Vortrag Moser - Eröffnung - VOLLER ENERGIE 2013 - 100%-EE-Regionen in Deutschland
1. 100%-EE-Regionen in Deutschland
Dr. Peter Moser - IdE Institut dezentrale Energietechnologien
Jahreskonferenz MetropolSolar Region Rhein-Neckar
15./16. 03. 2013 Mannheim
2. Gliederung
1. 100ee Regionen – Genese und Stand
2. 100ee Regionen – Internationaler Transfer
3. Aktuelle Herausforderungen für Regionen
4. Chancen und Ausblick
2
4. Regionen als Handlungsebene
Die Transformation des Energiesystems hin zu
erneuerbaren Energien findet dezentral und auf
regionaler Ebene statt
Regionen stellen die Handlungsebene der EE-
Umstellung dar (Umsetzer)
Regionen können Einfluss auf die EE-
Rahmenbedingungen nehmen (Gestalter)
Regionen geben die Geschwindigkeit für den
Ausbau vor (Beschleuniger)
Und sind somit Vorbild für Bund und Länder
100ee-Regionen sind die Spitze einer Bewegung
zur Erneuerung des Energiesystems
5. Zum Hintergrund:
Vom Projekt zum Netzwerk
Das Projekt unterstützt Regionen und Kommunen, die ihre Energieversorgung
auf Erneuerbare Energien umstellen wollen.
Überblick über regionale Aktivitäten auf 100ee-Karte
Wissenstransfer durch Kongress, Beratung, Vorträge und Infomaterial
Unterstützung durch Öffentlichkeitsarbeit
Das Projekt wird vom Institut dezentrale Energietechnologien in Kassel
durchgeführt. Das Netzwerk führt seit 2003 Energie- und
Klimaschutzprojekte durch.
Das Projekt wird vom
Bundesumweltministerium finanziert und
durch das Umweltbundesamt fachlich beraten.
6. Kommunen und Landkreisen in der
Energiewende
Ziele der Energiewende nur erreichbar, wenn Erneuerbare Energien und
Energieeffizienz in der Fläche massiv ausgebaut werden, dies
führt zur Dezentralisierung bei Erzeugungsanlagen
erhöht die Chancen auf Hebung von Effizienzpotenzialen
stärkt kommunalen Einfluss auf Energiewirtschaft
Bürgerbeteiligung schafft Akzeptanz und die Möglichkeit wirtschaftlich zu
partizipieren
Umwelt- und Klimaschutz schafft regionale Wertschöpfung und wird Treiber einer
nachhaltigen Regionalentwicklung
Kommunen und Landkreise (Regionen) werden zu den wichtigsten Handlungs-
räumen und Akteuren der Energiewende. Viele sind darauf noch nicht vorbereitet
Besonders engagierte Regionen haben als Impulsgeber wichtige Vorbildrolle
und sind Voraussetzung für erfolgreiche Energiewende
7. Wahrnehmung von 100ee-Regionen
Bürger- Prozess-
Schlüssel
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Bildnachweis: Lucas Cobb Design, republicanrebel Kreyenfeldschule, tierfoto
9. Zum Verständnis: 100ee-Regionen,
100ee-Starterregionen und 100ee urban
100ee-Regionen sind die Vorreiter der regionalen Energiewende
Sie bieten Raum für die Erprobung innovativer regenerativer Energietechnologien,
schaffen neuartige Organisations- und Kooperationsformen und erweitern
dadurch regionale Handlungsspielräume
Sie stützen sich auf einen breiten regionalen Konsens zur Energiewende
Sie verfügen über ein umfassendes
regionales Akteursnetzwerk,
umfangreiche planerische und
konzeptionelle Vorarbeiten sowie
erprobte Instrumente zur
Öffentlichkeitsarbeit
Sie beziehen ihre Energie überdurch-
schnittlich aus erneuerbaren Energie-
quellen. In zunehmendem Maße
schöpfen sie ihre Potenziale für
Erneuerbare Energien aus
Bildnachweis: deENet 2010
10. Zum Verständnis: 100ee-Regionen,
100ee-Starterregionen und 100ee urban
Starterregionen bilden eine
Vorstufe zu 100ee-Regionen
Sie greifen die positiven Erfahrungen in den
Vorreiterregionen auf, unterstützen die
Verbreitung dieser Erfahrungen und leisten
damit einen wesentlichen Beitrag zur
Beschleunigung der Energiewende
Sie können auf engagierte regionale Akteure
zurückgreifen, verfügen über erste
planerische und konzeptionelle Vorarbeiten
sowie öffentlichkeitswirksame Maßnahmen
l
Sie beziehen einen Anteil ihrer Energie aus
erneuerbaren Energiequellen
Bildnachweis: deENet 2010
11. Zum Verständnis: 100ee-Regionen,
100ee-Starterregionen und 100ee urban
100ee urban steht für die Vorreiter in städtisch geprägten Regionen
Im Verhältnis zu vergleichbaren städtischen
Regionen haben sie einen
überdurchschnittlich hohen EE-Anteil
Energieeinsparungen und Energieeffizienz sind
zentrale Themen und werden in Planung
und Konzeption eingebunden
Sie stützen sich auf einen breiten Konsens der
Bevölkerung, ein umfassendes
l
Akteursnetzwerk und beziehen die
Bevölkerung durch öffentlichkeitswirksame
Maßnahmen in den Prozess ein
Bildnachweis: Stadt Frankfurt am Main
12. Der Club der deutschen Vorreiter
Anzahl der Regionen
100ee-Regionen: 74
100ee-Starterregionen: 56
100ee urban: 2
Gesamt: 132 Regionen
Stand: September 2012
Fläche: 101.961 km² (28,6%)
Einwohner: 19.754.748 (24,2%)
12
13. Zur Aufnahme:
Bewerbungsprozess und Fristen
1. Schritt: die eigene Region darstellen
Fragebogen und Informationsmaterial einreichen Bewerbungsfristen:
Telefonisches Interview mit einem Regionsvertreter 30. Juni und
2. Schritt: die Entscheidung des Projektteams 15. November
Auf der Basis eines Rating-Verfahrens wird über die
Vergabe der 100ee- / Starterkategorie entschieden.
3. Schritt: die Registrierung als 100ee-Region
Aufnahme auf die Karte
Urkundenübergabe auf dem 100% Erneuerbare-Energien-Kongress
l
Bildnachweis: deENet 2010
14. Zur Aufnahme:
Bewerbungsprozess und Fristen
Bei der Auswahl werden Kriterien aus vier Bereichen zu Grunde gelegt:
definitorische Merkmale: Regionszuschnitt, administrative Struktur etc.
Zielebene: Beschlusslage, Verbindlichkeit des Beschlusses etc.
Handlungsebene: Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Bürgeranlagen, Netzwerke etc.
Zustandsebene: Anteil Erneuerbarer Energien bei Strom und Wärme etc.
[Bildern aus den Regionen ergänzen]
Bildnachweis: deENet 2010, Hoppenbrock 2009
15. Jährlicher Kongress als Höhepunkt
Fortführung der etablierten Veranstaltungsreihe als Kongress des
„Kommunalnetzwerks Energiewende“
Einzigartige Kongressreihe im Bereich der Kommunalkonferenzen
Umsetzungsrelevante Fragestellungen für Entscheider aus Kommunen und
Regionen
jährlich bis zu 800 Teilnehmer mit Vertretern von Kommunen, Wirtschaft und
Wissenschaft
60 Aussteller auf dem „Markt der Möglichkeiten“
Programm mit Fachvorträgen, Fallbeispielen und Diskussionsforen
17. EU Projekt “100% RES Communities”
Das Projekt zielt darauf ab, in 10 Ländern gemeinsame SEAPs (Sustainable
Energy Action Plans) zu entwickeln und umzusetzen.Weitere Aufgaben sind:
Allgemeine Definition von 100% EE für (ländliche) Regionen
Unterstützung für RURENER und Convent of Mayor (Netzwerke)
Weiterentwicklung einer europäischen RES-Champions League
Umsetzung von Maßnahmen
Koordination des Projekt ist CLER (Frankreich). Weitere Projektpartner sind u.a.
deENet, das Klimabündnis und andere Netzwerke in Italien, Schottland,
Slowenien, Ungarn, Tschechien, Rumänien, Belgien und Österreich.
Das Projekt wird durch das Programm Intelligent Energy Europe der
Europäischen Kommission finanziert.
18. Aller-Leine-Tal im Projekt 100% RES
• Das Aller-Leine-Tal ist der deutsche
regionale Vertreter in 100% RES
• Letter of Intent unterzeichnet
• Exkusionen, Technical Workshops
• Lehrende Region im EU-Projekt
(Twinning-Partner ist die Province du
Luxembourg in Belgium)
• Wissensaufbereitung und -transfer
21. 100ee-Regionen und Japan
• Sehr hohes Interesse auch
vor Fukushima
• Viele Delegationen
informierten sich über 100ee
• Wesentliche Inhalte von
100ee Regionen als Buch
publiziert
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22. 100ee-Regionen und China
• 5 Jahresplan mit Programm
für 100 Energiestädte
• 100ee Projekt vorgestellt
• Kriterien, Methodik,
übersetzt
• In Fachzeitschrift publiziert
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23. 100ee-Regionen und USA
• The first international conference in
the U.S. focused on 100% renewable
energy targets and solutions
• April 16, 2013 | Fort Mason
Conference Center, San Francisco
• Start einer internationalen 100ee-
Kampagne
• Partnernetzwerk wird aufgebaut
• Kriterien beruhen im Wesentlichen
auf 100ee
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26. Kosten und Nutzen der (regionalen) Energiewende
1.000.000.000.000 € Regionale Wertschöpfung
FAZ
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27. EE in Bürgerhand?!
Die Energiewende vermag es
(leider) nicht, soziale
Ungerechtigkeiten zu lösen.
Leider fokussiert sie sich
zudem allzu sehr nur auf den
Strombereich.
Öl-, Gas- und
Benzinpreissteigerungen,
werden als „gottgegeben“
hingenommen, während der
Strompreis die Medienwelt
beherrscht.
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28. Dezentrale Energieversorgung
ohne Lobby?!
• Zu teuer
• Zu ineffizient
• Zu diffus (keine abgestimmte
Meinung)
• Zu unsicher
(Versorgungsicherheit)
• Zu wenig Einfluss (Berlin)
• Zu komplex (Darstellung)
• Zu geringe Medienpräsenz
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32. Energiewende in Bürgerhand
• Kampagne von Stiftungen,
Initiativen und Instituten
• Energiewende-Charta mit 10
Punkten als Basis für ein Bündnis
von Vorreitern 100%. DEZENTRAL. GERECHT.
• Energiepolitische Stellungnahme
vor Bundestagswahl
• Sammlung von Unterschriften
(Internet)
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33. Energieregionenvergleich
Kriterium Österreich Deutschland
Regionszuschnitt Kleinregionen variabel (Städte/Gemeinden
bis Regionsverbund)
Aufnahme Bewerbung, Jury Bewerbung, Kriterienprüfung
Profil modellhaft EE/ Klimaschutz, 100ee Zielsetzung
einige Autarkieziel
Finanzierung/ 60% der Kosten, 2-3 Jahre, max. 100ee nicht, KSI (50-95%),
Förderung 100.000 € Förderanteil Masterplan ca. 500.000€
Betreuung Klima- und Energiefonds 100ee Projekt, DIFU, andere
Partner vor Ort gemischt, e5-Gemeinden Institute, regionale
Energieagenturen
Instrumente Monitoring, Prozessmanagement Potenzialanalysen, Szenarien
Schwerpunkte Biomasse, Wärme, Mobilität, Klimaschutz (CO2)
Sanierungen, Öffentlichkeit, EE-Strom (PV, Wind),
direkte Ansprachen Wertschöpfung, Akzeptanz
Herausforderung z.B. Rebound Effekt, Lebensstile/Konsum, Finanzierung,…
35. Change Agents, kliEN in Bremen
Glaubwürdigkeit des Absenders, selbst
aktiv sein (Vorbild)
1. rational, z.B. geprüft konsistent
2. intuitiv, z.B. Vorerfahrungen
3. unbewusst, z.B. Erscheinungsbild
• Bezugsperson, Nähe gegeben
• Dabeisein, Teil des sozialen
Systems sein
• Persönliche Vorteile, geringe Hürde
Rasmussen 2012
14.03.2013ΙFolie 35
36. Chance und Herausforderung
Maegard 2012
Die Energiewende ist eine wunderbare Vision, aber sie ist auch eine
grandiose Herausforderung. Es gibt keine andere Alternative. Man darf
sie sich nicht kaputtreden lassen, sondern muss zeigen, wie es trotzdem
geht. Deshalb sind wir heute hier!
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37. Weitere Informationen Kontakt
www.100-ee.de IdE Institut dezentrale Energietechnologien
Dr. Peter Moser
Ständeplatz 15
34117 Kassel
Tel: 0561 788 096 -16
E-Mail: p.moser@ide-kassel.de
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