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Informationswissenschaftliche
                   Herausforderungen ...




                  ... für kulturelle Gedächtnisorganisationen




EVA Berlin 2012                     Thomas Tunsch
Vom Regelwerk zur Datenstruktur 1

 Bibliotheken                          Museen
   – Universalbibliothek                  – Museumsverbünde und
      „Mundaneum“ (19. Jh.)                 große Museen
   – WorldCat und andere                  – Europeana
      Recherchewerkzeuge




November 2012                 EVA Berlin 2012                     2
Vom Regelwerk zur Datenstruktur 2

 „Arbeitsgruppe Museumsdokumentation“ des
  Deutschen Museumsbundes
 1971: „Regeln für die allgemeine und spezielle
  Erfassung von Museumsobjekten“ als nationaler
  Standard vorgeschlagen




November 2012          EVA Berlin 2012             3
Waetzoldt 1971: Information und
Dokumentation

 „Es gilt, das Museum den Forderungen von
     Gegenwart und Zukunft nicht nur anzupassen,
     sondern selbst die Initiative zu ergreifen, um die
     wissenschaftlichen und didaktischen
     Möglichkeiten des Museums auszuschöpfen und
     vor allem seine Bestände für die sehr
     unterschiedlichen Ansprüche der Öffentlichkeit
     bereitzuhalten. Das Museum muß sich also auf sehr
     vermehrte Anforderungen an Information und
     Dokumentation einstellen.“


November 2012             EVA Berlin 2012             4
Waetzoldt 1971: Nationaler Standard und
Gesamtinventar
 „Elektronische Datenverarbeitung im Museum kann nicht Sache
  einzelner Institute sein, sie betrifft die deutschen Museen in
  ihrer Gesamtheit und als Teil einer internationalen
  Gemeinschaft der Museen ebenso wie diejenigen, die für
  Wissenschaft, Bildung und Kultur politisch verantwortlich sind.“
 „Anzufügen wäre noch, daß die Objektdokumentation
  automatisch auch ein Gesamtinventar der in öffentlichem
  Eigentum stehenden Kunstwerke und Kulturgüter herstellen
  würde, daß sie für die Identifizierung entwendeter Bestände, für
  Verwaltungsvorgänge der verschiedensten Art auch außerhalb
  der Museen und für die Lehre von unschätzbarem Wert
  wäre.“



November 2012                EVA Berlin 2012                     5
Waetzoldt 1971: Regelwerk und
Interdisziplinarität
 „Der Datenkatalog muß aus einem für alle Sammlungsobjekte
     gleicherweise gültigen Teil (Benennung, Material, Maße,
     Provenienz, Lokalisierung, Datierung, Eigentümer,
     Inventarnummer usw.) und fachspezifischen Informationen
     bestehen, und - wie der Bibliothekskatalog - zu Gesamt- und
     Zentralkatalogen zusammengefaßt, d.h. in eine zentrale
     Datenbank eingegeben werden können. Voraussetzung ist
     allerdings die Annahme der Regeln durch viele, möglichst
     alle Museen. [...] Eine Datenbank der Museumsobjekte muß
     den Zugriff nicht nur durch die einzelnen Fachwissenschaften,
     sondern durch möglichst viele geistes-, gesellschafts-
     und naturwissenschaftliche Disziplinen und auch durch
     das Ausland gestatten. Sie sollte von vornherein so angelegt
     sein, daß sie andere Datenbanken ergänzen und durch diese
     ergänzt, daß die Terminologie in andere Sprachen übersetzt
     werden kann.“
November 2012                 EVA Berlin 2012                    6
Informationen im Museum und Elektronische
Datenverarbeitung
 eindeutige Identifizierung der          extrinsische Daten
  Sammlungsobjekte                          – größere Herausforderungen
   – ID (Inventarnummer)                       an die maschinelle
   – + International Standard                  Verarbeitung
       Identifier for Libraries and         – wichtigste Grundlage für die
       Related Organizations (ISIL)            wissenschaftliche Arbeit
   – = weltweit eindeutige                  – immer Interpretation
       Identifizierung                      – Ausstellen und Vermitteln:
 intrinsische Daten                           unterschiedliche
   – z.B. Maße                                 Ausgabeformen, -formate
                                          Dokumentation der Methoden
                                           und Verfahren
                                            – Datenerhebung
                                            – Verarbeitung/Verwendung
                                            – Ausgabe
                                          ↳wesentlich komplexere
                                           Datenmodelle

November 2012                   EVA Berlin 2012                          7
Relationale oder hierarchische Modellierung?

 einheitliches Regelwerk für alle Museen: einmalige
  Modellierung?
 Situation bei den Staatlichen Museen zu Berlin (1990er Jahre)
  als Beispiel

Antikensammlung       Dyabola                   Dokumentation von Quellen
                                                über Museumsobjekte
Ethnologisches        GOS                       hierarchische
Museum                                          Informationsstrukturen
Sammlungen            MIDAS                     aufbauend auf Iconclass
europäischer Kunst                              und anderen Standards
andere Sammlungen     verschiedene              relationale Datenbanken
                      Systeme

November 2012                 EVA Berlin 2012                             8
Unterschiedliche Formen der Datenmodellierung

 Gründe
      – starke fachwissenschaftliche Bindungen
      – Kommunikationsbeziehungen zu externen Institutionen
 ABER: Bibliotheken
      – unterschiedliche fachwissenschaftliche Anforderungen
      – + Nutzung informationswissenschaftlicher Erkenntnisse
      – = übergreifende Standards




November 2012               EVA Berlin 2012                 9
Grenzen und ihre Überwindung

 CIDOC Conceptual Reference Model (CIDOC CRM)
   – begonnen mit Entity-Relationship-Modellierung
   – 1996 bis 1999 als objektorientiertes Modell
     weiterentwickelt
   – 2006: Status eines internationalen Standards für den
     Informationsaustausch über kulturelles Erbe
   – 2010: in deutscher Sprache
 ↳Kulturelle Gedächtnisorganisationen können
   – fachliche Informationsstrukturen und Begriffe auf eine
     gemeinsame Norm beziehen und
   – diese gleichzeitig für andere kulturelle
     Gedächtnisorganisationen verfügbar machen

November 2012             EVA Berlin 2012                     10
Kulturelles Erbe und Standards: Internet und
Forschung 1
 Veränderungen der Verfügbarkeit von Informationen durch das Internet
      – Geschwindigkeit der Datenübertragung
      – weltweite Ausdehnung
      – ↳ neue Qualitäten der Verarbeitung und der Vernetzung von Informationen
 Beispiel: Fußnoten → Hyperlinks
      – sofortiger Aufruf statt Beschaffung der Verweisziele
      – Aufhebung der Linearität von Texten
      – neu: automatische Rückverweise (z.B. Blogs, Wikis)
      – ↳ neue Möglichkeiten der Analyse von Beziehungen wissenschaftlicher Texte zu
        anderen Werken (z.B. Zitationsanalyse)
      – ↳ Abbildung komplexer Informationsstrukturen und Informationsbeziehungen
 Folgen
      – Veränderungen der Publikations- und Zitierformen
      – beschleunigte Zyklen:
        Informationsbeschaffung – Verarbeitung – Publikation
      – Vergleichbarkeit und Verständigung über engere Fachgebiete hinaus mit Hilfe
        fachübergreifender Standards
      – Erweiterung fachbezogener Netzwerke und ihrer Verknüpfung mit anderen
 ↳ Digital Humanities (Digitale Geisteswissenschaften)

November 2012                          EVA Berlin 2012                                11
Kulturelles Erbe und Standards: Internet und
    Forschung 2
                                                                         Publikation
   Idee             Forschung (Wissenschaftler)                          (Buch, Katalog,
                                                                         Webseite)

                                                                   Einmalige Nutzung von
                         Artikel   Konferenzen    Datenbanken      Ressourcen und Quellen
                         Bücher    Kollegen       Netzressourcen   Start-Ende-Prozeß


                                                                         Publikationen
   Idee             Forschung (Wissenschaftler)                          (Buch, Katalog,
                                                                         elektronisch, ...)

                       Vernetzte Arbeitsgemeinschaften

Mehrfache Nutzung von Ressourcen und Quellen, verfügbar durch Hyperlinks
Wissenschaftler als Teil einer Gemeinschaft (Publikation, Strukturen, Ideen, Entwicklungen)
Vernetzte Prozesse

    November 2012                             EVA Berlin 2012                                 12
Digitale Geisteswissenschaften

          Experte               Spezialgebiet
                                                                    Spezialisierung
                                  Experte


                                 Fachgebiet


                                 Generalist
fachübergreifende Standards
(Terminologie, Methoden, ...)



         Digital                                              Zugänglichkeit
       Humanities          Allgemeinwissen


November 2012                               EVA Berlin 2012                           13
Kulturelles Erbe und Standards:
Verfahrensdokumentation
 zweite Ebene im Vergleich zu Daten und Informationen über
  Museumsobjekte selbst
 Rolle
   – flexible, erweiterbare und strukturierte Verknüpfung mit
      Informationen zu Museumsobjekten
   – Nachvollziehbarkeit der historischen Entwicklung von
      Informationen zu Museumsobjekten
 Vergleiche mit Forschungsprojekten und Forschungsergebnissen
   – ohne fachübergreifende Modellierung nur innerhalb der
      jeweiligen Spezialdisziplin auf gemeinsamer fachlicher Basis
      möglich
 Modellierung für interdisziplinäre Zusammenarbeit
   – CIDOC CRM: Klasse E7 Handlung
November 2012                EVA Berlin 2012                     14
Fachwissenschaften und
informationswissenschaftliche Abstraktion 1
 Kooperation über fachwissenschaftliche Grenzen
  hinaus erfordert Verständigung über Terminologie
  und Methoden
      – Beispiel: allgemeine Sprachwissenschaft und
        philologische Fachgebiete (Ägyptologie,
        Altamerikanistik, Klassische Philologie)
 ↳ Verknüpfung fachwissenschaftlicher Arbeit mit den
  Erkenntnissen der Informationswissenschaft
   – seit 1970er Jahren: „library science“ → „Library and
     information science“
      – Zugang zu / Austausch von fachwissenschaftlichen
        Informationen ↔ methodische und terminologische
        Abgrenzung der Spezialgebiete
November 2012               EVA Berlin 2012                15
Fachwissenschaften und
informationswissenschaftliche Abstraktion 2

 Krämer 2001/Waetzoldt 1971:
   – Diese Vorgaben zu einer EDV-gerechten Eingabe und
     systematischen Vor- und Nachbearbeitung der
     Informationen „zwingt allerdings den Wissenschaftler“,
     so Waetzoldt in seinem Bericht der Arbeitsgruppe
     Museumsdokumentation, „zu einer logischen Abfolge
     von Denkschritten, zu exakter Definition und zur
     Anwendung einheitlicher Terminologie - all dies
     wahrhaftig nicht von Nachteil für die in Museen
     vertretenen Wissenschaften.“



November 2012             EVA Berlin 2012                 16
Fachwissenschaften und
informationswissenschaftliche Abstraktion 3
 informationswissenschaftliche Erkenntnisse für
  fachübergreifende Kommunikation mit Hilfe von
   – Modellierung
   – Standardisierung
 informationswissenschaftliche Mittel und Methoden
   – Georeferenzierung
   – automatische Zeitstempel
   – Tags zur persönlichen oder gemeinschaftlichen
      Klassifizierung („steve.museum“)
   – CIDOC CRM für komplexe Modellierung
                • Anwendung der Ereignismodellierung bei von CDWA Lite zu
                  museumdat und später LIDO
      – vernetzte Arbeitsgemeinschaften (collaborative communities)


November 2012                         EVA Berlin 2012                       17
Dynamik der Informationsgesellschaft 1

    steigende Nachfrage nach qualitativ
     hochwertigen Informationen aus den
     Museen für verschiedene
     gesellschaftliche Bereiche
       – ↳ mehrdimensionale Interpretation
          der Informationen über
          Museumsobjekte
       – Aufbereitung fachwissenschaftlicher
          Erkenntnisse für                                           Notwendigkeit der
                •   Ausstellungen
                •   Forschungsprojekte                                 Modellierung
                •   Netzpublikationen ...
      –   ↳ Museumsdokumentation muß
                •   abstrakten Standards genügen
                •   auf konkrete und komplexe
                    Spezialfälle anwendbar sein
    ↳ Rückwirkungen auf traditionelle
     Verfahren der Museumsdokumentation,
     z.B.
       – Thesauri als Webservices
       – Meßverfahren und Standards in
          Chronologie oder bei Geodaten



November 2012                                      EVA Berlin 2012                       18
Dynamik der Informationsgesellschaft 2

 Veränderungen in der Verfügbarkeit von Daten und
  Informationen über Museumsobjekte
 Beispiel: traditionelle Karteikartensysteme und
  Literaturverweise
      – nur bei physischem Zugang nutzbar
      – diskontinuierliche Publikation von Änderungen oder
        Ergänzungen
                • Druckwerke nur bei physischem Zugang nutzbar
      – Hindernis für Forschung, z.B. wegen Kosten für
        verstreute Informationen
                • Recherche
                • Abgleich

November 2012                       EVA Berlin 2012              19
Dynamik der Informationsgesellschaft 3

 Erfolg der Suchmaschine Google                         Bibliotheken 19./20. Jh. →
   – Einfachheit der Bedienung                            verbindende Funktion der
       durch                                              Informationswissenschaften
                • Komplexität des Verfahrens               – hohe gesellschaftliche
                • ständige Weiterentwicklung                   Wertschätzung
 ↳ Anregung für Fachwissenschaften                        – Bibliothek +
  in Museen                                                    Informationswissenschaften
    – Überwindung der Grenzen                                  = visionäre Projekte, z.B.
      zwischen Einzeldisziplinen                                 • Paul Otlet (Universelle
                                                                   Bibliothek)
    – kontinuierliche Zusammenarbeit                             • Emanuel Goldberg (Erfinder
      in Entwicklung übergreifender                                einer frühen Suchmaschine auf
      Standards                                                    optischer Grundlage)
 Nachfrage nach
  Forschungsergebnissen und ihre
  Verfügbarkeit: wichtige Faktoren für
    – Finanzierung dieser
      Wissenschaften
    – Gewinnung wissenschaftlichen
      Nachwuchses
    – gesellschaftliche Anerkennung

November 2012                                  EVA Berlin 2012                                 20
Danke



              Kommentare und Zusammenarbeit (MuseumsWiki)
             Informationswissenschaftliche Herausforderungen für
                     kulturelle Gedächtnisorganisationen



EVA Berlin 2012                   Thomas Tunsch
Inhalt

 Vom Regelwerk zur Datenstruktur        Kulturelles Erbe und Standards:
   – 1 (Bibliotheken, Museen)             Internet und Forschung
   – 2 (AG Museumsdokumentation)            – 1 (Verfügbarkeit,
 Waetzoldt 1971:                              Geschwindigkeit, Hyperlinks)
                                            – 2 (linear → zyklisch)
   – Information und
       Dokumentation                        – Digitale Geisteswissenschaften
   – Nationaler Standard und                – Kulturelles Erbe und Standards:
       Gesamtinventar                          Verfahrensdokumentation
   – Regelwerk und                       Fachwissenschaften und
       Interdisziplinarität               informationswissenschaftliche
 Informationen im Museum und             Abstraktion
  Elektronische Datenverarbeitung           – 1 (Terminologie, Methoden)
 Relationale oder hierarchische            – 2 (Waetzoldt 1971)
  Modellierung?                             – 3 (informationswiss. Methoden)
 Unterschiedliche Formen der            Dynamik der
  Datenmodellierung                       Informationsgesellschaft
 Grenzen und ihre Überwindung              – 1 (Notwendigkeit Modellierung)
                                            – 2 (Verfügbarkeit)
                                            – 3 (Fachwissenschaften)

November 2012                  EVA Berlin 2012                              22
Lizenz / License

 Creative Commons                    Attribution-ShareAlike 3.0
  Namensnennung-Weitergabe             Unported (CC BY-SA 3.0)
  unter gleichen Bedingungen          This file is not in the public
  3.0 Unported (CC BY-SA 3.0)          domain and use of this file
 Diese Datei ist nicht                outside of the licensing
  gemeinfrei und die                   terms is a copyright
  Verwendung über die                  violation.
  Lizenzbedingungen hinaus ist        Please credit authorship as
  eine Urheberrechts-                  follows:
  verletzung.
 Als Rechtenachweis ist                      © CC BY-SA Thomas Tunsch
  anzugeben:                                  (ThT)

     © CC BY-SA Thomas Tunsch
     (ThT)

November 2012               EVA Berlin 2012                             23

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Informationswissenschaftliche Herausforderungen für kulturelle Gedächtnisorganisationen

  • 1. Informationswissenschaftliche Herausforderungen ... ... für kulturelle Gedächtnisorganisationen EVA Berlin 2012 Thomas Tunsch
  • 2. Vom Regelwerk zur Datenstruktur 1  Bibliotheken  Museen – Universalbibliothek – Museumsverbünde und „Mundaneum“ (19. Jh.) große Museen – WorldCat und andere – Europeana Recherchewerkzeuge November 2012 EVA Berlin 2012 2
  • 3. Vom Regelwerk zur Datenstruktur 2  „Arbeitsgruppe Museumsdokumentation“ des Deutschen Museumsbundes  1971: „Regeln für die allgemeine und spezielle Erfassung von Museumsobjekten“ als nationaler Standard vorgeschlagen November 2012 EVA Berlin 2012 3
  • 4. Waetzoldt 1971: Information und Dokumentation  „Es gilt, das Museum den Forderungen von Gegenwart und Zukunft nicht nur anzupassen, sondern selbst die Initiative zu ergreifen, um die wissenschaftlichen und didaktischen Möglichkeiten des Museums auszuschöpfen und vor allem seine Bestände für die sehr unterschiedlichen Ansprüche der Öffentlichkeit bereitzuhalten. Das Museum muß sich also auf sehr vermehrte Anforderungen an Information und Dokumentation einstellen.“ November 2012 EVA Berlin 2012 4
  • 5. Waetzoldt 1971: Nationaler Standard und Gesamtinventar  „Elektronische Datenverarbeitung im Museum kann nicht Sache einzelner Institute sein, sie betrifft die deutschen Museen in ihrer Gesamtheit und als Teil einer internationalen Gemeinschaft der Museen ebenso wie diejenigen, die für Wissenschaft, Bildung und Kultur politisch verantwortlich sind.“  „Anzufügen wäre noch, daß die Objektdokumentation automatisch auch ein Gesamtinventar der in öffentlichem Eigentum stehenden Kunstwerke und Kulturgüter herstellen würde, daß sie für die Identifizierung entwendeter Bestände, für Verwaltungsvorgänge der verschiedensten Art auch außerhalb der Museen und für die Lehre von unschätzbarem Wert wäre.“ November 2012 EVA Berlin 2012 5
  • 6. Waetzoldt 1971: Regelwerk und Interdisziplinarität  „Der Datenkatalog muß aus einem für alle Sammlungsobjekte gleicherweise gültigen Teil (Benennung, Material, Maße, Provenienz, Lokalisierung, Datierung, Eigentümer, Inventarnummer usw.) und fachspezifischen Informationen bestehen, und - wie der Bibliothekskatalog - zu Gesamt- und Zentralkatalogen zusammengefaßt, d.h. in eine zentrale Datenbank eingegeben werden können. Voraussetzung ist allerdings die Annahme der Regeln durch viele, möglichst alle Museen. [...] Eine Datenbank der Museumsobjekte muß den Zugriff nicht nur durch die einzelnen Fachwissenschaften, sondern durch möglichst viele geistes-, gesellschafts- und naturwissenschaftliche Disziplinen und auch durch das Ausland gestatten. Sie sollte von vornherein so angelegt sein, daß sie andere Datenbanken ergänzen und durch diese ergänzt, daß die Terminologie in andere Sprachen übersetzt werden kann.“ November 2012 EVA Berlin 2012 6
  • 7. Informationen im Museum und Elektronische Datenverarbeitung  eindeutige Identifizierung der  extrinsische Daten Sammlungsobjekte – größere Herausforderungen – ID (Inventarnummer) an die maschinelle – + International Standard Verarbeitung Identifier for Libraries and – wichtigste Grundlage für die Related Organizations (ISIL) wissenschaftliche Arbeit – = weltweit eindeutige – immer Interpretation Identifizierung – Ausstellen und Vermitteln:  intrinsische Daten unterschiedliche – z.B. Maße Ausgabeformen, -formate  Dokumentation der Methoden und Verfahren – Datenerhebung – Verarbeitung/Verwendung – Ausgabe  ↳wesentlich komplexere Datenmodelle November 2012 EVA Berlin 2012 7
  • 8. Relationale oder hierarchische Modellierung?  einheitliches Regelwerk für alle Museen: einmalige Modellierung?  Situation bei den Staatlichen Museen zu Berlin (1990er Jahre) als Beispiel Antikensammlung Dyabola Dokumentation von Quellen über Museumsobjekte Ethnologisches GOS hierarchische Museum Informationsstrukturen Sammlungen MIDAS aufbauend auf Iconclass europäischer Kunst und anderen Standards andere Sammlungen verschiedene relationale Datenbanken Systeme November 2012 EVA Berlin 2012 8
  • 9. Unterschiedliche Formen der Datenmodellierung  Gründe – starke fachwissenschaftliche Bindungen – Kommunikationsbeziehungen zu externen Institutionen  ABER: Bibliotheken – unterschiedliche fachwissenschaftliche Anforderungen – + Nutzung informationswissenschaftlicher Erkenntnisse – = übergreifende Standards November 2012 EVA Berlin 2012 9
  • 10. Grenzen und ihre Überwindung  CIDOC Conceptual Reference Model (CIDOC CRM) – begonnen mit Entity-Relationship-Modellierung – 1996 bis 1999 als objektorientiertes Modell weiterentwickelt – 2006: Status eines internationalen Standards für den Informationsaustausch über kulturelles Erbe – 2010: in deutscher Sprache  ↳Kulturelle Gedächtnisorganisationen können – fachliche Informationsstrukturen und Begriffe auf eine gemeinsame Norm beziehen und – diese gleichzeitig für andere kulturelle Gedächtnisorganisationen verfügbar machen November 2012 EVA Berlin 2012 10
  • 11. Kulturelles Erbe und Standards: Internet und Forschung 1  Veränderungen der Verfügbarkeit von Informationen durch das Internet – Geschwindigkeit der Datenübertragung – weltweite Ausdehnung – ↳ neue Qualitäten der Verarbeitung und der Vernetzung von Informationen  Beispiel: Fußnoten → Hyperlinks – sofortiger Aufruf statt Beschaffung der Verweisziele – Aufhebung der Linearität von Texten – neu: automatische Rückverweise (z.B. Blogs, Wikis) – ↳ neue Möglichkeiten der Analyse von Beziehungen wissenschaftlicher Texte zu anderen Werken (z.B. Zitationsanalyse) – ↳ Abbildung komplexer Informationsstrukturen und Informationsbeziehungen  Folgen – Veränderungen der Publikations- und Zitierformen – beschleunigte Zyklen: Informationsbeschaffung – Verarbeitung – Publikation – Vergleichbarkeit und Verständigung über engere Fachgebiete hinaus mit Hilfe fachübergreifender Standards – Erweiterung fachbezogener Netzwerke und ihrer Verknüpfung mit anderen  ↳ Digital Humanities (Digitale Geisteswissenschaften) November 2012 EVA Berlin 2012 11
  • 12. Kulturelles Erbe und Standards: Internet und Forschung 2 Publikation Idee Forschung (Wissenschaftler) (Buch, Katalog, Webseite) Einmalige Nutzung von Artikel Konferenzen Datenbanken Ressourcen und Quellen Bücher Kollegen Netzressourcen Start-Ende-Prozeß Publikationen Idee Forschung (Wissenschaftler) (Buch, Katalog, elektronisch, ...) Vernetzte Arbeitsgemeinschaften Mehrfache Nutzung von Ressourcen und Quellen, verfügbar durch Hyperlinks Wissenschaftler als Teil einer Gemeinschaft (Publikation, Strukturen, Ideen, Entwicklungen) Vernetzte Prozesse November 2012 EVA Berlin 2012 12
  • 13. Digitale Geisteswissenschaften Experte Spezialgebiet Spezialisierung Experte Fachgebiet Generalist fachübergreifende Standards (Terminologie, Methoden, ...) Digital Zugänglichkeit Humanities Allgemeinwissen November 2012 EVA Berlin 2012 13
  • 14. Kulturelles Erbe und Standards: Verfahrensdokumentation  zweite Ebene im Vergleich zu Daten und Informationen über Museumsobjekte selbst  Rolle – flexible, erweiterbare und strukturierte Verknüpfung mit Informationen zu Museumsobjekten – Nachvollziehbarkeit der historischen Entwicklung von Informationen zu Museumsobjekten  Vergleiche mit Forschungsprojekten und Forschungsergebnissen – ohne fachübergreifende Modellierung nur innerhalb der jeweiligen Spezialdisziplin auf gemeinsamer fachlicher Basis möglich  Modellierung für interdisziplinäre Zusammenarbeit – CIDOC CRM: Klasse E7 Handlung November 2012 EVA Berlin 2012 14
  • 15. Fachwissenschaften und informationswissenschaftliche Abstraktion 1  Kooperation über fachwissenschaftliche Grenzen hinaus erfordert Verständigung über Terminologie und Methoden – Beispiel: allgemeine Sprachwissenschaft und philologische Fachgebiete (Ägyptologie, Altamerikanistik, Klassische Philologie)  ↳ Verknüpfung fachwissenschaftlicher Arbeit mit den Erkenntnissen der Informationswissenschaft – seit 1970er Jahren: „library science“ → „Library and information science“ – Zugang zu / Austausch von fachwissenschaftlichen Informationen ↔ methodische und terminologische Abgrenzung der Spezialgebiete November 2012 EVA Berlin 2012 15
  • 16. Fachwissenschaften und informationswissenschaftliche Abstraktion 2  Krämer 2001/Waetzoldt 1971: – Diese Vorgaben zu einer EDV-gerechten Eingabe und systematischen Vor- und Nachbearbeitung der Informationen „zwingt allerdings den Wissenschaftler“, so Waetzoldt in seinem Bericht der Arbeitsgruppe Museumsdokumentation, „zu einer logischen Abfolge von Denkschritten, zu exakter Definition und zur Anwendung einheitlicher Terminologie - all dies wahrhaftig nicht von Nachteil für die in Museen vertretenen Wissenschaften.“ November 2012 EVA Berlin 2012 16
  • 17. Fachwissenschaften und informationswissenschaftliche Abstraktion 3  informationswissenschaftliche Erkenntnisse für fachübergreifende Kommunikation mit Hilfe von – Modellierung – Standardisierung  informationswissenschaftliche Mittel und Methoden – Georeferenzierung – automatische Zeitstempel – Tags zur persönlichen oder gemeinschaftlichen Klassifizierung („steve.museum“) – CIDOC CRM für komplexe Modellierung • Anwendung der Ereignismodellierung bei von CDWA Lite zu museumdat und später LIDO – vernetzte Arbeitsgemeinschaften (collaborative communities) November 2012 EVA Berlin 2012 17
  • 18. Dynamik der Informationsgesellschaft 1  steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Informationen aus den Museen für verschiedene gesellschaftliche Bereiche – ↳ mehrdimensionale Interpretation der Informationen über Museumsobjekte – Aufbereitung fachwissenschaftlicher Erkenntnisse für Notwendigkeit der • Ausstellungen • Forschungsprojekte Modellierung • Netzpublikationen ... – ↳ Museumsdokumentation muß • abstrakten Standards genügen • auf konkrete und komplexe Spezialfälle anwendbar sein  ↳ Rückwirkungen auf traditionelle Verfahren der Museumsdokumentation, z.B. – Thesauri als Webservices – Meßverfahren und Standards in Chronologie oder bei Geodaten November 2012 EVA Berlin 2012 18
  • 19. Dynamik der Informationsgesellschaft 2  Veränderungen in der Verfügbarkeit von Daten und Informationen über Museumsobjekte  Beispiel: traditionelle Karteikartensysteme und Literaturverweise – nur bei physischem Zugang nutzbar – diskontinuierliche Publikation von Änderungen oder Ergänzungen • Druckwerke nur bei physischem Zugang nutzbar – Hindernis für Forschung, z.B. wegen Kosten für verstreute Informationen • Recherche • Abgleich November 2012 EVA Berlin 2012 19
  • 20. Dynamik der Informationsgesellschaft 3  Erfolg der Suchmaschine Google  Bibliotheken 19./20. Jh. → – Einfachheit der Bedienung verbindende Funktion der durch Informationswissenschaften • Komplexität des Verfahrens – hohe gesellschaftliche • ständige Weiterentwicklung Wertschätzung  ↳ Anregung für Fachwissenschaften – Bibliothek + in Museen Informationswissenschaften – Überwindung der Grenzen = visionäre Projekte, z.B. zwischen Einzeldisziplinen • Paul Otlet (Universelle Bibliothek) – kontinuierliche Zusammenarbeit • Emanuel Goldberg (Erfinder in Entwicklung übergreifender einer frühen Suchmaschine auf Standards optischer Grundlage)  Nachfrage nach Forschungsergebnissen und ihre Verfügbarkeit: wichtige Faktoren für – Finanzierung dieser Wissenschaften – Gewinnung wissenschaftlichen Nachwuchses – gesellschaftliche Anerkennung November 2012 EVA Berlin 2012 20
  • 21. Danke Kommentare und Zusammenarbeit (MuseumsWiki) Informationswissenschaftliche Herausforderungen für kulturelle Gedächtnisorganisationen EVA Berlin 2012 Thomas Tunsch
  • 22. Inhalt  Vom Regelwerk zur Datenstruktur  Kulturelles Erbe und Standards: – 1 (Bibliotheken, Museen) Internet und Forschung – 2 (AG Museumsdokumentation) – 1 (Verfügbarkeit,  Waetzoldt 1971: Geschwindigkeit, Hyperlinks) – 2 (linear → zyklisch) – Information und Dokumentation – Digitale Geisteswissenschaften – Nationaler Standard und – Kulturelles Erbe und Standards: Gesamtinventar Verfahrensdokumentation – Regelwerk und  Fachwissenschaften und Interdisziplinarität informationswissenschaftliche  Informationen im Museum und Abstraktion Elektronische Datenverarbeitung – 1 (Terminologie, Methoden)  Relationale oder hierarchische – 2 (Waetzoldt 1971) Modellierung? – 3 (informationswiss. Methoden)  Unterschiedliche Formen der  Dynamik der Datenmodellierung Informationsgesellschaft  Grenzen und ihre Überwindung – 1 (Notwendigkeit Modellierung) – 2 (Verfügbarkeit) – 3 (Fachwissenschaften) November 2012 EVA Berlin 2012 22
  • 23. Lizenz / License  Creative Commons  Attribution-ShareAlike 3.0 Namensnennung-Weitergabe Unported (CC BY-SA 3.0) unter gleichen Bedingungen  This file is not in the public 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0) domain and use of this file  Diese Datei ist nicht outside of the licensing gemeinfrei und die terms is a copyright Verwendung über die violation. Lizenzbedingungen hinaus ist  Please credit authorship as eine Urheberrechts- follows: verletzung.  Als Rechtenachweis ist © CC BY-SA Thomas Tunsch anzugeben: (ThT) © CC BY-SA Thomas Tunsch (ThT) November 2012 EVA Berlin 2012 23