Promovierende befinden sich am Beginn ihrer Forscherlaufbahn, die zugleich eine Publikationskarriere ist. Letztere ist für die berufliche Positionierung und Entwicklung mehr als wichtig, nicht umsonst gilt in der Wissenschaftswelt das Motto „publish or perish“ – wer nicht publiziert, wird es schwer haben, beruflich voranzukommen.
Dieser Workshop gibt daher eine Orientierung über die Möglichkeiten, Mechanismen und aktuellen Entwicklungen des wissenschaftlichen Publikationsbetriebs sowie über die rechtlichen Fallstricke, die Wissenschaftler/innen Zeit ihres Lebens antreffen werden.
Themen:
• Publikationen als Schlüssel zum wissenschaftlichen Erfolg
• Publikationsprozesse in verschiedenen Disziplinen
• Qualitätssicherung und -messung beim Publizieren
• Open Access: Wie und warum man Open Access publizieren sollte
• Identifizierung eines geeigneten Publikationsorts
• Ausblick: Text, Daten, Software und Social Media
1. Saarbrücken, 16.05.2019
Dr. Ulrich Herb
./scidecode science consulting & research
Scidecode.com
Publizieren wissenschaftlicher Arbeiten
Workshop
Graduiertenprogramm der Universität des Saarlandes GradUS
2. Agenda
• Publikationen als Schlüssel zum wissenschaftlichen Erfolg
• Publikationsprozesse in verschiedenen Disziplinen
• Qualitätssicherung und -messung beim Publizieren
• Open Access: Wie und warum man Open Access publizieren sollte
• Open Access an der UdS
• Identifizierung eines geeigneten Publikationsorts
• Ausblick: Text, Daten, Software und Social Media
Seite 2
4. Individuelle Relevanz
Publish or Perish
• Karriere eines Wissenschaftlers hängt von seiner Reputation ab.
• Reputation eines Wissenschaftlers wird über seine wissenschaftliche
Wirkung (impact) bestimmt.
• Die wissenschaftliche Wirkung wird vor allem über das Publikationsverhalten
bestimmt.
• Wie viel, zu welchem Thema, mit wem und wo wird publiziert?
Seite 4
5. Individuelle Relevanz
Publish or Perish
„Wichtigste formale Voraussetzung ist die Habilitation oder
‚habilitationsadäquate Leistungen‘; zu deren Beurteilung wird oft eine doppelt
blinde Begutachtung von Publikationen oder der Social Science Citation
Index (SSCI) herangezogen“
„In der Soziologie haben besonders eine hohe Zahl von SSCI-Publikationen
und eine frühe Habilitation positive Effekte.“
Henninger (2015)
Seite 5
6. Individuelle Relevanz
Berufungsleitfaden der TU Dortmund
• Internationalität/internationale Sichtbarkeit,
• Publikationen in anerkannten, möglichst peer reviewed Organen,
• Erfahrung in der Einwerbung von Drittmitteln
https://cms.tu-dortmund.de/cms/berufung/de/home/Medienpool/Berufungsleitfaden_2013_-_Druckfassung_ne
Seite 6
7. Individuelle Relevanz
Berufungsverfahren
„Additional information for your application for the tenure-track professorship for
Adaptive polymer-based Systems” (Universität des Saarlandes)
•Number of peer reviewed publications (no reviews)
•Number of publications as principal author
•The five most important publications of the last 5 years
•h-Index, number of documents and number of citations as Web of Science /
researcherID, google scholar, Scopus, Researchgate (if available)
https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:KEHxTand-LsJ:https://www.uni-
saarland.de/verwaltung/berufungen/dokumente/w1-professur-mtt-fuer-adaptive-polymerbasierte-
systeme.html+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de
Seite 7
8. Individuelle Relevanz
• Name and shame: journal rank in evaluations. (2019). Abgerufen 17. Januar
2019:
https://docs.google.com/document/d/1vWPssX-WmzRCd8mbzFZl-mvfxySeXY72RY
• Neumann, R. (2017). Mediziner-Habil durch Erbsenzählen. Laborjournal,
(11), 16–21. http://www.laborjournal-archiv.de/epaper/LJ_17_11/
Seite 8
9. Organisatorische Relevanz
Hochschulevaluierung und leistungsorientierte Mittelvergabe betreffen
materielle und personelle Ausstattung von wissenschaftlichen Einrichtungen
Wahl von Forschungsschwerpunkten
Gängige Kriterien
Anzahl der Promotionen
Umfang der eingeworbenen Drittmittel
Publikationsverhalten
Seite 9
14. Publikationsorgane und -menge
Quantitative Veränderungen
Zahl der wissenschaftlichen Journale liegt zwischen
40.000 und 100.000 (Weingart 2003)
50.000 und 500.000 (Fröhlich 2009)
je nach dem ob Jahrbücher, Newsletter wissenschaftlicher Vereinigungen,
Nebenreihen etc. mitgerechnet werden
Derk Haank: Anzahl der produzierten Artikel steigt pro Jahr um zwischen 6 und
7% (Poynder & Haank, 2010)
Seite 14
15. Genese: Wissenschaftliches Publizieren
Aufkommen wissenschaftlicher Journale im 17. Jahrhundert
Ursprung: Briefkorrespondenz, Almanache und Sitzungsakten
wissenschaftlicher Gesellschaften
1665: Henry Oldenburg gründet Philosophical Transactions und verschickt
Auszüge eingesandter Dokumente
1765: die Royal Society übernimmt die Philosophical Transactions und führt
eine formalisierte Begutachtung ein
Publikationsdichte der frühen Journale (zeitlicher Abstand der Hefte/ Issues)
richtet sich nach dem Takt des Postkutschenverkehrs
Vgl. Fröhlich (2009)
Seite 15
17. Qualitätssicherung
erfolgt bei wissenschaftlichen Dokumenten in der Regel durch
Begutachtung (Review):
Herausgeber/ Editorial Review
•v.a. Journalartikel, Sammelwerksbeiträge
Review durch Programm Komitee
•v.a. Konferenzen, Beiträge zu Konferenzbänden
Peer-Review
•v.a. Journalartikel, Sammelwerksbeiträge, Beiträge zu Konferenzbänden
Seite 17
18. Peer Review und ihre Varianten
Peer Review = Begutachtung eingereichter Beiträge durch vom Herausgeber
des Journals/Sammelwerks bestellte Experten (peers).
Je nach Ergebnis der Prüfung wird der Text abgelehnt, wird der Autor zur
Überarbeitung aufgefordert oder wird der Text (ggf. nach vorheriger
Überarbeitung) zur Veröffentlichung angenommen.
Zeiträume differieren je nach Fach stark:
Wirtschaftswissenschaften bis zu zwei Jahre (teils sieben Jahre).
Seite 18
19. Peer Review und ihre Varianten
Peer Review Varianten:
single blind
einreichende Autoren kennen Gutachter nicht
double blind
einreichende Autoren und Gutachter sind einander unbekannt
triple blind
einreichende Autoren und Gutachter sind einander unbekannt, zusätzlich
sind die Autoren den Herausgebern unbekannt
Seite 19
20. Peer Review Kritik: Empirische Befunde
Bevorzugung
der Artikel renommierter Autoren
der Artikel von Autoren aus renommierten Institutionen
von Artikeln, die verbreitete Konzepte nicht in Frage stellen
Ablehnung
von Einreichungen konkurrierender Kollegen/ Theorien/ Einrichtungen
von Einreichungen, nur um diese später selbst zur Publikation einzureichen
Übersicht: Fröhlich (2003, 2006); Ross (2006)
Seite 20
21. Peer Review Experimente: Empirische Befunde
Beiträge renommierter Wissenschaftler, die bereits in Journalen publiziert
waren, und erneut als Werke namenloser Autoren und mit leicht geänderten
Titeln eingereicht werden, werden meist nicht als Wiedereinreichungen erkannt,
sondern abgelehnt oder angenommen.
Bei Einreichungen fiktiver Manuskripte übersehen Gutachter häufig Fehler.
Übersicht: Fröhlich (2003, 2006); Ross (2006)
Seite 21
22. Peer Review Experimente: Empirische Befunde
Peer Review leidet unter Effekten wie
Netzwerkbildung
Geschlechterbias (männliche Gutachter bevorzugen männliche
Einreichungen)
Sprachbias zugunsten englischer Muttersprachler
Altersbias: Jüngere Gutachter urteilen rigider als ältere.
Übersicht: Fröhlich (2003, 2006); Ross (2006)
Seite 22
23. Peer Review: Fehlleistungen
Der Physiker Jan Hendrik Schön und der Klonforscher Hwang Woo-suk
publizierten manipulierte Artikel in peer-review-geprüften Topjournals wie
Science oder Nature.
Fröhlich (2006); Naica-Loebell (2002); Diekmann (2006)
Seite 23
25. Open Review: Atmospheric Chemistry and Physics
Pöschl (2004)
Herausgeber Atmospheric Chemistry and Physics ACP
Begutachtung mittels Peer Review ist in Zeiten
•der „least publishing unit“-Strategie,
•rapide ansteigender Publikationsmengen
und
•verkürzten Peer Review Zeitfenstern
kaum leistbar.
Seite 25
26. Open Review: Atmospheric Chemistry and Physics
Vorteile des Verfahrens (Pöschl 2004, 2006a, 2006b)
•Gutachterkommentare werden Teil der wissenschaftlichen Erörterung
•Offene Zugänglichkeit der Kommentare bewirkt Effizienz der Begutachtung/
vermeidet Mehrfacharbeit
•Transparenz der Veröffentlichung verhindert die Einreichung minderwertiger
Papers/ bewirkt höhere Effizienz
•Schutz vor Plagiaten: zitierfähige Publikation der Einreichung dokumentiert
Prioritätsanspruch
•schnelles Feedback aus der Fachcommunity
Seite 26
29. Bibliometrische Verfahren
Qualität und Reputation werden in aller Regel über Impact zu bestimmen
versucht.
Impact wird ermittelt über Zitationen
bezogen auf Zeitschriften, in denen Wissenschaftler publizieren
z.B. Journal Impact Factor (JIF)
• bezogen auf Publikationen eines Wissenschaftlers
z.B. Hirsch Index (h-Index), Publikationshäufigkeit, normalisierte Anzahl der
Publikationen, Anzahl der Zitationen, durchschnittliche Zahl der Zitationen pro
Paper …
Seite 29
30. Journal Impact Factor
Berechnung:
Zahl der Zitate im laufenden Jahr auf Artikel (eines Journals) der vergangenen
zwei Jahre
---------------------------------------------------
Zahl der Artikel des Journals der vergangenen zwei Jahre
Datenbasis: Journal Citation Reports, http://apps.isiknowledge.com/
Seite 30
31. Journal Impact Factor
Kritikpunkte Teil 1:
(Campbell 2005, 2008; Dong, Loh, & Mondry 2005; Fröhlich 1999; Seglen 1997, 1998)
• Begrenzter Scope/ Ausschluss kompletter Dokumentarten: graue Literatur,
Bücher, Großteil der Web-Publikationen.
• Berücksichtigt werden nur im Journal Citation Report JCR indizierte Journals.
• Sprachbias zugunsten englischsprachiger Journals: Zeitschriften in anderen
Sprachen haben einen niedrigeren JIF.
• JIF bezieht sich auf Journale, nicht Artikel: I.d.R. führt eine geringe Anzahl sehr
häufig zitierter Artikel zu einem hohen Wert für das Journal
Seite 31
32. Journal Impact Factor
Kritikpunkte Teil 2:
(Campbell 2005, 2008; Dong, Loh, & Mondry 2005; Fröhlich 1999; Seglen 1997, 1998)
• Ignoranz der Verwertungszyklen in unterschiedlichen Disziplinen:
Benachteiligung der Journale aus Disziplinen mit Verwertungszyklen > 2
Jahren (z.B. Mathematik, Geisteswissenschaften)
• Manipulierbar
• Konfundierung von Popularität und Qualität
Seite 32
33. Hirsch-Index
Berechnung:
Ein Autor hat einen Index h, wenn h von seinen insgesamt N Veröffentlichungen
mindestens jeweils h Zitierungen haben und die anderen (N-h) Publikationen
weniger als h Zitierungen.
Seite 33
http://de.wikipedia.org/wiki/H-Index
34. Hirsch-Index
Berechnung:
Ein Autor hat einen Index h, wenn h von seinen insgesamt N Veröffentlichungen
mindestens jeweils h Zitierungen haben und die anderen (N-h) Publikationen
weniger als h Zitierungen.
Seite 34
http://de.wikipedia.org/wiki/H-Index
Ein Autor hat einen h-Index von 8, wenn er
8 Schriften veröffentlicht hat, die jeweils
mindestens 8 Mal zitiert worden sind.
35. Hirsch-Index
Vergleich h-Index/JIF:
Hirsch (h-) Index bezieht sich auf Autoren und nicht auf Journals
Datenbasis nicht fest definiert
Web Of Science, http://apps.isiknowledge.com
Scopus, http://ww.scopus.com
Google Scholar, http://scholar.google.com
…
Merkmale
Vorteil: Zitationen einer einzigen, vielzitierten Veröffentlichung schlagen sich
nicht nieder.
Nachteil: innovative Ansätze werden nicht berücksichtigt.
Seite 35
36. Hirsch-Index
Kritik:
vgl. JIF-Kritik: Vernachlässigung von Dokumentengattungen und nicht-
englischer Publikationen, Mehrautorenproblematik, Messung von Popularität
oder Qualität? …
Trennscharfe Autorenidentifikation in der Datenbasis (Web of Science, Scopus,
…) ist nicht sichergestellt
h-Index hängt von Disziplin und Alter des Autors ab
Seite 36
38. Urheberrecht
Relevante Rechte: Urheberrechtsgesetz (UrhG)
Anerkennung der Urheberschaft (§ 13 UrhG)
Veröffentlichungsrecht (§ 12 UrhG)
Nutzungsrechte an Werken (§ 15 und § 16 UrhG)
Vervielfältigungsrecht (§ 16 UrhG)
Verbreitungsrecht (§ 17 UrhG)
http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/
Seite 38
39. Urheberrecht
Urheber hat zunächst alle Rechte am Werk, speziell das Verlagsrecht = Das
Recht, ein Werk zu vervielfältigen und zu verbreiten, § 8 des Verlagsgesetzes.
Das Urheberrecht an einem Werk muss nicht wie ein Patent angemeldet
werden, es entsteht im Moment der Schaffung des Werks und erlischt 70 Jahre
nach dem Tod der Urheberin/des Urhebers (§ 64 UrhG). Das Urheberrecht ist
gemäß § 28 UrhG ein vererbliches Recht.
Das Urheberrecht schützt die wirtschaftlichen und ideellen Interessen der
Urheberin/des Urhebers am Werk, wird allerdings zur Wahrung der Interessen
der Allgemeinheit eingeschränkt (sog. Schranken des Urheberrechts, z.B.
Zitatrecht, Privatkopie).
Das Urheberrecht (genauer Anerkennung der Urheberschaft, § 13 UrhG) an
einem Werk ist nicht übertragbar – allerdings können Urheber Anderen
Nutzungsrechte einräumen.
Seite 39
40. Urheberrecht
Ein einfaches Nutzungsrecht berechtigt den Inhaber gemäß § 31 Abs. 2 UrhG
zur Nutzung des Werks auf die erlaubte Art, während ein ausschließliches
Nutzungsrecht (§ 31 Abs. 3 UrhG) dazu berechtigt, das Werk unter Ausschluss
aller anderen Personen einschließlich des Urhebers auf die erlaubte Art zu
nutzen.
Dem Inhaber eines ausschließlichen Nutzungsrechts ist es zusätzlich gestattet,
einfache Nutzungsrechte einzuräumen.
Inhaber eines ausschließlichen Nutzungsrechts ist im Gegensatz zu dem eines
einfachen Nutzungsrechts berechtigt, anderen Personen die Nutzung des
Werks im Rahmen seiner Nutzungsbefugnis zu untersagen.
Seite 40
45. Open Access
Open Access = Forderung nach entgeltfreiem und möglichst
ungehindertem Zugang zu wissenschaftlicher Information
Erstmals aktenkundig: 2001, Budapest Open Access Initiative
Seite 45
46. Das Gegenstück: Closed Access
Leserperspektive:
Zugriff auf wissenschaftliche Information gegen Gebühr
Subskription der lokalen Hochschule oder Pay-Per-View
Autorenperspektive:
Übertrag der ausschließlichen Nutzungsrechte an Verlag
Kostendeckung:
Subskription
Autorengebühren
In der DFG-Studie “Publikationsstrategien im Wandel?” (2005) gaben 38,5 % der Wissenschaftler an,
für Publikationen in TA-Journalen Gebühren entrichtet zu haben, im Bereich der
Lebenswissenschaften 75,3 %, unter den Geistes- und Sozialwissenschaftlern 8,8%.
Seite 46
47. Warum Open Access?
Elektronische Publikationen ermöglichen Beschleunigung beim
Austausch wissenschaftlicher Informationen.
technisch erleichterte Verbreitung und Verfügbarkeit, ABER:
drastische Verknappung wissenschaftlicher Informationen
Grund: sinkende Etats der Wissenschaftsinstitutionen bei rapide
steigenden Kosten für die Nutzung wissenschaftlicher Informationen
Seite 47
49. Open Access: Die Spielarten
1 Self-Archiving (Green Road):
Veröffentlichen von anderweitig erschienenen wissenschaftlichen
Dokumenten oder deren Vorabversionen auf digitalen Repositories,
SciDok der UdS, https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/handle/20.500.11880/3
2 Self-Publishing (Golden Road):
Gründen bzw. Herausgabe wissenschaftlicher, kostenlos zugänglicher
Online-Journale bzw. das Publizieren in solchen Zeitschriften
• Finanzierung von 2 teils über Artikelgebühren
• Publikationsgebühren werden oft von Förderern getragen
• Universitäten bieten Publikationsfonds, auch die UdS
>
https://www.sulb.uni-saarland.de/lernen/open-access/open-access-publikationsfonds/
Seite 49
50. Open Access trotz Closed-Access-Vertrages
• Streichung des Passus, in dem ausschließliche Rechte an
Verwerter übertragen werden
• Verlagsaddendum
SPARC Author's Addendum
Copyright Addendum Engine
• Ergänzung des Textes
Seite 50
51. Open Access trotz Closed-Access-Vertrages
"Der Verlag stimmt zu, dass der Autor das nichtexklusive Recht behält,
eine digitale Kopie des Dokumentes vor/während/nach der Publikation
durch den Verlag zeitlich unbeschränkt auf einen öffentlich
zugänglichen akademischen Non-Profit-Server zu legen. Der Autor
verpflichtet sich, das Originaldokument auf dem akademischen Non-
Profit-Server zu zitieren."
https://www.open-access.net/informationen-zu-open-access/rechtsfragen/verlagsvertraege/#c14
Seite 51
52. Open Access trotz Closed-Access-Vertrages
„Für eine Online-Veröffentlichung des Werkes wird dem Verlag ein
einfaches Nutzungsrecht ohne Benutzungspflicht eingeräumt. Dem
Autor steht es frei, das Werk mit dem Zeitpunkt des Erscheinens als
Buchversion parallel kostenlos als PDF-Datei im Internet über seine
Homepage, einen institutionellen Server oder ein geeignetes fachliches
Repositorium öffentlich zugänglich zu machen.“
https://www.open-access.net/informationen-zu-open-access/rechtsfragen/verlagsvertraege/#c14
Seite 52
53. Open Access trotz Closed-Access-Vertrages
“I hereby declare that I do not wish to transfer full copyright to (name of
the publisher) but reserve the right to self-archive the article in full in an
open access repository.”
https://www.open-access.net/informationen-zu-open-access/rechtsfragen/verlagsvertraege/#c14
Seite 53
54. Open Access trotz Closed-Access-Vertrages
• Streichung des Passus, in dem ausschließliche Rechte an
Verwerter übertragen werden
• Verlagsaddendum
SPARC Author's Addendum
Copyright Addendum Engine
• Ergänzung des Textes
• Open Access Policy des publizierenden Verlages
http://www.sherpa.ac.uk/romeo/
Seite 54
55. Open Access trotz Closed-Access-Vertrages
Optionen nach § 38 (2) und 38 (4) UrhG
https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__38.html
Seite 55
56. Closed Access
Leserperspektive:
• Zugriff auf wissenschaftliche Information gegen Gebühr
• Subskription der lokalen Hochschule oder Pay-Per-View
Autorenperspektive:
• Übertrag der ausschließlichen Nutzungsrechte an Verlag
Kostendeckung:
• Subskription, Autorengebühren
Seite 56
57. Open Access
Leserperspektive:
• Zugriff auf wissenschaftliche Information entgeltfrei möglich
• Libre Open Access: Weitere Verwertungsmöglichkeiten (abgeleitete
Werke, kommerzielle Verwertung …)
Autorenperspektive:
• i.d.R. Übertrag eines einfachen Nutzungsrechtes an Verlag oder
Plattformbetreiber
• Libre Open Access: Lizenzierung der Werke (z.B. Creative
Commons)
Kostendeckung:
• Autorengebühren, institutionelle Mitgliedschaften
Seite 57
62. Open Access Zitationsvorteil
Swan (2010): Mögliche Gründe für OA-Zitationsvorteil
general advantage
Open Access Dokumente werden per se häufiger zitiert als Toll Access Dokumente
early advantage
Open Access Dokumente werden schneller publiziert und deswegen schneller und
häufiger zitiert
selection bias
Autoren stellen nur ihre besseren Artikel Open Access
quality advantage
Bessere Artikel profitieren stärker vom generellen OA-Vorteil und werden daher stärker
zitiert
Seite 62
64. Open Access zu Forschungsdaten
Warum?
• Replizierbarkeit
• Synergien
• Qualitätssicherung
• Sekundäranalysen
• Vergleichsstudien
• Journal Policies
• Funder Policies (http://v2.sherpa.ac.uk/)
Seite 64
65. Open Access zu Forschungsdaten
Besondere Anforderungen
Technisch: sehr unterschiedliche Formate
aufwändige Aufbereitung zur Nutzung
besondere Anforderung an Langzeitarchivierung
Metadaten
sehr komplexe Beschreibung der Daten
Seite 65
66. Open Access zu Forschungsdaten
Problem:
Aufwand zur Dokumentation der Daten wird im Wissenschaftssystem
nicht honoriert
je nach Disziplin: Datenschutz muss beachtet werden
Wissenschaftler zögern bei der Herausgabe des „Rohstoffs“
Forschungsdaten. Grund: Konkurrenzdenken
Seite 66
68. Open Access zu Forschungsdaten
Anreize?
Artikel, deren zugehörige Daten Open Access bereitstehen, werden
häufiger zitiert als andere Artikel.
Piwowar, H. A., Day, R. S., & Fridsma, D. B. (2007). Sharing detailed research data is
associated with increased citation rate. PloS one, 2(3), e308. Public Library of Science.
doi: 10.1371/journal.pone.0000308.
Behandlung von Daten analog Textpublikationen, um Data Curation attraktiv zu machen:
Daten werden zitierfähig
Seite 68
70. Europäische Union
Horizon 2020 - Artikel
Pflicht zur Open-Access-Veröffentlichung auf einem Repository,
• das eine Schnittstelle zum Forschungsportal OpenAIRE besitzt,
• selbst wenn Artikel nicht im Closed Access, sondern Gold Open Access publiziert wurde.
Repositorien:
• SciDok
• Zenodo, http://www.zenodo.org
• arXiv, http://arxiv.org
• Registry: OpenDoar, http://www.opendoar.org/
Kosten für Gold-Open-Access-Publikationen können erstattet werden, allerdings nur
während der Laufzeit des Projekts
Seite 70
71. Europäische Union
Horizon 2020 - Daten
Pflicht zur Open-Access-Veröffentlichung von Forschungsdaten auf einem Repository (für
Projekte mit Beginn ab 2017).
Förderempfänger müssen
• einen Datenmanagementplan (DMP) entwickeln und auf dem neuesten Stand halten,
• Daten in einem Forschungsdaten-Repository zusammen mit beschreibenden Metadaten sowie der Dokumentation
und den Werkzeugen, die zum Verständnis, zur Validierung und Wiederverwendung der Daten erforderlich sind,
publizieren
• sicherstellen, dass Dritte frei darauf zugreifen, sie nutzen, vervielfältigen und verbreiten können.
Das gewählte Daten-Repository muss in der Datenbank re3data, https://www.re3data.org/, gelistet
sein, allerdings nicht zwingend eine OpenAIRE-Schnittstelle aufweisen.
Es empfiehlt sich die Nutzung eines fachlichen einschlägigen Repositoriums, sollte keines
bereitstehen, ist die Publikation auf Zenodo ratsam.
Seite 71
72. Plan S
Veröffentlicht von der cOAlition S:
Verbund von dreizehn europäischen Forschungsförderern, unterstützt von Europäischer
Kommission und Europäischem Forschungsrat
Forderung:
“By 2020 scientific publications that result from research funded by public grants provided
by participating national and European research councils and funding bodies, must be
published in compliant Open Access Journals or on compliant Open Access
Platforms.”
Seite 72
73. Plan S
Plan S umfasst zehn Punkte, z.B.:
• Die Finanzierung der Open-Access-Publikationsgebühren soll, wann immer möglich,
durch die Forschungsförderer und Universitäten erfolgen und nicht durch einzelne
Forscher.
• Die Vergabe von Publikationsgebühren wird standardisiert und in der Höhe gedeckelt.
• Die Rahmenbedingungen gelten für sämtliche wissenschaftlichen Publikationsarten.
Der Zeitrahmen für die vollständige Veröffentlichung von wissenschaftlichen Büchern
und Monographien als Open Access kann sich auf nach 2020 verzögern.
• Die Veröffentlichung in hybriden Open Access Zeitschriften ist ausgeschlossen.
• Die Forschungsförderer prüfen die Einhaltung der Rahmenbedingungen und erlassen
Sanktionen bei Nicht-Einhaltung.
Seite 73
75. Open Access: Publikationsoptionen
Publizieren
Zendo (fachübergreifendes Repository für Texte, Daten, Software)
http://www.zenodo.org
Directory of Open Access Repositories (OpenDOAR)
http://v2.sherpa.ac.uk/opendoar/
Directory of Open Access Journals/ DOAJ
http://www.doaj.org
Verleger von Open Access Monographien
http://oad.simmons.edu/oadwiki/Publishers_of_OA_books
http://blog.bibliothek.kit.edu/ag_univerlage/
Registry of Research Data Repositories/ re3data
http://www.re3data.org/
Seite 75
76. Open Access: Recherche
Suchen & Finden
Bielefeld Academic Search Engine (BASE)
http://www.base-search.net/
GoogleScholar
http://scholar.google.de/
Journal Ranking: https://scholar.google.de/citations?view_op=top_venues&hl=de
Plugin Unpaywall (Firefox und Chrome) weist Nutzer, die beim Recherchieren auf
eine wissenschaftliche Publikation stoßen, zu der ihre Einrichtung keinen Zugang
hat, automatisch auf verfügbare Open-Access-Versionen hin.
Gängige Datenbanken
Wissensportal der SULB
https://www.sulb.uni-saarland.de/?id=115
Seite 76
77. Open Access an der UdS
Repository SciDok
https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/handle/20.500.11880/3
Upload von Preprints und finalen Autorenversionen, anschließende Prüfung
durch die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek (SULB)
Seite 77
78. Open Access an der UdS
Repository SciDok
https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/handle/20.500.11880/3
Upload von Preprints und finalen Autorenversionen, anschließende Prüfung
durch die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek (SULB)
Falls Open-Access-Publikation möglich: SULB übernimmt ggf. nötige
Aufbereitung der Datei und Freischalten nach Ablauf eines u.U. einzuhaltenden
Embargos
Information der AutorInnen über weitere Verwendungsoptionen der Datei, z.B. in
Social Networks oder auf anderen Servern
Prüfen von Publikationslisten auf mögliche Open-Access-Publikationen
Seite 78
79. Open Access an der UdS
Open-Access-Publikationsfonds
https://www.sulb.uni-saarland.de/lernen/open-access/open-access-publikationsfonds/
Erstattung von Publikationsgebühren in echten Open-Access-Journalen unter
folgenden Bedingungen:
Gebühr überschreitet 2.000 € brutto nicht, eine anteilige Finanzierung höherer
Gebühren ist nicht möglich.
Journal ist qualitätsgeprüft
Corresponding/ submitting author ist Mitglied der UdS
Seite 79
80. Open Access an der UdS
Open-Access-Verlag universaar
http://universaar.uni-saarland.de
Buchpublikationen für WissenschaftlerInnen der UdS
Print (optional) & elektronisch (Open Access verpflichtend)
AutorInnen-Betreuung durch SULB
Umschlaggestaltung, Titelei, Satz, Drucklegung
Garantie der Lieferbarkeit im Buchhandel für eine Dauer von fünf Jahren
ISBN-Vergabe (ggf. Online- und Print-ISBN)
Drucklegung und Versand durch externen Dienstleister readbox
universaar erhält nur ein einfaches Nutzungsrecht am Werk
Seite 80
81. Open Access an der UdS
Open-Access-Verlag universaar
• Druckkostenzuschuss: ca. 1.000 €
• Ladenpreis von ca. 17 € für ein
200-seitiges Buch
im Format DIN A5
ohne Farbseiten
als Softcover
Seite 81
82. Open Access an der UdS
Open-Access-Beratung
https://www.sulb.uni-saarland.de/lernen/open-access/open-access-unterstuetzung-d
Beratung zu
zu rechtlichen Fragen (Urheber- und Zweitveröffentlichungsrecht)
zum nachträglichen Einholen der Erlaubnis zur Open-Access-Publikation (speziell
Buchpublikationen)
zur Nutzung der Open-Access-Policies der Forschungsförderer
zum Publizieren in Open-Access-Journalen
zum Predatory Publishing
zum Publizieren von Büchern und Zeitschriften im Universitätsverlag universaar
zur Nutzung von Creative-Commons-Lizenzen
Fortlaufendes Informieren über Open Access im SULB-Blog
Seite 82
84. Wahl eines geeigneten Publikationsortes
Kriterien: Monographien
Medientyp: Online/ Print/ Hybrid
Zugänglichkeit: Open Acess oder Closed Access
Verbreitung: Sind die Bücher in Bibliotheken vorhanden? → Karlsruher Virtueller Katalog
Wahrgenommene Qualität
Qualitätssicherung
Kosten (Druckkostenzuschüsse)
Ladenpreis hat Einfluss auf Verbreitung
Service (Lektorat, Korrektorat, Professioneller Satz)
Eigene Prüfung: Gestaltung der Publikationen
Publikationsgeschwindigkeit
Werbung, Versand von Rezensionsexemplaren
Quantitativer Output der Verlag
Gestaltung des Verlagsprogramms
Reputation v.a. bei geplanter Wissenschaftstätigkeit wichtig
Vergabe eines Digital Object Identifier (?)
Seite 84
85. Wahl eines geeigneten Publikationsortes
Kriterien: Journalartikel
Medientyp: Online/ Print/ Hybrid
Zugänglichkeit: Open Acess oder Closed Access
Verbreitung: Sind die Journale in Bibliotheken vorhanden? Zeitschriftendatenbank
Wahrgenommene Qualität
Qualitätssicherung
Kosten (Article Fees/Author Charges)
Rankings,JIF
Indexierung in Zitationsdatenbanken / Auswertung durch Altmetrics
Ratings
Reputation in der Communitiy
Vergabe eines Digital Object Identifier (?)
Seite 85
86. Wahl eines geeigneten Publikationsortes
Prüfung der Verbreitung
Monographien:
KVK (Karlsruher Virtueller Katalog):
https://kvk.bibliothek.kit.edu
Journals:
Zeitschriftendatenbank
http://www.zeitschriftendatenbank.de/
Seite 86
87. Wahl eines geeigneten Publikationsortes
DFG-Studie (2005):
Kriterien bei der Wahl eines geeigneten Publikationsortes
• Fachwissenschaftliche Ausrichtung
• Internationale Ausrichtung
• Renommee
• JIF
• Qualität der Begutachtung
• Zeitspanne Submission-Erscheinen
• Langzeitverfügbarkeit
• Author Fees
• Abo-Preis
• Honorarhöhe
Seite 87
88. Finanzierung
Monographien
Deutsche Forschungsgemeinschaft: Zuschuss nach Begutachtung und
bei Benotung mit Bestnote
http://www.dfg.de/formulare/51_10/51_10_de.pdf
Stiftungen: Meist sind Zuschüsse vor der Drucklegung zu beantragen.
-> Studienstiftung des deutschen Volkes, Volkswagenstiftung
http://www.e-fellows.net/forms/stipdb
http://www.stifterverband.de
http://www.sciencestarter.de (Crowdfunding)
Seite 88
89. Finanzierung
VG Wort
“Berücksichtigt werden nur Werke, die in mindestens zwei regionalen Verbundsystemen
mit mindestens 5 Standorten nachgewiesen sind.” (Nationalbibliothek zählt nicht!)
Werke „können einmalig gemeldet werden, wenn sie im Jahr vor der Ausschüttung oder
in den vorangegangenen 2 Jahren erschienen sind.“
Prüfung der Verbreitung über KVK:
https://kvk.bibliothek.kit.edu
Bei 101-300 Seiten Umfang 900 € Autorenvergütung im Jahr 2017 für 2016, Fristen bitte
kontrollieren: https://www.vgwort.de/
Bei Verbreitung in zwei regionalen Verbundsystemen mit mindestens 3 Standorten
können 50% der Summe ausgezahlt werden. Auszahlung der Restsumme erfordert
Nachfragen.
Seite 89
91. Monographien & Verlagsverträge
Welche Aspekte sollte der Verlagsvertrag regeln?
Titel, Umfang, Ausstattung des Werkes
Nebenrechte (also die Rechte zur Publikation, die nicht durch das
„Hauptrecht“, etwa die Buchpublikation, geregelt sind. In der
Wissenschaft ist hier vor allem der Komplex Datenbanken/Internet
von Bedeutung)
Manuskript, Vorarbeiten
Autorenexemplare, Rabatt
Pflichten des Verlages
Auflage, Erscheinungstermin
Druckkostenzuschuss
Lieferbarkeit, Nachauflagen, Autorenhonorar, Datenspeicherung.
Seite 91
94. Journale: Neue Formate
Living Documents, z.B. Living Reviews Reihe
https://www.springer.com/gp/livingreviews
Datenpublikationen, z.B. via figshare
http://figshare.com
Datenjournale, Earth System Science Data ESSD
https://www.earth-system-science-data.net/
Journal of Open Research Software (JORS)
https://openresearchsoftware.metajnl.com/
Megajournale, z.B. PLOS One
http://plosone.org
Versionierbare Dokumente, z.b.bei PeerJ
http://peerj.org
Seite 94
95. Journale: Neue Probleme
Predatory Publishing
Publizieren ungeprüfter Inhalte gegen Zahlung unter Vortäuschung einer
Review
Think – Check – Submit
http://thinkchecksubmit.org/
Quality Open Access Market QUOAM
https://www.qoam.eu/
Seite 95
97. Altmetrics
Verwertung einer Vielzahl an Nutzungsereignissen wissenschaftlicher
Informationen aus heterogenen Datenquellen
Seite 97
http://altmetrics.org/manifesto/
101. Die Thesen
… aufgestellt von NachwuchswissenschaftlerInnen der ZBW …
1. Die nächste Forschergeneration publiziert in 20 Jahren standardmäßig im Open Access.
2. Das Veröffentlichen und Teilen von Forschungsdaten ist für die nächste Forschergeneration dank einer europaweiten interdisziplinären
Forschungsdateninfrastruktur einfach, komfortabel und gehört zum wissenschaftlichen Alltag.
3. Das PDF als Dokumentenformat ist in 20 Jahren nicht mehr gebräuchlich. Die nächste Forschergeneration veröffentlicht in einem offenen Format,
welches die Fähigkeiten des Web auszunutzen vermag, das heißt in sogenannten „Executable Papers“.
4. Der Nutzen von Altmetrics ist hinreichend erforscht. Die nächste Forschergeneration wendet daher Altmetrics umfangreich als Indikator an.
5. Open Peer Reviews sind hinreichend erprobt und etabliert. Die Vergabe von Fördermitteln ist in 20 Jahren transparent, da genehmigte Projektanträge
sowie dazugehörige Gutachten einsehbar sind.
6. Die nächste Forschergeneration nutzt Open-Science-Praktiken in der Lehre. Das heißt, sie lässt ihre Studierenden anhand von „Executable Papers“
bspw. eine wissenschaftliche Arbeit (re)produzieren.
7. Das wissenschaftliche Belohnungssystem ist auf Open Science bzw. die Digitalisierung der Wissenschaft angepasst. (…) In Bewerbungsverfahren
wird neben der Publikationsliste ebenfalls die Liste der Gutachten im (Open) Peer Review, die Erzeugung von Forschungsdaten, das
wissenschaftskommunikative Engagement sowie die Förderung des studentischen und wissenschaftlichen Nachwuchses abgefragt und
entsprechend honoriert.
8. Die Publikationsmenge hat in den letzten zwanzig Jahren weiter zugenommen. Daher wird die nächste Forschergeneration für Peer Reviews nicht
nur honoriert (z. B. in Bewerbungsverfahren), sondern auch bezahlt.
9. Die nächste Forschergeneration arbeitet zunehmend interdisziplinär. Dafür sind erste interdisziplinäre Forschungsdateninfrastrukturen aufgebaut (…).
10. Citizen Science hat sich als Forschungskooperationsmodell disziplinenübergreifend durchgesetzt.
11. Der Forschungsprozess ist in 20 Jahren mehr ergebnisorientiert statt reputationsorientiert. (…) Durch den offenen Forschungsprozess kann die neue
Forschergeneration (…) frühzeitig Problematiken aufzeigen und letztendlich potenziell qualitativ höherwertige Ergebnisse erzielen, die auch
reproduzierbar sind. Die nächste Forschergeneration forscht kooperativ, fachbereichsübergreifend und offen. Es geht ihr um Inhalte und Fortschritt
und weniger um die Profilierung einzelner Personen, Institute oder Publikationsmedien.
12. Das Berufsfeld Data Scientist bzw. Data Librarian ist etabliert. Diese Berufsgruppe unterstützt die nächste Forschergeneration.
Siegfried (2018)
Seite 101
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