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Der Frühvollendete

Hofmannsthal und die Sprachkrise
Gliederung

1. Frühwerk: Götterliebling und
   literarisches Wunderkind
2. Chandos-Brief: Epochales Werk und
   persönliches Krisendokument
3. Aktualität des Chandos-Briefes
FRÜHWERK
Götterliebling und literarisches Wunderkind
FRÜHWERK
 geboren am 1. Februar 1874 in Wien
 betrat die Literaten-Szene 1891 mit knapp
  achtzehn Jahren
 wurde fast augenblicklich berühmt
 "Wissen, Klarheit, Künstlerschaft es ist
  unerhört in dem Alter.„ – Arhur Schnitzler
Originalaufnahme Hofmannsthals
      Manche freilich (1907)
 Der Ruhm Hofmannsthals verbreitet sich über
  Wien hinaus
 Bewunderer wie Stefan George, Georg
  Brandes oder Rudolf Borchardt nehmen ihn
  wahr
 1898 von Rudolf Borchardt organisierter
  Rezitationsabend in Bonn
CHANDOS-BRIEF
Epochales Werk und persönliches
Krisendokument
CHANDOS-BRIEF
 „Fünfundzwanzig Jahre später war Hugo von
  Hofmannsthal ein verfallener, unglücklicher
  und fast vergessener Mann (…)“
 „Kaum noch jemand las seine Gedichte (…)“
   (FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher)
 Rudolf Borchardt hat noch zu Lebzeiten von
  Hofmannsthal den Chandos-Brief als
  Weggabelung zum Schlechten gewertet
Ausschnitt aus meinem Telefon-
Interview mit Cornelius Borchardt
   (Sohn von Rudolf Borchardt)
AKTUALITÄT DES CHANODS-
BRIEFES
„Ich bin ein Wörterbuch von Künsten und
 Wissenschaften. Ein trockener Gelehrter, ein
 totes, künstliches System von
 Wissensbeständen.“
„Ich bin ein Wörterbuch von Künsten und
  Wissenschaften. Ein trockener Gelehrter, ein
  totes, künstliches System von
  Wissensbeständen.“

(J.G. Herder, Journal meiner Reise im Jahr 1769)
„Wir glauben etwas von den Dingen selbst zu
 wissen, wenn wir von Bäumen, Farben,
 Schnee und Blumen reden, und besitzen doch
 nichts als Metaphern der Dinge, die den
 ursprünglichen Wesenheiten ganz und gar
 nicht entsprechen.“
„Wir glauben etwas von den Dingen selbst zu
 wissen, wenn wir von Bäumen, Farben,
 Schnee und Blumen reden, und besitzen doch
 nichts als Metaphern der Dinge, die den
 ursprünglichen Wesenheiten ganz und gar
 nicht entsprechen.“

(Friedrich Nietzsche, Über Wahrheit und Lüge
  im außermoralischen Sinn, 1873)
„Mein Kopf kommt nicht mehr mit. Was mich
 angeht, so muss ich bekennen, dass ich den
 geistigen Anforderungen unserer Zeit nicht
 mehr gewachsen bin.“
„Mein Kopf kommt nicht mehr mit. Was mich
 angeht, so muss ich bekennen, dass ich den
 geistigen Anforderungen unserer Zeit nicht
 mehr gewachsen bin.“

(Frank Schirrmacher, Payback: Warum wir im
  Informationszeitalter gezwungen sind zu tun,
  was wir nicht tun wollen, und wie wir die
  Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen,
  2009)
„Mein Kopf kommt nicht mehr mit. Was mich
 angeht, so muss ich bekennen, dass ich den
 geistigen Anforderungen unserer Zeit nicht
 mehr gewachsen bin.“

(Frank Schirrmacher, Payback: Warum wir im
  Informationszeitalter gezwungen sind zu tun,
  was wir nicht tun wollen, und wie wir die
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  2009)
„Diese Szenarien der Wirklichkeitserfassung durch
 ein pathologisches Bewusstsein sind in
 besonderem Maße gekennzeichnet durch das
 Phänomen der Plötzlichkeit; in Verbindung mit
 der ästhetischen Kategorie des Hässlichen dient
 es der Intensivierung der Schrecken und
 ermöglicht die Darstellung epiphanieartigen
 Aufblitzens der Wahnvorstellung allseitiger
 Bedrohung durch die dämonischen Kräfte des
 Unbewussten.“
„Diese Szenarien der Wirklichkeitserfassung durch
 ein pathologisches Bewusstsein sind in
 besonderem Maße gekennzeichnet durch das
 Phänomen der Plötzlichkeit; in Verbindung mit
 der ästhetischen Kategorie des Hässlichen dient
 es der Intensivierung der Schrecken und
 ermöglicht die Darstellung epiphanieartigen
 Aufblitzens der Wahnvorstellung allseitiger
 Bedrohung durch die dämonischen Kräfte des
 Unbewussten.“

(Thomas Delfmann, Ernst Weiß: Existenzialistisches
  Heldentum und Mythos des Unabwendbaren,
  1989)
Quellen
• Blätter für die Kunst: Eine Auslese aus den
  Jahren 1822-98, Georg Bondi Verlag 1899
• „Lieber Lord Chandos“ Antworten auf einen
  Brief, Hrsg. von Roland Spahr, Hubert Spiegel
  und Oliver Vogel, S. Fischer Verlag 2002
• Borchardt Heimel Schröder:
  Ausstellungskatalog des Schiller-
  Nationalmuseums, Hrsg. Bernhard Zeller,
  Kösel Verlag 1978

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Hofmannsthal: Der Frühvollendete

  • 2. Gliederung 1. Frühwerk: Götterliebling und literarisches Wunderkind 2. Chandos-Brief: Epochales Werk und persönliches Krisendokument 3. Aktualität des Chandos-Briefes
  • 4. FRÜHWERK  geboren am 1. Februar 1874 in Wien  betrat die Literaten-Szene 1891 mit knapp achtzehn Jahren  wurde fast augenblicklich berühmt  "Wissen, Klarheit, Künstlerschaft es ist unerhört in dem Alter.„ – Arhur Schnitzler
  • 5. Originalaufnahme Hofmannsthals Manche freilich (1907)
  • 6.  Der Ruhm Hofmannsthals verbreitet sich über Wien hinaus  Bewunderer wie Stefan George, Georg Brandes oder Rudolf Borchardt nehmen ihn wahr  1898 von Rudolf Borchardt organisierter Rezitationsabend in Bonn
  • 7. CHANDOS-BRIEF Epochales Werk und persönliches Krisendokument
  • 8.
  • 9. CHANDOS-BRIEF  „Fünfundzwanzig Jahre später war Hugo von Hofmannsthal ein verfallener, unglücklicher und fast vergessener Mann (…)“  „Kaum noch jemand las seine Gedichte (…)“ (FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher)  Rudolf Borchardt hat noch zu Lebzeiten von Hofmannsthal den Chandos-Brief als Weggabelung zum Schlechten gewertet
  • 10. Ausschnitt aus meinem Telefon- Interview mit Cornelius Borchardt (Sohn von Rudolf Borchardt)
  • 12. „Ich bin ein Wörterbuch von Künsten und Wissenschaften. Ein trockener Gelehrter, ein totes, künstliches System von Wissensbeständen.“
  • 13. „Ich bin ein Wörterbuch von Künsten und Wissenschaften. Ein trockener Gelehrter, ein totes, künstliches System von Wissensbeständen.“ (J.G. Herder, Journal meiner Reise im Jahr 1769)
  • 14. „Wir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen, wenn wir von Bäumen, Farben, Schnee und Blumen reden, und besitzen doch nichts als Metaphern der Dinge, die den ursprünglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechen.“
  • 15. „Wir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen, wenn wir von Bäumen, Farben, Schnee und Blumen reden, und besitzen doch nichts als Metaphern der Dinge, die den ursprünglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechen.“ (Friedrich Nietzsche, Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn, 1873)
  • 16. „Mein Kopf kommt nicht mehr mit. Was mich angeht, so muss ich bekennen, dass ich den geistigen Anforderungen unserer Zeit nicht mehr gewachsen bin.“
  • 17. „Mein Kopf kommt nicht mehr mit. Was mich angeht, so muss ich bekennen, dass ich den geistigen Anforderungen unserer Zeit nicht mehr gewachsen bin.“ (Frank Schirrmacher, Payback: Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen, 2009)
  • 18. „Mein Kopf kommt nicht mehr mit. Was mich angeht, so muss ich bekennen, dass ich den geistigen Anforderungen unserer Zeit nicht mehr gewachsen bin.“ (Frank Schirrmacher, Payback: Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen, 2009)
  • 19. „Diese Szenarien der Wirklichkeitserfassung durch ein pathologisches Bewusstsein sind in besonderem Maße gekennzeichnet durch das Phänomen der Plötzlichkeit; in Verbindung mit der ästhetischen Kategorie des Hässlichen dient es der Intensivierung der Schrecken und ermöglicht die Darstellung epiphanieartigen Aufblitzens der Wahnvorstellung allseitiger Bedrohung durch die dämonischen Kräfte des Unbewussten.“
  • 20. „Diese Szenarien der Wirklichkeitserfassung durch ein pathologisches Bewusstsein sind in besonderem Maße gekennzeichnet durch das Phänomen der Plötzlichkeit; in Verbindung mit der ästhetischen Kategorie des Hässlichen dient es der Intensivierung der Schrecken und ermöglicht die Darstellung epiphanieartigen Aufblitzens der Wahnvorstellung allseitiger Bedrohung durch die dämonischen Kräfte des Unbewussten.“ (Thomas Delfmann, Ernst Weiß: Existenzialistisches Heldentum und Mythos des Unabwendbaren, 1989)
  • 21. Quellen • Blätter für die Kunst: Eine Auslese aus den Jahren 1822-98, Georg Bondi Verlag 1899 • „Lieber Lord Chandos“ Antworten auf einen Brief, Hrsg. von Roland Spahr, Hubert Spiegel und Oliver Vogel, S. Fischer Verlag 2002 • Borchardt Heimel Schröder: Ausstellungskatalog des Schiller- Nationalmuseums, Hrsg. Bernhard Zeller, Kösel Verlag 1978