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Nr. 2/2022 • 5.Jahrgang • Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin
Wir.
Unternehmen.
Zukunft.
nuvo
ISSN 2625-3356
Mittelstandsfinanzierung – aktuelle Herausforderungen
Dr. Burkhardt Greiff
Andreas Koch
Präsident Unternehmerverband
Brandenburg-Berlin e.V.
Eine ganz normale (mediale) Rezession!
Kathrin Post-Isenberg
Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung
Vorstandsmitglied
Institut der deutschen Wirtschaft
der Mittelbrandenburgischen Sparkasse
Die neue Generation verstehen,
Wir unterstützen Unternehmen
um Fachkräftenachwuchs zu gewinnen
im Umgang mit den Folgen der Ukraine-Krise
Für Gesundheit und Ihr schönstes Lachen:
Zahnver icheru gslücken jetzt schließen.
SIGNAL IDUNA Gruppe
Gebietsdirektion Potsdam
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für gesetzlich
Kranken-
versicherte!
Mut zur Lücke ist weder für Ihre Zähne noch die Haushaltskasse die richtige Strategie. Die private Zahn-Zusatzversicherung von
SIGNAL IDUNA ist das optimale Rezept, um dem entgegenzuwirken. Sie tun damit viel für Ihre Gesundheit und schützen sich vor
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nuvo2/22 3
Eine ganz normale (mediale) Rezession!
Deutschland will kein russisches Gas,
sondern französischen Atomstrom, pol-
nischen Kohlestrom, Flüssiggas aus Katar,
amerikanisches Frackinggas. Und deutsche
Windräder… Ist es so kompliziert? Nein, es
ist ganz einfach. Cui Bono – wem nützt es?
„Es wird niemals so viel gelogen wie vor
der Wahl, während des Krieges und nach
der Jagd!“ Dieser Ausspruch Otto von Bis-
marcks schlägt im Angesicht des Krieges
unweit von Deutschland alle Rekorde. Un-
geprüft, denn Vieles ist nicht nachprüfbar,
wird alles in allen Sendern nachgeplappert.
Normalität heute sind Krisen – Klimawan-
del, Corona, Hunger, Massenfluchten,
Kriege. Friedensnobelpreisträger Obama
US-Kriegspräsident führte Krieg in Afgha-
nistan, Irak, Pakistan, Somalia, Jemen, Li-
byen und Syrien. Die USA flogen Luftan-
griffe oder lenkten Drohnen. Ein deutscher
Bundespräsident trat 2010 abrupt zurück:
Er hatte zum Afghanistanmandat der Bun-
deswehr geäußert, dass es legitim sei, mit
militärischen Einsätzen Interessen oder
freie Handelswege zu verteidigen. Es gibt
eben keine (Staats-)Freunde, sondern nur
Interessen, wie Charles de Gaulle sagte.
Dementsprechend sollten Entscheidungen
aus deutscher Sicht fallen. Die „Einheits-
Front“ Nato und EU ist nicht so einig, wie
medial kolportiert. Die Türkei tanzt aus der
Reihe, ignoriert die Sanktionen. Ungarn
leistet keine Militärhilfe. Israel verhält sich
sehr diplomatisch in Richtung Ukraine.
Kriege sind immer brutal, die Zivilbe-
völkerung ist der größte Leidtragende.
Der Öffentlichkeit jedoch zu erklären, die
Preise für Öl und Gas explodierten wegen
des Krieges oder der Russe sei schuld, ist
zu einfach. Es gibt – Anfang April – kei-
ne Not an Öl und Gas. Wenn Öl und Gas
aus Katar oder den USA herangeschafft
werden, müssten die Preise noch mehr
steigen, schon vor dem Krieg betrug die
Inflation 5 Prozent. Vom Klimaschaden
ganz zu schweigen. Ist Flüssiggas, über
die Ozeane geschippert, ökologischer?
Das künftige LNG-Terminal in Wilhelms-
haven befindet sich in direkter Nachbar-
schaft zu Vogelschutzgebieten und dem
Nationalpark Wattenmeer.
Hoffen wir auf die nächste Bundesregie-
rung und erinnern uns an Jitzchak Rabin
bei der Verleihung des Friedensnobelprei-
ses: „Soldatenfriedhöfe in allen Teilen der
Welt sind stille Zeugen des Unvermögens
nationaler Führer, das menschliche Leben
heilig zu halten“.
Ihr Dr. Burkhardt Greiff,
Präsident Unternehmerverband
Brandenburg-Berlin e.V.
Vorwort
Dr. Burkhardt Greiff
Dr. Thorsten Purps
Fachanwalt für Erbrecht
Martin Vogel
Fachanwalt für Bau- und
Architektenrecht
Fachanwalt für Verwaltungsrecht
Dr. Marcus Flinder
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Mediator
Dr. Jochen Lindbach
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Fachanwalt für Familienrecht
Wirtschaftsmediator
Mathias Matusch
Fachanwalt für Miet- und
Wohnungseigentumsrecht
Fachanwalt für Medizinrecht
Andreas Jurisch
Fachanwalt für Bau- und
Architektenrecht
Andreas Lietzke
Fachanwalt für Bank- und
Kapitalmarktrecht
Anja Weber
Fachanwältin für Versicherungsrecht
Jeannine Lorenz
Fachanwältin für Transport- und
Speditionsrecht
Jennifer Röhling
Fachanwältin für Familienrecht
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Theresa Kunke
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Fachanwältin für gewerblichen
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Anna-Marlena Groeneveld
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4 nuvo2/22
Aus dem Netzwerk
Mit der Lockerung der Corona-Maß-
nahmen wird auch der Fachkräftemangel
in den Unternehmen immer deutlicher
als Bremsklotz spürbar. Zwar erschweren
gestörte Lieferketten und die im Gefolge
des Überfalls Russlands auf die Ukraine
ausgelöste schwere Krise die wirtschaft-
liche Tätigkeit enorm. Doch zugleich lie-
gen die Zahlen offener Stellen für quali-
fizierte Fachkräfte in wichtigen Branchen
stark über dem Potenzial an dafür in
Frage kommenden Arbeitslosen, wie das
Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung
(KOFA) beim Institut der deutschen Wirt-
schaft feststellt. Alle Berufsbereiche sind
von diesen Engpässen betroffen.
„Die klein- und mittelständisch gepräg-
te ostdeutsche Wirtschaft trifft dieses ge-
samtdeutsche Phänomen besonders hart“,
urteilt Dr. Burkhardt Greiff, Präsident des
Unternehmerverbands Brandenburg-Ber-
lin und Sprecher der Interessengemein-
schaft der Unternehmerverbände Ost-
deutschlands und Berlin. „Sie können die
dringend notwendige Verjüngung und
Kompetenzverbesserung durch neues
Personal im Wettbewerb mit Großunter-
nehmen selten über höhere Gehälter oder
bessere Lebensqualität gewinnen. Es ist
sinnlos, sie dafür einfach nur zu kritisieren.
Wir brauchen Lösungen, die greifen – und
das jetzt!“
Folgerichtig lautet beim 4. Ostdeut-
schen Unternehmertages am 8. Septem-
ber 2022 das Thema:
Fachkräftemangel trotz
Digitalisierung und Corona-
Pandemie – Wie ostdeutsche
Unternehmen passende Mit-
arbeiter finden und binden.
Es gibt ein hochkarätig besetztes Vor-
tragsprogramm und kontroverse Diskus-
sionsrunden mit Politikern, Experten und
Unternehmensvertretern. Als Redner und
Diskussionspartner werden u. a. erwartet:
• Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident
des Landes Brandenburg,
• Dr. Rolf Schmachtenberg, Staatssekre-
tär im Bundesministerium für Arbeit
und Soziales,
• Karsten Schneider, Staatsminister, Ost-
beauftragter der Bundesregierung,
• Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister
für Wirtschaft und Energie des Landes
Brandenburg,
• Tillmann Stenger, Vorstandsvorsitzen-
der der ILB,
• Dirk Werner, Leiter des Kompetenz-
zentrums Fachkräftesicherung, Institut
der deutschen Wirtschaft,
• Dr. Ramona Schröder, Chefin der
Regionaldirektion Berlin-Brandenburg
der Bundesagentur für Arbeit.
An Diskussionsstoff mangelt es nicht. Ei-
nen Schwerpunkt bildet die Digitalisierung,
die zur Sicherung der Wettbewerbsfähig-
keit unverzichtbar und mit erheblichen
Investitionen in Fachkräfte und Technik
verbunden ist. Auch hier konstatiert das
KOFA eine Zunahme der Fachkräftelücke:
Ende vergangenen Jahres war sie mit ca.
28.700 fehlenden Fachkräften höher als
je zuvor. 80 Prozent der freien Stellen für
Informatiker konnten nicht besetzt werden.
„Auch nach drei Jahrzehnten deutsche
Einheit unterscheiden sich die Wirtschafts-
räume Ost und West deutlich, deshalb la-
den wir zu diesem Forum ein“, bekräftigt
Dr. Greiff. „Wir bündeln die Interessen
und Kräfte, wir arbeiten die Forderun-
gen heraus, die das Wirtschaftsgebiet
Ost im bundesdeutschen Aufholprozess
voranbringen – immer mit einem starken
Praxisbezug!“ Eine Ausstellung mit Best-
Practice-Beispielen begleitet den Unter-
nehmertag.
Veranstalter ist die comprend GmbH,
Mitveranstalter sind der Unternehmer-
verband Brandenburg-Berlin e.V. und die
Interessengemeinschaft der Unternehmer-
verbände Ostdeutschlands und Berlin.
Die IKK classic, die Investitionsbank des
Landes Brandenburg (ILB) und die SIG-
NAL IDUNA engagieren sich als Leading
Partner.
Unterstützer sind der Unternehmer-
verband Sachsen, das Innovationsforum
Ost, SIBB, IBWF – Das Netzwerk für Mit-
telstandsberater, media:net, der Hand-
werkskammertag Land Brandenburg,
die Brandenburgische Ingenieurkammer
(BBIK), INFRANEU und BNI. Das Bundes-
ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
hat die Schirmherrschaft übernommen.
Der 4. Ostdeutsche Unternehmertag
findet am 8. September 2022 von
10 bis 18 Uhr im Kongresshotel am
Templiner See in Potsdam statt.
Die Teilnahmegebühr für Frühbucher
beträgt bis zum 30.6.2022 pro Person
75,00 €, danach regulär 89,00 € zzgl. MwSt.
Mitglieder von UVBB, Unternehmerver-
bänden, Mitveranstaltern und Unterstüt-
zern zahlen bis zum 30.6.2022 pro Person
65,00 €, danach beträgt die Teilnahmege-
bühr 79,00 € zzgl. MwSt.
Kontakt:
comprend GmbH
Tel.: +49 331 58115800
mobil: +49 152 31061207
E-Mail: michael.schulze@comprend.de
www.ostdeutscher-unternehmertag.de
Wirksame Strategien gegen den Fachkräftemangel
4. Ostdeutscher Unternehmertag im September 2022 stellt das Dauerthema in den Fokus
Impressionen vom 3. Ostdeutschen Unternehmertag 2021. Dirk Werner, Leiter des KOFA.
nuvo2/22 5
Your business
is our business
zielgruppe-Chef Stefan Bloschies und comprend-Geschäftsführer
Michael Schulze sind sich einig: „Durch die enge Zusammenarbeit un-
serer beiden alteingesessenen Kommunikationsagenturen kommt ein
frischer Wind in unser Leistungsportfolio und vor allem in die Angebote,
die wir unseren Kunden, überwiegend Unternehmen aus der Region,
künftig machen können.“
In der Tat: Mit der Partnerschaft zwischen der Agenturgruppe AD AGENDA/
zielgruppe kreativ und dem erfahrenen PR-Dienstleister comprend ist ein
kreatives Powerhouse im Entstehen, das der fortschreitenden Diversifi-
zierung der Kommunikationskanäle und inhaltlichen Bedürfnisse mittel-
ständischer, aber auch Konzernkunden Rechnung trägt. Eine mittelstän-
dische Agentur allein kann – zumal in Zeiten der Digitalisierung – immer
schwerer die Vielfalt und Breite der Kommunikationsanforderungen ab-
bilden und bewältigen. Deshalb verzahnen beide Partner von nun an ihre
Ressourcen und Kompetenzen auf den Gebieten der digitalen und klas-
sischen Werbung einerseits und der Public Relations und Public Affairs
andererseits. Hinzu kommt die einzigartige und mehrfach preisgekrönte
Expertise von AD AGENDA/zielgruppe kreativ in Sachen Eventkonzeption
und -durchführung.
Für die Kunden bedeutet das: Sie profitieren von einem ganzheitlichen
Beratungsansatz aus einer Hand, der jetzt noch zielgerichteter auf die
eigenen Marketing- und Kommunikationsbedürfnisse zugeschnitten wird.
Schlanke, bewegliche Kommunikation trifft kreative Vielfalt
Als inhabergeführte, unabhängige Agenturgruppe entwickelt AD AGENDA/
zielgruppe kreativ Kommunikationskampagnen und Veranstaltungskon-
zepte für regional aktive oder ansässige Kunden wie die GASAG-Gruppe,
EMB Energie Mark Brandenburg, Wirtschaftsförderung Brandenburg GmbH,
Eberswalder Wurst GmbH, berlinovo, Märkisches Zentrum und LMBV.
Anspruch der Agentur ist es seit jeher, dass die klassischen und inter-
aktiven Marketinglösungen, die Live-Kommunikation, Werbung und
Unternehmenskommunikation einen nachhaltigen Mehrwert schaffen
müssen. Aus einem tiefen Verständnis für die Thematik und Spezifik der
unterschiedlichen Kunden erkennt die Agentur frühzeitig aktuelle Ent-
wicklungen und Einflüsse und trägt so mit maßgeschneiderten Lösungen
und Kommunikationsangeboten dazu bei, Marketingziele wirksam zu
erreichen.
„Wir sind von Anfang an eng mit unserer Heimatregion verbunden und
engagieren uns mit Leidenschaft und Freude für die Stärkung der hiesi-
gen Wirtschaft.“, so Stefan Bloschies.
Kommunikation aus und für die Hauptstadtregion
Dies gilt gleichermaßen für comprend, die vom Inhaber Michael Schulze
geführt wird. Schulze ist seit 1990 auf dem Gebiet der Öffentlichkeits-
arbeit unterwegs – in Berlin und Brandenburg – und bestens vernetzt.
Das Kerngeschäft von comprend ergänzt das Portfolio von AD AGENDA/
zielgruppe kreativ auf ideale Weise: politische Kommunikation, Medien-
arbeit, Krisen- und interne Kommunikation sowie Corporate Social Res-
ponsibilty, das Kommunizieren der gesellschaftlichen Verantwortung
eines Unternehmens.
Erfolgreich zum Einsatz gebracht hat das Team von comprend sein um-
fassendes Spezial-Know-how für Projekte und Kampagnen von Kunden
wie Securitas, die Mittelmärkische Wasser und Abwasser GmbH, die
Stadtentsorgung Potsdam und die Deutsche Energie-Agentur (dena).
„Kommunikation muss Verstand und Gefühl gleichzeitig ansprechen.“,
so das Credo von comprend.
Von nun an tun das beide Partner gemeinsam.
AD AGENDA Kommunikation und Event GmbH
zielgruppe kreativ Gesellschaft für Marketing und Kommunikation mbH
Albert-Einstein-Straße 14 | 12489 Berlin-Adlershof
Tel.: 030 6780413-12 | Mobil: 0170 3303434 | info@die-zielgruppe.com
www.zielgruppe-kreativ.com | www.ad-agenda.com
Leistungen: digitale und analoge Kommunikation, Eventmanagement,
Video- und Filmproduktion, Corporate Design
comprend GmbH
Dennis-Gabor-Straße 2 | 14469 Potsdam
Tel. 0331 581158-00 | Mobil: 0152 31061207 | info@comprend.de
www.comprend.de
Leistungen: Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, politische Kommunikation,
Employer Branding, interne Kommunikation
Eines von drei
Social-Media-
Motiven der
aktuellen Energie
Mark Brandenburg-
Kampagne, die von
zielgruppe kreativ
GmbH entwickelt
wurde
Stefan Bloschies und Anja Nienbarg, Geschäftsführer der Agenturgruppe
AD AGENDA/zielgruppe kreativ
Seit mehr als zwei Jahrzehnten sind die Agenturgruppe AD AGENDA/zielgruppe kreativ
aus Berlin und die Potsdamer PR-Agentur comprend für Unternehmen in der Hauptstadt-
region tätig. Jetzt bündeln sie ihre kommunikativen Kompetenzen im Rahmen einer
strategischen Partnerschaft.
6 nuvo2/22
Aktuelles
Aktuelle Informationen und
kompetente Beratung rund
um die Finanzierung
Der russische Überfall auf die Ukraine
verursacht Schockwellen durch die ganze
Welt, die Folgen treffen große Teile der
Wirtschaft hart. Auch wenn die Import- und
Exportbeziehungen deutscher Unterneh-
men mit Russland seit 2014 geschrumpft
sind und auch die Ukraine beim Volumen
keine große Rolle spielt, erweist sich die
Importabhängigkeit bei Öl und Gas als
Problem. Und statistische Zahlen helfen
Unternehmen im Einzelfall natürlich nichts:
„Sanktionen, unterbrochene Lieferketten
und vor allem die explodierenden Preise
für Energie führen zu gravierenden Ein-
schnitten in vielen Branchen, das spüren
auch unsere Firmenkunden“, bestätigt An-
dreas Koch, Vorstandsmitglied der Mittel-
brandenburgischen Sparkasse (MBS). Er ist
verantwortlich für das Firmengeschäft, in
dem die MBS mit der regionalen Branden-
burger Wirtschaft seit Jahren eine stabile
Aufwärtsentwicklung verzeichnet. „Selbst-
verständlich setzt die MBS wie alle Spar-
kassen die von der EU gegen Russland
beschlossenen Sanktionen ausnahmslos
um. Zugleich stehen wir unseren Firmen-
kunden gerade in diesen Krisenzeiten zur
Seite – mit Informationen und sachkundi-
ger Beratung.“
Enger Kontakt zu
Firmenkunden
Schon in den ersten Tagen nach Kriegs-
beginn nahmen die Kundenberater der
MBS Kontakt zu Unternehmenskunden
auf, die sich in Russland und in der Uk-
raine engagieren. „Wir stehen in engem
Kontakt, da sich die Lage täglich ändern
kann“, berichtet Karsten Wagner, Direk-
tor Firmenkunden. „Hauptproblem ist die
Unsicherheit, wenn Ansprechpartner vor
Ort nicht zu erreichen sind oder unklar
ist, ob ausstehende Zahlungen geleistet
werden können.“ In solchen Fällen verfügt
die MBS sowohl über zusätzliche Infor-
mationen als auch über Unterstützungs-
angebote, die innerhalb des Deutschen
Sparkassenverbandes organisiert werden.
Da sie als eine der größten deutschen
Sparkassen ein eigenes Kompetenz-Cen-
ter für das Auslandsgeschäft betreibt, ist
sie in zahlreichen Fällen auch für Firmen-
kunden anderer Sparkassen im Land An-
sprechpartner. „Ein noch größeres Prob-
lem für die regionale Wirtschaft sind die
indirekten Folgen des Krieges“, sagt Kars-
ten Wagner. Die Unterbrechung einge-
spielter Lieferketten ist eine solche, Ersatz
lässt sich häufig nicht schnell und schon
gar nicht zu den bisherigen Konditionen
finden. Bereits durch Corona verzögerte
Lieferungen aus China werden nun noch
einmal erschwert: Der Schiffstransport
dauert vier Wochen – auf der „Neuen Sei-
denstraße“ durch Russland waren es vier
Tage. Und die Preise für Diesel und Erdgas
werden zur Existenzbedrohung in ener-
gieintensiven Branchen, für Logistik- und
Reiseunternehmen. Eine Blitzumfrage der
Brandenburger IHKs unter fast 800 Unter-
nehmen ergab Ende März, dass über 80
Prozent Folgen des Ukraine-Krieges spü-
ren, mehr als ein Drittel gab an, Geschäfts-
partner zu verlieren. „Wenn Transporte zu
den bisher kalkulierten Konditionen nicht
mehr ausgeführt werden können, wenn
sich Materialeinkäufe extrem verteuern
oder Zulieferer ausfallen, dann stehen
in kleinen und mittelständischen Firmen
ganze Geschäftsmodelle auf der Kip-
pe“, so Karsten Wagner. „Die Landwirt-
schaft ist stark betroffen, sowohl mit ihren
Fahrzeugen als auch durch Importe von
Futtermitteln und Dünger. Exporte nach
Russland verbieten sich, in die Ukraine
sind sie nahezu unmöglich.“
Zinsrisiken und Anzeichen
der Zinswende
Als Finanzpartner zur Absicherung von
Zinsrisiken ist die MBS seit jeher gefragt.
Wie wichtig ein solches umsichtiges Vor-
gehen ist, zeigt sich in der gegenwärtigen
Situation besonders deutlich. „Das Thema
zieht aber noch viele weitere Kreise“, er-
klärt Karsten Wagner. „Die jetzt eintreten-
de Inflation ist ja nicht nur eine Folge des
Krieges, sie wird aber durch ihn angeheizt.
Die Anzeichen für eine Zinswende sind un-
übersehbar, in den USA wird diese bereits
eingeleitet. Wir tun gut daran, uns auf die-
ses Szenario einzustellen – Investitionen
werden in jedem Fall teurer.“ Auch hier
bietet sich das Gespräch mit den dafür
kompetenten Spezialisten der Mittelbran-
denburgischen Sparkasse an – guter Rat
und kompetente Unterstützung rund ums
Geld sind heute mehr denn je gefragt.
Folgen des Krieges in der Ukraine:
Mittelbrandenburgische Sparkasse
unterstützt Unternehmen in Zeiten
großer Unsicherheit
Andreas Koch
Explodierende Preise für Diesel und Benzin bringen viele Branchen in Schwierigkeiten.
Russland-Ukraine-Krieg:
Folgen Finanzmärkte |
Sparkasse.de
nuvo2/22 7
Das bundesweite Sparkassen-Kunden-
portal hat zum Ukraine-Krieg eine Über-
blicksseite zu den Themen Geld, Wert-
papieranlagen und Zahlungsverkehr
zusammengestellt, die laufend aktualisiert
wird. Hier stehen Fakten zum Beispiel zum
SWIFT-Ausschluss Russlands und Erläute-
rungen von Themen, die derzeit stark in
den sozialen Medien laufen. Darunter die
steigenden Energiepreise, wie man Fake-
News erkennt oder wie Kryptowährungen
auf den Krieg reagieren. Auch Spenden-
konten sind hier zu finden.
Zahlungsverkehr
Viele Herausforderungen gibt es bei
Kontoführung und Zahlungsverkehr. Sie
betreffen gesetzliche Regelungen zu Sank-
tionen und deren Auslegung, Auswirkun-
gen auf den Zahlungsverkehr mit Russland
bzw. der Ukraine, die Geldversorgung uk-
rainischer Flüchtlinge in Deutschland, den
Einsatz von Kreditkarten und die Konto-
führung. Zwei Beispiele:
Können Zahlungen von und in die
Ukraine weiterhin ausgeführt werden?
Grundsätzlich ja. Es kann aber zu Ein-
schränkungen kommen, insbesondere bei
Zahlungen in besetzte Gebiete.
Dürfen Gelder an russische Staatsbürger
am Geldautomaten ausgezahlt werden?
Ja, sofern sich die russischen Staats-
bürger nicht auf der Sanktionsliste und
außerhalb Russlands befinden und ihre
Karte von einem nicht-russischen Finanz-
institut bzw. Finanzdienstleister an sie aus-
gegeben wurde.
Außenhandel
Die Sanktionen gegen bestimmte na-
türliche oder juristische Personen, Orga-
nisationen oder Einrichtungen werden in
den Systemen der Sparkassen durch auto-
matischen Abgleich umgesetzt. Wenn die
Sparkasse jedoch Kunden für das Import-/
Exportgeschäft mit bestimmten techni-
schen Gütern Kredite gewährt, muss dies
separat geprüft werden. Das zeigt das
Beispiel einer GmbH, deren Geschäfts-
führerin und wirtschaftliche Eigentümerin
eine russische Staatsbürgerin mit Wohn-
sitz in Russland ist. Die Einlagenbestände
sind nicht von der Einlagenbeschränkung
der Russland-Sanktionen betroffen, da
bei Unternehmen, die als juristische Per-
son gewertet werden, der Sitz des Unter-
nehmens und nicht der von wirtschaftlich
Berechtigten entscheidend ist.
Leasing
Die Deutsche Leasing ist mit der Deut-
sche Leasing Vostok AG in Moskau und
St. Petersburg vertreten und begleitet
seitdem Kunden und Partner in Russland.
In der Ukraine ist die Deutsche Leasing
weder präsent noch geschäftlich aktiv.
Als Reaktion auf den Krieg gegen die
Ukraine hat die Deutsche Leasing Grup-
pe seit Anfang März das Neugeschäft
in Russland bis auf Weiteres eingestellt
und sichert den laufenden Geschäftsbe-
trieb unter den sich täglich ändernden
(Sanktions-)Bedingungen. „Nach den
vielen Jahren unseres geschäftlichen
Engagements in Russland fühlen wir
uns unseren Kolleginnen und Kollegen
verpflichtet, die keine Verantwortung
für den Krieg und seine Folgen trifft und
denen wir für ihren Einsatz danken“, er-
läuterte Vorstandsvorsitzender Kai Oster-
mann bei der Bilanz-Pressekonferenz am
14. März.
Ansprechpartner bei der MBS:
Karsten Wagner
Direktor Firmenkunden
Tel. 0331 89 150-10
Karsten.Wagner@mbs.de
Aktuelle Informationen für alle Kunden
Der Ausschluss aus dem SWIFT-System hat die Verbindungen zu wichtigen russischen Banken gekappt.
Karsten Wagner
Aktuelles
8 nuvo2/22
Aktuelles
Nach wie vor – ob mit oder ohne Giga-
bit-Strategie – lastet der Glasfaserausbau
letztlich auf den Schultern der Kommunen
und Verwaltung in Städten und Gemein-
den. Es hat sich gezeigt, dass gerade im
ländlichen Raum und in Städten am Rande
der Metropolen vorgesorgt werden kann,
wenn auf Kooperationsverträge gesetzt
wird. Beim größten regionalen Breitband-
versorger Brandenburgs, der DNS:NET,
werden derzeit fast wöchentlich neue Ko-
operationsvereinbarungen mit den Ge-
meinden und Landkreisen abgeschlossen
um die Flächendeckung beim Ausbau si-
chern zu können.
Unterversorgte Gebiete
im Blick
Die DNS:NET, 1998 in Bernau bei Ber-
lin gegründet, setzt mit ihren mittlerweile
über 350 Mitarbeitern auf die Verankerung
vor Ort und baut die Regionen eigen-
wirtschaftlich aus. Das betrifft sogar die
Hauptstadt, denn auch hier gibt es zahl-
reiche unterversorgte Gebiete. Im März
2022 wurde die neue Gigabit-Strategie
verabschiedet: Mit ihrer Umsetzung sol-
len neue Maßstäbe für das digitale Berlin
gesetzt werden – gleichermaßen in den
Innenstadtbezirken wie in den Randge-
bieten. Bei der Unterzeichnung zwischen
der DNS:NET Internet Service GmbH und
Staatssekretär Tino Schopf von der Se-
natsverwaltung für Wirtschaft, Energie und
Betriebe wurde bei der Gemeinsamen Ab-
sichtserklärung für den Gigabitausbau in
Berlin festgehalten: „Die DNS:NET wird
zur Zielerreichung der Gigabit-Strategie
des Landes durch einen eigenwirtschaft-
lichen Gigabitausbau beitragen. In den
kommenden Jahren bis spätestens 2030
beabsichtigt DNS:NET mehrere hundert-
tausend Anschlusspunkte (Haushalte/
Gewerbeeinheiten/sozioökonomische
Schwerpunkte) in Berlin mit Glasfaser
(FTTB/H) eigenwirtschaftlich zu versorgen.“
Dazu Staatssekretär Tino Schopf: „Seit
mehr als zwei Jahrzehnten fest in der
Hauptstadtregion verwurzelt, richtet
DNS:NET sein Augenmerk besonders
auf Berlins unterversorgte Gebiete in
den Stadtrandlagen. Hier will das Unter-
nehmen möglichst in Kooperation mit
den jeweiligen Bezirksämtern investieren.
DNS:NET wird damit ein unverzichtbarer
Akteur bei der Umsetzung unserer Giga-
bitstrategie.“
Stefan Holighaus, Mitglied der Ge-
schäftsleitung der DNS:NET, erklärte:
„Wir sind seit vielen Jahren aktiv dabei,
die innerstädtische Infrastruktur und Groß-
projekte bis hin zu den Außenbezirken mit
Glasfaserinternet und FTTH zu versorgen.
Mit seiner Gigabit-Strategie setzt Berlin
nun auf Tempo für die Infrastrukturent-
wicklung. Wir werden die Realisierung der
„Gigabit-Hauptstadt Berlin“ mit hohem
Tempo vorantreiben und unterstützen dies
durch den gezielten eigenwirtschaftlichen
Ausbau in zahlreichen unterversorgten Ge-
bieten unter anderem in den Stadtrand-
lagen. Dies entspricht ganz klar unserem
Motto: ‚Glasfaser für alle!‘“ In den kom-
menden Wochen geht es mit dem Ausbau
in verschiedenen Stadtbezirken los.
Glasfaser für alle
in Brandenburg und
viele neue Arbeitsplätze
Der eigenwirtschaftliche Ausbau im
gesamten Brandenburger Gebiet setzt
auf Tempo und natürlich Fläche. Das ist
im Landkreis Oder-Spree, Märkisch Oder-
land, Potsdam-Mittelmark, Landkreis Bar-
nim und vielen anderen deutlich zu sehen.
Viele Gemeindevertretungen hatten sich
nahezu einstimmig und nach Vergleich
aller Optionen im Markt für die Koope-
rationsvereinbarungen ausgesprochen.
Unabhängig davon, ob die jeweilige Ge-
meinde in Stadtnähe liegt, kleinste Dörfer
anschließen muss, die normalerweise als
unwirtschaftlich im Ausbau angesehen
werden, oder Lücken in Gewerbeversor-
gung oder Wohnungswirtschaft schließen
möchte: Es gibt keine Zeit zu verlieren.
Auf Experimente mit verschiedenen aus-
bauenden Unternehmen, die parallel aus-
bauen, hat auch niemand Lust. Sobald
eine Gemeinde in der Vorvermarktung
über die 50-Prozent-Quote der verschie-
denen Ortsteile gekommen ist, beginnen
Planung und Tiefbau und daran anschlie-
ßend die Versorgung der Region.
Zahlreiche Beispiele
sprechen für das Konzept
Immer mehr Brandenburger Regionen
haben durch den eigenwirtschaftlichen
Ausbau der DNS:NET die Chance auf
eine einzigartige Infrastruktur. Beispiel
Dahme-Spreewald: Die DNS:NET bewegt
sich hier mit dem Entschluss des eigen-
wirtschaftlichen Ausbaus im Landkreis
Dahme-Spreewald weiter in den Süden
von Brandenburg und Richtung Sachsen.
Nach Gesprächen mit dem Landkreis und
der Wirtschaftsförderung ist das Thema
des eigenwirtschaftlichen Ausbaus in den
Ausschüssen auf fruchtbaren Boden gefal-
len, und man hat gemeinsam entschieden,
zunächst die Stadt und einen Teil ausge-
wählter Orte auszubauen.
Luckaus Bürgermeister Gerald Lehmann
(parteilos) freut sich, dass die DNS:NET
als Brandenburgs größter alternativer
Glasfaserversorger sich gezielt im wei-
ter entfernten Bereich von Berlin samt
Speckgürtel um die ländlichen Regionen
kümmert. „Ich bin mir mit meinen Rats-
kollegen zusammen sicher, einen absolut
verlässlichen Partner mit den attraktivsten
Internetangeboten ausgesucht zu haben.
Wir werden so unsere ehrgeizigen Ziele für
die Digitalversorgung Luckaus schnell und
gezielt in Angriff nehmen können.“
Nicht weit weg von Luckau wird gerade
in Cottbus der Ausbau der Gigabitcity ge-
meinsam mit der Stadt realisiert. Hier wird
allerdings im Förderprinzip gearbeitet. Im
Vergabeverfahren der zweitgrößten Stadt
Brandenburgs wurde das Ziel definiert, die
unterversorgten Bereiche der Stadt, die
bislang unter 30 Mbit/s versorgt waren, zu-
kunftssicher per Glasfaser zu erschließen.
Im Auswahlverfahren fiel die Entscheidung
auf die DNS:NET, die als Spezialist für die
Glasfaser für alle – Regionalität und eigenwirtschaftlicher
Ausbau sichern kommunale Infrastruktur
Tempo beim Netzausbau
nuvo2/22 9
Erschließung unterversorgter Regionen
gilt und als Netzbetreiber mit ihrer Exper-
tise und der eigenen Glasfasernetzinfra-
struktur in Brandenburg überzeugte. Im
Januar wurde der zentrale Technikstand-
ort aufgebaut, im März konnten die Aus-
bauarbeiten im westlichen Bereich Rich-
tung Stadtmitte beginnen, sodass nun die
Längstrassen realisiert werden. Danach
können die ersten Objekte und vor allem
die Schulen ans Netz angeschlossen wer-
den. Wenn alles weiterhin planmäßig im
schnellen Ausbautakt vorangeht, wird es
dann in den kommenden Monaten hei-
ßen: Glasfaser für die Cottbuser Schulen
mit 1 Gigabit/s.
Auch im Landkreis Märkisch-Oderland,
in Potsdam-Mittelmark, im Havelland,
Barnim oder dem Landkreis Oder-Spree
werden demnächst viele tausende Haus-
halte mit bis zu 2,5 Gigabit pro Sekunde
ans Netz gebracht werden. „Mit der Aus-
sicht auf Gigabitgeschwindigkeiten Made
in Brandenburg mit bis zu 2,5 Gbit/s für
Privatnutzer und Firmen kann Wachstum
verlässlich und mit Qualität gesteuert wer-
den, vor allem jedoch haben die Gemein-
den die außerordentliche Chance auf Flä-
chendeckung.“, so die Geschäftsleitung
der DNS:NET.
Auch kleinste Dörfer
werden berücksichtigt
Das betrifft auch kleinste Dörfer. Am
Beispiel von Wiesenburg/Mark wird das
sehr deutlich: Die amtsfreie Gemeinde im
Landkreis Potsdam-Mittelmark in Branden-
burg hatte für ihre knapp 4.300 Einwohner
auf 220 Quadratkilometer Fläche entschie-
den: wenn schon Breitbandausbau, dann
Glasfaser. Und wenn Glasfaser, dann mit
Chancengleichheit für alle Haushalte und
Unternehmen bis in die kleineren Ortsteile
und Dörfer hinein. In Folge der Koopera-
tionsvereinbarung werden nun die Ortstei-
le Reppinichen mit knapp 200 Haushalten
und Schmerwitz mit 150 Haushalten am
Rande des Naturparks Hoher Fläming per
FTTH-Ausbau erschlossen.
Wiesenburgs Bürgermeister Marco Be-
ckendorf (Die Linke) unterstreicht: „Wir
freuen uns außerordentlich, dass diese
landschaftlich und touristisch reizvolle Re-
gion nun endlich mit einer exzellenten Glas-
faserinfrastruktur rechnen darf, die im Zuge
des geförderten Ausbaus bislang nicht rea-
lisiert werden konnte. Dafür konnten wir die
DNS:NET gewinnen, die in die unterver-
sorgten Gebiete eigenwirtschaftlich inves-
tiert. Wir haben hier in Wiesenburg schon
immer auf nachhaltige Entwicklung gesetzt
und realisieren diese mit Partnern, welche
die Region kennen und stärken. Weiterhin
gibt uns der Ausbau die Möglichkeit mit
bereits eingeworbenen Fördermitteln des
BMI wie Smart City und Aktive Regional-
entwicklung auch mehr Attraktivität in den
Ortsteilen zu schaffen. Warum soll es nicht
auch in kleineren Ortsteilen ein Angebot
für gemeinschaftliches Arbeiten in einem
Coworking Space geben.“
Anne Konstanze Eilzer, Wirtschaftsförde-
rung und Referentin des Bürgermeisters:
„Ein großer Meilenstein für Wiesenburg/
Mark ist durch diese Kooperationsver-
einbarung erreicht, aber es ist auch ein
wichtiges Signal für den gesamten länd-
lich-peripheren Raum, der nach wie vor
Defizite in der Infrastruktur auszugleichen
hat. Uns ist es wichtig, gleichwertige Le-
bensverhältnisse zu schaffen, die den Ver-
hältnissen des Ballungsraumes um nichts
nachstehen. Und letztlich ist jedes Digita-
lisierungsprojekt ohne schnelles Internet
nicht umsetzbar. Wir freuen uns sehr auf
die Zusammenarbeit mit der DNS:NET.“
In Wiesenburg/Mark werden bei der
Umsetzung von Tiefbauarbeiten auch
landwirtschaftliche Betriebe mithelfen,
damit die Querungen möglichst schnell
umgesetzt werden können. Pragmatische
Lösungen können so dabei helfen, schnel-
ler im Tiefbau voranzukommen.
Breite Unterstützung
vor Ort
Klar wurde bei vielen Gesprächen an-
lässlich von Kooperationsvereinbarungen,
bei Spatenstichen, Technikterminen und
Gesprächen zwischen den Vertriebs- und
Projektteams vor Ort: Jedes Ausbauvor-
haben kann so erfolgreich werden, wie
die Ortsbürgermeister und Einwohner
es vorantreiben. Besonders betrifft dies
aber auch die Genehmigungsverfahren.
So unterstützen viele Verwaltungen die
Informationswege und die Planungs- und
Freigabeprozesse.
Beispiel Märkisch-Oderland: In Neuen-
hagen können demnächst dank Koopera-
tionsvereinbarung über 9.000 Haushalte
mit Gigabitgeschwindigkeiten versorgt
werden, der Bau hatte sofort nach Unter-
zeichnung beginnen können. Das über-
zeugt viele Bürger, die unterschiedliche
Anbieter aus dem Telekommunikations-
bereich erleben und auf verlässliche re-
gionale Unternehmen setzen. Auch in
den angrenzenden Gemeinden Peters-
hagen-Eggersdorf, Fredersdorf-Vogels-
dorf gibt es dementsprechend sehr hohe
Vorvermarktungsquoten für DNS:NET-
Glasfaserverträge, hier wird schon durch
die DNS:NET ausgebaut. In Rüdersdorf
bei Berlin wurde Anfang April die nächste
Vereinbarung unterzeichnet. Das Ziel, Pri-
vathaushalte dann mit bis zu 2,5 Gigabit/s
ohne Ausnahme versorgen zu können, be-
geistert die Rüdersdorfer Bürgermeisterin
Sabine Löser besonders. „Es ist uns be-
wusst, dass wir mit dieser Vereinbarung
die große Chance haben, die flächende-
ckende Versorgung aller Haushalte zu rea-
lisieren, das Wachstum zu stützen und für
die Gemeinde die wichtigen Infrastruktur-
und Innovationsaufgaben zu lösen. Inter-
net ist heute mehr denn je Teil der Da-
seinsvorsorge, und so hoffe ich, dass ein
flächendeckender Ausbau mit Glasfaser
gelingt, für alle die bereits hier sind und
all diejenigen, die noch hierherkommen
möchten. Wir sind sehr glücklich, dass wir
diesen Weg zusammen mit einem regio-
nalen Unternehmen wie der DNS:NET ge-
hen können, die auch in den Nachbarge-
meinden im Landkreis ein großes Tempo
beim privaten Ausbau vorlegt.“
Viele neue Ausbauregionen nicht nur
in Berlin/Brandenburg, sondern auch in
Sachsen-Anhalt, das bedeutet Wachstum
auch beim Personal. Für verschiedene
Regionen werden Mitarbeiter in Planung,
Projektmanagement, Tiefbau, in Vertrieb
und Marketing und natürlich der IT ein-
gestellt. Die DNS:NET zählt zu den Top
Arbeitgebern im Mittelstand 2022.
Aktuelles
Glasfaser bis ins Haus
10 nuvo2/22
IBWF
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Arbeit mit Unternehmen aus dem Mittelstand
spezialisiert haben.
nuvo2/22 11
Kolumnentitel
Klimaschutz geht Jeden an und Jeder
kann seinen Beitrag dafür leisten. Die Welt-
bevölkerung wächst stetig, die Ressourcen
werden knapper, der Klimawandel schrei-
tet voran. Dass gehandelt werden muss,
steht außer Frage. Und daher ist neben der
Politik jeder Einzelne gefragt, sich mit dem
Thema Energieeffizienz und der Reduzie-
rung von CO2-Emissionen auseinanderzu-
setzen. Doch wie können Unternehmen
der Verantwortung gerecht werden, und
welchen Beitrag können sie leisten?
Energieeffizienz ist eine wichtige Säule
der Energiezukunft. Ob eine kurzfristig
umsetzbare Maßnahme, die Neutralstel-
lung von Produkten oder ein Gesamtkon-
zept für eine vollständige Klimaneutralität
der Produktion oder des gesamten Unter-
nehmens: Jeder Schritt ist ein Schritt in die
richtige Richtung. Ziel sollte es sein, die
eigenen CO2-Emissionen nachhaltig zu
reduzieren, den Energieverbrauch zu sen-
ken und zusätzlich von einer nachweislich
grünen Bilanz zu profitieren.
Mit der Umstellung auf Ökostrom die
CO2-Bilanz verbessern
Um ein klimafreundliches Fundament
aufzubauen, steht Unternehmen mittler-
weile eine Palette an grünen Energie-
lösungen zur Verfügung. Bereits mit der
Umstellung auf Ökostrom wird die CO2-
Bilanz besser. Die internen Abläufe
bleiben vom Wechsel unberührt und der
Kostenaufwand kalkulierbar.
Strom selbst erzeugen, speichern und
Lastspitzen vermeiden
Energiedienstleister wie EWE bieten
neben der reinen Energielieferung um-
fangreiche grüne Lösungen an. So ist es
Unternehmen möglich, Energie selbst zu
erzeugen und zu nutzen. Durch den Bau
von Photovoltaikanlagen kann „eigener“
Ökostrom produziert und in Speichersys-
temen für den späteren Einsatz gespei-
chert werden. Gerade große Dachflächen
von Produktionshallen bieten ideale Vo-
raussetzungen für eine Photovoltaik-An-
lage. Ein großer Vorteil ist, dass sie Skalen-
effekte ausspielen können. Komponenten
wie Wechselrichter oder die Verkabelung
müssen bei jeder stationären PV-Anlage
eingebaut werden. Je mehr Solarmodule
auf dem Dach Platz finden, desto weniger
stark steigen prozentual die Gesamtkos-
ten. Durch den Verbrauch von Eigenstrom
können die Energiekosten signifikant ge-
senkt werden. Auch eine Vermarktung von
freien Stromreserven ist möglich und bil-
det eine zusätzliche Einnahmequelle.
Für gute Bedingungen sorgen auch zu-
sätzliche Stromspeichersysteme, weil sie
vor allem bei der Stromabnahme Lastspit-
zen vermeiden. Diese Lastspitzen treiben
die Energiekosten deutlich in die Höhe.
Grüne Lösungen für Wärme und Licht
In den Bereichen Wärme und Licht
können Unternehmen ebenfalls mit Hil-
fe von grünen Lösungen zur Emissions-
reduzierung beigetragen. Die einfachste
Möglichkeit ist der Wechsel von Erdgas
auf klimaneutrales Erdgas. Garantiert ist
dabei, dass jedes Gramm CO2 aus dem
Verbrauch an anderer Stelle durch die För-
derung von Klimaschutzprojekten exakt
ausgeglichen wird. Mit nachhaltigen Wär-
melösungen können Unternehmen einen
Schritt weitergehen. Durch moderne Tech-
nik kann der Energieverbrauch gesenkt
und die Klimabilanz nachhaltig verbessert
werden. Durch das Zusammenspiel von
effektiver Wärmeproduktion, klimaneut-
ralem Erdgas und regenerativem Strom
können entsprechende Gesamtlösungen
zum Einsatz kommen.
Die Optimierung der Beleuchtungsinfra-
struktur bietet ebenfalls großes Potenzial
für mehr Nachhaltigkeit. Eine Kombination
aus effizienter LED-Beleuchtung, intelli-
genter Steuerung und smartem Lichtma-
nagement spart bis zu 80 Prozent der Kos-
ten. Die Umstellung können Unternehmen
flexibel finanzieren, mit Ratenzahlung, als
Sofortkauf, zur Miete oder im Contracting
ohne eigene Investition.
Grüne Mobilität für Flotten
WerdieChancenneuerIdeenvongrüner,
intelligenter Mobilität im eigenen Unter-
nehmen nutzen möchte, kann seine Flotte
auf den Betrieb mit erneuerbaren Energien
ausrichten. Energieunternehmen wie EWE
unterstützen dabei mit dem Bau einer
intelligenten Ladeinfrastruktur, im besten
Fall betrieben mit grünem Strom aus der
eigenen Erzeugung, um neben der Nach-
haltigkeit auch das eigene Image positiv
zu beeinflussen.
Insgesamt arbeitet EWE seit vielen Jah-
ren an einem nachhaltigen Energiesystem
und stellt die Versorgung der Menschen
mit Energie, Mobilität und Kommunikation
sicher. Dabei ist Klimaschutz für das Un-
ternehmen kein Trend, sondern eine Ver-
pflichtung. Bis 2035 wird EWE klimaneutral
und nimmt Kunden und Region dabei mit.
Mehr unter ewe.de/unternehmen
Klimafreundliche Lösungen und grüne
Energie fürs Business
Kontakt:
EWE Vertrieb GmbH
Stephan Krahn
+49 3341 382-191
stephan.krahn@ewe.de
www.ewe.de/unternehmen
Über EWE
Als innovativer Dienstleister ist EWE
in den Geschäftsfeldern Energie,
Telekommunikation und Informations-
technologie aktiv. Das Unternehmen
mit Hauptsitz im niedersächsischen
Oldenburg gehört zu den großen
Energieunternehmen in Deutschland.
Neben einer sicheren Versorgung
haben die Unternehmen der Gruppe
früh auf Ökoangebote und clevere
Produktpakete gesetzt und helfen
Kunden mit Dienstleistungen rund um
die Energieeffizienz, mit ihrer Energie
mehr zu bewegen. EWE gehört zu
den Top 3 Dienstleistern im Bereich
Contracting in ganz Deutschland und
übernimmt für Kommunen und private
Investoren den Bau und Betrieb von
Wärmelösungen.
Wer die Chancen neuer Ideen von grüner, intelligenter Mobilität im eigenen Unternehmen
nutzen möchte, kann seine Flotte auf den Betrieb mit erneuerbaren Energien ausrichten.
„Green Solutions“
für den
ökologischen
Fußabdruck
12 nuvo2/22
Eine krisenfeste Aufwärtsentwicklung für
das Land Brandenburg erhoffen derzeit alle
– denn nach der Corona-Pandemie treffen
die gestiegenen Energiepreise die Unter-
nehmen hart. „Es geht darum, möglichst
unabhängig zu werden von der geopoli-
tischen Lage“, sagte Landeswirtschafts-
minister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach bei
der Vorstellung der Jahresbilanz der Wirt-
schaftsförderung Brandenburg am 17.
März. Nachdem zahlreiche gestörte Lie-
ferketten Jahren noch immer nicht wieder
reibungslos laufen, bedeuten Transporte
über den Seeweg statt über die „Neue
Seidenstraße“ Zeitverluste von dreieinhalb
Wochen. Doch es gibt Gründe für Optimis-
mus. „Bemerkenswert ist, dass die erhoff-
te Sogwirkung von Tesla tatsächlich schon
eingetreten ist“, so der Minister. Nicht al-
lein die 2021 mithilfe der WFFB geschaf-
fenen über 5000 Arbeitsplätze, sondern
auch die gut gefüllte Pipeline mit Anfragen
interessanter potenzieller Investoren sind
dafür Belege. Zugleich nutzen regionale
Unternehmen die Chance, sich als Zulie-
ferer oder Dienstleister mit der neuen Gi-
ga-Fabrik zu verbinden. Brandenburg sei
auf dem Weg, zu einem neuen Zentrum
der Automobilindustrie zu werden. Neben
Tesla in Grünheide repräsentieren Inves-
toren wie SAS Systemtechnik in Freders-
dorf-Vogelsdorf, Exelaser in Ludwigsfelde,
Diehl Advanced Mobility in Zehdenick und
Rock Tech Lithium in Guben den Cluster
Moderne Mobilität in Brandenburg.
Unterstützung für zahlreiche
Mittelständler
„Wir sind glücklich, erstmals über 5000
neue Arbeitsplätze abrechnen zu kön-
nen, das hätten wir uns vor fünf Jahren
nicht träumen lassen“, erklärte Dr. Steffen
Kammradt, Geschäftsführer der WFBB. In
der Rekordzahl stecken die 1900 Arbeits-
plätze bei Tesla, die einen Sprung von gut
3000 im Jahr 2020 nach oben bedeuten.
Durch Unterstützung der WFBB konnten
zudem 440 Arbeitsplätze erhalten werden:
„Dieser Beitrag zur Stabilisierung von Un-
ternehmen ist genauso unsere Aufgabe“,
so Dr. Kammradt.
Sebastian Saule, ebenfalls WFBB-Ge-
schäftsführer, hob die Innovationsbe-
reitschaft des Mittelstands hervor. Viele
Projekte in mittelgroßen Unternehmen
wurden im vergangenen Jahr gefördert.
Hier spielt die Digitalisierung eine wich-
tige Rolle – Corona hat in vielen Berei-
chen zu einer deutlichen Beschleunigung
geführt. Auch neue Geschäftsfelder und
Erweiterungen, Maßnahmen zur Energie-
effizienz und Nachhaltigkeit werden durch
die WFBB begleitet. So erweitert das
Medizintechnik-Unternehmen Christoph
Miethke seine Betriebsstätte in Potsdam,
die VoluCap GmbH investiert in Hightech
für ihre Babelsberger Filmstudios und
der Mikroelektronikspezialist Allresist in
Strausberg entwickelt gemeinsam mit
dem Fraunhofer Institut für Angewandte
Polymerforschung sowie der Universität
für Technologie Lodz und einem polni-
schen Unternehmen Lösungen für den
Druck von QD-LEDs.
Aktuelles
Dr. Steffen Kammradt, Wirtschaftsminister Prof. Jörg Steinach und Sebastian Saule (von links)
Dr. Steffen Kammradt Sebastian Saule
Brandenburg entwickelt sich zu einem neuen Zentrum
moderner Industrie
Wirtschaftsförderung meldet Rekordergebnis für das vergangene Jahr
nuvo2/22 13
Aktuelles
Kontinuität bei
Neugründungen
Mit 39 begleiteten Gründungsprojekten
gibt es in diesem Bereich Kontinuität, 37
waren es im Vorjahr. Darunter ist zum Bei-
spiel die Dryad Networks GmbH in Ebers-
walde, die ein Netzwerk zum schnellen
Erkennen von Waldbränden auch in ent-
fernten Landesteilen entwickelt. Die Re-
sility GmbH, eine Ausgründung aus dem
Hasso-Plattner-Institut Potsdam, entwi-
ckelt eine Software zum frühzeitigen Fest-
stellen von Cyberangriffen auf Clouds. Die
Liste ließe sich leicht fortsetzen. Auch die
Beratungsleistungen der WFBB helfen
Unternehmen: 2021 wurden allein vom
Bereich WFBB-Arbeit 1386 solche Beratun-
gen durchgeführt, wobei der Schwerpunkt
auf der Fachkräftesicherung lag. Dank der
fünf Regionalcenter haben Unternehmen
in allen Regionen Ansprechpartner, die sie
beim Zugang zu Beratungs- und Förderan-
geboten unterstützen.
Ulrich Conrad
Besondere Ansiedlungsprojekte
moderner Mobilität 2021
TESLA
Das US-Unternehmen Tesla errichtet in Grünheide (Oder-
Spree) die erste Giga-Factory in Europa. Die ersten Fahrzeuge
wurden im März ausgeliefert. Mit der Investition verbunden
sind im Jahr 2021 schon 1.900 Arbeitsplätze, viele weitere
sollen folgen.
SAS Autosystemtechnik
In Fredersdorf-Vogelsdorf (Märkisch-Oderland) investiert das
Unternehmen in eine Produktionsstätte für Fahrzeuginnen-
teile. Das Volumen beträgt rund 10 Millionen Euro,
110 Arbeitsplätze entstehen.
EXCELASER
Das französische Unternehmen Excelaser errichtet in
Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) eine Betriebsstätte für die
Metallbearbeitung mittels Lasertechnologie. Zunächst werden
4,5 Millionen Euro investiert und 55 Arbeitsplätze geschaffen.
DIEHL
Die in Zehdenick (Oberhavel) ansässige Diehl Advanced
Mobility GmbH baut eine hochmoderne Fertigung von
Zellkontaktiersystemen für Elektrofahrzeuge auf. Es werden
30 Millionen Euro investiert und 40 Arbeitsplätze geschaffen.
RockTech
Die kanadische Rock Rech Lithium plant in Guben (Spree-
Neiße) den Bau des europaweit ersten Lithiumhydroxid-
Konverters und damit die erste Produktionsstätte für einen
Hauptbestandteil von Lithium-Batterien in Europa. 470 Millio-
nen Euro werden investiert, 160 Arbeitsplätze entstehen.
Jahresergebnisse der WFBB 2021 2020
Arbeitsplätze 5.047 3.019*
Investitionen in Mio. Euro 721* 1.002
Projekte gesamt 448 424
Ansiedlungen,
Erweiterungsinvestitionen
und Betriebsstabilisierungen 69 74
Innovationsprojekte 340 313
Existenzgründungen 39 37
WFBB Arbeit
Beratung von Unternehmen 1.386 1.358
WFBB Energie
Beratungen/Dienstleistungen 471 539
Außenwirtschaft
Beratungen/Betreuungen 972 759
* Ohne Tesla
IMPRESSUM: NUVO - Netzwerk Unternehmerverbände Ostdeutschlands – Wir. Unternehmen. Zukunft.
Ausgabe 2/2022 • ET: 22.04.2022 • Gesamtauflage: 3.500 • Herausgeber / V.i.S.d.P: comprend GmbH • Geschäftsführer: Michael Schulze
Dennis-Gabor-Straße 2 • 14469 Potsdam • Tel.: 0331 58115800 • E-Mail: info@comprend.de • www.comprend.de • Redaktion: Michael Schulze
Autoren: Dr. Ulrich Conrad, Michael Schulze • Satz und Druckvorbereitung: webreform GmbH • Anzeigen: Michael Schulze • Fotorechte:
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pictureblind (S.4), MBS (S.6 o., S.7 o.), AdobeStock ID: 270451042 (S.6 u.) / ID: 371352541 (S.7 u.), DNS:NET / Thomas Ecke (S.8 und 9), EWE Go
(S.11), WFBB (S.12), Conrad (S.12), Hasselblad H5D (S.14 o.), TAB (S.14 u.), STEP (S.15 o.) 123rf.com / ID: 88841182 / Urheber: rclassenlayouts (S.19)
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NUVO erscheint sechsmal im Jahr • Die Mitglieder des UVBB erhalten NUVO im Rahmen ihrer Mitgliedschaft • Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck und Kopien nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des V.i.S.d.P. • Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der
Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Haftung • ISSN 2625-3356
14 nuvo2/22
Aus dem Netzwerk
TAB – vier neue
Mitglieder im UVBB
Der UVBB freut sich, neben dem Mit-
glied und Vize Präsidenten des Ver-
bandsbezirks Berlin,Adalbert Kurkowski,
mit Dr. Ralfdieter Füller, Kathrin Mache,
Ralf Mathiesen und Hendrik Witte, vier
weitere Partner The Alternative Board™
(TAB) als ordentliche Mitglieder für den
Verband gewonnen zu haben.
TAB unterstützt Unternehmer:innen und
Führungskräfte, neue Chancen zu erken-
nen und strategische Ziele zu erreichen.
In Unternehmer-Boards erhalten Unter-
nehmer:innen von sechs bis acht anderen
Mitgliedern unabhängige, praktische Rat-
schläge für ihre Herausforderungen und
wertvolle Einblicke in unterschiedliche Lö-
sungsansätze anderer Branchen. Bei der
praktischen Umsetzung unterstützen sie
einander gegenseitig. Dabei werden sie
von den TAB-Partnern mit strategischen
Management-Tools, Business Coaching,
Führungskräfte-Entwicklung und einem
weltweiten Netzwerk erfolgreicher TAB-
Mitglieder unterstützt und begleitet. In
der Metropolregion Berlin nutzen mehr
als 100 Unternehmer:innen die Möglich-
keit dieses einzigartigen Austauschs, um
nicht nur in sondern an ihren Unterneh-
men systematisch zu arbeiten.
Expertenforum von TAB
und UVBB am 28. April
Nachdem – initiiert von TAB im letzten
Jahr – bereits der sogenannte „Volkswirt-
schaftliche Dialog“ in den Eventkalender
des UVBB erfolgreich Einzug gehalten hat,
kündigen sich jetzt wenigstens 6 weitere
Veranstaltungen für das laufende Jahr
an. Mit den TAB UVBB Expertenforen
bietet der UVBB Mitgliedern und Gäs-
ten zu unterschiedlichen Wirtschafts- und
Unternehmensthemen ein regelmäßiges
Informations- und Diskussionsforum an.
Alle Veranstaltungen sind bereits in den
Kalender eingestellt. Die Reihe startet am
28. April 2022 um 9 Uhr mit dem Thema
„Förderung von Innovation und Energie-
effizienz für Unternehmen in Brandenburg
und Berlin“. Experte ist Dr. Jens Unruh von
der Wirtschaftsförderung Brandenburg,
als Co-Experte und Moderator agiert
Adalbert Kurkowski. Das Forum findet on-
line statt. Die Teilnahme ist für Mitglieder
und Gäste des UVBB kostenlos.
Anmeldungen bitte per E-Mail an:
akurkowski@thealternativeboard.biz
oder über die LINKEDIN-Seite des UVBB.
EuGH: HOAI doch
anwendbar
Die deutsche HOAI (Honorarordnung
für Architekten und Ingenieure) war in den
letzten Jahren das Sorgenkind der inner-
staatlichen Gesetz- und Verordnungsge-
bung. Hat doch der Europäische Gerichts-
hof im Sommer 2019 die Deutsche HOAI
für unionsrechtswidrig erklärt.
Das zwingende Mindestpreisrecht der
HOAI verstoße gegen die sogenannte
Dienstleistungsrichtlinie der EU. Nach
dem Urteil aus 2019 entbrannte in der
deutschen Rechtsprechung ein Streit da-
rüber, ob die HOAI bis zur Neufassung
weiter anwendbar sei oder nicht. Ca. 50
Prozent der deutschen Oberlandesgerich-
te waren dafür, die andere Hälfte dagegen.
HOAI 2013 weiter anwendbar.
Der Bundesgerichtshof (BGH) legte die
Frage dann dem EuGH vor und dieser ent-
schied mit Urteil vom 18.01.2022, dass die
HOAI 2013 weiter anwendbar sei.
Dies bedeutet, dass Architekten weiter-
hin mit sogenannten „Aufstockungsklagen“
das in der HOAI vorgesehene Mindestho-
norar verlangen können. Preisabreden, die
gegen diesen Mindestpreischarakter der
HOAI verstoßen, sind weiterhin nichtig.
Darüber hinaus bestehe, so der Europäi-
sche Gerichtshof, ein Schadensersatzan-
spruch für Bauherren gegen den Bund, die
erfolgreich von Architekten auf „Aufsto-
ckung“ in Anspruch genommen werden.
Dies gilt für alle bis zum 31.12.2020 ge-
schlossenen Architekten- und Ingenieur-
verträge.
Seit dem 01.01.2021 gilt die neue HOAI
2021, welche den Mindestpreischarakter
eliminiert hat.
Andreas Jurisch
Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht
Streitbörger PartGmbB Potsdam
www.streitboerger.de
Andreas Jurisch
nuvo2/22 15
nuvo2/22
Die STEP optimiert elektro-
mobil ihre Sauberkeitsleistung
Er kriegt stets die Kurve und stromert für
mehr Sauberkeit durch Potsdams Gassen:
Zwei elektromobile „Twizy“ machen die
Stadtentsorgung Potsdam GmbH (STEP)
bei ihrer zentralen Aufgabe Stadtreini-
gung flexibler und klimafreundlicher.
Als Saubermacher mit Umweltplus ist das
kleine wendige und etwas futuristisch wir-
kende Fahrzeug technisch, aber auch op-
tisch aufgerüstet worden: Neben der klas-
sischen Kommunallackierung in Orange mit
grünem Akzent sind es vor allem die Dach-
leuchten, die das offiziell als Quad einge-
stufte Batteriemobil unübersehbar machen,
wenn es sich dezent durch Potsdams kom-
plexe Verkehrsinfrastruktur schlängelt.
Extrem wendig und schmal
Die Einsatzmöglichkeiten in der Stadt
setzen dort an, wo die Optimierung der
Stadtsauberkeit bislang für die STEP be-
sonders zeit- und damit auch logistik-
aufwändig war. „Durch seine extreme
Wendigkeit und die schmale Silhouette
gelangt der Kommunal-Twizy mühe-
los an jeden Abfallbehälter – zur Not
auch als Bordsteinkletterer geradewegs
durch eine schmale Lücke“, sagt STEP-
Geschäftsführer Florian Freitag. Auch die
Parks der Stadt profitieren bei der Leerung
der Behälter, denn die lästige Begleitmu-
sik des „Gediesels“ bislang üblicher Ent-
sorgungsfahrzeuge entfällt. Zudem bleibt
die Luft sauber. „Mit diesem innovativen
und umweltfreundlichen Produkt“, so der
zweite Geschäftsführer des Unternehmens,
Dr. Burkhardt Greiff, „geht die STEP einen
weiteren Schritt auf dem Weg zur Reduzie-
rung von Luft- und Schadstoffemissionen
zur Erfüllung der Klimaschutzziele in der
Landeshauptstadt Potsdam.“
Laden an jeder Steckdose
Auch Azubis dürfen mit dem Mobil auf
Sauberkeitsstreife rollen: Das für Potsdam
georderteModellfährtzügige90Kilometer
pro Stunde und darf mit einem PKW-Füh-
rerschein gelenkt werden. Selbst bei star-
ker Belastung verlangt der Twizy erst am
Ende einer Schicht von acht Stunden nach
einer Ladestelle. Das „Kabel-Frühstück“
dauert dann etwa dreieinhalb Stunden.
Ist mal keine Ladestation in Steckernähe,
tut es jede gewöhnliche Haushaltssteck-
dose mit ausreichender Sicherung. So ist si-
chergestellt, dass das Fahrzeug nach jedem
Einsatz, egal an welchem Ort, mit genug
Vorrat in der Lithium-Ionen-Batterie wieder
auf dem STEP-Betriebshof ankommt.
Pioniere des vollelektrischen Kehrens
Die STEP ist zudem das erste Entsor-
gungsunternehmen in Brandenburg, wel-
ches eine vollelektrische Kehrmaschine zur
Gehwegreinigung im Regelbetrieb ein-
setzt. Seit mehreren Jahren widmet sich
die STEP intensiv und in enger Zusammen-
arbeit mit der Landeshauptstadt Potsdam,
insbesondere dem Fachbereich Grün- und
Verkehrsflächen, der umweltfreundlichen
Elektromobilität im Reinigungsbereich.
Der Anschaffung gingen Tests mit ver-
schiedenen Modellen mehrerer Hersteller
im laufenden Betrieb voraus. Die offiziell in
Betrieb genommene Kehrmaschine hat für
die Gegebenheiten in Potsdam die beste
Preis-Leistungsdynamik.
Lebensdauer rentiert sich
„Das Einsatzgebiet der vollelektrischen
Kehrmaschine umfasst alle öffentlichen
Plätze in Potsdam sowie große Teile des
Rad- und Gehwegnetzes, insbesondere in
der Innenstadt. Darunter sind auch lärm-
sensible Gebiete wie die Brandenburger
Straße, der Alte Markt oder Wohngebiete“,
sagt Freitag. Das Fahrzeug verfügt über
eine Lithium-Batterie der neuesten Genera-
tion. Mit gleicher Kehrleistung wie bei tra-
ditionellen Maschinen ist somit eine volle
Arbeitsschicht ohne Zwischenaufladungen
möglich. Erwartet wird eine Lebensdauer
von 15 Jahren. Sie liegt damit deutlich hö-
her als bei traditionellen Kehrmaschinen
mit zehn Jahren. Dr. Greiff erläutert einen
weiteren Vorteil: „Damit stellt sich auch
ein Kostengleichgewicht zwischen beiden
Systemen her. Höheren Anschaffungskos-
ten stehen 80 Prozent geringere laufende
Kosten als bei Modellen mit Dieselmotoren
sowie geringere Wartungskosten gegen-
über. Wir erhoffen uns vom Einsatz auch
weitere Erkenntnisse hinsichtlich des Lang-
zeitbetriebes, um unsere Investitionspolitik
im Reinigungsbereich in den künftigen Jah-
ren noch elektromobiler auszurichten. Wei-
tere moderne, klimafreundliche Maschinen
und Arbeitsgeräte werden folgen.“
Fahrzeug deutlich leiser
Die wichtigsten technischen Daten der
vollelektrischen Kehrmaschine: Sie arbei-
tet 100 Prozent elektrisch. Dadurch sind
die Lärmemissionen um 30 Prozent nied-
riger gegenüber üblichen Kehrmaschinen
mit Verbrennungsmotoren. Das Fahrzeug
hat keinen Kohlendioxid- oder Schadstoff-
ausstoß. Pro Stunde können theoretisch
25.000 Quadratmeter gereinigt werden.
Die minimale Reinigungsbreite beträgt
1,75 Meter, maximal sind es 3,20 Meter.
Der Kehrichtbehälter hat ein Fassungsvo-
lumen von 2,1 Kubikmetern. Es gibt eine
saugende Aufnahme mit fünfstufigem
Staubkontroll- und Filtersystem sowie
Wasserdüsen zur Staubbindung. Dafür ist
ein Wassertank mit einem Fassungsvermö-
gen von 220 Litern an Bord. Die Fahrer-
kabine verfügt über zwei Sitzplätze.
Klimaschutz stets mitgedacht
Eine saubere Umwelt und der Klima-
schutz sind feste Bestandteile bei der
täglichen Arbeit der STEP. Als erstes kom-
munales Entsorgungs- und Reinigungs-
unternehmen im Land Brandenburg ist
die STEP erstmalig in 2017 erfolgreich
nach der Ökoauditverordnung EMAS zer-
tifiziert worden und überzeugt seitdem
jährlich bei den externen Auditoren. Dies
wurde möglich, weil vielfältige Maßnah-
men des Unternehmens in Strategie und
Alltag den Umweltschutz im Blick haben.
Umweltschutz bedeutet bei der STEP
auch Lärmschutz. Um den Lärmpegel zu
senken, hat das Unternehmen im Bereich
Grünflächenpflege die Technik zum größ-
ten Teil auf Elektroantrieb (bei beispiels-
weise Laubbläsern, Heckenscheren oder
Freischneidern) umgestellt.
Foto: STEP
Die Doppelspitze der Stadtentsorgung
Potsdam GmbH, die Geschäftsführer (v.l.n.r.)
Dr. Burkhardt Greiff und Florian Freitag,
Foto: Karoline Wolf
Bordsteinkletterer
geht klimafreundlich
auf Mülljagd
16 nuvo2/22
Ratgeber
In vielen Unternehmen hören wir es
immer wieder: „Wir bekommen keine
Fachkräfte.“ Die Suche nach geeignetem
Personal wird in vielen Branchen immer
mühsamer. Besonders besorgniserre-
gend ist der Blick in die Zukunft. Denn
jeder vierte sozialversicherungspflich-
tige Beschäftigte wird in den nächsten
zehn Jahren die Rente antreten, wie eine
aktuelle Studie des Kompetenzzentrums
Fachkräftesicherung (KOFA) zeigt.
Leider herrscht in Unternehmen, in
denen Auszubildende gefunden und ein-
gestellt wurden, häufig Unmut. Ältere
Mitarbeitende beklagen sich über die
Arbeitsmotivation und -ausrichtung der
jungen Menschen. Die große Abhängig-
keit von Smartphones, das Misslingen
scheinbar selbstverständlicher Arbeiten
im Alltag und das unaufhörliche Hinter-
fragen der Arbeitsaufträge. Was ist da los
in der Welt der jungen Leute? Hier bedarf
es eines genaueren Blicks auf die vorher-
gehenden Generationen: Einzelne Ge-
nerationen werden zusammengefasst in
Zeiträume zwischen 9 bis 15 Jahren. Durch
gesellschaftliche Rahmenbedingungen
und Eindrücke werden die einzelnen
Generationen geprägt. Tendenzen lassen
sich aufgrund von Vorlieben und Sichtwei-
sen erkennen. Innerhalb dieser Gruppe
ähneln sich Wertevorstellungen.
Unterschiede: Babyboomer,
Generation X, Y und Z
So wird zum Beispiel der Generation
„Babyboomer“ nachgesagt (Geborene zwi-
schen 1956 und 1965), dass das Wirtschafts-
wunder diese Generation geprägt hat.
Sie ähneln sich in ihren Wertevorstellun-
gen bezüglich Fleißes und dem Bedürf-
nis nach Teamzugehörigkeit. Lebensläufe
haben weniger, dafür länger andauern-
de Stationen. Im Arbeitskontext sind sie
technisch interessiert, und als Kommuni-
kationsmedium bevorzugen sie das Ge-
spräch oder ein Telefonat.
Bei der „Generation X“ wird ange-
nommen, dass u. a. der Mauerfall eine
entscheidende Prägung mit sich führte.
Die zwischen 1966 und 1980 Gebore-
nen gelten als technikaffin und versiert.
Sie mischen Arbeit und Privates und sind
gegenüber internationaler Zusammen-
arbeit aufgeschlossen, Lebensläufe lassen
einen roten Faden erkennen.
Mit weltweitem Terror und der digitalen
Revolution ist die „Generation Y“, auch
Millennials genannt, aufgewachsen. Diese
Generation gilt als eine kritische Genera-
tion und wird grob zusammengefasst zu
den Geborenen zwischen 1981 und 1995.
Tendenzen lassen erkennen, dass sie ihre
Lebensläufe strategisch planen und eine
Flexibilität im Arbeitsalltag bevorzugen,
auch um ihren Hobbys zu folgen. Sie sind
digital aufgestellt und nutzen diese Mög-
lichkeit in allen Lebenslagen.
Mit der „Generation Z“, den derzeit
jüngsten Arbeitskräften und Auszubilden-
den, geboren zwischen 1998 und 2010,
haben Unternehmen aktuell ihre größten
Verständigungsprobleme. Die jungen
Menschen sind anders, verfolgen schein-
bar andere Werte und sehen von außen
betrachtet wenig motiviert im Arbeitsle-
ben aus. Auch das eigene Geld scheint
für diese Generation kein primärer Moti-
vationsgeber zu sein.
Welche Ziele verfolgt diese
Generation?
Hier ist ein kleiner Perspektivwechsel
spannend. Versuchen Sie, sich in folgen-
des Szenario hineinzuversetzen: Sie sind
17 Jahre alt und besuchen die Schule im
letzten Jahr. Ihr Smartphone ist immer
dabei, liefert aus unzähligen Social-Me-
dia-Kanälen neue Informationen. Influ-
encer sind Idole und repräsentieren ihre
Sichtweise auf die Welt 24 Stunden am
Tag, 7 Tage die Woche. Die Mitteilungen
sind ein Mischmasch aus verschiedenen
Sprachen, je nach Herkunft. Dann kommt
da plötzlich dieses Corona. Die Schule
schließt von heute auf morgen, und der
Unterricht fällt erstmal aus. Freunde tref-
fen: unmöglich. Die Eltern nervös und in
ständigem Umbruch bei der Organisation
ihres neuen Berufsalltages oder der Be-
treuung der Kinder daheim. Das tägliche
Gerüst dieser Jugendlichen bricht zusam-
men, jegliche Struktur fehlt plötzlich. Die
Kommunikation über die sozialen Medien
bestärkt die große Unsicherheit. Inmitten
der eigenen Findungsphase, auf dem
Wenn der Ausbilder plötzlich „cringe“ ist
und was das mit Fachkräftesicherung zu tun hat
Von Kathrin Post-Isenberg, Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung KOFA
Quelle: Berechnungen und Darstellung von Koneberg und Jansen (2022) basierend auf Sonder-
auswertungen der Bundesagentur für Arbeit. Koneberg und Jansen, KOFA-STUDIE 1/2022
Ältere am Arbeitsmarkt, Herausforderungen und Chancen für die Fachkräftesicherung,
Engpassstudie-Aeltere.pdf (kofa.de)
Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Altersgruppen
und Qualifikationsniveau, Jahresdurchschnitt 2020
nuvo2/22 17
Weg zum Erwachsenwerden reißen alle
Leitlinien ab, Leitplanken lösen sich auf.
Schule wird nun doch digital, mit Lehrkräf-
ten, die dem mal besser und mal schlech-
ter gewachsen sind. Sport und Hobbys
fallen aus oder werden, wenn möglich,
digital „ersetzt“. Und dann machen die-
se jungen Menschen ihren Abschluss und
feiern, teils nur digital, mit dem zuge-
sandten Zeugnis ihre Verabschiedung. Es
fehlen persönliche Worte und das Herz-
klopfen beim Abschlussball. Kein Fest, das
einen Lebensabschnitt gebührend feiert.
Die Suche nach Ausbildungsplätzen oder
einem Studium beginnt digital. Mit Unter-
nehmen, die oftmals digitales Recruiting
auch erst „seit Corona“ kennen. Keine
Speed-Datings für Azubis, keine Praktika,
keine Messen. Und dann kommt diese
Generation auf dem Arbeitsmarkt an. Und
nun die Frage an Sie: Mit welcher Vorstel-
lung vom Arbeitsleben und mit welchen
Werten würden Sie in diesem Fall in den
Job einsteigen?
Nein, Corona ist nicht schuld, hat aber
einen starken Einfluss. Die jungen Arbeits-
kräfte sind durch ihr digitales Aufwachsen
geprägt und suchen nach Innovationen
und Einzigartigkeit. Das eigene Geld gibt
Sicherheit, wird jedoch auch gern durch
Sparen für ein größeres Ziel beiseitegelegt.
Unternehmen, deren Ethik fragwürdig er-
scheint, meiden sie. Sie sind pro soziale
Verantwortung und stimmen hierbei mit
den Füßen ab. Influencer befeuern Ent-
wicklungen in jedwede Richtung dieser Art.
Doch was braucht diese
Generation? Wo liegen ihre
Bedürfnisse?
Tipp 1: Sicherheit
Nach besonders unsicheren Jahren im
Erwachsenwerden, hilft den jungen Men-
schen wertschätzende Führung. Klare
Wege, klare Ziele, klare Anweisungen
unterstützen sie beim Aufbau von Sicher-
heit im Arbeitsleben. Unternehmen unter-
stützen am besten mit Mentor*innen, die
zur Seite gestellt werden, damit zu jeder
Zeit Fragen in vertrauter Zusammenarbeit
geklärt werden können. Fest etablierte
Gesprächszeitfenster unterstützen die
Kommunikation und die Vertrauensbasis.
Tipp 2: Leitplanken
Feedbackkultur bekommt mit dieser Ge-
neration eine ganz neue Dimension. Sie
brauchen und verlangen nach Feedback.
Konstruktiv und wertschätzend darf es
sein, gutes wie kritisches, zur eigenen
Einordnung der erbrachten Leistung.
Feedback, welches zeitnah und mit Fokus
auf das Ziel ausgesprochen wird.
Tipp 3: Sinnhaftigkeit
Die Frage nach dem Sinn dahinter darf
nicht offenbleiben. Anders als die „Ba-
byboomer“ traut sich diese Generation,
Dinge zu hinterfragen. Erst nach einem
überzeugten Verständnis zur Sinnhaftig-
keit kann Motivation entstehen. Unter-
nehmen können dieses Bedürfnis zu ihrem
Vorteil nutzen. Erklären Sie der Generation
Z, warum Sie selbst diese Arbeit tun, wo-
für und zu welchem Zweck! Überzeugen
Sie sie mit ihrer Leidenschaft und gewin-
nen Sie damit Mitarbeitende, die diese
Leidenschaft nach außen tragen werden.
Mehr als die anderen Generationen, wird
diese Generation in den Social-Media-Ka-
nälen sichtbar werden und damit unaufge-
fordert andere potenzielle Mitarbeitende
überzeugen.
Fazit: Offene
Kommunikation ist wichtig
Seien Sie offen gegenüber der Genera-
tion Z! Versuchen Sie, in die Kommunika-
tion zu gehen und fragen Sie bei Missver-
ständnissen direkt nach. Überdenken Sie
Ihre gelebten Strukturen und öffnen Sie
sich für neue Meinungen, Leidenschaften
und Charaktere. Die Unterschiedlichkeit in
Ihrem Team wird Sie zu einer effizienten
Zusammenarbeit führen und Arbeitspro-
zesse optimieren lassen. Sehen Sie eine
Chance darin, dass diese Generation die
Dinge hinterfragt. Klimaschutz und die
Globalisierung prägen diese Menschen
und können damit große Veränderungen
in den Unternehmen vorantreiben.
Auch wenn die Generation Z auf den
ersten Blick anders erscheint, so birgt sich
in ihr ein wertvoller Schatz, der nach Mo-
dellierung schreit und ein großes Selbst-
verständnis mit dem Glauben an die eige-
nen Stärken mit sich bringt.
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesi-
cherung (KOFA) unterstützt kleine und
mittlere Unternehmen (KMU) bei der
Fachkräftesicherung und der erfolg-
reichen Gestaltung ihrer Personalar-
beit. Es wird vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Klima gefördert
und vom Institut der deutschen Wirt-
schaft Köln koordiniert. Alle Unterstüt-
zungsangebote finden Sie kostenfrei
auf www.kofa.de
Kathrin Post-Isenberg
Referentin im KOFA
Kathrin Post-Isenberg
Jahrgang 1979, stammt aus Sieg-
burg in Nordrhein-Westfalen. Die
gelernte Steinmetzmeisterin, techni-
sche Betriebswirtin und ehemalige
Unternehmerin arbeitet jetzt als
Referentin im Institut der deutschen
Wirtschaft in Köln. Im dort ansässigen
Projekt KOFA (Kompetenzzentrum
Fachkräftesicherung) ist sie zuständig
für Personalthemen in kleinen und
mittelständischen Unternehmen. Ihre
Kernthemen sind Employer Branding,
Handwerk, E-Recruiting, Digitale
Bildung und Start-ups.
18 nuvo2/22
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  • 1. Nr. 2/2022 • 5.Jahrgang • Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin Wir. Unternehmen. Zukunft. nuvo ISSN 2625-3356 Mittelstandsfinanzierung – aktuelle Herausforderungen Dr. Burkhardt Greiff Andreas Koch Präsident Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V. Eine ganz normale (mediale) Rezession! Kathrin Post-Isenberg Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung Vorstandsmitglied Institut der deutschen Wirtschaft der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Die neue Generation verstehen, Wir unterstützen Unternehmen um Fachkräftenachwuchs zu gewinnen im Umgang mit den Folgen der Ukraine-Krise
  • 2. Für Gesundheit und Ihr schönstes Lachen: Zahnver icheru gslücken jetzt schließen. SIGNAL IDUNA Gruppe Gebietsdirektion Potsdam Telefon 0331 298488 gd.potsdam@signal-iduna.de www.signal-iduna.de Mehr Extras für gesetzlich Kranken- versicherte! Mut zur Lücke ist weder für Ihre Zähne noch die Haushaltskasse die richtige Strategie. Die private Zahn-Zusatzversicherung von SIGNAL IDUNA ist das optimale Rezept, um dem entgegenzuwirken. Sie tun damit viel für Ihre Gesundheit und schützen sich vor hohen Zuzahlungen für Zahnersatz, Zahnbehandlung, professionelle Zahnreinigung sowie Kieferorthopädie für Kinder.
  • 3. nuvo2/22 3 Eine ganz normale (mediale) Rezession! Deutschland will kein russisches Gas, sondern französischen Atomstrom, pol- nischen Kohlestrom, Flüssiggas aus Katar, amerikanisches Frackinggas. Und deutsche Windräder… Ist es so kompliziert? Nein, es ist ganz einfach. Cui Bono – wem nützt es? „Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd!“ Dieser Ausspruch Otto von Bis- marcks schlägt im Angesicht des Krieges unweit von Deutschland alle Rekorde. Un- geprüft, denn Vieles ist nicht nachprüfbar, wird alles in allen Sendern nachgeplappert. Normalität heute sind Krisen – Klimawan- del, Corona, Hunger, Massenfluchten, Kriege. Friedensnobelpreisträger Obama US-Kriegspräsident führte Krieg in Afgha- nistan, Irak, Pakistan, Somalia, Jemen, Li- byen und Syrien. Die USA flogen Luftan- griffe oder lenkten Drohnen. Ein deutscher Bundespräsident trat 2010 abrupt zurück: Er hatte zum Afghanistanmandat der Bun- deswehr geäußert, dass es legitim sei, mit militärischen Einsätzen Interessen oder freie Handelswege zu verteidigen. Es gibt eben keine (Staats-)Freunde, sondern nur Interessen, wie Charles de Gaulle sagte. Dementsprechend sollten Entscheidungen aus deutscher Sicht fallen. Die „Einheits- Front“ Nato und EU ist nicht so einig, wie medial kolportiert. Die Türkei tanzt aus der Reihe, ignoriert die Sanktionen. Ungarn leistet keine Militärhilfe. Israel verhält sich sehr diplomatisch in Richtung Ukraine. Kriege sind immer brutal, die Zivilbe- völkerung ist der größte Leidtragende. Der Öffentlichkeit jedoch zu erklären, die Preise für Öl und Gas explodierten wegen des Krieges oder der Russe sei schuld, ist zu einfach. Es gibt – Anfang April – kei- ne Not an Öl und Gas. Wenn Öl und Gas aus Katar oder den USA herangeschafft werden, müssten die Preise noch mehr steigen, schon vor dem Krieg betrug die Inflation 5 Prozent. Vom Klimaschaden ganz zu schweigen. Ist Flüssiggas, über die Ozeane geschippert, ökologischer? Das künftige LNG-Terminal in Wilhelms- haven befindet sich in direkter Nachbar- schaft zu Vogelschutzgebieten und dem Nationalpark Wattenmeer. Hoffen wir auf die nächste Bundesregie- rung und erinnern uns an Jitzchak Rabin bei der Verleihung des Friedensnobelprei- ses: „Soldatenfriedhöfe in allen Teilen der Welt sind stille Zeugen des Unvermögens nationaler Führer, das menschliche Leben heilig zu halten“. Ihr Dr. Burkhardt Greiff, Präsident Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V. Vorwort Dr. Burkhardt Greiff Dr. Thorsten Purps Fachanwalt für Erbrecht Martin Vogel Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Fachanwalt für Verwaltungsrecht Dr. Marcus Flinder Fachanwalt für Arbeitsrecht Mediator Dr. Jochen Lindbach Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Familienrecht Wirtschaftsmediator Mathias Matusch Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Fachanwalt für Medizinrecht Andreas Jurisch Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Andreas Lietzke Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Anja Weber Fachanwältin für Versicherungsrecht Jeannine Lorenz Fachanwältin für Transport- und Speditionsrecht Jennifer Röhling Fachanwältin für Familienrecht Fachanwältin für Versicherungsrecht Theresa Kunke Rechtsanwältin Helen Vollprecht Fachanwältin für gewerblichen Rechtsschutz Anna-Marlena Groeneveld Rechtsanwältin PartGmbB | Rechtsanwälte | Steuerberater Birkenstraße 10 | 14469 Potsdam | Tel.: 0331 27561-0 | Fax: 0331 27561-999 E-Mail: potsdam@streitboerger.de | www.streitboerger.de Anzeige
  • 4. 4 nuvo2/22 Aus dem Netzwerk Mit der Lockerung der Corona-Maß- nahmen wird auch der Fachkräftemangel in den Unternehmen immer deutlicher als Bremsklotz spürbar. Zwar erschweren gestörte Lieferketten und die im Gefolge des Überfalls Russlands auf die Ukraine ausgelöste schwere Krise die wirtschaft- liche Tätigkeit enorm. Doch zugleich lie- gen die Zahlen offener Stellen für quali- fizierte Fachkräfte in wichtigen Branchen stark über dem Potenzial an dafür in Frage kommenden Arbeitslosen, wie das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) beim Institut der deutschen Wirt- schaft feststellt. Alle Berufsbereiche sind von diesen Engpässen betroffen. „Die klein- und mittelständisch gepräg- te ostdeutsche Wirtschaft trifft dieses ge- samtdeutsche Phänomen besonders hart“, urteilt Dr. Burkhardt Greiff, Präsident des Unternehmerverbands Brandenburg-Ber- lin und Sprecher der Interessengemein- schaft der Unternehmerverbände Ost- deutschlands und Berlin. „Sie können die dringend notwendige Verjüngung und Kompetenzverbesserung durch neues Personal im Wettbewerb mit Großunter- nehmen selten über höhere Gehälter oder bessere Lebensqualität gewinnen. Es ist sinnlos, sie dafür einfach nur zu kritisieren. Wir brauchen Lösungen, die greifen – und das jetzt!“ Folgerichtig lautet beim 4. Ostdeut- schen Unternehmertages am 8. Septem- ber 2022 das Thema: Fachkräftemangel trotz Digitalisierung und Corona- Pandemie – Wie ostdeutsche Unternehmen passende Mit- arbeiter finden und binden. Es gibt ein hochkarätig besetztes Vor- tragsprogramm und kontroverse Diskus- sionsrunden mit Politikern, Experten und Unternehmensvertretern. Als Redner und Diskussionspartner werden u. a. erwartet: • Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg, • Dr. Rolf Schmachtenberg, Staatssekre- tär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, • Karsten Schneider, Staatsminister, Ost- beauftragter der Bundesregierung, • Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg, • Tillmann Stenger, Vorstandsvorsitzen- der der ILB, • Dirk Werner, Leiter des Kompetenz- zentrums Fachkräftesicherung, Institut der deutschen Wirtschaft, • Dr. Ramona Schröder, Chefin der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit. An Diskussionsstoff mangelt es nicht. Ei- nen Schwerpunkt bildet die Digitalisierung, die zur Sicherung der Wettbewerbsfähig- keit unverzichtbar und mit erheblichen Investitionen in Fachkräfte und Technik verbunden ist. Auch hier konstatiert das KOFA eine Zunahme der Fachkräftelücke: Ende vergangenen Jahres war sie mit ca. 28.700 fehlenden Fachkräften höher als je zuvor. 80 Prozent der freien Stellen für Informatiker konnten nicht besetzt werden. „Auch nach drei Jahrzehnten deutsche Einheit unterscheiden sich die Wirtschafts- räume Ost und West deutlich, deshalb la- den wir zu diesem Forum ein“, bekräftigt Dr. Greiff. „Wir bündeln die Interessen und Kräfte, wir arbeiten die Forderun- gen heraus, die das Wirtschaftsgebiet Ost im bundesdeutschen Aufholprozess voranbringen – immer mit einem starken Praxisbezug!“ Eine Ausstellung mit Best- Practice-Beispielen begleitet den Unter- nehmertag. Veranstalter ist die comprend GmbH, Mitveranstalter sind der Unternehmer- verband Brandenburg-Berlin e.V. und die Interessengemeinschaft der Unternehmer- verbände Ostdeutschlands und Berlin. Die IKK classic, die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) und die SIG- NAL IDUNA engagieren sich als Leading Partner. Unterstützer sind der Unternehmer- verband Sachsen, das Innovationsforum Ost, SIBB, IBWF – Das Netzwerk für Mit- telstandsberater, media:net, der Hand- werkskammertag Land Brandenburg, die Brandenburgische Ingenieurkammer (BBIK), INFRANEU und BNI. Das Bundes- ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die Schirmherrschaft übernommen. Der 4. Ostdeutsche Unternehmertag findet am 8. September 2022 von 10 bis 18 Uhr im Kongresshotel am Templiner See in Potsdam statt. Die Teilnahmegebühr für Frühbucher beträgt bis zum 30.6.2022 pro Person 75,00 €, danach regulär 89,00 € zzgl. MwSt. Mitglieder von UVBB, Unternehmerver- bänden, Mitveranstaltern und Unterstüt- zern zahlen bis zum 30.6.2022 pro Person 65,00 €, danach beträgt die Teilnahmege- bühr 79,00 € zzgl. MwSt. Kontakt: comprend GmbH Tel.: +49 331 58115800 mobil: +49 152 31061207 E-Mail: michael.schulze@comprend.de www.ostdeutscher-unternehmertag.de Wirksame Strategien gegen den Fachkräftemangel 4. Ostdeutscher Unternehmertag im September 2022 stellt das Dauerthema in den Fokus Impressionen vom 3. Ostdeutschen Unternehmertag 2021. Dirk Werner, Leiter des KOFA.
  • 5. nuvo2/22 5 Your business is our business zielgruppe-Chef Stefan Bloschies und comprend-Geschäftsführer Michael Schulze sind sich einig: „Durch die enge Zusammenarbeit un- serer beiden alteingesessenen Kommunikationsagenturen kommt ein frischer Wind in unser Leistungsportfolio und vor allem in die Angebote, die wir unseren Kunden, überwiegend Unternehmen aus der Region, künftig machen können.“ In der Tat: Mit der Partnerschaft zwischen der Agenturgruppe AD AGENDA/ zielgruppe kreativ und dem erfahrenen PR-Dienstleister comprend ist ein kreatives Powerhouse im Entstehen, das der fortschreitenden Diversifi- zierung der Kommunikationskanäle und inhaltlichen Bedürfnisse mittel- ständischer, aber auch Konzernkunden Rechnung trägt. Eine mittelstän- dische Agentur allein kann – zumal in Zeiten der Digitalisierung – immer schwerer die Vielfalt und Breite der Kommunikationsanforderungen ab- bilden und bewältigen. Deshalb verzahnen beide Partner von nun an ihre Ressourcen und Kompetenzen auf den Gebieten der digitalen und klas- sischen Werbung einerseits und der Public Relations und Public Affairs andererseits. Hinzu kommt die einzigartige und mehrfach preisgekrönte Expertise von AD AGENDA/zielgruppe kreativ in Sachen Eventkonzeption und -durchführung. Für die Kunden bedeutet das: Sie profitieren von einem ganzheitlichen Beratungsansatz aus einer Hand, der jetzt noch zielgerichteter auf die eigenen Marketing- und Kommunikationsbedürfnisse zugeschnitten wird. Schlanke, bewegliche Kommunikation trifft kreative Vielfalt Als inhabergeführte, unabhängige Agenturgruppe entwickelt AD AGENDA/ zielgruppe kreativ Kommunikationskampagnen und Veranstaltungskon- zepte für regional aktive oder ansässige Kunden wie die GASAG-Gruppe, EMB Energie Mark Brandenburg, Wirtschaftsförderung Brandenburg GmbH, Eberswalder Wurst GmbH, berlinovo, Märkisches Zentrum und LMBV. Anspruch der Agentur ist es seit jeher, dass die klassischen und inter- aktiven Marketinglösungen, die Live-Kommunikation, Werbung und Unternehmenskommunikation einen nachhaltigen Mehrwert schaffen müssen. Aus einem tiefen Verständnis für die Thematik und Spezifik der unterschiedlichen Kunden erkennt die Agentur frühzeitig aktuelle Ent- wicklungen und Einflüsse und trägt so mit maßgeschneiderten Lösungen und Kommunikationsangeboten dazu bei, Marketingziele wirksam zu erreichen. „Wir sind von Anfang an eng mit unserer Heimatregion verbunden und engagieren uns mit Leidenschaft und Freude für die Stärkung der hiesi- gen Wirtschaft.“, so Stefan Bloschies. Kommunikation aus und für die Hauptstadtregion Dies gilt gleichermaßen für comprend, die vom Inhaber Michael Schulze geführt wird. Schulze ist seit 1990 auf dem Gebiet der Öffentlichkeits- arbeit unterwegs – in Berlin und Brandenburg – und bestens vernetzt. Das Kerngeschäft von comprend ergänzt das Portfolio von AD AGENDA/ zielgruppe kreativ auf ideale Weise: politische Kommunikation, Medien- arbeit, Krisen- und interne Kommunikation sowie Corporate Social Res- ponsibilty, das Kommunizieren der gesellschaftlichen Verantwortung eines Unternehmens. Erfolgreich zum Einsatz gebracht hat das Team von comprend sein um- fassendes Spezial-Know-how für Projekte und Kampagnen von Kunden wie Securitas, die Mittelmärkische Wasser und Abwasser GmbH, die Stadtentsorgung Potsdam und die Deutsche Energie-Agentur (dena). „Kommunikation muss Verstand und Gefühl gleichzeitig ansprechen.“, so das Credo von comprend. Von nun an tun das beide Partner gemeinsam. AD AGENDA Kommunikation und Event GmbH zielgruppe kreativ Gesellschaft für Marketing und Kommunikation mbH Albert-Einstein-Straße 14 | 12489 Berlin-Adlershof Tel.: 030 6780413-12 | Mobil: 0170 3303434 | info@die-zielgruppe.com www.zielgruppe-kreativ.com | www.ad-agenda.com Leistungen: digitale und analoge Kommunikation, Eventmanagement, Video- und Filmproduktion, Corporate Design comprend GmbH Dennis-Gabor-Straße 2 | 14469 Potsdam Tel. 0331 581158-00 | Mobil: 0152 31061207 | info@comprend.de www.comprend.de Leistungen: Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, politische Kommunikation, Employer Branding, interne Kommunikation Eines von drei Social-Media- Motiven der aktuellen Energie Mark Brandenburg- Kampagne, die von zielgruppe kreativ GmbH entwickelt wurde Stefan Bloschies und Anja Nienbarg, Geschäftsführer der Agenturgruppe AD AGENDA/zielgruppe kreativ Seit mehr als zwei Jahrzehnten sind die Agenturgruppe AD AGENDA/zielgruppe kreativ aus Berlin und die Potsdamer PR-Agentur comprend für Unternehmen in der Hauptstadt- region tätig. Jetzt bündeln sie ihre kommunikativen Kompetenzen im Rahmen einer strategischen Partnerschaft.
  • 6. 6 nuvo2/22 Aktuelles Aktuelle Informationen und kompetente Beratung rund um die Finanzierung Der russische Überfall auf die Ukraine verursacht Schockwellen durch die ganze Welt, die Folgen treffen große Teile der Wirtschaft hart. Auch wenn die Import- und Exportbeziehungen deutscher Unterneh- men mit Russland seit 2014 geschrumpft sind und auch die Ukraine beim Volumen keine große Rolle spielt, erweist sich die Importabhängigkeit bei Öl und Gas als Problem. Und statistische Zahlen helfen Unternehmen im Einzelfall natürlich nichts: „Sanktionen, unterbrochene Lieferketten und vor allem die explodierenden Preise für Energie führen zu gravierenden Ein- schnitten in vielen Branchen, das spüren auch unsere Firmenkunden“, bestätigt An- dreas Koch, Vorstandsmitglied der Mittel- brandenburgischen Sparkasse (MBS). Er ist verantwortlich für das Firmengeschäft, in dem die MBS mit der regionalen Branden- burger Wirtschaft seit Jahren eine stabile Aufwärtsentwicklung verzeichnet. „Selbst- verständlich setzt die MBS wie alle Spar- kassen die von der EU gegen Russland beschlossenen Sanktionen ausnahmslos um. Zugleich stehen wir unseren Firmen- kunden gerade in diesen Krisenzeiten zur Seite – mit Informationen und sachkundi- ger Beratung.“ Enger Kontakt zu Firmenkunden Schon in den ersten Tagen nach Kriegs- beginn nahmen die Kundenberater der MBS Kontakt zu Unternehmenskunden auf, die sich in Russland und in der Uk- raine engagieren. „Wir stehen in engem Kontakt, da sich die Lage täglich ändern kann“, berichtet Karsten Wagner, Direk- tor Firmenkunden. „Hauptproblem ist die Unsicherheit, wenn Ansprechpartner vor Ort nicht zu erreichen sind oder unklar ist, ob ausstehende Zahlungen geleistet werden können.“ In solchen Fällen verfügt die MBS sowohl über zusätzliche Infor- mationen als auch über Unterstützungs- angebote, die innerhalb des Deutschen Sparkassenverbandes organisiert werden. Da sie als eine der größten deutschen Sparkassen ein eigenes Kompetenz-Cen- ter für das Auslandsgeschäft betreibt, ist sie in zahlreichen Fällen auch für Firmen- kunden anderer Sparkassen im Land An- sprechpartner. „Ein noch größeres Prob- lem für die regionale Wirtschaft sind die indirekten Folgen des Krieges“, sagt Kars- ten Wagner. Die Unterbrechung einge- spielter Lieferketten ist eine solche, Ersatz lässt sich häufig nicht schnell und schon gar nicht zu den bisherigen Konditionen finden. Bereits durch Corona verzögerte Lieferungen aus China werden nun noch einmal erschwert: Der Schiffstransport dauert vier Wochen – auf der „Neuen Sei- denstraße“ durch Russland waren es vier Tage. Und die Preise für Diesel und Erdgas werden zur Existenzbedrohung in ener- gieintensiven Branchen, für Logistik- und Reiseunternehmen. Eine Blitzumfrage der Brandenburger IHKs unter fast 800 Unter- nehmen ergab Ende März, dass über 80 Prozent Folgen des Ukraine-Krieges spü- ren, mehr als ein Drittel gab an, Geschäfts- partner zu verlieren. „Wenn Transporte zu den bisher kalkulierten Konditionen nicht mehr ausgeführt werden können, wenn sich Materialeinkäufe extrem verteuern oder Zulieferer ausfallen, dann stehen in kleinen und mittelständischen Firmen ganze Geschäftsmodelle auf der Kip- pe“, so Karsten Wagner. „Die Landwirt- schaft ist stark betroffen, sowohl mit ihren Fahrzeugen als auch durch Importe von Futtermitteln und Dünger. Exporte nach Russland verbieten sich, in die Ukraine sind sie nahezu unmöglich.“ Zinsrisiken und Anzeichen der Zinswende Als Finanzpartner zur Absicherung von Zinsrisiken ist die MBS seit jeher gefragt. Wie wichtig ein solches umsichtiges Vor- gehen ist, zeigt sich in der gegenwärtigen Situation besonders deutlich. „Das Thema zieht aber noch viele weitere Kreise“, er- klärt Karsten Wagner. „Die jetzt eintreten- de Inflation ist ja nicht nur eine Folge des Krieges, sie wird aber durch ihn angeheizt. Die Anzeichen für eine Zinswende sind un- übersehbar, in den USA wird diese bereits eingeleitet. Wir tun gut daran, uns auf die- ses Szenario einzustellen – Investitionen werden in jedem Fall teurer.“ Auch hier bietet sich das Gespräch mit den dafür kompetenten Spezialisten der Mittelbran- denburgischen Sparkasse an – guter Rat und kompetente Unterstützung rund ums Geld sind heute mehr denn je gefragt. Folgen des Krieges in der Ukraine: Mittelbrandenburgische Sparkasse unterstützt Unternehmen in Zeiten großer Unsicherheit Andreas Koch Explodierende Preise für Diesel und Benzin bringen viele Branchen in Schwierigkeiten. Russland-Ukraine-Krieg: Folgen Finanzmärkte | Sparkasse.de
  • 7. nuvo2/22 7 Das bundesweite Sparkassen-Kunden- portal hat zum Ukraine-Krieg eine Über- blicksseite zu den Themen Geld, Wert- papieranlagen und Zahlungsverkehr zusammengestellt, die laufend aktualisiert wird. Hier stehen Fakten zum Beispiel zum SWIFT-Ausschluss Russlands und Erläute- rungen von Themen, die derzeit stark in den sozialen Medien laufen. Darunter die steigenden Energiepreise, wie man Fake- News erkennt oder wie Kryptowährungen auf den Krieg reagieren. Auch Spenden- konten sind hier zu finden. Zahlungsverkehr Viele Herausforderungen gibt es bei Kontoführung und Zahlungsverkehr. Sie betreffen gesetzliche Regelungen zu Sank- tionen und deren Auslegung, Auswirkun- gen auf den Zahlungsverkehr mit Russland bzw. der Ukraine, die Geldversorgung uk- rainischer Flüchtlinge in Deutschland, den Einsatz von Kreditkarten und die Konto- führung. Zwei Beispiele: Können Zahlungen von und in die Ukraine weiterhin ausgeführt werden? Grundsätzlich ja. Es kann aber zu Ein- schränkungen kommen, insbesondere bei Zahlungen in besetzte Gebiete. Dürfen Gelder an russische Staatsbürger am Geldautomaten ausgezahlt werden? Ja, sofern sich die russischen Staats- bürger nicht auf der Sanktionsliste und außerhalb Russlands befinden und ihre Karte von einem nicht-russischen Finanz- institut bzw. Finanzdienstleister an sie aus- gegeben wurde. Außenhandel Die Sanktionen gegen bestimmte na- türliche oder juristische Personen, Orga- nisationen oder Einrichtungen werden in den Systemen der Sparkassen durch auto- matischen Abgleich umgesetzt. Wenn die Sparkasse jedoch Kunden für das Import-/ Exportgeschäft mit bestimmten techni- schen Gütern Kredite gewährt, muss dies separat geprüft werden. Das zeigt das Beispiel einer GmbH, deren Geschäfts- führerin und wirtschaftliche Eigentümerin eine russische Staatsbürgerin mit Wohn- sitz in Russland ist. Die Einlagenbestände sind nicht von der Einlagenbeschränkung der Russland-Sanktionen betroffen, da bei Unternehmen, die als juristische Per- son gewertet werden, der Sitz des Unter- nehmens und nicht der von wirtschaftlich Berechtigten entscheidend ist. Leasing Die Deutsche Leasing ist mit der Deut- sche Leasing Vostok AG in Moskau und St. Petersburg vertreten und begleitet seitdem Kunden und Partner in Russland. In der Ukraine ist die Deutsche Leasing weder präsent noch geschäftlich aktiv. Als Reaktion auf den Krieg gegen die Ukraine hat die Deutsche Leasing Grup- pe seit Anfang März das Neugeschäft in Russland bis auf Weiteres eingestellt und sichert den laufenden Geschäftsbe- trieb unter den sich täglich ändernden (Sanktions-)Bedingungen. „Nach den vielen Jahren unseres geschäftlichen Engagements in Russland fühlen wir uns unseren Kolleginnen und Kollegen verpflichtet, die keine Verantwortung für den Krieg und seine Folgen trifft und denen wir für ihren Einsatz danken“, er- läuterte Vorstandsvorsitzender Kai Oster- mann bei der Bilanz-Pressekonferenz am 14. März. Ansprechpartner bei der MBS: Karsten Wagner Direktor Firmenkunden Tel. 0331 89 150-10 Karsten.Wagner@mbs.de Aktuelle Informationen für alle Kunden Der Ausschluss aus dem SWIFT-System hat die Verbindungen zu wichtigen russischen Banken gekappt. Karsten Wagner Aktuelles
  • 8. 8 nuvo2/22 Aktuelles Nach wie vor – ob mit oder ohne Giga- bit-Strategie – lastet der Glasfaserausbau letztlich auf den Schultern der Kommunen und Verwaltung in Städten und Gemein- den. Es hat sich gezeigt, dass gerade im ländlichen Raum und in Städten am Rande der Metropolen vorgesorgt werden kann, wenn auf Kooperationsverträge gesetzt wird. Beim größten regionalen Breitband- versorger Brandenburgs, der DNS:NET, werden derzeit fast wöchentlich neue Ko- operationsvereinbarungen mit den Ge- meinden und Landkreisen abgeschlossen um die Flächendeckung beim Ausbau si- chern zu können. Unterversorgte Gebiete im Blick Die DNS:NET, 1998 in Bernau bei Ber- lin gegründet, setzt mit ihren mittlerweile über 350 Mitarbeitern auf die Verankerung vor Ort und baut die Regionen eigen- wirtschaftlich aus. Das betrifft sogar die Hauptstadt, denn auch hier gibt es zahl- reiche unterversorgte Gebiete. Im März 2022 wurde die neue Gigabit-Strategie verabschiedet: Mit ihrer Umsetzung sol- len neue Maßstäbe für das digitale Berlin gesetzt werden – gleichermaßen in den Innenstadtbezirken wie in den Randge- bieten. Bei der Unterzeichnung zwischen der DNS:NET Internet Service GmbH und Staatssekretär Tino Schopf von der Se- natsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe wurde bei der Gemeinsamen Ab- sichtserklärung für den Gigabitausbau in Berlin festgehalten: „Die DNS:NET wird zur Zielerreichung der Gigabit-Strategie des Landes durch einen eigenwirtschaft- lichen Gigabitausbau beitragen. In den kommenden Jahren bis spätestens 2030 beabsichtigt DNS:NET mehrere hundert- tausend Anschlusspunkte (Haushalte/ Gewerbeeinheiten/sozioökonomische Schwerpunkte) in Berlin mit Glasfaser (FTTB/H) eigenwirtschaftlich zu versorgen.“ Dazu Staatssekretär Tino Schopf: „Seit mehr als zwei Jahrzehnten fest in der Hauptstadtregion verwurzelt, richtet DNS:NET sein Augenmerk besonders auf Berlins unterversorgte Gebiete in den Stadtrandlagen. Hier will das Unter- nehmen möglichst in Kooperation mit den jeweiligen Bezirksämtern investieren. DNS:NET wird damit ein unverzichtbarer Akteur bei der Umsetzung unserer Giga- bitstrategie.“ Stefan Holighaus, Mitglied der Ge- schäftsleitung der DNS:NET, erklärte: „Wir sind seit vielen Jahren aktiv dabei, die innerstädtische Infrastruktur und Groß- projekte bis hin zu den Außenbezirken mit Glasfaserinternet und FTTH zu versorgen. Mit seiner Gigabit-Strategie setzt Berlin nun auf Tempo für die Infrastrukturent- wicklung. Wir werden die Realisierung der „Gigabit-Hauptstadt Berlin“ mit hohem Tempo vorantreiben und unterstützen dies durch den gezielten eigenwirtschaftlichen Ausbau in zahlreichen unterversorgten Ge- bieten unter anderem in den Stadtrand- lagen. Dies entspricht ganz klar unserem Motto: ‚Glasfaser für alle!‘“ In den kom- menden Wochen geht es mit dem Ausbau in verschiedenen Stadtbezirken los. Glasfaser für alle in Brandenburg und viele neue Arbeitsplätze Der eigenwirtschaftliche Ausbau im gesamten Brandenburger Gebiet setzt auf Tempo und natürlich Fläche. Das ist im Landkreis Oder-Spree, Märkisch Oder- land, Potsdam-Mittelmark, Landkreis Bar- nim und vielen anderen deutlich zu sehen. Viele Gemeindevertretungen hatten sich nahezu einstimmig und nach Vergleich aller Optionen im Markt für die Koope- rationsvereinbarungen ausgesprochen. Unabhängig davon, ob die jeweilige Ge- meinde in Stadtnähe liegt, kleinste Dörfer anschließen muss, die normalerweise als unwirtschaftlich im Ausbau angesehen werden, oder Lücken in Gewerbeversor- gung oder Wohnungswirtschaft schließen möchte: Es gibt keine Zeit zu verlieren. Auf Experimente mit verschiedenen aus- bauenden Unternehmen, die parallel aus- bauen, hat auch niemand Lust. Sobald eine Gemeinde in der Vorvermarktung über die 50-Prozent-Quote der verschie- denen Ortsteile gekommen ist, beginnen Planung und Tiefbau und daran anschlie- ßend die Versorgung der Region. Zahlreiche Beispiele sprechen für das Konzept Immer mehr Brandenburger Regionen haben durch den eigenwirtschaftlichen Ausbau der DNS:NET die Chance auf eine einzigartige Infrastruktur. Beispiel Dahme-Spreewald: Die DNS:NET bewegt sich hier mit dem Entschluss des eigen- wirtschaftlichen Ausbaus im Landkreis Dahme-Spreewald weiter in den Süden von Brandenburg und Richtung Sachsen. Nach Gesprächen mit dem Landkreis und der Wirtschaftsförderung ist das Thema des eigenwirtschaftlichen Ausbaus in den Ausschüssen auf fruchtbaren Boden gefal- len, und man hat gemeinsam entschieden, zunächst die Stadt und einen Teil ausge- wählter Orte auszubauen. Luckaus Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos) freut sich, dass die DNS:NET als Brandenburgs größter alternativer Glasfaserversorger sich gezielt im wei- ter entfernten Bereich von Berlin samt Speckgürtel um die ländlichen Regionen kümmert. „Ich bin mir mit meinen Rats- kollegen zusammen sicher, einen absolut verlässlichen Partner mit den attraktivsten Internetangeboten ausgesucht zu haben. Wir werden so unsere ehrgeizigen Ziele für die Digitalversorgung Luckaus schnell und gezielt in Angriff nehmen können.“ Nicht weit weg von Luckau wird gerade in Cottbus der Ausbau der Gigabitcity ge- meinsam mit der Stadt realisiert. Hier wird allerdings im Förderprinzip gearbeitet. Im Vergabeverfahren der zweitgrößten Stadt Brandenburgs wurde das Ziel definiert, die unterversorgten Bereiche der Stadt, die bislang unter 30 Mbit/s versorgt waren, zu- kunftssicher per Glasfaser zu erschließen. Im Auswahlverfahren fiel die Entscheidung auf die DNS:NET, die als Spezialist für die Glasfaser für alle – Regionalität und eigenwirtschaftlicher Ausbau sichern kommunale Infrastruktur Tempo beim Netzausbau
  • 9. nuvo2/22 9 Erschließung unterversorgter Regionen gilt und als Netzbetreiber mit ihrer Exper- tise und der eigenen Glasfasernetzinfra- struktur in Brandenburg überzeugte. Im Januar wurde der zentrale Technikstand- ort aufgebaut, im März konnten die Aus- bauarbeiten im westlichen Bereich Rich- tung Stadtmitte beginnen, sodass nun die Längstrassen realisiert werden. Danach können die ersten Objekte und vor allem die Schulen ans Netz angeschlossen wer- den. Wenn alles weiterhin planmäßig im schnellen Ausbautakt vorangeht, wird es dann in den kommenden Monaten hei- ßen: Glasfaser für die Cottbuser Schulen mit 1 Gigabit/s. Auch im Landkreis Märkisch-Oderland, in Potsdam-Mittelmark, im Havelland, Barnim oder dem Landkreis Oder-Spree werden demnächst viele tausende Haus- halte mit bis zu 2,5 Gigabit pro Sekunde ans Netz gebracht werden. „Mit der Aus- sicht auf Gigabitgeschwindigkeiten Made in Brandenburg mit bis zu 2,5 Gbit/s für Privatnutzer und Firmen kann Wachstum verlässlich und mit Qualität gesteuert wer- den, vor allem jedoch haben die Gemein- den die außerordentliche Chance auf Flä- chendeckung.“, so die Geschäftsleitung der DNS:NET. Auch kleinste Dörfer werden berücksichtigt Das betrifft auch kleinste Dörfer. Am Beispiel von Wiesenburg/Mark wird das sehr deutlich: Die amtsfreie Gemeinde im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Branden- burg hatte für ihre knapp 4.300 Einwohner auf 220 Quadratkilometer Fläche entschie- den: wenn schon Breitbandausbau, dann Glasfaser. Und wenn Glasfaser, dann mit Chancengleichheit für alle Haushalte und Unternehmen bis in die kleineren Ortsteile und Dörfer hinein. In Folge der Koopera- tionsvereinbarung werden nun die Ortstei- le Reppinichen mit knapp 200 Haushalten und Schmerwitz mit 150 Haushalten am Rande des Naturparks Hoher Fläming per FTTH-Ausbau erschlossen. Wiesenburgs Bürgermeister Marco Be- ckendorf (Die Linke) unterstreicht: „Wir freuen uns außerordentlich, dass diese landschaftlich und touristisch reizvolle Re- gion nun endlich mit einer exzellenten Glas- faserinfrastruktur rechnen darf, die im Zuge des geförderten Ausbaus bislang nicht rea- lisiert werden konnte. Dafür konnten wir die DNS:NET gewinnen, die in die unterver- sorgten Gebiete eigenwirtschaftlich inves- tiert. Wir haben hier in Wiesenburg schon immer auf nachhaltige Entwicklung gesetzt und realisieren diese mit Partnern, welche die Region kennen und stärken. Weiterhin gibt uns der Ausbau die Möglichkeit mit bereits eingeworbenen Fördermitteln des BMI wie Smart City und Aktive Regional- entwicklung auch mehr Attraktivität in den Ortsteilen zu schaffen. Warum soll es nicht auch in kleineren Ortsteilen ein Angebot für gemeinschaftliches Arbeiten in einem Coworking Space geben.“ Anne Konstanze Eilzer, Wirtschaftsförde- rung und Referentin des Bürgermeisters: „Ein großer Meilenstein für Wiesenburg/ Mark ist durch diese Kooperationsver- einbarung erreicht, aber es ist auch ein wichtiges Signal für den gesamten länd- lich-peripheren Raum, der nach wie vor Defizite in der Infrastruktur auszugleichen hat. Uns ist es wichtig, gleichwertige Le- bensverhältnisse zu schaffen, die den Ver- hältnissen des Ballungsraumes um nichts nachstehen. Und letztlich ist jedes Digita- lisierungsprojekt ohne schnelles Internet nicht umsetzbar. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der DNS:NET.“ In Wiesenburg/Mark werden bei der Umsetzung von Tiefbauarbeiten auch landwirtschaftliche Betriebe mithelfen, damit die Querungen möglichst schnell umgesetzt werden können. Pragmatische Lösungen können so dabei helfen, schnel- ler im Tiefbau voranzukommen. Breite Unterstützung vor Ort Klar wurde bei vielen Gesprächen an- lässlich von Kooperationsvereinbarungen, bei Spatenstichen, Technikterminen und Gesprächen zwischen den Vertriebs- und Projektteams vor Ort: Jedes Ausbauvor- haben kann so erfolgreich werden, wie die Ortsbürgermeister und Einwohner es vorantreiben. Besonders betrifft dies aber auch die Genehmigungsverfahren. So unterstützen viele Verwaltungen die Informationswege und die Planungs- und Freigabeprozesse. Beispiel Märkisch-Oderland: In Neuen- hagen können demnächst dank Koopera- tionsvereinbarung über 9.000 Haushalte mit Gigabitgeschwindigkeiten versorgt werden, der Bau hatte sofort nach Unter- zeichnung beginnen können. Das über- zeugt viele Bürger, die unterschiedliche Anbieter aus dem Telekommunikations- bereich erleben und auf verlässliche re- gionale Unternehmen setzen. Auch in den angrenzenden Gemeinden Peters- hagen-Eggersdorf, Fredersdorf-Vogels- dorf gibt es dementsprechend sehr hohe Vorvermarktungsquoten für DNS:NET- Glasfaserverträge, hier wird schon durch die DNS:NET ausgebaut. In Rüdersdorf bei Berlin wurde Anfang April die nächste Vereinbarung unterzeichnet. Das Ziel, Pri- vathaushalte dann mit bis zu 2,5 Gigabit/s ohne Ausnahme versorgen zu können, be- geistert die Rüdersdorfer Bürgermeisterin Sabine Löser besonders. „Es ist uns be- wusst, dass wir mit dieser Vereinbarung die große Chance haben, die flächende- ckende Versorgung aller Haushalte zu rea- lisieren, das Wachstum zu stützen und für die Gemeinde die wichtigen Infrastruktur- und Innovationsaufgaben zu lösen. Inter- net ist heute mehr denn je Teil der Da- seinsvorsorge, und so hoffe ich, dass ein flächendeckender Ausbau mit Glasfaser gelingt, für alle die bereits hier sind und all diejenigen, die noch hierherkommen möchten. Wir sind sehr glücklich, dass wir diesen Weg zusammen mit einem regio- nalen Unternehmen wie der DNS:NET ge- hen können, die auch in den Nachbarge- meinden im Landkreis ein großes Tempo beim privaten Ausbau vorlegt.“ Viele neue Ausbauregionen nicht nur in Berlin/Brandenburg, sondern auch in Sachsen-Anhalt, das bedeutet Wachstum auch beim Personal. Für verschiedene Regionen werden Mitarbeiter in Planung, Projektmanagement, Tiefbau, in Vertrieb und Marketing und natürlich der IT ein- gestellt. Die DNS:NET zählt zu den Top Arbeitgebern im Mittelstand 2022. Aktuelles Glasfaser bis ins Haus
  • 10. 10 nuvo2/22 IBWF Das Netzwerk für Mittelstandsberater M I T T E L S T A N D S B E R A T E R . D E Sie fragen sich: Wo finde ich den passenden Berater? Und wir sagen: Na bei uns! www.mittelstandsberater.de IBWF ist das größte fachübergreifende Netz- werk für Mittelstandsberater in Deutschland. Hier finden Sie Expert:innen mit verschiedens- ten Beratungskompetenzen, die sich auf die Arbeit mit Unternehmen aus dem Mittelstand spezialisiert haben.
  • 11. nuvo2/22 11 Kolumnentitel Klimaschutz geht Jeden an und Jeder kann seinen Beitrag dafür leisten. Die Welt- bevölkerung wächst stetig, die Ressourcen werden knapper, der Klimawandel schrei- tet voran. Dass gehandelt werden muss, steht außer Frage. Und daher ist neben der Politik jeder Einzelne gefragt, sich mit dem Thema Energieeffizienz und der Reduzie- rung von CO2-Emissionen auseinanderzu- setzen. Doch wie können Unternehmen der Verantwortung gerecht werden, und welchen Beitrag können sie leisten? Energieeffizienz ist eine wichtige Säule der Energiezukunft. Ob eine kurzfristig umsetzbare Maßnahme, die Neutralstel- lung von Produkten oder ein Gesamtkon- zept für eine vollständige Klimaneutralität der Produktion oder des gesamten Unter- nehmens: Jeder Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ziel sollte es sein, die eigenen CO2-Emissionen nachhaltig zu reduzieren, den Energieverbrauch zu sen- ken und zusätzlich von einer nachweislich grünen Bilanz zu profitieren. Mit der Umstellung auf Ökostrom die CO2-Bilanz verbessern Um ein klimafreundliches Fundament aufzubauen, steht Unternehmen mittler- weile eine Palette an grünen Energie- lösungen zur Verfügung. Bereits mit der Umstellung auf Ökostrom wird die CO2- Bilanz besser. Die internen Abläufe bleiben vom Wechsel unberührt und der Kostenaufwand kalkulierbar. Strom selbst erzeugen, speichern und Lastspitzen vermeiden Energiedienstleister wie EWE bieten neben der reinen Energielieferung um- fangreiche grüne Lösungen an. So ist es Unternehmen möglich, Energie selbst zu erzeugen und zu nutzen. Durch den Bau von Photovoltaikanlagen kann „eigener“ Ökostrom produziert und in Speichersys- temen für den späteren Einsatz gespei- chert werden. Gerade große Dachflächen von Produktionshallen bieten ideale Vo- raussetzungen für eine Photovoltaik-An- lage. Ein großer Vorteil ist, dass sie Skalen- effekte ausspielen können. Komponenten wie Wechselrichter oder die Verkabelung müssen bei jeder stationären PV-Anlage eingebaut werden. Je mehr Solarmodule auf dem Dach Platz finden, desto weniger stark steigen prozentual die Gesamtkos- ten. Durch den Verbrauch von Eigenstrom können die Energiekosten signifikant ge- senkt werden. Auch eine Vermarktung von freien Stromreserven ist möglich und bil- det eine zusätzliche Einnahmequelle. Für gute Bedingungen sorgen auch zu- sätzliche Stromspeichersysteme, weil sie vor allem bei der Stromabnahme Lastspit- zen vermeiden. Diese Lastspitzen treiben die Energiekosten deutlich in die Höhe. Grüne Lösungen für Wärme und Licht In den Bereichen Wärme und Licht können Unternehmen ebenfalls mit Hil- fe von grünen Lösungen zur Emissions- reduzierung beigetragen. Die einfachste Möglichkeit ist der Wechsel von Erdgas auf klimaneutrales Erdgas. Garantiert ist dabei, dass jedes Gramm CO2 aus dem Verbrauch an anderer Stelle durch die För- derung von Klimaschutzprojekten exakt ausgeglichen wird. Mit nachhaltigen Wär- melösungen können Unternehmen einen Schritt weitergehen. Durch moderne Tech- nik kann der Energieverbrauch gesenkt und die Klimabilanz nachhaltig verbessert werden. Durch das Zusammenspiel von effektiver Wärmeproduktion, klimaneut- ralem Erdgas und regenerativem Strom können entsprechende Gesamtlösungen zum Einsatz kommen. Die Optimierung der Beleuchtungsinfra- struktur bietet ebenfalls großes Potenzial für mehr Nachhaltigkeit. Eine Kombination aus effizienter LED-Beleuchtung, intelli- genter Steuerung und smartem Lichtma- nagement spart bis zu 80 Prozent der Kos- ten. Die Umstellung können Unternehmen flexibel finanzieren, mit Ratenzahlung, als Sofortkauf, zur Miete oder im Contracting ohne eigene Investition. Grüne Mobilität für Flotten WerdieChancenneuerIdeenvongrüner, intelligenter Mobilität im eigenen Unter- nehmen nutzen möchte, kann seine Flotte auf den Betrieb mit erneuerbaren Energien ausrichten. Energieunternehmen wie EWE unterstützen dabei mit dem Bau einer intelligenten Ladeinfrastruktur, im besten Fall betrieben mit grünem Strom aus der eigenen Erzeugung, um neben der Nach- haltigkeit auch das eigene Image positiv zu beeinflussen. Insgesamt arbeitet EWE seit vielen Jah- ren an einem nachhaltigen Energiesystem und stellt die Versorgung der Menschen mit Energie, Mobilität und Kommunikation sicher. Dabei ist Klimaschutz für das Un- ternehmen kein Trend, sondern eine Ver- pflichtung. Bis 2035 wird EWE klimaneutral und nimmt Kunden und Region dabei mit. Mehr unter ewe.de/unternehmen Klimafreundliche Lösungen und grüne Energie fürs Business Kontakt: EWE Vertrieb GmbH Stephan Krahn +49 3341 382-191 stephan.krahn@ewe.de www.ewe.de/unternehmen Über EWE Als innovativer Dienstleister ist EWE in den Geschäftsfeldern Energie, Telekommunikation und Informations- technologie aktiv. Das Unternehmen mit Hauptsitz im niedersächsischen Oldenburg gehört zu den großen Energieunternehmen in Deutschland. Neben einer sicheren Versorgung haben die Unternehmen der Gruppe früh auf Ökoangebote und clevere Produktpakete gesetzt und helfen Kunden mit Dienstleistungen rund um die Energieeffizienz, mit ihrer Energie mehr zu bewegen. EWE gehört zu den Top 3 Dienstleistern im Bereich Contracting in ganz Deutschland und übernimmt für Kommunen und private Investoren den Bau und Betrieb von Wärmelösungen. Wer die Chancen neuer Ideen von grüner, intelligenter Mobilität im eigenen Unternehmen nutzen möchte, kann seine Flotte auf den Betrieb mit erneuerbaren Energien ausrichten. „Green Solutions“ für den ökologischen Fußabdruck
  • 12. 12 nuvo2/22 Eine krisenfeste Aufwärtsentwicklung für das Land Brandenburg erhoffen derzeit alle – denn nach der Corona-Pandemie treffen die gestiegenen Energiepreise die Unter- nehmen hart. „Es geht darum, möglichst unabhängig zu werden von der geopoli- tischen Lage“, sagte Landeswirtschafts- minister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach bei der Vorstellung der Jahresbilanz der Wirt- schaftsförderung Brandenburg am 17. März. Nachdem zahlreiche gestörte Lie- ferketten Jahren noch immer nicht wieder reibungslos laufen, bedeuten Transporte über den Seeweg statt über die „Neue Seidenstraße“ Zeitverluste von dreieinhalb Wochen. Doch es gibt Gründe für Optimis- mus. „Bemerkenswert ist, dass die erhoff- te Sogwirkung von Tesla tatsächlich schon eingetreten ist“, so der Minister. Nicht al- lein die 2021 mithilfe der WFFB geschaf- fenen über 5000 Arbeitsplätze, sondern auch die gut gefüllte Pipeline mit Anfragen interessanter potenzieller Investoren sind dafür Belege. Zugleich nutzen regionale Unternehmen die Chance, sich als Zulie- ferer oder Dienstleister mit der neuen Gi- ga-Fabrik zu verbinden. Brandenburg sei auf dem Weg, zu einem neuen Zentrum der Automobilindustrie zu werden. Neben Tesla in Grünheide repräsentieren Inves- toren wie SAS Systemtechnik in Freders- dorf-Vogelsdorf, Exelaser in Ludwigsfelde, Diehl Advanced Mobility in Zehdenick und Rock Tech Lithium in Guben den Cluster Moderne Mobilität in Brandenburg. Unterstützung für zahlreiche Mittelständler „Wir sind glücklich, erstmals über 5000 neue Arbeitsplätze abrechnen zu kön- nen, das hätten wir uns vor fünf Jahren nicht träumen lassen“, erklärte Dr. Steffen Kammradt, Geschäftsführer der WFBB. In der Rekordzahl stecken die 1900 Arbeits- plätze bei Tesla, die einen Sprung von gut 3000 im Jahr 2020 nach oben bedeuten. Durch Unterstützung der WFBB konnten zudem 440 Arbeitsplätze erhalten werden: „Dieser Beitrag zur Stabilisierung von Un- ternehmen ist genauso unsere Aufgabe“, so Dr. Kammradt. Sebastian Saule, ebenfalls WFBB-Ge- schäftsführer, hob die Innovationsbe- reitschaft des Mittelstands hervor. Viele Projekte in mittelgroßen Unternehmen wurden im vergangenen Jahr gefördert. Hier spielt die Digitalisierung eine wich- tige Rolle – Corona hat in vielen Berei- chen zu einer deutlichen Beschleunigung geführt. Auch neue Geschäftsfelder und Erweiterungen, Maßnahmen zur Energie- effizienz und Nachhaltigkeit werden durch die WFBB begleitet. So erweitert das Medizintechnik-Unternehmen Christoph Miethke seine Betriebsstätte in Potsdam, die VoluCap GmbH investiert in Hightech für ihre Babelsberger Filmstudios und der Mikroelektronikspezialist Allresist in Strausberg entwickelt gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Angewandte Polymerforschung sowie der Universität für Technologie Lodz und einem polni- schen Unternehmen Lösungen für den Druck von QD-LEDs. Aktuelles Dr. Steffen Kammradt, Wirtschaftsminister Prof. Jörg Steinach und Sebastian Saule (von links) Dr. Steffen Kammradt Sebastian Saule Brandenburg entwickelt sich zu einem neuen Zentrum moderner Industrie Wirtschaftsförderung meldet Rekordergebnis für das vergangene Jahr
  • 13. nuvo2/22 13 Aktuelles Kontinuität bei Neugründungen Mit 39 begleiteten Gründungsprojekten gibt es in diesem Bereich Kontinuität, 37 waren es im Vorjahr. Darunter ist zum Bei- spiel die Dryad Networks GmbH in Ebers- walde, die ein Netzwerk zum schnellen Erkennen von Waldbränden auch in ent- fernten Landesteilen entwickelt. Die Re- sility GmbH, eine Ausgründung aus dem Hasso-Plattner-Institut Potsdam, entwi- ckelt eine Software zum frühzeitigen Fest- stellen von Cyberangriffen auf Clouds. Die Liste ließe sich leicht fortsetzen. Auch die Beratungsleistungen der WFBB helfen Unternehmen: 2021 wurden allein vom Bereich WFBB-Arbeit 1386 solche Beratun- gen durchgeführt, wobei der Schwerpunkt auf der Fachkräftesicherung lag. Dank der fünf Regionalcenter haben Unternehmen in allen Regionen Ansprechpartner, die sie beim Zugang zu Beratungs- und Förderan- geboten unterstützen. Ulrich Conrad Besondere Ansiedlungsprojekte moderner Mobilität 2021 TESLA Das US-Unternehmen Tesla errichtet in Grünheide (Oder- Spree) die erste Giga-Factory in Europa. Die ersten Fahrzeuge wurden im März ausgeliefert. Mit der Investition verbunden sind im Jahr 2021 schon 1.900 Arbeitsplätze, viele weitere sollen folgen. SAS Autosystemtechnik In Fredersdorf-Vogelsdorf (Märkisch-Oderland) investiert das Unternehmen in eine Produktionsstätte für Fahrzeuginnen- teile. Das Volumen beträgt rund 10 Millionen Euro, 110 Arbeitsplätze entstehen. EXCELASER Das französische Unternehmen Excelaser errichtet in Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) eine Betriebsstätte für die Metallbearbeitung mittels Lasertechnologie. Zunächst werden 4,5 Millionen Euro investiert und 55 Arbeitsplätze geschaffen. DIEHL Die in Zehdenick (Oberhavel) ansässige Diehl Advanced Mobility GmbH baut eine hochmoderne Fertigung von Zellkontaktiersystemen für Elektrofahrzeuge auf. Es werden 30 Millionen Euro investiert und 40 Arbeitsplätze geschaffen. RockTech Die kanadische Rock Rech Lithium plant in Guben (Spree- Neiße) den Bau des europaweit ersten Lithiumhydroxid- Konverters und damit die erste Produktionsstätte für einen Hauptbestandteil von Lithium-Batterien in Europa. 470 Millio- nen Euro werden investiert, 160 Arbeitsplätze entstehen. Jahresergebnisse der WFBB 2021 2020 Arbeitsplätze 5.047 3.019* Investitionen in Mio. Euro 721* 1.002 Projekte gesamt 448 424 Ansiedlungen, Erweiterungsinvestitionen und Betriebsstabilisierungen 69 74 Innovationsprojekte 340 313 Existenzgründungen 39 37 WFBB Arbeit Beratung von Unternehmen 1.386 1.358 WFBB Energie Beratungen/Dienstleistungen 471 539 Außenwirtschaft Beratungen/Betreuungen 972 759 * Ohne Tesla IMPRESSUM: NUVO - Netzwerk Unternehmerverbände Ostdeutschlands – Wir. Unternehmen. Zukunft. Ausgabe 2/2022 • ET: 22.04.2022 • Gesamtauflage: 3.500 • Herausgeber / V.i.S.d.P: comprend GmbH • Geschäftsführer: Michael Schulze Dennis-Gabor-Straße 2 • 14469 Potsdam • Tel.: 0331 58115800 • E-Mail: info@comprend.de • www.comprend.de • Redaktion: Michael Schulze Autoren: Dr. Ulrich Conrad, Michael Schulze • Satz und Druckvorbereitung: webreform GmbH • Anzeigen: Michael Schulze • Fotorechte: pixabay (S.1 Titelbild), Julia Haack / KOFA (S.1 o., S.16), MBS / Stefan Specht (S.1 m., S.6 o.), Karoline Wolf (S.1 u., S.3 o., S.15 u.), Jürgen Sendel / pictureblind (S.4), MBS (S.6 o., S.7 o.), AdobeStock ID: 270451042 (S.6 u.) / ID: 371352541 (S.7 u.), DNS:NET / Thomas Ecke (S.8 und 9), EWE Go (S.11), WFBB (S.12), Conrad (S.12), Hasselblad H5D (S.14 o.), TAB (S.14 u.), STEP (S.15 o.) 123rf.com / ID: 88841182 / Urheber: rclassenlayouts (S.19) Weitere Fotos wurden zur Verfügung gestellt von Sponsoren, Partnern • Druck: city repro GmbH Cottbus • Redaktionsschluss: 07.04.2022 NUVO erscheint sechsmal im Jahr • Die Mitglieder des UVBB erhalten NUVO im Rahmen ihrer Mitgliedschaft • Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Kopien nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des V.i.S.d.P. • Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Haftung • ISSN 2625-3356
  • 14. 14 nuvo2/22 Aus dem Netzwerk TAB – vier neue Mitglieder im UVBB Der UVBB freut sich, neben dem Mit- glied und Vize Präsidenten des Ver- bandsbezirks Berlin,Adalbert Kurkowski, mit Dr. Ralfdieter Füller, Kathrin Mache, Ralf Mathiesen und Hendrik Witte, vier weitere Partner The Alternative Board™ (TAB) als ordentliche Mitglieder für den Verband gewonnen zu haben. TAB unterstützt Unternehmer:innen und Führungskräfte, neue Chancen zu erken- nen und strategische Ziele zu erreichen. In Unternehmer-Boards erhalten Unter- nehmer:innen von sechs bis acht anderen Mitgliedern unabhängige, praktische Rat- schläge für ihre Herausforderungen und wertvolle Einblicke in unterschiedliche Lö- sungsansätze anderer Branchen. Bei der praktischen Umsetzung unterstützen sie einander gegenseitig. Dabei werden sie von den TAB-Partnern mit strategischen Management-Tools, Business Coaching, Führungskräfte-Entwicklung und einem weltweiten Netzwerk erfolgreicher TAB- Mitglieder unterstützt und begleitet. In der Metropolregion Berlin nutzen mehr als 100 Unternehmer:innen die Möglich- keit dieses einzigartigen Austauschs, um nicht nur in sondern an ihren Unterneh- men systematisch zu arbeiten. Expertenforum von TAB und UVBB am 28. April Nachdem – initiiert von TAB im letzten Jahr – bereits der sogenannte „Volkswirt- schaftliche Dialog“ in den Eventkalender des UVBB erfolgreich Einzug gehalten hat, kündigen sich jetzt wenigstens 6 weitere Veranstaltungen für das laufende Jahr an. Mit den TAB UVBB Expertenforen bietet der UVBB Mitgliedern und Gäs- ten zu unterschiedlichen Wirtschafts- und Unternehmensthemen ein regelmäßiges Informations- und Diskussionsforum an. Alle Veranstaltungen sind bereits in den Kalender eingestellt. Die Reihe startet am 28. April 2022 um 9 Uhr mit dem Thema „Förderung von Innovation und Energie- effizienz für Unternehmen in Brandenburg und Berlin“. Experte ist Dr. Jens Unruh von der Wirtschaftsförderung Brandenburg, als Co-Experte und Moderator agiert Adalbert Kurkowski. Das Forum findet on- line statt. Die Teilnahme ist für Mitglieder und Gäste des UVBB kostenlos. Anmeldungen bitte per E-Mail an: akurkowski@thealternativeboard.biz oder über die LINKEDIN-Seite des UVBB. EuGH: HOAI doch anwendbar Die deutsche HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) war in den letzten Jahren das Sorgenkind der inner- staatlichen Gesetz- und Verordnungsge- bung. Hat doch der Europäische Gerichts- hof im Sommer 2019 die Deutsche HOAI für unionsrechtswidrig erklärt. Das zwingende Mindestpreisrecht der HOAI verstoße gegen die sogenannte Dienstleistungsrichtlinie der EU. Nach dem Urteil aus 2019 entbrannte in der deutschen Rechtsprechung ein Streit da- rüber, ob die HOAI bis zur Neufassung weiter anwendbar sei oder nicht. Ca. 50 Prozent der deutschen Oberlandesgerich- te waren dafür, die andere Hälfte dagegen. HOAI 2013 weiter anwendbar. Der Bundesgerichtshof (BGH) legte die Frage dann dem EuGH vor und dieser ent- schied mit Urteil vom 18.01.2022, dass die HOAI 2013 weiter anwendbar sei. Dies bedeutet, dass Architekten weiter- hin mit sogenannten „Aufstockungsklagen“ das in der HOAI vorgesehene Mindestho- norar verlangen können. Preisabreden, die gegen diesen Mindestpreischarakter der HOAI verstoßen, sind weiterhin nichtig. Darüber hinaus bestehe, so der Europäi- sche Gerichtshof, ein Schadensersatzan- spruch für Bauherren gegen den Bund, die erfolgreich von Architekten auf „Aufsto- ckung“ in Anspruch genommen werden. Dies gilt für alle bis zum 31.12.2020 ge- schlossenen Architekten- und Ingenieur- verträge. Seit dem 01.01.2021 gilt die neue HOAI 2021, welche den Mindestpreischarakter eliminiert hat. Andreas Jurisch Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Streitbörger PartGmbB Potsdam www.streitboerger.de Andreas Jurisch
  • 15. nuvo2/22 15 nuvo2/22 Die STEP optimiert elektro- mobil ihre Sauberkeitsleistung Er kriegt stets die Kurve und stromert für mehr Sauberkeit durch Potsdams Gassen: Zwei elektromobile „Twizy“ machen die Stadtentsorgung Potsdam GmbH (STEP) bei ihrer zentralen Aufgabe Stadtreini- gung flexibler und klimafreundlicher. Als Saubermacher mit Umweltplus ist das kleine wendige und etwas futuristisch wir- kende Fahrzeug technisch, aber auch op- tisch aufgerüstet worden: Neben der klas- sischen Kommunallackierung in Orange mit grünem Akzent sind es vor allem die Dach- leuchten, die das offiziell als Quad einge- stufte Batteriemobil unübersehbar machen, wenn es sich dezent durch Potsdams kom- plexe Verkehrsinfrastruktur schlängelt. Extrem wendig und schmal Die Einsatzmöglichkeiten in der Stadt setzen dort an, wo die Optimierung der Stadtsauberkeit bislang für die STEP be- sonders zeit- und damit auch logistik- aufwändig war. „Durch seine extreme Wendigkeit und die schmale Silhouette gelangt der Kommunal-Twizy mühe- los an jeden Abfallbehälter – zur Not auch als Bordsteinkletterer geradewegs durch eine schmale Lücke“, sagt STEP- Geschäftsführer Florian Freitag. Auch die Parks der Stadt profitieren bei der Leerung der Behälter, denn die lästige Begleitmu- sik des „Gediesels“ bislang üblicher Ent- sorgungsfahrzeuge entfällt. Zudem bleibt die Luft sauber. „Mit diesem innovativen und umweltfreundlichen Produkt“, so der zweite Geschäftsführer des Unternehmens, Dr. Burkhardt Greiff, „geht die STEP einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Reduzie- rung von Luft- und Schadstoffemissionen zur Erfüllung der Klimaschutzziele in der Landeshauptstadt Potsdam.“ Laden an jeder Steckdose Auch Azubis dürfen mit dem Mobil auf Sauberkeitsstreife rollen: Das für Potsdam georderteModellfährtzügige90Kilometer pro Stunde und darf mit einem PKW-Füh- rerschein gelenkt werden. Selbst bei star- ker Belastung verlangt der Twizy erst am Ende einer Schicht von acht Stunden nach einer Ladestelle. Das „Kabel-Frühstück“ dauert dann etwa dreieinhalb Stunden. Ist mal keine Ladestation in Steckernähe, tut es jede gewöhnliche Haushaltssteck- dose mit ausreichender Sicherung. So ist si- chergestellt, dass das Fahrzeug nach jedem Einsatz, egal an welchem Ort, mit genug Vorrat in der Lithium-Ionen-Batterie wieder auf dem STEP-Betriebshof ankommt. Pioniere des vollelektrischen Kehrens Die STEP ist zudem das erste Entsor- gungsunternehmen in Brandenburg, wel- ches eine vollelektrische Kehrmaschine zur Gehwegreinigung im Regelbetrieb ein- setzt. Seit mehreren Jahren widmet sich die STEP intensiv und in enger Zusammen- arbeit mit der Landeshauptstadt Potsdam, insbesondere dem Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen, der umweltfreundlichen Elektromobilität im Reinigungsbereich. Der Anschaffung gingen Tests mit ver- schiedenen Modellen mehrerer Hersteller im laufenden Betrieb voraus. Die offiziell in Betrieb genommene Kehrmaschine hat für die Gegebenheiten in Potsdam die beste Preis-Leistungsdynamik. Lebensdauer rentiert sich „Das Einsatzgebiet der vollelektrischen Kehrmaschine umfasst alle öffentlichen Plätze in Potsdam sowie große Teile des Rad- und Gehwegnetzes, insbesondere in der Innenstadt. Darunter sind auch lärm- sensible Gebiete wie die Brandenburger Straße, der Alte Markt oder Wohngebiete“, sagt Freitag. Das Fahrzeug verfügt über eine Lithium-Batterie der neuesten Genera- tion. Mit gleicher Kehrleistung wie bei tra- ditionellen Maschinen ist somit eine volle Arbeitsschicht ohne Zwischenaufladungen möglich. Erwartet wird eine Lebensdauer von 15 Jahren. Sie liegt damit deutlich hö- her als bei traditionellen Kehrmaschinen mit zehn Jahren. Dr. Greiff erläutert einen weiteren Vorteil: „Damit stellt sich auch ein Kostengleichgewicht zwischen beiden Systemen her. Höheren Anschaffungskos- ten stehen 80 Prozent geringere laufende Kosten als bei Modellen mit Dieselmotoren sowie geringere Wartungskosten gegen- über. Wir erhoffen uns vom Einsatz auch weitere Erkenntnisse hinsichtlich des Lang- zeitbetriebes, um unsere Investitionspolitik im Reinigungsbereich in den künftigen Jah- ren noch elektromobiler auszurichten. Wei- tere moderne, klimafreundliche Maschinen und Arbeitsgeräte werden folgen.“ Fahrzeug deutlich leiser Die wichtigsten technischen Daten der vollelektrischen Kehrmaschine: Sie arbei- tet 100 Prozent elektrisch. Dadurch sind die Lärmemissionen um 30 Prozent nied- riger gegenüber üblichen Kehrmaschinen mit Verbrennungsmotoren. Das Fahrzeug hat keinen Kohlendioxid- oder Schadstoff- ausstoß. Pro Stunde können theoretisch 25.000 Quadratmeter gereinigt werden. Die minimale Reinigungsbreite beträgt 1,75 Meter, maximal sind es 3,20 Meter. Der Kehrichtbehälter hat ein Fassungsvo- lumen von 2,1 Kubikmetern. Es gibt eine saugende Aufnahme mit fünfstufigem Staubkontroll- und Filtersystem sowie Wasserdüsen zur Staubbindung. Dafür ist ein Wassertank mit einem Fassungsvermö- gen von 220 Litern an Bord. Die Fahrer- kabine verfügt über zwei Sitzplätze. Klimaschutz stets mitgedacht Eine saubere Umwelt und der Klima- schutz sind feste Bestandteile bei der täglichen Arbeit der STEP. Als erstes kom- munales Entsorgungs- und Reinigungs- unternehmen im Land Brandenburg ist die STEP erstmalig in 2017 erfolgreich nach der Ökoauditverordnung EMAS zer- tifiziert worden und überzeugt seitdem jährlich bei den externen Auditoren. Dies wurde möglich, weil vielfältige Maßnah- men des Unternehmens in Strategie und Alltag den Umweltschutz im Blick haben. Umweltschutz bedeutet bei der STEP auch Lärmschutz. Um den Lärmpegel zu senken, hat das Unternehmen im Bereich Grünflächenpflege die Technik zum größ- ten Teil auf Elektroantrieb (bei beispiels- weise Laubbläsern, Heckenscheren oder Freischneidern) umgestellt. Foto: STEP Die Doppelspitze der Stadtentsorgung Potsdam GmbH, die Geschäftsführer (v.l.n.r.) Dr. Burkhardt Greiff und Florian Freitag, Foto: Karoline Wolf Bordsteinkletterer geht klimafreundlich auf Mülljagd
  • 16. 16 nuvo2/22 Ratgeber In vielen Unternehmen hören wir es immer wieder: „Wir bekommen keine Fachkräfte.“ Die Suche nach geeignetem Personal wird in vielen Branchen immer mühsamer. Besonders besorgniserre- gend ist der Blick in die Zukunft. Denn jeder vierte sozialversicherungspflich- tige Beschäftigte wird in den nächsten zehn Jahren die Rente antreten, wie eine aktuelle Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) zeigt. Leider herrscht in Unternehmen, in denen Auszubildende gefunden und ein- gestellt wurden, häufig Unmut. Ältere Mitarbeitende beklagen sich über die Arbeitsmotivation und -ausrichtung der jungen Menschen. Die große Abhängig- keit von Smartphones, das Misslingen scheinbar selbstverständlicher Arbeiten im Alltag und das unaufhörliche Hinter- fragen der Arbeitsaufträge. Was ist da los in der Welt der jungen Leute? Hier bedarf es eines genaueren Blicks auf die vorher- gehenden Generationen: Einzelne Ge- nerationen werden zusammengefasst in Zeiträume zwischen 9 bis 15 Jahren. Durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Eindrücke werden die einzelnen Generationen geprägt. Tendenzen lassen sich aufgrund von Vorlieben und Sichtwei- sen erkennen. Innerhalb dieser Gruppe ähneln sich Wertevorstellungen. Unterschiede: Babyboomer, Generation X, Y und Z So wird zum Beispiel der Generation „Babyboomer“ nachgesagt (Geborene zwi- schen 1956 und 1965), dass das Wirtschafts- wunder diese Generation geprägt hat. Sie ähneln sich in ihren Wertevorstellun- gen bezüglich Fleißes und dem Bedürf- nis nach Teamzugehörigkeit. Lebensläufe haben weniger, dafür länger andauern- de Stationen. Im Arbeitskontext sind sie technisch interessiert, und als Kommuni- kationsmedium bevorzugen sie das Ge- spräch oder ein Telefonat. Bei der „Generation X“ wird ange- nommen, dass u. a. der Mauerfall eine entscheidende Prägung mit sich führte. Die zwischen 1966 und 1980 Gebore- nen gelten als technikaffin und versiert. Sie mischen Arbeit und Privates und sind gegenüber internationaler Zusammen- arbeit aufgeschlossen, Lebensläufe lassen einen roten Faden erkennen. Mit weltweitem Terror und der digitalen Revolution ist die „Generation Y“, auch Millennials genannt, aufgewachsen. Diese Generation gilt als eine kritische Genera- tion und wird grob zusammengefasst zu den Geborenen zwischen 1981 und 1995. Tendenzen lassen erkennen, dass sie ihre Lebensläufe strategisch planen und eine Flexibilität im Arbeitsalltag bevorzugen, auch um ihren Hobbys zu folgen. Sie sind digital aufgestellt und nutzen diese Mög- lichkeit in allen Lebenslagen. Mit der „Generation Z“, den derzeit jüngsten Arbeitskräften und Auszubilden- den, geboren zwischen 1998 und 2010, haben Unternehmen aktuell ihre größten Verständigungsprobleme. Die jungen Menschen sind anders, verfolgen schein- bar andere Werte und sehen von außen betrachtet wenig motiviert im Arbeitsle- ben aus. Auch das eigene Geld scheint für diese Generation kein primärer Moti- vationsgeber zu sein. Welche Ziele verfolgt diese Generation? Hier ist ein kleiner Perspektivwechsel spannend. Versuchen Sie, sich in folgen- des Szenario hineinzuversetzen: Sie sind 17 Jahre alt und besuchen die Schule im letzten Jahr. Ihr Smartphone ist immer dabei, liefert aus unzähligen Social-Me- dia-Kanälen neue Informationen. Influ- encer sind Idole und repräsentieren ihre Sichtweise auf die Welt 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Die Mitteilungen sind ein Mischmasch aus verschiedenen Sprachen, je nach Herkunft. Dann kommt da plötzlich dieses Corona. Die Schule schließt von heute auf morgen, und der Unterricht fällt erstmal aus. Freunde tref- fen: unmöglich. Die Eltern nervös und in ständigem Umbruch bei der Organisation ihres neuen Berufsalltages oder der Be- treuung der Kinder daheim. Das tägliche Gerüst dieser Jugendlichen bricht zusam- men, jegliche Struktur fehlt plötzlich. Die Kommunikation über die sozialen Medien bestärkt die große Unsicherheit. Inmitten der eigenen Findungsphase, auf dem Wenn der Ausbilder plötzlich „cringe“ ist und was das mit Fachkräftesicherung zu tun hat Von Kathrin Post-Isenberg, Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung KOFA Quelle: Berechnungen und Darstellung von Koneberg und Jansen (2022) basierend auf Sonder- auswertungen der Bundesagentur für Arbeit. Koneberg und Jansen, KOFA-STUDIE 1/2022 Ältere am Arbeitsmarkt, Herausforderungen und Chancen für die Fachkräftesicherung, Engpassstudie-Aeltere.pdf (kofa.de) Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Altersgruppen und Qualifikationsniveau, Jahresdurchschnitt 2020
  • 17. nuvo2/22 17 Weg zum Erwachsenwerden reißen alle Leitlinien ab, Leitplanken lösen sich auf. Schule wird nun doch digital, mit Lehrkräf- ten, die dem mal besser und mal schlech- ter gewachsen sind. Sport und Hobbys fallen aus oder werden, wenn möglich, digital „ersetzt“. Und dann machen die- se jungen Menschen ihren Abschluss und feiern, teils nur digital, mit dem zuge- sandten Zeugnis ihre Verabschiedung. Es fehlen persönliche Worte und das Herz- klopfen beim Abschlussball. Kein Fest, das einen Lebensabschnitt gebührend feiert. Die Suche nach Ausbildungsplätzen oder einem Studium beginnt digital. Mit Unter- nehmen, die oftmals digitales Recruiting auch erst „seit Corona“ kennen. Keine Speed-Datings für Azubis, keine Praktika, keine Messen. Und dann kommt diese Generation auf dem Arbeitsmarkt an. Und nun die Frage an Sie: Mit welcher Vorstel- lung vom Arbeitsleben und mit welchen Werten würden Sie in diesem Fall in den Job einsteigen? Nein, Corona ist nicht schuld, hat aber einen starken Einfluss. Die jungen Arbeits- kräfte sind durch ihr digitales Aufwachsen geprägt und suchen nach Innovationen und Einzigartigkeit. Das eigene Geld gibt Sicherheit, wird jedoch auch gern durch Sparen für ein größeres Ziel beiseitegelegt. Unternehmen, deren Ethik fragwürdig er- scheint, meiden sie. Sie sind pro soziale Verantwortung und stimmen hierbei mit den Füßen ab. Influencer befeuern Ent- wicklungen in jedwede Richtung dieser Art. Doch was braucht diese Generation? Wo liegen ihre Bedürfnisse? Tipp 1: Sicherheit Nach besonders unsicheren Jahren im Erwachsenwerden, hilft den jungen Men- schen wertschätzende Führung. Klare Wege, klare Ziele, klare Anweisungen unterstützen sie beim Aufbau von Sicher- heit im Arbeitsleben. Unternehmen unter- stützen am besten mit Mentor*innen, die zur Seite gestellt werden, damit zu jeder Zeit Fragen in vertrauter Zusammenarbeit geklärt werden können. Fest etablierte Gesprächszeitfenster unterstützen die Kommunikation und die Vertrauensbasis. Tipp 2: Leitplanken Feedbackkultur bekommt mit dieser Ge- neration eine ganz neue Dimension. Sie brauchen und verlangen nach Feedback. Konstruktiv und wertschätzend darf es sein, gutes wie kritisches, zur eigenen Einordnung der erbrachten Leistung. Feedback, welches zeitnah und mit Fokus auf das Ziel ausgesprochen wird. Tipp 3: Sinnhaftigkeit Die Frage nach dem Sinn dahinter darf nicht offenbleiben. Anders als die „Ba- byboomer“ traut sich diese Generation, Dinge zu hinterfragen. Erst nach einem überzeugten Verständnis zur Sinnhaftig- keit kann Motivation entstehen. Unter- nehmen können dieses Bedürfnis zu ihrem Vorteil nutzen. Erklären Sie der Generation Z, warum Sie selbst diese Arbeit tun, wo- für und zu welchem Zweck! Überzeugen Sie sie mit ihrer Leidenschaft und gewin- nen Sie damit Mitarbeitende, die diese Leidenschaft nach außen tragen werden. Mehr als die anderen Generationen, wird diese Generation in den Social-Media-Ka- nälen sichtbar werden und damit unaufge- fordert andere potenzielle Mitarbeitende überzeugen. Fazit: Offene Kommunikation ist wichtig Seien Sie offen gegenüber der Genera- tion Z! Versuchen Sie, in die Kommunika- tion zu gehen und fragen Sie bei Missver- ständnissen direkt nach. Überdenken Sie Ihre gelebten Strukturen und öffnen Sie sich für neue Meinungen, Leidenschaften und Charaktere. Die Unterschiedlichkeit in Ihrem Team wird Sie zu einer effizienten Zusammenarbeit führen und Arbeitspro- zesse optimieren lassen. Sehen Sie eine Chance darin, dass diese Generation die Dinge hinterfragt. Klimaschutz und die Globalisierung prägen diese Menschen und können damit große Veränderungen in den Unternehmen vorantreiben. Auch wenn die Generation Z auf den ersten Blick anders erscheint, so birgt sich in ihr ein wertvoller Schatz, der nach Mo- dellierung schreit und ein großes Selbst- verständnis mit dem Glauben an die eige- nen Stärken mit sich bringt. Das Kompetenzzentrum Fachkräftesi- cherung (KOFA) unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Fachkräftesicherung und der erfolg- reichen Gestaltung ihrer Personalar- beit. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klima gefördert und vom Institut der deutschen Wirt- schaft Köln koordiniert. Alle Unterstüt- zungsangebote finden Sie kostenfrei auf www.kofa.de Kathrin Post-Isenberg Referentin im KOFA Kathrin Post-Isenberg Jahrgang 1979, stammt aus Sieg- burg in Nordrhein-Westfalen. Die gelernte Steinmetzmeisterin, techni- sche Betriebswirtin und ehemalige Unternehmerin arbeitet jetzt als Referentin im Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. Im dort ansässigen Projekt KOFA (Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung) ist sie zuständig für Personalthemen in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Ihre Kernthemen sind Employer Branding, Handwerk, E-Recruiting, Digitale Bildung und Start-ups.
  • 18. 18 nuvo2/22 Aus­dem­Verband Advertorial Wir. Unternehmen. Zukunft. Gute­Gründe­für­eine­Mitgliedschaft­im­Verband Geschäftsstelle Potsdam Steffen Heller, Geschäftsführer Gabriele Görges, Sekretariat Drewitzer Straße 47 14478 Potsdam Geschäftsstelle Cottbus Sabine Kuschel Schillerstraße 71 03046 Cottbus Hier Mitglied werden: • praxisnaher Erfahrungsaustausch mit Unternehmen, Experten und Netzwerkern • Veranstaltungen, Foren und Workshops, kostenfrei oder zu Sonderkonditionen • Mitarbeit in Initiativen und Expertengruppen • Zugang zu aktuellen Studien, Fachmedien und Fachpublikationen rund um Mittelstandsthemen • Positionierung als Unternehmer durch Forderungen an die Politik • Interessenvertretung und proaktive Öffentlichkeitsarbeit • Exklusives Versorgungswerk mit weitreichenden Leistungen in Absicherung und Finanzierung • Bewertung und Übernahmen im Forderungsmanagement durch das Partnernetzwerk Der Unternehmerverband Brandenburg-Berlin vertritt die Interessen des Mittelstan- des, arbeitet branchenoffen und parteipolitisch unabhängig. Er bildet ein Netzwerk der Kommunikation untereinander und baut Brücken für die Kommunikation mit Forschung und Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Tel: 0331 – 810306 Fax: 0331 – 8170835 Mail: potsdam@uv-bb.de Tel: 0355 – 22658 Fax: 0355 – 22659 Mail: cottbus@uv-bb.de
  • 20. mbs.de Sichern Sie Ihren Vorsprung mit der richtigen Finanzierung. Investitionen in digitale Prozesse, nachhal- tige Technologien oder globale Märkte sind Ihr Wettbewerbsvorteil der Zukunft. Eine Investition voraus! Mittelbrandenburgische Sparkasse