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Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Wochenausblick                                                                     16. November 2012




                                                   Trübe Herbsttage
                              Redaktion:
                                                   1         Die Woche im Überblick                                                                               1
            Dr. Stefan Mitropoulos
             Tel.: 0 69/91 32-46 19                          1.1        Chart der Woche                                                                           1
              research@helaba.de                             1.2        Wochen-Quartals-Tangente                                                                  2
                                                             1.3        Finanzmarktkalender KW 47 mit Prognosen                                                   3
                                                   2         Im Fokus                                                                                             4
                                                             2.1        Devisen: Unsicherheiten über den US-Dollar                                                4
                                                             2.2        Deutschland: Zu viel Pessimismus nicht gerechtfertigt                                     5
                          Herausgeber:
                                                   3         Charttechnik                                                                                         6
               Dr. Gertrud R. Traud
                                                   4         Helaba Kapitalmarktszenarien                                                                         7
Chefvolkswirt/Leitung Research
                                                   5         Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle                                                             8
Landesbank Hessen-Thüringen
                        MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58                   1 Die Woche im Überblick
        60311 Frankfurt am Main
       Telefon: 0 69/91 32-20 24                        1.1         Chart der Woche
       Telefax: 0 69/91 32-22 44

                                                   US-Wohnungsbau: Viel Luft nach oben
                                                   Jahresrate in Mio.                                                                                 Jahresrate

                                                       2,0                                                                                                   25
                                                       1,8                                                Baubeginne von Einf amilienhäusern
                                                       1,6                                                (LS)                                               20
                                                       1,4
                                                       1,2                                                                                                   15
                                                       1,0
                                                       0,8                                                                                                   10
                                                       0,6
                                                                                                                 Baubeginne von Einf amilienhäusern
                                                       0,4                                                       pro Tausend Haushalte                       5
                                                       0,2                                                       (RS, geglättet)
                                                       0,0                                                                                                   0
                                                          1961     1966       1971    1976      1981     1986    1991      1996      2001      2006   2011

                                                   Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt
                                                   Gute Nachrichten kommen unverändert vom US-Wohnungsmarkt. Die Baubeginne von Einfamili-
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich    enhäusern sind nach Jahren ausgeprägter Schwäche wieder im Aufwind. Nach dem explosionsarti-
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu         gen Anstieg im September (+11 % gg. Vm.) ist im Oktober mit einer leichten Korrektur zu rech-
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
                                                   nen. Dies ändert aber nichts daran, dass der Trend nun klar nach oben zeigt. Zudem kommt nicht
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für   nur der Neubau in Gang. Die Haushalte können aufgrund einer großzügigeren Kreditvergabe der
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-    Banken wieder verstärkt bestehende Hypotheken zu günstigeren Konditionen refinanzieren, was
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
                                                   ihre Zinsbelastung senkt. Gleichzeitig steigt der Absatz bestehender Häuser – auch wenn dies ein
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
     nen Angaben dienen der Information. Sie
                                                   sehr gradueller Prozess ist. Hier schlägt sich die weniger restriktive Kreditvergabe, kombiniert mit
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für      sehr günstigen Preisen und historisch niedrigen Zinsen, nieder. Die Erholung am US-Wohnungs-
  Anlageentscheidungen verstanden werden.          markt dürfte sich 2013 fortsetzen.
Wochenausblick




       Claudia Windt        1.2              Wochen-Quartals-Tangente
Tel.: 0 69/91 32-25 00
                          Derzeit gibt es kaum Nachrichten, die die trübe Herbststimmung an den Kapitalmärkten aufhellen
                          können. Aus den USA belasten Diskussionen um das „fiskalische Kliff“. Der wiedergewählte
                          Präsident Obama hat die beginnenden Verhandlungen mit den Republikanern mit deutlichen For-
                          derungen eröffnet. Sollten sich die Fronten verhärten, so drohen Anfang 2013 Steuererhöhungen
                          und Ausgabenkürzungen im Volumen von über 600 Mrd. USD (auf das Jahr hochgerechnet), was
                          die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzen würde. Zudem verheißen die jüngsten US-Kon-
                          junkturindikatoren wenig Gutes, auch wenn die Daten durch den Hurrikan Sandy verzerrt sind.
                          Demgegenüber gehen die Lichtblicke der US-Wirtschaft derzeit ein wenig unter: Stabile Konsum-
                          entwicklung, Trendwende im US-Wohnungsbau (S. 1) und eine tendenzielle Besserung am Ar-
                          beitsmarkt.

                          Die Datenlage aus dem Euroraum hat dem wenig entgegenzusetzen. Seit Herbst 2011 befindet sich
                          die Wirtschaft in einer Rezession und die jüngsten Daten lassen eine Fortsetzung im Schlussquar-
                          tal dieses Jahres erwarten. Die deutsche Wirtschaft ist in diesem Gefüge zwar ein heller Fixpunkt,
                          doch auch hierzulande hat sich die Wirtschaftsaktivität im zweiten Halbjahr spürbar verlangsamt
                          (S. 5). Wir rechnen nach wie vor damit, dass die konjunkturelle Talsohle zum Jahreswechsel er-
                          reicht wird und im Euroraum spätestens ab Mitte 2013 wieder moderate BIP-Zuwächse möglich
                          sind. Die Einkaufsmanagerindizes im November sollten demnach für Deutschland und die Euro-
                          zone eine Stabilisierung signalisieren, die von einer besseren Erwartungseinschätzung der Unter-
                          nehmen herrührt. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass die Frühindikatoren nochmals leicht
                          nachgeben. Zu sehr könnten die aktuelle Hängepartie um Griechenland und Spanien, die gestiege-
                          ne Risikoaversion und die nachgebenden Aktienmärkte belastet haben.

                          In der Berichtswoche wird eine Entscheidung beim außerordentlichen Treffen der Eurogruppe
                          fallen, wie die zusätzlichen Hilfen für Griechenland finanziert werden sollen. Zudem steht auch
       Außerordentliche   noch ein EU-Gipfel über die mittelfristige Haushaltsplanung an. Dies könnte die Risikoneigung
     EU-Gipfel im Fokus   der Marktteilnehmer erhöhen und die deutschen Zinsen sowie den Euro (S. 4) etwas nach oben
                          befördern.

                          Finanzmarktrückblick und -prognosen
                                                          Veränderung seit...  aktueller
                                                         30.12.2011 08.11.2012 Stand*                             Q4/2012         Q1/2013      Q2/2013
                                                         (in %)                            Index

                          DAX                                     19,4            -2,2        7.043              7.500           7.300        7.600
                                                         (in Bp)                           (in %)

                          3M Euribor                           -117                0           0,19                0,3             0,4           0,5
                          3M USD Libor                             -27             0           0,31                0,4             0,4           0,4
                          10 jähr. Bundesanleihen                  -49            -3           1,34                1,9             2,0           2,1
                          10 jähr. Swapsatz                        -73            -5           1,66                2,2             2,3           2,4
                          10 jähr. US-Treasuries                   -28            -2           1,59                2,1             2,1           2,2
                                                         (jew eils gg. Euro, %)            (jew eils gg. Euro)

                          US-Dollar                                1,5            -0,3         1,28               1,35            1,40         1,35
                          Japanischer Yen                         -3,8            -2,1         104                105             110           109
                          Britisches Pfund                         3,8            -1,0         0,81               0,84            0,87         0,87
                          Schweizer Franken                        1,1            0,2          1,20               1,20            1,25         1,25
                                                         (in %)

                          Brentöl $/B                              0,5            1,0          109                105    (110)    100           103
                          Gold $/U                                 9,7            -0,9        1.716              1.750           1.750        1.850
                          *Schlusskurse vom 15.11.2012                                   Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt
                          Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                          Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba                                                                     2
Wochenausblick




  1.3            Finanzmarktkalender KW 47 mit Prognosen

                                                                             Helaba-   Bloomberg
     Zeit        Land       Periode     Indikator                                                  Vorperiode
                                                                            Prognose   Consensus

 Montag, 19.11.2012
    16:00        US            Nov      NAHB Housing Index                     41         41          41
                                        Verkauf bestehender Häuser, Mio.
    16:00        US            Okt                                            4,8         4,8         4,8
                                        (JR)
 Dienstag, 20.11.2012
                                        Erzeugerpreise
    08:00        DE           Okt       % m/m                                 0,2         0,1         0,3
                                        % y/y                                 1,7         1,7         1,7
                                        Baubeginne
    14:30        US            Okt      % m/m                                 -3,7        -3,7        15,0
                                        Tsd (JR)                              840         840         872
                                        Baugenehmigungen
    14:30        US            Okt      % m/m                                 -6,0        -2,8        11,1
                                        Tsd (JR)                              840         865         890
    15:00        US                     Richmond Fed Präsident Lacker
    18:15        US                     Fed Präsident Ben Bernanke
                  JP                    Bank of Japan Zinsentscheid; %
 Mittwoch, 21.11.2012
                                        Erstanträge auf
    14:30        US         17. Nov.                                          375         395         439
                                        Arbeitslosenunterstützung, Tsd
                                        Verbrauchervertrauen (UoM); vorl.
    15:55        US            Nov                                            85,0       84,9         84,9
                                        Index
    16:00        US            Okt      Frühindikatoren, % m/m                0,1         0,1         0,6
 Donnerstag, 22.11.2012
                                        Thanksgiving Day - Märkte
                 US
                                        geschlossen
                                        Einkaufsmanagerindex (Verarb.
    09:30        DE            Nov                                            46,0       46,0         46,0
                                        Gewerbe, Vorabschätzung)
                                        Einkaufsmanagerindex (Dienst-
    09:30        DE            Nov                                            48,6       48,5         48,4
                                        leistungen, Vorabschätzung)
                                        Einkaufsmanagerindex (Verarb.
    10:00         EZ           Nov                                            45,4       45,6         45,4
                                        Gewerbe, Vorabschätzung)
                                        Einkaufsmanagerindex (Dienst-
    10:00         EZ           Nov                                            46,0       46,0         46,0
                                        leistungen, Vorabschätzung)
                                        EU-Kommission; Indizes:
    16:00         EZ           Nov                                            -25,0      -26,0       -25,7
                                        Konsumentenvertrauen
 Freitag, 23.11.2012
                                        BIP detailliert
    08:00        DE            Q3       % q/q, s.a.                           0,2         0,2         0,3
                                        % y/y, s.a.                           0,9         0,9         1,0
    10:00        DE            Nov      ifo-Geschäftsklima                    100,0      99,5        100,0
                                        früher Handelsschluss am
    20:00        US
                                        Rentenmarkt
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba                                                   3
Wochenausblick




                                2 Im Fokus
   Christian Apelt, CFA
                                2.1           Devisen: Unsicherheiten über den US-Dollar
   Tel.: 0 69/91 32-4726


                                   Während die Sorgen um die europäische Schuldenkrise anhalten, birgt auch die Lage in den
                                   USA, insbesondere das Haushaltsproblem, Unsicherheiten. Die kurzfristigen Effekte sind
                                   kaum zu kalkulieren, mittelfristig spricht mehr für einen steigenden Euro-Dollar-Kurs.


                                Einmal mehr ist der Euro unter Druck geraten. Der Euro-Dollar-Kurs fiel aus seinem Seitwärts-
                                band von 1,28 bis 1,32, wenngleich die untere Marke noch in Reichweite ist. Die Wirtschaft der
           Vorerst wenig        Eurozone befindet sich weiterhin in einer Rezession. Die Frühindikatoren deuten ebenfalls noch
Entspannung hinsichtlich        nicht auf eine Trendwende hin. So überwogen zuletzt in der Eurozone insgesamt die negativen
 der Euro-Schuldenkrise         Konjunkturüberraschungen. Dies trug sicherlich auch dazu bei, dass die Risikoaufschläge auf
                                Peripherieanleihen seit Mitte Oktober wieder merklich gestiegen sind. Zudem verunsicherte die
                                Lage um Griechenland die Anleger. Zwar beschloss das griechische Parlament weitere Sparmaß-
                                nahmen und den Haushalt. Auch zeigten sich die Finanzminister der Eurozone bereit, das Hilfs-
                                programm zu strecken und die anstehende Tranche auszuzahlen. Allerdings nähren zum einen die
                                Uneinigkeit von EU und IWF, zum anderen die schrumpfende Parlamentsmehrheit in Griechen-
                                land Zweifel, ob das Reformprogramm des Landes von Erfolg gekrönt sein wird. Selbst die finale
                                Zusage neuer Hilfskredite wird kein Befreiungsschlag für Griechenland sein.

Konjunkturelle Enttäuschungen belasten den Euro                               Verzögertes Fed-Kaufprogramm startet
USD                                                   Differenz der Indizes   Bio. USD                                              Index




Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                           Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                Auf der anderen Seite des Atlantiks bleibt die Nachrichtenlage unübersichtlich. Während die Wah-
                                len die bisher geteilten Machtverhältnisse in den USA zementierten, wächst die Sorge um die
      US-Dollar zwischen
                                sogenannte „fiskalische Klippe“. Während eine Reduktion des Budgetdefizits als positiv für den
  fiskalischer Klippe und
                                US-Dollar zu werten wäre, sähe ein unkontrollierter Sturz von der Klippe in eine Rezession wohl
             Fed-Käufen
                                anders aus. Ein Kompromiss ohne jegliche Haushaltskonsolidierung könnte am Markt ebenfalls
                                kritisch beurteilt werden. Noch zeichnet sich keine klare Lösung für das Budgetproblem ab. Die
                                Federal Reserve bekräftigte in ihrem Sitzungsprotokoll die Bereitschaft zu fortgesetzten Kaufpro-
                                grammen. Auf Basis ihrer Bilanzdaten hielt sich die US-Notenbank entgegen der offiziellen Ver-
                                lautbarungen mit ihren Käufen zunächst zurück, zuletzt erhöhte sich ihr Wertpapierbestand jedoch.
                                Wenn die Fed tatsächlich aktiver wird, sollte dies den US-Dollar belasten. Kurzfristig stehen der
                                expansiven US-Geldpolitik die Probleme in der Eurozone gegenüber. Sollten sich dort die Fort-
                                schritte, insbesondere auch die konjunkturellen, weiter verzögern, birgt dies Risiken für den Euro-
                                Dollar-Kurs. Mittelfristig jedoch dürften sich – dank der EZB – die Sorgen um den Euro mildern
                                und auch mit Hilfe der Fed der Euro-Dollar-Kurs in Richtung 1,35 ansteigen.




                                Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba                                           4
Wochenausblick




          Dr. Stefan Mütze
                                   2.2              Deutschland: Zu viel Pessimismus nicht gerechtfertigt
      Tel.: 0 69/91 32-3850


                                    Wir haben unsere BIP-Prognosen für Deutschland und Frankreich gesenkt. Für 2013 erwarten
                                    wir jetzt 1,2 % bzw. 0,7 %. Der ifo-Geschäftsklimaindex dürfte sich stabilisieren.


                                 Das dritte Quartal ist in Deutschland mit einem BIP-Zuwachs von 0,2 % gegenüber den drei Mo-
                                 naten zuvor entsprechend der Erwartungen ausgefallen. Sowohl der Außenhandel als auch der
  Deutsches Wachstum
                                 private und öffentliche Konsum trugen zum Wachstum bei, während die Ausrüstungen zum vier-
             2013: 1,2 %
                                 ten Mal in Folge gesunken sind. Die Bauinvestitionen hingegen stiegen, nachdem sie zwei Mal in
                                 Folge gesunken waren. Die Frühindikatoren und die Auftragseingänge signalisieren, dass das
                                 vierte Quartal mit einem leichten BIP-Rückgang abschließen wird. Damit wird das Ausgangsni-
                                 veau für 2013 geringer ausfallen. Obwohl die Dynamik im Jahresverlauf wieder zunehmen dürfte,
                                 fällt damit die Jahresrate mit 1,2 % niedriger aus als bislang von uns erwartet (1,7 %). Die Krise in
                                 den europäischen Problemländern hat in den letzten Monaten die deutsche Volkswirtschaft zu-
                                 nehmend belastet. Die Nachfrage aus den USA und den Schwellenländern konnte dies zuletzt
                                 nicht mehr überkompensieren. Erst im Verlauf von 2013 ist mit einer Besserung zu rechnen. Die
                                 Rückgänge in den Krisenländern werden dann geringer ausfallen und die expansive Fiskal- und
                                 Geldpolitik wird die Dynamik vieler Schwellenländer wieder verstärken. Weitere Impulse sollten
                                 vom deutschen Wohnungsbau ausgehen, der vom niedrigen Hypothekenzinsniveau und der Um-
                                 orientierung der Kapitalanleger profitiert. Auch die Investitionstätigkeit der Unternehmen dürfte
                                 sich wieder erholen. In Frankreich stieg das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal ebenfalls um
                                 0,2 % gegenüber den drei Monaten zuvor. Damit wurde eine technische Rezession, also zwei
                                 Quartale mit Negativwachstum, vermieden. Nach einem schwachen vierten Quartal dürfte sich das
                                 Wachstum 2013 auch hier allmählich beleben. Bremsend wirkt die verschlechterte internationale
                                 Wettbewerbsfähigkeit. Für 2013 senken wir unsere BIP-Prognose von 1 % auf 0,7 %.

Diskrepanz setzt sich 2013 noch fort                                           Deutsche Unternehmer pessimistisch
Reales Bruttoinlandsprodukt, Index: Q1 2008 = 100                              ifo-Geschäftsklimaindex, Komponenten, Index




Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                            Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                 Der ifo-Geschäftsklimaindex ist bereits seit einem halben Jahr ohne Unterbrechung gefallen. Die
                                 Erwartungen der befragten ca. 7.000 Unternehmen sind bereits äußerst pessimistisch, während die
                ifo stabil
                                 Lage aufgrund noch bestehender Auftragsbestände in vielen Branchen positiver eingeschätzt wird.
                                 Sicherlich gab es Phasen, in denen sich die Erwartungen noch stärker eingetrübt haben als aktuell,
                                 beispielsweise während der Finanzkrise. Eine derart gravierende Situation liegt allerdings nicht
                                 vor. Die aktuelle Krise ist „nur“ regional auf Europa konzentriert. Die allmähliche Stabilisierung
                                 in den Problemländern sollte die Erwartungen der deutschen Unternehmer verbessern. Bereits im
                                 November kann mit einer leichten Stimmungsaufhellung gerechnet werden, nachdem diese Kom-
                                 ponente im Oktober stabil verlaufen ist. Bei einer gleichzeitig sinkenden Lageeinschätzung dürfte
                                 der ifo-Index im November stabil bleiben.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba                                       5
Wochenausblick




                                 3 Charttechnik
Bund-Future: Konsolidierung im Aufwärtstrend                                   Widerstände:              144,10        144,60 145,19
MACD                                                Bund-Future (weekly)       Unterstützungen:          142,30        142,01 141,40
                                                                               Obwohl es dem Future gelungen ist, markante Widerstände
                                                                               zu überwinden sowie die beim letzten Kontraktwechsel
                                                                               gerissene Kurslücke zu schließen, blieben die Anschluss-
                                                                               käufe aus. Seit Tagen ist eine Konsolidierung zu beobach-
                                                                               ten, klare Hinweise auf eine breit angelegte Korrektur gibt
                                                                               es aber nicht. Zwar sind leichte Schwächesignale im Tages-
                                                                               chart erkennbar, im Wochenchart ist das Aufwärtsszenario
                                                                               aber weiterhin intakt. Nun kommt es darauf an, das jüngste
                                                                               Kurshoch bei 143,48 zu überwinden, um weiteres Potenzial
                                                                               nach oben zu generieren.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891)



EUR-USD: Stabilisierung – Risiken bleiben                                      Widerstände:              1,2823        1,2876 1,3021
MACD                                                     EUR-USD (daily)       Unterstützungen:          1,2661        1,2647 1,2500
                                                                               In der Woche konnte sich der Euro gut behaupten, ein ech-
                                                                               ter Befreiungsschlag ist aber nicht gelungen. Die Trendfol-
                                                                               ger MACD und DMI stehen auf Tagesbasis unverändert im
                                                                               Verkauf. Allerdings lässt es der ADX an Anstiegsdynamik
                                                                               missen. Aktuell hat sich eine Stabilisierungszone zwischen
                                                                               1,2661 und 1,2790 etabliert. Fällt der Euro darunter, findet
                                                                               sich die wichtigste Haltemarke an der 100-Tagelinie, die
                                                                               wir bei 1,2647 lokalisieren. Darunter wäre der Weg frei für
                                                                               Kursverluste bis in den Bereich um 1,2500. Bei 1,2466
                                                                               findet sich das Tief von Ende August.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)



DAX: Mittelfristiger Trend wird negativ                                        Widerstände:              7.185         7.225   7.264
DMI                                                           DAX (daily)      Unterstützungen:          6.950         6.890   6.870
                                                                               In der vergangenen Woche haben wir an dieser Stelle auf die
                                                                               zunehmenden Gefahren für den DAX auf der Unterseite
                                                                               hingewiesen. Dies hat sich bewahrheitet. Die für den mittel-
                                                                               fristigen Trend wichtige 55-Tage-Linie wurde nachhaltig
                                                                               unterschritten, die trendfolgenden Indikatoren befinden sich
                                                                               allesamt im „Short-Modus“. Zudem fällt auf, dass die Um-
                                                                               sätze bei fallenden Kursen zugenommen haben, was die
                                                                               „Abgabebereitschaft“ nochmals unterstreicht. Aktuell steht
                                                                               die 100-Tage-Linie (7.034) im Fokus. Ein Unterschreiten
                                                                               dieser wird die Abwärtsbewegung nochmals beschleunigen.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)




                                 Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
                                 Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba                                            6
Wochenausblick




                         4 Helaba Kapitalmarktszenarien
                         Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge-
                         wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) kann die
      Hauptszenario:     Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe
  Gordischer Knoten      Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Dennoch erfordert die Bewältigung der Krise Zeit, so
                         dass der Verlauf an den Kapitalmärkten stärker von politischen, denn von konjunkturellen Ein-
                         flussfaktoren bestimmt wird. Die großen Euroländer ringen weiterhin um eine Lösung, wobei sich
                         die Vorschläge stärker auf eine Vergemeinschaftung der Schulden fokussieren. Sie unterscheiden
                         sich dahin, ob dies mit oder ohne Aufgabe von nationalstaatlicher Souveränität einhergeht. Mit
                         weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen
                         wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Eine
                         weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden wird immer wahrscheinlicher. Der
                         konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen.

                         Insgesamt dürfte sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven
                         Geldpolitik festigen. Impulsgeber bleiben dabei die Schwellenländer. In den europäischen Prob-
                         lemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der
                         Restrukturierungen nehmen allmählich ab. In den USA kommt es dagegen im Wahljahr nicht zu
                         größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen
                         wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren.

                         In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (10 %) kann die Weltwirtschaft an das
                         überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen. Befeuert wird dies von einer expansiven Aus-
   Alternativszenario:   richtung der Geld- und Fiskalpolitik. In den Euro-Ländern zeigen sich erste Erfolge der Strukturre-
Phönix aus der Asche     formen, so dass auch dort die konjunkturelle Dynamik wieder zunimmt. Aktien strahlen heller
                         denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste.

                         Im negativen Szenario „Sisyphus“ (20 %) fällt die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession und die
                         europäische Staatsschuldenkrise eskaliert. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld.
   Alternativszenario:   Europa schafft es nicht, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Vielmehr setzt eine
            Sisyphus     breite Kapitalflucht aus dem Euroraum ein. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu retten
                         stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anlei-
                         hen höchster Bonität profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein Einbruch zu.




                         Investmentszenarien 2012


                             Szenarien          Wahrschein-
                                                            Wachstum Inflation Renten                 Euro        Aktien
                               2012               lichkeit

                            Gordischer
                                                       70%
                             Knoten

                            Phönix aus
                                                       10%
                            der Asche


                             Sisyphus                  20%

                         Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research




                         Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba                                     7
Wochenausblick




5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle
In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) kann die
Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe
Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven
Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt
sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Dabei zeichnet sich eine weitere Vergemeinschaftung
der europäischen Staatsschulden ab. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern
dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt festigt sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum
vor allem dank einer expansiven Geldpolitik. In den europäischen Problemländern bleibt der Kon-
solidierungsdruck zwar hoch, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen nehmen allmäh-
lich ab. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen nicht zu größeren Konsolidierungsanstren-
gungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP
insgesamt wieder etwas stärker expandieren.

Rentenmärkte: Die EZB sorgt mit extrem niedrigen Leitzinsen, Liquiditätsmaßnahmen wie
Kaufprogrammen für Staatsanleihen gefährdeter Euro-Länder sowie Langfristtender für Finanz-
marktstabilität. Die hohe Unsicherheit um den Verbleib Griechenlands im Euroraum hat zu einer
extremen Risikowahrnehmung im Euroraum geführt. Investoren nehmen daher sogar eine negative
Realverzinsung für deutsche Staatsanleihen in Kauf. Da jedoch der finanzielle Verpflichtungsrah-
men Deutschlands im Zuge der Euro-Rettung weiter zunimmt, dürfte die Nachfrage nach sehr
teuren Bundesanleihen tendenziell sinken. Die langfristige Bonität Deutschlands wird zunehmend
kritisch hinterfragt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen dürfte in Deutschland in der zwei-
ten Jahreshälfte zwischen 1,1 % und 2,0 % schwanken, in den USA zwischen 1,4 % und 2,2 %.

Euro: Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise werden im zweiten Halbjahr 2012 dank poli-
tischer bzw. eher geldpolitischer Maßnahmen in den Hintergrund gedrängt. Die US-Geldpolitik
wird durch ein neues Kaufprogramm noch expansiver. Der Euro dürfte sich daher gegenüber dem
US-Dollar erholen. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich bis Ende 2012 im Bereich von 1,25 bis 1,40
bewegen.

Aktienmärkte: Mit einer Beruhigung der Schuldenkrise und wieder robusteren Konjunkturindika-
toren wird der Risikoappetit der Anleger zunehmen. Dies dürfte zu weiteren Umschichtungen
zugunsten von Aktien führen. Außerdem spricht die günstige Bewertung für Dividendentitel, zu-
mal die Liquiditätsversorgung auch künftig sehr großzügig ausfallen wird. Der DAX dürfte sich
daher deutlich oberhalb von 7.000 Punkten etablieren.




Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba                                    8
Wochenausblick




Prognoseübersicht


                                 Bruttoinlandsprodukt                     Verbraucherpreise

                                                                           Veränderung gg.
                         reale Veränderung gg. Vorjahr in %
                                                                             Vorjahr in %

                          2010       2011       2012p   2013p      2010     2011    2012p     2013p

Euroland                  1,9         1,5        -0,4    0,4        1,6      2,7      2,5      2,2
  Frankreich              1,6         1,7         0,1    0,7        1,7      2,3      2,3      2,0

  Italien                  1,8        0,6        -2,0   -0,5        1,6      2,9      3,3      2,4

  Spanien                 -0,3        0,4        -1,3   -1,0        2,0      3,1      2,5      2,3

  Griechenland            -4,9        -7,1       -6,5   -4,0        4,7      3,1      1,1      0,0

  Irland                  -0,8        1,4         0,5    1,5       -1,6      1,2      2,0      1,9
  Portugal                 1,4        -1,7       -3,5   -2,5        1,4      3,6      2,8      1,0

  Deutschland*             4,0        3,1         1,0    1,2        1,1      2,3      2,0      2,0

Großbritannien             1,8        0,9        -0,1    1,0        3,3      4,5      2,8      2,6

Schw eiz                   3,0        1,9         0,9    1,2        0,7      0,2      -0,7     0,5
Schw eden                  6,6        3,9         1,2    1,7        1,2      3,0      1,0      1,2
Polen                      3,9        4,3         2,2    2,6        2,7      4,2      3,7      3,0

Ungarn                     1,3        1,7        -1,2    1,0        4,9      3,9      5,9      4,5
Tschechien                 2,7        1,7        -0,8    0,7        1,5      1,9      3,4      2,5
Russland                   4,3        4,3         3,5    3,7        6,9      8,4      5,1      6,5

USA                        2,4        1,8         2,2    2,0        1,6      3,1      2,1      1,7

Japan                      4,5        -0,7        1,8    0,7       -0,7      -0,3     0,1      -0,2
Asien ohne Japan           8,4        6,5         5,7    6,2        5,1      5,9      4,5      5,2
  China                   10,4        9,2         7,9    8,4        3,3      5,3      2,5      3,0
  Indien                   9,6        6,9         5,8    6,5       12,0      8,9      9,2      8,2

Lateinamerika              6,0        4,3         3,0    3,9        5,9      6,5      6,0      6,4

   Brasilien               7,6        2,7         1,5    3,5        5,0      6,6      5,3      5,7

Welt                       4,8        3,4         2,9    3,3        2,9      3,9      3,0      3,1
p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research 




Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba                                         9

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  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Wochenausblick 16. November 2012 Trübe Herbsttage Redaktion: 1 Die Woche im Überblick 1 Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 1.1 Chart der Woche 1 research@helaba.de 1.2 Wochen-Quartals-Tangente 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 47 mit Prognosen 3 2 Im Fokus 4 2.1 Devisen: Unsicherheiten über den US-Dollar 4 2.2 Deutschland: Zu viel Pessimismus nicht gerechtfertigt 5 Herausgeber: 3 Charttechnik 6 Dr. Gertrud R. Traud 4 Helaba Kapitalmarktszenarien 7 Chefvolkswirt/Leitung Research 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle 8 Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 1 Die Woche im Überblick 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 1.1 Chart der Woche Telefax: 0 69/91 32-22 44 US-Wohnungsbau: Viel Luft nach oben Jahresrate in Mio. Jahresrate 2,0 25 1,8 Baubeginne von Einf amilienhäusern 1,6 (LS) 20 1,4 1,2 15 1,0 0,8 10 0,6 Baubeginne von Einf amilienhäusern 0,4 pro Tausend Haushalte 5 0,2 (RS, geglättet) 0,0 0 1961 1966 1971 1976 1981 1986 1991 1996 2001 2006 2011 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt Gute Nachrichten kommen unverändert vom US-Wohnungsmarkt. Die Baubeginne von Einfamili- bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich enhäusern sind nach Jahren ausgeprägter Schwäche wieder im Aufwind. Nach dem explosionsarti- unverbindliche Analysen und Prognosen zu gen Anstieg im September (+11 % gg. Vm.) ist im Oktober mit einer leichten Korrektur zu rech- den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- verhältnissen. Die Angaben beruhen auf nen. Dies ändert aber nichts daran, dass der Trend nun klar nach oben zeigt. Zudem kommt nicht Quellen, die wir für zuverlässig halten, für nur der Neubau in Gang. Die Haushalte können aufgrund einer großzügigeren Kreditvergabe der deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- Banken wieder verstärkt bestehende Hypotheken zu günstigeren Konditionen refinanzieren, was lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- ihre Zinsbelastung senkt. Gleichzeitig steigt der Absatz bestehender Häuser – auch wenn dies ein nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- nen Angaben dienen der Information. Sie sehr gradueller Prozess ist. Hier schlägt sich die weniger restriktive Kreditvergabe, kombiniert mit dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für sehr günstigen Preisen und historisch niedrigen Zinsen, nieder. Die Erholung am US-Wohnungs- Anlageentscheidungen verstanden werden. markt dürfte sich 2013 fortsetzen.
  • 2. Wochenausblick Claudia Windt 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Tel.: 0 69/91 32-25 00 Derzeit gibt es kaum Nachrichten, die die trübe Herbststimmung an den Kapitalmärkten aufhellen können. Aus den USA belasten Diskussionen um das „fiskalische Kliff“. Der wiedergewählte Präsident Obama hat die beginnenden Verhandlungen mit den Republikanern mit deutlichen For- derungen eröffnet. Sollten sich die Fronten verhärten, so drohen Anfang 2013 Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen im Volumen von über 600 Mrd. USD (auf das Jahr hochgerechnet), was die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzen würde. Zudem verheißen die jüngsten US-Kon- junkturindikatoren wenig Gutes, auch wenn die Daten durch den Hurrikan Sandy verzerrt sind. Demgegenüber gehen die Lichtblicke der US-Wirtschaft derzeit ein wenig unter: Stabile Konsum- entwicklung, Trendwende im US-Wohnungsbau (S. 1) und eine tendenzielle Besserung am Ar- beitsmarkt. Die Datenlage aus dem Euroraum hat dem wenig entgegenzusetzen. Seit Herbst 2011 befindet sich die Wirtschaft in einer Rezession und die jüngsten Daten lassen eine Fortsetzung im Schlussquar- tal dieses Jahres erwarten. Die deutsche Wirtschaft ist in diesem Gefüge zwar ein heller Fixpunkt, doch auch hierzulande hat sich die Wirtschaftsaktivität im zweiten Halbjahr spürbar verlangsamt (S. 5). Wir rechnen nach wie vor damit, dass die konjunkturelle Talsohle zum Jahreswechsel er- reicht wird und im Euroraum spätestens ab Mitte 2013 wieder moderate BIP-Zuwächse möglich sind. Die Einkaufsmanagerindizes im November sollten demnach für Deutschland und die Euro- zone eine Stabilisierung signalisieren, die von einer besseren Erwartungseinschätzung der Unter- nehmen herrührt. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass die Frühindikatoren nochmals leicht nachgeben. Zu sehr könnten die aktuelle Hängepartie um Griechenland und Spanien, die gestiege- ne Risikoaversion und die nachgebenden Aktienmärkte belastet haben. In der Berichtswoche wird eine Entscheidung beim außerordentlichen Treffen der Eurogruppe fallen, wie die zusätzlichen Hilfen für Griechenland finanziert werden sollen. Zudem steht auch Außerordentliche noch ein EU-Gipfel über die mittelfristige Haushaltsplanung an. Dies könnte die Risikoneigung EU-Gipfel im Fokus der Marktteilnehmer erhöhen und die deutschen Zinsen sowie den Euro (S. 4) etwas nach oben befördern. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... aktueller 30.12.2011 08.11.2012 Stand* Q4/2012 Q1/2013 Q2/2013 (in %) Index DAX 19,4 -2,2 7.043 7.500 7.300 7.600 (in Bp) (in %) 3M Euribor -117 0 0,19 0,3 0,4 0,5 3M USD Libor -27 0 0,31 0,4 0,4 0,4 10 jähr. Bundesanleihen -49 -3 1,34 1,9 2,0 2,1 10 jähr. Swapsatz -73 -5 1,66 2,2 2,3 2,4 10 jähr. US-Treasuries -28 -2 1,59 2,1 2,1 2,2 (jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro) US-Dollar 1,5 -0,3 1,28 1,35 1,40 1,35 Japanischer Yen -3,8 -2,1 104 105 110 109 Britisches Pfund 3,8 -1,0 0,81 0,84 0,87 0,87 Schweizer Franken 1,1 0,2 1,20 1,20 1,25 1,25 (in %) Brentöl $/B 0,5 1,0 109 105 (110) 100 103 Gold $/U 9,7 -0,9 1.716 1.750 1.750 1.850 *Schlusskurse vom 15.11.2012 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba 2
  • 3. Wochenausblick 1.3 Finanzmarktkalender KW 47 mit Prognosen Helaba- Bloomberg Zeit Land Periode Indikator Vorperiode Prognose Consensus Montag, 19.11.2012 16:00 US Nov NAHB Housing Index 41 41 41 Verkauf bestehender Häuser, Mio. 16:00 US Okt 4,8 4,8 4,8 (JR) Dienstag, 20.11.2012 Erzeugerpreise 08:00 DE Okt % m/m 0,2 0,1 0,3 % y/y 1,7 1,7 1,7 Baubeginne 14:30 US Okt % m/m -3,7 -3,7 15,0 Tsd (JR) 840 840 872 Baugenehmigungen 14:30 US Okt % m/m -6,0 -2,8 11,1 Tsd (JR) 840 865 890 15:00 US Richmond Fed Präsident Lacker 18:15 US Fed Präsident Ben Bernanke JP Bank of Japan Zinsentscheid; % Mittwoch, 21.11.2012 Erstanträge auf 14:30 US 17. Nov. 375 395 439 Arbeitslosenunterstützung, Tsd Verbrauchervertrauen (UoM); vorl. 15:55 US Nov 85,0 84,9 84,9 Index 16:00 US Okt Frühindikatoren, % m/m 0,1 0,1 0,6 Donnerstag, 22.11.2012 Thanksgiving Day - Märkte US geschlossen Einkaufsmanagerindex (Verarb. 09:30 DE Nov 46,0 46,0 46,0 Gewerbe, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Dienst- 09:30 DE Nov 48,6 48,5 48,4 leistungen, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Verarb. 10:00 EZ Nov 45,4 45,6 45,4 Gewerbe, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Dienst- 10:00 EZ Nov 46,0 46,0 46,0 leistungen, Vorabschätzung) EU-Kommission; Indizes: 16:00 EZ Nov -25,0 -26,0 -25,7 Konsumentenvertrauen Freitag, 23.11.2012 BIP detailliert 08:00 DE Q3 % q/q, s.a. 0,2 0,2 0,3 % y/y, s.a. 0,9 0,9 1,0 10:00 DE Nov ifo-Geschäftsklima 100,0 99,5 100,0 früher Handelsschluss am 20:00 US Rentenmarkt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba 3
  • 4. Wochenausblick 2 Im Fokus Christian Apelt, CFA 2.1 Devisen: Unsicherheiten über den US-Dollar Tel.: 0 69/91 32-4726 Während die Sorgen um die europäische Schuldenkrise anhalten, birgt auch die Lage in den USA, insbesondere das Haushaltsproblem, Unsicherheiten. Die kurzfristigen Effekte sind kaum zu kalkulieren, mittelfristig spricht mehr für einen steigenden Euro-Dollar-Kurs. Einmal mehr ist der Euro unter Druck geraten. Der Euro-Dollar-Kurs fiel aus seinem Seitwärts- band von 1,28 bis 1,32, wenngleich die untere Marke noch in Reichweite ist. Die Wirtschaft der Vorerst wenig Eurozone befindet sich weiterhin in einer Rezession. Die Frühindikatoren deuten ebenfalls noch Entspannung hinsichtlich nicht auf eine Trendwende hin. So überwogen zuletzt in der Eurozone insgesamt die negativen der Euro-Schuldenkrise Konjunkturüberraschungen. Dies trug sicherlich auch dazu bei, dass die Risikoaufschläge auf Peripherieanleihen seit Mitte Oktober wieder merklich gestiegen sind. Zudem verunsicherte die Lage um Griechenland die Anleger. Zwar beschloss das griechische Parlament weitere Sparmaß- nahmen und den Haushalt. Auch zeigten sich die Finanzminister der Eurozone bereit, das Hilfs- programm zu strecken und die anstehende Tranche auszuzahlen. Allerdings nähren zum einen die Uneinigkeit von EU und IWF, zum anderen die schrumpfende Parlamentsmehrheit in Griechen- land Zweifel, ob das Reformprogramm des Landes von Erfolg gekrönt sein wird. Selbst die finale Zusage neuer Hilfskredite wird kein Befreiungsschlag für Griechenland sein. Konjunkturelle Enttäuschungen belasten den Euro Verzögertes Fed-Kaufprogramm startet USD Differenz der Indizes Bio. USD Index Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Auf der anderen Seite des Atlantiks bleibt die Nachrichtenlage unübersichtlich. Während die Wah- len die bisher geteilten Machtverhältnisse in den USA zementierten, wächst die Sorge um die US-Dollar zwischen sogenannte „fiskalische Klippe“. Während eine Reduktion des Budgetdefizits als positiv für den fiskalischer Klippe und US-Dollar zu werten wäre, sähe ein unkontrollierter Sturz von der Klippe in eine Rezession wohl Fed-Käufen anders aus. Ein Kompromiss ohne jegliche Haushaltskonsolidierung könnte am Markt ebenfalls kritisch beurteilt werden. Noch zeichnet sich keine klare Lösung für das Budgetproblem ab. Die Federal Reserve bekräftigte in ihrem Sitzungsprotokoll die Bereitschaft zu fortgesetzten Kaufpro- grammen. Auf Basis ihrer Bilanzdaten hielt sich die US-Notenbank entgegen der offiziellen Ver- lautbarungen mit ihren Käufen zunächst zurück, zuletzt erhöhte sich ihr Wertpapierbestand jedoch. Wenn die Fed tatsächlich aktiver wird, sollte dies den US-Dollar belasten. Kurzfristig stehen der expansiven US-Geldpolitik die Probleme in der Eurozone gegenüber. Sollten sich dort die Fort- schritte, insbesondere auch die konjunkturellen, weiter verzögern, birgt dies Risiken für den Euro- Dollar-Kurs. Mittelfristig jedoch dürften sich – dank der EZB – die Sorgen um den Euro mildern und auch mit Hilfe der Fed der Euro-Dollar-Kurs in Richtung 1,35 ansteigen. Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba 4
  • 5. Wochenausblick Dr. Stefan Mütze 2.2 Deutschland: Zu viel Pessimismus nicht gerechtfertigt Tel.: 0 69/91 32-3850 Wir haben unsere BIP-Prognosen für Deutschland und Frankreich gesenkt. Für 2013 erwarten wir jetzt 1,2 % bzw. 0,7 %. Der ifo-Geschäftsklimaindex dürfte sich stabilisieren. Das dritte Quartal ist in Deutschland mit einem BIP-Zuwachs von 0,2 % gegenüber den drei Mo- naten zuvor entsprechend der Erwartungen ausgefallen. Sowohl der Außenhandel als auch der Deutsches Wachstum private und öffentliche Konsum trugen zum Wachstum bei, während die Ausrüstungen zum vier- 2013: 1,2 % ten Mal in Folge gesunken sind. Die Bauinvestitionen hingegen stiegen, nachdem sie zwei Mal in Folge gesunken waren. Die Frühindikatoren und die Auftragseingänge signalisieren, dass das vierte Quartal mit einem leichten BIP-Rückgang abschließen wird. Damit wird das Ausgangsni- veau für 2013 geringer ausfallen. Obwohl die Dynamik im Jahresverlauf wieder zunehmen dürfte, fällt damit die Jahresrate mit 1,2 % niedriger aus als bislang von uns erwartet (1,7 %). Die Krise in den europäischen Problemländern hat in den letzten Monaten die deutsche Volkswirtschaft zu- nehmend belastet. Die Nachfrage aus den USA und den Schwellenländern konnte dies zuletzt nicht mehr überkompensieren. Erst im Verlauf von 2013 ist mit einer Besserung zu rechnen. Die Rückgänge in den Krisenländern werden dann geringer ausfallen und die expansive Fiskal- und Geldpolitik wird die Dynamik vieler Schwellenländer wieder verstärken. Weitere Impulse sollten vom deutschen Wohnungsbau ausgehen, der vom niedrigen Hypothekenzinsniveau und der Um- orientierung der Kapitalanleger profitiert. Auch die Investitionstätigkeit der Unternehmen dürfte sich wieder erholen. In Frankreich stieg das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal ebenfalls um 0,2 % gegenüber den drei Monaten zuvor. Damit wurde eine technische Rezession, also zwei Quartale mit Negativwachstum, vermieden. Nach einem schwachen vierten Quartal dürfte sich das Wachstum 2013 auch hier allmählich beleben. Bremsend wirkt die verschlechterte internationale Wettbewerbsfähigkeit. Für 2013 senken wir unsere BIP-Prognose von 1 % auf 0,7 %. Diskrepanz setzt sich 2013 noch fort Deutsche Unternehmer pessimistisch Reales Bruttoinlandsprodukt, Index: Q1 2008 = 100 ifo-Geschäftsklimaindex, Komponenten, Index Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Der ifo-Geschäftsklimaindex ist bereits seit einem halben Jahr ohne Unterbrechung gefallen. Die Erwartungen der befragten ca. 7.000 Unternehmen sind bereits äußerst pessimistisch, während die ifo stabil Lage aufgrund noch bestehender Auftragsbestände in vielen Branchen positiver eingeschätzt wird. Sicherlich gab es Phasen, in denen sich die Erwartungen noch stärker eingetrübt haben als aktuell, beispielsweise während der Finanzkrise. Eine derart gravierende Situation liegt allerdings nicht vor. Die aktuelle Krise ist „nur“ regional auf Europa konzentriert. Die allmähliche Stabilisierung in den Problemländern sollte die Erwartungen der deutschen Unternehmer verbessern. Bereits im November kann mit einer leichten Stimmungsaufhellung gerechnet werden, nachdem diese Kom- ponente im Oktober stabil verlaufen ist. Bei einer gleichzeitig sinkenden Lageeinschätzung dürfte der ifo-Index im November stabil bleiben. Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba 5
  • 6. Wochenausblick 3 Charttechnik Bund-Future: Konsolidierung im Aufwärtstrend Widerstände: 144,10 144,60 145,19 MACD Bund-Future (weekly) Unterstützungen: 142,30 142,01 141,40 Obwohl es dem Future gelungen ist, markante Widerstände zu überwinden sowie die beim letzten Kontraktwechsel gerissene Kurslücke zu schließen, blieben die Anschluss- käufe aus. Seit Tagen ist eine Konsolidierung zu beobach- ten, klare Hinweise auf eine breit angelegte Korrektur gibt es aber nicht. Zwar sind leichte Schwächesignale im Tages- chart erkennbar, im Wochenchart ist das Aufwärtsszenario aber weiterhin intakt. Nun kommt es darauf an, das jüngste Kurshoch bei 143,48 zu überwinden, um weiteres Potenzial nach oben zu generieren. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) EUR-USD: Stabilisierung – Risiken bleiben Widerstände: 1,2823 1,2876 1,3021 MACD EUR-USD (daily) Unterstützungen: 1,2661 1,2647 1,2500 In der Woche konnte sich der Euro gut behaupten, ein ech- ter Befreiungsschlag ist aber nicht gelungen. Die Trendfol- ger MACD und DMI stehen auf Tagesbasis unverändert im Verkauf. Allerdings lässt es der ADX an Anstiegsdynamik missen. Aktuell hat sich eine Stabilisierungszone zwischen 1,2661 und 1,2790 etabliert. Fällt der Euro darunter, findet sich die wichtigste Haltemarke an der 100-Tagelinie, die wir bei 1,2647 lokalisieren. Darunter wäre der Weg frei für Kursverluste bis in den Bereich um 1,2500. Bei 1,2466 findet sich das Tief von Ende August. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Mittelfristiger Trend wird negativ Widerstände: 7.185 7.225 7.264 DMI DAX (daily) Unterstützungen: 6.950 6.890 6.870 In der vergangenen Woche haben wir an dieser Stelle auf die zunehmenden Gefahren für den DAX auf der Unterseite hingewiesen. Dies hat sich bewahrheitet. Die für den mittel- fristigen Trend wichtige 55-Tage-Linie wurde nachhaltig unterschritten, die trendfolgenden Indikatoren befinden sich allesamt im „Short-Modus“. Zudem fällt auf, dass die Um- sätze bei fallenden Kursen zugenommen haben, was die „Abgabebereitschaft“ nochmals unterstreicht. Aktuell steht die 100-Tage-Linie (7.034) im Fokus. Ein Unterschreiten dieser wird die Abwärtsbewegung nochmals beschleunigen. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba 6
  • 7. Wochenausblick 4 Helaba Kapitalmarktszenarien Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge- wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) kann die Hauptszenario: Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe Gordischer Knoten Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Dennoch erfordert die Bewältigung der Krise Zeit, so dass der Verlauf an den Kapitalmärkten stärker von politischen, denn von konjunkturellen Ein- flussfaktoren bestimmt wird. Die großen Euroländer ringen weiterhin um eine Lösung, wobei sich die Vorschläge stärker auf eine Vergemeinschaftung der Schulden fokussieren. Sie unterscheiden sich dahin, ob dies mit oder ohne Aufgabe von nationalstaatlicher Souveränität einhergeht. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Eine weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden wird immer wahrscheinlicher. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt dürfte sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. Impulsgeber bleiben dabei die Schwellenländer. In den europäischen Prob- lemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen nehmen allmählich ab. In den USA kommt es dagegen im Wahljahr nicht zu größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren. In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (10 %) kann die Weltwirtschaft an das überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen. Befeuert wird dies von einer expansiven Aus- Alternativszenario: richtung der Geld- und Fiskalpolitik. In den Euro-Ländern zeigen sich erste Erfolge der Strukturre- Phönix aus der Asche formen, so dass auch dort die konjunkturelle Dynamik wieder zunimmt. Aktien strahlen heller denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste. Im negativen Szenario „Sisyphus“ (20 %) fällt die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession und die europäische Staatsschuldenkrise eskaliert. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Alternativszenario: Europa schafft es nicht, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Vielmehr setzt eine Sisyphus breite Kapitalflucht aus dem Euroraum ein. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anlei- hen höchster Bonität profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein Einbruch zu. Investmentszenarien 2012 Szenarien Wahrschein- Wachstum Inflation Renten Euro Aktien 2012 lichkeit Gordischer 70% Knoten Phönix aus 10% der Asche Sisyphus 20% Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba 7
  • 8. Wochenausblick 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) kann die Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Dabei zeichnet sich eine weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden ab. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt festigt sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven Geldpolitik. In den europäischen Problemländern bleibt der Kon- solidierungsdruck zwar hoch, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen nehmen allmäh- lich ab. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen nicht zu größeren Konsolidierungsanstren- gungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder etwas stärker expandieren. Rentenmärkte: Die EZB sorgt mit extrem niedrigen Leitzinsen, Liquiditätsmaßnahmen wie Kaufprogrammen für Staatsanleihen gefährdeter Euro-Länder sowie Langfristtender für Finanz- marktstabilität. Die hohe Unsicherheit um den Verbleib Griechenlands im Euroraum hat zu einer extremen Risikowahrnehmung im Euroraum geführt. Investoren nehmen daher sogar eine negative Realverzinsung für deutsche Staatsanleihen in Kauf. Da jedoch der finanzielle Verpflichtungsrah- men Deutschlands im Zuge der Euro-Rettung weiter zunimmt, dürfte die Nachfrage nach sehr teuren Bundesanleihen tendenziell sinken. Die langfristige Bonität Deutschlands wird zunehmend kritisch hinterfragt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen dürfte in Deutschland in der zwei- ten Jahreshälfte zwischen 1,1 % und 2,0 % schwanken, in den USA zwischen 1,4 % und 2,2 %. Euro: Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise werden im zweiten Halbjahr 2012 dank poli- tischer bzw. eher geldpolitischer Maßnahmen in den Hintergrund gedrängt. Die US-Geldpolitik wird durch ein neues Kaufprogramm noch expansiver. Der Euro dürfte sich daher gegenüber dem US-Dollar erholen. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich bis Ende 2012 im Bereich von 1,25 bis 1,40 bewegen. Aktienmärkte: Mit einer Beruhigung der Schuldenkrise und wieder robusteren Konjunkturindika- toren wird der Risikoappetit der Anleger zunehmen. Dies dürfte zu weiteren Umschichtungen zugunsten von Aktien führen. Außerdem spricht die günstige Bewertung für Dividendentitel, zu- mal die Liquiditätsversorgung auch künftig sehr großzügig ausfallen wird. Der DAX dürfte sich daher deutlich oberhalb von 7.000 Punkten etablieren. Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba 8
  • 9. Wochenausblick Prognoseübersicht Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise Veränderung gg. reale Veränderung gg. Vorjahr in % Vorjahr in % 2010 2011 2012p 2013p 2010 2011 2012p 2013p Euroland 1,9 1,5 -0,4 0,4 1,6 2,7 2,5 2,2 Frankreich 1,6 1,7 0,1 0,7 1,7 2,3 2,3 2,0 Italien 1,8 0,6 -2,0 -0,5 1,6 2,9 3,3 2,4 Spanien -0,3 0,4 -1,3 -1,0 2,0 3,1 2,5 2,3 Griechenland -4,9 -7,1 -6,5 -4,0 4,7 3,1 1,1 0,0 Irland -0,8 1,4 0,5 1,5 -1,6 1,2 2,0 1,9 Portugal 1,4 -1,7 -3,5 -2,5 1,4 3,6 2,8 1,0 Deutschland* 4,0 3,1 1,0 1,2 1,1 2,3 2,0 2,0 Großbritannien 1,8 0,9 -0,1 1,0 3,3 4,5 2,8 2,6 Schw eiz 3,0 1,9 0,9 1,2 0,7 0,2 -0,7 0,5 Schw eden 6,6 3,9 1,2 1,7 1,2 3,0 1,0 1,2 Polen 3,9 4,3 2,2 2,6 2,7 4,2 3,7 3,0 Ungarn 1,3 1,7 -1,2 1,0 4,9 3,9 5,9 4,5 Tschechien 2,7 1,7 -0,8 0,7 1,5 1,9 3,4 2,5 Russland 4,3 4,3 3,5 3,7 6,9 8,4 5,1 6,5 USA 2,4 1,8 2,2 2,0 1,6 3,1 2,1 1,7 Japan 4,5 -0,7 1,8 0,7 -0,7 -0,3 0,1 -0,2 Asien ohne Japan 8,4 6,5 5,7 6,2 5,1 5,9 4,5 5,2 China 10,4 9,2 7,9 8,4 3,3 5,3 2,5 3,0 Indien 9,6 6,9 5,8 6,5 12,0 8,9 9,2 8,2 Lateinamerika 6,0 4,3 3,0 3,9 5,9 6,5 6,0 6,4 Brasilien 7,6 2,7 1,5 3,5 5,0 6,6 5,3 5,7 Welt 4,8 3,4 2,9 3,3 2,9 3,9 3,0 3,1 p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt; Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research  Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. November 2012· © Helaba 9