
Und für Unternehmen ergibt sich die Auf-
gabe, dafür zu sorgen, dass effektiv und
effizient kommuniziert wird – unabhän-
gig von der gewählten technologischen
Plattform. 
1
Cardon, P. W./Marshall, B. (2015): The Hype and
Reality of Social Media Use for Work Collabora-
tion and Team Communication, in: International
Journal of Business Communication, 52. Jg., No. 3,
S. 273-293.
Groß in Mode
Streifen oder Pünktchen?
Auf der Suche nach dem
nächsten Trend findet die
Modebranche Big Data.
Big Data erobert eine Branche nach
der anderen. Und wer dachte, dass
ein Bereich, der so unvorhersehbar ist
wie kein zweiter und sich vor allem durch
Kreativität auszeichnet, vor der kühlen
Zahlenschubserei gefeit wäre, der irrt
gewaltig! Auch in der Modeindustrie
werden künftig verstärkt große Daten-
massen nach nützlichen Informationen
durchwühlt. Denn in Zeiten härterer
Konkurrenz und sich immer schneller
wandelnder Mode-
trends wollen sich
Modelabels nicht
länger auf Intuiti-
on und Bauchge-
fühl verlassen. Das Auffinden von Mus-
tern, Korrelationen und aufkommenden
Trends in der Datenflut verspricht denn
auch bessere Entscheidungen in einer
Industrie, in der der Erfolg Saison für Sai-
son von der richtigen Auswahl von Stoff-
mustern und -farben, Kleiderdesigns und
-größen abhängt.
Social Media ist eine Goldgrube für Mo-
deunternehmen. Denn jeden Tag drehen
sich Millionen von Likes, Kommentaren
und Tweets um Kleidungsstücke und Ac-
cessoires. Fotos werden gepostet und
geteilt. Social Sentiment Analysis greift
auf den Kommunikationsstrom auf Fa-
cebook, Twitter, Instagram und Pinterest
zu, um emotionale Stimmungen, Einstel-
lungen und Meinungen zu erfassen. Da-
mit hilft dieses Instrument besser als es
das Bauchgefühl jemals konnte, jedem
Aspekt der Kundennachfrage nachzuge-
hen – von der beliebtesten Farbe zum
bevorzugten Schnitt.
Dabei wird der Kunde nicht selten gleich
zum Designer: Immer mehr Modemarken
und -händler vertrauen auf die Stimme
ihrer Kunden, zapfen soziale Netzwerke
an, um Kundenmeinungen, Ideen und
Feedback einzusammeln und diese Infor-
mationen in den Designprozess einflie-
ßen zu lassen. Bevor noch das erste Mo-
del den Laufsteg betreten hat, wird eine
Schar von Followern die neue Kollektion
bereits gesehen und ihre Meinung dazu
kundgetan haben. Was sich einst als
Kunst verstand, greift heute verstärkt
auf den Werkzeug-
kasten der Statistik
zurück. Den Wett-
lauf im Modezirkus
wird wohl künf-
tig jene Marke für sich entscheiden, die
am akkuratesten dem Datenstrom die
Vorlieben der Kunden entlockt und am
schnellsten darauf reagiert.
Nicht nur auf das Design nimmt Big Data
Einfluss, ebenso kann die Lieferkette op-
timiert werden. Denn die Analyse der Da-
ten lässt fundierte Entscheidungen über
Produktionsmengen zu. Auch dem Han-
del liefert Big Data wertvolle Einsichten
und bewahrt ihn vor ergebnisschädigen-
den Abverkäufen. Denn wer das richtige
Produkt zur richtigen Zeit zum richtigen
Preis auf der Stange hat, wird sein Sorti-
ment auch ohne große Rabatte los. 
Dominieren in der Modebran-
che bald schon nackte Zahlen
statt Kreativität und Kunst?
Neue Bildungswelten
Lernen in der digitalen Gesellschaft
Lernen und Lehren finden in der digitalen
Gesellschaft in einer neuen Wirklichkeit
statt. Technologie ist zugleich Antriebskraft
und Vehikel des Umschwungs im Bildungs-
bereich. Die traditionellen Bildungsvermitt-
ler müssen sich neu erfinden.
Von Academia in die Arbeitswelt
MOOCs im Unternehmenskontext
MOOCs treten mit dem Versprechen an,
die Bildungswelt zu revolutionieren. In
Academia haben Massive Open Online
Courses einen regelrechten Hype ent-
facht. Nun ziehen sie in die Unterneh-
menswelt ein. Was können MOOCs für
das Corporate Learning leisten?
Download & weitere Informationen:
www.f-21.de/thema_neuebildungswelten
Neue Bildungswelten
zukunftsperspektiven snapshot
BÜRO FÜR ZUKUNFTSFRAGEN
f/21
11.2014
zukunftsperspektiven
Neue Bildungswelten
Lernen in der digitalen Gesellschaft
Foto:lama-photography,photocase.com
MOOCs im Unternehmenskontext
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  • 1. Foresight  Trends  Strategie Q4 | 2015 November 2015 Maschinen lernen lernen  Mittendrin  Infografik: Lang lebe die E-Mail!  Quicklebendig  Groß in Mode  Abonnieren Sie f/21 Quarterly! Wir informieren Sie regelmäßig über die neuesten Ausblicke in die Welt von morgen. Bleiben Sie am Ball und verpassen Sie keine Aus- gabe des f/21 Quarterly – per Mail erhalten Sie jeweils direkt nach Erscheinen kostenlos die neueste Ausgabe. Registrieren Sie sich hier: www.f-21.de/quarterly-bestellung Maschinen lernen lernen Erstmals hat 2014 ein Programm auf einem Supercomputer den Turing- Test bestanden. Die Software namens Eugene Goostman gaukelte in einem Chat Menschen erfolgreich vor, sie sei ein 13-jähriger Junge. Damit muss Eugene Goostman zugestanden werden, denken zu können. Zumindest formulierte so der britische Mathematiker und Informatik- pionier Alan Turing 1950 den Zweck des nach ihm benannten Tests: Seiner Auffas- sung nach kann eine Maschine denken, wenn sie sich mit einem Menschen unter- halten kann – und dieser nicht bemerkt, dass er es mit einem künstlichen Wesen zu tun hat. Bedeutet dies aber nun tatsächlich, dass der sich hin- ter Eugene Goost- man verbergende Computer intelligent ist? Oder hat man es schlicht mit dem Fall zu tun, dass Eu- gene so programmiert wurde, dass er Menschen an der Nase herumführen und ihnen weismachen kann, er sei ein Mensch? Eben diesen Unterschied hat der Philosoph John R. Searle mit seinem „Chinese Room Experiment“ versucht zu zeigen. Bei diesem Gedankenexperiment sitzt eine Person in einem Raum, die Chi- nesisch weder sprechen noch schreiben kann. Durch einen Schlitz in der Wand erhält sie Botschaften in chinesischen Schriftzeichen. Mit einem „Handbuch“ Traum oder Albtraum? Immer besser sind Maschi- nen imstande zu lernen und konkurrieren daher stärker mit der menschlichen Intelligenz. in ihrer eigenen Muttersprache ausge- stattet, reagiert die Person auf diese Bot- schaftenundgibtchinesischeAntworten. Ein chinesischer Muttersprachler außer- halb des Raumes muss den Eindruck ge- winnen, dass er es mit jemandem zu tun hat, der Chinesisch spricht. Searles Posi- tion ist, dass Denken nicht allein aus dem syntaktischen Hantieren mit Symbolen besteht, sondern vor allem auch aus den semantischen Inhalten, die mit den Sym- bolenverknüpftsind.WeilComputeralgo- rithmen aber allein auf der syntaktischen Ebene arbeiten, schließt Searle, dass sie nicht denken können. Hingegen schließt Searle nicht aus, dass Programme die Ergebnisse von Denkvorgängen si- mulieren können. DieAnalysegespro- chener und geschriebener Sprache fällt Maschinen sehr schwer – aber ist allein deshalb schon der Umgang mit Sprache der richtige Test zur Feststellung der In- telligenz einer Maschine? In der Vergan- genheit änderte sich immer dann, wenn Maschinen Aufgaben meisterten, die mit hoher Intelligenz assoziiert werden, flugs auch die Auffassung davon, was wir unter Intelligenz verstehen. Wenn Computer heute meisterhafter Schach spielen kön- nen als Menschen und sie in Quizshows schlagen, dann halten wir Computer des- halb noch lange nicht für intelligent.  Wann können Maschinen als intelligent gelten? Historisch änderte sich die Antwort auf diese Frage immer wieder. Quarterly
  • 2. f/21 Quarterly Q4/2015  Maschinen lernen lernen (Forts.) Allein schon aus dem Grund nicht, weil solche Supertalente stets nur eine Sa- che wirklich gut beherrschen; der beste Schachcomputer wird bei den einfachs- ten anderen Dingen kläglich versagen. Die Leistung der Computer beruht im Wesentlichen ja schlicht darauf, dass sie in Windeseile riesige Datenbanken durchforsten – zugegeben, darin sind sie jedem Menschen haushoch überlegen, aber mit Intelligenz hat diese Rechen- kraft nichts zu tun. Was also macht eine Maschine intelli- gent? Wie lange wird sich der Mensch noch darauf zurückziehen können, nur dort Intelligenz zu verorten, wo der Mensch der Ma- schine überlegen ist? Es wird nicht mehr lange dau- ern und Maschinen werden auch die besseren Autofahrer sein, die besseren Übersetzer und sie werden die besseren medizinischen Diag- nosen stellen. Denn die künstliche Intelli- genz macht mit „Deep Learning“ gerade gigantische Sprünge vorwärts. Mit Hilfe enormer Datenmengen und massiver Rechenpower wird bei diesem Verfahren nach wiederkehrenden Mustern gesucht, um das zu schaffen, was für Menschen ein Kinderspiel ist: unscharf definierte Probleme lösen, also etwa Gesichter er- kennen (auch wenn sie aus verschiede- nen Winkeln aufgenommen wurden), Sprache verstehen (auch wenn sie mit unterschiedlichen Akzenten gesprochen wurde) und Bilder mit ähnlichen Motiven kategorisieren. Wie lange werden wir uns noch darauf zurückziehen können, Intelligenz nur dort zu verorten, wo Menschen der Maschine überlegen sind? f/21 Büro für Zukunftsfragen  www.f-21.de 2 Tatsächlich sind die Fortschritte auf dem Feld des Maschinenlernens derart groß, dass sich immer mehr prominente War- ner zu Wort melden, um die Gefahren von künstlicher Intelligenz aufzuzeigen. DerTechnologie-UnternehmerElonMusk hält künstliche Intelligenz für potentiell gefährlicher als Atomwaffen. Auch der Astrophysiker Stephen Hawking sieht in künstlicher Intelligenz eine Bedrohung für die Menschheit, weil sie sich vom Menschen unabhängig machen könnte und dem Menschen die Kontrolle über die Maschinen entgleitet. Aber auch viele andere Wissenschaftler – auch sol- che aus dem Bereich der KI-Forschung – mahnen in einem Anfang des Jahres veröffentlichten offenen Brief die Entwicklung einer langfristigen Per- spektive an: Bei allem Nutzen, den denkende Maschinen der Gesellschaft bringen können, dürften die Gefahren nicht außer Acht gelassen werden. Weil künstliche Intelligenz die Kraft hat, unser gesamtes Leben umzukrempeln und Maschinen Entscheidungen fällen werden, die auf unser aller Leben wir- ken, wird es notwendig sein, sich über Grenzen bewusst zu werden und Kont- rollen einzuführen. Die Entwicklung und Einführung künstlicher Intelligenz ruft nach intelligenten Grenzziehungen: Wie können intelligente Maschinen ihren Ver- heißungen gerecht werden und unsere Horizonte erweitern, anstatt ständig zu Kompromissen zu zwingen und Hand- lungsoptionen einzuschränken?  Mittendrin Wie werden wir in Zukunft Nachrichten konsumieren? Immersive Journalism wan- delt den Zuschauer zum Teilnehmer und lässt ihn ins Geschehen eintauchen. Immer schon war dem Journalismus da- ran gelegen, Geschichten so packend wie möglich zu erzählen, das Publikum mitzureißen und nicht nur Verstand, son- dern auch Gefühle anzusprechen. Dazu musste es gelingen, eine Verbindung her- zustellen zwischen dem Betrachter und dem Geschehen. Journalisten strebten daher seit jeher danach, möglichst nah an den Ereignissen zu sein, um Lesern, Zusehern und -hörern ein möglichst na- turgetreues Abbild des Berichteten zu verschaffen. Als Ideal galt dabei immer schon, ein „Eintauchen“ in die Gescheh- nisse zu ermöglichen. Mit den Mitteln der modernen Technolo- gie kommt man heute diesem Ideal ziem- lich nahe. Immersive Journalism nennt sich die Darstellung von Nachrichten als virtuelle Realität. Mit Hilfe einer Virtual Reality Brille wird der Zuschauer direkt in die Szene versetzt, als sei er selbst Teil des Geschehens. Immersive Journalism versetzt den Zuschauer mitten in die Story und macht ihn zum Zeugen. Der Betrachter sieht die Handlung wie live vor sich ablaufen. Geschichten werden erlebbarer, emotional berührender, weil der Zuschauer mit mehr Sinnen beteiligt ist, Ablenkungen ausgeschaltet werden und News-Stories gleichsam unmittel- bar erlebt werden. Betrachter wird zum Teilnehmer, indem er in eine virtuell er- zeugte Szenerie eintritt. Darin wird er typischerweise als Avatar repräsentiert und kann sich im Szenario frei bewegen und die Welt aus der Ich-Perspektive des Avatars wahrnehmen. Weil Audio- und Vi- deomaterial der echten Welt entstammt, entsteht der Eindruck, in eine reale Sze- ne einzutauchen. Auch die Interaktions- möglichkeiten mit dem Dargestellten verstärken das Gefühl, sich direkt  Werden Leser, Zuhörer und Zu- schauer von Nachrichten künf- tig in die Szene eintauchen und zu Teilnehmern der Handlung? snapshot homo collaborans Der neue Konsument der Sharing Economy Kollaborativer Konsum wird Main- stream. Die Sharing Economy bringt auch eine veränderte Konsumkultur und neue Konsumenten hervor. Homo collaborans, der teilende Konsument, zeichnet sich durch neue Werte und Ein- stellungen sowie verändertes Konsum- verhalten aus. Damit zwingt er auch die „alte Ökonomie“ zum Umdenken. kostenloser Download: www.f-21.de/snapshots  Foto:kallejipp,photocase.com Der neue Konsument der Sharing Economy f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de homo collaborans
  • 3. f/21 Quarterly Q4/2015 f/21 Büro für Zukunftsfragen  www.f-21.de 3 Quicklebendig Unternehmen setzen stärker auf soziale Medien. Bedeutet dies das Ende der E-Mail? Die Kommunikationswege in Büros erfuhren in den vergangenen Jahr- zehnten einen gründlichen Wandel: Blieb einem in analogen Zeiten als Alternative zum persönlichen Gespräch nur der Griff zum Hörer, so steht heute eine Vielzahl verschiedener Kommunikationsmöglich- keiten offen. Neben der E-Mail können etwa Instant Messaging, soziale Netz- werkplattformen, Wikis, Blogs, Message Boards, Foren und dergleichen mehr ge- wählt werden, um Kollegen eine Nach- richt zukommen zu lassen. Dabei neh- men nicht nur offizielle Mitteilungen den elektronischen Weg, auch die informelle Kommunikation zwischen Mitarbeitern hat sich in weiten Teilen vom Kaffeeauto- maten in den virtuellen Raum verlagert. Ganz bewusst setzen Unternehmen auf die neuen Wege der Kommunikation, die sich zunächst aus dem privaten Bereich der Mitarbeiter in die Büros eingeschli- chen haben, um sodann mehr und mehr durch speziell für Unternehmen geschaf- fene, auf deren Kommunikationsbedarfe ausgelegte und auf deren Intranet auf- setzende Varianten ersetzt zu werden. Schon bald wurde der E-Mail das Toten- glöcklein geläutet. Doch ist Vorsicht ge- boten. Immer schon wurden mit dem Aufkommen neuer Kommunikationsmit- tel die alten totgesagt. Doch genauso wenig wie mit dem Einzug der E-Mail   Mittendrin (Forts.) an Ort und Stelle zu befinden. Anders als bei bloß übermittelten Nachrichten be- steht zudem die Möglichkeit durch Inter- aktion mit den Elementen der virtuellen Umgebung über Details oder den Kon- text der Story mehr zu erfahren. Anders als bei Newsgames strebt der Teilnehmer dabei nach keinem Ziel, er muss keine bestimmten Aktio- nen ausführen, um seine Position zu verändern und Fortschritte zu erzielen. Bei ImmersiveJournalism geht es lediglich darum, den Teilnehmer einer Erfahrung auszusetzen. Hierbei ist er von Ereignis- sen betroffen, hat aber nicht unbedingt die Mittel, die Situation zu beeinflussen. Zwar kann der Teilnehmer verschiedene Standpunkte einnehmen, jedoch entfal- tet sich die Story davon unbeeinflusst; die Geschichte selbst wandelt sich durch sein Dabeisein nicht. Immersive Journalism erzählt Sachverhalte nicht nur, sie wer- den emotionalisiert. f/21 ZUKUNFTSMONITOR Welche Trends prägen die Welt von morgen? Was sind die Zeichen der Zeit, die auf Ihre Organisation wirken? WISSEN, WAS KOMMT! Mit dem f/21 Zukunftsmonitor liefern wir Ihnen Zukunftswissen:  maßgeschneidert  im Abonnement  frei Haus Benötigen Sie Orientierungswissen für Ihre Bran- che? Möchten Sie Zukunftsanalysen zur Kunden- bindung oder Mitarbeiterinformation nutzen? Gerne erörtern wir gemeinsam mit Ihnen, wie der f/21 Zukunftsmonitor dabei helfen kann! Weitere Infos: www.f-21.de/zukunftsmonitor INFOGRAFIK – Lang lebe die E-Mail! – Zweifellos ist man durch das hautnahe Erleben der Handlung näher dran am Geschehen. Schließlich werden Sachver- halte nicht nur erzählt, sie werden durch die Teilnahme- und Interaktionsmög- lichkeiten auch stärker emotionalisiert. Gerade Nachrichten aus fernen Ländern fühlen sich ja oft entrückt, wenig rele- vant für das eigene Leben an, sodass deren Bedeutung kaum fassbar wird. Geht mit Im- mersive Journalism nicht aber jegliche kritische Distanz verloren? Schon heute kommt kaum noch eine Nachricht ohne Bilder aus. Zwar ist die Produktion von VR-News heute noch zu aufwendig, doch kündigt sich Immersive Journalism bereits als nächster Schritt an im Kampf um stän- dig schärfere Inszenierungen, um ein zu- nehmend abgestumpftes Publikum über Emotionen zu erreichen.  40 60 80 100 20 ‘14‘12‘10‘08‘06‘04‘02 38% 51% 60% 67% 73% 76% 80% 90% 68% 44% 20192018201720162015 112,5 116,4 120,4 124,5 128,8 93,1 98,9 104,9 111,1 117,7 Ist E-Mail tot? Lang lebe E-Mail! Anteil der E-Mail-Nutzer. Immer noch nutzt jeder fünfte Deutsche keine E-Mail. Quelle: Eurostat geschäftlich privat Quelle: The Radicati Group E-Mail-Aufkommen. Schätzung der geschäftlich vs. privat pro Tag ver- schickter bzw. empfangener E-Mails weltweit (in Milliarden). Pro Tag bei beruflichen E-Mail-Adres- sen in Deutschland durchschnittlich empfangene E-Mails:                   2011 2014            Quelle: BITKOM
  • 4. f/21 Quarterly Q4/2015 f/21 Büro für Zukunftsfragen  www.f-21.de 4 Impressum f/21 Büro für Zukunftsfragen Nora S. Stampfl, MBA  Rosenheimer Straße 35 D-10781 Berlin  +49.30.69 59 82 58  zukunft@f-21.de  www.f-21.de Fotos von photocase.com: manun (S. 1), suze (S. 3)  Quicklebendig (Forts.) in Unternehmen Konferenzräume ge- schlossen und Telefonleitungen gekappt wurden, wird die E-Mail sich heute so schnell verdrängen lassen. Zumal die Nutzung der verschiedenen Medien stark altersabhängig ist, wie eine US-amerikanische Studie1 herausgefun- den hat. Die Jüngeren in der Kollegen- schaft werden sich eher für soziale Netz- werkplattformen entscheiden, während ältere Mitarbeiter der E-Mail stärker die Treue halten. Eine solche altersabhängi- ge Mehrgleisigkeit in der Kommunikati- on torpediert natürlich die Ziele der Ein- führung neuer Kommunikationswege, nämlich freizügiges Teilen von Wissen zu fördern sowie die Zusammenarbeit und Kommunikation im Team zu verbessern. Damit bleibt zunächst alles beim Alten: Die E-Mail bleibt und ist quicklebendig. Und für Unternehmen ergibt sich die Auf- gabe, dafür zu sorgen, dass effektiv und effizient kommuniziert wird – unabhän- gig von der gewählten technologischen Plattform.  1 Cardon, P. W./Marshall, B. (2015): The Hype and Reality of Social Media Use for Work Collabora- tion and Team Communication, in: International Journal of Business Communication, 52. Jg., No. 3, S. 273-293. Groß in Mode Streifen oder Pünktchen? Auf der Suche nach dem nächsten Trend findet die Modebranche Big Data. Big Data erobert eine Branche nach der anderen. Und wer dachte, dass ein Bereich, der so unvorhersehbar ist wie kein zweiter und sich vor allem durch Kreativität auszeichnet, vor der kühlen Zahlenschubserei gefeit wäre, der irrt gewaltig! Auch in der Modeindustrie werden künftig verstärkt große Daten- massen nach nützlichen Informationen durchwühlt. Denn in Zeiten härterer Konkurrenz und sich immer schneller wandelnder Mode- trends wollen sich Modelabels nicht länger auf Intuiti- on und Bauchge- fühl verlassen. Das Auffinden von Mus- tern, Korrelationen und aufkommenden Trends in der Datenflut verspricht denn auch bessere Entscheidungen in einer Industrie, in der der Erfolg Saison für Sai- son von der richtigen Auswahl von Stoff- mustern und -farben, Kleiderdesigns und -größen abhängt. Social Media ist eine Goldgrube für Mo- deunternehmen. Denn jeden Tag drehen sich Millionen von Likes, Kommentaren und Tweets um Kleidungsstücke und Ac- cessoires. Fotos werden gepostet und geteilt. Social Sentiment Analysis greift auf den Kommunikationsstrom auf Fa- cebook, Twitter, Instagram und Pinterest zu, um emotionale Stimmungen, Einstel- lungen und Meinungen zu erfassen. Da- mit hilft dieses Instrument besser als es das Bauchgefühl jemals konnte, jedem Aspekt der Kundennachfrage nachzuge- hen – von der beliebtesten Farbe zum bevorzugten Schnitt. Dabei wird der Kunde nicht selten gleich zum Designer: Immer mehr Modemarken und -händler vertrauen auf die Stimme ihrer Kunden, zapfen soziale Netzwerke an, um Kundenmeinungen, Ideen und Feedback einzusammeln und diese Infor- mationen in den Designprozess einflie- ßen zu lassen. Bevor noch das erste Mo- del den Laufsteg betreten hat, wird eine Schar von Followern die neue Kollektion bereits gesehen und ihre Meinung dazu kundgetan haben. Was sich einst als Kunst verstand, greift heute verstärkt auf den Werkzeug- kasten der Statistik zurück. Den Wett- lauf im Modezirkus wird wohl künf- tig jene Marke für sich entscheiden, die am akkuratesten dem Datenstrom die Vorlieben der Kunden entlockt und am schnellsten darauf reagiert. Nicht nur auf das Design nimmt Big Data Einfluss, ebenso kann die Lieferkette op- timiert werden. Denn die Analyse der Da- ten lässt fundierte Entscheidungen über Produktionsmengen zu. Auch dem Han- del liefert Big Data wertvolle Einsichten und bewahrt ihn vor ergebnisschädigen- den Abverkäufen. Denn wer das richtige Produkt zur richtigen Zeit zum richtigen Preis auf der Stange hat, wird sein Sorti- ment auch ohne große Rabatte los.  Dominieren in der Modebran- che bald schon nackte Zahlen statt Kreativität und Kunst? Neue Bildungswelten Lernen in der digitalen Gesellschaft Lernen und Lehren finden in der digitalen Gesellschaft in einer neuen Wirklichkeit statt. Technologie ist zugleich Antriebskraft und Vehikel des Umschwungs im Bildungs- bereich. Die traditionellen Bildungsvermitt- ler müssen sich neu erfinden. Von Academia in die Arbeitswelt MOOCs im Unternehmenskontext MOOCs treten mit dem Versprechen an, die Bildungswelt zu revolutionieren. In Academia haben Massive Open Online Courses einen regelrechten Hype ent- facht. Nun ziehen sie in die Unterneh- menswelt ein. Was können MOOCs für das Corporate Learning leisten? Download & weitere Informationen: www.f-21.de/thema_neuebildungswelten Neue Bildungswelten zukunftsperspektiven snapshot BÜRO FÜR ZUKUNFTSFRAGEN f/21 11.2014 zukunftsperspektiven Neue Bildungswelten Lernen in der digitalen Gesellschaft Foto:lama-photography,photocase.com MOOCs im Unternehmenskontext f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de Von Academia in die Arbeitswelt