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„Buch 2.0“ – Die Zukunft des Buches in der digitalen Welt



                                               Leander Wattig



                                           Erlangen, 7. Dezember 2009



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Creative-Commons-Lizenz für diese Präsentationsfolien:
    „Namensnennung 3.0 Deutschland“

    ► Soweit es sich nicht um Inhalte anderer Rechteinhaber handelt, dürfen
      Sie:

                  das Werk bzw. den Inhalt vervielfältigen, verbreiten und öffentlich
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    ► Zu den folgenden Bedingungen:

                  Namensnennung — Sie müssen den Namen des
                  Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen.


Quelle: http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/, November 2009

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Leander Wattig


   2009-2010                     Lehrbeauftragter an der HTWK Leipzig



   seit 2008                     Blogger (leanderwattig.de)



   seit 2007                     Consultant bei content-press



   seit 2006                     Freiberufliche Beratungstätigkeit



   2003-2007                     Studium Buchhandel/Verlagswirtschaft an
                                 der HTWK Leipzig, u.a. gefördert durch die
                                 Studienstiftung des deutschen Volkes



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Aus einer von Annette Schwindt in ihrem Agenturblog
    veröffentlichten Artikelserie ist ein E-Book entstanden
    Seit dem Erscheinen im Juli 2009 erfolgten über 5.000 Downloads



                                                                            Ziele von
                                                                            Annette Schwindt:

                                                                            •   höhere Reichweite
                                                                            •   Reputationszugewinn
                                                                            •   ggf. höhere
                                                                                Einnahmen
                                                                            •   …


                                                                            Frage:

                                                                            •   Sollte sie ein
                                                                                klassisches Buch
                                                                                anstreben?




Quelle: http://www.schwindt-pr.com/facebook_grundlagen.pdf, Dezember 2009

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Mögliche Definition: Das Buch


    „Als materielles bzw. physisches Objekt oder elektronisches
    Speichermedium ist das B. Produkt eines handwerklich oder maschinell
    geprägten Herstellungsprozesses. Es besteht aus einen Trägermaterial (…)
    und den darauf aufgebrachten Sprach- und Bildzeichen (…).

    (…)

    Als Zeichenträger speichert das B. nicht nur Sprach- und Zahlzeichen (…),
    sondern auch Musiknoten (…) und Bilder (…). Entwicklung und Geschichte
    des materiellen Gegenstandes B. verweisen aber auf eine Dominanz der
    sprachlichen Zeichen, auf die die Ökonomie der B.-Formen ausgerichtet ist.
    In der B.-Kommunikation findet Sprache die ihr gemäße Ausdrucks- und
    Überlieferungsform durch das Medium der Schrift.“

    (…)

Quelle: Ursula Rautenberg (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. Reclam, Stuttgart 2003

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Mögliche Definition: Das Buch


    „A book is a non-periodical printed publication of at least 49 pages, exclusive
    of the cover pages, published in the country and made available to the
    public;“



    Wenn wir uns an der Definition der UNESCO orientierten, so würden vier
    Anforderungen an ein Buch gestellt:

    Ein Buch müsste

    1. gedruckt sein,
    2. veröffentlicht sein,
    3. nicht-periodisch erscheinen und
    4. einen Inhalt einer bestimmten Mindestlänge aufweisen.


Quelle: UNESCO, Recommendation concerning the International Standardization of Statistics Relating to Book Production and Periodicals, 1964

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Mögliche Definition: Buchformen


    „Buchformen, vom Trägermaterial und der Art seiner Weiterverarbeitung
    abhängige physische Form der Speicherung längerer zusammenhängender
    Texte oder mehrerer Texteinheiten, die auch illustriert sein können.

    Die Geschichte der B. zeigt zwar, dass phasenweise mehrere B.
    nebeneinander Bestand haben und verwendet werden können (z.B. Codex
    und Buchrolle, Handschrift und Druck); in aller Regel jedoch löst die auf
    innovativen Technologien basierende B. mittel- und langfristig die
    Vorgängerform ab.“




Quelle: Ursula Rautenberg (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. Reclam, Stuttgart 2003

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Warum denken wir heute bei hoher Reichweite für
   längere zusammenhängende Texte an Bücher




                                Sprache        Schrift        Buchdruck




                                              steigende
                                              potenzielle
                                              Reichweite


                                           steigende Hürden
                                              für Inhalte-
                                              Produzenten




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Beispiel für den Übergang
    vom Mündlichen zum Schriftlichen


    Genrebild über den Besuch
    der Brüder Jacob und
    Wilhelm Grimm bei der
    Märchenerzählerin
    Dorothea Viehmann in
    Niederzwehren bei Kassel




Quellen: Digitales Archiv Marburg/Hessisches Staatsarchiv Marburg; Sabria David: Zur Genese offener Werke, http://bit.ly/3CRdZE, Dezember 2009

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Die technischen Möglichkeiten
    beeinflussten den Buchmarkt
    Beispiele

      Buchform

      ► Seit dem spätantiken Codex bis zur Gegenwart ist die Codexform die herrschende Buchform.



      Marktteilnehmer(1)


                                               Buch-               Buch-
              Autor                 Verlag                                             Leser
                                             Großhandel         Einzelhandel




     Rechtlicher Rahmen(1)

     •    Buchpreisbindung
     •    Urheberrecht
     •    Verlagsrecht
     •    …

(1) Auswahl

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In den 1990er Jahren haben sich die technischen Rahmen-
   bedingungen durch das World Wide Web massiv verändert



                                                                       Internet/
             Sprache                        Schrift      Buchdruck
                                                                         WWW




                                           steigende
                                                                     Reichweite erneut
                                           potenzielle
                                                                         gestiegen
                                           Reichweite


                                   steigende Hürden
                                                                      Wegfall vieler
                                      für Inhalte-
                                                                       Gatekeeper
                                      Produzenten




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Die neuen technischen Möglichkeiten
   verändern seitdem den Buchmarkt



                                               Buch-         Buch-
         Autor                      Verlag                               Leser
                                             Großhandel   Einzelhandel




         Autor                                Internet                   Leser




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Mögliche Einteilung der Einzelmedien
    nach dem Grad ihres Technikeinsatzes
                                                     •    kein Einsatz von Technik für die Kommunikation
          Primärmedien
                                                     •    Grundbedingung ist das räumliche und zeitliche Beisammensein
         (Menschmedien)
                                                     •    Bsp.: Mimik, Gestik, Gebärden, Sprache


         Sekundärmedien                              •    Einsatz von Technik auf der Produktionsseite
          (Schreib- und                              •    Bsp.: Schriftrolle, Kalender, Bücher, Zeitung, Zeitschrift, Flugblatt
          Druckmedien)


           Tertiärmedien                             •    Produzenten als auch die Rezipienten benötigen „Geräte“
           (elektronische                            •    Bsp.: Telegraphie, Fotografie, Hörfunk, Tonträger, Fernsehen, Telefon
               Medien)


                                                     •    Merkmal der „Fernanwesenheit“
          Quartärmedien
                                                     •    räumliche und zeitliche Abstände werden zunehmend aufgelöst
         (digitale Medien)
                                                     •    keine klare Trennung der Rollen von Produzent und Rezipient
                                                     •    sehr weitgehende Interaktivität wird möglich


                                 Primär- und Quartärmedien weisen viele Gemeinsamkeiten auf.


Quellen: Pross, Harry (1972): Medienforschung. Darmstadt: Habel; Faßler, Manfred (1997): Was ist Kommunikation? München: Fink.

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Einflussfaktoren für den Erfolg im Internet


   •    Heute hat jeder Zugang zur Öffentlichkeit. – Die Aufmerksamkeit ist jedoch knapp.

   •    Die Menschen vertrauen v.a. ungefilterten Empfehlungen von Bekannten und
        Menschen „wie Du und ich“.

   •    Der Aufbau von Reichweite ist vielfach nur durch die Mitwirkung in Communities
        möglich.

   •    Aber: Communities ≠ Social Networks

   •    Die Herausforderung besteht darin, Menschen mit einem gemeinsamen Interesse
        zu finden und zu verbinden.

   •    Die Erstellung und Distribution hochwertigen Contents ist vielfach nur eine
        Erfolgsgrundlage, auf der u.a. die Interaktion und Kommunikation aufbauen.




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Quelle: Brian Solis und Jess3

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Die Menschen vertrauen v.a. ungefilterten Empfehlungen
    von Bekannten und Menschen „wie Du und ich“




Quelle: Nielsen Global Online Consumer Survey April 2009 / Base: All Respondents

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Tendenz: Wer nicht im Nachrichtenstrom der Menschen
    vorkommt, existiert für sie nicht
                                    Twitter                                                       Facebook




 ► Viele informieren sich nach der Maßgabe: Wenn etwas wichtig ist, wird es zu mir finden.
 ► In den Nachrichtenstrom gelangt man nicht durch „Push“-, sondern durch „Pull“-Effekte.

Quellen: http://twitter.com/leanderwattig, http://www.facebook.com/leanderwattig, Dezember 2009

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Erfolgreicher Vertrieb im Internet bedingt vielfach
   erfolgreiche persönliche Kommunikation


          Autor                                        Internet                           Leser


                                                Social Media Marketing


                                                                           Interaktion/
                                               Content-      Content-
                                 Monitoring                                 Kommuni-
                                              Erstellung    Distribution
                                                                              kation



   •     Man gesellt sich zu Gesprächspartnern mit ähnlichen oder relevanten Interessen.
   •     Man tritt persönlich in Erscheinung und stellt sich namentlich vor.
   •     Man hört den Gesprächspartnern zu.
   •     Will man sich aktiv an der Konversation beteiligen, sollte man etwas
         Substanzielles zu sagen haben.
   •     Man spricht nicht nur über sich und die eigenen Interessen.
   •     Bevor man einen Gefallen erwarten kann, sollte man selbst den Gesprächspartnern
         schon öfter behilflich gewesen sein.


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Erfolgreicher Vertrieb im Internet bedingt vielfach
   erfolgreiche persönliche Kommunikation


          Autor                                        Internet                           Leser


                                                Social Media Marketing


                                                                           Interaktion/
                                               Content-      Content-
                                 Monitoring                                 Kommuni-
                                              Erstellung    Distribution
                                                                              kation




              Nur wer die Menschen im Social Web überhaupt erreicht,
    ►         kann ihnen in der Folge auch etwas verkaufen.




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Was wird im Internet verkauft?


    •      Die digitalen Inhalte von Büchern lassen sich quasi kostenlos unendlich oft bei
           gleich bleibender Qualität kopieren.

    •      Folgende Dinge lassen sich nicht in dieser Art kopieren und sind auch künftig
           knapp:
            - Auffindbarkeit
            - Authentizität
            - Geschwindigkeit
            - Interpretation
            - Patronage
            - Personalisierung
            - Verkörperung
            - Zugänglichkeit

    •      Knappe Dinge haben in der Wirtschaft einen Wert und können verkauft werden.


Quelle: Kevin Kelly: Better Than Free, 2008

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Die neuen technischen Möglichkeiten
    verändern auch bisherige Buchformen

    Auswahl von Trends beim „P-Book“:

    ► Hochwertigkeit: Vorzugsausgaben, bspw. v. Perry Rhodan




    ► Personalisierung: Mass Customization




    ► On-Demand-Herstellung: Espresso Book Machine




Quellen: http://bit.ly/7GhROM, http://www.jollybooks.de; http://www.ondemandbooks.com, Dezember 2009

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Was haben diese Dinge gemein?




                                                                                                    ?




 ► Viele Dinge wurden von neuen Techniken abgelöst und haben danach Luxuscharakter bekommen.




Quellen: Theresa Thompson, Flickr; alex.ch, Flickr; stephmcg, Flickr (CC-Lizenzen), Dezember 2009

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Der Medienwandel erzeugt neue Buchformen



                      Analoge Medien       Digitale Medien




                                              Content
                             Inhalt


                                              Software


                     Speichermedium
                                             Hardware




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Hardware, die zum Lesen von Büchern
   genutzt werden kann
                Allrounder                                                  Spezialisten




         Künftig wird das in der jeweiligen Nutzungssituation am besten geeignete Gerät gewählt.



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Pixel Qi kombiniert Eigenschaften
    von LCD- und E-Ink-Technologie




                                                Pixel Qi   Kindle




Quelle: http://www.pixelqi.com, Dezember 2009

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Software macht vielseitige Kommunikationsgeräte
    wie das iPhone u.a. zu Lesegeräten
    •      Von August 2008 bis August 2009 wurden von keiner Kategorie mehr
           Anwendungen bereitgestellt als von jener der „Games“.
    •      Im September 2009 wurden erstmals mehr „Buch“-Applikationen als „Games“-
           Applikationen veröffentlicht.
    •      Im Oktober 2009 gehörten 20 % der bereitgestellten Applikationen zu der
           Kategorie „Buch“.




Quelle: Flurry Smartphone Industry Pulse, October 2009

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Beispiel-Software: Leseproben-Reader von Textunes


    •      Textunes bietet 148 Titel von 52
           verschiedenen Verlagen (Stand 3.
           Dezember 2009).

    •      Alle Titel auch im Querformat:
           Wenn das Gerät gedreht wird,
           wendet die Software auch die
           Buchansicht.

    •      Lesefreundliche Nachtansicht:
           Lesen unter der Bettdecke ist
           möglich dank eines strahlungs-
           armen, invertierten Bildschirms.

    •      Lieblingsstellen des Textes können
           markiert und direkt über Twitter
           verbreitet werden.


Quelle: http://bit.ly/675IHg, Dezember 2009

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Inhalte werden an die technischen Möglichkeiten angepasst
   Beispiele für den Einfluss von Hardware und Software auf die Inhalte


             Hardware-Bsp.: Handy-Roman           Software-Bsp.: Twitter-Roman

          • in Japan lesen Millionen von       • seit 01.12.09: Twitter-Roman
            Menschen Handy-Romane                „Cynthia Escort“
          • Oliver Bendel ist einer der        • André Linke: „Hierfür musste
            wenigen Handy-Roman-                 ich meinen Schreibstil ganz neu
            Autoren in Deutschland               aufrollen. Die Handlung mit
          • Titel: z.B. "Lucy Luder und der      möglichst jedem Tweet
            Mord im studiVZ"                     voranzutreiben, ist eine große
                                                 Umstellung“




                                              Quelle: http://www.handyroman.net, http://twitter.com/CynthiaEscort, Dezember 2009
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Buchinhalte können dank Software
    mit anderen Inhalten kombiniert werden




                                                                      +

Quellen: http://bit.ly/71H8b7, http://maps.google.de, Dezember 2009

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Texte von Autoren verändern sich durch den Austausch
    mit anderen Personen und entwickeln sich weiter
    Bücher als Fixierungen im (Echtzeit-)Informationsfluss

                Beispiel aus der Vergangenheit                          Beispiel aus der Gegenwart

            • Charles Darwins Evolutions-                            • Kevin Kelly hat im Dezember
              theorie entwickelte sich von                             2009 sein neues Buch
              Ausgabe zu Ausgabe weiter                                angekündigt: „What Techno-
            • Die erste Ausgabe umfasste ca.                           logy Wants“ (Arbeitstitel)
              150.000 Wörter – die sechste                           • Viele Texte hat er zuvor in
              Ausgabe umfasste ca. 190.000                             seinem Blog veröffentlicht
              Wörter                                                 • Feedback hat er eingearbeitet




Quellen: http://bit.ly/CH1Gx, http://bit.ly/7yJvQm , Dezember 2009
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Vernetzung und Community-Funktionen rund um
    den Content werden immer wichtiger
    Bsp.: Buch-Widget von BookGlutton.com ermöglicht u.a. vernetzte Marginalien




Quelle: http://bookglutton.com, Dezember 2009

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Fazit

   •    Wir erleben den größten Medienwandel seit der Erfindung des Buchdrucks.
   •    Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Codexform ihre Rolle als dominante Buchform
        nach vielen Jahrhunderten verlieren wird.
   •    Keiner kann verlässlich prognostizieren, wie „Bücher 2.0“ genau aussehen werden.
   •    Sicher scheint aber zu sein, dass es nicht nur eine Art „Buch 2.0“ geben wird.
   •    Wahrscheinlich ist, dass es viele auf die jeweilige Nutzungssituation hin optimierte
        Buchformen geben wird.
   •    Es ist jedoch fraglich, ob wir künftig abgesehen von gedruckten Büchern im
        Zusammenhang mit längeren Texten überhaupt von Büchern sprechen werden.
   •    Viel wichtiger werden die Art der Inhalte und deren Aufbereitung sein.
   •    Die Frage lautet künftig also weniger, ob Buch oder Blog oder Zeitung, sondern
        eher ob Roman oder Gedicht oder Chronik.
   •    Künftig müssen Buchtexte zudem nicht mehr „abgeschlossen“ werden, um
        vertrieben zu werden. – Sie können sich endlos und kontinuierlich entwickeln.


   ► Im übertragenen Sinne gilt: Die digitalen Medien sind das Buch der Zukunft.

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Bei Vielen ist großes Interesse vorhanden,
    die Zukunft des Buches mitzugestalten
    Seit 08/2009: Aktion „Ich mach was mit Büchern“ (http://wasmitbuechern.de)




Quelle: http://wasmitbuechern.de, Dezember 2009

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Was bedeutet all das für Annette Schwindt?

                                                                • Die Vermarktung über digitale Kanäle wird immer
                                                                  mehr zum „Must-have“ / zur Erfolgsvoraussetzung.
                                                                • Die Vermarktung über traditionelle Kanäle wird
                                                                  häufig ein „Add-on“ für bereits Erfolgreiches sein.
                                                                • Vor allem die Frage der Aktualität und der Rechte ist
                                                                  sehr wichtig.
                                                                • Jeder (neue) Autor hat heute schon zahlreiche
                                                                  Alternativen zum traditionellen Buchmarkt:




Quelle: http://www.schwindt-pr.com/facebook_grundlagen.pdf, Dezember 2009

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„Im Grunde sind es immer die
            Verbindungen mit Menschen, die
            dem Leben seinen Wert geben.“

            Wilhelm von Humboldt (1767-1835)




Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Humboldt, Dezember 2009

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Ich freue mich auf Ihre Fragen und Hinweise!



                 Leander Wattig


                 Georg-Schumann-Str. 3
                 04105 Leipzig


                 0341 / 228 63 66
                 email@leanderwattig.de
                 http://leanderwattig.de


                 http://twitter.com/leanderwattig
                 http://www.facebook.com/lwattig
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  • 1. „Buch 2.0“ – Die Zukunft des Buches in der digitalen Welt Leander Wattig Erlangen, 7. Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de
  • 2. Creative-Commons-Lizenz für diese Präsentationsfolien: „Namensnennung 3.0 Deutschland“ ► Soweit es sich nicht um Inhalte anderer Rechteinhaber handelt, dürfen Sie: das Werk bzw. den Inhalt vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes bzw. Inhaltes anfertigen ► Zu den folgenden Bedingungen: Namensnennung — Sie müssen den Namen des Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen. Quelle: http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/, November 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 1
  • 3. Leander Wattig 2009-2010 Lehrbeauftragter an der HTWK Leipzig seit 2008 Blogger (leanderwattig.de) seit 2007 Consultant bei content-press seit 2006 Freiberufliche Beratungstätigkeit 2003-2007 Studium Buchhandel/Verlagswirtschaft an der HTWK Leipzig, u.a. gefördert durch die Studienstiftung des deutschen Volkes Leander Wattig | http://leanderwattig.de 2
  • 4. Aus einer von Annette Schwindt in ihrem Agenturblog veröffentlichten Artikelserie ist ein E-Book entstanden Seit dem Erscheinen im Juli 2009 erfolgten über 5.000 Downloads Ziele von Annette Schwindt: • höhere Reichweite • Reputationszugewinn • ggf. höhere Einnahmen • … Frage: • Sollte sie ein klassisches Buch anstreben? Quelle: http://www.schwindt-pr.com/facebook_grundlagen.pdf, Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 3
  • 5. Mögliche Definition: Das Buch „Als materielles bzw. physisches Objekt oder elektronisches Speichermedium ist das B. Produkt eines handwerklich oder maschinell geprägten Herstellungsprozesses. Es besteht aus einen Trägermaterial (…) und den darauf aufgebrachten Sprach- und Bildzeichen (…). (…) Als Zeichenträger speichert das B. nicht nur Sprach- und Zahlzeichen (…), sondern auch Musiknoten (…) und Bilder (…). Entwicklung und Geschichte des materiellen Gegenstandes B. verweisen aber auf eine Dominanz der sprachlichen Zeichen, auf die die Ökonomie der B.-Formen ausgerichtet ist. In der B.-Kommunikation findet Sprache die ihr gemäße Ausdrucks- und Überlieferungsform durch das Medium der Schrift.“ (…) Quelle: Ursula Rautenberg (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. Reclam, Stuttgart 2003 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 4
  • 6. Mögliche Definition: Das Buch „A book is a non-periodical printed publication of at least 49 pages, exclusive of the cover pages, published in the country and made available to the public;“ Wenn wir uns an der Definition der UNESCO orientierten, so würden vier Anforderungen an ein Buch gestellt: Ein Buch müsste 1. gedruckt sein, 2. veröffentlicht sein, 3. nicht-periodisch erscheinen und 4. einen Inhalt einer bestimmten Mindestlänge aufweisen. Quelle: UNESCO, Recommendation concerning the International Standardization of Statistics Relating to Book Production and Periodicals, 1964 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 5
  • 7. Mögliche Definition: Buchformen „Buchformen, vom Trägermaterial und der Art seiner Weiterverarbeitung abhängige physische Form der Speicherung längerer zusammenhängender Texte oder mehrerer Texteinheiten, die auch illustriert sein können. Die Geschichte der B. zeigt zwar, dass phasenweise mehrere B. nebeneinander Bestand haben und verwendet werden können (z.B. Codex und Buchrolle, Handschrift und Druck); in aller Regel jedoch löst die auf innovativen Technologien basierende B. mittel- und langfristig die Vorgängerform ab.“ Quelle: Ursula Rautenberg (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. Reclam, Stuttgart 2003 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 6
  • 8. Warum denken wir heute bei hoher Reichweite für längere zusammenhängende Texte an Bücher Sprache Schrift Buchdruck steigende potenzielle Reichweite steigende Hürden für Inhalte- Produzenten Leander Wattig | http://leanderwattig.de 7
  • 9. Beispiel für den Übergang vom Mündlichen zum Schriftlichen Genrebild über den Besuch der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm bei der Märchenerzählerin Dorothea Viehmann in Niederzwehren bei Kassel Quellen: Digitales Archiv Marburg/Hessisches Staatsarchiv Marburg; Sabria David: Zur Genese offener Werke, http://bit.ly/3CRdZE, Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 8
  • 10. Die technischen Möglichkeiten beeinflussten den Buchmarkt Beispiele Buchform ► Seit dem spätantiken Codex bis zur Gegenwart ist die Codexform die herrschende Buchform. Marktteilnehmer(1) Buch- Buch- Autor Verlag Leser Großhandel Einzelhandel Rechtlicher Rahmen(1) • Buchpreisbindung • Urheberrecht • Verlagsrecht • … (1) Auswahl Leander Wattig | http://leanderwattig.de 9
  • 11. In den 1990er Jahren haben sich die technischen Rahmen- bedingungen durch das World Wide Web massiv verändert Internet/ Sprache Schrift Buchdruck WWW steigende Reichweite erneut potenzielle gestiegen Reichweite steigende Hürden Wegfall vieler für Inhalte- Gatekeeper Produzenten Leander Wattig | http://leanderwattig.de 10
  • 12. Die neuen technischen Möglichkeiten verändern seitdem den Buchmarkt Buch- Buch- Autor Verlag Leser Großhandel Einzelhandel Autor Internet Leser Leander Wattig | http://leanderwattig.de 11
  • 13. Mögliche Einteilung der Einzelmedien nach dem Grad ihres Technikeinsatzes • kein Einsatz von Technik für die Kommunikation Primärmedien • Grundbedingung ist das räumliche und zeitliche Beisammensein (Menschmedien) • Bsp.: Mimik, Gestik, Gebärden, Sprache Sekundärmedien • Einsatz von Technik auf der Produktionsseite (Schreib- und • Bsp.: Schriftrolle, Kalender, Bücher, Zeitung, Zeitschrift, Flugblatt Druckmedien) Tertiärmedien • Produzenten als auch die Rezipienten benötigen „Geräte“ (elektronische • Bsp.: Telegraphie, Fotografie, Hörfunk, Tonträger, Fernsehen, Telefon Medien) • Merkmal der „Fernanwesenheit“ Quartärmedien • räumliche und zeitliche Abstände werden zunehmend aufgelöst (digitale Medien) • keine klare Trennung der Rollen von Produzent und Rezipient • sehr weitgehende Interaktivität wird möglich Primär- und Quartärmedien weisen viele Gemeinsamkeiten auf. Quellen: Pross, Harry (1972): Medienforschung. Darmstadt: Habel; Faßler, Manfred (1997): Was ist Kommunikation? München: Fink. Leander Wattig | http://leanderwattig.de 12
  • 14. Einflussfaktoren für den Erfolg im Internet • Heute hat jeder Zugang zur Öffentlichkeit. – Die Aufmerksamkeit ist jedoch knapp. • Die Menschen vertrauen v.a. ungefilterten Empfehlungen von Bekannten und Menschen „wie Du und ich“. • Der Aufbau von Reichweite ist vielfach nur durch die Mitwirkung in Communities möglich. • Aber: Communities ≠ Social Networks • Die Herausforderung besteht darin, Menschen mit einem gemeinsamen Interesse zu finden und zu verbinden. • Die Erstellung und Distribution hochwertigen Contents ist vielfach nur eine Erfolgsgrundlage, auf der u.a. die Interaktion und Kommunikation aufbauen. Leander Wattig | http://leanderwattig.de 13
  • 15. Quelle: Brian Solis und Jess3 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 14
  • 16. Die Menschen vertrauen v.a. ungefilterten Empfehlungen von Bekannten und Menschen „wie Du und ich“ Quelle: Nielsen Global Online Consumer Survey April 2009 / Base: All Respondents Leander Wattig | http://leanderwattig.de 15
  • 17. Tendenz: Wer nicht im Nachrichtenstrom der Menschen vorkommt, existiert für sie nicht Twitter Facebook ► Viele informieren sich nach der Maßgabe: Wenn etwas wichtig ist, wird es zu mir finden. ► In den Nachrichtenstrom gelangt man nicht durch „Push“-, sondern durch „Pull“-Effekte. Quellen: http://twitter.com/leanderwattig, http://www.facebook.com/leanderwattig, Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 16
  • 18. Erfolgreicher Vertrieb im Internet bedingt vielfach erfolgreiche persönliche Kommunikation Autor Internet Leser Social Media Marketing Interaktion/ Content- Content- Monitoring Kommuni- Erstellung Distribution kation • Man gesellt sich zu Gesprächspartnern mit ähnlichen oder relevanten Interessen. • Man tritt persönlich in Erscheinung und stellt sich namentlich vor. • Man hört den Gesprächspartnern zu. • Will man sich aktiv an der Konversation beteiligen, sollte man etwas Substanzielles zu sagen haben. • Man spricht nicht nur über sich und die eigenen Interessen. • Bevor man einen Gefallen erwarten kann, sollte man selbst den Gesprächspartnern schon öfter behilflich gewesen sein. Leander Wattig | http://leanderwattig.de 17
  • 19. Erfolgreicher Vertrieb im Internet bedingt vielfach erfolgreiche persönliche Kommunikation Autor Internet Leser Social Media Marketing Interaktion/ Content- Content- Monitoring Kommuni- Erstellung Distribution kation Nur wer die Menschen im Social Web überhaupt erreicht, ► kann ihnen in der Folge auch etwas verkaufen. Leander Wattig | http://leanderwattig.de 18
  • 20. Was wird im Internet verkauft? • Die digitalen Inhalte von Büchern lassen sich quasi kostenlos unendlich oft bei gleich bleibender Qualität kopieren. • Folgende Dinge lassen sich nicht in dieser Art kopieren und sind auch künftig knapp: - Auffindbarkeit - Authentizität - Geschwindigkeit - Interpretation - Patronage - Personalisierung - Verkörperung - Zugänglichkeit • Knappe Dinge haben in der Wirtschaft einen Wert und können verkauft werden. Quelle: Kevin Kelly: Better Than Free, 2008 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 19
  • 21. Die neuen technischen Möglichkeiten verändern auch bisherige Buchformen Auswahl von Trends beim „P-Book“: ► Hochwertigkeit: Vorzugsausgaben, bspw. v. Perry Rhodan ► Personalisierung: Mass Customization ► On-Demand-Herstellung: Espresso Book Machine Quellen: http://bit.ly/7GhROM, http://www.jollybooks.de; http://www.ondemandbooks.com, Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 20
  • 22. Was haben diese Dinge gemein? ? ► Viele Dinge wurden von neuen Techniken abgelöst und haben danach Luxuscharakter bekommen. Quellen: Theresa Thompson, Flickr; alex.ch, Flickr; stephmcg, Flickr (CC-Lizenzen), Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 21
  • 23. Der Medienwandel erzeugt neue Buchformen Analoge Medien Digitale Medien Content Inhalt Software Speichermedium Hardware Leander Wattig | http://leanderwattig.de 22
  • 24. Hardware, die zum Lesen von Büchern genutzt werden kann Allrounder Spezialisten Künftig wird das in der jeweiligen Nutzungssituation am besten geeignete Gerät gewählt. Leander Wattig | http://leanderwattig.de 23
  • 25. Pixel Qi kombiniert Eigenschaften von LCD- und E-Ink-Technologie Pixel Qi Kindle Quelle: http://www.pixelqi.com, Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 24
  • 26. Software macht vielseitige Kommunikationsgeräte wie das iPhone u.a. zu Lesegeräten • Von August 2008 bis August 2009 wurden von keiner Kategorie mehr Anwendungen bereitgestellt als von jener der „Games“. • Im September 2009 wurden erstmals mehr „Buch“-Applikationen als „Games“- Applikationen veröffentlicht. • Im Oktober 2009 gehörten 20 % der bereitgestellten Applikationen zu der Kategorie „Buch“. Quelle: Flurry Smartphone Industry Pulse, October 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 25
  • 27. Beispiel-Software: Leseproben-Reader von Textunes • Textunes bietet 148 Titel von 52 verschiedenen Verlagen (Stand 3. Dezember 2009). • Alle Titel auch im Querformat: Wenn das Gerät gedreht wird, wendet die Software auch die Buchansicht. • Lesefreundliche Nachtansicht: Lesen unter der Bettdecke ist möglich dank eines strahlungs- armen, invertierten Bildschirms. • Lieblingsstellen des Textes können markiert und direkt über Twitter verbreitet werden. Quelle: http://bit.ly/675IHg, Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 26
  • 28. Inhalte werden an die technischen Möglichkeiten angepasst Beispiele für den Einfluss von Hardware und Software auf die Inhalte Hardware-Bsp.: Handy-Roman Software-Bsp.: Twitter-Roman • in Japan lesen Millionen von • seit 01.12.09: Twitter-Roman Menschen Handy-Romane „Cynthia Escort“ • Oliver Bendel ist einer der • André Linke: „Hierfür musste wenigen Handy-Roman- ich meinen Schreibstil ganz neu Autoren in Deutschland aufrollen. Die Handlung mit • Titel: z.B. "Lucy Luder und der möglichst jedem Tweet Mord im studiVZ" voranzutreiben, ist eine große Umstellung“ Quelle: http://www.handyroman.net, http://twitter.com/CynthiaEscort, Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 27
  • 29. Buchinhalte können dank Software mit anderen Inhalten kombiniert werden + Quellen: http://bit.ly/71H8b7, http://maps.google.de, Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 28
  • 30. Texte von Autoren verändern sich durch den Austausch mit anderen Personen und entwickeln sich weiter Bücher als Fixierungen im (Echtzeit-)Informationsfluss Beispiel aus der Vergangenheit Beispiel aus der Gegenwart • Charles Darwins Evolutions- • Kevin Kelly hat im Dezember theorie entwickelte sich von 2009 sein neues Buch Ausgabe zu Ausgabe weiter angekündigt: „What Techno- • Die erste Ausgabe umfasste ca. logy Wants“ (Arbeitstitel) 150.000 Wörter – die sechste • Viele Texte hat er zuvor in Ausgabe umfasste ca. 190.000 seinem Blog veröffentlicht Wörter • Feedback hat er eingearbeitet Quellen: http://bit.ly/CH1Gx, http://bit.ly/7yJvQm , Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 29
  • 31. Vernetzung und Community-Funktionen rund um den Content werden immer wichtiger Bsp.: Buch-Widget von BookGlutton.com ermöglicht u.a. vernetzte Marginalien Quelle: http://bookglutton.com, Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 30
  • 32. Fazit • Wir erleben den größten Medienwandel seit der Erfindung des Buchdrucks. • Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Codexform ihre Rolle als dominante Buchform nach vielen Jahrhunderten verlieren wird. • Keiner kann verlässlich prognostizieren, wie „Bücher 2.0“ genau aussehen werden. • Sicher scheint aber zu sein, dass es nicht nur eine Art „Buch 2.0“ geben wird. • Wahrscheinlich ist, dass es viele auf die jeweilige Nutzungssituation hin optimierte Buchformen geben wird. • Es ist jedoch fraglich, ob wir künftig abgesehen von gedruckten Büchern im Zusammenhang mit längeren Texten überhaupt von Büchern sprechen werden. • Viel wichtiger werden die Art der Inhalte und deren Aufbereitung sein. • Die Frage lautet künftig also weniger, ob Buch oder Blog oder Zeitung, sondern eher ob Roman oder Gedicht oder Chronik. • Künftig müssen Buchtexte zudem nicht mehr „abgeschlossen“ werden, um vertrieben zu werden. – Sie können sich endlos und kontinuierlich entwickeln. ► Im übertragenen Sinne gilt: Die digitalen Medien sind das Buch der Zukunft. Leander Wattig | http://leanderwattig.de 31
  • 33. Bei Vielen ist großes Interesse vorhanden, die Zukunft des Buches mitzugestalten Seit 08/2009: Aktion „Ich mach was mit Büchern“ (http://wasmitbuechern.de) Quelle: http://wasmitbuechern.de, Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 32
  • 34. Was bedeutet all das für Annette Schwindt? • Die Vermarktung über digitale Kanäle wird immer mehr zum „Must-have“ / zur Erfolgsvoraussetzung. • Die Vermarktung über traditionelle Kanäle wird häufig ein „Add-on“ für bereits Erfolgreiches sein. • Vor allem die Frage der Aktualität und der Rechte ist sehr wichtig. • Jeder (neue) Autor hat heute schon zahlreiche Alternativen zum traditionellen Buchmarkt: Quelle: http://www.schwindt-pr.com/facebook_grundlagen.pdf, Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 33
  • 35. „Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.“ Wilhelm von Humboldt (1767-1835) Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Humboldt, Dezember 2009 Leander Wattig | http://leanderwattig.de 34
  • 36. Ich freue mich auf Ihre Fragen und Hinweise! Leander Wattig Georg-Schumann-Str. 3 04105 Leipzig 0341 / 228 63 66 email@leanderwattig.de http://leanderwattig.de http://twitter.com/leanderwattig http://www.facebook.com/lwattig http://www.xing.com/profile/Leander_Wattig Leander Wattig | http://leanderwattig.de 35