6. Digitalisierung
▪ Beschleunigung der Kommunikationsprozesse
durch das Internet
▪ Mobiltelefon wird zur digitalen Schnittstelle der
Alltagskommunikation
▪ Industriegesellschaft wird zur
Informationsgesellschaft
Erster Webserver am CERN, um 1990
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7. Stichwort Globalisierung
▪ Ende des 20. Jahrhunderts: Zeitenwende zum
„globalen Zeitalter”
▪ Die Gegenwart der „Kultur in Deutschland”:
Ökonomisierung, Globalisierung, Medialisierung
(Enquete-Kommission des Dt. Bundestags, 2008)
Weltweiter Handel durch Europa (grün: kontinental, rot: regionsübergreifend)
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8. Digitaler Finanzmarkt-Kapitalismus
▪ Der globale Austausch digitaler Daten und Informa-
tionen in Echtzeit dynamisiert ökonomische Pro-
zesse
▪ Entwicklung globaler Märkte
▪ ein neues Produktions- und Wirtschaftsregime
setzt sich durch
▪ Der Staat verliert seine Steuerungsfunktion im Be-
reich der Wirtschaft
Börse in São Paulo
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9. Parallelen und Einflüsse auf die Stadtplanung
▪ Verlust der Steuerungsfunktion der öffentlichen
Hand auch in der Stadtplanung
▪ Städte unterwerfen sich zunehmend den Impera-
tiven wirtschaftlicher Entwicklung
▪ auch hier globaler Wettbewerb
▪ Städtebau und Stadtplanung als Moderation zwi-
schen Investor, Stadt und Bürger
PPP
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10. Parallelen und Einflüsse auf die Stadtplanung
▪ Industriebrachen und Technologieparks
▪ „Deterritorialisierung” bzw. Flexibilisierung der Arbeit
▪ Renaissance der Innenstädte
▪ Globaler Wettbewerb um Medienunternehmern
und „junge Kreative”
Technologiepark „Jena21” auf eh. Industriebrache
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12. z.B. Kartierung
Revolution der Kartierung
▪ Allgemein zugängliche Karten und
Luftbilder
▪ Die „Demokratisierung der Gottes-
perspektive”
▪ Crowdsourcing:
kollaborative Kartierung
Daniele Villa
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13. z.B. Orientierung
Veränderung der Navigation im Raum
▪ Das Auto als Teil der weltweiten Infor-
mationsnetzes
▪ Die Windschutzscheibe als erweiterte
Realität
▪ Von der Navigation zum Reiseführer
▪ Personalisierung der Navigation
Making Virtual Solid
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14. z.B. Desorientierung
▪ Divergenz von realem und
virtuellen Aufenthaltsort
Horst Kiechle
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15. z.B. Fortbewegung
Autonome Autos
▪ Lasersysteme und GPS-Ortung über-
nehmen die Rolle der menschlichen
Sinnesorgane
▪ sicher(er), pünktlich(er) und
spritsparend(er)
▪ seit Mitte des Jahres in Nevada für
den normalen Verkehr zugelassen
Google
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16. z.B. Mobiles Arbeiten
„The United States of Cities”
▪ Anzahl arbeitender Pendler, analysiert
anhand von anonymen Mobilfunk-
daten
▪ Phänomen „Extrem-Pendlertum”:
1 Ring = 100 Meilen!
SENSEable City Lab, AT&T
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18. z.B. Echtzeit-Werbung
Interaction Design/Ambient Informatics
in der Werbung
▪ Standortbasierte, kontextbewusste
Reklametafeln
▪ gespeist von Sensoren im Stadtraum
▪ Vergrößerung der „visuellen Belastung”
Allen, Worsnick
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19. z.B. Personalisierung
Personalisierte Realitäts-Erweiterung
▪ Freie Wahl verschiedener Kanäle
▪ eher netzbasiert
▪ Verkleinerung der „visuellen Belastung”
Stephanie Janke
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20. z.B. Personalisierung 3.0
Google Glasses
▪ Internetfähige Brillen
▪ Geplant mit Kamera, GPS, Sprach
erkennung, ...
Google
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21. z.B. Vernetzung & Öffentlichkeit
„Netzwerk-Revolution”
▪ beschleunigt durch digitale Kommu-
nikation
▪ schneller Informationsaustausch, in
Echtzeit und mit ganzen Nutzergrup-
pen zeitgleich
Getty
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22. Daten-Analyse:
z.B. Öffentlicher Diskurs
Mapping Architectural Controversies
▪ Welche Akteure und welche Themen
werden diskutiert?
▪ Wie ändert sich das Meinungsbild
über Projekte im Laufe der Zeit?
Aedas CDR , University of Manchester/ MACOSPOL
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23. Daten-Analyse:
z.B. Versorgungsketten
Beispiel „Spring Spree” („Frühlingsausflug”)
▪ Getätigte Einkäufe während der Oster-
ferien, Spanien 2011
▪ Analyse von über 4 Millionen Transakti-
onen von Einzelpersonen und 374.220
Geschäften,
Umsatz: 232 Millionen Euro
SENSEable City Lab, BBVA Bank
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24. Daten-Analyse:
z.B. Entsorgungsketten
Beispiel Trash-Track
▪ Nachverfolgung der räumlichen Wege
des Mülls aus Seattle
▪ Visualisierung der Entsorgungsketten
durch Geotagging von 3000 verschie-
denen städtischen Abfällen
SENSEable City Lab
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25. Daten-Analyse:
z.B. Öffentliche Verkehrsinfrastruktur
Beispiel „Trains in time”
▪ Lokalisierung von Zugverspätungen
in Frankreich
▪ kombiniert mit der Anzahl der betrof-
fenen Passagiere an Bord
▪ Entscheidungshilfe für Bahnbetreiber
SENSEable City Lab, SNCF
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26. Daten-Analyse:
z.B. Öffentliche Verkehrsinfrastruktur
Beispiel „Touching Bus Rides”
▪ Interaktive Visualisierung der Bus
verbindungen in Singapur:
Auslastung der Linien, Bewegungsmuster
▪ Entscheidungshilfe für Nutzer
SENSEable City Lab
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27. Vom Smart Phone zur Smart City?
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28. Die Stadt als digitales Netzwerk
Smart City Rio de Janeiro (IBM)
▪ „Virtual Rio” Rendering in Echtzeit
IBM
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29. Die Stadt als digitales Netzwerk
Smart City Rio de Janeiro (IBM)
▪ „Virtual Rio” Rendering in Echtzeit
▪ Live-Videobilder von U-Bahn-Sta-
tionen und wichtigen Straßenkreu-
zungen
▪ Ständig aktualisierte Wettervorhersa-
gen für Flutwarnungen
▪ Lokalisierung von Unfällen, Stromaus-
fällen etc., Koordination der Rettungs-
kräfte
IBM
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30. Smart-City-Vorreiter Südkorea
▪ Initiative „U-City” („Ubiquitäre Stadt”)
▪ bis 2015 sollen über 60 ubiquitäre Städte entstehen
▪ Vorzeigeprojekt New Songdo (KPF Architekten)
▪ Versprechen von Nachhaltigkeit und Lebensqualität
durch überall integrierte Technik:
Nutzung der kompletten Infrastruktur mit einem
persönlichen Chip
Vitalsensoren in den Häusern erkennen Notfälle
Kamera- und Sensorensysteme im öffentlichen Raum
New Songdo, Incheon, Südkorea
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31. Und in Deutschland?
▪ Initiative geht von Firmen aus
▪ Pilotprojekt T-City Friedrichshafen:
eine ganze Stadt als Versuchslabor
„Zukünftler” testen neue Technologien in Haushalt
und Stadt
doubleslash NET Business
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32. T-City Friedrichshafen
▪ Informations- und Kommunikationstechnologien
über 5 Jahre in allen Bereichen der Stadt getestet:
Telemedizin, interaktives Lernen, intelligente Haus-
vernetzng, Smart Metering, Cloud-Computing,
BodyTel Gesundheitscheck, Interaktives Wandern,
Mobile Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten, ...
Lena Hatzelhoffer
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