Stress! - HFEX newsletter 02/2013

Die neue Sicht der Dinge - Human Factors vom Standpunkt der Resilienz aus betrachtet. Erfüllen Sie mit uns die Anforderungen der EASA und stärken Sie Ihre Mitarbeitenden und damit Ihr Unternehmen für das Unvorhersehbare - für die Zukunft!

HFEX-Newsletter 02/2013
Deutschland ist gestresst –
Und was das mit Sicherheit und wirtschaftlichem Erfolg in der Luftfahrt zu tun
hat ..
Dietramszell/ Zürich, 26.11.2013
Sehr geehrte Damen und Herren,
Stress!
"Sieben von zehn Berufstätigen unter Druck …" "… und der Stresspegel steigt" - Das
waren die Kernbotschaften der kürzlich veröffentlichten Stress-Studie der
Techniker Krankenkasse mit dem aufmunternden Titel "Bleib locker, Deutschland!".
Präsentiert wurde die Studie von dem ehemaligen Skisprungweltmeister Sven
Hannawald, der 2004 an dem sogenannten Burnout-Syndrom erkrankt war und
daraufhin seine Karriere als Profisportler beendet hatte.
Für ein paar Tage beherrschte das Thema "Stress" die deutschen Medien, der
Deutsche Gewerkschaftsbund forderte eine Anti-Stress-Verordnung und Sanktionen
für Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten nicht vor Stress schützen, nun scheint vor
allem eines zurück zu bleiben: Ratlosigkeit. Ist das nun wieder so ein typisch
deutsches Jammern auf hohem Niveau und in Wirklichkeit ist alles halb so schlimm?
Oder zahlen wir jetzt einfach den Tribut für eine überaus hektische Zeit und den
gnadenlosen globalen Wettbewerb? Wie sollte man daran etwas ändern?
Es lohnt sich ein Faktencheck:
Fakten zu Stress:
Die Grundfunktionalitäten des menschlichen Körpers sind im Verlauf der Evolution
herausgebildet worden, so auch die menschlichen Stresssysteme.
Das "klassische" Stresssystem“ ist darauf ausgelegt, den Organismus so zu
aktivieren und zu versorgen, dass kurzzeitige, anspruchsvolle Herausforderungen
bewältigt werden können. Die Steuerung des Aktivierungsprozesses erfolgt im
Gehirn, initial durch Ausschüttung des Stressbotenstoffs Cortisol. Auslöser für diese
Art von Stressreaktion war bei den frühen Menschen etwa der plötzlich
auftauchende Säbelzahntiger; in unserem Alltag kann es eine schwierige
Arbeitsaufgabe unter Zeitdruck sein. Nach zufriedenstellender Erledigung der
Aufgabe (dem liegt eine individuelle, subjektive Bewertung zugrunde), fährt der
Körper wieder in den Normalzustand zurück.
Das erst in jüngster Zeit entdeckte "Unruhe-Stresssystem" lässt sich auch auf
frühere zivilisatorische Entwicklungsphasen zurückführen: Es handelt sich hier um
ein auf Reiz- und Gefahrensuche spezialisiertes System in unserem Gehirn, eine
breit gestreute, flache Wachsamkeit gegenüber möglichen Bedrohungen. Für das
Überleben unserer evolutionären Vorfahren in einer feindlichen Umwelt war dies
zweifellos eine existenziell wichtige Funktion. Heute wird sie vor allem durch
Multi-Tasking, beim Überwachen von Anlagen sowie in Dienstleistungsberufen
abgefordert.
Was nun macht den Stress in unserer heutigen Arbeitswelt problematisch? Nach
dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsteht der "schlechte", zerstörerische
Stress in zwei Konstellationen:
• Die Situation, die Aufgabe, die Anforderung wird als nicht bewältigbar
erlebt, ein Gefühl der Überforderung stellt sich ein, das "klassische"
Stresssystem bleibt dauerhaft eingeschaltet.
• Die Herausforderung ist diffus. Man muss immer auf dem Sprung sein, für
etwas, von dem man nicht konkret weiß, was es sein wird. Hier ist das
"Unruhe-Stresssystem" immer "on".
Wenn Menschen in solchen Stresssituationen stecken, leidet ihre Leistungsfähigkeit
und damit entstehen Risiken für Sicherheit und Qualität ihrer Arbeit. Und die
Gesundheit nimmt Schaden. Erschöpfungszustände, Schlaflosigkeit,
psychosomatische Störungen führen zu krankheitsbedingten Ausfällen. Auf Dauer
können schwere Erkrankungen am Herz-/Kreislaufsystem, Stoffwechselkrankheiten,
Schlaganfälle, Burnout, Depressionen, gar Demenzkrankheiten die Folge sein. Ganz
nüchtern betrachtet, findet verheerender Raubbau am "Faktor Mensch" statt.
Stress in der Luftfahrt:
Manche Tätigkeiten wie Flugzeugführer oder Fluglotse bringen per se eine erhöhte
Stressbelastung mit sich. Darüber hinaus stellen Kosten-, Zeit-, Wettbewerbsdruck
in einer selektiven, globalen Industrie wie der Luftfahrt hohe Anforderungen an die
Belastbarkeit der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter auf allen Ebenen. Das sind
Tatsachen, an denen auch die vorbildlichsten Arbeitgeber mitsamt einer "Anti-
Stress-Verordnung" nichts ändern könnten. Umso mehr ist es geboten, alle
vermeidbaren Ursachen für gesundheitsgefährdenden Stress auszuräumen.
• Respektloser Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern und unter den
Mitarbeitern; Druck, um des Drucks willen, bzw. ohne Rücksicht auf Grenzen
der Belastbarkeit ; überfordernde (oft implizite) Anforderungen, z.B.
permanente Erreichbarkeit; intransparente Verteilung von Anforderungen
und Privilegien; unklare Verantwortlichkeiten; Unsicherheit aufgrund von
ungeklärten Problemen und nicht getroffenen Entscheidungen; für
Mitarbeiter unerreichbare Führungskräfte; unehrliche, manipulative
Kommunikation bis hin zum "Shoot-the-Messenger"-Prinzip; Widersprüche
zwischen Fakten, Worten und Taten; unethische Geschäftspraktiken: All
diese Ausprägungen von Unternehmenskultur schaffen zerstörerischen Stress
und gefährden Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in hohem Maß. Solche
Stressoren auszuschalten, erfordert konsequente, nachhaltige Anstrengung,
ist aber für jedes Unternehmen machbar.
• Erforderlich dazu ist, dass sich Führungskräfte zunehmend als Dienstleister
für ihre Mitarbeiter verstehen. Dass sie ihre Mitarbeiter als Individuen mit
Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenzialen wahrnehmen, ihr
Selbstbewusstsein stärken und ihnen bereitwillig Unterstützung geben, falls
sie diese für die Erledigung ihrer Aufgabe benötigen.
• Erforderlich ist auch, Selbstführung und Selbstmanagement auf allen Ebenen
des Unternehmens zu fördern und zu fordern, mit Selbstreflexion,
kontinuierlichem Lernen und authentischem Handeln als alltäglich gelebter
Praxis.
• Ganz grundlegend gefordert ist, die Unternehmens- und Mitarbeiterführung
auf die Bedürfnisse des "Faktors Mensch" auszurichten. Die Arbeitswelt ist an
den Menschen anzupassen, nicht umgekehrt. Die Anforderungen und
Bedingungen des Arbeitsplatzes und die Ressourcen des Mitarbeiters
(Fähigkeiten, Einstellungen, Potenziale) müssen zusammen passen. Hier ist
selbst verständlich vom Mitarbeiter eine gewisse Flexibilität, Lern- und
Anpassungsbereitschaft zu erwarten. Das Unternehmen muss aber sein
Grundparadigma ändern: Die tayloristischen Modelle haben endgültig
ausgedient. Es ist an der Zeit, die Menschen im Unternehmen als die
kostbarste Ressource zu behandeln, als die entscheidenden Leistungsträger,
für die es gilt, optimale Leistungsvoraussetzungen zur Verfügung zu stellen.
Das Thema "Stress" wird hierbei mit erledigt.
Was können wir für Sie tun?
Wir verstehen Ihre Herausforderungen aufgrund unserer langjährigen Erfahrung als
Führungskräfte und Experten in der Luftfahrtindustrie, u.a. bei den Firmen Pilatus
und Dornier. Unsere Bildungsmaßnahmen, Beratungen, Coachings und Audits sind
als Beiträge zur Unternehmensentwicklung unserer Kunden auf Praxiswirksamkeit
und Nachhaltigkeit ausgelegt.
Als Kernprodukt unseres Portfolios bieten wir Human Factors Schulungen für
Management und operatives Personal an, die Kompetenzzuwachs und Motivation zu
sicherem, qualitätsbewusstem, produktivem und wirtschaftlichem Handeln
bewirken. Unsere weiteren Angebote aus den Bereichen Training,
Managementunterstützung, Personal- und Organisations-entwicklung und
Auditierung verfolgen die gleiche, grundsätzliche Zielsetzung: Human Factor
Excellence betrachten wir als entscheidenden Erfolgsfaktor.
Sehr gern möchten wir zu Ihrem Erfolg beitragen. Über Ihre Kontaktaufnahme
würden wir uns freuen. Bitte teilen Sie uns auch mit, sofern Sie unseren Newsletter
in Zukunft nicht erhalten möchten.
Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für den nahenden Jahreswechsel,
Human Factor Excellence GmbH
Ihr Rudolf A. Müller,
Ihr Andreas Fischbacher
(Geschäftsführende Gesellschafter)
Kontakt:
rudolf.mueller@hfex.de
andreas.fischbacher@hfex.ch

Recomendados

Noritsu slide share por
Noritsu slide shareNoritsu slide share
Noritsu slide shareUniversity of Southern California
630 vistas36 diapositivas
DKHLT 2012 Team Day - Raising Your Profile - Part 1 por
DKHLT 2012 Team Day - Raising Your Profile - Part 1DKHLT 2012 Team Day - Raising Your Profile - Part 1
DKHLT 2012 Team Day - Raising Your Profile - Part 1Steve Hubball
263 vistas7 diapositivas
O nafnaþulur 01 26 por
O nafnaþulur 01 26O nafnaþulur 01 26
O nafnaþulur 01 26Amanda Areias
384 vistas6 diapositivas
Afiche para la madre por
Afiche para la madreAfiche para la madre
Afiche para la madreCarlos Pedraza
239 vistas1 diapositiva
Published patent and design registration information february 22nd, 2013 por
Published patent and design registration information   february 22nd, 2013Published patent and design registration information   february 22nd, 2013
Published patent and design registration information february 22nd, 2013InvnTree IP Services Pvt. Ltd.
4.2K vistas483 diapositivas
Prezentare_iD_learning_2015 por
Prezentare_iD_learning_2015Prezentare_iD_learning_2015
Prezentare_iD_learning_2015Anca Tomoroga
363 vistas33 diapositivas

Más contenido relacionado

Destacado

OIE/GALVmed Focal Training, South Africa 2010: Feedback, Recommendations and ... por
OIE/GALVmed Focal Training, South Africa 2010: Feedback, Recommendations and ...OIE/GALVmed Focal Training, South Africa 2010: Feedback, Recommendations and ...
OIE/GALVmed Focal Training, South Africa 2010: Feedback, Recommendations and ...GALVmed (Global Alliance for Livestock Veterinary Medicines)
683 vistas31 diapositivas
Katalog Citroën C4 CACTUS por
Katalog Citroën C4 CACTUSKatalog Citroën C4 CACTUS
Katalog Citroën C4 CACTUSCarling, spol s r.o.
900 vistas21 diapositivas
Programa de Gobierno - Julián Latorre por
Programa de Gobierno - Julián LatorrePrograma de Gobierno - Julián Latorre
Programa de Gobierno - Julián LatorreJuntospornuestraciudad
797 vistas6 diapositivas
LA SINESTESIA PORTAFOLIO por
LA SINESTESIA PORTAFOLIO LA SINESTESIA PORTAFOLIO
LA SINESTESIA PORTAFOLIO El Que Fuma
466 vistas12 diapositivas
JFB Letter of Rec for Jimmy Michaels por
JFB Letter of Rec for Jimmy MichaelsJFB Letter of Rec for Jimmy Michaels
JFB Letter of Rec for Jimmy MichaelsJimmy Michaels
351 vistas1 diapositiva
ViV Magazine Volume 4 (April - May 2014) por
ViV Magazine Volume 4 (April - May 2014)ViV Magazine Volume 4 (April - May 2014)
ViV Magazine Volume 4 (April - May 2014)Nastassia Roy
1.3K vistas76 diapositivas

Destacado(17)

LA SINESTESIA PORTAFOLIO por El Que Fuma
LA SINESTESIA PORTAFOLIO LA SINESTESIA PORTAFOLIO
LA SINESTESIA PORTAFOLIO
El Que Fuma466 vistas
JFB Letter of Rec for Jimmy Michaels por Jimmy Michaels
JFB Letter of Rec for Jimmy MichaelsJFB Letter of Rec for Jimmy Michaels
JFB Letter of Rec for Jimmy Michaels
Jimmy Michaels351 vistas
ViV Magazine Volume 4 (April - May 2014) por Nastassia Roy
ViV Magazine Volume 4 (April - May 2014)ViV Magazine Volume 4 (April - May 2014)
ViV Magazine Volume 4 (April - May 2014)
Nastassia Roy1.3K vistas
Guía ESC/AES 2011 dislipemia por Javier Blanquer
Guía ESC/AES 2011 dislipemiaGuía ESC/AES 2011 dislipemia
Guía ESC/AES 2011 dislipemia
Javier Blanquer1.1K vistas
Registro de personas diagnosticadas de tea. por José María
Registro de personas diagnosticadas de tea.Registro de personas diagnosticadas de tea.
Registro de personas diagnosticadas de tea.
José María755 vistas
Guía de pokémon negro 2 y pokémon blanco 2 por Pato Cuervo
Guía de pokémon negro 2 y pokémon blanco 2   Guía de pokémon negro 2 y pokémon blanco 2
Guía de pokémon negro 2 y pokémon blanco 2
Pato Cuervo4.6K vistas
El argentino n# 2616 24 11-111 por fede_bour
El argentino n# 2616 24 11-111El argentino n# 2616 24 11-111
El argentino n# 2616 24 11-111
fede_bour3.5K vistas
Formacion permanente del profesorado por Nilda Lino
Formacion permanente del profesoradoFormacion permanente del profesorado
Formacion permanente del profesorado
Nilda Lino560 vistas
Traballo Día das letras galagas e Roberto vidal bolaño-Bruno Mosquera 1ºA por Brunocambre
Traballo Día das letras galagas e Roberto vidal bolaño-Bruno Mosquera 1ºATraballo Día das letras galagas e Roberto vidal bolaño-Bruno Mosquera 1ºA
Traballo Día das letras galagas e Roberto vidal bolaño-Bruno Mosquera 1ºA
Brunocambre363 vistas

Similar a Stress! - HFEX newsletter 02/2013

USP-D Belastungen von Führungskräften por
USP-D Belastungen von FührungskräftenUSP-D Belastungen von Führungskräften
USP-D Belastungen von FührungskräftenUSP-D Deutschland Consulting GmbH
705 vistas14 diapositivas
Kommunikation macht den Unterschied por
Kommunikation macht den UnterschiedKommunikation macht den Unterschied
Kommunikation macht den UnterschiedPatrick Maloney
321 vistas3 diapositivas
Positivity Zone | Gesund führen SLIDEBOOK por
Positivity Zone | Gesund führen SLIDEBOOKPositivity Zone | Gesund führen SLIDEBOOK
Positivity Zone | Gesund führen SLIDEBOOKthomas staehelin
2.5K vistas118 diapositivas
Neues von der Swiss Aviation Safety Conference - HFEX Newsletter 01/2014 por
Neues von der Swiss Aviation Safety Conference - HFEX Newsletter 01/2014Neues von der Swiss Aviation Safety Conference - HFEX Newsletter 01/2014
Neues von der Swiss Aviation Safety Conference - HFEX Newsletter 01/2014hfexfischbacher
793 vistas3 diapositivas
Veränderungen im Krankenhaus konstruktiv gestalten por
Veränderungen im Krankenhaus konstruktiv gestaltenVeränderungen im Krankenhaus konstruktiv gestalten
Veränderungen im Krankenhaus konstruktiv gestaltenChristiane Fruht
585 vistas4 diapositivas
Win Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäT por
Win Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäTWin Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäT
Win Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäTJoachim Hafkesbrink
1.2K vistas44 diapositivas

Similar a Stress! - HFEX newsletter 02/2013(20)

Kommunikation macht den Unterschied por Patrick Maloney
Kommunikation macht den UnterschiedKommunikation macht den Unterschied
Kommunikation macht den Unterschied
Patrick Maloney321 vistas
Positivity Zone | Gesund führen SLIDEBOOK por thomas staehelin
Positivity Zone | Gesund führen SLIDEBOOKPositivity Zone | Gesund führen SLIDEBOOK
Positivity Zone | Gesund führen SLIDEBOOK
thomas staehelin2.5K vistas
Neues von der Swiss Aviation Safety Conference - HFEX Newsletter 01/2014 por hfexfischbacher
Neues von der Swiss Aviation Safety Conference - HFEX Newsletter 01/2014Neues von der Swiss Aviation Safety Conference - HFEX Newsletter 01/2014
Neues von der Swiss Aviation Safety Conference - HFEX Newsletter 01/2014
hfexfischbacher793 vistas
Veränderungen im Krankenhaus konstruktiv gestalten por Christiane Fruht
Veränderungen im Krankenhaus konstruktiv gestaltenVeränderungen im Krankenhaus konstruktiv gestalten
Veränderungen im Krankenhaus konstruktiv gestalten
Christiane Fruht585 vistas
Win Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäT por Joachim Hafkesbrink
Win Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäTWin Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäT
Win Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäT
Joachim Hafkesbrink1.2K vistas
Gesundheit Beilage Erfolg 03 2011 por Netzwerk-Verlag
Gesundheit Beilage Erfolg 03 2011Gesundheit Beilage Erfolg 03 2011
Gesundheit Beilage Erfolg 03 2011
Netzwerk-Verlag1.3K vistas
Führung kann krank machen por Tobias Illig
Führung kann krank machenFührung kann krank machen
Führung kann krank machen
Tobias Illig724 vistas
Verwöhnte Organisationen und Probleme der Führungsarbeit - Gedankenskizzen vo... por Heinz Peter Wallner
Verwöhnte Organisationen und Probleme der Führungsarbeit - Gedankenskizzen vo...Verwöhnte Organisationen und Probleme der Führungsarbeit - Gedankenskizzen vo...
Verwöhnte Organisationen und Probleme der Führungsarbeit - Gedankenskizzen vo...
Heinz Peter Wallner6.3K vistas
+zone klip barmer gek sich selbst gesund führen dok lecture k por thomas staehelin
+zone  klip barmer gek sich selbst gesund führen dok lecture k+zone  klip barmer gek sich selbst gesund führen dok lecture k
+zone klip barmer gek sich selbst gesund führen dok lecture k
thomas staehelin1.1K vistas
130924 Gewusst wie! Fachkräftesicherung in Ostbayerns Firmen por rkwkompetenzzentrum
130924 Gewusst wie! Fachkräftesicherung in Ostbayerns Firmen130924 Gewusst wie! Fachkräftesicherung in Ostbayerns Firmen
130924 Gewusst wie! Fachkräftesicherung in Ostbayerns Firmen
rkwkompetenzzentrum928 vistas
Handbuch Personal_Beitrag_Edelkraut por Frank Edelkraut
Handbuch Personal_Beitrag_EdelkrautHandbuch Personal_Beitrag_Edelkraut
Handbuch Personal_Beitrag_Edelkraut
Frank Edelkraut1.2K vistas
Competence Book Personaleinsatzplanung por Competence Books
Competence Book PersonaleinsatzplanungCompetence Book Personaleinsatzplanung
Competence Book Personaleinsatzplanung
Competence Books3.8K vistas
Stress und burnout-prävention 2010-c por Werner Drizhal
Stress  und burnout-prävention 2010-cStress  und burnout-prävention 2010-c
Stress und burnout-prävention 2010-c
Werner Drizhal2.4K vistas
Stress und burnout-prävention 2011-c por Werner Drizhal
Stress  und burnout-prävention 2011-cStress  und burnout-prävention 2011-c
Stress und burnout-prävention 2011-c
Werner Drizhal1.3K vistas
Stress und Termindruck gefährden Gesundheit der Mitarbeiter por inifa
Stress und Termindruck gefährden Gesundheit der MitarbeiterStress und Termindruck gefährden Gesundheit der Mitarbeiter
Stress und Termindruck gefährden Gesundheit der Mitarbeiter
inifa86 vistas
Guerilla Leadership - Hacking Management por Wolfgang Rathert
Guerilla Leadership - Hacking ManagementGuerilla Leadership - Hacking Management
Guerilla Leadership - Hacking Management
Wolfgang Rathert179 vistas

Stress! - HFEX newsletter 02/2013

  • 1. HFEX-Newsletter 02/2013 Deutschland ist gestresst – Und was das mit Sicherheit und wirtschaftlichem Erfolg in der Luftfahrt zu tun hat .. Dietramszell/ Zürich, 26.11.2013 Sehr geehrte Damen und Herren, Stress! "Sieben von zehn Berufstätigen unter Druck …" "… und der Stresspegel steigt" - Das waren die Kernbotschaften der kürzlich veröffentlichten Stress-Studie der Techniker Krankenkasse mit dem aufmunternden Titel "Bleib locker, Deutschland!". Präsentiert wurde die Studie von dem ehemaligen Skisprungweltmeister Sven Hannawald, der 2004 an dem sogenannten Burnout-Syndrom erkrankt war und daraufhin seine Karriere als Profisportler beendet hatte. Für ein paar Tage beherrschte das Thema "Stress" die deutschen Medien, der Deutsche Gewerkschaftsbund forderte eine Anti-Stress-Verordnung und Sanktionen für Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten nicht vor Stress schützen, nun scheint vor allem eines zurück zu bleiben: Ratlosigkeit. Ist das nun wieder so ein typisch deutsches Jammern auf hohem Niveau und in Wirklichkeit ist alles halb so schlimm? Oder zahlen wir jetzt einfach den Tribut für eine überaus hektische Zeit und den gnadenlosen globalen Wettbewerb? Wie sollte man daran etwas ändern? Es lohnt sich ein Faktencheck: Fakten zu Stress: Die Grundfunktionalitäten des menschlichen Körpers sind im Verlauf der Evolution herausgebildet worden, so auch die menschlichen Stresssysteme. Das "klassische" Stresssystem“ ist darauf ausgelegt, den Organismus so zu aktivieren und zu versorgen, dass kurzzeitige, anspruchsvolle Herausforderungen bewältigt werden können. Die Steuerung des Aktivierungsprozesses erfolgt im Gehirn, initial durch Ausschüttung des Stressbotenstoffs Cortisol. Auslöser für diese Art von Stressreaktion war bei den frühen Menschen etwa der plötzlich auftauchende Säbelzahntiger; in unserem Alltag kann es eine schwierige Arbeitsaufgabe unter Zeitdruck sein. Nach zufriedenstellender Erledigung der Aufgabe (dem liegt eine individuelle, subjektive Bewertung zugrunde), fährt der Körper wieder in den Normalzustand zurück. Das erst in jüngster Zeit entdeckte "Unruhe-Stresssystem" lässt sich auch auf frühere zivilisatorische Entwicklungsphasen zurückführen: Es handelt sich hier um
  • 2. ein auf Reiz- und Gefahrensuche spezialisiertes System in unserem Gehirn, eine breit gestreute, flache Wachsamkeit gegenüber möglichen Bedrohungen. Für das Überleben unserer evolutionären Vorfahren in einer feindlichen Umwelt war dies zweifellos eine existenziell wichtige Funktion. Heute wird sie vor allem durch Multi-Tasking, beim Überwachen von Anlagen sowie in Dienstleistungsberufen abgefordert. Was nun macht den Stress in unserer heutigen Arbeitswelt problematisch? Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsteht der "schlechte", zerstörerische Stress in zwei Konstellationen: • Die Situation, die Aufgabe, die Anforderung wird als nicht bewältigbar erlebt, ein Gefühl der Überforderung stellt sich ein, das "klassische" Stresssystem bleibt dauerhaft eingeschaltet. • Die Herausforderung ist diffus. Man muss immer auf dem Sprung sein, für etwas, von dem man nicht konkret weiß, was es sein wird. Hier ist das "Unruhe-Stresssystem" immer "on". Wenn Menschen in solchen Stresssituationen stecken, leidet ihre Leistungsfähigkeit und damit entstehen Risiken für Sicherheit und Qualität ihrer Arbeit. Und die Gesundheit nimmt Schaden. Erschöpfungszustände, Schlaflosigkeit, psychosomatische Störungen führen zu krankheitsbedingten Ausfällen. Auf Dauer können schwere Erkrankungen am Herz-/Kreislaufsystem, Stoffwechselkrankheiten, Schlaganfälle, Burnout, Depressionen, gar Demenzkrankheiten die Folge sein. Ganz nüchtern betrachtet, findet verheerender Raubbau am "Faktor Mensch" statt. Stress in der Luftfahrt: Manche Tätigkeiten wie Flugzeugführer oder Fluglotse bringen per se eine erhöhte Stressbelastung mit sich. Darüber hinaus stellen Kosten-, Zeit-, Wettbewerbsdruck in einer selektiven, globalen Industrie wie der Luftfahrt hohe Anforderungen an die Belastbarkeit der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter auf allen Ebenen. Das sind Tatsachen, an denen auch die vorbildlichsten Arbeitgeber mitsamt einer "Anti- Stress-Verordnung" nichts ändern könnten. Umso mehr ist es geboten, alle vermeidbaren Ursachen für gesundheitsgefährdenden Stress auszuräumen. • Respektloser Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern und unter den Mitarbeitern; Druck, um des Drucks willen, bzw. ohne Rücksicht auf Grenzen der Belastbarkeit ; überfordernde (oft implizite) Anforderungen, z.B. permanente Erreichbarkeit; intransparente Verteilung von Anforderungen und Privilegien; unklare Verantwortlichkeiten; Unsicherheit aufgrund von ungeklärten Problemen und nicht getroffenen Entscheidungen; für Mitarbeiter unerreichbare Führungskräfte; unehrliche, manipulative
  • 3. Kommunikation bis hin zum "Shoot-the-Messenger"-Prinzip; Widersprüche zwischen Fakten, Worten und Taten; unethische Geschäftspraktiken: All diese Ausprägungen von Unternehmenskultur schaffen zerstörerischen Stress und gefährden Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in hohem Maß. Solche Stressoren auszuschalten, erfordert konsequente, nachhaltige Anstrengung, ist aber für jedes Unternehmen machbar. • Erforderlich dazu ist, dass sich Führungskräfte zunehmend als Dienstleister für ihre Mitarbeiter verstehen. Dass sie ihre Mitarbeiter als Individuen mit Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenzialen wahrnehmen, ihr Selbstbewusstsein stärken und ihnen bereitwillig Unterstützung geben, falls sie diese für die Erledigung ihrer Aufgabe benötigen. • Erforderlich ist auch, Selbstführung und Selbstmanagement auf allen Ebenen des Unternehmens zu fördern und zu fordern, mit Selbstreflexion, kontinuierlichem Lernen und authentischem Handeln als alltäglich gelebter Praxis. • Ganz grundlegend gefordert ist, die Unternehmens- und Mitarbeiterführung auf die Bedürfnisse des "Faktors Mensch" auszurichten. Die Arbeitswelt ist an den Menschen anzupassen, nicht umgekehrt. Die Anforderungen und Bedingungen des Arbeitsplatzes und die Ressourcen des Mitarbeiters (Fähigkeiten, Einstellungen, Potenziale) müssen zusammen passen. Hier ist selbst verständlich vom Mitarbeiter eine gewisse Flexibilität, Lern- und Anpassungsbereitschaft zu erwarten. Das Unternehmen muss aber sein Grundparadigma ändern: Die tayloristischen Modelle haben endgültig ausgedient. Es ist an der Zeit, die Menschen im Unternehmen als die kostbarste Ressource zu behandeln, als die entscheidenden Leistungsträger, für die es gilt, optimale Leistungsvoraussetzungen zur Verfügung zu stellen. Das Thema "Stress" wird hierbei mit erledigt. Was können wir für Sie tun? Wir verstehen Ihre Herausforderungen aufgrund unserer langjährigen Erfahrung als Führungskräfte und Experten in der Luftfahrtindustrie, u.a. bei den Firmen Pilatus und Dornier. Unsere Bildungsmaßnahmen, Beratungen, Coachings und Audits sind als Beiträge zur Unternehmensentwicklung unserer Kunden auf Praxiswirksamkeit und Nachhaltigkeit ausgelegt. Als Kernprodukt unseres Portfolios bieten wir Human Factors Schulungen für Management und operatives Personal an, die Kompetenzzuwachs und Motivation zu sicherem, qualitätsbewusstem, produktivem und wirtschaftlichem Handeln bewirken. Unsere weiteren Angebote aus den Bereichen Training, Managementunterstützung, Personal- und Organisations-entwicklung und Auditierung verfolgen die gleiche, grundsätzliche Zielsetzung: Human Factor Excellence betrachten wir als entscheidenden Erfolgsfaktor.
  • 4. Sehr gern möchten wir zu Ihrem Erfolg beitragen. Über Ihre Kontaktaufnahme würden wir uns freuen. Bitte teilen Sie uns auch mit, sofern Sie unseren Newsletter in Zukunft nicht erhalten möchten. Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für den nahenden Jahreswechsel, Human Factor Excellence GmbH Ihr Rudolf A. Müller, Ihr Andreas Fischbacher (Geschäftsführende Gesellschafter) Kontakt: rudolf.mueller@hfex.de andreas.fischbacher@hfex.ch