Vortrag Schulze - Forum 10 - Mobilität - VOLLER ENERGIE 2013
1. Fahren wir in Zukunft
nur noch elektrisch?
Voller Energie 2013
(Hessen)1 Mannheim 16.03.2013
Dr. Dag Schulze
www.klimabuendnis.org
2. Inhalt
• Das Klima-Bündnis
• Nichtfossile „Treibstoffe“ im Vergleich
• Derzeitige Schwächen der
Elektromobilität auf der Straße und
Bausteine zu deren Ausgleich
• Netzintegration von E-Autos
3. Das Klima-Bündnis
Partnerschaft
zwischen europäischen
Städten und
und Gemeinden
CLIM ATE ALL IANCE
KLIM A-BÜNDNI S
ALIANZA DE L CLIMA e.V.
indigenen
Völkern der
Regenwälder
zur Reduzierung der
Treibhaushasemissionen &
zum Schutz
der Regenwälder
5. Klima-Bündnis Mitglieder 2012
1.655 direkte Mitglieder
in 19 europäischen Ländern
mit 57 Mio. Einwohnern
(= 15 % der EU Bevölkerung)
DE: 475
LU: 37 AT: 930
CH: 21
IT: 152
6. Nichtfossile „Treibstoffe“
• Bio- bzw. Agrokraftstoffe
• (solarer) Wasserstoff /
Methanisierung von Wasserstoff
(Windgas)
• Elektrizität
8. Energieflächen für Agrokraft-
stoffe und Elektroautos
Zur Versorgung von 5.000 Pkw mit einer
Jahresfahrleistung von 16.000 km werden folgende
Flächen alternativ benötigt:
3.680 ha Anbaufläche
für Ölpflanzen,
entsprechend 4.900 Fußballfeldern
1.240 ha Anbaufläche
für Biogas oder BtL-
Kraftstoffe
24 ha für Photovoltaik-Anlage
0,003 ha für Windkraftanlage
13. Bausteine zum Ausgleich der
Schwächen
• Mobilitätsalternativen zum Auto
• Mobilitätskonzepte
• Schnellladung
• Leitungsgebundene
Energieversorgung
14. Pedelec
Fotos: pd-f / Frank Stefan Kimmel, riese und müller
Hohes Potenzial zur Steigerung des Radverkehrsanteils
durch:
• Gewinnung neuer Zielgruppen, auch „Autoumsteiger“
• Nutzung auch für längere Strecken
• Bequemes Fahren auch bei hügliger Topografie
21. Vision: Mobile induktive Ladung
• Mobile Ladung von
Elektroautos mittels
Induktion
• Elektrifizierung von
wichtigen Straßen,
insbesondere des
Autobahnnetzes
Bilder: VAHLE und IAV
22. Realität: Elektrischer Schienen-
verkehr ohne Oberleitung
• Mobile induktive Ladung von
Straßenbahnen in Augsburg
• Einsatz von Akku-Triebwagen
auf nichtelektrifizierten
Strecken seit Anfang des 20.
Jahrhunderts
Bilder: Bombardier (oben) und Chistopher Nolte (unten)
23. eHighway von Siemens
Fotos: dpa
Oberleitungs-LKW:
• Diesel-Generator für den Betrieb auf oberleitungslosen
Straßen
• Überholvorgänge im Gegensatz zu O-Bussen möglich
25. Förderinstrument I.D.E.E.
I.D.E.E.= Innovationsförderung in Deutschland
für Erneuerbare Elektromobilität
Fördersumme (€) =
Zeit (h) * Fördersatz (Cent/h und kW) * el. Leistung (kW)
Fördersätze (z. B. bis 2020 befristet):
(A) 1 Cent je Stunde und kW für Ladetechnik mit
Netzüberwachung + An/Aus-Funktion.
(B) +0,5 Cent je Stunde und kW zusätzlich, wenn
dynamische Anpassung der Ladeleistung möglich ist.
(C) +0,5 Cent je Stunde und kW zusätzlich, wenn Netzrück-
speisung (V2G) möglich ist.
26. I.D.E.E. mit Beispielwerten
Fördersumme (€) =
Zeit (h) * Fördersatz (Cent/h und kW) * el. Leistung (kW)
Jährliche Fördersumme bei einer Netzanbindung von
20 Stunde pro Tag:
(1) bei Ladetechnik mit Netzüberwachung + An/Aus-Funktion
und 3 kW Ladeleistung
20 h/d * 365 d/a * 1 Cent/(h*kW) * 3 kW = 219,- €/a
(2) mit Spitzentechnologie (u. a. V2G) und 11 kW Ladeleistung
20 h/d * 365 d/a * 2 Cent/(h*kW) * 11 kW = 1.606,- €/a
27. Vorteile von I.D.E.E.
• Ganzheitliches Förderkonzept zur Netzintegration von
Elektrofahrzeugen und zu deren physikalischer
Verknüpfung mit fluktuierenden Erneuerbaren Energien
(systemischer Ansatz)
• Sofortige Förderung der Netzintelligenz von Fahrzeugen
statt langsamen Aufbau intelligenter Stromnetze
• Innovationsförderung soll helfen, dass "Made in
Germany" zu einem Synonym für netzfreundliche
Elektrofahrzeuge wird und so ein klares
Differenzierungsmerkmal der deutschen Technologie im
Weltmarkt entsteht (Leistungselektronik als Stärke der dt.
Industrie).
28. Zusammenfassung
• Der Elektroantrieb ist die klima- und umweltfreundlichste
Antriebsform.
• Die wesentlichen derzeitigen Schwächen der
Elektromobilität auf der Straße sind die hohen Kosten der
Batterien, die geringe Reichweite und die begrenzte
Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur.
• Umstieg auf Pedelecs, Mobilitätskonzepte, Schnellladung
und leitungsgebundene Energieversorgung sind wichtige
Bausteine, um die Schwächen von zweispurigen Elektro-
straßenfahrzeugen auszugleichen.
• Elektroautos sind für das Lastmanagement eines
Stromnetzes mit einem hohen Anteil fluktuierender,
erneuerbarer Erzeugungsanlagen sehr gut geeignet.
29. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Pasterze am Großglockner (Österreich) im Juli 2011
d.schulze@klimabuendnis.org
www.klimabuendnis.org
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