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St. Galler Management-Modell 1973-2002
1. Das St. Galler Management-Modell
1973 / 2002 im Vergleich
St. Studer
Zürich, 27. Dezember 2003
2. Einleitung
• Das St. Galler Management-Modell wurde 1972 erstmals in Form der Ver-
öffentlichung mit selbem Titel vorgestellt. Die Terminologie der im Modell
dargestellten Umweltsphären gilt heute als etabliert1.
(Prof. Dr. Hans Ulrich / Dr. Walter Krieg, ISBN (2. Auflage) 3-258-01492-2)
• Begrifflich sehr nahe steht das St. Galler Management-Konzept, welches 1991
unter dem Titel „Das Konzept integriertes Management“ veröffentlicht wurde.
Es handelt sich um die bekannte Neun-Felder-Matrix, wobei die Unter-
nehmungsumwelt nicht thematisiert wird.
(Knut Bleicher, ISBN 3-593-34480-7)
• 2002 erschien dann unter dem Titel „Das neue St. Galler Management-Modell
eine überarbeitete Version, wobei die Teile „Unternehmungsführung“ und
„Unternehmungsorganisation“ nicht mehr als separate Teile bestehen und auf
das Thema „Führungsbereich des Chefs“ gar nicht mehr eingegangen wurde.
(Johannes Rüegg-Stürm, ISBN 3-258-06629-9)
1 Die nachfolgenden Ausführungen stützen sich auf die zweite (wohl unveränderte) Auflage von 1973
3. Der Aufbau der beiden Modelle im Vergleich*
St. Galler Management-Modell 1973 St. Galler Management-Modell 2002
Unternehmung Unternehmung
• Umwelt • Umweltsphären
• Märkte u. Marktleistungen • Anspruchsgruppen
• Funktionsbereiche • Interaktionsthemen
• Gestaltungsebenen • Ordnungsmomente
• Repetitive / innovative Aufgaben • Prozesse
• Entwicklungsmodi
Unternehmungsführung
• Führungsstufen
• Führungsphasen
• Führungsfunktionen
Unternehmungsorganisation
• Chef als Organisator
Teilweise durch
• Notwendigkeit, sich in Organisation
einzufügen St. Galler Management-Konzept
abgedeckt???
Führungsbereich des Chefs
• Entscheidungsmethodik
• Menschenführung
* eigene Darstellung
7. 1973
Unternehmung (3): Die Funktionsbereiche der Unter-
nehmung
Umweltsphären
Führungsbereich
(Zwecke und Ziele bestimmen, handlungsfähiges Gebilde schaffen, Prozesse
festlegen, einleiten, beeinflussen und überwachen)
Versorgung Vollzug
Mitarbeiter Forschung + Entwicklung
Beschaffungs- Anlagen
märkte Material Produktion
Finanzen
Informationen Absatz Absatzmärkte
8. 1973
Unternehmung (4): Gestaltungsebenen
ökologische Umwelt
technologische Sphäre
ökonomische Sphäre
soziale Sphäre
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Beschaf-
Mittel Leistung Absatz-
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Funktionsbereiche märkte
märkte
9. 1973
Das Unternehmungsmodell im Überblick*
ökologische Umwelt
technologische Sphäre
ökonomische Sphäre
soziale Sphäre
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repetitive
Beschaf- Führung
Mittel Leistung Absatz-
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märkte sor- Vollzug
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* In anderen Publikationen wird auch um die ökologische Umwelt ein (gestrichelter) Kreis gezogen
11. 1973
Unternehmungsführung (2): Führungsphasen
ZIELE
(Zielbestimmung)
„WAS wollen wir erreichen?“
MITTEL VERFAHREN
(Mittelbestimmung) (Verfahrensbestimmung)
„WOMIT wollen wir es erreichen?“ „WIE wollen wir dabei vorgehen?“
13. 1973
Unternehmungsführung im Überblick: Führungswürfel
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14. 1973
Das Führungskonzept* (Unternehmungsführung)
Leistungswirtschaft- Finanzwirtsschaft-
Soziales Konzept
liches Konzept liches Konzept
• Marktziele • Liquiditätsziele • Gesellschaftliche Ziele
Ziele • Produktziele • Gewinnziele • Mitarbeiterorientierte
• Produktivitätsziele • Wirtschaftlichkeitsziele Ziele
• Absatzpotential
Leistungspotential • Finanzielles Potential
• Produktionspotential • Soziales Potential
(Mittel) • Kapitalstruktur
• Entwicklungspotential
• Absatzstrategie • Gesellschaftliche
Strategien • Finanzierungsstrategie
• Produktionsverfahren Strategie
(Verfahren) • Rechnungsverfahren
• Entwicklungsstrategie • Führungsstil
* Dieses Führungskonzept wird in der Publikation „Unternehmungspolitik“ von Hans Ulrich (1978/1987, ISBN3-258-03884-8) ausführlich erläutert. Dort
wird auch der terminologische Kreis zu den Führungsphasen wieder geschlossen, deshalb die Klammerbemerkungen „Mittel“ und „Verfahren“
21. 2002
Prozesse einer Unternehmung
• Normative Orientierungsprozesse
• Strategische Entwicklungsprozesse
• Operative Führungsprozesse
• Kundenprozesse
• Kundenakquisition
• Kundenbindung
• Markenführung
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ate tur ltu • Leistungserstellungsprozesse
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• Beschaffung
Managementprozesse • Logistik
• Produktion
Geschäftsprozesse • Leistungsinnovationsprozesse
• F+E (Industriebetriebe)
Unterstützungsprozesse
• Personalarbeit
• Bildungsarbeit
Ressourcen • Infrastrukturbewirtschaftung
Normen und Werte
• Informationsbewältigung
Anliegen + Interessen
• Kommunikation
• Risikobewältigung
• Recht
22. 2002
Entwicklungsmodi einer Unternehmung -
Organisationaler Wandel
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Managementprozesse
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Geschäftsprozesse
Unterstützungsprozesse
Ressourcen
Normen und Werte
Anliegen + Interessen
23. 2002
Das Modell im Überblick
Gesellschaft
Natur
Technologie
Wirtschaft
Konkurrenz Kapitalgeber
Konkurrenz Kapitalgeber
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Managementprozesse
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Lieferanten Kunden
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Lieferanten Kunden
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Geschäftsprozesse
Unterstützungsprozesse
Ressourcen
Staat Normen und Werte Mitarbeitende
Staat Mitarbeitende
Anliegen + Interessen
Öffentlich-
Öffentlich-
keit, NGOs
keit, NGOs
24. Analyse der Differenzen zwischen 2002 und 1973 (1)
• Es wird nur noch der Teil „Unternehmung“ beleuchtet, dafür umfassender1
• Sechs statt fünf Teilbereiche im Modell „Unternehmung“ (siehe Folie 4)
• Alle vier Umwelt-Bereiche werden nun „Sphären“ genannt (zuvor nur drei)
• Reihenfolge und Benennung der Sphären wurden geändert2:
1973 2002
ökologische Umwelt Gesellschaft
technologische Sphäre Natur
ökonomische Sphäre Technologie
soziale Sphäre Wirtschaft
• Sieben statt sechs Anspruchsgruppen („Staat“ und „Öffentlichkeit/NGOs“
anstatt „verschiedene Institutionen“)
• Andere Anordnung der Anspruchsgruppen (2002: links eher Gruppen, die Rahmen-
bedingungen und Ressourcen bereitstellen, rechts Gruppen, die von der Wertschöpfung der
Unternehmung unmittelbar und stark betroffen sind; 1973: links Gruppen, welche Produktions-
faktoren zur Verfügung stellen (auch Mitarbeiter), rechts die übrigen)
1 wobei die Unternehmensführung und -organisation innerhalb des Unternehmungsmodells thematisiert werden (Führungswürfel und Führungskonzept
fehlen allerdings gänzlich)
2 2003: „Die umfassendste Umweltsphäre ist die Gesellschaft. Es sind die gesellschaftlichen Diskurse, die darüber entscheiden, wie wie die Natur als
solche überhaupt wahrgenommen wird, wie technologische Entwicklungen verlaufen und in welchen Formen wirtschaftliche Wertschöpfung stattfinden
soll.“ 1973: „Die drei Umweltsphären sind in die ökologische Umwelt, den Gesamthaushalt der Natur, einbezogen.“
25. Analyse der Differenzen zwischen 2002 und 1973 (2)
• Der Thematik der Märkte (Absatz- und Beschaffungs-) wird kein eigenes
Kapitel gewidmet. Zusätzlich werden aber (unter Umweltsphäre „Wirtschaft“)
die Arbeits- und Finanzmärkte erwähnt
• Neben dem Ansatz, dass die Anspruchsgruppen einerseits Ressourcen
liefern oder erhalten und Ansprüche an die Unternehmung stellen werden neu
zusätzlich „Normen und Werte“ als Interaktionsthemen (eigenes Kapitel)
erwähnt
• Im Modell wird der funktionale Ansatz durch den (prominenten1) Prozess-
gedanken überwunden2. Inhaltlich decken sich die Kategorien Management-,
Geschäfts- und Unterstützungsprozesse mit den früheren Bereichen
„Führung“, „Vollzug“ und „Versorgung“.
1 Die Unternehmung aber auch die Anspruchsgruppen werden mit dem Symbol der Wertkette dargestellt.
2 „Veränderungen in den Umweltsphären (...) haben dazu geführt, dass die Bedeutung von Ablaufstrukturen (...) enorm gewachsen ist.“
„Um im Zeitwettbewerb bestehen zu können, müssen die Abläufe in einer Unternehmung durch eine Minimierung fehlerträchtiger Schnittstellen und
durch eine systematische Elimination jeglicher „Blindleistungen“ möglichst schlank gestaltet werden.
26. Analyse der Differenzen zwischen 2002 und 1973 (3)
• Die Ordnungsmomente „Strategie“, „Strukturen“ und „Kultur“ ersetzen die
„technologische“, „ökonomische“ und „soziale“ Gestaltungsebene (kein
inhaltlicher Bezug)1.
• Semantisch: „Optimierung“ ersetzt „repetitive Aufgaben“, „Erneuerung“ ersetzt
„innovative Aufgaben“, wobei nun postuliert wird, dass auch im sogenannten
daily business Verbesserungspotential ausgelotet und ausgeschöpft werden
muss
• Generell: Es wird nur noch eine Grafik verwendet (1973 waren es drei, wobei
es sich im Grundsatz um dasselbe Modell handelte).
• Schliesslich: Die neue Publikation geht wesentlich tiefer und lässt kaum
Fragen zu den einzelnen Komponenten des Modells offen (war früher nicht
durchgehend so).
1 In diesem Zusammenhang werden folgende Vereinfachungen angeboten: Strategie = WAS, Strukturen = WIE, Kultur = WARUM / WOZU, 1973 war
die Verknüpfung wie folgt: Ziele = WAS, Mittel = WOMIT, Verfahren = WIE (Führungsphasen im Teil „Unternehmungsführung“)
32. heatmap
Gesellschaft
Natur
Technologie
Wirtschaft
Konkurrenz Kapitalgeber
ie ren r
teg ktu Ku
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Stra St
ru
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Normative Orientierungsprozesse
Op
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Strategische Entwicklungsprozesse
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Operative Führungsprozesse
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Lieferanten Marke K-Akqu. K-Bindung Kunden
Beschaff. Logistik Prod.
Leistungsinnovationsprozesse
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Komm Risk Recht
Ressourcen
Normen und Werte
Staat Mitarbeitende
Anliegen + Interessen
Öffentlich-
keit, NGOs