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Presse-Information
Hintergrundwissen                                                                           16. Juni 2010


So funktioniert eine Impfung

München. Impfungen sind heute für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit, doch wie der
Impfstoff im Körper reagiert, wissen die wenigsten. Laut Institut für Demoskopie (IfD) Allensbach
frischen 53 Prozent der Deutschen ihre Schutzimpfungen nicht regelmäßig auf. Da Impfungen zu
den wirksamsten Präventivmaßnahmen gegen Infektionskrankheiten zählen, sollte jeder seinen
Impfschutz überprüfen lassen. Impfdokumente, also Impfbuch, -pass oder -ausweis sollten gut
aufbewahrt werden und dem Arzt vorgezeigt werden können. So erspart man sich zum einen
unnötige Impfdosen und sorgt zum anderen dafür, dass Auffrischimpfungen rechtzeitig
stattfinden. Die Experten von TÜV SÜD erklären, was bei einer Impfung im Körper passiert,
welche Nebenwirkungen auftreten können und welche Impfleistungen ein Arzt erbringen muss.

Was ist eine Impfung?
Ziel einer Impfung ist es, den Geimpften vor ansteckenden Krankheiten schützen. Dabei gibt es
unterschiedliche Möglichkeiten.
   Bei der so genannten „aktiven“ Immunisierung wird ein körpereigener Schutz vor Krankheitserregern
   aufgebaut. Dafür werden abgeschwächte oder abgetötete Erreger(-teile) in den Körper gebracht,
   gegen die das Immunsystem Abwehrstoffe (Antikörper) produziert. Dies dauert meist ein bis zwei
   Wochen, die Antikörper sind dafür aber oft Jahre bis Jahrzehnte lang nachweisbar und gegen die
   Krankheitserreger wirksam. Das Immunsystem bildet außerdem so genannte Gedächtniszellen, die
   bei erneutem Kontakt mit dem Erreger rasch eine Immunreaktion auslösen, da sie sich an den
   Eindringling „erinnern“. Schon früher nutzte man dieses Prinzip bei der „Variolation“. Dabei wurden
   Menschen absichtlich mit Flüssigkeiten pockentypischer Hauterscheinungen in Berührung gebracht.
   Heute können die zuvor abgetöteten oder abgeschwächten Erreger durch moderne Impfstoffe genau
   dosiert verabreicht werden.

   Bei der so genannten „passiven“ Immunisierung wird kein Impfstoff verabreicht, sondern die bereits
   fertigen Antikörper. Die injizierten Antikörper sind dabei sehr kurzfristig gegen den Erreger wirksam.
   Aus diesem Grund wird die passive Immunisierung meist dann eingesetzt, wenn eine Person bereits
   Kontakt zu dem Krankheitserreger hatte und keine Zeit für eine aktive Immunisierung bleibt.
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   Da der Körper die injizierten Antikörper abbaut, hält der Impfschutz allerdings nur kurze Zeit an.
   Nach dem gleichen Prinzip werden Kinder im Mutterleib mit einer Immunabwehr ausgestattet. In der
   Gebärmutter werden Antikörper auf das ungeborene Kind übertragen, die es in den ersten
   Lebenswochen vor verschiedenen Krankheiten schützen.

 Übrigens: Eine Simultanimpfung kombiniert die aktive und passive Immunisierung miteinander. Der
 Sofortschutz soll dabei durch eine lang anhaltende Dauerimmunität ergänzt werden. Dies ist zum
 Beispiel bei akuter Tetanus- und Tollwutgefahr der Fall.


Unerwünschte Wirkungen
Bei den modernen Impfstoffen kommen unerwünschte Wirkungen seltener vor und fallen in der Regel
nicht sehr stark aus. Innerhalb der ersten 72 Stunden können Lokalreaktionen wie Rötungen,
Schwellungen und Schmerzempfinden im Bereich der Einstichstelle sowie Allgemeinreaktionen wie
Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Unwohlsein auftreten. Dies sind relativ häufig vorkommende
Beschwerden, die auch als Impfreaktion bezeichnet werden und zeigen, dass der Körper mit der
Immunreaktion auf den Impfstoff begonnen hat. Bestimmte Impfstoffe zeigen spezifische
Impfreaktionen: So kann es zum Beispiel im Abstand von 5–14 Tagen nach der Masernimpfung bei
etwa zwei Prozent der Geimpften zu Fieber mit einem schwachen masernähnlichen Ausschlag
kommen. In seltenen Fällen gehen die Beschwerden als „Impfkomplikation“ über die normale
Impfreaktion hinaus. Solche Fälle werden vom Arzt dem Gesundheitsamt und der
Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft gemeldet.

Impfleistungen des Arztes
Der Arzt ist bei einer Impfung nicht nur für die Injektion zuständig, sondern hat auch noch einige andere
Aufgaben. Er hat den Impfling noch vor der Durchführung einer Schutzimpfung darüber zu informieren,
was der Nutzen der Impfung ist und was er über die zu verhütende Krankheit wissen muss. Weiterhin
muss er erklären, wann der Impfschutz beginnt und wie lange er andauert, wie sich der Impfling
anschließend verhalten sollte und welche unerwünschten Arzneimittelwirkungen und Komplikationen
möglich sind. Außerdem muss der Arzt darüber informieren, ob und wann Auffrischimpfungen nötig
sind. Zudem ist er verpflichtet, vor der Impfung den aktuellen Gesundheitszustand des Impflings
festzustellen und damit eventuelle Kontraindikationen auszuschließen. Im Anschluss an die Impfung ist
diese im Impfausweis zu vermerken oder eine Impfbescheinigung auszustellen.

 Erstaunlich: Nur 53 Prozent der Deutschen kennen den Stand ihres momentanen Impfschutzes.
 Institut für Demoskopie Allensbach
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STIKO
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihren Sitz am Robert-Koch-Institut und erarbeitet jährliche
Empfehlungen für Schutzimpfungen in Deutschland. Diese Impfempfehlungen dienen den obersten
Gesundheitsbehörden der Länder als Grundlage für ihre öffentlichen Empfehlungen; zudem werden auf
dieser Grundlage die Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung hinsichtlich
Impfleistungen festgelegt. Die 12 bis 18 ehrenamtlichen Mitglieder der STIKO werden alle drei Jahre
vom Bundesministerium für Gesundheit und der obersten Landesgesundheitsbehörde berufen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement – Investition in die Zukunft
Ständig wachsende Anforderungen stellen hohe Ansprüche an die Mitarbeiter eines Unternehmens.
Von ihnen wird Leistungsbereitschaft, Eigenverantwortung und Flexibilität erwartet. Faktoren, die oft die
Gesundheit eines Einzelnen beeinträchtigen, sei es physisch oder psychisch. Viele Unternehmen
investieren in ein Betriebliches Gesundheitsmanagement, um das Wohlbefinden ihrer Beschäftigten zu
erhöhen und somit die Produktivität zu stärken. Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer entsteht dadurch
eine „win-win-Situation“. Was für den einen ein positives Image als Arbeitgeber mit sich bringt, bedeutet
für den anderen eine verbesserte Lebensqualität. TÜV SÜD Life Service betreut die Mitarbeiter von
knapp 10.000 Unternehmen in Deutschland beim Arbeits- und Gesundheitsschutz und entwickelt
individuelle Lösungen zum Umgang mit Stress, zur Förderung der Arbeitsmotivation, bei
Suchtgefährdung sowie Über- oder Unterforderung. Das Ziel ist stets, Bedingungen am Arbeitsplatz zu
schaffen, die die Sicherheit und die Gesundheit der Mitarbeiter schützen, so dass Kosten durch
Arbeitsunfälle, einseitige Belastungen und Krankheiten verringert werden. Das Kompetenz-Team von
TÜV SÜD besteht aus mehr als 400 Psychologen, Ärzten und weiteren Fachkräften.

Weiterführende Informationen gibt es in der Studie von EuPD Research, TÜV SÜD Life Service und
Handelsblatt „Betriebliches Gesundheitsmanagement 2010“ und im Internet unter www.tuev-
sued.de/presse/BGM.

Presse-Kontakt:
Heidi Atzler                                                Tel.       +49 (0) 89 / 57 91 – 29 35
TÜV SÜD AG                                                  Fax        +49 (0) 89 / 57 91 – 22 69
Unternehmenskommunikation - MENSCH                          E-Mail     heidi.atzler@tuev-sued.de
Westendstraße 199, 80686 München                            Internet   www.tuev-sued.de/presse

 i Die TÜV SÜD Life Service GmbH ist ein Unternehmen der TÜV SÜD Gruppe mit knapp 500 Mitarbeitern an 100
Standorten. Diese bieten umfassende Beratung und Betreuung auf allen Gebieten der Arbeitsmedizin, -sicherheit und
Arbeitspsychologie an. Darüber hinaus sorgen Verkehrspsychologen und -mediziner für mehr Verkehrssicherheit und führen
u.a. Medizinisch-Psychologische Untersuchungen durch.
TÜV SÜD ist ein international führender Dienstleistungskonzern mit den Strategischen Geschäftsfeldern INDUSTRIE,
MOBILITÄT und MENSCH. Rund 15.000 Mitarbeiter sind an über 600 Standorten weltweit präsent. Die interdisziplinären
Spezialistenteams sorgen für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Als Prozesspartner stärken sie die
Wettbewerbsfähigkeit ihrer Kunden.

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  • 1. Presse-Information Hintergrundwissen 16. Juni 2010 So funktioniert eine Impfung München. Impfungen sind heute für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit, doch wie der Impfstoff im Körper reagiert, wissen die wenigsten. Laut Institut für Demoskopie (IfD) Allensbach frischen 53 Prozent der Deutschen ihre Schutzimpfungen nicht regelmäßig auf. Da Impfungen zu den wirksamsten Präventivmaßnahmen gegen Infektionskrankheiten zählen, sollte jeder seinen Impfschutz überprüfen lassen. Impfdokumente, also Impfbuch, -pass oder -ausweis sollten gut aufbewahrt werden und dem Arzt vorgezeigt werden können. So erspart man sich zum einen unnötige Impfdosen und sorgt zum anderen dafür, dass Auffrischimpfungen rechtzeitig stattfinden. Die Experten von TÜV SÜD erklären, was bei einer Impfung im Körper passiert, welche Nebenwirkungen auftreten können und welche Impfleistungen ein Arzt erbringen muss. Was ist eine Impfung? Ziel einer Impfung ist es, den Geimpften vor ansteckenden Krankheiten schützen. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Bei der so genannten „aktiven“ Immunisierung wird ein körpereigener Schutz vor Krankheitserregern aufgebaut. Dafür werden abgeschwächte oder abgetötete Erreger(-teile) in den Körper gebracht, gegen die das Immunsystem Abwehrstoffe (Antikörper) produziert. Dies dauert meist ein bis zwei Wochen, die Antikörper sind dafür aber oft Jahre bis Jahrzehnte lang nachweisbar und gegen die Krankheitserreger wirksam. Das Immunsystem bildet außerdem so genannte Gedächtniszellen, die bei erneutem Kontakt mit dem Erreger rasch eine Immunreaktion auslösen, da sie sich an den Eindringling „erinnern“. Schon früher nutzte man dieses Prinzip bei der „Variolation“. Dabei wurden Menschen absichtlich mit Flüssigkeiten pockentypischer Hauterscheinungen in Berührung gebracht. Heute können die zuvor abgetöteten oder abgeschwächten Erreger durch moderne Impfstoffe genau dosiert verabreicht werden. Bei der so genannten „passiven“ Immunisierung wird kein Impfstoff verabreicht, sondern die bereits fertigen Antikörper. Die injizierten Antikörper sind dabei sehr kurzfristig gegen den Erreger wirksam. Aus diesem Grund wird die passive Immunisierung meist dann eingesetzt, wenn eine Person bereits Kontakt zu dem Krankheitserreger hatte und keine Zeit für eine aktive Immunisierung bleibt.
  • 2. Seite 2 von 3 Da der Körper die injizierten Antikörper abbaut, hält der Impfschutz allerdings nur kurze Zeit an. Nach dem gleichen Prinzip werden Kinder im Mutterleib mit einer Immunabwehr ausgestattet. In der Gebärmutter werden Antikörper auf das ungeborene Kind übertragen, die es in den ersten Lebenswochen vor verschiedenen Krankheiten schützen. Übrigens: Eine Simultanimpfung kombiniert die aktive und passive Immunisierung miteinander. Der Sofortschutz soll dabei durch eine lang anhaltende Dauerimmunität ergänzt werden. Dies ist zum Beispiel bei akuter Tetanus- und Tollwutgefahr der Fall. Unerwünschte Wirkungen Bei den modernen Impfstoffen kommen unerwünschte Wirkungen seltener vor und fallen in der Regel nicht sehr stark aus. Innerhalb der ersten 72 Stunden können Lokalreaktionen wie Rötungen, Schwellungen und Schmerzempfinden im Bereich der Einstichstelle sowie Allgemeinreaktionen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Unwohlsein auftreten. Dies sind relativ häufig vorkommende Beschwerden, die auch als Impfreaktion bezeichnet werden und zeigen, dass der Körper mit der Immunreaktion auf den Impfstoff begonnen hat. Bestimmte Impfstoffe zeigen spezifische Impfreaktionen: So kann es zum Beispiel im Abstand von 5–14 Tagen nach der Masernimpfung bei etwa zwei Prozent der Geimpften zu Fieber mit einem schwachen masernähnlichen Ausschlag kommen. In seltenen Fällen gehen die Beschwerden als „Impfkomplikation“ über die normale Impfreaktion hinaus. Solche Fälle werden vom Arzt dem Gesundheitsamt und der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft gemeldet. Impfleistungen des Arztes Der Arzt ist bei einer Impfung nicht nur für die Injektion zuständig, sondern hat auch noch einige andere Aufgaben. Er hat den Impfling noch vor der Durchführung einer Schutzimpfung darüber zu informieren, was der Nutzen der Impfung ist und was er über die zu verhütende Krankheit wissen muss. Weiterhin muss er erklären, wann der Impfschutz beginnt und wie lange er andauert, wie sich der Impfling anschließend verhalten sollte und welche unerwünschten Arzneimittelwirkungen und Komplikationen möglich sind. Außerdem muss der Arzt darüber informieren, ob und wann Auffrischimpfungen nötig sind. Zudem ist er verpflichtet, vor der Impfung den aktuellen Gesundheitszustand des Impflings festzustellen und damit eventuelle Kontraindikationen auszuschließen. Im Anschluss an die Impfung ist diese im Impfausweis zu vermerken oder eine Impfbescheinigung auszustellen. Erstaunlich: Nur 53 Prozent der Deutschen kennen den Stand ihres momentanen Impfschutzes. Institut für Demoskopie Allensbach
  • 3. Seite 3 von 3 STIKO Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihren Sitz am Robert-Koch-Institut und erarbeitet jährliche Empfehlungen für Schutzimpfungen in Deutschland. Diese Impfempfehlungen dienen den obersten Gesundheitsbehörden der Länder als Grundlage für ihre öffentlichen Empfehlungen; zudem werden auf dieser Grundlage die Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung hinsichtlich Impfleistungen festgelegt. Die 12 bis 18 ehrenamtlichen Mitglieder der STIKO werden alle drei Jahre vom Bundesministerium für Gesundheit und der obersten Landesgesundheitsbehörde berufen. Betriebliches Gesundheitsmanagement – Investition in die Zukunft Ständig wachsende Anforderungen stellen hohe Ansprüche an die Mitarbeiter eines Unternehmens. Von ihnen wird Leistungsbereitschaft, Eigenverantwortung und Flexibilität erwartet. Faktoren, die oft die Gesundheit eines Einzelnen beeinträchtigen, sei es physisch oder psychisch. Viele Unternehmen investieren in ein Betriebliches Gesundheitsmanagement, um das Wohlbefinden ihrer Beschäftigten zu erhöhen und somit die Produktivität zu stärken. Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer entsteht dadurch eine „win-win-Situation“. Was für den einen ein positives Image als Arbeitgeber mit sich bringt, bedeutet für den anderen eine verbesserte Lebensqualität. TÜV SÜD Life Service betreut die Mitarbeiter von knapp 10.000 Unternehmen in Deutschland beim Arbeits- und Gesundheitsschutz und entwickelt individuelle Lösungen zum Umgang mit Stress, zur Förderung der Arbeitsmotivation, bei Suchtgefährdung sowie Über- oder Unterforderung. Das Ziel ist stets, Bedingungen am Arbeitsplatz zu schaffen, die die Sicherheit und die Gesundheit der Mitarbeiter schützen, so dass Kosten durch Arbeitsunfälle, einseitige Belastungen und Krankheiten verringert werden. Das Kompetenz-Team von TÜV SÜD besteht aus mehr als 400 Psychologen, Ärzten und weiteren Fachkräften. Weiterführende Informationen gibt es in der Studie von EuPD Research, TÜV SÜD Life Service und Handelsblatt „Betriebliches Gesundheitsmanagement 2010“ und im Internet unter www.tuev- sued.de/presse/BGM. Presse-Kontakt: Heidi Atzler Tel. +49 (0) 89 / 57 91 – 29 35 TÜV SÜD AG Fax +49 (0) 89 / 57 91 – 22 69 Unternehmenskommunikation - MENSCH E-Mail heidi.atzler@tuev-sued.de Westendstraße 199, 80686 München Internet www.tuev-sued.de/presse i Die TÜV SÜD Life Service GmbH ist ein Unternehmen der TÜV SÜD Gruppe mit knapp 500 Mitarbeitern an 100 Standorten. Diese bieten umfassende Beratung und Betreuung auf allen Gebieten der Arbeitsmedizin, -sicherheit und Arbeitspsychologie an. Darüber hinaus sorgen Verkehrspsychologen und -mediziner für mehr Verkehrssicherheit und führen u.a. Medizinisch-Psychologische Untersuchungen durch. TÜV SÜD ist ein international führender Dienstleistungskonzern mit den Strategischen Geschäftsfeldern INDUSTRIE, MOBILITÄT und MENSCH. Rund 15.000 Mitarbeiter sind an über 600 Standorten weltweit präsent. Die interdisziplinären Spezialistenteams sorgen für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Als Prozesspartner stärken sie die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Kunden.