Ist Ihnen auch schon mal aufgefallen, wie viele Bücher manchen Menschen in Ihrem Wohnzimmer, Büro oder Arbeitsraum herumstehen haben und mit welcher Geschwindigkeit manche Mitmenschen Informationen, Artikel und dicke Wälzer geradezu in Rekordtempo verschlingen? Man spricht in diesem Zusammenhang auch oft von "Speedreading".
Mir ging es jedes Mal so, wenn ich in das Sprechzimmer meines Professors gegangen bin und mich über die bis zur Decke aufgetürmten Bücherreihen gewundert habe. Das hat mir jedes Mal große Bewunderung abgerungen.
Doch was ist das Geheimnis dieser Menschen? Haben Sie angeborene Talente, die unsereinem für alle Zeit verschlossen bleiben?
Wohl eher nicht. Die Antwort scheint nahe liegender zu sein, als wir zunächst annehmen:
Solche Menschen lesen Bücher niemals streng von vorne nach hinten durch. Nun fragen Sie sich vielleicht, wie sie dann die ganzen Informationen aufnehmen können, ohne den gesamten Inhalt zu lesen...
Lesen Sie aufmerksam die nachfolgenden Punkte und Sie werden den Geheimnissen einer verbesserten Informationsaufnahme auf die Spur kommen.
1. Speed Reading - Die Geheimnisse schnellen
Lesens und optimaler Informationsaufnahme
Gespeichert von admin am/um Sa, 06/09/2014 - 17:57
Ist Ihnen auch schon mal aufgefallen, wie viele Bücher manchen Menschen in Ihrem Wohnzimmer, Büro
oder Arbeitsraum herumstehen haben und mit welcher Geschwindigkeit manche Mitmenschen
Informationen, Artikel und dicke Wälzer geradezu in Rekordtempo verschlingen? Man spricht in diesem
Zusammenhang auch oft von "Speedreading".
Mir ging es jedes Mal so, wenn ich in das Sprechzimmer meines Professors gegangen bin und mich über
die bis zur Decke aufgetürmten Bücherreihen gewundert habe. Das hat mir jedes Mal große Bewunderung
abgerungen.
Doch was ist das Geheimnis dieser Menschen? Haben Sie angeborene Talente, die unsereinem für alle
Zeit verschlossen bleiben?
Wohl eher nicht. Die Antwort scheint nahe liegender zu sein, als wir zunächst annehmen:
Solche Menschen lesen Bücher niemals streng von vorne nach hinten durch. Nun fragen Sie sich vielleicht,
wie sie dann die ganzen Informationen aufnehmen können, ohne den gesamten Inhalt zu lesen...
Lesen Sie aufmerksam die nachfolgenden Punkte und Sie werden den Geheimnissen einer verbesserten
Informationsaufnahme auf die Spur kommen.
1) Lesen Sie zuerst die Zusammenfassung bzw. das Fazit des Buches
Viele Autoren mögen es, zu Beginn Ihrer Bücher in einer geheimnisvollen und mysteriösen Art zu
formulieren, um somit Spannung zu schaffen und Ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Dabei verwenden Sie
oft lange, gewundene Sätze und mehrdeutige Phrasen auf den ersten Seiten Ihrer Bücher. Schließlich
wollen Sie nicht alle Kernaussagen bereits in den ersten Seiten verraten.
Nicht selten liegt es an diesen einleitenden Seiten bzw. Kapitel, dass einige von uns das Buch dann
desillusioniert und enttäuscht weglegen und nie mehr einen zweiten Versuch starten.
Der Schlüssel, dass Ihnen das nicht (mehr) passieren wird, ist es, hier einen kleinen Trick anzuwenden:
Gehen Sie gleich zu Beginn zum Ende des Buches und suchen Sie den zusammenfassenden und
abschließenden Abschnitt. Dort finden Sie in aller Regel die Essenz des Buches in wenigen Sätzen auf den
Punkt gebracht. Beispielsweise könnte das in der Form einer Wiederholung der Kernargumente sein, die
dann nochmals durch die wichtigsten Fakten und Beispiele belegt werden.
Auf der englischen Website Spreeder.com kann man dazu lesen:
"Sie müssen nicht notwendigerweise die Biografie des Autors kennen. Überspringen Sie diese! Genauso
können Sie in den allermeisten Fällen den Prolog auslassen - dort finden Sie lediglich eine Einleitung zum
Buch bzw. eine Erläuterung der Beweggründe, welche zum Schreiben geführt haben."
Mit dem Epilog eines Buches verhält es sich jedoch komplett anders: stellen Sie daher sicher, diesen
2. aufmerksam zu lesen. Dort wird für gewöhnlich der Inhalt des gesamten Buches in einer deutlich kürzeren
Form zusammenfasst und auf den Punkt gebracht. Außerdem könnten hier auch noch weitere
Informationen zu finden sein, die erst in späteren Ausgaben hinzugefügt worden sind.
Ein weiterer Vorteil, zuerst den Schluss eines Buches zu lesen, liegt darin, dass Sie die Argumentation des
Autors wesentlich besser verstehen und nachvollziehen können, wenn Sie wissen, in welche Richtung
seine Schlussfolgerungen abzielen.
Falls Sie in Zeitnot sind und ein Buch noch schnell über die Nacht lesen müssten (z.B. für einen Vortrag,
eine Klassenarbeit, eine Prüfung, usw.), kommt Ihnen dieser Tipp natürlich auch enorm entgegen. Wenn
Sie das Fazit verinnerlicht haben, kann das bereits ausreichen, um die Illusion zu nähren, dass Sie das
Buch auch wirklich gelesen haben.
2) Benutzen Sie einen Marker (Leuchtstift)
Einer der häufigen Fehler vieler Leser ist es, dass sie zu früh aufgeben, konsequent wichtige Stellen zu
markieren. Das mag zum einen daran liegen, dass sie einfach zu viele Dinge markieren, oder daran, dass
Ihnen Lehrer von dieser Praxis abgeraten haben.
Die Wahrheit aber ist, dass das Markieren von Stichwörtern und wichtigen Passagen ein äußerst
praktisches Hilfsmittel ist - falls Sie es richtig einsetzen. Sie sollten nicht jeden Satz markieren, der relevant
ist. Auf der anderen Seite sollten Sie auch nicht nur alle 50 Seiten mal ein Wort markieren. Konzentrieren
Sie sich stattdessen auf die Kernaussagen des Autors und wichtige Fakten und Beispiele, welche diese
untermauern.
Viele Autoren tendieren dazu, lange mit Formulierungen umherzuschweifen, bevor sie am Schluss eines
Abschnittes zum Wesentlichen kommen und Ihre Kernaussage formulieren. Suchen Sie diese Stellen und
markieren Sie diese. Auf diese Weise können Sie zu einem späteren Zeitpunkt immer wieder durch das
Buch fliegen und haben die wesentlichen Stellen rasch gefunden.
3) Nutzen Sie die Inhaltsangabe und die Zwischenüberschriften
Es mag viele Menschen - inbesondere Schüler und junge Studenten - verwundern, wenn Sie hören, dass
die meisten Wissenschaftler und Gelehrten Bücher nicht ganz lesen. Stattdessen nehmen sie sich die
Inhaltsangabe und springen gleich zu den Kapiteln, welche Ihrer Meinung nach die gewünschten
Informationen enthalten. Oder sie blättern schnell durch das Buch und stoppen bei vielversprechenden
Zwischenüberschriften. Das macht das Lesen deutlich angenehmer, da Sie nur noch diejenigen Kapitel und
Abschnitte lesen, die Sie auch wirklich interessieren.
Dadurch bekommen Sie auch einen guten Überblick über die Kernaussagen des Autors, da diese oft
immer wieder von Sektion zu Sektion wiederholt oder zumindest wieder aufgegriffen werden.
4) Werden Sie proaktiv, anstatt nur zu reagieren
Clay Johnson, der Autor des englischsprachigen Buches "The Information Diet: A Case for Conscious
Consumption" (übersetzt etwa: "Die Informationsdiät: Eine Argumentation für bewußten Konsum") hat dazu
einige spannenden Gedanken geäußert (aus dem Englischen übersetzt):
Den wichtigsten Rat, den ich Ihnen geben kann, ist der, bewußt und mit voller Überlegung zu konsumieren.
Verwandeln Sie Ihre Beziehung zum Konsum von Informationen in etwas, das Sie proaktiv und willentlich
tun, anstatt sich in dieser Hinsicht treiben zu lassen. Sobald Sie dies befolgen, können Sie damit beginnen,
Strukturen anzuwenden."
3. Das bezieht sich auch teilweise auf meine Argumentation weiter oben. Sie sollten nicht einfach irgendetwas
lesen, nur um des Lesens Willen. Sie sollen sich auch nicht durch eine Materie quälen, die für Sie
nichtssagend ist und Sie keine Spur interessiert.
Selbst wenn Sie noch zur Schule gehen, wo Lehrer die Themen und Bücher vorgeben, können Sie eine
aktivere Rolle einnehmen. Der beste Weg, dies umzusetzen, ist es, einfach die Stellen zu überspringen,
die Ihnen langweilig und zäh erscheinen. Suchen Sie sich vielmehr die Stellen und Kapitel heraus, die
mehr Ihren Interessen entsprechen. Auf diese Weise wird auch Ihr Verhältnis zum Lesen generell positiv
beeinflusst, da Sie mehr Freude an dieser Beschäftigung entwickeln werden.
Ein anderer Ansatz, um mit langweiligen Themen in der Schule umzugehen ist der, sich selbst aktiv an die
Recherche nach spannenderen Alternativen zu machen. Beispielsweise können Sie sich nach (vom Lehrer
befürworteten) Büchern umschauen, die Ihnen stärker aus der Seele sprechen. Die Auswahl an Themen ist
hier größer als Sie vielleicht annehmen mögen.
Das Lesen an sich ist wahrscheinlich keine Beschäftigung, die in uns ganz automatisch ohne unser Zutun
ein Feuer entfacht und uns in ihren Bann zieht. Damit wir beginnen, das Lesen lieben zu lernen, bedarf es
ein paar Anstrengungen hinsichtlich der Suche nach Werken, die unsere Interessen auf den Punkt treffen.
5) Versuchen Sie nicht, jedes Wort zu lesen
Dieser Punkt war beispielsweise einer meiner Fehler, den ich lange Zeit gemacht hatte. Ich hatte irgendwie
den Gedanken, dass ich mir mehr Details merken würde, wenn ich jedes einzelnes Wort aufsaugen würde.
Stattdessen bin ich aber aus Langeweile immer wieder mit meinen Gedanken abgestreift und konnte mich
viel schlechter auf den Inhalt konzentrieren. Auch verlor ich schneller die Lust am Lesen.
Die Wahrheit ist, dass heutzutage die allermeisten Sachbücher in einer solchen Weise strukturiert und
formatiert sind, dass sie das vollständige Lesen aller Wörter fast schon überflüssig machen. Zahlreiche
Sachbücher sind gefüllt mit Beispielen und Belegen für die Kernaussage(n), welche zwar die
wissenschaftliche Herangehensweise und Genauigkeit demonstrieren, jedoch für den Leser wenig
Interessantes bieten. Die Thesen oder Argumente des Autors finden sich dann meist am Schluss des
Buches wieder. Selbstverständlich ist es notwendig, diese mit ausreichender Beweisführung zu belegen,
aber Sie müssen sich ja nicht jeden einzelnen Beleg durchlesen. Fischen Sie sich die für Sie
bedeutsamsten heraus und vernachlässigen Sie den Rest.
4. 8 Speed Reading Geheimnisse (Infografik)
Es mag Sie vielleicht überraschen, aber diese Technik lässt sich auch bei Romanen anwenden. Legen Sie
ein gutes Buch nicht einfach zur Seite, weil Sie sich durch eine etwas trockene Passage mühen (Leser von
Game of Thrones wissen, was ich meine...). Blättern Sie doch einfach weiter, wenn Sie zu viele Details
über eine für den Verlauf eher unbedeutende Szene nerven, und lesen Sie erst dann weiter, wenn Sie
wieder auf eine spannenden Abschnitt stoßen.
Natürlich kann es so sein, dass Ihnen ein paar Informationen entgehen aber mal ehrlich: es ist schließlich
besser, ein paar Seiten auszulassen, als das gesamte Buch frustriert zur Seite zu legen und Staub
ansammeln zu lassen, oder?
Um diesen Punkt abzuschließen, zitiere ich Peter Economy (der Mann heißt wirklich so!):
"Die eine Sache, die mir am meisten hilft, mich durch solches Material zu kämpfen und daraus noch etwas
zu lernen, ist es, Passagen auszulassen, anstatt zu versuchen, jedes Detail aufmerksam zu lesen.
Während ich überfliege, schreibe ich mir die wichtigsten Punkte in einen Notizblock. Nachdem ich fertig
bin, kann ich diese Notizen durchschauen und mir eine recht gute Vorstellung davon machen, was ich
5. wissen muss. "
6) Schreiben Sie eine Zusammenfassung
Lesen Sie erst mal, was ich hier zu sagen habe, bevor Sie anfangen zu ächzen. Die meisten Menschen
mögen es nicht gerne, Zusammenfassungen zu schreiben. Dabei ist es aber in der Tat eine der einfachsten
Methoden, um eine Menge Informationen in einer kurzen Zeitspanne sinnvoll auf den Punkt zu bringen.
Ich habe mir angewöhnt, die Kerninhalte von Sachbüchern auf etwa einer normalen DIN A4 Seite
zusammenzufassen, um die wichtigsten Punkte auf einen Blick zur Verfügung zu haben. Außerdem prägen
wir uns Fakten und Informationen wesentlich besser ein, wenn wir diese noch einmal selbst in unseren
eigenen Worten wiedergeben.
Falls Sie sich auf einen Test vorbereiten wollen, ist eine solche Zusammenfassung äußerst hilfreich -
genauso wie das Markieren von wichtigen Passagen - und der zeitliche Vorteil gegenüber dem erneuten
Suchen nach den Passagen in den Büchern selbst nicht zu unterschätzen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt
werden Sie unglaublich dankbar sein, all die wichtigen Informationen auf nur einer Seite zusammengefasst
zu haben.
7) Diskutieren Sie mit Anderen über gelesene Bücher
Ich bin selbst kein allzu großer Fan von Gruppenarbeit, jedoch ist es unbestreitbar, dass wir Informationen
und Fakten deutlich besser verarbeiten und uns nachhaltig merken können, wenn wir aktiv darüber reden
und das Gelesene mit anderen diskutieren.
Wenn ich an meine eigene Studienzeit zurück denke, fallen mir da einige Situationen ein, in denen ich mit
Kommilitonen über das eine oder andere Buch gequatscht habe, wir über bestimmte Argumente der
Autoren gelacht haben oder angeführten Belegen ihre Beweiskraft abgesprochen haben. Ich kann mich
noch immer an Ausschnitte der besprochenen Inhalte erinnern, während andere Bücher, die ich alleine für
mich bearbeitet habe, völlig aus meinem Gedächtnis gestrichen worden sind.
Manche von uns sind auditive Lerner, d.h. nehmen Informationen besser auf, wenn sie diese hören. Das
wird auch vom englischsprachigen Autor Eric Holtzclaw so bestätigt. Daher kann das aktive Reden oder
debattieren von Inhalten diesen Menschen enorm helfen, Inhalte nachhaltig im Gedächtnis zu verankern.
Sollten Sie dazu auch noch in einer humorvollen und originellen Art und Weise über ein Thema reden
können, verstärkt sich dieser Effekt sogar noch weiter.
8) Notieren Sie sich Fragen beim Lesen
Diese Methode habe ich auch vor ein paar Jahren aufgeschnappt und sie hilft mir nicht nur dabei, kritisch
mit einem Text umzugehen, sondern schafft auch noch eine gute Grundlage für spätere Diskussionen über
den entsprechenden Text.
Wenn Sie also über eine knifflige Passage lesen, schreiben Sie sich Fragen dazu auf. Genauso können
Sie auch verfahren, wenn Ihnen ein Argument nicht besonders schlüssig oder streitbar erscheint. So
schulen Sie Ihren Verstand und Ihre Aufmerksamkeit und üben einen kritischen Umgang mit Informationen.
Das kommt Ihnen nicht nur bei wissenschaftlicher Tätigkeit zugute, sondern öffnet Ihnen auch im Alltag für
viele Dinge die Augen und schärft Ihr Urteilsvermögen - ein unschätzbarer Vorteil in einer digitalisierten
Welt, in der die Informationsquellen vielschichtiger und unübersichtlicher geworden sind.
Diese Technik funktioniert auch gut mit Romanen und Sachbüchern abseits allen wissenschaftlichen
Anspruchs. Grundsätzlich können Sie sich folgende Fragen stellen:
6. • Warum führt der Autor gerade dieses Argument an?
• Macht der angeführte Beweis/Beleg überhaupt Sinn?
• Verrät der Abschnitt eine bestimmte geistige Haltung oder Vorliebe des Autors?
• Wie passt dieses Argument in die Gesamtargumentation des Autors?
• An welches Publikum richtet sich der Text bzw. die Aussage?
• ...
Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen!
Das sind soweit alle wichtigen Tipps, die ich im Moment weitergeben kann. Ich bin mir sicher, da gibt es
eine ganze Reihe weiterer hilfreicher Anregungen und Techniken rund um Speed Reading. Ich möchte Sie
aber nicht mit zu vielen Tipps auf einmal überfordern. Verstehen Sie diese Auflistung als eine erste
Anregung auf ihrem Weg zu einem Meister des Schnelllesens. Wenn Sie die ersten Punkte beherzigen und
verinnerlicht haben, steht es Ihnen selbstverständlich frei, nach weiteren Ratschlägen Ausschau zu halten.
Ich bin mir sicher, sie werden da schnell fündig.
Wie bei allen anderen Fähigkeiten auch, liegt der Schlüssel zur Verbesserung und zu persönlichem
Wachstum in der Anwendung. Es reicht nicht, diese Techniken nur zu kennen, Sie müssen sie auch immer
wieder in der Praxis anwenden und üben. Die Wiederholung ist auch hier die Mutter des Lernerfolgs.
Egal, mit welchem Punkt Sie beginnen wollen oder zu welchem Grad Sie meine Ratschläge hier befolgen
werden - jeder kleine Schritt bringt Sie weiter nach vorne!
Ich wünsche Ihnen dabei gutes Gelingen und jede Menge spannender Erfahrungen!
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