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Guter Dinge und mit einem Sack voll Motivation setzten wir uns jeden Donnerstagnachmittag zusammen, um unser Ziel zu verwirklichen, ein sinnvolles und lustiges Projekt auf die Beine zu stellen. Was für uns am meisten zählte war, dass wir unsere Idee auch wirklich in die Tat umsetzten wollten und dass der Plan am Papier zum Leben erwacht. Nach einer etwas langwierigeren Auswahl standen unsere Projektleiterinnen fest:
Anna Weinfurter und Nora Schafzahl waren ab jetzt Ansprechpartner, sowie Informationsträger unseres Projekts. Doch was täten sie ohne ihr Team? Mit voller Energie und Motivation gingen wir ans Werk: Stefanie Kneihsl, Madeleine Perner, Daniel Holzer, Laura Czechner, Jasmin Leitner, Jessica Kleinlercher, Lissa Wilding, Karin Steiner und last but not least Julia Pretzenbacher. Das Team der unbesiegbaren 11 wäre aber ohne
ihren Coach komplett verloren gewesen. Frau Professor Rinnhofer, die mit uns Ideen gesammelt, das Projekt aufgebaut und uns immer wieder von Neuem motiviert hat, stand stets hinter uns und war voller Optimismus. Bevor wir mit der Durchführung unseres Projekts begannen, haben wir uns natürlich Vorsätze und Ziele gesetzt. Wir machten uns optimistisch und mit großen Bemühen an die Arbeit - und wir müssen
zusammenhalten! Das wichtigste: Wir wollen unser Projekt mit maximalem Einsatz in die Realität umsetzen. Außerdem wollen wir mindestens 50 Pakete zusammenbekommen und einen mindestens 5 Meter hohen Christbaum aufstellen! Doch nun zu unserem Projekt, das sich im Allgemeinen in zwei Teile gliedert: Nämlich den Hilfspaketen und unserem Christbaum. Zuerst möchten wir euch den ersten Teil des Projektes
vorstellen: Die Hilfspakete. Was der Titel unseres Projekts (Weihnachten für alle) schon sagt, wird bei dieser Aktion deutlich. Da unsere Projektmanagementstunden genau vor der Adventszeit stattfanden, war es naheliegend etwas Weihnachtliches auf die Beine zu stellen. Da wir uns hier in Österreich so glücklich schätzen können und jedes Jahr ein wunderschönes Weihnachtsfest mit vielen Geschenken erleben dürfen, wollten wir
dieses auch anderen Kindern ermöglichen. Nach der etwas schwierigen Suche nach einer Organisation stießen wir schließlich auf den Namen … Fink, Leiter des Vereins „Humanitas Hartberg“. Sofort setzten wir uns mit ihm in Kontakt und erfuhren so einiges über diese Einrichtung. Schon seit Jahren verteilt dieser Verein Hilfspakete in Rumänien. Genauer gesagt in Bocsa, einer Stadt mit ca. 17.000 Einwohnern. Im Rahmen einer
Caritas-Aktion wurde gemeinsam mit dieser Einrichtung und deren Partnerorganisation „Humanitas Bocsa“ bereits ein Behandlungsraum mit medizinisch- technischen Geräten, ein Schulungsraum für Computerkurse und noch einiges mehr errichtet. Auch mit Benefizkonzerten, Oster- und Adventbazaren in Hartberg wird diese Hilfsaktion unterstützt. Die Weihnachtspaketaktion ist jedoch der eigentliche Schwerpunkt im
Jahresablauf. Herr Fink erklärte uns, dass meistens Geldspenden, um die Wirtschaft anzukurbeln, oder Lebensmitteln, wie Mehl, Zucker, Salz und Hefe mit Transportern hinuntergeschickt werden. Außerdem kann man auch als Privatperson Spenden zur seiner Sammelstelle in Hartberg bringen, denn jede einzelne Spende hilft. Er war auch von unserer Idee begeistert, Weihnachtspakete für Kinder zusammenzustellen und fertigte
eine Liste von Dingen an, die sich darin befinden sollten. Der Inhalt eines Pakets, der in einem Schuhkarton zu verstauen war, sollte folgendermaßen aussehen: Ein paar Stifte, wobei aber die Anzahl und die Art egal waren, eventuell Spitzer und Bleistift, einen Block, entweder Schal, Haube oder Handschuhe, 3 Tafeln Schokolade und ein Stofftier. Diese Vorschriften sind dementsprechend wichtig, da schließlich kein Kind
benachteiligt, oder bevorzugt werden sollte. Wir waren alle davon begeistert, fertigten ein Handout mit den wichtigsten Informationen an und kündigten unser Projekt in allen Klassen an und baten die SchülerInnen um ihre Unterstützung. Schon hierbei konnte man einen wesentlichen Unterschied zwischen den jeweiligen Klassen erkennen, ob sie sich motiviert daran beteiligen, oder die Sinnhaftigkeit dieses Projekts nicht
wahrnehmen würden. Unser Ziel von 50 Boxen schien uns realistisch und so setzten wir die Frist des Abgabetermins der Schachteln binnen zwei Wochen fest. Doch es ging langsam dahin und an jedem Tag kamen nicht mehr als ein oder zwei Schachteln. Ziemlich deprimiert erinnerten wir die Klassen an unser Projekt, versuchten aber dennoch positiv zu denken, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Mit der Zeit
überhäuften uns immer mehr und mehr Schüler mit Kartons. Nach der Verlängerung der Frist auf eine weitere Woche wurden unsere Erwartungen total übertroffen. Insgesamt wurden 218 Boxen abgeben. Also um 168 mehr als wir uns vorgenommen hatten. Klarerweise brachte unsere Klasse am meisten Pakete: nämlich 21. Zweitbeste Klasse war die 2.c mit 15 Boxen, gefolgt von der 1.d mit 14, der 4.c mit 12 und der 4.a mit 11
Hilfsboxen. Am wenigsten Pakete brachte uns die 5.c, nämlich eine. Trotzdem muss man beachten, dass sich keine einzige Klasse nicht beteiligt hat. Sehen wir uns das Projekt Hilfspakete einmal statistisch an. Zuerst das Allgemeine: Es wurden insgesamt 218 Pakete gefüllt. 166 Pakete wurden von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt. 52 Pakete wurden von „anderen“ gefüllt (Lehrer, Schüler der HAK, Anonyme,…). Wenn
man jetzt die Pakete, die von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt wurden hernimmt, kommt folgendes heraus: Wenn man annimmt, dass eine Box von einem Schüler gefüllt wurde, ergibt das: eine Beteiligung von 28,33% in der gesamten Schule. eine Beteiligung von 33,73% in den Klassen der Unterstufe (114 Boxen). eine Beteiligung von 26,26% in den Klassen der Oberstufe (52 Boxen). Es waren etwa: 77,16%
Schülerinnen und 22,84% Schüler. Diese unerwarteten Ergebnisse waren wirklich mehr als erfreulich und so war es uns auch wert, dass wir 5 Stunden lang alle Kisten kontrolliert, den Inhalt gerecht aufteilten und die Boxen ordnungsgemäß verschlossen. Am nächsten Tag wurden die 218 Boxen mit Hilfe von Frau Kneihsl und Herrn Schafzahl nach Hartberg transportiert, um dort von Herrn Fink und seinem Kollegen aus Rumänien
freundlich empfangen zu werden. Es erwartete uns ein riesiges Lager von Matratzen bis zur Quietsch- Ente, das mit eigenen Transportern nach Bosca und Umgebung gebracht wird. Der Leiter zeigte sich gastfreundschaftlich und beschrieb uns die Lage in den bedürftigen Orten anhand von Bildern und interessanten Geschichten. Er schickte uns Bilder von den Kindern mit unseren Paketen, die nach Bosca und Tirol in Rumänien
gespendet wurden und schrieb, dass die Boxen aus Mürzzuschlag die schönsten waren und er und die Kinder sich für die großartige Hilfe 1000-mal bedankten. So haben wir unser Ziel mehr als erreicht und damit auch armen Kindern ein schönes Weihnachten beschert. Kommen wir nun zum 2ten Teil unseres Projekts: dem Christbaum. Mit dem Vorsatz unserer Schule etwas mehr Weihnachts- Flair zu verpassen, entschieden wir
uns für einen wunderschönen Christbaum mitten in der Aula. Nach langem Rätseln über die Herkunft und den Transport unseres Baumes, kontaktierten wir den Förster unseres Gemeindewaldes und bekamen durch gute Verbindungen einen Baum und dessen Transport gespendet. Die Freude unseres Teams war dementsprechend, nun galt es aber unseren Direktor von unserer Idee zu überzeugen, was sich als sehr knifflig
erwies. Doch nach einer längeren Debatte bekamen wir seine Erlaubnis den Baum aufzustellen, allerdings nicht die ganze, sondern nur den halbe Adventzeit. Zufrieden mit diesem Kompromiss überredeten wir die Zeichen- und Werklehrer mit den Unterstufenschülern Christbaumschmuck zu basteln. Schließlich trafen sich drei von uns mit Herrn Taimler, dem Förster, und suchten uns einen geeigneten Baum aus. Die Auswahl fiel
auf eine 6 1/2 Meter hohe Fichte(?), die Herr Tailmer am 9. Dezember fällte. Einen Tag später lieferte er uns den Baum zur Schule und gemeinsam mit unserem Schulwart und der ganzen Klasse stellten wir unseren riesigen Christbaum auf. Durch den selbstgebastelten Christbaumständer von Herrn Weinfurter stand unser Baum sicher und ohne Gefahr mitten in unserer Aula. Schließlich schmückten wir den Baum mit den
selbstgebastelten „Engeln“, Holzsternen, „Christbaumkugeln“ und Zapfen und zusätzlich noch mit goldenem und silbernem Lametta sowie mit roten Girlanden. Wir vollendeten das Kunstwerk mit Geschenksattrappen, die wir unter den Christbaum platzierten. Trotz der Sorge, die wir anfangs wegen des selbstgebastelten Schmucks hatten, der uns zuerst etwas geschockt hat, war das Gesamtbild schließlich toll und verbreitete in
der Schule eine wundervolle weihnachtliche Stimmung. Dank der großartigen Spende des Baumes und des Ständers hielten sich unsere Ausgaben in Grenzen. Das einzige, das wir finanzieren mussten, war das Geschenkpapier mit 9,79 €, das Lametta mit 11 €, den Sprühlack mit 13,98 € und die Weihnachtsgirlanden mit 18,90 €. Das ergab insgesamt eine Summe von 53,67 €, die großzügiger Weise der Elternverein übernahm.
Natürlich gibt es so gut wie kein Projekt, das ohne aufkommende Probleme realisiert wird. Bei der Suche nach einer geeigneten Organisation für unsere Hilfspakete stießen wir zuerst auf eine Einrichtung, die anfangs einen wirklich guten Eindruck erweckte und uns sogar danach ein Video von den Kindern und unseren Boxen schicken wollte. Doch dann erkannten wir, dass diese Organisation über die Sieben-Tags-Adventisten lief
und beschlossen unsere Suche nach einer anderen Hilfsorganisation fortzusetzen, bis wir schließlich auf Herrn Fink stießen. Ein anderes Hindernis auf unserem Weg zum Ziel, dass uns eigentlich schon von vorne herein Sorgen gemacht hat, war unser Herr Direktor. Als sich unsere zwei Projektleiterinnen ihrer Aufgabe widmeten und sich die Erlaubnis holen wollten, zeigte unser Direktor nur wenig Interesse und meinte, dass er
persönliche Probleme mit einem Christbaum in der Adventzeit hätte und dann keinen mehr zu Hause bräuchte. Das einzige, was er akzeptieren könnte, wäre, dass wir den Baum in den letzten zwei Tagen vor den Weihnachtsferien aufstellen würden. Gott sei Dank legte Frau Prof. Rinnhofer ein gutes Wort für uns ein und wir konnten uns schließlich auf einen fairen Kompromiss einigen: Der Baum sollte 2 Wochen, statt 4 stehen.
Außerdem scheiterten wir auch einmal bei der Weitergabe der Information gruppenintern , was ziemlichen Wirbel auslöste uns aber zeigte, wie wichtig es ist zusammen zu halten. Nach Abschluss unseres Projekts fragten wir Schüler und Lehrer um ihre Meinung und erlangten folgendes Feedback zur Hilfspaketaktion: Es ist eine super Idee, so bekommen auch wir die Möglichkeit Bedürftigen zu helfen und Kindern ein schönes
Weihnachtsfest zu bescheren. Außerdem habt ihr uns ausreichend informiert und die ganze Sache gut organisiert. Zum Christbaum bekamen wir dieses: Der Christbaum schafft eine wunderschöne weihnachtliche Stimmung, außerdem ist es ein noch nie dagewesenes Projekt, das sollte es jedes Jahr geben. Zum Abschluss möchten wir noch denjenigen danken, ohne die dieses Projekt nie realisiert werden hätte können. Zuerst ein
herzliches Dankeschön an Frau Prof. Rinnhofer, ohne die es dieses tolle Projekt nie gegeben hätte und die uns immer wieder mit neuen Ideen inspiriert hat. Dann wollen wir uns auch bei Herrn Walter Tailmer für den Baum und dessen Lieferung bedanken. Außerdem hätte unser Christbaum ohne die Hilfe von Herrn Prof. Honsel und Frau Prof. Tomaschek nicht dieses tolle Flair gehabt! Nicht unerwähnt bleiben dürfen Herr Glaser,
der uns beim Aufstellen und Entsorgen des Baums unter die Arme gegriffen hat und der Elternverein, der die Kosten für den Baumschmuck übernommen hat. Zu guter Letzt müssen wir ein riesiges Dankeschön an alle Schülerinnen und Schüler aussprechen, die unsere Hilfspaketaktion unterstützt haben! Guter Dinge und mit einem Sack voll Motivation setzten wir uns jeden Donnerstagnachmittag zusammen, um unser Ziel zu
verwirklichen, ein sinnvolles und lustiges Projekt auf die Beine zu stellen. Was für uns am meisten zählte war, dass wir unsere Idee auch wirklich in die Tat umsetzten wollten und dass der Plan am Papier zum Leben erwacht. Nach einer etwas langwierigeren Auswahl standen unsere Projektleiterinnen fest: Anna Weinfurter und Nora Schafzahl waren ab jetzt Ansprechpartner, sowie Informationsträger unseres Projekts. Doch was
täten sie ohne ihr Team? Mit voller Energie und Motivation gingen wir ans Werk: Stefanie Kneihsl, Madeleine Perner, Daniel Holzer, Laura Czechner, Jasmin Leitner, Jessica Kleinlercher, Lissa Wilding, Karin Steiner und last but not least Julia Pretzenbacher. Das Team der unbesiegbaren 11 wäre aber ohne ihren Coach komplett verloren gewesen. Frau Professor Rinnhofer, die mit uns Ideen gesammelt, das Projekt aufgebaut und
uns immer wieder von Neuem motiviert hat, stand stets hinter uns und war voller Optimismus. Bevor wir mit der Durchführung unseres Projekts begannen, haben wir uns natürlich Vorsätze und Ziele gesetzt. Wir machten uns optimistisch und mit großen Bemühen an die Arbeit - und wir müssen zusammenhalten! Das wichtigste: Wir wollen unser Projekt mit maximalem Einsatz in die Realität umsetzen. Außerdem wollen wir
mindestens 50 Pakete zusammenbekommen und einen mindestens 5 Meter hohen Christbaum aufstellen! Doch nun zu unserem Projekt, das sich im Allgemeinen in zwei Teile gliedert: Nämlich den Hilfspaketen und unserem Christbaum. Zuerst möchten wir euch den ersten Teil des Projektes vorstellen: Die Hilfspakete. Was der Titel unseres Projekts (Weihnachten für alle) schon sagt, wird bei dieser Aktion deutlich. Da unsere
Projektmanagementstunden genau vor der Adventszeit stattfanden, war es naheliegend etwas Weihnachtliches auf die Beine zu stellen. Da wir uns hier in Österreich so glücklich schätzen können und jedes Jahr ein wunderschönes Weihnachtsfest mit vielen Geschenken erleben dürfen, wollten wir dieses auch anderen Kindern ermöglichen. Nach der etwas schwierigen Suche nach einer Organisation stießen wir schließlich auf den
Namen … Fink, Leiter des Vereins „Humanitas Hartberg“. Sofort setzten wir uns mit ihm in Kontakt und erfuhren so einiges über diese Einrichtung. Schon seit Jahren verteilt dieser Verein Hilfspakete in Rumänien. Genauer gesagt in Bocsa, einer Stadt mit ca. 17.000 Einwohnern. Im Rahmen einer Caritas-Aktion wurde gemeinsam mit dieser Einrichtung und deren Partnerorganisation „Humanitas Bocsa“ bereits ein Behandlungs-
raum mit medizinisch- technischen Geräten, ein Schulungsraum für Computerkurse und noch einiges mehr errichtet. Auch mit Benefizkonzerten, Oster- und Adventbazaren in Hartberg wird diese Hilfsaktion unterstützt. Die Weihnachtspaketaktion ist jedoch der eigentliche Schwerpunkt im Jahresablauf. Herr Fink erklärte uns, dass meistens Geldspenden, um die Wirtschaft anzukurbeln, oder Lebensmitteln, wie Mehl, Zucker, Salz
und Hefe mit Transportern hinuntergeschickt werden. Außerdem kann man auch als Privatperson Spenden zur seiner Sammelstelle in Hartberg bringen, denn jede einzelne Spende hilft. Er war auch von unserer Idee begeistert, Weihnachtspakete für Kinder zusammenzustellen und fertigte eine Liste von Dingen an, die sich darin befinden sollten. Der Inhalt eines Pakets, der in einem Schuhkarton zu verstauen war, sollte
folgendermaßen aussehen: Ein paar Stifte, wobei aber die Anzahl und die Art egal waren, eventuell Spitzer und Bleistift, einen Block, entweder Schal, Haube oder Handschuhe, 3 Tafeln Schokolade und ein Stofftier. Diese Vorschriften sind dementsprechend wichtig, da schließlich kein Kind benachteiligt, oder bevorzugt werden sollte. Wir waren alle davon begeistert, fertigten ein Handout mit den wichtigsten Informationen an und
kündigten unser Projekt in allen Klassen an und baten die SchülerInnen um ihre Unterstützung. Schon hierbei konnte man einen wesentlichen Unterschied zwischen den jeweiligen Klassen erkennen, ob sie sich motiviert daran beteiligen, oder die Sinnhaftigkeit dieses Projekts nicht wahrnehmen würden. Unser Ziel von 50 Boxen schien uns realistisch und so setzten wir die Frist des Abgabetermins der Schachteln binnen zwei
Wochen fest. Doch es ging langsam dahin und an jedem Tag kamen nicht mehr als ein oder zwei Schachteln. Ziemlich deprimiert erinnerten wir die Klassen an unser Projekt, versuchten aber dennoch positiv zu denken, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Mit der Zeit überhäuften uns immer mehr und mehr Schüler mit Kartons. Nach der Verlängerung der Frist auf eine weitere Woche wurden unsere Erwartungen total
übertroffen. Insgesamt wurden 218 Boxen abgeben. Also um 168 mehr als wir uns vorgenommen hatten. Klarerweise brachte unsere Klasse am meisten Pakete: nämlich 21. Zweitbeste Klasse war die 2.c mit 15 Boxen, gefolgt von der 1.d mit 14, der 4.c mit 12 und der 4.a mit 11 Hilfsboxen. Am wenigsten Pakete brachte uns die 5.c, nämlich eine. Trotzdem muss man beachten, dass sich keine einzige Klasse nicht beteiligt hat.
Sehen wir uns das Projekt Hilfspakete einmal statistisch an. Zuerst das Allgemeine: Es wurden insgesamt 218 Pakete gefüllt. 166 Pakete wurden von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt. 52 Pakete wurden von „anderen“ gefüllt (Lehrer, Schüler der HAK, Anonyme,…). Wenn man jetzt die Pakete, die von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt wurden hernimmt, kommt folgendes heraus: Wenn man annimmt, dass eine
Box von einem Schüler gefüllt wurde, ergibt das: eine Beteiligung von 28,33% in der gesamten Schule. eine Beteiligung von 33,73% in den Klassen der Unterstufe (114 Boxen). eine Beteiligung von 26,26% in den Klassen der Oberstufe (52 Boxen). Es waren etwa: 77,16% Schülerinnen und 22,84% Schüler. Diese unerwarteten Ergebnisse waren wirklich mehr als erfreulich und so war es uns auch wert, dass wir 5 Stunden lang alle
Kisten kontrolliert, den Inhalt gerecht aufteilten und die Boxen ordnungsgemäß verschlossen. Am nächsten Tag wurden die 218 Boxen mit Hilfe von Frau Kneihsl und Herrn Schafzahl nach Hartberg transportiert, um dort von Herrn Fink und seinem Kollegen aus Rumänien freundlich empfangen zu werden. Es erwartete uns ein riesiges Lager von Matratzen bis zur Quietsch- Ente, das mit eigenen Transportern nach Bosca und
Umgebung gebracht wird. Der Leiter zeigte sich gastfreundschaftlich und beschrieb uns die Lage in den bedürftigen Orten anhand von Bildern und interessanten Geschichten. Er schickte uns Bilder von den Kindern mit unseren Paketen, die nach Bosca und Tirol in Rumänien gespendet wurden und schrieb, dass die Boxen aus Mürzzuschlag die schönsten waren und er und die Kinder sich für die großartige Hilfe 1000-mal
bedankten. So haben wir unser Ziel mehr als erreicht und damit auch armen Kindern ein schönes Weihnachten beschert. Kommen wir nun zum 2ten Teil unseres Projekts: dem Christbaum. Mit dem Vorsatz unserer Schule etwas mehr Weihnachts- Flair zu verpassen, entschieden wir uns für einen wunderschönen Christbaum mitten in der Aula. Nach langem Rätseln über die Herkunft und den Transport unseres Baumes,
kontaktierten wir den Förster unseres Gemeindewaldes und bekamen durch gute Verbindungen einen Baum und dessen Transport gespendet. Die Freude unseres Teams war dementsprechend, nun galt es aber unseren Direktor von unserer Idee zu überzeugen, was sich als sehr knifflig erwies. Doch nach einer längeren Debatte bekamen wir seine Erlaubnis den Baum aufzustellen, allerdings nicht die ganze, sondern nur den
halbe Adventzeit. Zufrieden mit diesem Kompromiss überredeten wir die Zeichen- und Werklehrer mit den Unterstufenschülern Christbaumschmuck zu basteln. Schließlich trafen sich drei von uns mit Herrn Taimler, dem Förster, und suchten uns einen geeigneten Baum aus. Die Auswahl fiel auf eine 6 1/2 Meter hohe Fichte(?), die Herr Tailmer am 9. Dezember fällte. Einen Tag später lieferte er uns den Baum zur Schule und
gemeinsam mit unserem Schulwart und der ganzen Klasse stellten wir unseren riesigen Christbaum auf. Durch den selbstgebastelten Christbaumständer von Herrn Weinfurter stand unser Baum sicher und ohne Gefahr mitten in unserer Aula. Schließlich schmückten wir den Baum mit den selbstgebastelten „Engeln“, Holzsternen, „Christbaumkugeln“ und Zapfen und zusätzlich noch mit goldenem und silbernem Lametta sowie mit
roten Girlanden. Wir vollendeten das Kunstwerk mit Geschenksattrappen, die wir unter den Christbaum platzierten. Trotz der Sorge, die wir anfangs wegen des selbstgebastelten Schmucks hatten, der uns zuerst etwas geschockt hat, war das Gesamtbild schließlich toll und verbreitete in der Schule eine wundervolle weihnachtliche Stimmung. Dank der großartigen Spende des Baumes und des Ständers hielten sich unsere
Ausgaben in Grenzen. Das einzige, das wir finanzieren mussten, war das Geschenkpapier mit 9,79 €, das Lametta mit 11 €, den Sprühlack mit 13,98 € und die Weihnachtsgirlanden mit 18,90 €. Das ergab insgesamt eine Summe von 53,67 €, die großzügiger Weise der Elternverein übernahm. Natürlich gibt es so gut wie kein Projekt, das ohne aufkommende Probleme realisiert wird. Bei der Suche nach einer geeigneten
Organisation für unsere Hilfspakete stießen wir zuerst auf eine Einrichtung, die anfangs einen wirklich guten Eindruck erweckte und uns sogar danach ein Video von den Kindern und unseren Boxen schicken wollte. Doch dann erkannten wir, dass diese Organisation über die Sieben-Tags-Adventisten lief und beschlossen unsere Suche nach einer anderen Hilfsorganisation fortzusetzen, bis wir schließlich auf Herrn Fink stießen. Ein
anderes Hindernis auf unserem Weg zum Ziel, dass uns eigentlich schon von vorne herein Sorgen gemacht hat, war unser Herr Direktor. Als sich unsere zwei Projektleiterinnen ihrer Aufgabe widmeten und sich die Erlaubnis holen wollten, zeigte unser Direktor nur wenig Interesse und meinte, dass er persönliche Probleme mit einem Christbaum in der Adventzeit hätte und dann keinen mehr zu Hause bräuchte. Das einzige, was er
akzeptieren könnte, wäre, dass wir den Baum in den letzten zwei Tagen vor den Weihnachtsferien aufstellen würden. Gott sei Dank legte Frau Prof. Rinnhofer ein gutes Wort für uns ein und wir konnten uns schließlich auf einen fairen Kompromiss einigen: Der Baum sollte 2 Wochen, statt 4 stehen. Außerdem scheiterten wir auch einmal bei der Weitergabe der Information gruppenintern , was ziemlichen Wirbel auslöste uns aber
zeigte, wie wichtig es ist zusammen zu halten. Nach Abschluss unseres Projekts fragten wir Schüler und Lehrer um ihre Meinung und erlangten folgendes Feedback zur Hilfspaketaktion: Es ist eine super Idee, so bekommen auch wir die Möglichkeit Bedürftigen zu helfen und Kindern ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren. Außerdem habt ihr uns ausreichend informiert und die ganze Sache gut organisiert. Zum Christbaum
bekamen wir dieses: Der Christbaum schafft eine wunderschöne weihnachtliche Stimmung, außerdem ist es ein noch nie dagewesenes Projekt, das sollte es jedes Jahr geben. Zum Abschluss möchten wir noch denjenigen danken, ohne die dieses Projekt nie realisiert werden hätte können. Zuerst ein herzliches Dankeschön an Frau Prof. Rinnhofer, ohne die es dieses tolle Projek t nie gegeben hätte und die uns immer wieder mit
neuen Ideen inspiriert hat. Dann wollen wir uns auch bei Herrn Walter Tailmer für den Baum und dessen Lieferung bedanken. Außerdem hätte unser Christbaum ohne die Hilfe von Herrn Prof. Honsel und Frau Prof. Tomaschek nicht dieses tolle Flair gehabt! Nicht unerwähnt bleiben dürfen Herr Glaser, der uns beim Aufstellen und Entsorgen des Baums unter die Arme gegriffen hat und der Elternverein, der die Kosten für den
Baumschmuck übernommen hat. Zu guter Letzt müssen wir ein riesiges Dankeschön an alle Schülerinnen und Schüler aussprechen, die unsere Hilfspaketaktion unterstützt haben! Guter Dinge und mit einem Sack voll Motivation setzten wir uns jeden Donnerstagnachmittag zusammen, um unser Ziel zu verwirklichen, ein sinnvolles und lustiges Projekt auf die Beine zu stellen. Was für uns am meisten zählte war, dass wir unsere
Idee auch wirklich in die Tat umsetzten wollten und dass der Plan am Papier zum Leben erwacht. Nach einer etwas langwierigeren Auswahl standen unsere Projektleiterinnen fest: Anna Weinfurter und Nora Schafzahl waren ab jetzt Ansprechpartner, sowie Informationsträger unseres Projekts. Doch was täten sie ohne ihr Team? Mit voller Energie und Motivation gingen wir ans Werk: Stefanie Kneihsl, Madeleine Perner, Daniel
Holzer, Laura Czechner, Jasmin Leitner, Jessica Kleinlercher, Lissa Wilding, Karin Steiner und last but not least Julia Pretzenbacher. Das Team der unbesiegbaren 11 wäre aber ohne ihren Coach komplett verloren gewesen. Frau Professor Rinnhofer, die mit uns Ideen gesammelt, das Projekt aufgebaut und uns immer wieder von Neuem motiviert hat, stand stets hinter uns und war voller Optimismus. Bevor wir mit der Durchführung
unseres Projekts begannen, haben wir uns natürlich Vorsätze und Ziele gesetzt. Wir machten uns optimistisch und mit großen Bemühen an die Arbeit - und wir müssen zusammenhalten! Das wichtigste: Wir wollen unser Projekt mit maximalem Einsatz in die Realität umsetzen. Außerdem wollen wir mindestens 50 Pakete zusammenbekommen und einen mindestens 5 Meter hohen Christbaum aufstellen! Doch nun zu unserem
Projekt, das sich im Allgemeinen in zwei Teile gliedert: Nämlich den Hilfspaketen und unserem Christbaum. Zuerst möchten wir euch den ersten Teil des Projektes vorstellen: Die Hilfspakete. Was der Titel unseres Projekts (Weihnachten für alle) schon sagt, wird bei dieser Aktion deutlich. Da unsere Projektmanagementstunden genau vor der Adventszeit stattfanden, war es naheliegend etwas Weihnachtliches auf die Beine zu
stellen. Da wir uns hier in Österreich so glücklich schätzen können und jedes Jahr ein wunderschönes Weihnachtsfest mit vielen Geschenken erleben dürfen, wollten wir dieses auch anderen Kindern ermöglichen. Nach der etwas schwierigen Suche nach einer Organisation stießen wir schließlich auf den Namen … Fink, Leiter des Vereins „Humanitas Hartberg“. Sofort setzten wir uns mit ihm in Kontakt und erfuhren so einiges über
diese Einrichtung. Schon seit Jahren verteilt dieser Verein Hilfspakete in Rumänien. Genauer gesagt in Bocsa, einer Stadt mit ca. 17.000 Einwohnern. Im Rahmen einer Caritas-Aktion wurde gemeinsam mit dieser Einrichtung und deren Partnerorganisation „Humanitas Bocsa“ bereits ein Behandlungsraum mit medizinisch- technischen Geräten, ein Schulungsraum für Computerkurse und noch einiges mehr errichtet. Auch mit
Benefizkonzerten, Oster- und Adventbazaren in Hartberg wird diese Hilfsaktion unterstützt. Die Weihnachtspaketaktion ist jedoch der eigentliche Schwerpunkt im Jahresablauf. Herr Fink erklärte uns, dass meistens Geldspenden, um die Wirtschaft anzukurbeln, oder Lebensmitteln, wie Mehl, Zucker, Salz und Hefe mit Transportern hinuntergeschickt werden. Außerdem kann man auch als Privatperson Spenden zur seiner
Sammelstelle in Hartberg bringen, denn jede einzelne Spende hilft. Er war auch von unserer Idee begeistert, Weihnachtspakete für Kinder zusammenzustellen und fertigte eine Liste von Dingen an, die sich darin befinden sollten. Der Inhalt eines Pakets, der in einem Schuhkarton zu verstauen war, sollte folgendermaßen aussehen: Ein paar Stifte, wobei aber die Anzahl und die Art egal waren, eventuell Spitzer und Bleistift, einen
Block, entweder Schal, Haube oder Handschuhe, 3 Tafeln Schokolade und ein Stofftier. Diese Vorschriften sind dementsprechend wichtig, da schließlich kein Kind benachteiligt, oder bevorzugt werden sollte. Wir waren alle davon begeistert, fertigten ein Handout mit den wichtigsten Informationen an und kündigten unser Projekt in allen Klassen an und baten die SchülerInnen um ihre Unterstützung. Schon hierbei konnte man
einen wesentlichen Unterschied zwischen den jeweiligen Klassen erkennen, ob sie sich motiviert daran beteiligen, oder die Sinnhaftigkeit dieses Projekts nicht wahrnehmen würden. Unser Ziel von 50 Boxen schien uns realistisch und so setzten wir die Frist des Abgabetermins der Schachteln binnen zwei Wochen fest. Doch es ging langsam dahin und an jedem Tag kamen nicht mehr als ein oder zwei Schachteln. Ziemlich
deprimiert erinnerten wir die Klassen an unser Projekt, versuchten aber dennoch positiv zu denken, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Mit der Zeit überhäuften uns immer mehr und mehr Schüler mit Kartons. Nach der Verlängerung der Frist auf eine weitere Woche wurden unsere Erwartungen total übertroffen. Insgesamt wurden 218 Boxen abgeben. Also um 168 mehr als wir uns vorgenommen hatten. Klarerweise
brachte unsere Klasse am meisten Pakete: nämlich 21. Zweitbeste Klasse war die 2.c mit 15 Boxen, gefolgt von der 1.d mit 14, der 4.c mit 12 und der 4.a mit 11 Hilfsboxen. Am wenigsten Pakete brachte uns die 5.c, nämlich eine. Trotzdem muss man beachten, dass sich keine einzige Klasse nicht beteiligt hat. Sehen wir uns das Projekt Hilfspakete einmal statistisch an. Zuerst das Allgemeine: Es wurden insgesamt 218 Pakete
gefüllt. 166 Pakete wurden von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt. 52 Pakete wurden von „anderen“ gefüllt (Lehrer, Schüler der HAK, Anonyme,…). Wenn man jetzt die Pakete, die von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt wurden hernimmt, kommt folgendes heraus: Wenn man annimmt, dass eine Box von einem Schüler gefüllt wurde, ergibt das: eine Beteiligung von 28,33% in der gesamten Schule. eine Beteiligung
von 33,73% in den Klassen der Unterstufe (114 Boxen). eine Beteiligung von 26,26% in den Klassen der Oberstufe (52 Boxen). Es waren etwa: 77,16% Schülerinnen und 22,84% Schüler. Diese unerwarteten Ergebnisse waren wirklich mehr als erfreulich und so war es uns auch wert, dass wir 5 Stunden lang alle Kisten kontrolliert, den Inhalt gerecht aufteilten und die Boxen ordnungsgemäß verschlossen. Am nächsten Tag wurden
die 218 Boxen mit Hilfe von Frau Kneihsl und Herrn Schafzahl nach Hartberg transportiert, um dort von Herrn Fink und seinem Kollegen aus Rumänien freundlich empfangen zu werden. Es erwartete uns ein riesiges Lager von Matratzen bis zur Quietsch- Ente, das mit eigenen Transportern nach Bosca und Umgebung gebracht wird. Der Leiter zeigte sich gastfreundschaftlich und beschrieb uns die Lage in den bedürftigen Orten
anhand von Bildern und interessanten Geschichten. Er schickte uns Bilder von den Kindern mit unseren Paketen, die nach Bosca und Tirol in Rumänien gespendet wurden und schrieb, dass die Boxen aus Mürzzuschlag die schönsten waren und er und die Kinder sich für die großartige Hilfe 1000-mal bedankten. So haben wir unser Ziel mehr als erreicht und damit auch armen Kindern ein schönes Weihnachten beschert. Kommen
wir nun zum 2ten Teil unseres Projekts: dem Christbaum. Mit dem Vorsatz unserer Schule etwas mehr Weihnachts- Flair zu verpassen, entschieden wir uns für einen wunderschönen Christbaum mitten in der Aula. Nach langem Rätseln über die Herkunft und den Transport unseres Baumes, kontaktierten wir den Förster unseres Gemeindewaldes und bekamen durch gute Verbindungen einen Baum und dessen Transport
gespendet. Die Freude unseres Teams war dementsprechend, nun galt es aber unseren Direktor von unserer Idee zu überzeugen, was sich als sehr knifflig erwies. Doch nach einer längeren Debatte bekamen wir seine Erlaubnis den Baum aufzustellen, allerdings nicht die ganze, sondern nur den halbe Adventzeit. Zufrieden mit diesem Kompromiss überredeten wir die Zeichen- und Werklehrer mit den Unterstufenschülern
Christbaumschmuck zu basteln. Schließlich trafen sich drei von uns mit Herrn Taimler, dem Förster, und suchten uns einen geeigneten Baum aus. Die Auswahl fiel auf eine 6 1/2 Meter hohe Fichte(?), die Herr Tailmer am 9. Dezember fällte. Einen Tag später lieferte er uns den Baum zur Schule und gemeinsam mit unserem Schulwart und der ganzen Klasse stellten wir unseren riesigen Christbaum auf. Durch den selbstgebastelten
Christbaumständer von Herrn Weinfurter stand unser Baum sicher und ohne Gefahr mitten in unserer Aula. Schließlich schmückten wir den Baum mit den selbstgebastelten „Engeln“, Holzsternen, „Christbaumkugeln“ und Zapfen und zusätzlich noch mit goldenem und silbernem Lametta sowie mit roten Girlanden. Wir vollendeten das Kunstwerk mit Geschenksattrappen, die wir unter den Christbaum platzierten. Trotz der Sorge,
die wir anfangs wegen des selbstgebastelten Schmucks hatten, der uns zuerst etwas geschockt hat, war das Gesamtbild schließlich toll und verbreitete in der Schule eine wundervolle weihnachtliche Stimmung. Dank der großartigen Spende des Baumes und des Ständers hielten sich unsere Ausgaben in Grenzen. Das einzige, das wir finanzieren mussten, war das Geschenkpapier mit 9,79 €, das Lametta mit 11 €, den Sprühlack
mit 13,98 € und die Weihnachtsgirlanden mit 18,90 €. Das ergab insgesamt eine Summe von 53,67 €, die großzügiger Weise der Elternverein übernahm. Natürlich gibt es so gut wie kein Projekt, das ohne aufkommende Probleme realisiert wird. Bei der Suche nach einer geeigneten Organisation für unsere Hilfspakete stießen wir zuerst auf eine Einrichtung, die anfangs einen wirklich guten Eindruck erweckte und uns sogar
danach ein Video von den Kindern und unseren Boxen schicken wollte. Doch dann erkannten wir, dass diese Organisation über die Sieben-Tags-Adventisten lief und beschlossen unsere Suche nach einer anderen Hilfsorganisation fortzusetzen, bis wir schließlich auf Herrn Fink stießen. Ein anderes Hindernis auf unserem Weg zum Ziel, dass uns eigentlich schon von vorne herein Sorgen gemacht hat, war unser Herr Direktor. Als
sich unsere zwei Projektleiterinnen ihrer Aufgabe widmeten und sich die Erlaubnis holen wollten, zeigte unser Direktor nur wenig Interesse und meinte, dass er persönliche Probleme mit einem Christbaum in der Adventzeit hätte und dann keinen mehr zu Hause bräuchte. Das einzige, was er akzeptieren könnte, wäre, dass wir den Baum in den letzten zwei Tagen vor den Weihnachtsferien aufstellen würden. Gott sei Dank legte Frau
Prof. Rinnhofer ein gutes Wort für uns ein und wir konnten uns schließlich auf einen fairen Kompromiss einigen: Der Baum sollte 2 Wochen, statt 4 stehen. Außerdem scheiterten wir auch einmal bei der Weitergabe der Information gruppenintern , was ziemlichen Wirbel auslöste uns aber zeigte, wie wichtig es ist zusammen zu halten. Nach Abschluss unseres Projekts fragten wir Schüler und Lehrer um ihre Meinung und erlangten
folgendes Feedback zur Hilfspaketaktion: Es ist eine super Idee, so bekommen auch wir die Möglichkeit Bedürftigen zu helfen und Kindern ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren. Außerdem habt ihr uns ausreichend informiert und die ganze Sache gut organisiert. Zum Christbaum bekamen wir dieses: Der Christbaum schafft eine wunderschöne weihnachtliche Stimmung, außerdem ist es ein noch nie dagewesenes Projekt, das
sollte es jedes Jahr geben. Zum Abschluss möchten wir noch denjenigen danken, ohne die dieses Projekt nie realisiert werden hätte können. Zuerst ein herzliches Dankeschön an Frau Prof. Rinnhofer, ohne die es dieses tolle Projekt nie gegeben hätte und die uns immer wieder mit neuen Ideen inspiriert hat. Dann wollen wir uns auch bei Herrn Walter Tailmer für den Baum und dessen Lieferung bedanken. Außerdem hätte unser
Christbaum ohne die Hilfe von Herrn Prof. Honsel und Frau Prof. Tomaschek nicht dieses tolle Flair gehabt! Nicht unerwähnt bleiben dürfen Herr Glaser, der uns beim Aufstellen und Entsorgen des Baums unter die Arme gegriffen hat und der Elternverein, der die Kosten für den Baumschmuck übernommen hat. Zu guter Letzt müssen wir ein riesiges Dankeschön an alle Schülerinnen und Schüler aussprechen, die unsere
Hilfspaketaktion unterstützt haben! Guter Dinge und mit einem Sack voll Motivation setzten wir uns jeden Donnerstagnachmittag zusammen, um unser Ziel zu verwirklichen, ein sinnvolles und lustiges Projekt auf die Beine zu stellen. Was für uns am meisten zählte war, dass wir unsere Idee auch wirklich in die Tat umsetzten wollten und dass der Plan am Papier zum Leben erwacht. Nach einer etwas langwierigeren Auswahl
standen unsere Projektleiterinnen fest: Anna Weinfurter und Nora Schafzahl waren ab jetzt Ansprechpartner, sowie Informationsträger unseres Projekts. Doch was täten sie ohne ihr Team? Mit voller Energie und Motivation gingen wir ans Werk: Stefanie Kneihsl, Madeleine Perner, Daniel Holzer, Laura Czechner, Jasmin Leitner, Jessica Kleinlercher, Lissa Wilding, Karin Steiner und last but not least Julia Pretzenbacher. Das Team
der unbesiegbaren 11 wäre aber ohne ihren Coach komplett verloren gewesen. Frau Professor Rinnhofer, die mit uns Ideen gesammelt, das Projekt aufgebaut und uns immer wieder von Neuem motiviert hat, stand stets hinter uns und war voller Optimismus. Bevor wir mit der Durchführung unseres Projekts begannen, haben wir uns natürlich Vorsätze und Ziele gesetzt. Wir machten uns optimistisch und mit großen Bemühen an
die Arbeit - und wir müssen zusammenhalten! Das wichtigste: Wir wollen unser Projekt mit maximalem Einsatz in die Realität umsetzen. Außerdem wollen wir mindestens 50 Pakete zusammenbekommen und einen mindestens 5 Meter hohen Christbaum aufstellen! Doch nun zu unserem Projekt, das sich im Allgemeinen in zwei Teile gliedert: Nämlich den Hilfspaketen und unserem Christbaum. Zuerst möchten wir euch den ersten
Teil des Projektes vorstellen: Die Hilfspakete. Was der Titel unseres Projekts (Weihnachten für alle) schon sagt, wird bei dieser Aktion deutlich. Da unsere Projektmanagementstunden genau vor der Adventszeit stattfanden, war es naheliegend etwas Weihnachtliches auf die Beine zu stellen. Da wir uns hier in Österreich so glücklich schätzen können und jedes Jahr ein wunderschönes Weihnachtsfest mit vielen Geschenken erleben
dürfen, wollten wir dieses auch anderen Kindern ermöglichen. Nach der etwas schwierigen Suche nach einer Organisation stießen wir schließlich auf den Namen … Fink, Leiter des Vereins „Humanitas Hartberg“. Sofort setzten wir uns mit ihm in Kontakt und erfuhren so einiges über diese Einrichtung. Schon seit Jahren verteilt dieser Verein Hilfspakete in Rumänien. Genauer gesagt in Bocsa, einer Stadt mit ca. 17.000 Einwohnern.
Im Rahmen einer Caritas-Aktion wurde gemeinsam mit dieser Einrichtung und deren Partnerorganisation „Humanitas Bocsa“ bereits ein Behandlungsraum mit medizinisch- technischen Geräten, ein Schulungsraum für Computerkurse und noch einiges mehr errichtet. Auch mit Benefizkonzerten, Oster- und Adventbazaren in Hartberg wird diese Hilfsaktion unterstützt. Die Weihnachtspaketaktion ist jedoch der eigentliche
Schwerpunkt im Jahresablauf. Herr Fink erklärte uns, dass meistens Geldspenden, um die Wirtschaft anzukurbeln, oder Lebensmitteln, wie Mehl, Zucker, Salz und Hefe mit Transportern hinuntergeschickt werden. Außerdem kann man auch als Privatperson Spenden zur seiner Sammelstelle in Hartberg bringen, denn jede einzelne Spende hilft. Er war auch von unserer Idee begeistert, Weihnachtspakete für Kinder zusammenzu-
stellen und fertigte eine Liste von Dingen an, die sich darin befinden sollten. Der Inhalt eines Pakets, der in einem Schuhkarton zu verstauen war, sollte folgendermaßen aussehen: Ein paar Stifte, wobei aber die Anzahl und die Art egal waren, eventuell Spitzer und Bleistift, einen Block, entweder Schal, Haube oder Handschuhe, 3 Tafeln Schokolade und ein Stofftier. Diese Vorschriften sind dementsprechend wichtig, da schließlich
kein Kind benachteiligt, oder bevorzugt werden sollte. Wir waren alle davon begeistert, fertigten ein Handout mit den wichtigsten Informationen an und kündigten unser Projekt in allen Klassen an und baten die SchülerInnen um ihre Unterstützung. Schon hierbei konnte man einen wesentlichen Unterschied zwischen den jeweiligen Klassen erkennen, ob sie sich motiviert daran beteiligen, oder die Sinnhaftigkeit dieses Projekts
nicht wahrnehmen würden. Unser Ziel von 50 Boxen schien uns realistisch und so setzten wir die Frist des Abgabetermins der Schachteln binnen zwei Wochen fest. Doch es ging langsam dahin und an jedem Tag kamen nicht mehr als ein oder zwei Schachteln. Ziemlich deprimiert erinnerten wir die Klassen an unser Projekt, versuchten aber dennoch positiv zu denken, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Mit der Zeit
überhäuften uns immer mehr und mehr Schüler mit Kartons. Nach der Verlängerung der Frist auf eine weitere Woche wurden unsere Erwartungen total übertroffen. Insgesamt wurden 218 Boxen abgeben. Also um 168 mehr als wir uns vorgenommen hatten. Klarerweise brachte unsere Klasse am meisten Pakete: nämlich 21. Zweitbeste Klasse war die 2.c mit 15 Boxen, gefolgt von der 1.d mit 14, der 4.c mit 12 und der 4.a mit 11
Hilfsboxen. Am wenigsten Pakete brachte uns die 5.c, nämlich eine. Trotzdem muss man beachten, dass sich keine einzige Klasse nicht beteiligt hat. Sehen wir uns das Projekt Hilfspakete einmal statistisch an. Zuerst das Allgemeine: Es wurden insgesamt 218 Pakete gefüllt. 166 Pakete wurden von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt. 52 Pakete wurden von „anderen“ gefüllt (Lehrer, Schüler der HAK, Anonyme,…). Wenn
man jetzt die Pakete, die von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt wurden hernimmt, kommt folgendes heraus: Wenn man annimmt, dass eine Box von einem Schüler gefüllt wurde, ergibt das: eine Beteiligung von 28,33% in der gesamten Schule. eine Beteiligung von 33,73% in den Klassen der Unterstufe (114 Boxen). eine Beteiligung von 26,26% in den Klassen der Oberstufe (52 Boxen). Es waren etwa: 77,16%
Schülerinnen und 22,84% Schüler. Diese unerwarteten Ergebnisse waren wirklich mehr als erfreulich und so war es uns auch wert, dass wir 5 Stunden lang alle Kisten kontrolliert, den Inhalt gerecht aufteilten und die Boxen ordnungsgemäß verschlossen. Am nächsten Tag wurden die 218 Boxen mit Hilfe von Frau Kneihsl und Herrn Schafzahl nach Hartberg transportiert, um dort von Herrn Fink und seinem Kollegen aus Rumänien
freundlich empfangen zu werden. Es erwartete uns ein riesiges Lager von Matratzen bis zur Quietsch- Ente, das mit eigenen Transportern nach Bosca und Umgebung gebracht wird. Der Leiter zeigte sich gastfreundschaftlich und beschrieb uns die Lage in den bedürftigen Orten anhand von Bildern und interessanten Geschichten. Er schickte uns Bilder von den Kindern mit unseren Paketen, die nach Bosca und Tirol in Rumänien
gespendet wurden und schrieb, dass die Boxen aus Mürzzuschlag die schönsten waren und er und die Kinder sich für die großartige Hilfe 1000-mal bedankten. So haben wir unser Ziel mehr als erreicht und damit auch armen Kindern ein schönes Weihnachten beschert. Kommen wir nun zum 2ten Teil unseres Projekts: dem Christbaum. Mit dem Vorsatz unserer Schule etwas mehr Weihnachts- Flair zu verpassen, entschieden wir
uns für einen wunderschönen Christbaum mitten in der Aula. Nach langem Rätseln über die Herkunft und den Transport unseres Baumes, kontaktierten wir den Förster unseres Gemeindewaldes und bekamen durch gute Verbindungen einen Baum und dessen Transport gespendet. Die Freude unseres Teams war dementsprechend, nun galt es aber unseren Direktor von unserer Idee zu überzeugen, was sich als sehr knifflig
erwies. Doch nach einer längeren Debatte bekamen wir seine Erlaubnis den Baum aufzustellen, allerdings nicht die ganze, sondern nur den halbe Adventzeit. Zufrieden mit diesem Kompromiss überredeten wir die Zeichen- und Werklehrer mit den Unterstufenschülern Christbaumschmuck zu basteln. Schließlich trafen sich drei von uns mit Herrn Taimler, dem Förster, und suchten uns einen geeigneten Baum aus. Die Auswahl fiel
auf eine 6 1/2 Meter hohe Fichte(?), die Herr Tailmer am 9. Dezember fällte. Einen Tag später lieferte er uns den Baum zur Schule und gemeinsam mit unserem Schulwart und der ganzen Klasse stellten wir unseren riesigen Christbaum auf. Durch den selbstgebastelten Christbaumständer von Herrn Weinfurter stand unser Baum sicher und ohne Gefahr mitten in unserer Aula. Schließlich schmückten wir den Baum mit den
selbstgebastelten „Engeln“, Holzsternen, „Christbaumkugeln“ und Zapfen und zusätzlich noch mit goldenem und silbernem Lametta sowie mit roten Girlanden. Wir vollendeten das Kunstwerk mit Geschenksattrappen, die wir unter den Christbaum platzierten. Trotz der Sorge, die wir anfangs wegen des selbstgebastelten Schmucks hatten, der uns zuerst etwas geschockt hat, war das Gesamtbild schließlich toll und verbreitete in
der Schule eine wundervolle weihnachtliche Stimmung. Dank der großartigen Spende des Baumes und des Ständers hielten sich unsere Ausgaben in Grenzen. Das einzige, das wir finanzieren mussten, war das Geschenkpapier mit 9,79 €, das Lametta mit 11 €, den Sprühlack mit 13,98 € und die Weihnachtsgirlanden mit 18,90 €. Das ergab insgesamt eine Summe von 53,67 €, die großzügiger Weise der Elternverein übernahm.
Natürlich gibt es so gut wie kein Projekt, das ohne aufkommende Probleme realisiert wird. Bei der Suche nach einer geeigneten Organisation für unsere Hilfspakete stießen wir zuerst auf eine Einrichtung, die anfangs einen wirklich guten Eindruck erweckte und uns sogar danach ein Video von den Kindern und unseren Boxen schicken wollte. Doch dann erkannten wir, dass diese Organisation über die Sieben-Tags-Adventisten lief
und beschlossen unsere Suche nach einer anderen Hilfsorganisation fortzusetzen, bis wir schließlich auf Herrn Fink stießen. Ein anderes Hindernis auf unserem Weg zum Ziel, dass uns eigentlich schon von vorne herein Sorgen gemacht hat, war unser Herr Direktor. Als sich unsere zwei Projektleiterinnen ihrer Aufgabe widmeten und sich die Erlaubnis holen wollten, zeigte unser Direktor nur wenig Interesse und meinte, dass er
persönliche Probleme mit einem Christbaum in der Adventzeit hätte und dann keinen mehr zu Hause bräuchte. Das einzige, was er akzeptieren könnte, wäre, dass wir den Baum in den letzten zwei Tagen vor den Weihnachtsferien aufstellen würden. Gott sei Dank legte Frau Prof. Rinnhofer ein gutes Wort für uns ein und wir konnten uns schließlich auf einen fairen Kompromiss einigen: Der Baum sollte 2 Wochen, statt 4 stehen.
Außerdem scheiterten wir auch einmal bei der Weitergabe der Information gruppenintern , was ziemlichen Wirbel auslöste uns aber zeigte, wie wichtig es ist zusammen zu halten. Nach Abschluss unseres Projekts fragten wir Schüler und Lehrer um ihre Meinung und erlangten folgendes Feedback zur Hilfspaketaktion: Es ist eine super Idee, so bekommen auch wir die Möglichk eit Bedürftigen zu helfen und Kindern ein schönes
Weihnachtsfest zu bescheren. Außerdem habt ihr uns ausreichend informiert und die ganze Sache gut organisiert. Zum Christbaum bekamen wir dieses: Der Christbaum schafft eine wunderschöne weihnachtliche Stimmung, außerdem ist es ein noch nie dagewesenes Projekt, das sollte es jedes Jahr geben. Zum Abschluss möchten wir noch denjenigen danken, ohne die dieses Projekt nie realisiert werden hätte können. Zuerst ein
herzliches Dankeschön an Frau Prof. Rinnhofer, ohne die es dieses tolle Projekt nie gegeben hätte und die uns immer wieder mit neuen Ideen inspiriert hat. Dann wollen wir uns auch bei Herrn Walter Tailmer für den Baum und dessen Lieferung bedanken. Außerdem hätte unser Christbaum ohne die Hilfe von Herrn Prof. Honsel und Frau Prof. Tomaschek nicht dieses tolle Flair gehabt! Nicht unerwähnt bleiben dürfen Herr Glaser,
der uns beim Aufstellen und Entsorgen des Baums unter die Arme gegriffen hat und der Elternverein, der die Kosten für den Baumschmuck übernommen hat. Zu guter Letzt müssen wir ein riesiges Dankeschön an alle Schülerinnen und Schüler aussprechen, die unsere Hilfspaketaktion unterstützt haben! Guter Dinge und mit einem Sack voll Motivation setzten wir uns jeden Donnerstagnachmittag zusammen, um unser Ziel zu
verwirklichen, ein sinnvolles und lustiges Projekt auf die Beine zu stellen. Was für uns am meisten zählte war, dass wir unsere Idee auch wirklich in die Tat umsetzten wollten und dass der Plan am Papier zum Leben erwacht. Nach einer etwas langwierigeren Auswahl standen unsere Projektleiterinnen fest: Anna Weinfurter und Nora Schafzahl waren ab jetzt Ansprechpartner, sowie Informationsträger unseres Projekts. Doch was
täten sie ohne ihr Team? Mit voller Energie und Motivation gingen wir ans Werk: Stefanie Kneihsl, Madeleine Perner, Daniel Holzer, Laura Czechner, Jasmin Leitner, Jessica Kleinlercher, Lissa Wilding, Karin Steiner und last but not least Julia Pretzenbacher. Das Team der unbesiegbaren 11 wäre aber ohne ihren Coach komplett verloren gewesen. Frau Professor Rinnhofer, die mit uns Ideen gesammelt, das Projekt aufgebaut und
uns immer wieder von Neuem motiviert hat, stand stets hinter uns und war voller Optimismus. Bevor wir mit der Durchführung unseres Projekts begannen, haben wir uns natürlich Vorsätze und Ziele gesetzt. Wir machten uns optimistisch und mit großen Bemühen an die Arbeit - und wir müssen zusammenhalten! Das wichtigste: Wir wollen unser Projekt mit maximalem Einsatz in die Realität umsetzen. Außerdem wollen wir
mindestens 50 Pakete zusammenbekommen und einen mindestens 5 Meter hohen Christbaum aufstellen! Doch nun zu unserem Projekt, das sich im Allgemeinen in zwei Teile gliedert: Nämlich den Hilfspaketen und unserem Christbaum. Zuerst möchten wir euch den ersten Teil des Projektes vorstellen: Die Hilfspakete. Was der Titel unseres Projekts (Weihnachten für alle) schon sagt, wird bei dieser Aktion deutlich. Da unsere
Projektmanagementstunden genau vor der Adventszeit stattfanden, war es naheliegend etwas Weihnachtliches auf die Beine zu stellen. Da wir uns hier in Österreich so glücklich schätzen können und jedes Jahr ein wunderschönes Weihnachtsfest mit vielen Geschenken erleben dürfen, wollten wir dieses auch anderen Kindern ermöglichen. Nach der etwas schwierigen Suche nach einer Organisation stießen wir schließlich auf den
Namen … Fink, Leiter des Vereins „Humanitas Hartberg“. Sofort setzten wir uns mit ihm in Kontakt und erfuhren so ein




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Inhaltsverzeichnis

1     Bert Brecht - Leben und Werk .................................................................. 4

    1.1 Literaturwissenschaftlicher Lebenslauf .................................................. 4

2     Theorie und Praxis des Epischen Theaters von Bert Brecht ................. 10

    2.1 Definition ............................................................................................. 10

    2.2 Was ist Marxismus? ............................................................................. 10

    2.3 Ziel des epischen Theaters: .................................................................. 10

    2.4 Merkmale und Ziele des epischen Theaters: ......................................... 11

    2.5 Unterschiede zum „Dramatischen Theater“:......................................... 11

3     Inwiefern trifft die Theorie des epischen Theaters auf Herrn Puntila
zu? 13

    3.1 Ein Erzähler gibt der Handlung Struktur und Ordnung......................... 13

    3.2 Illusionsbildende Unmittelbarkeit oder andere Verfremdungseffekte
    werden vermieden ........................................................................................ 14

    3.3 Lockerer Aufbau des Dramas, meist in Form von Episoden ................. 14

    3.4 Der Zuschauer soll kritisch zu der Handlung und Personen im Stück sein
           14

    3.5 Das Erkennen von Missständen in der Gesellschaft ............................. 15

4     Motive und Themen des Werks ............................................................... 16

5     Ort und Zeit der Handlung ..................................................................... 18

    5.1 Puntila findet einen Menschen ............................................................. 18

    5.2 Eva ....................................................................................................... 18

    5.3 Puntila verlobt sich mit den Frühaufsteherinnen................................... 18

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5.4 Der Gesindemarkt ................................................................................ 18

     5.5 Skandal auf Puntila .............................................................................. 19

     5.6 Ein Gespräch über Krebse .................................................................... 19

     5.7 Der Bund der Bräute des Herr Puntila .................................................. 19

     5.8 Finnische Erzählungen ......................................................................... 19

     5.9 Puntila verlobt seine Tochter mit einem Menschen .............................. 19

     5.10     Nocturno ........................................................................................... 20

     5.11     Herr Puntila und sein Knecht Matti besteigen den Hatelmaberg........ 20

     5.12     Matti wendet Puntila den Rücken...................................................... 20

6     Intention des Autors und Botschaft des Werks ...................................... 21

7     Rezeptionsgeschichte des Werkes ........................................................... 23

8     Aktualität des Stücks ............................................................................... 25

9     Das Wichtigste zum Stück aus dem Kindler Literaturlexikon .............. 27

10       Innerer Monolog der Hauptfigur ......................................................... 30

11       Interview mit der Hauptfigur ............................................................... 32

12       Zeitungskritik zum Stück ..................................................................... 35

     12.1     Ein Stück heute wie gestern aktuell! ................................................. 35

     12.2     Lesenswert ........................................................................................ 35

     12.3     Gelungene Gesellschaftskritik ........................................................... 36

13       Quellen ................................................................................................... 37




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1 Bert Brecht - Leben und Werk



1.1 Literaturwissenschaftlicher Lebenslauf

Eugen Berthold Friedrich Brecht wurde am 10.Februar
1898 in Augsburg geboren. Sein Vater Berthold Fried-
rich Brecht und seine Mutter Sophie Brezing lebten in
klein bürgerlichen Verhältnissen. Sein Vater arbeitete
in einer Papierfabrik und im Jahr 1893 wurde er Ver-
walter der Haindlischen Stiftung und konnte damit
seiner Familie einen besseren Lebensstandard bieten.
So zog die Familie im Jahr 1900 in „bessere Verhältnisse“ um.

Seine Mutter litt an Brustkrebs und ihr Zustand verschlechtert sich zunehmest.
Die Herkunft und seine Familie waren nicht förderlich für seine Laufbahn, sein
Bruder ging in den 1sten Weltkrieg und wurde später in Darmstadt Prof. für Pa-
pierkunde. Weiters gab es im neuem Heim in der Bleichstraße keine Bibliothek
so verbrachte er seine Freizeit im Gesangsverein. Sein Lesebedürfnis konnte so
aber nicht gestillt werden doch konnten ihm sein Vater mit seinem neuen Ein-
kommen viele Bücherwünsche erfüllen. Auch in späteren Jahren war er oft auf
die finanzielle Unterstützung seines Vaters angewiesen. Von 1904 bis 1906 be-
suchte er Barfüßer-Schule in Augsburg und die Volksschule von 1906 bis 1908.
Im Jahr 1908 wechselte er in das königliche Realgymnasium das er bis 1917 bis
zu seiner Notabitur im 1. Weltkrieg besuchte. Ab 1913 war entschlossen Dichter
zu werden doch ihn hinderten starke Herzbeschwerden und so musste er zur Kur
in Bad Steben. Obwohl er immer Herzprobleme hatte war das nie Thema seiner
Dichtung doch wurde sie immer von einem heiter-satirischer Tonfall begleitet.
Ein Vorteil seiner Herzbeschwerden war jedoch das er nicht „kriegsverwen-
dungsfähig“ war. Unter Seinem Motto „Ich muss immer dichten“ schrieb er vie-
le poetische Texte und Gedichte. Ab dem Jahr 1913 schrieb er zusammen mit
                                                                       4
einigen Mitarbeitern Texte für die Schülerzeitschrift „Die Ernte“ wobei wahr-
scheinlich 80% aller Texte von Brecht waren. Im Jahr 1914 war er Verfasser
von einigen patriotischen Texten in der Zeitung und in 1916 wurden der Interes-
sen Bunde um Bert Brecht gegründet. Dieser veränderte Brechts poetische Spra-
che stark und seine Texte wurden herausfordernd frech und immer selbstbe-
wusster. „Das Lied von der Eisenbahntruppe von Fort Donald“ wurde noch in
den Augsburger Nachrichten abgedruckt, danach waren seine Texte zu derb und
passten nicht in die Kriegszeit. Im Jahr 1917 war seine Notabitur weil seine Mit-
schüler im Krieg waren. Im Jahr 1918 wurde die erste Liedersammlung „Lieder
zur Klampfe von Bert Brecht und seinen Freunden“ geschrieben.

Das Wintersemester 1917/18 war er an der Universität München wobei er vor
allem Seminare von Prof. Artur Kutscher besuchte der ihn zu weiteren literari-
sche Arbeiten anregte. Bereits im Jahr 1916 hatte er mit Paula Banholzer eine
Beziehung und am 30. Juli 1919 wurde ihr Sohn Frank geboren. Danach endete
die Beziehung und Paula heiratete 1924 einen Kaufmann. Ihr Sohn starb 1942
bei einem Bombenangriff. Im Jahr 1920 lernte er Marianne Zoff kennen die er
1922 heiratete. Sie wurde schwanger und Brechts zweites Kind Hanne wurde
geboren. Doch schon im Jahr 1924 hatte er mit Helen Weigl einen weiteren
Sohn, Stefan. Ein großer Erfolg war 1917 die „Legende vom totem Soldaten“
und wurde fester Bestandteil der Kabaretts. Im Jahr 1919 schrieb er Spartakus
dass zu Trommeln in der Nacht umbenannt wurde. Dieses Werk führte zur
Freundschaft mit Lion Feuchtwanger der ihn darauf sein ganzes Leben unter-
stützt.

Von 1919 bis 1921 20 schreib er Kritiken über Aufführungen im Stadttheater
Augsburg wobei er einen frechen Ton anschlug und große Kritik am zeitgenös-
sischen Schauspiel äußerte. Er versuchte dem bürgerlichen deutschen Theater
den Garaus machen und einen neue Spielform das „episches Theater“ einzufüh-
ren.

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Am 1. Mai 1920 starb Brechts Mutter an ihrem Krebs.

Im Jahr 1921schreib er die Abenteuergeschichte „Bargan lässt es sein“. Im Jahr
1921 übertrug er alle Rechte von „Baal“ an den Verlag Erich. Im Jahr 1922 war
die Uraufführung seines Werkes „Trommeln in der Nacht“ in München. Außer-
dem erhielt er bereits im Jahr 1922 den Kleist-Preis vom Kritiker Herbert Jhe-
ring. Im selben Jahr gründete er zusammen mit Arnolt Bronnen eine literarische
Firma. 1924 zog er nach Berlin wo im selben Jahr die Aufführung zweier Stücke
„Dickicht“ und „Leben Eduards“ stattfand. Von 1924 bis 1925 hatte er die Dra-
matrugenstelle am deutschen Theater inne und konnte so sein Werk „Dickicht“
selbst inszenieren.

1925 arbeitete er zusammen mit Elisabeth Hauptmann und Emil Hesseburri an
dem so genannten Galgei-Projekt und 1926 an dem neuen Genre das „Bio-
Interview“ wobei die „Heilige Johanna der Schlachthöfe“ und „Die Ausnahme
und die Regel“ entstanden. Im Jahr 1925 arbeitete er an „Jae-Fleischhacker“ und
suchte Material über kapitale Geschäftswelt zu daraus entstand die „heilige Jo-
hanna der Schlachthöfe“. In 1928 war die Dreigroschenoper ein großer Erfolg
sowie die Uraufführung von „Mann ist Mann“.

Ihm waren große Erfolge in der Weimarer Republik beschert die darauf resul-
tierten, dass er die neue Kulturindustrie verstand und durch Rezessionen, Zei-
tung, Gedichte auf sich aufmerksam machte. Außerdem wurden Teile seiner
Werke im Rundfunk ausgestrahlt z.B. „Mann ist Mann“.

Auf viele seiner Stücke folgten Skandale außerdem wurde im Jahr 1930 sein
Film „Kuhle Wampe“ produziert. Seine Stücke wurden in der ganzen Republik
gespielt. 1927 ließ er sich von Marianne Zoff scheiden. Im selben Jahr arbeitete
er zusammen mit Kurt Weill und ihr gemeinsames „Songspiel“, „Mahagony“
wurde erarbeitet. Ihre gemeinsamen Songs „Moritat von Mackie Messer“ und
„Mahagony“ wurden weltberühmt.

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In 1929 heiratete er Helene Weigl und in 1930 kam ihre Tochter Babara zur
Welt.

Im Jahr 1929 entwickelten Brecht und Weill einen neuen Spieltypus das Lehr-
stück. Der „Lindberghflug“ war ein großer Erfolg doch das „Lehrstück“ wurde
ein Skandal. Danach wurden noch zwei weitere Werke produziert in Zusam-
menarbeit mit Weill oder Hanns Eisler, „Der Jasager“ und „Die Maßnahme“.

Im Jahr 1933 fliehen Brecht und seine Familie aus Deutschland, sein gesamtes
Werk wird verboten.

Sie fliehen zuerst nach Prag weiter nach Wien schließlich nach Paris wo die Ur-
aufführung seines Werkes „Die sieben Todsünden“ stattfindet. Weiter geht die
Flucht nach Svendeborg, Dänemark.

Im Jahr 1933 wird in Svendeborg „Die sieben Todsünden“ aufgeführt.

Er arbeitet an seinem Dreigroschenroman der 1935 in Amsterdam veröffentlicht
wird.

Im Jahr 1935 unternahm Brecht viele Reisen nach London, Moskau, zu einem
Schriftstellerkongress in Paris und nach New York. In 1936 war er wieder in
Svendeborg wo die „Rundköpfe und die Spitzköpfe“ herausgegeben wurde. In
1937 wird in Paris „Die Gewehre der Frau Carrar“ uraufgeführt. Um am Kampf
gegen den Faschismus teilzunehmen entwickelte er die Deutsche Satiren, eine
neue Form lyrischen Sprechens.

Im Jahr 1939 floh er nach Schweden und 1940 weiter nach Finnland.

1941 reist er über Moskau nach San Pedro, USA, dort schreibt er „Mensch von
Sezuan“ und formt „Die Sägemehlprinzessin“ zu „Herr Puntila und sein Knecht
Matti“ um, weiters schreibt er „Der Aufstieg des Arturo Ui“ und „Flüchtlingsge-
spräche“.


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Er entwickelt eine Abneigung gegen die USA, wie er behauptet wegen des Kli-
mas, doch auch der Erfolg mit seinen Werken bleibt in den USA aus. In seinem
Aufenthalt in den USA schreibt er nur vier Werke davon nur zwei von guter
Qualität, 1943 schreibt er „Schweyk“ und 1944 „Der kaukasische Kreidekreis“.
Er ist bei der Gründung des „Concil for a Democratic Germany“ dabei doch die
Gemeinschaft bleibt ohne Erfolg und löst sich wieder auf.

Weiters ohne Erfolg bleibt sein Werk das „Leben des Galilei“ das er auf Eng-
lisch umschreibt zu „Galileo“

Im Jahr 1947 kehrt er nach Deutschland zurück.

Im Schauspielhaus Zürich wird 1941 und 1943 die „Mutter Courage und ihre
Kinder“ sowie „der gute Mensch von Sezuan“ und „Leben des Galilei“ aufge-
führt. Nach der Rückkehr nach Europa hält er sich in der Schweiz auf. Im Jahr
1950 erhält er die österreichische Staatsbürgerschaft. 1949 wird die „Mutter
Courage“ in Berlin ein großer Erfolg. Im selben Jahr gründet er das Berliner En-
semble und versuchte dauerhaft in der Schweiz zu leben. Doch schließlich zieht
er nach Ost-Berlin. Es kommt zu einer Anti-Brecht Kampagne im Jahr 1951 und
ein Streit um das epische Theater. Im Jahr 1953 macht Brecht schlechte Schlag-
zeilen nach Stalins Tod weil bei den Beileidsbekundungen texte Brechts zum
Lob Stalins verwendet werden, Brecht wird als Kommunist abgestempelt. 1954
schreibt er „Turandot oder der Kongress der Weißwäscher“ in dem er darauf
deutet das sich der Naziapperat wieder in Bewegung setzt. Ein Durchbruch er-
folgt mit der Inszenierung von „Mutter Courage und ihren Kindern“. Das
„Brechtsche Theater“ ist überall ein großer Erfolg. 1952 zieht Brecht sich aus
Stadtleben zurück und zieht aufs Land wegen körperlicher Schwäche doch 1953
erfolgt ein Umzug in die Berlin-Mitte. 1954 erhält er den Stalin-Friedenspreis.

Gegen Bert Brecht gab es drei große Plagiatsfälle/anklagen. Im Jahr 1924 wurde
er von Herwarth Walden beschuldigt in seinem Werk „Dickicht“ ,Rimbaud zi-

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tiert zu haben wobei Brecht antwortete „Das noch keine Technik auf der Bühne
gab „Anführungszeichen auszudrücken“.

Ein weiterer Plagiatsvorwurf war 1929 von Alfred Kerr einem der größten Kri-
tiker Brechts zu seiner Dreigroschenoper. Außerdem1930 ein Vorwurf von Wal-
ter Gilbricht zu seinem Werk „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony“ er habe
„Die Großstadt mit einem Einwohner“ kopiert. Keiner dieser Vorwürfe wurde
Recht gegeben.

Seine Herzbeschwerden werden immer größer und Bert Brecht stirbt schluss-
endlich am 14. August 1956 an einem Herzinfarkt.



   Florian Mirtl




                                                                          9
2 Theorie und Praxis des Epischen Theaters von Bert Brecht

2.1 Definition

Das epische Theater ist eine besondere Art Dramen zu schreiben und auszufüh-
ren. Es wurde von Bertolt Brecht nach dem Ersten Weltkrieg um das Jahr 1936
herum entwickelt. Mit seinen Kritiken und seinen späteren Stücken war er Weg-
bereiter des epischen Theaters und hatte mit seinen in dieser Weise gespielten
und geschriebenen Werken viel Erfolg. Das epische Theater wendet die „mar-
xistischen Weltanschauung“ auf das Theater an. Die Form des Bühnenstücks ist
nicht auf dramatische Spannung und Illusion gerichtet sondern darauf den Men-
schen ihre Fehler aufzuzeigen und sie zum eigenen Denken und Handeln zu be-
wegen.

2.2 Was ist Marxismus?

Der Marxismus ist eine Strömung innerhalb des Sozialismus und Kommunis-
mus. Als Marxisten werden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die An-
hänger von Karl Marx und Friedrich Engels bezeichnet. Im weiteren Sinne ist
Marxismus eine Sammelbezeichnung für die von Marx und Engels entwickelte
Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie, sowie für unterschiedliche damit verbun-
dene philosophische und politische Ansichten.

2.3 Ziel des epischen Theaters:

Das Ziel des epischen Theaters ist es die bürgerlichen Gesellschaft zu verändern
so dass sie der Vorstellung einer marxistischen Weltanschauung entspricht. Die
Menschen sollen zu einem aktiveren Handeln angeregt und befähigt werden. Es
werden viele Missstände in der Bevölkerung und Gesellschaft aufgezeigt der
Zuschauer wird dazu aufgerufen diese Missstände zu erkennen und etwas gegen
diese zu unternehmen.


                                                                             10
Die Absicht des Dramas ist das das Dargestellte auch anders möglich ist und das
er Handlungsmöglichkeiten hat und etwas verändern kann. Deswegen muss das
auf der Bühne dargestellte verfremdet werden, der so genannte Verfremdungsef-
fekt, es darf nicht als perfekte Illusion präsentiert werden. weiters spricht man
vom epischen Theater wenn außerhalb der Handlung ein Erzähler zu Wort
kommt.

2.4 Merkmale und Ziele des epischen Theaters:

      illusionsbildende Unmittelbarkeit oder andere Verfremdungseffekte wer-
      den vermieden
      lockerer Aufbau des Dramas, meist in Form von Episoden
      Ein Erzähler gibt der Handlung Struktur und Ordnung
      nicht das Ergebnis sondern die Handlung selbst ist wichtig und wird in
      den Vordergrund gerückt
      das Erkennen von Missständen in der Gesellschaft
      Einsicht eigener Fehler
      Der Zuschauer soll kritisch zu der Handlung und Personen im Stück sein
      sich aber nicht selbst damit identifizieren können
      Der Zuschauer soll sich amüsieren aber das Stück soll ihn auch etwas bei-
      bringen und auf seine Fehler aufmerksam machen

2.5 Unterschiede zum „Dramatischen Theater“:

Die frühere, meist verwendete und bekannteste Form des Theaters ist das drama-
tische Theater. Es wurde von Aristoteles begründet und später von Lessing wei-
terentwickelt.

Das Ziel des epischen Theaters ist es den Zuschauer in das Stück und in die
Schauspieler hineinzuversetzen und beim Publikum Gefühle wie Trauer, Mitleid
zu empfinden. Das dramatische Theater soll den Zuschauer amüsieren und in


                                                                              11
von der Handlung mitreisen lassen ist jedoch nicht so wie das epische Theater
darauf fixiert dem Zuschauer etwas beizubringen und ihn zu belehren.



   Florian Mirtl




                                                                          12
3 Inwiefern trifft die Theorie des epischen Theaters auf Herrn Punti-
   la zu?

Die Theorie des epischen Theaters von Bertolt Brecht trifft auf das bearbeitende
Werk, Herr Puntila und sein Knecht Matti, in vielen Bereichen zu.

3.1 Ein Erzähler gibt der Handlung Struktur und Ordnung

Am Anfang jedes Kapitels steht jeweils ein kurzer Text in dem beschrieben
wird, wo und wann, sowie welche Personen im folgenden Abschnitt vorkom-
men. Dies gibt dem Stück Struktur und die Informationen für den Leser die man
braucht um zu verstehen um was es in diesem Kapitel geht.

Außerdem wird immer wenn eine andere Person hinzukommt oder weggeht so-
wie wenn eine Person etwas Besonderes tut oder besonders laut sagt dieses vom
„Erzähler“ gesagt.

Herr Puntila und sein Knecht Matti, Erstes Kapitel, Puntila findet einen Men-
schen Seite 8:

   Nebenstube im Parkhotel von Tavasthus. Der Gutsbesitzer Puntila, der Richter und
   der Ober. Der Richter fällt betrunken vom Stuhl.

Zweites Kapitel, Eva , Seite 20

   Mit unendlicher Vorsicht nimmt er zusammen mit Matti den Koffer herunter.

Der Richter:

   Hast du dich überworfen mit dem Attaché, weil du klagst, daß du mit ihm allein ge-
   lassen worden bist?




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3.2 Illusionsbildende Unmittelbarkeit oder andere Verfremdungseffekte
     werden vermieden

Die Personen werden nicht näher beschrieben und charakterisiert. Alleine durch
das was sie tun kann man erkennen wie sie sind, es ist aber sehr schwer sich in
sie hineinzuversetzen und entspricht somit genau der Theorie des epischen
Theaters. Man kann sehr schwer erkennen wie sich die Personen fühlen und so-
mit schlecht mit ihnen fühlen.

3.3 Lockerer Aufbau des Dramas, meist in Form von Episoden

Das Stück ist in 12 Kapitel unterteilt. Die Struktur ist nicht sehr kompliziert und
einfach aufgebaut.

3.4 Der Zuschauer soll kritisch zu der Handlung und Personen im Stück
     sein

Die Hauptfiguren Herr Puntila und der Knecht Matti sind sehr verschieden. Herr
Puntila ist ein strenger und eigennütziger Mensch, Matti ist eher das Gegenteil,
freundlich und hilfsbereit. Doch Herr Puntila hat auch eine gute Seite die aber
nur zum Vorschein kommt wenn er betrunken ist. Wenn er betrunken ist, ist er
mit seiner anderen Seite unzufrieden und hasst sich selbst. Er versucht möglichst
oft betrunken zu sein um seinen „Bösen Ich“ zu entkommen.

   Puntila: Ich hab Anfälle

   Matti: Das sagen sie nicht.

   Puntila: Du, das ist nicht zum Lachen. Es kommt über mich mindestens einmal im
   Quartal. Ich wach auf und bin plötzlich sternhagelnüchtern.

   Ich seh nur die Hälfte von der ganzen Welt. Aber es kommt noch böser, indem ich
   während dieser Anfälle von totaler, sinnloser Nüchternheit einfach zum Tier he-
   rabsinke. Ich habe dann überhaupt keine Hemmungen mehr. Was ich in diesem Zu-
   stand tue, Bruder, das kann man mir nicht anrechnen .Nicht, wenn man ein Herz

                                                                                14
im Leibe hat und sich immer sagt, dass ich krank bin. Ich bin dann direkt zurech-
   nungsfähig. Weißt du was das bedeutet, zurechnungsfähig? Ein zurechnungsfähi-
   ger Mensch, ist ein Mensch dem man alles zutrauen kann.

3.5 Das Erkennen von Missständen in der Gesellschaft

Im Stück werden einige Missstände aufgezeigt. Die ungerechte Behandlung der
Knechte, Dienstleute in dieser Zeit sowie das schlechte Benehmen und der Ver-
such sich an den ärmeren Personen zu bereichern.

Ein Beispiel dafür ist der Attaché, der Eva nur heiraten will um mit der Mitgift
und dem Geld ihres Vaters die eigenen Schulden zu begleichen und es ihm dabei
vollkommen egal ist wie diese Frau dazu steht und ob sie ihn überhaupt heiraten
möchte.

Das wird im Stück aufgezeigt indem Eva und Matti zusammen aus der Sauna
kommen und dort ihren Spaß hatten und der Attaché dennoch Eva heiraten will.



   Florian Mirtl




                                                                                 15
4 Motive und Themen
   des Werks

Brecht behandelt im „Volks-
stück“ Herr Puntila und sein
Knecht Matti in erster Linie
die gesellschaftlichen Herr-
schafts- und Machtverhältnis-
se. Auf der einen Seite steht
Herr Puntila, der je nach Al-
koholisierung der Kapitalist
oder der sozial denkende Mensch (Kommunist) ist. Matti wird je nach Puntilas
Zustand entweder als Knecht oder als Mensch angesehen, der aber die Verbrü-
derungsversuche von Puntila ablehnt und die sozialen Unterschiede für unüber-
windbar hält.

Bezeichnend dafür ist, dass Matti sich einem Gespräch mit seinem Herrn nie
entziehen darf. Er würde es außerdem nie wagen, diesen im nüchternen Zustand
zu widersprechen. Er redet seinem Herrn auch nach dem Mund und bestätigt
alles, wenn er gefragt wird. Matti kommentiert Puntilas Eskapaden wohl mit
Ironie, bleibt jedoch mit seinen Antworten stets auf Distanz und verzichtet nicht
auf Zweideutigkeit.

Das zweite große Thema, das diese Komödie prägt, ist die Verhaltensänderung
durch den Einfluss von Alkohol. Meiner Meinung nach flüchtet er so vor der
unsozialen Realität der Rolle des Herr-Seins. Puntila ist im nüchternen Zustand
ein grausamer, kaltherziger und eigennütziger Mensch; doch mit dem Konsum
von Alkohol blüht er wahrlich auf und lässt sein Herz Entscheidungen treffen.
Dieses erkennt man z.B. daran, dass er im nüchternen Zustand seine Tochter mit
einem Advokaten verheiraten will, diesen aber auf der Verlobungsfeier – be-
                                                                              16
trunken - wieder außer Haus jagt und beschließt, Eva mit seinem Chauffeur
Matti zu trauen. Schließlich ist es Puntila nicht verborgen, dass Eva von Matti
mehr angetan ist als von dem Advokaten, den sie durch seine Hochnäsigkeit
verachtet.

weiters nimmt Bertolt Brecht Elemente aus dem Volksstück auf wie beispiels-
weise die derben Charakter, die anzügliche Szenen sowie die sich dadurch erge-
bende Situationskomik.

Vorzustellen wäre, dass Bertolt Brecht damit alle Schichten des Volkes anspre-
chen will.

Ein typisches Element des epischen Theaters Brechts - die Lieder - spielen auch
in diesem Stück eine wichtige Rolle, da sie durch ihren zusammenfassenden und
interpretierenden Charakter zum Gesamtverständnis des Werkes beitragen.



   Nora Schafzahl




                                                                            17
5 Ort und Zeit der Handlung

Das Werk „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ entstand in den Jahren 1940
und 1941 und wurde 1941 in Zürich uraufgeführt. Bert Brecht schrieb kein voll-
kommen neues Stück sondern schrieb zusammen mit Hella Wuolijoki das Stück
„Die Sägemehlprinzessin“ um. Dies geschah in seinem Exil in Finnland.

Das Werk wird in 12 Kapitel unterteilt wobei jedes einen anderen Spiel und
Handlungsraum hat, sowie andere Personen vorkommen. Das Stück spielt auf
dem Gut Puntila im „Tavastland“ und in den umliegenden Dörfern.



5.1 Puntila findet einen Menschen

Das erste Kapitel spielt im „Parkhotel von Tavastahus“. Es ist Samstag und Herr
Puntila und einige Freunde saufen bereits seit zwei Tagen.

5.2 Eva

Es ist Samstag und Eva wartet im „ Gut Kurgela“ darauf dass ihr Vater nach
Hause kommt.

5.3 Puntila verlobt sich mit den Frühaufsteherinnen

Es ist früher Morgen, Herr Puntila und sein Knecht Matti sind im Dorf um Al-
kohol zu kaufen, sie gehen in die Apotheke zum Tierarzt und zur Post. Puntila
verlobt sich mit der „Schmuggleremma“, dem „Apothekerfräulein“ der „Telefo-
nistin und dem „Kuhmädchen“

5.4 Der Gesindemarkt

Herr Puntila und Matti sind auf dem Gesindemarkt von „Lammi“ um neue
Knechte einzustellen. Sie treffen ein paar Knechte und gehen mit ihnen in ein
Cafe.

                                                                            18
5.5 Skandal auf Puntila

Es ist Vormittag auf dem Hof von Puntila. Herr Puntila und Matti kommen mit
ein paar Arbeitern an. Herr Puntila geht in die Sauna und trinkt dort einen Kaf-
fee. Matti kommt hinzu und übergießt Puntila mit einem Kübel heißem Wasser.
Puntila verlässt die Sauna und schickt die Arbeiter wieder nach Hause. Matti
unterhält sich mit Eva. Eva geht in die Sauna. Herr Puntila unterhält sich vor der
Sauna mit dem Attaché dem zukünftigen Verlobten von Eva. Matti geht an ih-
nen vorbei und in die Sauna. Eva und Matti unterhalten sich in der Sauna und
spielen Karten. Puntila ruft Eva wütend zu sich. Matti und Eva verlassen die
Sauna. Herr Puntila und der Attaché gehen wieder ins Haus.

5.6 Ein Gespräch über Krebse

Es ist Abend auf dem Gut Puntila. Fina, das Stubenmädchen, und Matti sind in
der Küche. Der Richter und der Advokat kommen aus dem Dampfbad und un-
terhalten sich. Eva kommt herein und unterhält sich mit Matti. Eva verlässt die
Küche und Laina, die Köchin kommt herein. Eva kommt zurück und unterhält
sich weiter mit Matti.

5.7 Der Bund der Bräute des Herr Puntila

Sonntagmorgen auf Gut Puntila, Puntila streitet sich mit Eva. Die vier Frauen
mit denen sich Puntila verlobt hat kommen auf das Gut.

5.8 Finnische Erzählungen

Es ist Abend und die vier Frauen die „Schmuggleremma“, das „Apothekerfräu-
lein“ die „Telefonistin und das „Kuhmädchen“ sind auf dem Heimweg und un-
terhalten sich.

5.9 Puntila verlobt seine Tochter mit einem Menschen

Esszimmer im Gut Puntila der „Probst“ der „Richter“ und der „Advokat“ unter-
halten sich. Puntila sitzt in einer Ecke und trinkt. Auf einigen Tischen ist ein
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Riesiges Buffet angerichtet. Der „Attaché“ und die „Pröbstin“ kommen dazu.
Puntila wirft den Attaché hinaus und beschließt seine Tochter mit dem Matti zu
verloben. Matti macht einen Test ob Eva als Chaffeursfrau geeignet ist.

5.10 Nocturno

Nacht auf dem Gut Puntila, Herr Puntila und sein Knecht Matti sind im Hof und
„lassen ihr Wasser ab“. Sie unterhalten sich.

5.11 Herr Puntila und sein Knecht Matti besteigen den Hatelmaberg

Herr Puntila ist in seinem Bibliothekszimmer und studiert Rechnungen. Herr
Puntila will aufhören zu trinken und befiehlt Matti allen Alkohol zu holen. Pun-
tila vernichtet den Alkohol indem er ihn trinkt. Puntila ist betrunken und demo-
liert die Einrichtung. Er baut zusammen mit Matti einen Berg aus Möbeln und
steigt hinauf. Sie tun als wäre es der Hatelmaberg.

5.12 Matti wendet Puntila den Rücken

Früher Morgen auf Hof Puntila. Matti kommt mit einem Koffer aus dem Haus.
Matti redet noch mit der Köchin und verlässt dann das Gut Puntila.



   Florian Mirtl




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6 Intention des Autors und Botschaft des Werks

Man kann Bertolt Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti als satirische An-
klage gegen die Mächtigen und Reichen, gegen den Kapitalismus interpretieren.

Es sind die Untergebenen von den Launen und der Wohltätigkeit der Mächtigen
abhängig. Im Stück macht der Alkohol den Unmenschen, den Kapitalisten, zum
Menschen, fehlt ihm dieses Mittel zur Entfremdung ist er Gutsbesitzer und funk-
tioniert nach den Prinzipien des Kapitalismus, der Ausbeutung und der Un-
menschlichkeit. Das wird auch an der Aussage Puntilas deutlich, als er behaup-
tet, betrunken ein Menschenfreund, ja sogar
fast ein Kommunist zu sein.

Erst durch den Einfluss von Alkohol kommt
die menschliche Seele des Ausbeuters Punti-
la zum Vorschein. Befremdend wirkt, dass
der Konsum des Alkohols als Wandel zum
Guten dient; der nüchterne Puntila versinn-
bildlicht ja das „Böse“.

Möglichweise liegt hier auch eine gesell-
schaftliche Änderung bezüglich der Wer-
tung des Konsums des Alkohols vor: Heute
wäre eine Verbesserung des Charakters
durch Alkohol gesellschaftlich sicher nicht
akzeptiert (vgl. „Komasaufen“)

Folgendem Zitat zeigt, dass Brecht als Kommunist die Kirche mit einem Markt
vergleicht. Anzunehmen ist, dass er mit dem Handel der Kirche den Ablasshan-
del und die Simonie meint. Brecht ist außerdem bekannt für seine Kritik an der
Kirche, aus der er als Kommunist ausgetreten ist.

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Puntila: Dräng mich nicht. […] Ich kann diesen Gesindemarkt nicht ausstehen.
   Wenn ich Pferd und Küh kauf, geh ich auf´ n Markt und denk mit nichts dabei.
   Aber ihr seid Menschen, und das sollt´ s nicht geben, daß man die auf dem Markt
   aushandelt. Hab ich recht?

   Matti: Erlaubn´ s, Herr Puntila, sie haben nicht recht. Die brauchen Arbeit und Sie
   haben Arbeit, und das wird ausgehandelt, ob´s ein Markt ist oder eine Kirche, es
   ist immer ein Markt.

   (Seite 40)

In der Folge des folgenden Dialoges verändert Puntila sein Verhalten zu Matti,
da er gewissermaßen von ihm abhängig ist. Das zeigt, dass es kein System ohne
einen Machthöheren und einen Unterlegenen geben kann. Der Kapitalist kann
ohne seinen Diener nicht existieren, das bedeutet kein Geld zu verdienen.

   Puntila: Was heißt: einen Menschen? Bist du ein Mensch? Vorhin hast du gesagt,
   du bist ein Chauffeur. Gelt, jetzt habe ich dich auf einem Widerspruch ertappt!
   Gib´s zu!

   Matti: Das werdens gleich merken, daß ich ein Mensch bin, Herr Puntila. Indem
   ich mich nicht behandeln laß wie ein Stück Vieh und auf der Straß auf sie wart, ob
   sie so gnädig sind, herauszukommen.

   (Seite 10)

Dieses zentrale Thema des Stücks – die Willkür der Reichen und Mächtigen,
und deren Abhängigkeit von den Arbeitenden als Basis ihrer Macht - hat seine
Aktualität bis heute nicht verloren.



   Nora Schafzahl




                                                                                   22
7 Rezeptionsgeschichte des Werkes



Das Stück wurde das erste Mal am 5. Juni 1948 in Zürich, Schweiz uraufgeführt.
Trotz einer schlechten Kritik war das Theaterstück ein großer Erfolg. Kritiker
aus der ehemaligen DDR bemängelten die fehlende Aktualität, da es in der DDR
keinen Kapitalismus mehr gäbe.

In den 60iger und 70iger Jahren waren Herr Puntila und sein Knecht Matti ein
sehr erfolgreiches Theaterstück.

Die drei Verfilmungen (1955 österreichische; 1979 finnisch schwedische; 1996
deutsche) dieses Werkes sprechen für seinen Erfolg und selbst heute ist Herr
Puntila noch präsent.

Auch nach der Auflösung der DDR werden Brechts Stücke noch häufig gespielt.
An erster Stelle liegt übrigens Die Dreigroschenoper, sie brachte es in der
Spielzeit 1995/96 auf 261 Aufführungen; Herr Puntila und sein Knecht Matti
wurde in diesem Zeitraum 118 aufgeführt.

Insgesamt wurde Herr Puntila und sein Knecht Matti unzählige Male gespielt.
Besonders bemerkenswert ist die fünfstündige Inszenierung von Einar Schleef
1996 in Berlin. Die Handlung ist zum Teil in einer finnischen Sauna angesiedelt,
die die klassenlose Gesellschaft symbolisiert.

   „Ein krasser Wechsel. An einem monumentalen runden Tisch begegnen wir nun ei-
   nem Exemplar jener Spezies Gutsbesitzer. Er ist von seltsam uniformierten Män-
   nern und Frauen umgeben. Sie sprechen Texte, die aus dem Stück, das hier aufge-
   führt werden soll, stammen - Bertolt Brechts "Herr Puntila und sein Knecht Matti"
   nämlich. Aber man erkennt das Stück nicht mehr. Kein Trinkgelage, ein gespensti-
   sches Femegericht, wobei zunächst unklar bleibt, was hier nun eigentlich verhan-
   delt wird. Als der Abend nach einer knappen Stunde in die erste Pause geht, ist die
                                                                                   23
Verwirrung groß. Ein Programmheft gibt es nicht. Auch der Blick auf den Beset-
      zungszettel hilft nicht weiter. Da stehen bloß in alphabetischer Reihenfolge 41
      Darsteller aufgelistet. Die Kritiker fluchen auf den Fluren. Der Abend gilt als ge-
      laufen, bevor er richtig begonnen hat.“

      (http://www.einarschleef.net/insz/puntila.htm)

Aktuell wird dieses Theaterstück im Theater Augsburg: (Premiere am 15.Janner
2010) aufgeführt; 2005 stand das Stück im Stadttheater Darmstadt am Spielplan,
2007 in Zürich, 2009 in Berlin. 2010 erfolgen Premieren in Bochum und in Re-
gensburg

Ebenso schrieb Alfred Farag1 ein Parallelstück zu
Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti mit dem
Titel Ali Gannah at-Tabrizi und sein Knecht Quffa.




1
    Alfred Farag wurde 1929 in Zaqaziq/Ägypten als Sohn einer mittelständischen Familie geboren. Von 1945-49
studierte er Anglistik an der Universität von Alexandria und arbeitete anschließend als Literaturredakteur an
mehreren Kairoer Wochenzeitschriften und Zeitungen. Für das Jahr 1964 erhielt er ein Förderstipendium für
Dramatiker. 1967 wurde er Programmdirektor im Amt für Volksbildung, anschließend bis 1974 Berater der
staatlichen Theaterorganisation. Für 1971-72 übernahm er auch die Intendanz des Komischen Theaters in Kai-
ro. 1974-75 war er Programmdirektor im algerischen Fernsehen, von 1975 bis Ende 1978 Theaterberater im
Ministerium für Höhere Bildung in Algier. Seit Mitte 1979 lebt er als Schriftsteller und Literaturkritiker in Lon-
don. 1965 erhielt er den ägyptischen Literaturpreis.

                                                                                                              24
8 Aktualität des Stücks

Bertolt Brechts Stück Herr Puntila und sein Knecht Matti entstand zwar schon
vor über 50 Jahren trotzdem ist es auch heute noch aktuell.

Der Grund dafür ist, dass es auch noch in unserem Zeitalter viele Alkoholiker
gibt. Viele Menschen sind wie Herr Puntila abhängig von Ethanol(Alkohol) und
kommen nur schwer davon los. Die meisten haben nachdem die alkoholische
Getränke zu sich genommen haben, einen anderen Charakter und eine andere
Einstellung zum Leben. Herr Puntila zum Beispiel ist nach dem Genuss von viel
Alkohol ein besserer Mensch, der andere Entscheidungen trifft und ganz anders
handelt als er es sonst tun würde. Bei vielen anderen Alkoholabhängigen kann
es zu ähnlichen Veränderungen kommen, jedoch auch zum kompletten Gegen-
teil. Dann sind sie nüchtern freundlich und liebenswert wie jeder andere und im
alkoholisierten Zustand unerträglich, aggressiv und brutal.

Alkoholiker haben meist die Angewohnheit große Alkoholmengen in ihren
Wohnungen anzusammeln. Herr Puntila hat ebenfalls eine große Ansammlung
an alkoholischen Getränken, welche er einmal versucht zu vernichten, doch
dann trinkt er sie doch wieder. Diese Menschen schaffen es meist nicht sich
selbst zu helfen und brauchen oft eine lange unangenehme Therapie, nach deren
Abschluss manche trotzdem wieder in den alten Zustand zurückfallen.

Ein anderer aktueller Teil, auf den das Stück anspielt, ist die Kluft zwischen
Arm und Reich. In vielen Ländern ist es so, dass es eine kleine Menge von gut
verdienenden Menschen gibt, der Rest hingegen hat nur ein Mindesteinkommen
oder lebt sogar nur von Arbeitslosengeld. Herr Puntila und seine Freunde, ein
Advokat, ein Richter und ein Probst, zählen zu den eher wohlhabenden, hinge-
gen Puntilas Angestellte, Arbeiter und Knechte, haben eine unsichere Zukunft,
denn wenn der Gutsbesitzer ihnen kündigt ohne ein Zeugnis, haben sie es später

                                                                            25
schwer eine neue Arbeitsstelle zu bekommen. In unserer Zeit haben viele Men-
schen auch das Problem einen unsicheren Job zu haben, oder erst gar keinen zu
bekommen. Ein konkretes Beispiel dafür ist die Wirtschaftskrise: Viele Werke
wurden von dieser hart getroffen und mussten stark ihre Arbeiter/-Innenanzahl
kürzen, dabei verlor eine große Anzahl von Beschäftigten ihren Job. Auch Matti,
der Chauffeur Puntilas, muss oft um seinen Job bangen, denn wenn er etwas
Falsches zu dem Gutsherren sagt, droht ihm dieser oft.

Weniger zeitgemäß ist der Teil in dem Brecht beschreibt wie der Gutsherr einen
Verlobten für seine Tochter auswählt, denn die Stellung der Frau hat im Laufe
der Jahre stark verändert. So können die Frauen von heute ihre Partner selbst
wählen und verfügen über mehr Rechte.

Brecht hat es geschafft ein zeitloses Stück zu schreiben, welches sowohl früher
als auch heute noch der Wahrheit entspricht. Ihm ist es gelungen die Probleme
eines Mannes als Theaterstück darzustellen und auch lustige Akzente zu setzen,
aber trotzdem die Ernsthaftigkeit zu wahren. Die meisten Werke Bertolt Brechts
haben einen wahren und aktuellen Hintergrund.



   Stefanie Kneihsl




                                                                            26
9 Das Wichtigste zum Stück aus dem Kindler Literaturlexikon

„Herr Puntila und sein Knecht Matti“ ist ein Volksstück von Bertolt Brecht und
entstand um 1940. Seine Uraufführung fand am 5. Juni 1948 im Schauspielhaus
in Zürich statt. In den Jahren 1940 und 1941, während der finnischen Emigrati-
on, schrieb Brecht die Flüchtlingsgespräche, den Messingkauf, den Aufhaltsa-
men Aufstieg des Arturo Ui und stellte den Guten Menschen von Sezuan fast fer-
tig. Bei Hella Wuolijoki, auf ihrem Gut Marlebäk, fand Brecht mit seiner Fami-
lie Unterschlupf. Dort bekam er auch die Idee zu „Herr Puntila und sein Knecht
Matti, als ihm die Dichterin eine Beteiligung an einem Wettbewerb für Volks-
stücke vorschlug. Für diesen hatte sie einige Erzählungen und ein fertiges Dra-
ma, welches schon grundlegende Züge der Puntila Fabel hatte. Brecht veränder-
te das Stück um es szenisch darstellen zu können und seine Poesie und Komik
einfließen zu lassen.

Eine der größten Veränderungen war Puntilas „Menschlichkeit“: Bei Wuolijoki
kann man den besoffenen Gutsbesitzer nur ertragen, weil er im nüchternen Zu-
stand durch den Katzenjammer bösartig wird. Brecht fand eine soziale Erklä-
rung für Puntilas verhalten: Nüchtern ist Puntila rücksichtslos und kaltherzig,
betrunken ist er menschlich, denn seine ausbeuterische Ader und die Kaltherzig-
keit verlieren für ihn an Wichtigkeit. Seine unterschiedlichen Arten werden
gleich am Anfang deutlich. Als er betrunken ist, erkennt er in seinem Chauffeur
Matti einen Menschen und erzählt ihm von seinen Problemen. Er ist um seine
Tochter Eva besorgt, welche er mit Attaché verloben will. Jedoch wäre die Mit-
gift ein ganzer Wald. Auch hat er Angst von Anfällen „totaler Nüchternheit“
und „totaler Zurechnungsfähigkeit“. In einer Passage im Werk wird dies beson-
ders deutlich „Weißt du, was das bedeutet, Bruder, zurechnungsfähig? Ein zu-
rechnungsfähiger Mensch ist ein Mensch, dem man alles zutrauen kann.“ Um
nicht so zu werden trinkt er weiter und verlobt sich sogar mit vier Frauen und

                                                                            27
begibt sich auf den Gesindemarkt um dort Arbeiter anzuheuern. Zu Hause ange-
kommen kommt er wieder zu Verstand und vertreibt die Arbeiter und Bräute
wieder. Auch ignoriert er die Wünsche von Eva, welche nicht Attaché sondern
Matti heiraten will. Doch auf der späteren Verlobungsfeier, wo er sich wieder
betrunken hatte, gibt er ihr den Rat doch Matti, „seinen menschlichen Freund“,
zu heiraten und jagt den Attaché vom Hof. Er sieht die Welt in diesem Zustand
ganz anders, als im nüchternen er sagt sogar:“Ich bin beinahe ein Kommunist“.
Nachdem Eva bei Mattis „Eheexamen“ durchgefallen ist, wird Puntila wieder
nüchtern und verträgt sich wieder mit Attaché. Natürlich erlangt er sein altes
Verhalten zurück und feuert Surkula „den Roten“, einen seiner Knechte, und
droht Matti eine Entlassung an. Am Ende beschließt er dem Alkohol abzu-
schwören und zerstört die letzten Reste des Alkohols in dem er sie austrinkt.
Wieder angetrunken, befielt er Matti einen Berg, den Hatelmaberg“ aus Möbeln
zu bauen, welchen die beiden schließlich erklimmen. Puntila besingt an der
Spitze dieses Berges Tavastaland und dessen Landschaft. Nach diesem Vorfall
zögert Matti nicht lange und verlässt das Gut.

Diese Stück, unter Mitarbeit von Margarete Steffin, ist dem Werk der gute
Mensch von Sezuan ähnlich, welches zeigt, dass der Mensch in einer kapitalisti-
schen Gesellschaft genötigt ist mit einer gespaltenen Persönlichkeit zu leben. So
wie sich die gutmütige Dirne Shen Te in ihren bösartigen Vetter Shui Ta ver-
wandeln muss, so kann auch Puntila nur im betrunken Zustand menschlich sein.
Trotzdem erklärt Brecht in der Anmerkung zum Volksstück (1940), dass „Herr
Puntila und sein Knecht Matti“ kein Tendenzstück sei, denn die kritische Dis-
tanz des Zuschauers soll erhalten bleiben. Er wollte den Unterschied zwischen
Matti und Puntila klar machen und die Rolle des Matti so besetzen das „eine
echte Balance zustande kommt, indem die geistige Überlegenheit bei ihm liegt“.
Dies muss Brecht zu Recht betonen, da die gute Seite des Puntila die kritischen
Aspekte verdecken zu droht.


                                                                              28
Das Stück, ist in Prosa geschrieben und hat balladeske Lieder eingebaut. Brecht
schuf mit einer Mischung von poetischen Formen, Balladen, geschichtlichen
Aspekten und der Schilderung von Streichen und Abenteuern eine neue Art von
Volksstücken.

Das Stück wurde 1955 in Österreich unter der Regie von A. Cavalcanti verfilmt.



   Stefanie Kneihsl




                                                                            29
10 Innerer Monolog der Hauptfigur

Was ist diese Welt nur für ein Drecksloch? Eine reine Bestrafung ist das; ja, sei-
ne Jahre auf diesem Territorium voller Missstände verbringen zu müssen. Kei-
nem einzigen Menschen kann man mehr Glauben schenken. Du bist im Sinne
einen auf deine Seite zu bringen? - Irrtum… großer Irrtum! Er wird dir in den
Rücken fallen, ohne jegliche Art von Scham oder schlechtes Gewissen. Gnaden-
los wird er dich ausbeuten, bedrohen, betrügen und belügen - aufs Äußerste. Die
meisten Leute haben es ja gar nicht verdient zu leben. Und schon gar nicht die-
ses derartig blöde weibliche Gesindel. Dieses schamlose Stück, meine Tochter,
ehrt mich nicht, ihren Vater, ihren Schöpfer, dem sie huldigen sollte. Oh, elends-
tes Schicksal, was hab ich dir nur angetan, dass du mir beschert hast eine solche
Tochter. Ist sie nicht zufrieden mit einem großartigen Attaché? Dann soll sie
schmoren in der Hölle, da wo alle Weibsbilder hingehören. Spielen sich auf, als
wären sie etwas, glauben sie seien Gott! Ach, was red´ ich? – Es gib keinen Gott
- die Welt ist bevölkert von Nieten, wie Matti, diesem dreckigen Kerl. Soll ar-
beiten und schuften, für was ist er schließ-
lich auf der Welt? Ein Knecht, was ist ein
Knecht schon? Soll er überhaupt einen
Namen tragen - nein. Nein! Ein Knecht ist
da zum geknechtet werden. Ein Knecht ist
ja schließlich kein Mensch…



… Jetzt brauch ich ein Glas…



Ach, … was ist diese Welt nur für ein
wunderschönes Fleckchen? So friedlich

                                                                               30
und ruhig… voller Liebe. Ein wahres Paradies… ich bin gerührt hier leben zu
dürfen! Und hier am Lande, ach, wie ist es da schön? Die Vöglein hörst du sin-
gen, den Wind durch die Äste pfeifen und die Blätter in der Luft tanzen, als
wollten sie Freiheit signalisieren und die Freude zum Ausdruck bringen, die sie
verspüren. Da kommt ja Eva, meine geliebte Tochter. Was hat sie doch schon
alles für mich getan? Manchmal kann sie etwas widerspenstig sein, ja, das mag
sein, aber nichts desto trotz will sie nur das Beste für mich. Vielleicht sollte ich
mich doch nicht derartig despotisch aufführen und bestimmen, wem sie ihre Ge-
fühle schenken sollte. Was hat dieser Attaché schon? Geld… ja Geld und Macht
aber was hilft das schon wenn mein Mädchen ihn nicht liebt. Sie empfindet ihn
als arrogant, ja vielleicht mag das ja stimmen. Ich sollte ihr jemanden zum Ge-
mahl geben, der einen wahren Menschenverstand besitzt und ein weiches Herz
hat. Wäre nicht mein treuer Gefährte Matti der richtige? Klug wie eine Katze
und listig wie ein Fuchs, doch trotz allem so liebenswert und treu wie ein Hund.
Ja, mein Knecht – nein - mein Freund Matti. Denn im Übrigen ist doch jeder
gleich, egal ob Knecht, Magd, Gutsherr oder Attaché, wir sind alle Menschen,
die alle die gleichen Rechte haben sollten…



   Nora Schafzahl




                                                                                 31
11 Interview mit der Hauptfigur

Heute sprach Herr Puntila mit uns über seine Probleme, die Beziehung zu seiner
Tochter und sein Leben allgemein. So haben sie den Gutsbesitzer noch nie gese-
hen.




Herr Puntila, wie ist die Beziehung zu ihrer Tochter? Gibt es Missstände
oder Unklarheiten?

Meine Eva ist eine gute Tochter, sie würde mir nie etwas Böses tun. Wenn ich
etwas von ihr verlange, tut sie es ohne sich zu wehren. Nur manchmal haben wir
Probleme, denn wenn ich nicht ganz bei Sinnen bin, gebe ich Dinge von mir die
ich am besten nie von mir gegeben hätte. Das kann dann schon mal zu Missver-
ständnissen kommen.

Welche Dinge genau, können Sie uns einen kleinen Einblick geben?

Naja, ich sag mal so, da gab es diesen Vorfall. Ich war ein wenig angeheitert und
verlobte mich in der Stadt Kurgela. Aber nicht nur mit einer Frau, sondern
gleich mit vier Frauen.

Oder ein anderes Mal, da verlobte ich meine Tochter mit meinem Chauffeur. Ich
meine, wenn ich betrunken bin, ist er ein netter Kerl, aber sobald ich nüchtern
bin, führt er sich auf wie ein Rüpel. Auch den, den sie wirklich heiraten hätte
sollen, den habe ich auch einmal vertrieben. Der Alkohol macht aus mir einen
anderen Menschen.

Was verändert sich, wenn sie alkoholische Getränke zu sich genommen ha-
ben? Oder was ist wenn sie bei normalem Verstand sind?




                                                                              32
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B R E C H T P U N T I L A P R O J E K T A R B E I T

  • 1. Guter Dinge und mit einem Sack voll Motivation setzten wir uns jeden Donnerstagnachmittag zusammen, um unser Ziel zu verwirklichen, ein sinnvolles und lustiges Projekt auf die Beine zu stellen. Was für uns am meisten zählte war, dass wir unsere Idee auch wirklich in die Tat umsetzten wollten und dass der Plan am Papier zum Leben erwacht. Nach einer etwas langwierigeren Auswahl standen unsere Projektleiterinnen fest: Anna Weinfurter und Nora Schafzahl waren ab jetzt Ansprechpartner, sowie Informationsträger unseres Projekts. Doch was täten sie ohne ihr Team? Mit voller Energie und Motivation gingen wir ans Werk: Stefanie Kneihsl, Madeleine Perner, Daniel Holzer, Laura Czechner, Jasmin Leitner, Jessica Kleinlercher, Lissa Wilding, Karin Steiner und last but not least Julia Pretzenbacher. Das Team der unbesiegbaren 11 wäre aber ohne ihren Coach komplett verloren gewesen. Frau Professor Rinnhofer, die mit uns Ideen gesammelt, das Projekt aufgebaut und uns immer wieder von Neuem motiviert hat, stand stets hinter uns und war voller Optimismus. Bevor wir mit der Durchführung unseres Projekts begannen, haben wir uns natürlich Vorsätze und Ziele gesetzt. Wir machten uns optimistisch und mit großen Bemühen an die Arbeit - und wir müssen zusammenhalten! Das wichtigste: Wir wollen unser Projekt mit maximalem Einsatz in die Realität umsetzen. Außerdem wollen wir mindestens 50 Pakete zusammenbekommen und einen mindestens 5 Meter hohen Christbaum aufstellen! Doch nun zu unserem Projekt, das sich im Allgemeinen in zwei Teile gliedert: Nämlich den Hilfspaketen und unserem Christbaum. Zuerst möchten wir euch den ersten Teil des Projektes vorstellen: Die Hilfspakete. Was der Titel unseres Projekts (Weihnachten für alle) schon sagt, wird bei dieser Aktion deutlich. Da unsere Projektmanagementstunden genau vor der Adventszeit stattfanden, war es naheliegend etwas Weihnachtliches auf die Beine zu stellen. Da wir uns hier in Österreich so glücklich schätzen können und jedes Jahr ein wunderschönes Weihnachtsfest mit vielen Geschenken erleben dürfen, wollten wir dieses auch anderen Kindern ermöglichen. Nach der etwas schwierigen Suche nach einer Organisation stießen wir schließlich auf den Namen … Fink, Leiter des Vereins „Humanitas Hartberg“. Sofort setzten wir uns mit ihm in Kontakt und erfuhren so einiges über diese Einrichtung. Schon seit Jahren verteilt dieser Verein Hilfspakete in Rumänien. Genauer gesagt in Bocsa, einer Stadt mit ca. 17.000 Einwohnern. Im Rahmen einer Caritas-Aktion wurde gemeinsam mit dieser Einrichtung und deren Partnerorganisation „Humanitas Bocsa“ bereits ein Behandlungsraum mit medizinisch- technischen Geräten, ein Schulungsraum für Computerkurse und noch einiges mehr errichtet. Auch mit Benefizkonzerten, Oster- und Adventbazaren in Hartberg wird diese Hilfsaktion unterstützt. Die Weihnachtspaketaktion ist jedoch der eigentliche Schwerpunkt im Jahresablauf. Herr Fink erklärte uns, dass meistens Geldspenden, um die Wirtschaft anzukurbeln, oder Lebensmitteln, wie Mehl, Zucker, Salz und Hefe mit Transportern hinuntergeschickt werden. Außerdem kann man auch als Privatperson Spenden zur seiner Sammelstelle in Hartberg bringen, denn jede einzelne Spende hilft. Er war auch von unserer Idee begeistert, Weihnachtspakete für Kinder zusammenzustellen und fertigte eine Liste von Dingen an, die sich darin befinden sollten. Der Inhalt eines Pakets, der in einem Schuhkarton zu verstauen war, sollte folgendermaßen aussehen: Ein paar Stifte, wobei aber die Anzahl und die Art egal waren, eventuell Spitzer und Bleistift, einen Block, entweder Schal, Haube oder Handschuhe, 3 Tafeln Schokolade und ein Stofftier. Diese Vorschriften sind dementsprechend wichtig, da schließlich kein Kind benachteiligt, oder bevorzugt werden sollte. Wir waren alle davon begeistert, fertigten ein Handout mit den wichtigsten Informationen an und kündigten unser Projekt in allen Klassen an und baten die SchülerInnen um ihre Unterstützung. Schon hierbei konnte man einen wesentlichen Unterschied zwischen den jeweiligen Klassen erkennen, ob sie sich motiviert daran beteiligen, oder die Sinnhaftigkeit dieses Projekts nicht wahrnehmen würden. Unser Ziel von 50 Boxen schien uns realistisch und so setzten wir die Frist des Abgabetermins der Schachteln binnen zwei Wochen fest. Doch es ging langsam dahin und an jedem Tag kamen nicht mehr als ein oder zwei Schachteln. Ziemlich deprimiert erinnerten wir die Klassen an unser Projekt, versuchten aber dennoch positiv zu denken, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Mit der Zeit überhäuften uns immer mehr und mehr Schüler mit Kartons. Nach der Verlängerung der Frist auf eine weitere Woche wurden unsere Erwartungen total übertroffen. Insgesamt wurden 218 Boxen abgeben. Also um 168 mehr als wir uns vorgenommen hatten. Klarerweise brachte unsere Klasse am meisten Pakete: nämlich 21. Zweitbeste Klasse war die 2.c mit 15 Boxen, gefolgt von der 1.d mit 14, der 4.c mit 12 und der 4.a mit 11 Hilfsboxen. Am wenigsten Pakete brachte uns die 5.c, nämlich eine. Trotzdem muss man beachten, dass sich keine einzige Klasse nicht beteiligt hat. Sehen wir uns das Projekt Hilfspakete einmal statistisch an. Zuerst das Allgemeine: Es wurden insgesamt 218 Pakete gefüllt. 166 Pakete wurden von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt. 52 Pakete wurden von „anderen“ gefüllt (Lehrer, Schüler der HAK, Anonyme,…). Wenn man jetzt die Pakete, die von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt wurden hernimmt, kommt folgendes heraus: Wenn man annimmt, dass eine Box von einem Schüler gefüllt wurde, ergibt das: eine Beteiligung von 28,33% in der gesamten Schule. eine Beteiligung von 33,73% in den Klassen der Unterstufe (114 Boxen). eine Beteiligung von 26,26% in den Klassen der Oberstufe (52 Boxen). Es waren etwa: 77,16% Schülerinnen und 22,84% Schüler. Diese unerwarteten Ergebnisse waren wirklich mehr als erfreulich und so war es uns auch wert, dass wir 5 Stunden lang alle Kisten kontrolliert, den Inhalt gerecht aufteilten und die Boxen ordnungsgemäß verschlossen. Am nächsten Tag wurden die 218 Boxen mit Hilfe von Frau Kneihsl und Herrn Schafzahl nach Hartberg transportiert, um dort von Herrn Fink und seinem Kollegen aus Rumänien freundlich empfangen zu werden. Es erwartete uns ein riesiges Lager von Matratzen bis zur Quietsch- Ente, das mit eigenen Transportern nach Bosca und Umgebung gebracht wird. Der Leiter zeigte sich gastfreundschaftlich und beschrieb uns die Lage in den bedürftigen Orten anhand von Bildern und interessanten Geschichten. Er schickte uns Bilder von den Kindern mit unseren Paketen, die nach Bosca und Tirol in Rumänien gespendet wurden und schrieb, dass die Boxen aus Mürzzuschlag die schönsten waren und er und die Kinder sich für die großartige Hilfe 1000-mal bedankten. So haben wir unser Ziel mehr als erreicht und damit auch armen Kindern ein schönes Weihnachten beschert. Kommen wir nun zum 2ten Teil unseres Projekts: dem Christbaum. Mit dem Vorsatz unserer Schule etwas mehr Weihnachts- Flair zu verpassen, entschieden wir uns für einen wunderschönen Christbaum mitten in der Aula. Nach langem Rätseln über die Herkunft und den Transport unseres Baumes, kontaktierten wir den Förster unseres Gemeindewaldes und bekamen durch gute Verbindungen einen Baum und dessen Transport gespendet. Die Freude unseres Teams war dementsprechend, nun galt es aber unseren Direktor von unserer Idee zu überzeugen, was sich als sehr knifflig erwies. Doch nach einer längeren Debatte bekamen wir seine Erlaubnis den Baum aufzustellen, allerdings nicht die ganze, sondern nur den halbe Adventzeit. Zufrieden mit diesem Kompromiss überredeten wir die Zeichen- und Werklehrer mit den Unterstufenschülern Christbaumschmuck zu basteln. Schließlich trafen sich drei von uns mit Herrn Taimler, dem Förster, und suchten uns einen geeigneten Baum aus. Die Auswahl fiel auf eine 6 1/2 Meter hohe Fichte(?), die Herr Tailmer am 9. Dezember fällte. Einen Tag später lieferte er uns den Baum zur Schule und gemeinsam mit unserem Schulwart und der ganzen Klasse stellten wir unseren riesigen Christbaum auf. Durch den selbstgebastelten Christbaumständer von Herrn Weinfurter stand unser Baum sicher und ohne Gefahr mitten in unserer Aula. Schließlich schmückten wir den Baum mit den selbstgebastelten „Engeln“, Holzsternen, „Christbaumkugeln“ und Zapfen und zusätzlich noch mit goldenem und silbernem Lametta sowie mit roten Girlanden. Wir vollendeten das Kunstwerk mit Geschenksattrappen, die wir unter den Christbaum platzierten. Trotz der Sorge, die wir anfangs wegen des selbstgebastelten Schmucks hatten, der uns zuerst etwas geschockt hat, war das Gesamtbild schließlich toll und verbreitete in der Schule eine wundervolle weihnachtliche Stimmung. Dank der großartigen Spende des Baumes und des Ständers hielten sich unsere Ausgaben in Grenzen. Das einzige, das wir finanzieren mussten, war das Geschenkpapier mit 9,79 €, das Lametta mit 11 €, den Sprühlack mit 13,98 € und die Weihnachtsgirlanden mit 18,90 €. Das ergab insgesamt eine Summe von 53,67 €, die großzügiger Weise der Elternverein übernahm. Natürlich gibt es so gut wie kein Projekt, das ohne aufkommende Probleme realisiert wird. Bei der Suche nach einer geeigneten Organisation für unsere Hilfspakete stießen wir zuerst auf eine Einrichtung, die anfangs einen wirklich guten Eindruck erweckte und uns sogar danach ein Video von den Kindern und unseren Boxen schicken wollte. Doch dann erkannten wir, dass diese Organisation über die Sieben-Tags-Adventisten lief und beschlossen unsere Suche nach einer anderen Hilfsorganisation fortzusetzen, bis wir schließlich auf Herrn Fink stießen. Ein anderes Hindernis auf unserem Weg zum Ziel, dass uns eigentlich schon von vorne herein Sorgen gemacht hat, war unser Herr Direktor. Als sich unsere zwei Projektleiterinnen ihrer Aufgabe widmeten und sich die Erlaubnis holen wollten, zeigte unser Direktor nur wenig Interesse und meinte, dass er persönliche Probleme mit einem Christbaum in der Adventzeit hätte und dann keinen mehr zu Hause bräuchte. Das einzige, was er akzeptieren könnte, wäre, dass wir den Baum in den letzten zwei Tagen vor den Weihnachtsferien aufstellen würden. Gott sei Dank legte Frau Prof. Rinnhofer ein gutes Wort für uns ein und wir konnten uns schließlich auf einen fairen Kompromiss einigen: Der Baum sollte 2 Wochen, statt 4 stehen. Außerdem scheiterten wir auch einmal bei der Weitergabe der Information gruppenintern , was ziemlichen Wirbel auslöste uns aber zeigte, wie wichtig es ist zusammen zu halten. Nach Abschluss unseres Projekts fragten wir Schüler und Lehrer um ihre Meinung und erlangten folgendes Feedback zur Hilfspaketaktion: Es ist eine super Idee, so bekommen auch wir die Möglichkeit Bedürftigen zu helfen und Kindern ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren. Außerdem habt ihr uns ausreichend informiert und die ganze Sache gut organisiert. Zum Christbaum bekamen wir dieses: Der Christbaum schafft eine wunderschöne weihnachtliche Stimmung, außerdem ist es ein noch nie dagewesenes Projekt, das sollte es jedes Jahr geben. Zum Abschluss möchten wir noch denjenigen danken, ohne die dieses Projekt nie realisiert werden hätte können. Zuerst ein herzliches Dankeschön an Frau Prof. Rinnhofer, ohne die es dieses tolle Projekt nie gegeben hätte und die uns immer wieder mit neuen Ideen inspiriert hat. Dann wollen wir uns auch bei Herrn Walter Tailmer für den Baum und dessen Lieferung bedanken. Außerdem hätte unser Christbaum ohne die Hilfe von Herrn Prof. Honsel und Frau Prof. Tomaschek nicht dieses tolle Flair gehabt! Nicht unerwähnt bleiben dürfen Herr Glaser, der uns beim Aufstellen und Entsorgen des Baums unter die Arme gegriffen hat und der Elternverein, der die Kosten für den Baumschmuck übernommen hat. Zu guter Letzt müssen wir ein riesiges Dankeschön an alle Schülerinnen und Schüler aussprechen, die unsere Hilfspaketaktion unterstützt haben! Guter Dinge und mit einem Sack voll Motivation setzten wir uns jeden Donnerstagnachmittag zusammen, um unser Ziel zu verwirklichen, ein sinnvolles und lustiges Projekt auf die Beine zu stellen. Was für uns am meisten zählte war, dass wir unsere Idee auch wirklich in die Tat umsetzten wollten und dass der Plan am Papier zum Leben erwacht. Nach einer etwas langwierigeren Auswahl standen unsere Projektleiterinnen fest: Anna Weinfurter und Nora Schafzahl waren ab jetzt Ansprechpartner, sowie Informationsträger unseres Projekts. Doch was täten sie ohne ihr Team? Mit voller Energie und Motivation gingen wir ans Werk: Stefanie Kneihsl, Madeleine Perner, Daniel Holzer, Laura Czechner, Jasmin Leitner, Jessica Kleinlercher, Lissa Wilding, Karin Steiner und last but not least Julia Pretzenbacher. Das Team der unbesiegbaren 11 wäre aber ohne ihren Coach komplett verloren gewesen. Frau Professor Rinnhofer, die mit uns Ideen gesammelt, das Projekt aufgebaut und uns immer wieder von Neuem motiviert hat, stand stets hinter uns und war voller Optimismus. Bevor wir mit der Durchführung unseres Projekts begannen, haben wir uns natürlich Vorsätze und Ziele gesetzt. Wir machten uns optimistisch und mit großen Bemühen an die Arbeit - und wir müssen zusammenhalten! Das wichtigste: Wir wollen unser Projekt mit maximalem Einsatz in die Realität umsetzen. Außerdem wollen wir mindestens 50 Pakete zusammenbekommen und einen mindestens 5 Meter hohen Christbaum aufstellen! Doch nun zu unserem Projekt, das sich im Allgemeinen in zwei Teile gliedert: Nämlich den Hilfspaketen und unserem Christbaum. Zuerst möchten wir euch den ersten Teil des Projektes vorstellen: Die Hilfspakete. Was der Titel unseres Projekts (Weihnachten für alle) schon sagt, wird bei dieser Aktion deutlich. Da unsere Projektmanagementstunden genau vor der Adventszeit stattfanden, war es naheliegend etwas Weihnachtliches auf die Beine zu stellen. Da wir uns hier in Österreich so glücklich schätzen können und jedes Jahr ein wunderschönes Weihnachtsfest mit vielen Geschenken erleben dürfen, wollten wir dieses auch anderen Kindern ermöglichen. Nach der etwas schwierigen Suche nach einer Organisation stießen wir schließlich auf den Namen … Fink, Leiter des Vereins „Humanitas Hartberg“. Sofort setzten wir uns mit ihm in Kontakt und erfuhren so einiges über diese Einrichtung. Schon seit Jahren verteilt dieser Verein Hilfspakete in Rumänien. Genauer gesagt in Bocsa, einer Stadt mit ca. 17.000 Einwohnern. Im Rahmen einer Caritas-Aktion wurde gemeinsam mit dieser Einrichtung und deren Partnerorganisation „Humanitas Bocsa“ bereits ein Behandlungs- raum mit medizinisch- technischen Geräten, ein Schulungsraum für Computerkurse und noch einiges mehr errichtet. Auch mit Benefizkonzerten, Oster- und Adventbazaren in Hartberg wird diese Hilfsaktion unterstützt. Die Weihnachtspaketaktion ist jedoch der eigentliche Schwerpunkt im Jahresablauf. Herr Fink erklärte uns, dass meistens Geldspenden, um die Wirtschaft anzukurbeln, oder Lebensmitteln, wie Mehl, Zucker, Salz und Hefe mit Transportern hinuntergeschickt werden. Außerdem kann man auch als Privatperson Spenden zur seiner Sammelstelle in Hartberg bringen, denn jede einzelne Spende hilft. Er war auch von unserer Idee begeistert, Weihnachtspakete für Kinder zusammenzustellen und fertigte eine Liste von Dingen an, die sich darin befinden sollten. Der Inhalt eines Pakets, der in einem Schuhkarton zu verstauen war, sollte folgendermaßen aussehen: Ein paar Stifte, wobei aber die Anzahl und die Art egal waren, eventuell Spitzer und Bleistift, einen Block, entweder Schal, Haube oder Handschuhe, 3 Tafeln Schokolade und ein Stofftier. Diese Vorschriften sind dementsprechend wichtig, da schließlich kein Kind benachteiligt, oder bevorzugt werden sollte. Wir waren alle davon begeistert, fertigten ein Handout mit den wichtigsten Informationen an und kündigten unser Projekt in allen Klassen an und baten die SchülerInnen um ihre Unterstützung. Schon hierbei konnte man einen wesentlichen Unterschied zwischen den jeweiligen Klassen erkennen, ob sie sich motiviert daran beteiligen, oder die Sinnhaftigkeit dieses Projekts nicht wahrnehmen würden. Unser Ziel von 50 Boxen schien uns realistisch und so setzten wir die Frist des Abgabetermins der Schachteln binnen zwei Wochen fest. Doch es ging langsam dahin und an jedem Tag kamen nicht mehr als ein oder zwei Schachteln. Ziemlich deprimiert erinnerten wir die Klassen an unser Projekt, versuchten aber dennoch positiv zu denken, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Mit der Zeit überhäuften uns immer mehr und mehr Schüler mit Kartons. Nach der Verlängerung der Frist auf eine weitere Woche wurden unsere Erwartungen total übertroffen. Insgesamt wurden 218 Boxen abgeben. Also um 168 mehr als wir uns vorgenommen hatten. Klarerweise brachte unsere Klasse am meisten Pakete: nämlich 21. Zweitbeste Klasse war die 2.c mit 15 Boxen, gefolgt von der 1.d mit 14, der 4.c mit 12 und der 4.a mit 11 Hilfsboxen. Am wenigsten Pakete brachte uns die 5.c, nämlich eine. Trotzdem muss man beachten, dass sich keine einzige Klasse nicht beteiligt hat. Sehen wir uns das Projekt Hilfspakete einmal statistisch an. Zuerst das Allgemeine: Es wurden insgesamt 218 Pakete gefüllt. 166 Pakete wurden von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt. 52 Pakete wurden von „anderen“ gefüllt (Lehrer, Schüler der HAK, Anonyme,…). Wenn man jetzt die Pakete, die von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt wurden hernimmt, kommt folgendes heraus: Wenn man annimmt, dass eine Box von einem Schüler gefüllt wurde, ergibt das: eine Beteiligung von 28,33% in der gesamten Schule. eine Beteiligung von 33,73% in den Klassen der Unterstufe (114 Boxen). eine Beteiligung von 26,26% in den Klassen der Oberstufe (52 Boxen). Es waren etwa: 77,16% Schülerinnen und 22,84% Schüler. Diese unerwarteten Ergebnisse waren wirklich mehr als erfreulich und so war es uns auch wert, dass wir 5 Stunden lang alle Kisten kontrolliert, den Inhalt gerecht aufteilten und die Boxen ordnungsgemäß verschlossen. Am nächsten Tag wurden die 218 Boxen mit Hilfe von Frau Kneihsl und Herrn Schafzahl nach Hartberg transportiert, um dort von Herrn Fink und seinem Kollegen aus Rumänien freundlich empfangen zu werden. Es erwartete uns ein riesiges Lager von Matratzen bis zur Quietsch- Ente, das mit eigenen Transportern nach Bosca und Umgebung gebracht wird. Der Leiter zeigte sich gastfreundschaftlich und beschrieb uns die Lage in den bedürftigen Orten anhand von Bildern und interessanten Geschichten. Er schickte uns Bilder von den Kindern mit unseren Paketen, die nach Bosca und Tirol in Rumänien gespendet wurden und schrieb, dass die Boxen aus Mürzzuschlag die schönsten waren und er und die Kinder sich für die großartige Hilfe 1000-mal bedankten. So haben wir unser Ziel mehr als erreicht und damit auch armen Kindern ein schönes Weihnachten beschert. Kommen wir nun zum 2ten Teil unseres Projekts: dem Christbaum. Mit dem Vorsatz unserer Schule etwas mehr Weihnachts- Flair zu verpassen, entschieden wir uns für einen wunderschönen Christbaum mitten in der Aula. Nach langem Rätseln über die Herkunft und den Transport unseres Baumes, kontaktierten wir den Förster unseres Gemeindewaldes und bekamen durch gute Verbindungen einen Baum und dessen Transport gespendet. Die Freude unseres Teams war dementsprechend, nun galt es aber unseren Direktor von unserer Idee zu überzeugen, was sich als sehr knifflig erwies. Doch nach einer längeren Debatte bekamen wir seine Erlaubnis den Baum aufzustellen, allerdings nicht die ganze, sondern nur den halbe Adventzeit. Zufrieden mit diesem Kompromiss überredeten wir die Zeichen- und Werklehrer mit den Unterstufenschülern Christbaumschmuck zu basteln. Schließlich trafen sich drei von uns mit Herrn Taimler, dem Förster, und suchten uns einen geeigneten Baum aus. Die Auswahl fiel auf eine 6 1/2 Meter hohe Fichte(?), die Herr Tailmer am 9. Dezember fällte. Einen Tag später lieferte er uns den Baum zur Schule und gemeinsam mit unserem Schulwart und der ganzen Klasse stellten wir unseren riesigen Christbaum auf. Durch den selbstgebastelten Christbaumständer von Herrn Weinfurter stand unser Baum sicher und ohne Gefahr mitten in unserer Aula. Schließlich schmückten wir den Baum mit den selbstgebastelten „Engeln“, Holzsternen, „Christbaumkugeln“ und Zapfen und zusätzlich noch mit goldenem und silbernem Lametta sowie mit roten Girlanden. Wir vollendeten das Kunstwerk mit Geschenksattrappen, die wir unter den Christbaum platzierten. Trotz der Sorge, die wir anfangs wegen des selbstgebastelten Schmucks hatten, der uns zuerst etwas geschockt hat, war das Gesamtbild schließlich toll und verbreitete in der Schule eine wundervolle weihnachtliche Stimmung. Dank der großartigen Spende des Baumes und des Ständers hielten sich unsere Ausgaben in Grenzen. Das einzige, das wir finanzieren mussten, war das Geschenkpapier mit 9,79 €, das Lametta mit 11 €, den Sprühlack mit 13,98 € und die Weihnachtsgirlanden mit 18,90 €. Das ergab insgesamt eine Summe von 53,67 €, die großzügiger Weise der Elternverein übernahm. Natürlich gibt es so gut wie kein Projekt, das ohne aufkommende Probleme realisiert wird. Bei der Suche nach einer geeigneten Organisation für unsere Hilfspakete stießen wir zuerst auf eine Einrichtung, die anfangs einen wirklich guten Eindruck erweckte und uns sogar danach ein Video von den Kindern und unseren Boxen schicken wollte. Doch dann erkannten wir, dass diese Organisation über die Sieben-Tags-Adventisten lief und beschlossen unsere Suche nach einer anderen Hilfsorganisation fortzusetzen, bis wir schließlich auf Herrn Fink stießen. Ein anderes Hindernis auf unserem Weg zum Ziel, dass uns eigentlich schon von vorne herein Sorgen gemacht hat, war unser Herr Direktor. Als sich unsere zwei Projektleiterinnen ihrer Aufgabe widmeten und sich die Erlaubnis holen wollten, zeigte unser Direktor nur wenig Interesse und meinte, dass er persönliche Probleme mit einem Christbaum in der Adventzeit hätte und dann keinen mehr zu Hause bräuchte. Das einzige, was er akzeptieren könnte, wäre, dass wir den Baum in den letzten zwei Tagen vor den Weihnachtsferien aufstellen würden. Gott sei Dank legte Frau Prof. Rinnhofer ein gutes Wort für uns ein und wir konnten uns schließlich auf einen fairen Kompromiss einigen: Der Baum sollte 2 Wochen, statt 4 stehen. Außerdem scheiterten wir auch einmal bei der Weitergabe der Information gruppenintern , was ziemlichen Wirbel auslöste uns aber zeigte, wie wichtig es ist zusammen zu halten. Nach Abschluss unseres Projekts fragten wir Schüler und Lehrer um ihre Meinung und erlangten folgendes Feedback zur Hilfspaketaktion: Es ist eine super Idee, so bekommen auch wir die Möglichkeit Bedürftigen zu helfen und Kindern ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren. Außerdem habt ihr uns ausreichend informiert und die ganze Sache gut organisiert. Zum Christbaum bekamen wir dieses: Der Christbaum schafft eine wunderschöne weihnachtliche Stimmung, außerdem ist es ein noch nie dagewesenes Projekt, das sollte es jedes Jahr geben. Zum Abschluss möchten wir noch denjenigen danken, ohne die dieses Projekt nie realisiert werden hätte können. Zuerst ein herzliches Dankeschön an Frau Prof. Rinnhofer, ohne die es dieses tolle Projek t nie gegeben hätte und die uns immer wieder mit neuen Ideen inspiriert hat. Dann wollen wir uns auch bei Herrn Walter Tailmer für den Baum und dessen Lieferung bedanken. Außerdem hätte unser Christbaum ohne die Hilfe von Herrn Prof. Honsel und Frau Prof. Tomaschek nicht dieses tolle Flair gehabt! Nicht unerwähnt bleiben dürfen Herr Glaser, der uns beim Aufstellen und Entsorgen des Baums unter die Arme gegriffen hat und der Elternverein, der die Kosten für den Baumschmuck übernommen hat. Zu guter Letzt müssen wir ein riesiges Dankeschön an alle Schülerinnen und Schüler aussprechen, die unsere Hilfspaketaktion unterstützt haben! Guter Dinge und mit einem Sack voll Motivation setzten wir uns jeden Donnerstagnachmittag zusammen, um unser Ziel zu verwirklichen, ein sinnvolles und lustiges Projekt auf die Beine zu stellen. Was für uns am meisten zählte war, dass wir unsere Idee auch wirklich in die Tat umsetzten wollten und dass der Plan am Papier zum Leben erwacht. Nach einer etwas langwierigeren Auswahl standen unsere Projektleiterinnen fest: Anna Weinfurter und Nora Schafzahl waren ab jetzt Ansprechpartner, sowie Informationsträger unseres Projekts. Doch was täten sie ohne ihr Team? Mit voller Energie und Motivation gingen wir ans Werk: Stefanie Kneihsl, Madeleine Perner, Daniel Holzer, Laura Czechner, Jasmin Leitner, Jessica Kleinlercher, Lissa Wilding, Karin Steiner und last but not least Julia Pretzenbacher. Das Team der unbesiegbaren 11 wäre aber ohne ihren Coach komplett verloren gewesen. Frau Professor Rinnhofer, die mit uns Ideen gesammelt, das Projekt aufgebaut und uns immer wieder von Neuem motiviert hat, stand stets hinter uns und war voller Optimismus. Bevor wir mit der Durchführung unseres Projekts begannen, haben wir uns natürlich Vorsätze und Ziele gesetzt. Wir machten uns optimistisch und mit großen Bemühen an die Arbeit - und wir müssen zusammenhalten! Das wichtigste: Wir wollen unser Projekt mit maximalem Einsatz in die Realität umsetzen. Außerdem wollen wir mindestens 50 Pakete zusammenbekommen und einen mindestens 5 Meter hohen Christbaum aufstellen! Doch nun zu unserem Projekt, das sich im Allgemeinen in zwei Teile gliedert: Nämlich den Hilfspaketen und unserem Christbaum. Zuerst möchten wir euch den ersten Teil des Projektes vorstellen: Die Hilfspakete. Was der Titel unseres Projekts (Weihnachten für alle) schon sagt, wird bei dieser Aktion deutlich. Da unsere Projektmanagementstunden genau vor der Adventszeit stattfanden, war es naheliegend etwas Weihnachtliches auf die Beine zu stellen. Da wir uns hier in Österreich so glücklich schätzen können und jedes Jahr ein wunderschönes Weihnachtsfest mit vielen Geschenken erleben dürfen, wollten wir dieses auch anderen Kindern ermöglichen. Nach der etwas schwierigen Suche nach einer Organisation stießen wir schließlich auf den Namen … Fink, Leiter des Vereins „Humanitas Hartberg“. Sofort setzten wir uns mit ihm in Kontakt und erfuhren so einiges über diese Einrichtung. Schon seit Jahren verteilt dieser Verein Hilfspakete in Rumänien. Genauer gesagt in Bocsa, einer Stadt mit ca. 17.000 Einwohnern. Im Rahmen einer Caritas-Aktion wurde gemeinsam mit dieser Einrichtung und deren Partnerorganisation „Humanitas Bocsa“ bereits ein Behandlungsraum mit medizinisch- technischen Geräten, ein Schulungsraum für Computerkurse und noch einiges mehr errichtet. Auch mit Benefizkonzerten, Oster- und Adventbazaren in Hartberg wird diese Hilfsaktion unterstützt. Die Weihnachtspaketaktion ist jedoch der eigentliche Schwerpunkt im Jahresablauf. Herr Fink erklärte uns, dass meistens Geldspenden, um die Wirtschaft anzukurbeln, oder Lebensmitteln, wie Mehl, Zucker, Salz und Hefe mit Transportern hinuntergeschickt werden. Außerdem kann man auch als Privatperson Spenden zur seiner Sammelstelle in Hartberg bringen, denn jede einzelne Spende hilft. Er war auch von unserer Idee begeistert, Weihnachtspakete für Kinder zusammenzustellen und fertigte eine Liste von Dingen an, die sich darin befinden sollten. Der Inhalt eines Pakets, der in einem Schuhkarton zu verstauen war, sollte folgendermaßen aussehen: Ein paar Stifte, wobei aber die Anzahl und die Art egal waren, eventuell Spitzer und Bleistift, einen Block, entweder Schal, Haube oder Handschuhe, 3 Tafeln Schokolade und ein Stofftier. Diese Vorschriften sind dementsprechend wichtig, da schließlich kein Kind benachteiligt, oder bevorzugt werden sollte. Wir waren alle davon begeistert, fertigten ein Handout mit den wichtigsten Informationen an und kündigten unser Projekt in allen Klassen an und baten die SchülerInnen um ihre Unterstützung. Schon hierbei konnte man einen wesentlichen Unterschied zwischen den jeweiligen Klassen erkennen, ob sie sich motiviert daran beteiligen, oder die Sinnhaftigkeit dieses Projekts nicht wahrnehmen würden. Unser Ziel von 50 Boxen schien uns realistisch und so setzten wir die Frist des Abgabetermins der Schachteln binnen zwei Wochen fest. Doch es ging langsam dahin und an jedem Tag kamen nicht mehr als ein oder zwei Schachteln. Ziemlich deprimiert erinnerten wir die Klassen an unser Projekt, versuchten aber dennoch positiv zu denken, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Mit der Zeit überhäuften uns immer mehr und mehr Schüler mit Kartons. Nach der Verlängerung der Frist auf eine weitere Woche wurden unsere Erwartungen total übertroffen. Insgesamt wurden 218 Boxen abgeben. Also um 168 mehr als wir uns vorgenommen hatten. Klarerweise brachte unsere Klasse am meisten Pakete: nämlich 21. Zweitbeste Klasse war die 2.c mit 15 Boxen, gefolgt von der 1.d mit 14, der 4.c mit 12 und der 4.a mit 11 Hilfsboxen. Am wenigsten Pakete brachte uns die 5.c, nämlich eine. Trotzdem muss man beachten, dass sich keine einzige Klasse nicht beteiligt hat. Sehen wir uns das Projekt Hilfspakete einmal statistisch an. Zuerst das Allgemeine: Es wurden insgesamt 218 Pakete gefüllt. 166 Pakete wurden von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt. 52 Pakete wurden von „anderen“ gefüllt (Lehrer, Schüler der HAK, Anonyme,…). Wenn man jetzt die Pakete, die von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt wurden hernimmt, kommt folgendes heraus: Wenn man annimmt, dass eine Box von einem Schüler gefüllt wurde, ergibt das: eine Beteiligung von 28,33% in der gesamten Schule. eine Beteiligung von 33,73% in den Klassen der Unterstufe (114 Boxen). eine Beteiligung von 26,26% in den Klassen der Oberstufe (52 Boxen). Es waren etwa: 77,16% Schülerinnen und 22,84% Schüler. Diese unerwarteten Ergebnisse waren wirklich mehr als erfreulich und so war es uns auch wert, dass wir 5 Stunden lang alle Kisten kontrolliert, den Inhalt gerecht aufteilten und die Boxen ordnungsgemäß verschlossen. Am nächsten Tag wurden die 218 Boxen mit Hilfe von Frau Kneihsl und Herrn Schafzahl nach Hartberg transportiert, um dort von Herrn Fink und seinem Kollegen aus Rumänien freundlich empfangen zu werden. Es erwartete uns ein riesiges Lager von Matratzen bis zur Quietsch- Ente, das mit eigenen Transportern nach Bosca und Umgebung gebracht wird. Der Leiter zeigte sich gastfreundschaftlich und beschrieb uns die Lage in den bedürftigen Orten anhand von Bildern und interessanten Geschichten. Er schickte uns Bilder von den Kindern mit unseren Paketen, die nach Bosca und Tirol in Rumänien gespendet wurden und schrieb, dass die Boxen aus Mürzzuschlag die schönsten waren und er und die Kinder sich für die großartige Hilfe 1000-mal bedankten. So haben wir unser Ziel mehr als erreicht und damit auch armen Kindern ein schönes Weihnachten beschert. Kommen wir nun zum 2ten Teil unseres Projekts: dem Christbaum. Mit dem Vorsatz unserer Schule etwas mehr Weihnachts- Flair zu verpassen, entschieden wir uns für einen wunderschönen Christbaum mitten in der Aula. Nach langem Rätseln über die Herkunft und den Transport unseres Baumes, kontaktierten wir den Förster unseres Gemeindewaldes und bekamen durch gute Verbindungen einen Baum und dessen Transport gespendet. Die Freude unseres Teams war dementsprechend, nun galt es aber unseren Direktor von unserer Idee zu überzeugen, was sich als sehr knifflig erwies. Doch nach einer längeren Debatte bekamen wir seine Erlaubnis den Baum aufzustellen, allerdings nicht die ganze, sondern nur den halbe Adventzeit. Zufrieden mit diesem Kompromiss überredeten wir die Zeichen- und Werklehrer mit den Unterstufenschülern Christbaumschmuck zu basteln. Schließlich trafen sich drei von uns mit Herrn Taimler, dem Förster, und suchten uns einen geeigneten Baum aus. Die Auswahl fiel auf eine 6 1/2 Meter hohe Fichte(?), die Herr Tailmer am 9. Dezember fällte. Einen Tag später lieferte er uns den Baum zur Schule und gemeinsam mit unserem Schulwart und der ganzen Klasse stellten wir unseren riesigen Christbaum auf. Durch den selbstgebastelten Christbaumständer von Herrn Weinfurter stand unser Baum sicher und ohne Gefahr mitten in unserer Aula. Schließlich schmückten wir den Baum mit den selbstgebastelten „Engeln“, Holzsternen, „Christbaumkugeln“ und Zapfen und zusätzlich noch mit goldenem und silbernem Lametta sowie mit roten Girlanden. Wir vollendeten das Kunstwerk mit Geschenksattrappen, die wir unter den Christbaum platzierten. Trotz der Sorge, die wir anfangs wegen des selbstgebastelten Schmucks hatten, der uns zuerst etwas geschockt hat, war das Gesamtbild schließlich toll und verbreitete in der Schule eine wundervolle weihnachtliche Stimmung. Dank der großartigen Spende des Baumes und des Ständers hielten sich unsere Ausgaben in Grenzen. Das einzige, das wir finanzieren mussten, war das Geschenkpapier mit 9,79 €, das Lametta mit 11 €, den Sprühlack mit 13,98 € und die Weihnachtsgirlanden mit 18,90 €. Das ergab insgesamt eine Summe von 53,67 €, die großzügiger Weise der Elternverein übernahm. Natürlich gibt es so gut wie kein Projekt, das ohne aufkommende Probleme realisiert wird. Bei der Suche nach einer geeigneten Organisation für unsere Hilfspakete stießen wir zuerst auf eine Einrichtung, die anfangs einen wirklich guten Eindruck erweckte und uns sogar danach ein Video von den Kindern und unseren Boxen schicken wollte. Doch dann erkannten wir, dass diese Organisation über die Sieben-Tags-Adventisten lief und beschlossen unsere Suche nach einer anderen Hilfsorganisation fortzusetzen, bis wir schließlich auf Herrn Fink stießen. Ein anderes Hindernis auf unserem Weg zum Ziel, dass uns eigentlich schon von vorne herein Sorgen gemacht hat, war unser Herr Direktor. Als sich unsere zwei Projektleiterinnen ihrer Aufgabe widmeten und sich die Erlaubnis holen wollten, zeigte unser Direktor nur wenig Interesse und meinte, dass er persönliche Probleme mit einem Christbaum in der Adventzeit hätte und dann keinen mehr zu Hause bräuchte. Das einzige, was er akzeptieren könnte, wäre, dass wir den Baum in den letzten zwei Tagen vor den Weihnachtsferien aufstellen würden. Gott sei Dank legte Frau Prof. Rinnhofer ein gutes Wort für uns ein und wir konnten uns schließlich auf einen fairen Kompromiss einigen: Der Baum sollte 2 Wochen, statt 4 stehen. Außerdem scheiterten wir auch einmal bei der Weitergabe der Information gruppenintern , was ziemlichen Wirbel auslöste uns aber zeigte, wie wichtig es ist zusammen zu halten. Nach Abschluss unseres Projekts fragten wir Schüler und Lehrer um ihre Meinung und erlangten folgendes Feedback zur Hilfspaketaktion: Es ist eine super Idee, so bekommen auch wir die Möglichkeit Bedürftigen zu helfen und Kindern ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren. Außerdem habt ihr uns ausreichend informiert und die ganze Sache gut organisiert. Zum Christbaum bekamen wir dieses: Der Christbaum schafft eine wunderschöne weihnachtliche Stimmung, außerdem ist es ein noch nie dagewesenes Projekt, das sollte es jedes Jahr geben. Zum Abschluss möchten wir noch denjenigen danken, ohne die dieses Projekt nie realisiert werden hätte können. Zuerst ein herzliches Dankeschön an Frau Prof. Rinnhofer, ohne die es dieses tolle Projekt nie gegeben hätte und die uns immer wieder mit neuen Ideen inspiriert hat. Dann wollen wir uns auch bei Herrn Walter Tailmer für den Baum und dessen Lieferung bedanken. Außerdem hätte unser Christbaum ohne die Hilfe von Herrn Prof. Honsel und Frau Prof. Tomaschek nicht dieses tolle Flair gehabt! Nicht unerwähnt bleiben dürfen Herr Glaser, der uns beim Aufstellen und Entsorgen des Baums unter die Arme gegriffen hat und der Elternverein, der die Kosten für den Baumschmuck übernommen hat. Zu guter Letzt müssen wir ein riesiges Dankeschön an alle Schülerinnen und Schüler aussprechen, die unsere Hilfspaketaktion unterstützt haben! Guter Dinge und mit einem Sack voll Motivation setzten wir uns jeden Donnerstagnachmittag zusammen, um unser Ziel zu verwirklichen, ein sinnvolles und lustiges Projekt auf die Beine zu stellen. Was für uns am meisten zählte war, dass wir unsere Idee auch wirklich in die Tat umsetzten wollten und dass der Plan am Papier zum Leben erwacht. Nach einer etwas langwierigeren Auswahl standen unsere Projektleiterinnen fest: Anna Weinfurter und Nora Schafzahl waren ab jetzt Ansprechpartner, sowie Informationsträger unseres Projekts. Doch was täten sie ohne ihr Team? Mit voller Energie und Motivation gingen wir ans Werk: Stefanie Kneihsl, Madeleine Perner, Daniel Holzer, Laura Czechner, Jasmin Leitner, Jessica Kleinlercher, Lissa Wilding, Karin Steiner und last but not least Julia Pretzenbacher. Das Team der unbesiegbaren 11 wäre aber ohne ihren Coach komplett verloren gewesen. Frau Professor Rinnhofer, die mit uns Ideen gesammelt, das Projekt aufgebaut und uns immer wieder von Neuem motiviert hat, stand stets hinter uns und war voller Optimismus. Bevor wir mit der Durchführung unseres Projekts begannen, haben wir uns natürlich Vorsätze und Ziele gesetzt. Wir machten uns optimistisch und mit großen Bemühen an die Arbeit - und wir müssen zusammenhalten! Das wichtigste: Wir wollen unser Projekt mit maximalem Einsatz in die Realität umsetzen. Außerdem wollen wir mindestens 50 Pakete zusammenbekommen und einen mindestens 5 Meter hohen Christbaum aufstellen! Doch nun zu unserem Projekt, das sich im Allgemeinen in zwei Teile gliedert: Nämlich den Hilfspaketen und unserem Christbaum. Zuerst möchten wir euch den ersten Teil des Projektes vorstellen: Die Hilfspakete. Was der Titel unseres Projekts (Weihnachten für alle) schon sagt, wird bei dieser Aktion deutlich. Da unsere Projektmanagementstunden genau vor der Adventszeit stattfanden, war es naheliegend etwas Weihnachtliches auf die Beine zu stellen. Da wir uns hier in Österreich so glücklich schätzen können und jedes Jahr ein wunderschönes Weihnachtsfest mit vielen Geschenken erleben dürfen, wollten wir dieses auch anderen Kindern ermöglichen. Nach der etwas schwierigen Suche nach einer Organisation stießen wir schließlich auf den Namen … Fink, Leiter des Vereins „Humanitas Hartberg“. Sofort setzten wir uns mit ihm in Kontakt und erfuhren so einiges über diese Einrichtung. Schon seit Jahren verteilt dieser Verein Hilfspakete in Rumänien. Genauer gesagt in Bocsa, einer Stadt mit ca. 17.000 Einwohnern. Im Rahmen einer Caritas-Aktion wurde gemeinsam mit dieser Einrichtung und deren Partnerorganisation „Humanitas Bocsa“ bereits ein Behandlungsraum mit medizinisch- technischen Geräten, ein Schulungsraum für Computerkurse und noch einiges mehr errichtet. Auch mit Benefizkonzerten, Oster- und Adventbazaren in Hartberg wird diese Hilfsaktion unterstützt. Die Weihnachtspaketaktion ist jedoch der eigentliche Schwerpunkt im Jahresablauf. Herr Fink erklärte uns, dass meistens Geldspenden, um die Wirtschaft anzukurbeln, oder Lebensmitteln, wie Mehl, Zucker, Salz und Hefe mit Transportern hinuntergeschickt werden. Außerdem kann man auch als Privatperson Spenden zur seiner Sammelstelle in Hartberg bringen, denn jede einzelne Spende hilft. Er war auch von unserer Idee begeistert, Weihnachtspakete für Kinder zusammenzu- stellen und fertigte eine Liste von Dingen an, die sich darin befinden sollten. Der Inhalt eines Pakets, der in einem Schuhkarton zu verstauen war, sollte folgendermaßen aussehen: Ein paar Stifte, wobei aber die Anzahl und die Art egal waren, eventuell Spitzer und Bleistift, einen Block, entweder Schal, Haube oder Handschuhe, 3 Tafeln Schokolade und ein Stofftier. Diese Vorschriften sind dementsprechend wichtig, da schließlich kein Kind benachteiligt, oder bevorzugt werden sollte. Wir waren alle davon begeistert, fertigten ein Handout mit den wichtigsten Informationen an und kündigten unser Projekt in allen Klassen an und baten die SchülerInnen um ihre Unterstützung. Schon hierbei konnte man einen wesentlichen Unterschied zwischen den jeweiligen Klassen erkennen, ob sie sich motiviert daran beteiligen, oder die Sinnhaftigkeit dieses Projekts nicht wahrnehmen würden. Unser Ziel von 50 Boxen schien uns realistisch und so setzten wir die Frist des Abgabetermins der Schachteln binnen zwei Wochen fest. Doch es ging langsam dahin und an jedem Tag kamen nicht mehr als ein oder zwei Schachteln. Ziemlich deprimiert erinnerten wir die Klassen an unser Projekt, versuchten aber dennoch positiv zu denken, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Mit der Zeit überhäuften uns immer mehr und mehr Schüler mit Kartons. Nach der Verlängerung der Frist auf eine weitere Woche wurden unsere Erwartungen total übertroffen. Insgesamt wurden 218 Boxen abgeben. Also um 168 mehr als wir uns vorgenommen hatten. Klarerweise brachte unsere Klasse am meisten Pakete: nämlich 21. Zweitbeste Klasse war die 2.c mit 15 Boxen, gefolgt von der 1.d mit 14, der 4.c mit 12 und der 4.a mit 11 Hilfsboxen. Am wenigsten Pakete brachte uns die 5.c, nämlich eine. Trotzdem muss man beachten, dass sich keine einzige Klasse nicht beteiligt hat. Sehen wir uns das Projekt Hilfspakete einmal statistisch an. Zuerst das Allgemeine: Es wurden insgesamt 218 Pakete gefüllt. 166 Pakete wurden von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt. 52 Pakete wurden von „anderen“ gefüllt (Lehrer, Schüler der HAK, Anonyme,…). Wenn man jetzt die Pakete, die von Schülern des BG/BRG Mürzzuschlag gefüllt wurden hernimmt, kommt folgendes heraus: Wenn man annimmt, dass eine Box von einem Schüler gefüllt wurde, ergibt das: eine Beteiligung von 28,33% in der gesamten Schule. eine Beteiligung von 33,73% in den Klassen der Unterstufe (114 Boxen). eine Beteiligung von 26,26% in den Klassen der Oberstufe (52 Boxen). Es waren etwa: 77,16% Schülerinnen und 22,84% Schüler. Diese unerwarteten Ergebnisse waren wirklich mehr als erfreulich und so war es uns auch wert, dass wir 5 Stunden lang alle Kisten kontrolliert, den Inhalt gerecht aufteilten und die Boxen ordnungsgemäß verschlossen. Am nächsten Tag wurden die 218 Boxen mit Hilfe von Frau Kneihsl und Herrn Schafzahl nach Hartberg transportiert, um dort von Herrn Fink und seinem Kollegen aus Rumänien freundlich empfangen zu werden. Es erwartete uns ein riesiges Lager von Matratzen bis zur Quietsch- Ente, das mit eigenen Transportern nach Bosca und Umgebung gebracht wird. Der Leiter zeigte sich gastfreundschaftlich und beschrieb uns die Lage in den bedürftigen Orten anhand von Bildern und interessanten Geschichten. Er schickte uns Bilder von den Kindern mit unseren Paketen, die nach Bosca und Tirol in Rumänien gespendet wurden und schrieb, dass die Boxen aus Mürzzuschlag die schönsten waren und er und die Kinder sich für die großartige Hilfe 1000-mal bedankten. So haben wir unser Ziel mehr als erreicht und damit auch armen Kindern ein schönes Weihnachten beschert. Kommen wir nun zum 2ten Teil unseres Projekts: dem Christbaum. Mit dem Vorsatz unserer Schule etwas mehr Weihnachts- Flair zu verpassen, entschieden wir uns für einen wunderschönen Christbaum mitten in der Aula. Nach langem Rätseln über die Herkunft und den Transport unseres Baumes, kontaktierten wir den Förster unseres Gemeindewaldes und bekamen durch gute Verbindungen einen Baum und dessen Transport gespendet. Die Freude unseres Teams war dementsprechend, nun galt es aber unseren Direktor von unserer Idee zu überzeugen, was sich als sehr knifflig erwies. Doch nach einer längeren Debatte bekamen wir seine Erlaubnis den Baum aufzustellen, allerdings nicht die ganze, sondern nur den halbe Adventzeit. Zufrieden mit diesem Kompromiss überredeten wir die Zeichen- und Werklehrer mit den Unterstufenschülern Christbaumschmuck zu basteln. Schließlich trafen sich drei von uns mit Herrn Taimler, dem Förster, und suchten uns einen geeigneten Baum aus. Die Auswahl fiel auf eine 6 1/2 Meter hohe Fichte(?), die Herr Tailmer am 9. Dezember fällte. Einen Tag später lieferte er uns den Baum zur Schule und gemeinsam mit unserem Schulwart und der ganzen Klasse stellten wir unseren riesigen Christbaum auf. Durch den selbstgebastelten Christbaumständer von Herrn Weinfurter stand unser Baum sicher und ohne Gefahr mitten in unserer Aula. Schließlich schmückten wir den Baum mit den selbstgebastelten „Engeln“, Holzsternen, „Christbaumkugeln“ und Zapfen und zusätzlich noch mit goldenem und silbernem Lametta sowie mit roten Girlanden. Wir vollendeten das Kunstwerk mit Geschenksattrappen, die wir unter den Christbaum platzierten. Trotz der Sorge, die wir anfangs wegen des selbstgebastelten Schmucks hatten, der uns zuerst etwas geschockt hat, war das Gesamtbild schließlich toll und verbreitete in der Schule eine wundervolle weihnachtliche Stimmung. Dank der großartigen Spende des Baumes und des Ständers hielten sich unsere Ausgaben in Grenzen. Das einzige, das wir finanzieren mussten, war das Geschenkpapier mit 9,79 €, das Lametta mit 11 €, den Sprühlack mit 13,98 € und die Weihnachtsgirlanden mit 18,90 €. Das ergab insgesamt eine Summe von 53,67 €, die großzügiger Weise der Elternverein übernahm. Natürlich gibt es so gut wie kein Projekt, das ohne aufkommende Probleme realisiert wird. Bei der Suche nach einer geeigneten Organisation für unsere Hilfspakete stießen wir zuerst auf eine Einrichtung, die anfangs einen wirklich guten Eindruck erweckte und uns sogar danach ein Video von den Kindern und unseren Boxen schicken wollte. Doch dann erkannten wir, dass diese Organisation über die Sieben-Tags-Adventisten lief und beschlossen unsere Suche nach einer anderen Hilfsorganisation fortzusetzen, bis wir schließlich auf Herrn Fink stießen. Ein anderes Hindernis auf unserem Weg zum Ziel, dass uns eigentlich schon von vorne herein Sorgen gemacht hat, war unser Herr Direktor. Als sich unsere zwei Projektleiterinnen ihrer Aufgabe widmeten und sich die Erlaubnis holen wollten, zeigte unser Direktor nur wenig Interesse und meinte, dass er persönliche Probleme mit einem Christbaum in der Adventzeit hätte und dann keinen mehr zu Hause bräuchte. Das einzige, was er akzeptieren könnte, wäre, dass wir den Baum in den letzten zwei Tagen vor den Weihnachtsferien aufstellen würden. Gott sei Dank legte Frau Prof. Rinnhofer ein gutes Wort für uns ein und wir konnten uns schließlich auf einen fairen Kompromiss einigen: Der Baum sollte 2 Wochen, statt 4 stehen. Außerdem scheiterten wir auch einmal bei der Weitergabe der Information gruppenintern , was ziemlichen Wirbel auslöste uns aber zeigte, wie wichtig es ist zusammen zu halten. Nach Abschluss unseres Projekts fragten wir Schüler und Lehrer um ihre Meinung und erlangten folgendes Feedback zur Hilfspaketaktion: Es ist eine super Idee, so bekommen auch wir die Möglichk eit Bedürftigen zu helfen und Kindern ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren. Außerdem habt ihr uns ausreichend informiert und die ganze Sache gut organisiert. Zum Christbaum bekamen wir dieses: Der Christbaum schafft eine wunderschöne weihnachtliche Stimmung, außerdem ist es ein noch nie dagewesenes Projekt, das sollte es jedes Jahr geben. Zum Abschluss möchten wir noch denjenigen danken, ohne die dieses Projekt nie realisiert werden hätte können. Zuerst ein herzliches Dankeschön an Frau Prof. Rinnhofer, ohne die es dieses tolle Projekt nie gegeben hätte und die uns immer wieder mit neuen Ideen inspiriert hat. Dann wollen wir uns auch bei Herrn Walter Tailmer für den Baum und dessen Lieferung bedanken. Außerdem hätte unser Christbaum ohne die Hilfe von Herrn Prof. Honsel und Frau Prof. Tomaschek nicht dieses tolle Flair gehabt! Nicht unerwähnt bleiben dürfen Herr Glaser, der uns beim Aufstellen und Entsorgen des Baums unter die Arme gegriffen hat und der Elternverein, der die Kosten für den Baumschmuck übernommen hat. Zu guter Letzt müssen wir ein riesiges Dankeschön an alle Schülerinnen und Schüler aussprechen, die unsere Hilfspaketaktion unterstützt haben! Guter Dinge und mit einem Sack voll Motivation setzten wir uns jeden Donnerstagnachmittag zusammen, um unser Ziel zu verwirklichen, ein sinnvolles und lustiges Projekt auf die Beine zu stellen. Was für uns am meisten zählte war, dass wir unsere Idee auch wirklich in die Tat umsetzten wollten und dass der Plan am Papier zum Leben erwacht. Nach einer etwas langwierigeren Auswahl standen unsere Projektleiterinnen fest: Anna Weinfurter und Nora Schafzahl waren ab jetzt Ansprechpartner, sowie Informationsträger unseres Projekts. Doch was täten sie ohne ihr Team? Mit voller Energie und Motivation gingen wir ans Werk: Stefanie Kneihsl, Madeleine Perner, Daniel Holzer, Laura Czechner, Jasmin Leitner, Jessica Kleinlercher, Lissa Wilding, Karin Steiner und last but not least Julia Pretzenbacher. Das Team der unbesiegbaren 11 wäre aber ohne ihren Coach komplett verloren gewesen. Frau Professor Rinnhofer, die mit uns Ideen gesammelt, das Projekt aufgebaut und uns immer wieder von Neuem motiviert hat, stand stets hinter uns und war voller Optimismus. Bevor wir mit der Durchführung unseres Projekts begannen, haben wir uns natürlich Vorsätze und Ziele gesetzt. Wir machten uns optimistisch und mit großen Bemühen an die Arbeit - und wir müssen zusammenhalten! Das wichtigste: Wir wollen unser Projekt mit maximalem Einsatz in die Realität umsetzen. Außerdem wollen wir mindestens 50 Pakete zusammenbekommen und einen mindestens 5 Meter hohen Christbaum aufstellen! Doch nun zu unserem Projekt, das sich im Allgemeinen in zwei Teile gliedert: Nämlich den Hilfspaketen und unserem Christbaum. Zuerst möchten wir euch den ersten Teil des Projektes vorstellen: Die Hilfspakete. Was der Titel unseres Projekts (Weihnachten für alle) schon sagt, wird bei dieser Aktion deutlich. Da unsere Projektmanagementstunden genau vor der Adventszeit stattfanden, war es naheliegend etwas Weihnachtliches auf die Beine zu stellen. Da wir uns hier in Österreich so glücklich schätzen können und jedes Jahr ein wunderschönes Weihnachtsfest mit vielen Geschenken erleben dürfen, wollten wir dieses auch anderen Kindern ermöglichen. Nach der etwas schwierigen Suche nach einer Organisation stießen wir schließlich auf den Namen … Fink, Leiter des Vereins „Humanitas Hartberg“. Sofort setzten wir uns mit ihm in Kontakt und erfuhren so ein 1
  • 2. Inhaltsverzeichnis 1 Bert Brecht - Leben und Werk .................................................................. 4 1.1 Literaturwissenschaftlicher Lebenslauf .................................................. 4 2 Theorie und Praxis des Epischen Theaters von Bert Brecht ................. 10 2.1 Definition ............................................................................................. 10 2.2 Was ist Marxismus? ............................................................................. 10 2.3 Ziel des epischen Theaters: .................................................................. 10 2.4 Merkmale und Ziele des epischen Theaters: ......................................... 11 2.5 Unterschiede zum „Dramatischen Theater“:......................................... 11 3 Inwiefern trifft die Theorie des epischen Theaters auf Herrn Puntila zu? 13 3.1 Ein Erzähler gibt der Handlung Struktur und Ordnung......................... 13 3.2 Illusionsbildende Unmittelbarkeit oder andere Verfremdungseffekte werden vermieden ........................................................................................ 14 3.3 Lockerer Aufbau des Dramas, meist in Form von Episoden ................. 14 3.4 Der Zuschauer soll kritisch zu der Handlung und Personen im Stück sein 14 3.5 Das Erkennen von Missständen in der Gesellschaft ............................. 15 4 Motive und Themen des Werks ............................................................... 16 5 Ort und Zeit der Handlung ..................................................................... 18 5.1 Puntila findet einen Menschen ............................................................. 18 5.2 Eva ....................................................................................................... 18 5.3 Puntila verlobt sich mit den Frühaufsteherinnen................................... 18 2
  • 3. 5.4 Der Gesindemarkt ................................................................................ 18 5.5 Skandal auf Puntila .............................................................................. 19 5.6 Ein Gespräch über Krebse .................................................................... 19 5.7 Der Bund der Bräute des Herr Puntila .................................................. 19 5.8 Finnische Erzählungen ......................................................................... 19 5.9 Puntila verlobt seine Tochter mit einem Menschen .............................. 19 5.10 Nocturno ........................................................................................... 20 5.11 Herr Puntila und sein Knecht Matti besteigen den Hatelmaberg........ 20 5.12 Matti wendet Puntila den Rücken...................................................... 20 6 Intention des Autors und Botschaft des Werks ...................................... 21 7 Rezeptionsgeschichte des Werkes ........................................................... 23 8 Aktualität des Stücks ............................................................................... 25 9 Das Wichtigste zum Stück aus dem Kindler Literaturlexikon .............. 27 10 Innerer Monolog der Hauptfigur ......................................................... 30 11 Interview mit der Hauptfigur ............................................................... 32 12 Zeitungskritik zum Stück ..................................................................... 35 12.1 Ein Stück heute wie gestern aktuell! ................................................. 35 12.2 Lesenswert ........................................................................................ 35 12.3 Gelungene Gesellschaftskritik ........................................................... 36 13 Quellen ................................................................................................... 37 3
  • 4. 1 Bert Brecht - Leben und Werk 1.1 Literaturwissenschaftlicher Lebenslauf Eugen Berthold Friedrich Brecht wurde am 10.Februar 1898 in Augsburg geboren. Sein Vater Berthold Fried- rich Brecht und seine Mutter Sophie Brezing lebten in klein bürgerlichen Verhältnissen. Sein Vater arbeitete in einer Papierfabrik und im Jahr 1893 wurde er Ver- walter der Haindlischen Stiftung und konnte damit seiner Familie einen besseren Lebensstandard bieten. So zog die Familie im Jahr 1900 in „bessere Verhältnisse“ um. Seine Mutter litt an Brustkrebs und ihr Zustand verschlechtert sich zunehmest. Die Herkunft und seine Familie waren nicht förderlich für seine Laufbahn, sein Bruder ging in den 1sten Weltkrieg und wurde später in Darmstadt Prof. für Pa- pierkunde. Weiters gab es im neuem Heim in der Bleichstraße keine Bibliothek so verbrachte er seine Freizeit im Gesangsverein. Sein Lesebedürfnis konnte so aber nicht gestillt werden doch konnten ihm sein Vater mit seinem neuen Ein- kommen viele Bücherwünsche erfüllen. Auch in späteren Jahren war er oft auf die finanzielle Unterstützung seines Vaters angewiesen. Von 1904 bis 1906 be- suchte er Barfüßer-Schule in Augsburg und die Volksschule von 1906 bis 1908. Im Jahr 1908 wechselte er in das königliche Realgymnasium das er bis 1917 bis zu seiner Notabitur im 1. Weltkrieg besuchte. Ab 1913 war entschlossen Dichter zu werden doch ihn hinderten starke Herzbeschwerden und so musste er zur Kur in Bad Steben. Obwohl er immer Herzprobleme hatte war das nie Thema seiner Dichtung doch wurde sie immer von einem heiter-satirischer Tonfall begleitet. Ein Vorteil seiner Herzbeschwerden war jedoch das er nicht „kriegsverwen- dungsfähig“ war. Unter Seinem Motto „Ich muss immer dichten“ schrieb er vie- le poetische Texte und Gedichte. Ab dem Jahr 1913 schrieb er zusammen mit 4
  • 5. einigen Mitarbeitern Texte für die Schülerzeitschrift „Die Ernte“ wobei wahr- scheinlich 80% aller Texte von Brecht waren. Im Jahr 1914 war er Verfasser von einigen patriotischen Texten in der Zeitung und in 1916 wurden der Interes- sen Bunde um Bert Brecht gegründet. Dieser veränderte Brechts poetische Spra- che stark und seine Texte wurden herausfordernd frech und immer selbstbe- wusster. „Das Lied von der Eisenbahntruppe von Fort Donald“ wurde noch in den Augsburger Nachrichten abgedruckt, danach waren seine Texte zu derb und passten nicht in die Kriegszeit. Im Jahr 1917 war seine Notabitur weil seine Mit- schüler im Krieg waren. Im Jahr 1918 wurde die erste Liedersammlung „Lieder zur Klampfe von Bert Brecht und seinen Freunden“ geschrieben. Das Wintersemester 1917/18 war er an der Universität München wobei er vor allem Seminare von Prof. Artur Kutscher besuchte der ihn zu weiteren literari- sche Arbeiten anregte. Bereits im Jahr 1916 hatte er mit Paula Banholzer eine Beziehung und am 30. Juli 1919 wurde ihr Sohn Frank geboren. Danach endete die Beziehung und Paula heiratete 1924 einen Kaufmann. Ihr Sohn starb 1942 bei einem Bombenangriff. Im Jahr 1920 lernte er Marianne Zoff kennen die er 1922 heiratete. Sie wurde schwanger und Brechts zweites Kind Hanne wurde geboren. Doch schon im Jahr 1924 hatte er mit Helen Weigl einen weiteren Sohn, Stefan. Ein großer Erfolg war 1917 die „Legende vom totem Soldaten“ und wurde fester Bestandteil der Kabaretts. Im Jahr 1919 schrieb er Spartakus dass zu Trommeln in der Nacht umbenannt wurde. Dieses Werk führte zur Freundschaft mit Lion Feuchtwanger der ihn darauf sein ganzes Leben unter- stützt. Von 1919 bis 1921 20 schreib er Kritiken über Aufführungen im Stadttheater Augsburg wobei er einen frechen Ton anschlug und große Kritik am zeitgenös- sischen Schauspiel äußerte. Er versuchte dem bürgerlichen deutschen Theater den Garaus machen und einen neue Spielform das „episches Theater“ einzufüh- ren. 5
  • 6. Am 1. Mai 1920 starb Brechts Mutter an ihrem Krebs. Im Jahr 1921schreib er die Abenteuergeschichte „Bargan lässt es sein“. Im Jahr 1921 übertrug er alle Rechte von „Baal“ an den Verlag Erich. Im Jahr 1922 war die Uraufführung seines Werkes „Trommeln in der Nacht“ in München. Außer- dem erhielt er bereits im Jahr 1922 den Kleist-Preis vom Kritiker Herbert Jhe- ring. Im selben Jahr gründete er zusammen mit Arnolt Bronnen eine literarische Firma. 1924 zog er nach Berlin wo im selben Jahr die Aufführung zweier Stücke „Dickicht“ und „Leben Eduards“ stattfand. Von 1924 bis 1925 hatte er die Dra- matrugenstelle am deutschen Theater inne und konnte so sein Werk „Dickicht“ selbst inszenieren. 1925 arbeitete er zusammen mit Elisabeth Hauptmann und Emil Hesseburri an dem so genannten Galgei-Projekt und 1926 an dem neuen Genre das „Bio- Interview“ wobei die „Heilige Johanna der Schlachthöfe“ und „Die Ausnahme und die Regel“ entstanden. Im Jahr 1925 arbeitete er an „Jae-Fleischhacker“ und suchte Material über kapitale Geschäftswelt zu daraus entstand die „heilige Jo- hanna der Schlachthöfe“. In 1928 war die Dreigroschenoper ein großer Erfolg sowie die Uraufführung von „Mann ist Mann“. Ihm waren große Erfolge in der Weimarer Republik beschert die darauf resul- tierten, dass er die neue Kulturindustrie verstand und durch Rezessionen, Zei- tung, Gedichte auf sich aufmerksam machte. Außerdem wurden Teile seiner Werke im Rundfunk ausgestrahlt z.B. „Mann ist Mann“. Auf viele seiner Stücke folgten Skandale außerdem wurde im Jahr 1930 sein Film „Kuhle Wampe“ produziert. Seine Stücke wurden in der ganzen Republik gespielt. 1927 ließ er sich von Marianne Zoff scheiden. Im selben Jahr arbeitete er zusammen mit Kurt Weill und ihr gemeinsames „Songspiel“, „Mahagony“ wurde erarbeitet. Ihre gemeinsamen Songs „Moritat von Mackie Messer“ und „Mahagony“ wurden weltberühmt. 6
  • 7. In 1929 heiratete er Helene Weigl und in 1930 kam ihre Tochter Babara zur Welt. Im Jahr 1929 entwickelten Brecht und Weill einen neuen Spieltypus das Lehr- stück. Der „Lindberghflug“ war ein großer Erfolg doch das „Lehrstück“ wurde ein Skandal. Danach wurden noch zwei weitere Werke produziert in Zusam- menarbeit mit Weill oder Hanns Eisler, „Der Jasager“ und „Die Maßnahme“. Im Jahr 1933 fliehen Brecht und seine Familie aus Deutschland, sein gesamtes Werk wird verboten. Sie fliehen zuerst nach Prag weiter nach Wien schließlich nach Paris wo die Ur- aufführung seines Werkes „Die sieben Todsünden“ stattfindet. Weiter geht die Flucht nach Svendeborg, Dänemark. Im Jahr 1933 wird in Svendeborg „Die sieben Todsünden“ aufgeführt. Er arbeitet an seinem Dreigroschenroman der 1935 in Amsterdam veröffentlicht wird. Im Jahr 1935 unternahm Brecht viele Reisen nach London, Moskau, zu einem Schriftstellerkongress in Paris und nach New York. In 1936 war er wieder in Svendeborg wo die „Rundköpfe und die Spitzköpfe“ herausgegeben wurde. In 1937 wird in Paris „Die Gewehre der Frau Carrar“ uraufgeführt. Um am Kampf gegen den Faschismus teilzunehmen entwickelte er die Deutsche Satiren, eine neue Form lyrischen Sprechens. Im Jahr 1939 floh er nach Schweden und 1940 weiter nach Finnland. 1941 reist er über Moskau nach San Pedro, USA, dort schreibt er „Mensch von Sezuan“ und formt „Die Sägemehlprinzessin“ zu „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ um, weiters schreibt er „Der Aufstieg des Arturo Ui“ und „Flüchtlingsge- spräche“. 7
  • 8. Er entwickelt eine Abneigung gegen die USA, wie er behauptet wegen des Kli- mas, doch auch der Erfolg mit seinen Werken bleibt in den USA aus. In seinem Aufenthalt in den USA schreibt er nur vier Werke davon nur zwei von guter Qualität, 1943 schreibt er „Schweyk“ und 1944 „Der kaukasische Kreidekreis“. Er ist bei der Gründung des „Concil for a Democratic Germany“ dabei doch die Gemeinschaft bleibt ohne Erfolg und löst sich wieder auf. Weiters ohne Erfolg bleibt sein Werk das „Leben des Galilei“ das er auf Eng- lisch umschreibt zu „Galileo“ Im Jahr 1947 kehrt er nach Deutschland zurück. Im Schauspielhaus Zürich wird 1941 und 1943 die „Mutter Courage und ihre Kinder“ sowie „der gute Mensch von Sezuan“ und „Leben des Galilei“ aufge- führt. Nach der Rückkehr nach Europa hält er sich in der Schweiz auf. Im Jahr 1950 erhält er die österreichische Staatsbürgerschaft. 1949 wird die „Mutter Courage“ in Berlin ein großer Erfolg. Im selben Jahr gründet er das Berliner En- semble und versuchte dauerhaft in der Schweiz zu leben. Doch schließlich zieht er nach Ost-Berlin. Es kommt zu einer Anti-Brecht Kampagne im Jahr 1951 und ein Streit um das epische Theater. Im Jahr 1953 macht Brecht schlechte Schlag- zeilen nach Stalins Tod weil bei den Beileidsbekundungen texte Brechts zum Lob Stalins verwendet werden, Brecht wird als Kommunist abgestempelt. 1954 schreibt er „Turandot oder der Kongress der Weißwäscher“ in dem er darauf deutet das sich der Naziapperat wieder in Bewegung setzt. Ein Durchbruch er- folgt mit der Inszenierung von „Mutter Courage und ihren Kindern“. Das „Brechtsche Theater“ ist überall ein großer Erfolg. 1952 zieht Brecht sich aus Stadtleben zurück und zieht aufs Land wegen körperlicher Schwäche doch 1953 erfolgt ein Umzug in die Berlin-Mitte. 1954 erhält er den Stalin-Friedenspreis. Gegen Bert Brecht gab es drei große Plagiatsfälle/anklagen. Im Jahr 1924 wurde er von Herwarth Walden beschuldigt in seinem Werk „Dickicht“ ,Rimbaud zi- 8
  • 9. tiert zu haben wobei Brecht antwortete „Das noch keine Technik auf der Bühne gab „Anführungszeichen auszudrücken“. Ein weiterer Plagiatsvorwurf war 1929 von Alfred Kerr einem der größten Kri- tiker Brechts zu seiner Dreigroschenoper. Außerdem1930 ein Vorwurf von Wal- ter Gilbricht zu seinem Werk „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony“ er habe „Die Großstadt mit einem Einwohner“ kopiert. Keiner dieser Vorwürfe wurde Recht gegeben. Seine Herzbeschwerden werden immer größer und Bert Brecht stirbt schluss- endlich am 14. August 1956 an einem Herzinfarkt. Florian Mirtl 9
  • 10. 2 Theorie und Praxis des Epischen Theaters von Bert Brecht 2.1 Definition Das epische Theater ist eine besondere Art Dramen zu schreiben und auszufüh- ren. Es wurde von Bertolt Brecht nach dem Ersten Weltkrieg um das Jahr 1936 herum entwickelt. Mit seinen Kritiken und seinen späteren Stücken war er Weg- bereiter des epischen Theaters und hatte mit seinen in dieser Weise gespielten und geschriebenen Werken viel Erfolg. Das epische Theater wendet die „mar- xistischen Weltanschauung“ auf das Theater an. Die Form des Bühnenstücks ist nicht auf dramatische Spannung und Illusion gerichtet sondern darauf den Men- schen ihre Fehler aufzuzeigen und sie zum eigenen Denken und Handeln zu be- wegen. 2.2 Was ist Marxismus? Der Marxismus ist eine Strömung innerhalb des Sozialismus und Kommunis- mus. Als Marxisten werden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die An- hänger von Karl Marx und Friedrich Engels bezeichnet. Im weiteren Sinne ist Marxismus eine Sammelbezeichnung für die von Marx und Engels entwickelte Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie, sowie für unterschiedliche damit verbun- dene philosophische und politische Ansichten. 2.3 Ziel des epischen Theaters: Das Ziel des epischen Theaters ist es die bürgerlichen Gesellschaft zu verändern so dass sie der Vorstellung einer marxistischen Weltanschauung entspricht. Die Menschen sollen zu einem aktiveren Handeln angeregt und befähigt werden. Es werden viele Missstände in der Bevölkerung und Gesellschaft aufgezeigt der Zuschauer wird dazu aufgerufen diese Missstände zu erkennen und etwas gegen diese zu unternehmen. 10
  • 11. Die Absicht des Dramas ist das das Dargestellte auch anders möglich ist und das er Handlungsmöglichkeiten hat und etwas verändern kann. Deswegen muss das auf der Bühne dargestellte verfremdet werden, der so genannte Verfremdungsef- fekt, es darf nicht als perfekte Illusion präsentiert werden. weiters spricht man vom epischen Theater wenn außerhalb der Handlung ein Erzähler zu Wort kommt. 2.4 Merkmale und Ziele des epischen Theaters: illusionsbildende Unmittelbarkeit oder andere Verfremdungseffekte wer- den vermieden lockerer Aufbau des Dramas, meist in Form von Episoden Ein Erzähler gibt der Handlung Struktur und Ordnung nicht das Ergebnis sondern die Handlung selbst ist wichtig und wird in den Vordergrund gerückt das Erkennen von Missständen in der Gesellschaft Einsicht eigener Fehler Der Zuschauer soll kritisch zu der Handlung und Personen im Stück sein sich aber nicht selbst damit identifizieren können Der Zuschauer soll sich amüsieren aber das Stück soll ihn auch etwas bei- bringen und auf seine Fehler aufmerksam machen 2.5 Unterschiede zum „Dramatischen Theater“: Die frühere, meist verwendete und bekannteste Form des Theaters ist das drama- tische Theater. Es wurde von Aristoteles begründet und später von Lessing wei- terentwickelt. Das Ziel des epischen Theaters ist es den Zuschauer in das Stück und in die Schauspieler hineinzuversetzen und beim Publikum Gefühle wie Trauer, Mitleid zu empfinden. Das dramatische Theater soll den Zuschauer amüsieren und in 11
  • 12. von der Handlung mitreisen lassen ist jedoch nicht so wie das epische Theater darauf fixiert dem Zuschauer etwas beizubringen und ihn zu belehren. Florian Mirtl 12
  • 13. 3 Inwiefern trifft die Theorie des epischen Theaters auf Herrn Punti- la zu? Die Theorie des epischen Theaters von Bertolt Brecht trifft auf das bearbeitende Werk, Herr Puntila und sein Knecht Matti, in vielen Bereichen zu. 3.1 Ein Erzähler gibt der Handlung Struktur und Ordnung Am Anfang jedes Kapitels steht jeweils ein kurzer Text in dem beschrieben wird, wo und wann, sowie welche Personen im folgenden Abschnitt vorkom- men. Dies gibt dem Stück Struktur und die Informationen für den Leser die man braucht um zu verstehen um was es in diesem Kapitel geht. Außerdem wird immer wenn eine andere Person hinzukommt oder weggeht so- wie wenn eine Person etwas Besonderes tut oder besonders laut sagt dieses vom „Erzähler“ gesagt. Herr Puntila und sein Knecht Matti, Erstes Kapitel, Puntila findet einen Men- schen Seite 8: Nebenstube im Parkhotel von Tavasthus. Der Gutsbesitzer Puntila, der Richter und der Ober. Der Richter fällt betrunken vom Stuhl. Zweites Kapitel, Eva , Seite 20 Mit unendlicher Vorsicht nimmt er zusammen mit Matti den Koffer herunter. Der Richter: Hast du dich überworfen mit dem Attaché, weil du klagst, daß du mit ihm allein ge- lassen worden bist? 13
  • 14. 3.2 Illusionsbildende Unmittelbarkeit oder andere Verfremdungseffekte werden vermieden Die Personen werden nicht näher beschrieben und charakterisiert. Alleine durch das was sie tun kann man erkennen wie sie sind, es ist aber sehr schwer sich in sie hineinzuversetzen und entspricht somit genau der Theorie des epischen Theaters. Man kann sehr schwer erkennen wie sich die Personen fühlen und so- mit schlecht mit ihnen fühlen. 3.3 Lockerer Aufbau des Dramas, meist in Form von Episoden Das Stück ist in 12 Kapitel unterteilt. Die Struktur ist nicht sehr kompliziert und einfach aufgebaut. 3.4 Der Zuschauer soll kritisch zu der Handlung und Personen im Stück sein Die Hauptfiguren Herr Puntila und der Knecht Matti sind sehr verschieden. Herr Puntila ist ein strenger und eigennütziger Mensch, Matti ist eher das Gegenteil, freundlich und hilfsbereit. Doch Herr Puntila hat auch eine gute Seite die aber nur zum Vorschein kommt wenn er betrunken ist. Wenn er betrunken ist, ist er mit seiner anderen Seite unzufrieden und hasst sich selbst. Er versucht möglichst oft betrunken zu sein um seinen „Bösen Ich“ zu entkommen. Puntila: Ich hab Anfälle Matti: Das sagen sie nicht. Puntila: Du, das ist nicht zum Lachen. Es kommt über mich mindestens einmal im Quartal. Ich wach auf und bin plötzlich sternhagelnüchtern. Ich seh nur die Hälfte von der ganzen Welt. Aber es kommt noch böser, indem ich während dieser Anfälle von totaler, sinnloser Nüchternheit einfach zum Tier he- rabsinke. Ich habe dann überhaupt keine Hemmungen mehr. Was ich in diesem Zu- stand tue, Bruder, das kann man mir nicht anrechnen .Nicht, wenn man ein Herz 14
  • 15. im Leibe hat und sich immer sagt, dass ich krank bin. Ich bin dann direkt zurech- nungsfähig. Weißt du was das bedeutet, zurechnungsfähig? Ein zurechnungsfähi- ger Mensch, ist ein Mensch dem man alles zutrauen kann. 3.5 Das Erkennen von Missständen in der Gesellschaft Im Stück werden einige Missstände aufgezeigt. Die ungerechte Behandlung der Knechte, Dienstleute in dieser Zeit sowie das schlechte Benehmen und der Ver- such sich an den ärmeren Personen zu bereichern. Ein Beispiel dafür ist der Attaché, der Eva nur heiraten will um mit der Mitgift und dem Geld ihres Vaters die eigenen Schulden zu begleichen und es ihm dabei vollkommen egal ist wie diese Frau dazu steht und ob sie ihn überhaupt heiraten möchte. Das wird im Stück aufgezeigt indem Eva und Matti zusammen aus der Sauna kommen und dort ihren Spaß hatten und der Attaché dennoch Eva heiraten will. Florian Mirtl 15
  • 16. 4 Motive und Themen des Werks Brecht behandelt im „Volks- stück“ Herr Puntila und sein Knecht Matti in erster Linie die gesellschaftlichen Herr- schafts- und Machtverhältnis- se. Auf der einen Seite steht Herr Puntila, der je nach Al- koholisierung der Kapitalist oder der sozial denkende Mensch (Kommunist) ist. Matti wird je nach Puntilas Zustand entweder als Knecht oder als Mensch angesehen, der aber die Verbrü- derungsversuche von Puntila ablehnt und die sozialen Unterschiede für unüber- windbar hält. Bezeichnend dafür ist, dass Matti sich einem Gespräch mit seinem Herrn nie entziehen darf. Er würde es außerdem nie wagen, diesen im nüchternen Zustand zu widersprechen. Er redet seinem Herrn auch nach dem Mund und bestätigt alles, wenn er gefragt wird. Matti kommentiert Puntilas Eskapaden wohl mit Ironie, bleibt jedoch mit seinen Antworten stets auf Distanz und verzichtet nicht auf Zweideutigkeit. Das zweite große Thema, das diese Komödie prägt, ist die Verhaltensänderung durch den Einfluss von Alkohol. Meiner Meinung nach flüchtet er so vor der unsozialen Realität der Rolle des Herr-Seins. Puntila ist im nüchternen Zustand ein grausamer, kaltherziger und eigennütziger Mensch; doch mit dem Konsum von Alkohol blüht er wahrlich auf und lässt sein Herz Entscheidungen treffen. Dieses erkennt man z.B. daran, dass er im nüchternen Zustand seine Tochter mit einem Advokaten verheiraten will, diesen aber auf der Verlobungsfeier – be- 16
  • 17. trunken - wieder außer Haus jagt und beschließt, Eva mit seinem Chauffeur Matti zu trauen. Schließlich ist es Puntila nicht verborgen, dass Eva von Matti mehr angetan ist als von dem Advokaten, den sie durch seine Hochnäsigkeit verachtet. weiters nimmt Bertolt Brecht Elemente aus dem Volksstück auf wie beispiels- weise die derben Charakter, die anzügliche Szenen sowie die sich dadurch erge- bende Situationskomik. Vorzustellen wäre, dass Bertolt Brecht damit alle Schichten des Volkes anspre- chen will. Ein typisches Element des epischen Theaters Brechts - die Lieder - spielen auch in diesem Stück eine wichtige Rolle, da sie durch ihren zusammenfassenden und interpretierenden Charakter zum Gesamtverständnis des Werkes beitragen. Nora Schafzahl 17
  • 18. 5 Ort und Zeit der Handlung Das Werk „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ entstand in den Jahren 1940 und 1941 und wurde 1941 in Zürich uraufgeführt. Bert Brecht schrieb kein voll- kommen neues Stück sondern schrieb zusammen mit Hella Wuolijoki das Stück „Die Sägemehlprinzessin“ um. Dies geschah in seinem Exil in Finnland. Das Werk wird in 12 Kapitel unterteilt wobei jedes einen anderen Spiel und Handlungsraum hat, sowie andere Personen vorkommen. Das Stück spielt auf dem Gut Puntila im „Tavastland“ und in den umliegenden Dörfern. 5.1 Puntila findet einen Menschen Das erste Kapitel spielt im „Parkhotel von Tavastahus“. Es ist Samstag und Herr Puntila und einige Freunde saufen bereits seit zwei Tagen. 5.2 Eva Es ist Samstag und Eva wartet im „ Gut Kurgela“ darauf dass ihr Vater nach Hause kommt. 5.3 Puntila verlobt sich mit den Frühaufsteherinnen Es ist früher Morgen, Herr Puntila und sein Knecht Matti sind im Dorf um Al- kohol zu kaufen, sie gehen in die Apotheke zum Tierarzt und zur Post. Puntila verlobt sich mit der „Schmuggleremma“, dem „Apothekerfräulein“ der „Telefo- nistin und dem „Kuhmädchen“ 5.4 Der Gesindemarkt Herr Puntila und Matti sind auf dem Gesindemarkt von „Lammi“ um neue Knechte einzustellen. Sie treffen ein paar Knechte und gehen mit ihnen in ein Cafe. 18
  • 19. 5.5 Skandal auf Puntila Es ist Vormittag auf dem Hof von Puntila. Herr Puntila und Matti kommen mit ein paar Arbeitern an. Herr Puntila geht in die Sauna und trinkt dort einen Kaf- fee. Matti kommt hinzu und übergießt Puntila mit einem Kübel heißem Wasser. Puntila verlässt die Sauna und schickt die Arbeiter wieder nach Hause. Matti unterhält sich mit Eva. Eva geht in die Sauna. Herr Puntila unterhält sich vor der Sauna mit dem Attaché dem zukünftigen Verlobten von Eva. Matti geht an ih- nen vorbei und in die Sauna. Eva und Matti unterhalten sich in der Sauna und spielen Karten. Puntila ruft Eva wütend zu sich. Matti und Eva verlassen die Sauna. Herr Puntila und der Attaché gehen wieder ins Haus. 5.6 Ein Gespräch über Krebse Es ist Abend auf dem Gut Puntila. Fina, das Stubenmädchen, und Matti sind in der Küche. Der Richter und der Advokat kommen aus dem Dampfbad und un- terhalten sich. Eva kommt herein und unterhält sich mit Matti. Eva verlässt die Küche und Laina, die Köchin kommt herein. Eva kommt zurück und unterhält sich weiter mit Matti. 5.7 Der Bund der Bräute des Herr Puntila Sonntagmorgen auf Gut Puntila, Puntila streitet sich mit Eva. Die vier Frauen mit denen sich Puntila verlobt hat kommen auf das Gut. 5.8 Finnische Erzählungen Es ist Abend und die vier Frauen die „Schmuggleremma“, das „Apothekerfräu- lein“ die „Telefonistin und das „Kuhmädchen“ sind auf dem Heimweg und un- terhalten sich. 5.9 Puntila verlobt seine Tochter mit einem Menschen Esszimmer im Gut Puntila der „Probst“ der „Richter“ und der „Advokat“ unter- halten sich. Puntila sitzt in einer Ecke und trinkt. Auf einigen Tischen ist ein 19
  • 20. Riesiges Buffet angerichtet. Der „Attaché“ und die „Pröbstin“ kommen dazu. Puntila wirft den Attaché hinaus und beschließt seine Tochter mit dem Matti zu verloben. Matti macht einen Test ob Eva als Chaffeursfrau geeignet ist. 5.10 Nocturno Nacht auf dem Gut Puntila, Herr Puntila und sein Knecht Matti sind im Hof und „lassen ihr Wasser ab“. Sie unterhalten sich. 5.11 Herr Puntila und sein Knecht Matti besteigen den Hatelmaberg Herr Puntila ist in seinem Bibliothekszimmer und studiert Rechnungen. Herr Puntila will aufhören zu trinken und befiehlt Matti allen Alkohol zu holen. Pun- tila vernichtet den Alkohol indem er ihn trinkt. Puntila ist betrunken und demo- liert die Einrichtung. Er baut zusammen mit Matti einen Berg aus Möbeln und steigt hinauf. Sie tun als wäre es der Hatelmaberg. 5.12 Matti wendet Puntila den Rücken Früher Morgen auf Hof Puntila. Matti kommt mit einem Koffer aus dem Haus. Matti redet noch mit der Köchin und verlässt dann das Gut Puntila. Florian Mirtl 20
  • 21. 6 Intention des Autors und Botschaft des Werks Man kann Bertolt Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti als satirische An- klage gegen die Mächtigen und Reichen, gegen den Kapitalismus interpretieren. Es sind die Untergebenen von den Launen und der Wohltätigkeit der Mächtigen abhängig. Im Stück macht der Alkohol den Unmenschen, den Kapitalisten, zum Menschen, fehlt ihm dieses Mittel zur Entfremdung ist er Gutsbesitzer und funk- tioniert nach den Prinzipien des Kapitalismus, der Ausbeutung und der Un- menschlichkeit. Das wird auch an der Aussage Puntilas deutlich, als er behaup- tet, betrunken ein Menschenfreund, ja sogar fast ein Kommunist zu sein. Erst durch den Einfluss von Alkohol kommt die menschliche Seele des Ausbeuters Punti- la zum Vorschein. Befremdend wirkt, dass der Konsum des Alkohols als Wandel zum Guten dient; der nüchterne Puntila versinn- bildlicht ja das „Böse“. Möglichweise liegt hier auch eine gesell- schaftliche Änderung bezüglich der Wer- tung des Konsums des Alkohols vor: Heute wäre eine Verbesserung des Charakters durch Alkohol gesellschaftlich sicher nicht akzeptiert (vgl. „Komasaufen“) Folgendem Zitat zeigt, dass Brecht als Kommunist die Kirche mit einem Markt vergleicht. Anzunehmen ist, dass er mit dem Handel der Kirche den Ablasshan- del und die Simonie meint. Brecht ist außerdem bekannt für seine Kritik an der Kirche, aus der er als Kommunist ausgetreten ist. 21
  • 22. Puntila: Dräng mich nicht. […] Ich kann diesen Gesindemarkt nicht ausstehen. Wenn ich Pferd und Küh kauf, geh ich auf´ n Markt und denk mit nichts dabei. Aber ihr seid Menschen, und das sollt´ s nicht geben, daß man die auf dem Markt aushandelt. Hab ich recht? Matti: Erlaubn´ s, Herr Puntila, sie haben nicht recht. Die brauchen Arbeit und Sie haben Arbeit, und das wird ausgehandelt, ob´s ein Markt ist oder eine Kirche, es ist immer ein Markt. (Seite 40) In der Folge des folgenden Dialoges verändert Puntila sein Verhalten zu Matti, da er gewissermaßen von ihm abhängig ist. Das zeigt, dass es kein System ohne einen Machthöheren und einen Unterlegenen geben kann. Der Kapitalist kann ohne seinen Diener nicht existieren, das bedeutet kein Geld zu verdienen. Puntila: Was heißt: einen Menschen? Bist du ein Mensch? Vorhin hast du gesagt, du bist ein Chauffeur. Gelt, jetzt habe ich dich auf einem Widerspruch ertappt! Gib´s zu! Matti: Das werdens gleich merken, daß ich ein Mensch bin, Herr Puntila. Indem ich mich nicht behandeln laß wie ein Stück Vieh und auf der Straß auf sie wart, ob sie so gnädig sind, herauszukommen. (Seite 10) Dieses zentrale Thema des Stücks – die Willkür der Reichen und Mächtigen, und deren Abhängigkeit von den Arbeitenden als Basis ihrer Macht - hat seine Aktualität bis heute nicht verloren. Nora Schafzahl 22
  • 23. 7 Rezeptionsgeschichte des Werkes Das Stück wurde das erste Mal am 5. Juni 1948 in Zürich, Schweiz uraufgeführt. Trotz einer schlechten Kritik war das Theaterstück ein großer Erfolg. Kritiker aus der ehemaligen DDR bemängelten die fehlende Aktualität, da es in der DDR keinen Kapitalismus mehr gäbe. In den 60iger und 70iger Jahren waren Herr Puntila und sein Knecht Matti ein sehr erfolgreiches Theaterstück. Die drei Verfilmungen (1955 österreichische; 1979 finnisch schwedische; 1996 deutsche) dieses Werkes sprechen für seinen Erfolg und selbst heute ist Herr Puntila noch präsent. Auch nach der Auflösung der DDR werden Brechts Stücke noch häufig gespielt. An erster Stelle liegt übrigens Die Dreigroschenoper, sie brachte es in der Spielzeit 1995/96 auf 261 Aufführungen; Herr Puntila und sein Knecht Matti wurde in diesem Zeitraum 118 aufgeführt. Insgesamt wurde Herr Puntila und sein Knecht Matti unzählige Male gespielt. Besonders bemerkenswert ist die fünfstündige Inszenierung von Einar Schleef 1996 in Berlin. Die Handlung ist zum Teil in einer finnischen Sauna angesiedelt, die die klassenlose Gesellschaft symbolisiert. „Ein krasser Wechsel. An einem monumentalen runden Tisch begegnen wir nun ei- nem Exemplar jener Spezies Gutsbesitzer. Er ist von seltsam uniformierten Män- nern und Frauen umgeben. Sie sprechen Texte, die aus dem Stück, das hier aufge- führt werden soll, stammen - Bertolt Brechts "Herr Puntila und sein Knecht Matti" nämlich. Aber man erkennt das Stück nicht mehr. Kein Trinkgelage, ein gespensti- sches Femegericht, wobei zunächst unklar bleibt, was hier nun eigentlich verhan- delt wird. Als der Abend nach einer knappen Stunde in die erste Pause geht, ist die 23
  • 24. Verwirrung groß. Ein Programmheft gibt es nicht. Auch der Blick auf den Beset- zungszettel hilft nicht weiter. Da stehen bloß in alphabetischer Reihenfolge 41 Darsteller aufgelistet. Die Kritiker fluchen auf den Fluren. Der Abend gilt als ge- laufen, bevor er richtig begonnen hat.“ (http://www.einarschleef.net/insz/puntila.htm) Aktuell wird dieses Theaterstück im Theater Augsburg: (Premiere am 15.Janner 2010) aufgeführt; 2005 stand das Stück im Stadttheater Darmstadt am Spielplan, 2007 in Zürich, 2009 in Berlin. 2010 erfolgen Premieren in Bochum und in Re- gensburg Ebenso schrieb Alfred Farag1 ein Parallelstück zu Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti mit dem Titel Ali Gannah at-Tabrizi und sein Knecht Quffa. 1 Alfred Farag wurde 1929 in Zaqaziq/Ägypten als Sohn einer mittelständischen Familie geboren. Von 1945-49 studierte er Anglistik an der Universität von Alexandria und arbeitete anschließend als Literaturredakteur an mehreren Kairoer Wochenzeitschriften und Zeitungen. Für das Jahr 1964 erhielt er ein Förderstipendium für Dramatiker. 1967 wurde er Programmdirektor im Amt für Volksbildung, anschließend bis 1974 Berater der staatlichen Theaterorganisation. Für 1971-72 übernahm er auch die Intendanz des Komischen Theaters in Kai- ro. 1974-75 war er Programmdirektor im algerischen Fernsehen, von 1975 bis Ende 1978 Theaterberater im Ministerium für Höhere Bildung in Algier. Seit Mitte 1979 lebt er als Schriftsteller und Literaturkritiker in Lon- don. 1965 erhielt er den ägyptischen Literaturpreis. 24
  • 25. 8 Aktualität des Stücks Bertolt Brechts Stück Herr Puntila und sein Knecht Matti entstand zwar schon vor über 50 Jahren trotzdem ist es auch heute noch aktuell. Der Grund dafür ist, dass es auch noch in unserem Zeitalter viele Alkoholiker gibt. Viele Menschen sind wie Herr Puntila abhängig von Ethanol(Alkohol) und kommen nur schwer davon los. Die meisten haben nachdem die alkoholische Getränke zu sich genommen haben, einen anderen Charakter und eine andere Einstellung zum Leben. Herr Puntila zum Beispiel ist nach dem Genuss von viel Alkohol ein besserer Mensch, der andere Entscheidungen trifft und ganz anders handelt als er es sonst tun würde. Bei vielen anderen Alkoholabhängigen kann es zu ähnlichen Veränderungen kommen, jedoch auch zum kompletten Gegen- teil. Dann sind sie nüchtern freundlich und liebenswert wie jeder andere und im alkoholisierten Zustand unerträglich, aggressiv und brutal. Alkoholiker haben meist die Angewohnheit große Alkoholmengen in ihren Wohnungen anzusammeln. Herr Puntila hat ebenfalls eine große Ansammlung an alkoholischen Getränken, welche er einmal versucht zu vernichten, doch dann trinkt er sie doch wieder. Diese Menschen schaffen es meist nicht sich selbst zu helfen und brauchen oft eine lange unangenehme Therapie, nach deren Abschluss manche trotzdem wieder in den alten Zustand zurückfallen. Ein anderer aktueller Teil, auf den das Stück anspielt, ist die Kluft zwischen Arm und Reich. In vielen Ländern ist es so, dass es eine kleine Menge von gut verdienenden Menschen gibt, der Rest hingegen hat nur ein Mindesteinkommen oder lebt sogar nur von Arbeitslosengeld. Herr Puntila und seine Freunde, ein Advokat, ein Richter und ein Probst, zählen zu den eher wohlhabenden, hinge- gen Puntilas Angestellte, Arbeiter und Knechte, haben eine unsichere Zukunft, denn wenn der Gutsbesitzer ihnen kündigt ohne ein Zeugnis, haben sie es später 25
  • 26. schwer eine neue Arbeitsstelle zu bekommen. In unserer Zeit haben viele Men- schen auch das Problem einen unsicheren Job zu haben, oder erst gar keinen zu bekommen. Ein konkretes Beispiel dafür ist die Wirtschaftskrise: Viele Werke wurden von dieser hart getroffen und mussten stark ihre Arbeiter/-Innenanzahl kürzen, dabei verlor eine große Anzahl von Beschäftigten ihren Job. Auch Matti, der Chauffeur Puntilas, muss oft um seinen Job bangen, denn wenn er etwas Falsches zu dem Gutsherren sagt, droht ihm dieser oft. Weniger zeitgemäß ist der Teil in dem Brecht beschreibt wie der Gutsherr einen Verlobten für seine Tochter auswählt, denn die Stellung der Frau hat im Laufe der Jahre stark verändert. So können die Frauen von heute ihre Partner selbst wählen und verfügen über mehr Rechte. Brecht hat es geschafft ein zeitloses Stück zu schreiben, welches sowohl früher als auch heute noch der Wahrheit entspricht. Ihm ist es gelungen die Probleme eines Mannes als Theaterstück darzustellen und auch lustige Akzente zu setzen, aber trotzdem die Ernsthaftigkeit zu wahren. Die meisten Werke Bertolt Brechts haben einen wahren und aktuellen Hintergrund. Stefanie Kneihsl 26
  • 27. 9 Das Wichtigste zum Stück aus dem Kindler Literaturlexikon „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ ist ein Volksstück von Bertolt Brecht und entstand um 1940. Seine Uraufführung fand am 5. Juni 1948 im Schauspielhaus in Zürich statt. In den Jahren 1940 und 1941, während der finnischen Emigrati- on, schrieb Brecht die Flüchtlingsgespräche, den Messingkauf, den Aufhaltsa- men Aufstieg des Arturo Ui und stellte den Guten Menschen von Sezuan fast fer- tig. Bei Hella Wuolijoki, auf ihrem Gut Marlebäk, fand Brecht mit seiner Fami- lie Unterschlupf. Dort bekam er auch die Idee zu „Herr Puntila und sein Knecht Matti, als ihm die Dichterin eine Beteiligung an einem Wettbewerb für Volks- stücke vorschlug. Für diesen hatte sie einige Erzählungen und ein fertiges Dra- ma, welches schon grundlegende Züge der Puntila Fabel hatte. Brecht veränder- te das Stück um es szenisch darstellen zu können und seine Poesie und Komik einfließen zu lassen. Eine der größten Veränderungen war Puntilas „Menschlichkeit“: Bei Wuolijoki kann man den besoffenen Gutsbesitzer nur ertragen, weil er im nüchternen Zu- stand durch den Katzenjammer bösartig wird. Brecht fand eine soziale Erklä- rung für Puntilas verhalten: Nüchtern ist Puntila rücksichtslos und kaltherzig, betrunken ist er menschlich, denn seine ausbeuterische Ader und die Kaltherzig- keit verlieren für ihn an Wichtigkeit. Seine unterschiedlichen Arten werden gleich am Anfang deutlich. Als er betrunken ist, erkennt er in seinem Chauffeur Matti einen Menschen und erzählt ihm von seinen Problemen. Er ist um seine Tochter Eva besorgt, welche er mit Attaché verloben will. Jedoch wäre die Mit- gift ein ganzer Wald. Auch hat er Angst von Anfällen „totaler Nüchternheit“ und „totaler Zurechnungsfähigkeit“. In einer Passage im Werk wird dies beson- ders deutlich „Weißt du, was das bedeutet, Bruder, zurechnungsfähig? Ein zu- rechnungsfähiger Mensch ist ein Mensch, dem man alles zutrauen kann.“ Um nicht so zu werden trinkt er weiter und verlobt sich sogar mit vier Frauen und 27
  • 28. begibt sich auf den Gesindemarkt um dort Arbeiter anzuheuern. Zu Hause ange- kommen kommt er wieder zu Verstand und vertreibt die Arbeiter und Bräute wieder. Auch ignoriert er die Wünsche von Eva, welche nicht Attaché sondern Matti heiraten will. Doch auf der späteren Verlobungsfeier, wo er sich wieder betrunken hatte, gibt er ihr den Rat doch Matti, „seinen menschlichen Freund“, zu heiraten und jagt den Attaché vom Hof. Er sieht die Welt in diesem Zustand ganz anders, als im nüchternen er sagt sogar:“Ich bin beinahe ein Kommunist“. Nachdem Eva bei Mattis „Eheexamen“ durchgefallen ist, wird Puntila wieder nüchtern und verträgt sich wieder mit Attaché. Natürlich erlangt er sein altes Verhalten zurück und feuert Surkula „den Roten“, einen seiner Knechte, und droht Matti eine Entlassung an. Am Ende beschließt er dem Alkohol abzu- schwören und zerstört die letzten Reste des Alkohols in dem er sie austrinkt. Wieder angetrunken, befielt er Matti einen Berg, den Hatelmaberg“ aus Möbeln zu bauen, welchen die beiden schließlich erklimmen. Puntila besingt an der Spitze dieses Berges Tavastaland und dessen Landschaft. Nach diesem Vorfall zögert Matti nicht lange und verlässt das Gut. Diese Stück, unter Mitarbeit von Margarete Steffin, ist dem Werk der gute Mensch von Sezuan ähnlich, welches zeigt, dass der Mensch in einer kapitalisti- schen Gesellschaft genötigt ist mit einer gespaltenen Persönlichkeit zu leben. So wie sich die gutmütige Dirne Shen Te in ihren bösartigen Vetter Shui Ta ver- wandeln muss, so kann auch Puntila nur im betrunken Zustand menschlich sein. Trotzdem erklärt Brecht in der Anmerkung zum Volksstück (1940), dass „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ kein Tendenzstück sei, denn die kritische Dis- tanz des Zuschauers soll erhalten bleiben. Er wollte den Unterschied zwischen Matti und Puntila klar machen und die Rolle des Matti so besetzen das „eine echte Balance zustande kommt, indem die geistige Überlegenheit bei ihm liegt“. Dies muss Brecht zu Recht betonen, da die gute Seite des Puntila die kritischen Aspekte verdecken zu droht. 28
  • 29. Das Stück, ist in Prosa geschrieben und hat balladeske Lieder eingebaut. Brecht schuf mit einer Mischung von poetischen Formen, Balladen, geschichtlichen Aspekten und der Schilderung von Streichen und Abenteuern eine neue Art von Volksstücken. Das Stück wurde 1955 in Österreich unter der Regie von A. Cavalcanti verfilmt. Stefanie Kneihsl 29
  • 30. 10 Innerer Monolog der Hauptfigur Was ist diese Welt nur für ein Drecksloch? Eine reine Bestrafung ist das; ja, sei- ne Jahre auf diesem Territorium voller Missstände verbringen zu müssen. Kei- nem einzigen Menschen kann man mehr Glauben schenken. Du bist im Sinne einen auf deine Seite zu bringen? - Irrtum… großer Irrtum! Er wird dir in den Rücken fallen, ohne jegliche Art von Scham oder schlechtes Gewissen. Gnaden- los wird er dich ausbeuten, bedrohen, betrügen und belügen - aufs Äußerste. Die meisten Leute haben es ja gar nicht verdient zu leben. Und schon gar nicht die- ses derartig blöde weibliche Gesindel. Dieses schamlose Stück, meine Tochter, ehrt mich nicht, ihren Vater, ihren Schöpfer, dem sie huldigen sollte. Oh, elends- tes Schicksal, was hab ich dir nur angetan, dass du mir beschert hast eine solche Tochter. Ist sie nicht zufrieden mit einem großartigen Attaché? Dann soll sie schmoren in der Hölle, da wo alle Weibsbilder hingehören. Spielen sich auf, als wären sie etwas, glauben sie seien Gott! Ach, was red´ ich? – Es gib keinen Gott - die Welt ist bevölkert von Nieten, wie Matti, diesem dreckigen Kerl. Soll ar- beiten und schuften, für was ist er schließ- lich auf der Welt? Ein Knecht, was ist ein Knecht schon? Soll er überhaupt einen Namen tragen - nein. Nein! Ein Knecht ist da zum geknechtet werden. Ein Knecht ist ja schließlich kein Mensch… … Jetzt brauch ich ein Glas… Ach, … was ist diese Welt nur für ein wunderschönes Fleckchen? So friedlich 30
  • 31. und ruhig… voller Liebe. Ein wahres Paradies… ich bin gerührt hier leben zu dürfen! Und hier am Lande, ach, wie ist es da schön? Die Vöglein hörst du sin- gen, den Wind durch die Äste pfeifen und die Blätter in der Luft tanzen, als wollten sie Freiheit signalisieren und die Freude zum Ausdruck bringen, die sie verspüren. Da kommt ja Eva, meine geliebte Tochter. Was hat sie doch schon alles für mich getan? Manchmal kann sie etwas widerspenstig sein, ja, das mag sein, aber nichts desto trotz will sie nur das Beste für mich. Vielleicht sollte ich mich doch nicht derartig despotisch aufführen und bestimmen, wem sie ihre Ge- fühle schenken sollte. Was hat dieser Attaché schon? Geld… ja Geld und Macht aber was hilft das schon wenn mein Mädchen ihn nicht liebt. Sie empfindet ihn als arrogant, ja vielleicht mag das ja stimmen. Ich sollte ihr jemanden zum Ge- mahl geben, der einen wahren Menschenverstand besitzt und ein weiches Herz hat. Wäre nicht mein treuer Gefährte Matti der richtige? Klug wie eine Katze und listig wie ein Fuchs, doch trotz allem so liebenswert und treu wie ein Hund. Ja, mein Knecht – nein - mein Freund Matti. Denn im Übrigen ist doch jeder gleich, egal ob Knecht, Magd, Gutsherr oder Attaché, wir sind alle Menschen, die alle die gleichen Rechte haben sollten… Nora Schafzahl 31
  • 32. 11 Interview mit der Hauptfigur Heute sprach Herr Puntila mit uns über seine Probleme, die Beziehung zu seiner Tochter und sein Leben allgemein. So haben sie den Gutsbesitzer noch nie gese- hen. Herr Puntila, wie ist die Beziehung zu ihrer Tochter? Gibt es Missstände oder Unklarheiten? Meine Eva ist eine gute Tochter, sie würde mir nie etwas Böses tun. Wenn ich etwas von ihr verlange, tut sie es ohne sich zu wehren. Nur manchmal haben wir Probleme, denn wenn ich nicht ganz bei Sinnen bin, gebe ich Dinge von mir die ich am besten nie von mir gegeben hätte. Das kann dann schon mal zu Missver- ständnissen kommen. Welche Dinge genau, können Sie uns einen kleinen Einblick geben? Naja, ich sag mal so, da gab es diesen Vorfall. Ich war ein wenig angeheitert und verlobte mich in der Stadt Kurgela. Aber nicht nur mit einer Frau, sondern gleich mit vier Frauen. Oder ein anderes Mal, da verlobte ich meine Tochter mit meinem Chauffeur. Ich meine, wenn ich betrunken bin, ist er ein netter Kerl, aber sobald ich nüchtern bin, führt er sich auf wie ein Rüpel. Auch den, den sie wirklich heiraten hätte sollen, den habe ich auch einmal vertrieben. Der Alkohol macht aus mir einen anderen Menschen. Was verändert sich, wenn sie alkoholische Getränke zu sich genommen ha- ben? Oder was ist wenn sie bei normalem Verstand sind? 32