2022 - I.pdf

K

1. Rundbrief des eingetragenen und als gemeinnützig anerkannten Vereins Paten für Kinder in Esmeraldas/San Lorenzo e.V.

Paten für Kinder in Esmeraldas/San Lorenzo e.V.
Mönchstr. 43, 33790 Halle IBAN: DE97 4805 1580 0000 0396 85
Tel.: 05201-9892 Swift-BIC: WELADED1HAW
e-mail: Paten-fuer-Kinder@web.de GläubigerIdent.-Nr.: DE33ZZZ00000073580
Links:
https://www.slideshare.net/EcoClub-San-Lorenzo http://vimeo.com/86573541
www.facebook.com/EcoClub.SanLorenzo https://www.bildungsspender.de/ecoclub
I – 2022
EcoClub – Verpflegung, Betreuung und mehr
Ein bisschen mehr Normalität, Präsenzunterricht in der Schule, Mittagessen im EcoClub und Zu-
sammensein in Gruppen! Der Wunsch danach war Anfang des Jahres so groß, dass die vorüber-
gehenden erneuten staatlichen Einschränkungen aufgrund von Corona im Januar und die Erkran-
kung unserer Mitarbeiterin Sofia den Wiederbeginn nur kurzfristig ausbremsten.
Im Februar ging es dann endlich wieder richtig los im EcoClub. Nach fast zweijähriger Pause wird
montags, mittwochs und freitags wie vor Corona gemeinsam zu Mittag gegessen und der EcoClub
ist wieder voller Leben! Vor dem Essen oder hinterher, je nachdem, ob die Kinder und Jugendli-
chen vormittags oder nachmittags Unterricht in der Schule haben, werden Hausaufgaben ge-
macht, es wird gespielt und gelacht.
Endlich wieder gemeinsam Mittagessen und im EcoClub aktiv sein
Im März und April standen dann aber schon wieder Schulferien an. Um nicht sofort wieder eine
größere Unterbrechung zu haben, wurde als Kompromiss im März alles fortgeführt, aber im April
hatten Sofia und Veronica Urlaub und der EcoClub war geschlossen. Hausaufgaben gab es ja
auch keine zu erledigen! Alle Aktivitäten rund um die Musik liefen aber auch im April weiter.
Im Mai wurde zum ersten Mal in der Geschichte des EcoClub Muttertag gefeiert. Dabei konnten
sich die unterschiedlichen Gruppen, Marimba, Perkussion, Tanz, Gesang, Theater und die Her-
stellung von Kostümen, Kulissen und Requisiten in einer gemeinsamen Show präsentieren und
sich gerade auch den vielen neuen Kindern und Müttern noch einmal zeigen. Außerdem wurde die
„Mutter des EcoClub“ gewählt.
Unser neuer Mitarbeiter Andrés schreibt nach jedem Besuch in San Lorenzo einen Bericht, der
Ihnen den EcoClub mit all seinen Aktivitäten und das Leben in San Lorenzo in seinen Facetten
viel eindrücklicher näher bringen kann als ich. Daher nachfolgend in freier Übersetzung einige
Auszüge:
Logbuch 6.-7. Mai
„Ich begann diese Reise gemeinsam mit meiner Mutter Susana. Wir sind sehr früh am Morgen aufgebro-
chen, da ich am Donnerstag wegen meiner Vorlesungen an der Universität noch nicht losfahren konnte.
Die Muttertagsfeier startete am Freitag ab 12 Uhr. Die Fahrt verlief reibungslos und um 12 Uhr waren wir
bereits am EcoClub.
Das Mittagessen war fast fertig und der Raum war liebevoll dekoriert worden. Die Kinder trudelten ein und
die Mitarbeiter:innen gingen nach Hause, um sich für den Anlass anzuziehen und herauszuputzen. Wir
bauten das Soundsystem auf und die Party begann. Die Mütter der einzelnen Kinder trafen ein, einige als
Zuschauerinnen, andere halfen bei der Organisation des Festes und wieder andere bereiteten sich auf den
Wettbewerb zur Wahl der "Mutter des EcoClub“ vor. Die Freude war noch verhalten.
Bald darauf trafen die Mitarbeiter;innen ein, diesmal in festlicher Kleidung und Aufmachung. Die Kostüme
wurden ausgeteilt, und schon bald waren die Kinder bereit für die Marimba Vorführung. Die Veranstaltung
wurde offiziell eröffnet und Nixon Garcia (Tanzlehrer der Jungen) übernahm die Rolle des Zeremonien-
meisters. Am Anfang gab es ein paar Worte von Sofia und ein paar Worte von mir (Andrés). Sie sprach
über den Wert der Mutterfigur, und ich sprach über den Wert, den Schüler:innen in ihren Familien und in
unserer Bildungsgemeinschaft haben.
Unmittelbar nach Beginn musizierten und tanzten die Kinder zusammen mit ihren Marimbalehrern. Die
Show war spektakulär, und die Mütter konnten sich an der Präsentation ihrer Kinder erfreuen. Die Choreo-
graphie war gut einstudiert und die Musik war absolut professionell. Um ehrlich zu sein, bin ich als Musiker
und Filmemacher sehr beeindruckt von dem Niveau dieser Aufführungen. Die Kinder sind selbstbewusst
und bereit, überall aufzutreten.
Auch die „Mutter des EcoClub 2022“ wurde gewählt. Unter dem Gelächter und dem Beifall aller Anwesen-
den genossen wir diese einzigartige Wahl. Ohne jede patriarchalische Überheblichkeit und ohne jegliches
Konkurrenzdenken vertrat jede der Mütter eine der ausgewählten Eigenschaften (Respekt, Sympathie
usw.) und wurde gekrönt. Wir haben auch einen Tanzwettbewerb veranstaltet und interessanterweise hat
eine schwangere Mutter gewonnen.
Nach einer weiteren Vorführung der Kinder aus der Tanzgruppe wurde das Essen an alle Mütter und Kin-
der verteilt. Die Beteiligung war hervorragend, nur 9 Mütter sind nicht gekommen, es waren also mindes-
tens 100 Personen anwesend. Zusätzlich zum Mittagessen erhielt jede der teilnehmenden Mütter ein klei-
nes Geschenk. …
Das Treffen wurde von den Familien und anderen Gästen sehr gut aufgenommen und dauerte bis 19 Uhr.
Am nächsten Morgen putzten Sofia und einige Kinder die Küche und die Einrichtungen. Gleichzeitig beauf-
tragte ich Eduard (Anm.: unseren Hausmeister, der Tischler ist), sich um die Pflege des Holzes des Eco-
Club zu kümmern. Im Laufe des Monats Mai wurden alle Gebäudeteile aus Holz behandelt, damit wir unse-
re geliebte Cabaña vor dem tropischen Wetter schützen können. Der Kauf von fünf großen Kanistern Was-
ser wurde ebenfalls in Auftrag gegeben, damit wir nicht täglich für den Transport der Plastikflaschen aus
dem Laden aufkommen müssen.
Zusammen mit den Jugendlichen Sauyer, Jennifer und José Manuel und einigen jüngeren Kindern began-
nen wir mit den Vorbereitungen, um die notwendige Ausrüstung und die Räumlichkeiten für die geplanten
Filmabende herzurichten. Ich war beeindruckt, dass die Kinder und Jugendlichen in San Lorenzo das Wis-
sen, das ich ihnen vermittelte, viel besser aufnahmen als meine Universitätsstudenten.
Nach diesen Aktivitäten kehrten wir ohne Unannehmlichkeiten in die Hauptstadt zurück.“
Bei seinem vorherigen Besuch in San Lorenzo im April schrieb Andrés, dass er mit einem der Mu-
siklehrer einen idealen Ort für einen Ausflug mit den Kindern gefunden hat:
„Es handelt sich um einen sehr schönen Flussstrand, an dem zwei Flüsse zusammenfließen, von
denen einer durch den Goldabbau verschmutzt ist (Tululbi Fluss) und der andere absolut sauber
ist (Palabi Fluss).“ Mich hat fasziniert bzw. erschreckt, dass man es sogar auf Google maps deut-
lich sehen kann.
Zusammenfluss von Tululbi und Palabi Präsentation zum Muttertag im EcoClub
Im Herbst, so hoffen wir, können die Kinder eine Fahrt dorthin machen und mit eigenen Augen
sehen, wie schön die Natur sein kann, wenn wir sie lassen und welchen Einfluss wir Menschen mit
unserem Tun haben. Denn tatsächlich gehört auch das zum Lebensalltag. Als im EcoClub darüber
gesprochen wurde, wie sich die Kinder ein Leben in San Lorenzo erträumen würden, erzählte ein
Mädchen von einem Familienausflug, bei dem sie mit ihrer Familie an den Fluss gegangen waren.
Wie sie sagte, ging sie mit ihrer Familie aus dem Fluss Gold schürfen. Sie schilderte es, als sei es
ein lustiges Spiel zwischen Geschwistern.
EcoClub - Marimba Projekt PAC
Wir wollen mit der guten Nachricht aus dem Monat Mai nicht hinterm Berg halten: Unser Folgean-
trag beim Kindermissionswerk zur weiteren finanziellen Unterstützung hatte Erfolg und wurde be-
willigt!
Das ist eine fantastische Bestätigung für die bisherige Arbeit und für Danielas Ausarbeitung des
Konzeptes. Wir hatten es so sehr gehofft und Ihre Spenden haben die Überbrückung des Zeit-
raums ohne Förderung von Oktober bis Mai erst möglich gemacht! Dafür ganz herzlichen DANK!!
Was heißt das nun konkret für uns: Die nächsten drei Jahre können wir mit einer Förderung von
insgesamt 67.900,- Euro vom Kindermissionswerk rechnen. Das ist eine immense Summe und
wird uns ermöglichen, die Lehrer für Musik, Tanz, Gesang, Schauspiel, Kulissenbau, Kostümde-
sign und –anfertigung weiter zu beschäftigen und sogar noch mit Lehrern für Tontechnik, audiovi-
suelle Medien, Komposition und Choreographie zu ergänzen. Ganz besonders freut mich dabei
auch, dass Daniela den Kurs Musikkomposition und Choreographie übernehmen wird und somit
nur vorübergehend Abschied aus dem EcoClub genommen hatte.
Nicht vergessen werden darf allerdings auch, dass wir einen Eigenanteil von 47.100,- Euro über
die drei Jahre tragen müssen. Darin enthalten sind u.a. die Koordination und Räumlichkeiten, aber
tatsächlich werden wir einen Teil der Spenden genau hier einbringen, da wir die laufenden Kosten
des Projektes mit anrechnen können und so einen gar noch größeren Mehrwert haben.
Etwas Sorge macht uns grundsätzlich der Dollarkurs, den wir in der Kalkulation zwar immer vor-
sichtig angesetzt hatten, aber nicht mit dem heutigen Stand von 1,03 USD für einen Euro.
Neben der Präsentation am Muttertag gab es im Frühjahr noch einen weiteren Auftritt, und zwar
an den Karnevalstagen. Karneval wird in Ecuador groß gefeiert und bei der von der Stadt San Lo-
renzo veranstalteten Show war der EcoClub auch eingeladen und hat mitgewirkt, was nicht zuletzt
auch für die Motivation überaus wichtig und für unser Tun eine Bestätigung ist.
EcoClub – Workshops mit Kunst- und Gestalttherapie
Die Workshops der beiden Therapeutinnen Diana und Malena laufen im Juli wieder an.
Sie sollen aber nicht einfach nur weiterlaufen. Gerade jetzt, wo viele neue Familien Teil des Eco-
Clubs geworden sind, liegt ein Fokus auf der Frage, wie das in den letzten drei Jahren erworbene
Wissen und die Erfahrungen weitergegeben werden können. Ein therapeutisches Instrument und
gleichzeitig auch Ergebnis war ein persönliches Tagebuch mit Anleitungen und Anstößen, das
Diana und Malena zusammen mit den Müttern in den letzten Jahren erarbeitet und weiterentwi-
ckelt haben. Es ist ein geeignetes Produkt zur Weitergabe erfolgreicher Ideen aus der Praxis, das
begleitend zu den Workshops, aber auch separat und alleine für sich verwendet werden kann.
Zusätzlich soll ein Video mit den Teilnehmenden entstehen, das die Einzelheiten erklärt und die
Teilnehmenden motiviert.
Nachrichten aus Ecuador
Wir hatten berichtet, dass bereits im Oktober von Ecuadors Staatschef Guillermo Lasso im Kampf
gegen die zunehmende Kriminalität und Drogenhandel für 60 Tage ein landesweiter Ausnahme-
zustand verhängt wurde. Die Situation hat sich nicht verbessert. Am 30.04.22 wurde erneut der
Ausnahmezustand aus den gleichen Gründen verhängt, dieses Mal aber nur in drei Provinzen,
darunter auch in Esmeraldas, in der San Lorenzo liegt. Vier bis fünftausend Soldaten wurden für
den Kampf gegen die Drogenkriminalität mobilisiert, was zu einem Anstieg der Verhaftungen und
in der Folge zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Banden führte, bei denen
im letzten Jahr 350 Häftlinge in Gefängnissen getötet wurden. In diesem Jahr kamen in Ecuador
bereits 1.255 Menschen durch Gewalttaten im Zusammenhang mit Drogenhandel zu Tode.
Hauptursache ist die zunehmende Präsenz von rivalisierenden mexikanischen Drogenkartellen
und der Kampf um die Vorherrschaft auf den Transitwegen. Ecuador liegt zwischen den großen
Kokainproduzenten Kolumbien und Peru, ist daher eine Drehscheibe für den Schmuggel in die
USA und nach Europa und hat noch dazu den „wertvollen“ Dollar als Währung.
Das ist aber nicht das einzige Problem. Am 21.06.22 schreibt uns Andrés: „Ich schreibe Euch in-
mitten einer schrecklichen politischen Krise in Ecuador. Erneut sind Menschen auf die Straßen
und Autobahnen gegangen und haben diesmal den Zugang zur Hauptstadt blockiert.“
Schon über eine Woche hatten vor allem indigene Gruppen gegen soziale Missstände demons-
triert und kündigten an, ihre Proteste nach Quito zu tragen. Die Forderungen sind u.a. die Treib-
stoffpreise einzufrieren, den Schuldendienst für über vier Millionen Familien zu stunden, faire Prei-
se für landwirtschaftliche Produkte festzulegen und das Selbstbestimmungsrecht der indigenen
Völker zu achten. Studierende, Arbeitnehmer und andere Bevölkerungsgruppen, die unter der
Wirtschaftskrise besonders leiden, schlossen sich an. Es kam zu gewaltsamen Auseinanderset-
zungen. Seitens der Regierung wurde erneut mit scharfen Waffen geschossen.
Präsident Lasso verhängte in drei weiteren Provinzen den Ausnahmezustand, kündigte gleichzei-
tig aber auch eine Reihe wirtschaftlicher Maßnahmen an, wie die Erhöhung von Sozialleistungen
und Subventionen und einen Schuldenerlass der staatlichen Entwicklungsbank für Kredite unter
3000 Dollar. Zudem sollen die Preise für Benzin und Diesel zunächst nicht weiter steigen.
Der Ausnahmezustand erlaubt es, bestimmte Bürgerrechte vorübergehend auszusetzen, unter-
sagt Versammlungen und ermöglicht nächtliche Ausgangssperren.
Der Direktor der Lateinamerika-Abteilung bei Human Rights Watch warnte, dass „die Streitkräfte
für den Krieg und nicht für die Kontrolle der öffentlichen Ordnung und der Kriminalität ausgebildet
sind“. Wachsende Armut und soziale Ungleichheit sind Nährboden für Gewalt. Das Bruttoinlands-
produkt ist laut Regierungsangaben in 2021 um 7,5% eingebrochen. Rund ein Drittel der Ecuado-
rianer:innen lebt inzwischen in Armut.
Dass wir mit Ihrer Hilfe in San Lorenzo etwas dagegenhalten können, im EcoClub Musik gemacht,
gespielt, gelacht, getanzt und gefeiert wird, ermöglichen Ihre Spenden!
DANKE!!!
Einen schönen Sommer und viele Grüße
Anne Mette und Marion Weeke

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  • 1. Paten für Kinder in Esmeraldas/San Lorenzo e.V. Mönchstr. 43, 33790 Halle IBAN: DE97 4805 1580 0000 0396 85 Tel.: 05201-9892 Swift-BIC: WELADED1HAW e-mail: Paten-fuer-Kinder@web.de GläubigerIdent.-Nr.: DE33ZZZ00000073580 Links: https://www.slideshare.net/EcoClub-San-Lorenzo http://vimeo.com/86573541 www.facebook.com/EcoClub.SanLorenzo https://www.bildungsspender.de/ecoclub I – 2022 EcoClub – Verpflegung, Betreuung und mehr Ein bisschen mehr Normalität, Präsenzunterricht in der Schule, Mittagessen im EcoClub und Zu- sammensein in Gruppen! Der Wunsch danach war Anfang des Jahres so groß, dass die vorüber- gehenden erneuten staatlichen Einschränkungen aufgrund von Corona im Januar und die Erkran- kung unserer Mitarbeiterin Sofia den Wiederbeginn nur kurzfristig ausbremsten. Im Februar ging es dann endlich wieder richtig los im EcoClub. Nach fast zweijähriger Pause wird montags, mittwochs und freitags wie vor Corona gemeinsam zu Mittag gegessen und der EcoClub ist wieder voller Leben! Vor dem Essen oder hinterher, je nachdem, ob die Kinder und Jugendli- chen vormittags oder nachmittags Unterricht in der Schule haben, werden Hausaufgaben ge- macht, es wird gespielt und gelacht. Endlich wieder gemeinsam Mittagessen und im EcoClub aktiv sein Im März und April standen dann aber schon wieder Schulferien an. Um nicht sofort wieder eine größere Unterbrechung zu haben, wurde als Kompromiss im März alles fortgeführt, aber im April hatten Sofia und Veronica Urlaub und der EcoClub war geschlossen. Hausaufgaben gab es ja auch keine zu erledigen! Alle Aktivitäten rund um die Musik liefen aber auch im April weiter. Im Mai wurde zum ersten Mal in der Geschichte des EcoClub Muttertag gefeiert. Dabei konnten sich die unterschiedlichen Gruppen, Marimba, Perkussion, Tanz, Gesang, Theater und die Her- stellung von Kostümen, Kulissen und Requisiten in einer gemeinsamen Show präsentieren und sich gerade auch den vielen neuen Kindern und Müttern noch einmal zeigen. Außerdem wurde die „Mutter des EcoClub“ gewählt. Unser neuer Mitarbeiter Andrés schreibt nach jedem Besuch in San Lorenzo einen Bericht, der Ihnen den EcoClub mit all seinen Aktivitäten und das Leben in San Lorenzo in seinen Facetten viel eindrücklicher näher bringen kann als ich. Daher nachfolgend in freier Übersetzung einige Auszüge:
  • 2. Logbuch 6.-7. Mai „Ich begann diese Reise gemeinsam mit meiner Mutter Susana. Wir sind sehr früh am Morgen aufgebro- chen, da ich am Donnerstag wegen meiner Vorlesungen an der Universität noch nicht losfahren konnte. Die Muttertagsfeier startete am Freitag ab 12 Uhr. Die Fahrt verlief reibungslos und um 12 Uhr waren wir bereits am EcoClub. Das Mittagessen war fast fertig und der Raum war liebevoll dekoriert worden. Die Kinder trudelten ein und die Mitarbeiter:innen gingen nach Hause, um sich für den Anlass anzuziehen und herauszuputzen. Wir bauten das Soundsystem auf und die Party begann. Die Mütter der einzelnen Kinder trafen ein, einige als Zuschauerinnen, andere halfen bei der Organisation des Festes und wieder andere bereiteten sich auf den Wettbewerb zur Wahl der "Mutter des EcoClub“ vor. Die Freude war noch verhalten. Bald darauf trafen die Mitarbeiter;innen ein, diesmal in festlicher Kleidung und Aufmachung. Die Kostüme wurden ausgeteilt, und schon bald waren die Kinder bereit für die Marimba Vorführung. Die Veranstaltung wurde offiziell eröffnet und Nixon Garcia (Tanzlehrer der Jungen) übernahm die Rolle des Zeremonien- meisters. Am Anfang gab es ein paar Worte von Sofia und ein paar Worte von mir (Andrés). Sie sprach über den Wert der Mutterfigur, und ich sprach über den Wert, den Schüler:innen in ihren Familien und in unserer Bildungsgemeinschaft haben. Unmittelbar nach Beginn musizierten und tanzten die Kinder zusammen mit ihren Marimbalehrern. Die Show war spektakulär, und die Mütter konnten sich an der Präsentation ihrer Kinder erfreuen. Die Choreo- graphie war gut einstudiert und die Musik war absolut professionell. Um ehrlich zu sein, bin ich als Musiker und Filmemacher sehr beeindruckt von dem Niveau dieser Aufführungen. Die Kinder sind selbstbewusst und bereit, überall aufzutreten. Auch die „Mutter des EcoClub 2022“ wurde gewählt. Unter dem Gelächter und dem Beifall aller Anwesen- den genossen wir diese einzigartige Wahl. Ohne jede patriarchalische Überheblichkeit und ohne jegliches Konkurrenzdenken vertrat jede der Mütter eine der ausgewählten Eigenschaften (Respekt, Sympathie usw.) und wurde gekrönt. Wir haben auch einen Tanzwettbewerb veranstaltet und interessanterweise hat eine schwangere Mutter gewonnen. Nach einer weiteren Vorführung der Kinder aus der Tanzgruppe wurde das Essen an alle Mütter und Kin- der verteilt. Die Beteiligung war hervorragend, nur 9 Mütter sind nicht gekommen, es waren also mindes- tens 100 Personen anwesend. Zusätzlich zum Mittagessen erhielt jede der teilnehmenden Mütter ein klei- nes Geschenk. … Das Treffen wurde von den Familien und anderen Gästen sehr gut aufgenommen und dauerte bis 19 Uhr. Am nächsten Morgen putzten Sofia und einige Kinder die Küche und die Einrichtungen. Gleichzeitig beauf- tragte ich Eduard (Anm.: unseren Hausmeister, der Tischler ist), sich um die Pflege des Holzes des Eco- Club zu kümmern. Im Laufe des Monats Mai wurden alle Gebäudeteile aus Holz behandelt, damit wir unse- re geliebte Cabaña vor dem tropischen Wetter schützen können. Der Kauf von fünf großen Kanistern Was- ser wurde ebenfalls in Auftrag gegeben, damit wir nicht täglich für den Transport der Plastikflaschen aus dem Laden aufkommen müssen. Zusammen mit den Jugendlichen Sauyer, Jennifer und José Manuel und einigen jüngeren Kindern began- nen wir mit den Vorbereitungen, um die notwendige Ausrüstung und die Räumlichkeiten für die geplanten Filmabende herzurichten. Ich war beeindruckt, dass die Kinder und Jugendlichen in San Lorenzo das Wis- sen, das ich ihnen vermittelte, viel besser aufnahmen als meine Universitätsstudenten. Nach diesen Aktivitäten kehrten wir ohne Unannehmlichkeiten in die Hauptstadt zurück.“ Bei seinem vorherigen Besuch in San Lorenzo im April schrieb Andrés, dass er mit einem der Mu- siklehrer einen idealen Ort für einen Ausflug mit den Kindern gefunden hat: „Es handelt sich um einen sehr schönen Flussstrand, an dem zwei Flüsse zusammenfließen, von denen einer durch den Goldabbau verschmutzt ist (Tululbi Fluss) und der andere absolut sauber ist (Palabi Fluss).“ Mich hat fasziniert bzw. erschreckt, dass man es sogar auf Google maps deut- lich sehen kann.
  • 3. Zusammenfluss von Tululbi und Palabi Präsentation zum Muttertag im EcoClub Im Herbst, so hoffen wir, können die Kinder eine Fahrt dorthin machen und mit eigenen Augen sehen, wie schön die Natur sein kann, wenn wir sie lassen und welchen Einfluss wir Menschen mit unserem Tun haben. Denn tatsächlich gehört auch das zum Lebensalltag. Als im EcoClub darüber gesprochen wurde, wie sich die Kinder ein Leben in San Lorenzo erträumen würden, erzählte ein Mädchen von einem Familienausflug, bei dem sie mit ihrer Familie an den Fluss gegangen waren. Wie sie sagte, ging sie mit ihrer Familie aus dem Fluss Gold schürfen. Sie schilderte es, als sei es ein lustiges Spiel zwischen Geschwistern. EcoClub - Marimba Projekt PAC Wir wollen mit der guten Nachricht aus dem Monat Mai nicht hinterm Berg halten: Unser Folgean- trag beim Kindermissionswerk zur weiteren finanziellen Unterstützung hatte Erfolg und wurde be- willigt! Das ist eine fantastische Bestätigung für die bisherige Arbeit und für Danielas Ausarbeitung des Konzeptes. Wir hatten es so sehr gehofft und Ihre Spenden haben die Überbrückung des Zeit- raums ohne Förderung von Oktober bis Mai erst möglich gemacht! Dafür ganz herzlichen DANK!! Was heißt das nun konkret für uns: Die nächsten drei Jahre können wir mit einer Förderung von insgesamt 67.900,- Euro vom Kindermissionswerk rechnen. Das ist eine immense Summe und wird uns ermöglichen, die Lehrer für Musik, Tanz, Gesang, Schauspiel, Kulissenbau, Kostümde- sign und –anfertigung weiter zu beschäftigen und sogar noch mit Lehrern für Tontechnik, audiovi- suelle Medien, Komposition und Choreographie zu ergänzen. Ganz besonders freut mich dabei auch, dass Daniela den Kurs Musikkomposition und Choreographie übernehmen wird und somit nur vorübergehend Abschied aus dem EcoClub genommen hatte. Nicht vergessen werden darf allerdings auch, dass wir einen Eigenanteil von 47.100,- Euro über die drei Jahre tragen müssen. Darin enthalten sind u.a. die Koordination und Räumlichkeiten, aber tatsächlich werden wir einen Teil der Spenden genau hier einbringen, da wir die laufenden Kosten des Projektes mit anrechnen können und so einen gar noch größeren Mehrwert haben. Etwas Sorge macht uns grundsätzlich der Dollarkurs, den wir in der Kalkulation zwar immer vor- sichtig angesetzt hatten, aber nicht mit dem heutigen Stand von 1,03 USD für einen Euro. Neben der Präsentation am Muttertag gab es im Frühjahr noch einen weiteren Auftritt, und zwar an den Karnevalstagen. Karneval wird in Ecuador groß gefeiert und bei der von der Stadt San Lo- renzo veranstalteten Show war der EcoClub auch eingeladen und hat mitgewirkt, was nicht zuletzt auch für die Motivation überaus wichtig und für unser Tun eine Bestätigung ist. EcoClub – Workshops mit Kunst- und Gestalttherapie Die Workshops der beiden Therapeutinnen Diana und Malena laufen im Juli wieder an. Sie sollen aber nicht einfach nur weiterlaufen. Gerade jetzt, wo viele neue Familien Teil des Eco- Clubs geworden sind, liegt ein Fokus auf der Frage, wie das in den letzten drei Jahren erworbene
  • 4. Wissen und die Erfahrungen weitergegeben werden können. Ein therapeutisches Instrument und gleichzeitig auch Ergebnis war ein persönliches Tagebuch mit Anleitungen und Anstößen, das Diana und Malena zusammen mit den Müttern in den letzten Jahren erarbeitet und weiterentwi- ckelt haben. Es ist ein geeignetes Produkt zur Weitergabe erfolgreicher Ideen aus der Praxis, das begleitend zu den Workshops, aber auch separat und alleine für sich verwendet werden kann. Zusätzlich soll ein Video mit den Teilnehmenden entstehen, das die Einzelheiten erklärt und die Teilnehmenden motiviert. Nachrichten aus Ecuador Wir hatten berichtet, dass bereits im Oktober von Ecuadors Staatschef Guillermo Lasso im Kampf gegen die zunehmende Kriminalität und Drogenhandel für 60 Tage ein landesweiter Ausnahme- zustand verhängt wurde. Die Situation hat sich nicht verbessert. Am 30.04.22 wurde erneut der Ausnahmezustand aus den gleichen Gründen verhängt, dieses Mal aber nur in drei Provinzen, darunter auch in Esmeraldas, in der San Lorenzo liegt. Vier bis fünftausend Soldaten wurden für den Kampf gegen die Drogenkriminalität mobilisiert, was zu einem Anstieg der Verhaftungen und in der Folge zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Banden führte, bei denen im letzten Jahr 350 Häftlinge in Gefängnissen getötet wurden. In diesem Jahr kamen in Ecuador bereits 1.255 Menschen durch Gewalttaten im Zusammenhang mit Drogenhandel zu Tode. Hauptursache ist die zunehmende Präsenz von rivalisierenden mexikanischen Drogenkartellen und der Kampf um die Vorherrschaft auf den Transitwegen. Ecuador liegt zwischen den großen Kokainproduzenten Kolumbien und Peru, ist daher eine Drehscheibe für den Schmuggel in die USA und nach Europa und hat noch dazu den „wertvollen“ Dollar als Währung. Das ist aber nicht das einzige Problem. Am 21.06.22 schreibt uns Andrés: „Ich schreibe Euch in- mitten einer schrecklichen politischen Krise in Ecuador. Erneut sind Menschen auf die Straßen und Autobahnen gegangen und haben diesmal den Zugang zur Hauptstadt blockiert.“ Schon über eine Woche hatten vor allem indigene Gruppen gegen soziale Missstände demons- triert und kündigten an, ihre Proteste nach Quito zu tragen. Die Forderungen sind u.a. die Treib- stoffpreise einzufrieren, den Schuldendienst für über vier Millionen Familien zu stunden, faire Prei- se für landwirtschaftliche Produkte festzulegen und das Selbstbestimmungsrecht der indigenen Völker zu achten. Studierende, Arbeitnehmer und andere Bevölkerungsgruppen, die unter der Wirtschaftskrise besonders leiden, schlossen sich an. Es kam zu gewaltsamen Auseinanderset- zungen. Seitens der Regierung wurde erneut mit scharfen Waffen geschossen. Präsident Lasso verhängte in drei weiteren Provinzen den Ausnahmezustand, kündigte gleichzei- tig aber auch eine Reihe wirtschaftlicher Maßnahmen an, wie die Erhöhung von Sozialleistungen und Subventionen und einen Schuldenerlass der staatlichen Entwicklungsbank für Kredite unter 3000 Dollar. Zudem sollen die Preise für Benzin und Diesel zunächst nicht weiter steigen. Der Ausnahmezustand erlaubt es, bestimmte Bürgerrechte vorübergehend auszusetzen, unter- sagt Versammlungen und ermöglicht nächtliche Ausgangssperren. Der Direktor der Lateinamerika-Abteilung bei Human Rights Watch warnte, dass „die Streitkräfte für den Krieg und nicht für die Kontrolle der öffentlichen Ordnung und der Kriminalität ausgebildet sind“. Wachsende Armut und soziale Ungleichheit sind Nährboden für Gewalt. Das Bruttoinlands- produkt ist laut Regierungsangaben in 2021 um 7,5% eingebrochen. Rund ein Drittel der Ecuado- rianer:innen lebt inzwischen in Armut. Dass wir mit Ihrer Hilfe in San Lorenzo etwas dagegenhalten können, im EcoClub Musik gemacht, gespielt, gelacht, getanzt und gefeiert wird, ermöglichen Ihre Spenden! DANKE!!! Einen schönen Sommer und viele Grüße Anne Mette und Marion Weeke